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Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals<br />

Ausgabe 11 · November 2012<br />

Schwerte,<br />

unsere Stadt.<br />

Auf den Spuren von<br />

Henricus von Erghesten<br />

Der Bierhof in <strong>Ergste</strong><br />

Schwerter Schichtwesen<br />

Energiewende - Pro <strong>und</strong><br />

Contra<br />

Koepchenwerk am<br />

Hengsteysee<br />

Die Kreinberg-Siedlung<br />

in Schwerte Ost<br />

Ein König fährt durchs<br />

Ruhrtal<br />

Lothar Baltrusch - Eine<br />

Fahrt von Schwerte<br />

nach Vietnam<br />

Foto: Thomas Emde<br />

Schwerter Weihnachtsmarkt<br />

„Bürger für Bürger“<br />

1. <strong>und</strong> 2. Dez. 2012<br />

<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> im Internet: www.ergste-<strong>und</strong>-wir.de


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Lo mi auk mol küern!<br />

Lass mich auch mal reden!<br />

Liebe Fre<strong>und</strong>e von „<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong>“<br />

im Ruhrtal!<br />

Sie halten die 11. Ausgabe unseres Bürgermagazines<br />

in den Händen!<br />

<strong>Wir</strong> sagen Danke für die große Unterstützung unserer<br />

tollen Sponsoren, <strong>und</strong> hoffen auf eine weitere<br />

fruchtbare Zusammenarbeit. Unser Dank gilt auch den<br />

ehrenamtlichen Autoren, die immer wieder interessante<br />

Beiträge über unsere Dörfer zur Geschichte <strong>und</strong><br />

Kultur des Ruhrtals beitragen. Danke aber unseren<br />

treuen Lesern für das große Interesse. Mit der Sorge<br />

um das Nahversorgungszentrum kommt eine weitere<br />

Aufgabe mit der Windkraft hinzu. Da wir uns bemühen<br />

eine neutrale Plattform zur Verfügung zu stellen,<br />

bringen wir <strong>zum</strong> ersten mal einen Artikel Pro u. Kontra<br />

Windkraft.<br />

In den nächsten Ausgaben möchten wir eine neue<br />

Serie starten unter dem Motto: “Wie spielte sich<br />

das Leben nach dem Krieg ab.“ <strong>Wir</strong> suchen Berichte<br />

oder Erzählungen aus dieser Zeit. Bitte helft uns<br />

damit es ein lebendiger Bericht wird.<br />

Ruft mich an: Telefon 02304-70348<br />

Im Namen der Redaktion<br />

Ihr Fr.-W. Vogt<br />

Inhalt:<br />

Seite<br />

Vorwort. ..................................3<br />

Inserentenverzeichnis, Impressum .............4<br />

Auf den Spuren des Henricus von Erghesten 8 - 12<br />

Koepchenwerk am Hengsteysee. .........16 - 17<br />

Garenfeld – seine Geschichte. ...............19<br />

Pro - Energiewende in <strong>und</strong> um Schwerte ..28 - 29<br />

Neues vom Nahversorgungszentrum .....34 - 35<br />

Die Kreinberg-Siedlung Schwerte-Ost ....40 - 42<br />

<strong>Ergste</strong>r Schicht Sauerfeld ...................46<br />

Geschichte des Schwerter Schichtwesens. .47 - 49<br />

Der Bierhof in <strong>Ergste</strong> Teil 2. .............50 - 51<br />

<strong>Ergste</strong>r Kneipen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 - 53<br />

Ein König fährt durchs Ruhrtal ..........54 - 57<br />

Geburtstagssfeier mit Schnarcheinlage ...58 - 59<br />

Lothar Baltrusch´s Reise nach Vietnam. .......60<br />

Schwerte <strong>und</strong> seine Städtepartnerschaften 62 - 63<br />

Aus der Geschichte der B<strong>und</strong>esstraße 236 66 - 67<br />

Ich bin ein Teil der Nacht - Der Nachtwächter<br />

Uwe Fuhrmann .......................69 - 70<br />

Nachfolgend sind die Bezugsorte aufgeführt:<br />

Petra Engmann, Reichshofstr. 75, Westhofen<br />

Lamers Futtermittel, Hagener Straße 124, Schwerte<br />

Weinhaus Scholz, Letmather Str. 1, Villigst<br />

Fleischerei Lewe, Hüsingstr. 11, Schwerte<br />

Car-Wash-Royal, Klusenweg 10, Schwerte<br />

Edeka, Letmather Str. 124, <strong>Ergste</strong><br />

Edeka, Rosenweg, Schwerte-Holzen<br />

Haarstudio A+M , Strangstr. 29, Wandhofen<br />

Rathaus Schwerte, Rathausstr. 31, Schwerte<br />

Sparkasse Schwerte mit allen Zweigstellen<br />

Sparkasse Iserlohn, Zweigstelle Hennen<br />

Volksbank Schwerte mit allen Zweigstellen<br />

REWE-Center Filips, Margot-Röttger-Rath-Str., Schwerte<br />

REWE-Center Hruby Beckestraße, Schwerte<br />

REWE-Center Hannig, Zwischen den Wegen 2, Geisecke<br />

Sanitätshaus Schnur, Rathausstraße 36a, Schwerte<br />

Gartencenter Augsburg, Hörder Str. 119, Schwerte<br />

Hotel Sunshine Hohensyburg, Dortm<strong>und</strong><br />

Ruhrtalmuseum Schwerte<br />

Kaufpark, Letmather Straße 124, <strong>Ergste</strong><br />

Kaufpark, Scherlingstraße 12, Iserlohn-Hennen<br />

Kuhbar, Holzener Weg 16, Schwerte-Mitte<br />

Kuhbar, Wittbräucker Straße 133, Dortm<strong>und</strong> Berghofen<br />

Kuhbar, Schützenstraße 66, Schwerte<br />

Tannenapotheke, Villigster Str. 20, Villigst<br />

Adler Apotheke, Hüsingstraße 1, Schwerte<br />

Johannes Apotheke, Schwerter Str. 139, Hagen<br />

Mühlen Apotheke, Letmather Straße 126, <strong>Ergste</strong><br />

Blumen Risse, Bahnhofstraße 12, Schwerte<br />

Blumen Risse, Hüsingstraße 1, Schwerte<br />

Gartencenter Pötschke, Overbergerweg 11, Schwerte<br />

Toom Baumarkt, Schützenstraße 75, Schwerte<br />

Lotto <strong>und</strong> Post Krieter, Kirchstr. 14, <strong>Ergste</strong><br />

Lotto <strong>und</strong> Post Krieter, Scherlingstr. 7, Hennen<br />

3


Inserentenverzeichnis<br />

ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

4<br />

ABUS Schlüsseldienst Caspari Seite 44<br />

Adler Apotheke Seite 14<br />

advertising werbung u. Marketing Seite 32<br />

Architekt Dipl.-Ing. Thomas Buhl Seite 23<br />

AS EC Thomas Vollmer Seite 25<br />

Augenmaß Optik Lindemann Seite 25<br />

Auto Check Gertz GmbH Seite 22<br />

Autoglas Zentrum Schwerte Seite 13<br />

Autohaus Hengstenberg Seite 24<br />

Autohaus Nattland Seite 12<br />

Automobiltechnik Stüwe GmbH Seite 60<br />

Bäckerei Aßhoff Seite 33<br />

BauIngBüro Göres Seite 45<br />

Bautenschutz Pfeiffer Seite 20<br />

Bestattungshaus Kritzler Seite 71<br />

Bestattungshaus Märtin KG Seite 14<br />

Beziks-Schornsteinfeger Seite 43<br />

bft Tanken <strong>und</strong> mehr Seite 26<br />

Bier-Verlag Fritz Althoff Seite 23<br />

Biotrans Seite 63<br />

Blumen Gasser Gbr. Seite 26<br />

Cafe-Rest. Schwarzwaldstuben Seite 43<br />

Car Wash Royal GmbH & Co. KG Seite 26<br />

CDU <strong>Ergste</strong> Seite 31<br />

CM Computerservice Seite 51<br />

Dachdeckerei Weigelt Seite 24<br />

Der Brillenmacher Seite 23<br />

Dialysezentrum Schwerte Dr. Stauff Seite 44<br />

Die Linke Seite 23<br />

Dr. med. Michael Böhm Seite 59<br />

Dreku GmbH Seite 59<br />

EDEKA Patzer Seite 36<br />

EEK <strong>Ergste</strong>r Eil- u. Kuriertransporte Seite 11<br />

Elektro Menke Seite 37<br />

Elektro Selsen Seite 37<br />

Elektro Wessel GmbH Seite 14<br />

Ergo Versicherung Seite 26<br />

<strong>Ergste</strong>r Brotmarkt<br />

Seite<br />

ergster Zahneck Seite 59<br />

EWG Seite 41<br />

Fahrschule Schulz Seite 33<br />

Fahrzeugvermietung Jäger & Niemann Seite 8<br />

FDP Seite 31<br />

Fentüra Seite 72<br />

Filzfrida Seite 57<br />

Fliesen Richarz Meisterbetrieb Seite 45<br />

Fussbodentechnik Matthias Rohde Seite 26<br />

Garten-Landschaftsbau Messner Seite 43<br />

Garten-<strong>und</strong> Friedhofsgestaltung Aretz Seite 45<br />

Gartengestaltung Brunnert GmbH Seite 33<br />

Gartengestaltung Jan Apmann Seite 9<br />

Gaststätte „Haus Schneider“ Seite 54<br />

GBE Genossenschaftlicher Seite 7<br />

Bauverein<br />

Gerüstbau Meininghaus Seite 11<br />

Getränke Risse Seite 8<br />

Gutes vom Gut Halstenberg Seite 46<br />

GWG Schwerte eG Seite 21<br />

Handarbeiten Mühr Seite 24<br />

Haus Gerhold Seite 30<br />

Haus Schwerte Seite 33<br />

Haus Zier Seite 60<br />

Hausarztpraxis Internistin Henschel Seite 59<br />

Hausmeisterservice Galle Seite 24<br />

Haustechnik H. Heldt KG Seite 64<br />

Heikos Pflegehalle Seite 59<br />

Heißmangel Petroll Seite 23<br />

Heizung-Sanitär Schiwiora Seite 45<br />

Heizung-Sanitär-Solar Wiedenbruch Seite 65<br />

Hotel Haus Breer Seite 59<br />

Hotel Reichshof Seite 32<br />

Hotel Restaurant Seite 30<br />

Hiddemann „Im Spiek“<br />

Hotel/Restaurant Sunshine Seite 20<br />

Hudek Elektrotechnik GmbH Seite 33<br />

Immobilien Lusse Seite 25<br />

Ingenbleek Malerbetrieb GmbH Seite 25<br />

Intersport Seite 9<br />

Kfz Meisterbetrieb Budzus Seite 13<br />

Kfz Sachvertändigerbüro Wagener Gbr Seite 24<br />

Kfz-Meisterbetrieb Scheuenpflug Seite 13<br />

Klara Röhrscheidt Haus & Seite 15<br />

Johannes Mergenthaler Haus<br />

Kol CNC Dreh- <strong>und</strong> Frästechnik Seite 13<br />

Krieter in <strong>Ergste</strong> Seite 35<br />

Kuhbar Schwerte, Fa. Ostermann Gbr Seite 65<br />

Lipps Mineralöle GmbH Seite 44<br />

Lönne Entsorgung GmbH & Co. KG Seite 17<br />

LVM Versicherungen Seite 39<br />

Malerfachbetrieb Walger e.K. Seite 11<br />

Malermeister Jürgen Borgmann Seite 25<br />

Malermeister R. Buchwald Seite 25<br />

Mietverein Schwerte Seite 23<br />

Mühlen Apotheke Seite 32<br />

Mull <strong>und</strong> Partner Seite 64<br />

Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Nahversorgungszentrum <strong>Ergste</strong> Seite 34<br />

Öko Energie Center Seite 38<br />

P. Karbstein GmbH Seite 61<br />

PC SANI Schwerte Seite 24<br />

Peter Cramer GmbH & Co. KG Seite 18<br />

Physiopoint <strong>Ergste</strong> Seite 30<br />

Podologin Seite 33<br />

Praxis Zahnarzt Dreiwes Seite 11<br />

printfactory GmbH Seite 6<br />

Provinzial Versicherung Seite 33<br />

Raum.Service. Die Gebäudereinigung Seite 35<br />

Raumausstattung W. Boos Seite 11<br />

Rechtsanwälte Sozität Dr. Eickelberg Seite 31<br />

Reisebüro Bluhm Seite 37<br />

REWE Filips Einzelhandels GmbH Seite 20<br />

Rolladen Dame Seite 9<br />

Ruhrtalkalender Seite 30<br />

Salon Struwwelpeter Seite 34<br />

Sanitätshaus Schnur Seite 31<br />

Schmiku-Repro H. Schmidt GmbH Seite 23<br />

Schreibwaren Lotto Seite 26<br />

Schrezenmaier Kältetechnik Seite 13<br />

Schuhaus Helmut Hanna GmbH Seite 14<br />

Schwerter Senfmühle Seite 32<br />

Schwerter Talente Auf Ruf 2013 Seite 60<br />

SEG Stadtentwässerung Schwerte Seite 20<br />

Smitka Schuh <strong>und</strong> Schlüsseldienst Seite 32<br />

Späing GmbH & Co. KG Seite 14<br />

Stadtsparkasse Schwerte Seite 2<br />

Stadtwerke Schwerte Seite 28<br />

Steinbruch GmbH Seite 59<br />

Steuerberater Pohle Seite 47<br />

Steuerberatungsbüro Bornschein Seite 45<br />

Tannen-Apotheke Seite 43<br />

Taxi Salgert Seite 11<br />

Technischer Handel Galler Seite 32<br />

Therapeutisches Reiten Seite 33<br />

Thüner Seite 11<br />

Tischlerei Koch OHG Seite 57<br />

Transmedia Kabelverbindungen GmbH Seite 15<br />

TV Video Schmidt Seite 15<br />

Verbraucherzentrale Schwerte Seite 43<br />

Verputzarbeiten Pichler Seite 24<br />

Volksbank Schwerte-<strong>Ergste</strong> Seite 68<br />

Vorwerk Seite 23<br />

Weinwelt Scholz Seite 24<br />

Zahnarztpraxis Maren Roberg Seite 56<br />

Zahntechnik Krischek Seite 37<br />

Zimmermann Druck Seite 27<br />

Impressum:<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Verleger:<br />

Friedrich-Wilhelm Vogt<br />

ViSdP, Friedrich-Wilhelm Vogt<br />

Surgstück 13 - 58239 Schwerte - Tel.: 02304 / 7 03 48<br />

eMail: fw-vogt@versanet.de<br />

Redaktion:<br />

Roswitha Bliese, Volker Kranefeld, Friedrich-Wilhelm<br />

Vogt, eMail: info@ergste-<strong>und</strong>-wir.de<br />

Gastautoren Bürgermagazin Nr.11 im Nov 2012:<br />

Roswitha Bliese, Dr. Ingo Fiedler, Lothar Meißgeier, Walter<br />

Höher, Michael Grüll, Jörn Schneider, Walter Hauser,<br />

Achim Pfaar, Christopher Wartenberg, Jaqueline Classen,<br />

Ramona Makolla, Dagmar Höge, Thomas Wild<br />

Layout <strong>und</strong> Satz: advertising GmbH, Schwerte<br />

Fotos: Manuela Schwerte, Ralph Bodemer, Oskar C.<br />

Neubauer, Bernd Paulitschke, Rudolf Kassel, Gerd Bruckmann,<br />

Herbert Diekmann, Peter Fender, Thomas Emde,<br />

BBB Umwelttechnik<br />

Zeichnungen: Friedhelm Mann<br />

Titelfoto: Thomas Emde<br />

Druck: Zimmermann Druck + Verlag GmbH, Balve<br />

Auflage: 16.000 Stck.<br />

Für Druckfehler übernehmen wir keine Haftung.


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

1000 Euro für das Tierheim<br />

Eine gelungene Aktion führte <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> mit den<br />

Anzeigen-K<strong>und</strong>en durch!<br />

Von unten links: Frau Rohberg, Herr Michaelis,<br />

obere Reihe: Frau Pohl, Frau Smitka, Herr Krajewski, Frau Karbstein<br />

<strong>und</strong> den H<strong>und</strong>en Max <strong>und</strong> Moritz<br />

<strong>Wir</strong> brauchen Ihre Stimme!<br />

Für das Nahversorgungszentrum <strong>Ergste</strong><br />

<strong>Ergste</strong>r Markttage, eine große Aktion fand am<br />

30. <strong>und</strong> 31. August mit großer Unterstützung der<br />

Bäckerei Büsch bei EDEKA Patzer statt. Die Aktion<br />

brachte ca. 3.000 Euro ein, die für Kindergärten<br />

<strong>und</strong> für die Jugend der südlichen Ruhr ausgegeben<br />

werden sollen.<br />

<strong>Ergste</strong>r Markttage mit Hüpfburg, Kinderschminken<br />

<strong>und</strong> ein Clown der aus Luftballons Figuren formen<br />

konnte. Es war ein gelungenes Fest bei Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen <strong>und</strong> Bratwurst <strong>und</strong> Bier für alle. Hauptaktraktion<br />

waren 1.000 Brote der Bäckerei Büsch.<br />

Verkauft wurden Sie für 1 Euro.<br />

Eine Wiederholung wäre schön.<br />

Von links: Wilhelm Brunswicker (Bürgerbegehren), Jörg Patzer, Anja Richter<br />

(Büsch), Jörg Frese, Tolga Özkurt (EDEKA), Hans-Georg Rehage (Bürgerbegehren),<br />

Kolja <strong>und</strong> Nila<br />

Hanseverein Schwerte <strong>und</strong> <strong>Ergste</strong>r Brotmarkt verlosten auf dem Pannekaukenfest<br />

bei ihrer Tombola zwei Brottöpfe. Links Lothar Baltrusch <strong>und</strong> rechts Gewinnerin<br />

Christine Mann.<br />

Große Ehrung für Eberhardt Vickermann<br />

Der Hanseverein (von links nach rechts) Herbert<br />

Diekmann, Eberhardt Vickermann, Diethild Dudeck<br />

verlieh die Pannekaukenfrau für das organisieren<br />

der Pater Beda Aktion durch einsammeln von Kleidungen<br />

<strong>und</strong> Altpapier, an Eberhard Vickermann.<br />

Großes Sommerfest bei der<br />

Provinzial in <strong>Ergste</strong><br />

500,- Euro von der Provinzial <strong>und</strong> <strong>Ergste</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Wir</strong>. Von links: Frau Kollodej (die Brücke), Frau<br />

Pögel, Frau Scheer, Herr Merken, (alle Provinzial),<br />

Rudi Klein (<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong>).<br />

5


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

In den nächsten Ausgaben würdigen wir in „<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> im<br />

„Endlich eine Frau!“: Britta Hesselbach-Komander ist Unternehmerin des Jahres 2008<br />

(v.l.). (Günter Becker, Britta-Hesselbach-Komander, Dieter Bonacker, Karl-Willi Demgen Foto: Paulitschke )<br />

Foto: Oscar Neubauer<br />

„Endlich eine Frau“, sagte in einer feierlichen Übergabe zur Unternehmerin des Jahres 2009, Frau Hesselbach-Komander, der Bürgermeister<br />

Heinrich Böckelühr. „Sie ist das beste Beispiel, was Frauen in der Lage sind zu leisten“. Als Frau Hesselbach-Komander 1990 ihre Karriere in<br />

Iserlohn startete, folgten bald noch einge Läden: <strong>zum</strong> einen in Hemer, Fröndenberg <strong>und</strong> schließlich in Schwerte. Hesselbach Hörakustik hat in<br />

diesem Zeitraum 14 junge Leute ausgebildet.<br />

• 2008: Das Fachgeschäft in Schwerte erhält den Top 100 Preis des BGW<br />

• 2011: <strong>zum</strong> zweiten Mal unter den Top 100 nimmt Britta Hesselbach-Kommander den Preis für das Geschäft in Iserlohn entgegen.<br />

Unser Engagement: Gemeinsam sind wir stark<br />

Engagement bedeutet, sich mit ganzer Kraft für eine gute Sache einzusetzen. Leidenschaft, Mut <strong>und</strong> Ausdauer gehören dazu. Das Team von<br />

Hesselbach Hörakustik hat den starken Willen etwas zu bewegen, ihr Wahlspruch: <strong>Wir</strong> fackeln nicht lange, sondern wir helfen! Jahr für Jahr<br />

sammeln Sie Hörsysteme <strong>und</strong> passen den Kindern diese vor Ort an. Dank großzügiger Spenden werden über 300 schwerhörige Kinder mit<br />

diesen Projekten unterstützt. Und damit es noch mehr werden, sorgen sie zusätzlich für Kinder in Not, die sich zur medizinischen Betreuung<br />

in Deutschland befinden. So freuten sich schon der 14-jährige Pavel aus Barab <strong>und</strong> Kawthar aus Jemen über ihre ersten Hörsysteme.<br />

Quelle: Ruhrnachrichten<br />

6


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Ruhrtal“ die Schwerter Unternehmer der Jahre 2000-2009<br />

Ralf Pötschke - Chef des Familienunternehmens - Unternehmer des Jahres 2009.<br />

Familienunternehmen: Die Eltern Renate <strong>und</strong> Harry Pötschke, Tochter Regina Peters sowie Ralf Pötschke <strong>und</strong> Ehefrau Silvia (v.l.). (Foto: Paulitschke )<br />

Für viele ist Ralf Pötschke der Fernsehgärtner, obwohl er seit über 5 Jahren keine Gartentipps im Regionalfernsehen mehr gibt.<br />

Er ist jetzt nur noch Unternehmer eines Familienbetriebes mit über 40 Mitarbeitern. Denn seit nunmehr drei Generationen ist das Gartencenter<br />

aus Schwerte nicht mehr wegzudenken.<br />

Sein Großvater Gerhard eröffnete am 01. November 1957 eine Einzelhandelsverkaufsstelle für Sämereien, Blumemzwiebeln <strong>und</strong> Pflanzen. Er<br />

verkaufte seine Waren auf den Märkten der Umgebung. Er baute zwei Hallen <strong>und</strong> legte damit den Gr<strong>und</strong>stein für das heutige Gartencenter.<br />

1990 zog sich der Firmengründer aus dem Geschäft zurück <strong>und</strong> übergab es seinem Sohn Harry <strong>und</strong> an seinen Enkel Ralf. Gemeinsam bauten<br />

sie das Gartencenter Zug um Zug aus.<br />

Für den großen Schritt war Ralf Pötschke aber allein verantwortlich. Nach langem Planen baute er das Center um in ein modernes Gartencenter.<br />

Auf vielen qm Hallen <strong>und</strong> auf einer großen Freifläche bietet heute Pötschke ein komplettes Sortiment an.<br />

Viele Schlüsselpositionen sind nach wie vor mit Familienmitgliedern besetzt.<br />

Quelle: Ruhrnachrichten<br />

seit 1928 Vermietung eigener Genossenschaftswohnungen in Schwerte, Hennen, <strong>Ergste</strong>, Berchum<br />

Genossenschaftlicher Bauverein <strong>Ergste</strong> eG<br />

Auf dem Hilf 1 – 58239 Schwerte<br />

Tel. 02304 / 72921<br />

Fax. 02304 / 78611<br />

Internet: www.bauverein-ergste.de<br />

e-mail : info@bauverein-ergste.de<br />

7


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Auf den Spuren des Henricus von Erghesten<br />

von Fr.-W. Vogt<br />

in Wisby auf Gotland<br />

Im Mai 2012 machten meine Frau <strong>und</strong> ich eine Reise mit der<br />

Deutschland. Die Reise „Hansestädte <strong>und</strong> das Gold der Zaren“<br />

ging in die Ostsee. Unser Schiff brachte uns <strong>zum</strong> Ende der Reise<br />

nach Wisby auf Gotland. Hier lebte vor 700 Jahren die Familie<br />

von Ergehste. Es war schon immer mein Wunsch über Henricus von<br />

Ergheste <strong>und</strong> seine Familie zu schreiben. Themen woher sie kamen<br />

<strong>und</strong> was sie machten wurden in einer Redaktionskonferrenz erörtert<br />

<strong>und</strong> naheliegende Themen dazu geschrieben.<br />

• Die Schenkung Argeste Liure Halinge<br />

• <strong>Ergste</strong>, was sagt uns dein Name?<br />

• Anfänge der Hanse um 1100<br />

• Henricus von Ergheste in Wisby auf Gotland<br />

1096 – die Schenkung Argeste, Liure <strong>und</strong> Halinge<br />

„Ich, Hermann III. von Hochstaden, Erzbischof von Köln, vollziehe<br />

meinen Entschluss, aus meinem Erbe von Gräfin Irmentrud (Irmentrudis,<br />

Imeza) bestehend aus insgesamt 14 Liegenschaften die praedia<br />

Argeste, Liure <strong>und</strong> Halinge am Namenstag der Heiligen Luzia,<br />

dem 13. Dezember im Jahres des Heils 1096 der Benediktinerabtei<br />

zu Siegburg <strong>zum</strong> Gebrauch der Brüder zu schenken <strong>und</strong> besiegle<br />

dies für jetzt <strong>und</strong> alle Zeiten. Dies geschieht zu Ehren des Erzbischofs<br />

Anno von Köln <strong>und</strong> zu meinem eigenen Seelenheil“ (Quelle:<br />

Hauptstaatsarchiv NRW Düsseldorf, Bestand Siegburg, Urk<strong>und</strong>e<br />

14). Irmentrud war wohl die Tante von Hermann. Irmentrud<br />

stammte aus dem Geschlecht der Ezzonen, sie hat um 1050 gelebt<br />

<strong>und</strong> war eine Enkelin des lothringischen Pfalzgrafen (Irmenfried/<br />

Ermenfried) Erenfried III. genannt Ezzo (996-1034). Die Menschen<br />

<strong>hier</strong> in <strong>Ergste</strong> haben wahrscheinlich nicht viel davon gemerkt, das<br />

sie mit Haus <strong>und</strong> Hof verschenkt worden sind. Die mussten ihre Abgaben<br />

jetzt an Siegburg leisten <strong>und</strong> nicht mehr an Köln. Sie lebten<br />

von Ackerbau <strong>und</strong> Viehzucht <strong>und</strong> machten unter großen Anstrengungen<br />

kleine Teile des Lürwaldes (Liure = den Lürwald besaßen im<br />

Der Kapitain A. Jungblut 2. v.r. <strong>und</strong> C. Kraft, Staffkapitain 2.v.l. eingerahmt von Fr.-W.<br />

Vogt auf der Kapitainsbrücke<br />

von Roswitha Bliese<br />

11. Jh. die Ezzonen als Allod, freies Eigentum) urbar. Die dabei gefällten<br />

Bäume wurden für den Hausbau <strong>und</strong> als Brennholz benötigt.<br />

Gleichzeitig wurde das Vieh zur Mast im Herbst in die Wälder getrieben.<br />

Die Menschen werden als fleißig <strong>und</strong> hartgesotten beurteilt. Im<br />

Jahre 1173 wird <strong>Ergste</strong> wieder erwähnt. In diesem Jahr sichert der<br />

Abt Nicolaus von Siegburg den zukünftigen Kindern des Sebertus<br />

de Ergesthe „ministerials“ (Beamter) unserer Kirche“, der die Wachszinserin<br />

Gertrud, die Schwester des Eilardus aus West-Ardey, Pfarrei<br />

Dellwig, als Ehefrau in sein Gut aufgenommen hatte, den rechtmäßigen<br />

Besitz der „Curtis Ergesthe“ nach Erbenrecht zu. Die Urk<strong>und</strong>e<br />

bezeugen unter anderen die beiden Töchter des Sebertus, sowie ein<br />

Ludbertus des Ergesthe“, vielleicht ein Bruder des Sebertus. Damit<br />

tritt das Geschlecht der „Herren von <strong>Ergste</strong>“ ins Licht der Geschichte.<br />

Sie planen einen kleinen oder einen großen Umzug oder müssen<br />

mal eben <strong>zum</strong> Baumarkt?<br />

Ihr Partner für Gastronomie,<br />

Handel <strong>und</strong> Festveranstaltungen<br />

Fahrzeugvermietung für jeden Zweck!<br />

....am Wochenende einen<br />

Familienausflug?<br />

...oder Sie brauchen ein<br />

Unfallersatzfahrzeug?<br />

Strangstr. 1<br />

58239 Schwerte<br />

getraenkerisse@versanet.de<br />

www.risse-getraenke.de<br />

Tel 02304 - 12218<br />

Fax 02304 - 16210<br />

Mobil 0171 - 5421351<br />

www.j-<strong>und</strong>-n.de • info@j-<strong>und</strong>-n.de<br />

8


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

<strong>Ergste</strong>, was sagt uns dein Name? von Walter Höher<br />

Vorarb, die naive Volksphantasie hat einst die Mär ersonnen, Karl<br />

der Große habe nach der Unterwerfung des Sachensherzogs Wittekind<br />

– auf den Zinnen der eroberten Siggiburg (Hohensyburg)<br />

stehend – seinen Blick auf das weite Ruhrtal mit den noch nicht<br />

eroberten oder ihm trotzenden Ortschaften am jenseitigen Ruhrufer<br />

gerichtet. Er habe drohend gerufen: „It sind mir die iärgesten“<br />

(Ihr seit mir die ärgesten = schlimmsten). Hieraus sei der Name<br />

<strong>Ergste</strong> abgeleitet worden, was natürlich eine erf<strong>und</strong>ene einfältige<br />

Auslegung ist. Der Heimatforscher Friedrich Ludwig Woeste ordnet<br />

den Namen einer ersten germanischen Siedlungsperiode in der Zeit<br />

von 0 – 500 n.Chr. zu <strong>und</strong> lässt dieses Wort im Sinne von „Arge“<br />

(des Verbannten Wohnung) gelten. Und daraus soll nach seiner<br />

Auffassung der Name <strong>Ergste</strong> entstanden sein. Diese Sinndeutung<br />

der Volksphantasie ist natürlich ebenfalls absurd <strong>und</strong> geht an dem<br />

wirklichen Ursprung <strong>und</strong> der Bedeutung des Namens <strong>Ergste</strong> vorbei.<br />

Die Aufklärung, so hoffte man, in den zahlreichen amtlichen Urk<strong>und</strong>en<br />

älterer Zeiten zu finden, die in den Archiven aufbewahrt<br />

werden. Hierzu gibt es nachstehend eine Namens-überlieferung in<br />

unterschiedlicher Schreibweise: In einem Aufsatz von Prof. Otto<br />

Bierhoff „Quer durch das alte <strong>Ergste</strong>“ sind folgende Daten <strong>und</strong> Bezeichnung<br />

zu finden: 1096 Argeste, 1173 Ergheste, 1220 Pastor et<br />

vicarius Reinerus de Ergeste, 1330 gut to Ergeste, 1332 Hughe van<br />

Ergeste in dem dorpe to Eryste, 1414 Ergiste, 1461 Hans von Ergst,<br />

1495 Hoff to Ergest, Her Henrich Henckstenberge, pastor to Ergeste,<br />

1611 Dorff Ergest, Bauerschaft Errist, 1640 Ergst, Pastor zu Ergst<br />

ältester Sohn, 1723/24 Bauerschaft <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> viele mehr.<br />

Otto Bierhoff war der Ansicht, dass ein römisches Arbeitshaus „Ergastulum“<br />

in <strong>Ergste</strong> bestanden hat <strong>und</strong> daraus der Name „Argisto“<br />

abgeleitet sein könnte. An anderer Stelle schreibt er aber auch: „ Der<br />

Name <strong>Ergste</strong> lässt sich durch Siedlungs- <strong>und</strong> Sprachmerkmale der<br />

vier jüngeren Perioden von 900 bis 1200 nicht erklären; seine Entstehung<br />

wäre danach der ältesten, der germanischen Periode von<br />

1- 500 zuzuschreiben .... „ Nach meiner Ansicht wird nach neuesten<br />

Erkenntnissen während einer langen Zeitspanne der Sprach- <strong>und</strong><br />

Sinnbegriff für das Wort „<strong>Ergste</strong>“ schon längst vorher bestanden<br />

haben. Wenn man der Silbenfolge des geschriebenen Wortes <strong>und</strong><br />

ihrer Bedeutung Aufmerksamkeit verleit fällt auf, dass die ältesten<br />

Überlieferungen des Ortsnamens dreisilbig sind, z.B.: Ar-ge-ste, Erge-ste,<br />

ähnlich auch bei dem Nachbarort Villigst: Vil-ge-ste oder<br />

Vel-ge-ste, gekürzt Vièkste, später auch Vièksterdorp. Diese ältesten<br />

germanischen Formen haben sich bis heute noch im Plattdeutschen<br />

unverändert erhalten <strong>und</strong> werden von den älteren M<strong>und</strong>artsprechern<br />

auch immer noch so ausgesprochen. Im „Mitteldeutschen<br />

Handwörterbuch“ (Darmstadt 1965) findet man unter „gest“ u.a.<br />

die Bedeutung „festes Land, „das hohe, trockene Land im Gegensatz<br />

zu den Marschniederungen“;(gestadelik = fest, sicher, gestadecheit<br />

– Festigkeit, Dauerhaftigkeit). Wenn man die Urzustände<br />

um <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Villigst zugr<strong>und</strong>e legt mit ihrem Riesenflusstal, das<br />

zwischen dem aufsteigenden Gelände ungehemmt den gewaltigen<br />

durchflutenden Wassermassen ausgesetzt war, <strong>und</strong> diese Senken<br />

über Monate hinweg zu Riesenseen wurden, kann man folgern, dass<br />

dauerhafte altgermanische Ursiedlungen in <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Villigst nicht<br />

in der Talebene sondern nur an dem aufsteigenden Gelände, den<br />

Ufern, den „Gestaden“ (Er-geste, Vil–geste) möglich waren. Auch die<br />

Deutung der Vorsilbe „erg“ oder „arg“ kann diese These erhärten. In<br />

dem zitierten Handwörterbuch erfährt man dazu: „Unter „argeren“<br />

<strong>und</strong> „ergeren“ findet man den Sinngehalt: „schlechter machen, verschlechtern,<br />

beschädigen“ – womit die Bedeutung der ersten Silbe<br />

erklärt sein könnte. Die Quintessenz dieser Themenstellung ist: Aus<br />

all den Recherchen kann die Erkenntnis abgeleitet werden, dass die<br />

Urformen der heutigen Ortsnamen für <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Villigst auf die<br />

Ansiedlung der Menschen auf höher gelegenes, vor Hochwasser geschütztem<br />

Gelände (dem Gestade), hinweisen – somit scheint auch<br />

die Sinngebung der Ortsnamen <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Villigst gelungen zu sein.<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Um 1100 - Anfang der Hanse von Fr.-W. Vogt<br />

Gildehalle der deutschen Kaufleute oberhalb der London Brigde, die<br />

als Wohnhaus, Warenlager <strong>und</strong> <strong>und</strong> Versammlungsraum diente, lagerte<br />

u. A. der von den Engländern heiß begehrte Wein vom Mittelrhein<br />

<strong>und</strong> aus dem Elsass. Die Gilde war die genossenschaftliche<br />

Vereinigung der Kaufleute im Mittelalter. Die Gilde entwickelte sich<br />

Die Hansekaufleute waren nicht die Ersten, die sich in Nordeuropa<br />

zu Schiff oder mit dem Planwagen auf Handelsreisen gegaben. Viele<br />

von Ihnen hatten schon Länder <strong>und</strong> Städte bereist. Zu Zeiten der<br />

Römer gab es den <strong>Wir</strong>tschaftsraum von Spanien bis in den Nahen<br />

Osten <strong>und</strong> von Britannien bis Nordafrika. Vom Mittel- <strong>und</strong> Schwarzenmeer<br />

aus nutzten die Händler die großen Ströme als Transportwege.<br />

Aber auch die Nord- <strong>und</strong> Ostsee gerieten in das Blickfeld<br />

des Abendlandes. Der deutsche Handel mit England, der schon um<br />

die Wende vom 10. Zum 11. Jahrh<strong>und</strong>ert bezeugt ist, wurde die<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Hanse. In London ließen sich erstmals Händler aus<br />

Deutschland dauerhaft nieder. Als Gegenleistung hatten die „Kaiserlinge“,<br />

so wurden die Deutschen genannte, weil es nach dem<br />

damaligen englischen Verständnis nur in Deutschland einen Kaiser<br />

gab, zu Weihnachten <strong>und</strong> Ostern zwei graue Tücher <strong>und</strong> ein braunes,<br />

zehn Pf<strong>und</strong> Pfeffer, fünf Männerhandschuhe <strong>und</strong> zwei kleine<br />

Tonnen mit Essig abliefern. Köln, das durch seine verkehrsgünstige<br />

Lage seit der Römerzeit als Handelszentrum galt, schüttelte im Jahr<br />

1074 die Herrschaft des Erzbischofs ab. Die Kaufleute schlossen sich<br />

zu einer Schwurgemeinschaft zusammen, die auch bald die Verwaltung<br />

der Stadt übernahm. Über die große Handelsstrasse von Köln<br />

– Dortm<strong>und</strong> - Soest – Paderborn – Goslar – Magdeburg – Lüneburg<br />

nach Lübeck wurde der West-Osthandel quer durch das Reich abgewickelt.<br />

Den Rhein aufwärts <strong>und</strong> abwärts bis hinüber nach England<br />

bestanden ebenfalls schon lange die Verbindungen. In der<br />

weiter. Es wurde mit Flachs, Pelzen, Wachs, Bernstein <strong>und</strong> Holz aus<br />

dem Ostseeraum gehandelt, darüber hinaus expandierte der Handel<br />

mit Textilien. Englische Wolle wurde nach Flandern exportiert, dort<br />

zu feinen Tuchen verarbeitet <strong>und</strong> wieder nach England geschickt.<br />

Die Engländer waren zu dieser Zeit noch nicht in der Lage so feine<br />

Tuche zu weben, das konnte man nur in Brügge. Um die Echtheit<br />

des Tuches zu verbürgen, wurden die Tuchballen verblombt (mittelniederdeutsch<br />

stalen). Durch diesen Vorgang erhielt die deutsche<br />

Niederlassung in London den Namen „Stalhof“ .Der Handelsweg<br />

quer durch das Reich endete in dem 1143 von Heinrich dem Löwen<br />

gegründeten Lübeck, das unter seiner Herrschaft zu einem bedeutenden<br />

Handelsplatz wurde. Der Chronist Helmold von Bonsen (um<br />

1120 – 1177) berichtete: „Der Herzog sandte Boten in die Hauptorte<br />

<strong>und</strong> Reiche des Nordens, Dänemark, Schweden, Norwegen <strong>und</strong> Russland,<br />

dass sie Frieden <strong>und</strong> Zugang zu freiem Handel in seiner Stadt<br />

Lübeck hätten.“ Er verbriefte eine Münze <strong>und</strong> einen Zoll <strong>und</strong> gewährte<br />

höchst ansehnliche Stadtfreiheiten. Die Drehscheibe des von<br />

Lübeck aus betriebenen Ostseehandels wurde die Insel Gotland vor<br />

der schwedischen Küste. Quelle: Deutsche Post, Mythos der Hanse<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Auf den Spuren von Henricus<br />

von Erghesten von Fr.-W. Vogt<br />

Im Jahre des Herrn 1321 am Tage der seligen<br />

Jungfrau Verkündigung (25.03) starb Heinrich<br />

von Ergheste * Im Jahre des herrn 1342 am Tage<br />

des seligen benedictus (21.03.) starb Frau Thale<br />

von Berg * (Im Jahre 13)46 am Tage Petri <strong>und</strong><br />

Pauli (29.06.) starb Herr Gelinkusen * Im Jahre des<br />

Herrn 1346 am Dienstag vor Heiligkreuzerhöhung<br />

(14.09.) starb Margarenta, Gattin des everhard von<br />

Berg. Betet für die, welche <strong>hier</strong> ruhen.<br />

Hier nun beginnt die Geschichte der<br />

Familie von Erghesten, die sich auf<br />

Gotland niedergelassen hatte. Das<br />

beweisen eindrucksvolle Grabsteine<br />

aus dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert.Die Grabtafel<br />

des Henricus von Erghesten<br />

wurde 1934 auf dem Friedhof der<br />

Kirche S. Hans (Johannes) <strong>und</strong> S.<br />

Per (Peterus) unter Kirchentrümmer<br />

mit weiteren 23 bisher unbekannten<br />

Steinen mit Schriftzeichen entdeckt.<br />

Die größte auf dem dortigen<br />

Friedhof ist die Grabplatte<br />

(4,15 m x 2,45 m) des Henricus<br />

von Erghesten (gestorben 1321)<br />

<strong>und</strong> lässt auf den Wohlstand<br />

dieser Familie schließen. Auf<br />

der Grabplatte ist ein Wappen<br />

mit dem märkischen Schachbrettmuster<br />

<strong>und</strong> den gekreuzten<br />

Schwerter als Hinweis der Herkunft der Familie<br />

aus dem Raum <strong>Ergste</strong>/Schwerte. Ein<br />

weiterer kleiner Grabstein ( Nr. 38) mit dem<br />

Familiennamen Erghesten wurde westlich<br />

von dem ersten Grabstein gef<strong>und</strong>en.<br />

Seine Maße waren 193 cm x 109 cm. Die<br />

Hausmarke wurde in einer ringförmigen Inschrift<br />

umfasst <strong>und</strong> lautete:<br />

„Im Jahre des Herrn 1321 starb Hinre (ds)<br />

von Ergesten“.<br />

Schon im Jahre 1916 fand man bei Ausgrabungsarbeiten<br />

den ersten Grabstein Nr. 90<br />

der Familie von Erghesten. Er war in zwei<br />

Teile geteilt <strong>und</strong> hatte zwei Hausmarken.<br />

Seine Größe war 216 cm x 119 cm.<br />

Seine Inschrift:<br />

„Im Jahre des Herrn 1350 am Tage des heiligen<br />

Michael ( 29. September) starb Margareta,<br />

Gattin des Hermann von Erghesten“.<br />

Zu dieser Zeit war Wisby die Drehscheibe<br />

des Ostseehandels. Gehandelt wurde mit<br />

Waren wie Pelze, Tuche, Wachs, Salz, Fisch,<br />

Getreide, Holz, Wein <strong>und</strong> Bier. Zum Beispiel<br />

Pelze aus Russland, Livland, Litauen, Preussen<br />

<strong>und</strong> Polen: Hermelin, Wiesel, Eichhörnchen,<br />

Bär, Biber, Bisam, Fuchs, Iltis, Luchs,<br />

Marder, Otter <strong>und</strong> Zobel. Aus den gleichen<br />

Ländern wurde Wachs bezogen, Waldbienenstöcke<br />

lieferten Gr<strong>und</strong>stoffe, der<br />

hauptsächlich in Kirchen <strong>und</strong> Adelshäusern<br />

Verwendung fand. In den Kirchen brannten<br />

immer Wachslichter, die Stiftung von Kerzen<br />

war üblich als Gelübde. Die Hanse hatte<br />

das Monopol für Wachs aus Osteuropa <strong>und</strong><br />

hielt es bis ins 16, Jhd aufrecht. Fisch zählte<br />

zu den begehrtesten Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel<br />

des Mittelalter. so zog es viele Kaufleute an<br />

die Küsten Schwedens die für ihren reichen<br />

von Fr.-W. Vogt<br />

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Bestand an Heringen bekannt war. Jährlich verließen zwischen 100.000 <strong>und</strong> 300.000 to den Schonenmarkt. Das Salz zur Konservierung<br />

der Fische sowie vieler anderer Lebensmittel war ebenfalls ein sehr wichtiges Handelsgut <strong>und</strong> wurde auch als ``weißes Gold`` bezeichnet.<br />

Lüneburg <strong>zum</strong> Beispiel sicherte durch das Salz der Salinen eine expopierte Stellung auf dem eur. Handelsmarkt, Fisch wurde hauptsächlich<br />

in der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern gegessen.<br />

Dazu kam Stockfisch aus Norwegen, der an der Luft getrocknete<br />

Kabeljau. Um fünf Tonnen Hering einzusalzen<br />

brauchte man eine Tonne Lüneburger Salz.<br />

Quelle: Domarchiv Wisby u. Ruhrtalmuseum Schwerte<br />

Fortsetzung folgt<br />

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Koepchenwerk am Hengsteysee<br />

von Roswitha Bliese<br />

Zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme am 27./28. Januar<br />

1930 war das Pumpspeicherkraftwerk nicht unumstritten.<br />

Kritiker führten das Koepchenwerk gerne als volkswirtschaftiche<br />

Unsinnigkeit oder Schildbürgersteich an.<br />

Die Idee eines Wasserkraftwerkes<br />

Prof. Dr. Ing. Arthur Koepchen, Vorstandsmitglied beim damaligen<br />

Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk (RWE), verblüffte mit seiner<br />

Idee die gesamte Fachwelt <strong>und</strong> führte die Energiewirtschaft in ein<br />

neues Zeitalter. Das Hauptproblem der Elektrizitätswirtschaft bestand<br />

darin, auch in Spitzenzeiten genügend elektrische Energie bereitzustellen.<br />

Koepchen vertrat die Meinung, dass sich langfristig gesehen<br />

eine sichere, wirtschaftliche Stromversorgung nur im Rahmen eines<br />

zu schaffenden überregionalen Großraum-Verb<strong>und</strong>netzes entwickeln<br />

könne. Er sollte recht behalten. Seine Ideen wurden richtungweisend,<br />

nicht nur für die Entwicklung der RWE, sondern für die gesamte Elektrizitätsbranche.<br />

1927 – 1930 errichtete die RWE am Ruhrstausee Hengstey bei Herdecke<br />

eines der ersten Pumpspeicherkraftwerke Deutschlands, das später<br />

nach seinem Planer “Koepchenwerk“ genannt wurde.<br />

Wie funktioniert ein Pumpspeicherkraftwerk?<br />

Der Unterschied zwischen dem höchsten – <strong>hier</strong> die Höhe des Ardeygebirges<br />

– <strong>und</strong> dem niedrigsten Punkt – dem Hengsteysee – eines Gebietes<br />

bezeichnen die Geowissenschaftler als „Reliefenergie“. Energie<br />

liefern kann so ein Höhenunterschied auf folgende Weise: Man lässt<br />

Wasser von oben aus Speicherbecken über Turbinen fließen, deren<br />

Drehung Strom erzeugt. Unten wird das Wasser <strong>hier</strong> in den Hengsteysee<br />

geleitet. Wenn Energie im Überfluss vorhanden ist, pumpt man<br />

das Wasser wieder nach oben. Beim nächsten Stromengpass kann es<br />

wieder nach unten fließen <strong>und</strong> löst damit das Problem der Energie-<br />

Vorratshaltung. <strong>Wir</strong> sprechen <strong>hier</strong> also von einem Spitzenlast-Wasserkraftwerk.<br />

Das Koepchenwerk war bis auf die Unterbrechung durch die Überschwemmung<br />

nach der Bombadierung der Möhnetalsperre im Mai<br />

1943 bis in die 1980er Jahre in Betrieb. Unter der Zielnummer „B28“<br />

(ab 1941 GO 1123) stand das Koepchenwerk bereits vor dem Ausbruch<br />

des Zweiten Weltkrieges auf den Ziellisten des britischen Bomber<br />

Command. Bis April 1940 war es ein wichtiges potentielles Angriffsziel<br />

im „Ruhr-Plan“. Durch die Zerstörung von Kraftwerken im Rheinland<br />

<strong>und</strong> Ruhrgebiet sollte die deutsche Rüstungsindustrie ausgeschaltet<br />

werden.<br />

Der „Ruhr-Plan“ verlor im Frühjahr 1940 an Bedeutung, weil man erkannte,<br />

dass kleine Ziele wie Kraftwerke in der Nacht nicht lokalisiert<br />

werden konnten. Dennoch unternahmen britische Bomber im Herbst<br />

1940 mindestens vier gezielte Luftangriffe auf das Werk. Dabei wurde<br />

Ende Oktober 1940 eine Wasserleitung beschädigt. Dieser Schaden<br />

wurde aber schnell wieder behoben. Um das Werk vor Luftangriffen<br />

zu schützen wurde es ab 1942 unter Tarnnetzen verdeckt.<br />

Nach dem 1989 eine hochmodernes 150 MW Pumpturbinenwerk in<br />

Betrieb ging, legte man die Altanlage 1994 still. Sie steht seit 1986<br />

unter Denkmalschutz.<br />

Der Uferweg am Nordufer des Hengsteysees führt unmittelbar am alten<br />

Koepchenwerk vorbei. Während der Dienstzeiten kann auch ein<br />

Blick in die riesige Turbinenhalle geworfen werden. Fachk<strong>und</strong>ige Erläuterungstafeln<br />

veranschaulichen die Funktionsweise.<br />

Ökologie<br />

Durch den schnellen Wechsel der Höhe des Wasserspiegels von 70<br />

cm entstehen erhebliche Folgen für die Seeökologie. Der Uferbewuchs<br />

ist entsprechend reduziert <strong>und</strong> viele üblicherweise am Ufer brütende<br />

Vögel können dies nur sehr erschwert oder nur mit künstlichen Hilfen<br />

tun. Außerdem werden kleinere Lebewesen (auch Fische) trotz Siebvorrichtungen<br />

vom Sog der Pumpen erfasst <strong>und</strong> überleben die Kraftwerksvorgänge,<br />

insbesondere die hohen Drücke in den Rohren nicht.<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Kennzahlen Pumpspeicherkraftwerk Herdecke<br />

Inhalt im Oberbecken (m³)<br />

Fallhöhe (m)<br />

1.533.000<br />

145,5 bis 165,2<br />

Bauzeit<br />

Inbetriebnahme<br />

Maschinen<br />

Wassermenge<br />

im Pumpbetrieb<br />

(m³/sec)<br />

im Turbinenbetrieb<br />

(m³/sec)<br />

Leistung<br />

Pumpbetrieb (kW)<br />

Turbinenbetrieb (kW)<br />

Energieinhalt im<br />

Oberbecken (kWh)<br />

Pumpspeicher-<br />

<strong>Wir</strong>kungsgrad (%)<br />

Drehzahl (U/min)<br />

Anfahrzeit <strong>zum</strong><br />

Turbinenbetrieb (sec)<br />

Altanlage<br />

1927-1930<br />

28.01.1930<br />

4<br />

55<br />

103<br />

106.800<br />

132.000<br />

540.000<br />

65<br />

300<br />

100<br />

150 MW Pumpturbine<br />

1985-1989<br />

08.08.1989<br />

1<br />

101,7<br />

110<br />

153.590<br />

153.000<br />

590.000<br />

75<br />

250<br />

75<br />

Quellen: 75 Jahre Kraftwerke Herdecke - Historischer Kern,<br />

moderne Technik, RWE Power, Vorweg Gehen, RWE Power,<br />

Metropoleruhr - Portal für das Ruhrgebiet, Koepchenwerk,<br />

Wikipedia<br />

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Garenfeld – seine Geschichte<br />

von Roswitha Bliese<br />

Wenn man von der Syburgerhöhe wie aus der Vogelschau<br />

auf den Zusammenfluss von Ruhr <strong>und</strong> Lenne<br />

schaut, fällt einem die ebene, dreieckige Fläche<br />

zwischen den Flüssen ins Auge. Diese Flussterrasse<br />

war für die Besiedlung schon in der Frühzeit wie<br />

geschaffen. Aus Bodenf<strong>und</strong>en, historischen Zeugnissen<br />

<strong>und</strong> Ortsnamen wissen wir, dass die Täler die<br />

Zugstraßen den Völker waren. An ihren von Überschwemmungen<br />

freien Ufern entstanden die ersten<br />

Niederlassungen. So auch auf der Garenfelder Terrasse<br />

im Winkel zwischen Ruhr <strong>und</strong> Lenne.<br />

Die Lebensbedingungen waren schon für die Steinzeitmenschen<br />

gut, das Wasser war nah, aber es<br />

drohte keine Gefahr durch Überflutungen, andererseits<br />

lieferten die Flüsse Fische<br />

Schild: H. J. Schuhmacher<br />

Mensch mit dem Ackerbau. Es ist anzunehmen, dass auch während dieser Zeit die Garenfelder Ter-<br />

da an kontinuierlich bewohnt wurde. Das Dorf Garenfeld entstammt, wenn wir seinen Namen<br />

heranziehen, aus der Fränkisch – Sächsischen Periode die etwa von 500 – 800 n. Chr. reicht.<br />

Das Gr<strong>und</strong>wort des Namens Garenfeld weist<br />

in diese Periode. Die Siedlungsebene erstreckt<br />

sich bis in den Winkel zwischen Ruhr <strong>und</strong><br />

Lenne <strong>und</strong> läuft in einer Spitze aus, die vielleicht<br />

nur Namengebung führte – ger – gar<br />

bedeutet Speer, Lanze. Wenn der Ursprung<br />

der Siedlung auf dem „Garenfeld“ auch bis in<br />

die Völkerwanderungszeit zurückreicht, erst<br />

in den Tagen Karls des Großen nach der Eroberung<br />

der Sigiburg 779 wurden die Beziehungen<br />

zur Umgebung enger. Die Anlage der<br />

bedeutenden Heerstraße, die in nordsüdlicher<br />

Richtung den Hellweg kreuzend über Westhofen<br />

Lenne aufwärts auf den wahrscheinlich<br />

schon lange bestehenden alten Wegen führte,<br />

hat dazu beigetragen. F<strong>und</strong>e aus dieser<br />

Zeit bestätigen diese Annahme. Garenfeld,<br />

dass <strong>zum</strong> Reichshof Westhofen gehörte,<br />

ist mit dessen Geschichte eng verb<strong>und</strong>en.<br />

<strong>Wir</strong>d fortgesetzt<br />

Quelle: Hermann Esser, Garenfel. Die Geschichte<br />

eines Dorfes, Heimatblätter für<br />

Hohenlimburg <strong>und</strong> Umgebung Hef Nr. 5<br />

Mai 1933, S. 65 - 80<br />

im Überfluss. Leicht war es auf dem<br />

zulegen, die auch mit den primitiven<br />

durch reiche archäologische F<strong>und</strong>e<br />

konnte: Steinbeile, Steinmesser<br />

Prüfung des Materials ergab, dass<br />

Geräte der mittleren Steinzeit<br />

Ende der Eiszeit war von Westen<br />

renfeld zutage traten.<br />

In der Jungsteinzeit begann der<br />

rasse besiedelt war <strong>und</strong> von<br />

als Beweis seines Alters<br />

Garenfeld<br />

lockeren Boden, dem Flussboden während der Eiszeit der nie stärker bewaldet war, Äcker an-<br />

Geräten der Steinzeit bearbeitet werden konnten. Bestätigt wird die steinzeitliche Besiedlung<br />

die Josef Spiegel beim Bau der Straße zwischen <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Garenfeld aus der Böschung bergen<br />

– darunter das größte, das bis 1933 in Westfalen gef<strong>und</strong>en wurde – Schaber, Bohrer usw. Eine<br />

<strong>hier</strong> zwei Siedlungen unterschiedlichen Alters gef<strong>und</strong>en wurden. Nördlich des Weges fanden sich<br />

(12.000 – 3.000 v. Chr.) südlich des Wegen neolithische Artefakte (3.000-2.000 v. Chr.). Gegen<br />

eine neue Kulter <strong>hier</strong> eingewander. Aus dieser Zeit sind die mesolithischen F<strong>und</strong>e, die auch in Ga-<br />

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Ins Elsebad <strong>und</strong> dann geht’s ab!<br />

GWG feiert rauschendes Oktoberfest im Elsebad<br />

von Thomas Wild<br />

Es war eine r<strong>und</strong>herum gelungene Premiere, das GWG-Oktoberfest<br />

im Elsebad. Am Samstag feierten dort auf Einladung der gemeinnützigen<br />

Wohnungsbaugenossenschaft Schwerte fast 1.200 Mieter <strong>und</strong><br />

Mitglieder ein Familienfest, das für alle Generationen etwas zu bieten<br />

hatte. Schon am Eingang wurden die Kinder von einem Luftballon-<br />

Clown auf hohen Stelzen begrüßt.<br />

Den ganzen Tag hörte man die Hammerschläge vom „Haut den Lukas“<br />

über die Wiese schallen. Direkt daneben war eine Art Menschen-<br />

Kreisel aufgestellt: In drei gegeneinander beweglichen Ringen konnte<br />

sich jede(r) Mutige in alle Lagen wirbeln lassen. Vom Schminktisch<br />

kehrten die Kinder mit Gesichtern, die in w<strong>und</strong>erbarsten Farben glitzerten,<br />

zurück. Und für die Kleinsten gab es eine besonders lange ‚Kisten-Rutsche‘.<br />

Ganze Familien konnten sich gemeinsam betätigen, als<br />

4er-Gruppen gesucht wurden, die einen großen Strohballen über einen<br />

Parcours durchs Gelände bewegen mussten. Für die Sieger ging es<br />

dabei nicht nur um viel Spaß, sondern um ein ganzes Fass Bier. Lothar<br />

Baltrusch <strong>und</strong> Jörg Przystow führten duch dieses Programm, zu dem<br />

auf der großen Bühne auch ein Zauberer samt Tauben <strong>und</strong> Kaninchen<br />

gehörte. Zwei Wochen nach dem Pannekaukenfest hatten die zwei<br />

neuen Schwerter Superstars ihren nächsten großen Auftritt: Gemeinsam<br />

sangen Daniel Stendera <strong>und</strong> Sarah Bruns einige Lieder, besonders<br />

die stimmgewaltige Sarah beeindruckte ihr Publikum wieder u.a. mit<br />

dem Whitney-Houston-Song „I will always love you“, <strong>und</strong> auch der<br />

Westhofener Männergesangverein fand ein begeistertes Publikum.<br />

Derweil floss das ‚Wies‘n Bier‘ auf der von Susanne Risse liebevoll zu<br />

einem gemütlichen Festplatz gestalteten Wiese in Strömen, nachdem<br />

am Nachmittag zu Kaffee <strong>und</strong> Kakao Kuchen <strong>und</strong> Brezeln von Bäcker<br />

Becker die Renner gewesen waren. Zum Bier gab es – typisch bayerisch<br />

– Hax‘n <strong>und</strong> Leberkäs aus der Fleischrei Wilkes, <strong>und</strong> auch ein türkischer<br />

Grill mit Sücük <strong>und</strong> Hähnchen-Spießen durfte nicht fehlen.<br />

Unter inzwischen strahlend dunkelblauen Himmel ging die Party dann<br />

mit der Jens Dreesmann-Band so richtig ab. Ganz neu dabei war die<br />

Sängerin Joana aus Hamburg, die ohne vorherige gemeinsame Probe<br />

das umfassende Programm der Band mit ihrer klangvollen <strong>und</strong> vielseitigen<br />

Stimme bereicherte – zur Begeisterung der Zuhörer <strong>und</strong> Tänzer,<br />

die gar nicht genug bekommen konnten von der mitreißenden Mucke.<br />

„Wer bei so einem tollen Fest zu Hause sitzen bleibt, der hat‘s<br />

nicht besser verdient!“, meinte am späten Abend eine der Eingeladenen,<br />

die mit ihrem Vermieter nicht nur in ihrer Wohnung äußerst<br />

zufrieden ist.<br />

Tatsächlich: Birgit Theis, Prokuristin der GWG <strong>und</strong> Hauptverantwortliche<br />

für das Oktoberfest hatte ganze Arbeit geleistet: Und so fand der<br />

reibungslose Ablauf eines vielseitigen Programms begeisterte Gäste.<br />

Es wird nicht die letzte Gelegenheit sein, im GWG-Kreis zu feiern: „Der<br />

tolle Erfolg der Veranstaltung macht eine Neuauflage in zwei Jahren<br />

schon fast unumgänglich!“, macht Jürgen Tekhaus, der sich sehr über<br />

diese gemeinschaftsbildende Veranstaltung freute, allen Mitgliedern<br />

Hoffnung. Und so hatte das Oktoberfest viele Gewinner: Neben der<br />

GWG <strong>und</strong> ihren Mitgliedern vor allem das Team Elsebad, das von dem<br />

rauschenden Fest ebenso begeistert war wie von dem sehr hilfreichen<br />

Sponsoring.<br />

2.000,00 Euro <strong>und</strong> 6.248,00 Euro wurden gespendet. v.l. Ralf<br />

Grobe (Vorstand GWG Schwerte eG), Brigitte Stirnberg (stellv.<br />

Vorsitzende des Fördervereins Bürgerbad Elsetal e. V.), Annette<br />

Wild (Geschäftsführerin Gemeinnützige Elsebad Betriebs-GmbH),<br />

Jürgen Tekhaus (Vorstand GWG Schwerte eG), Ruth Koch (GWG-<br />

Mieterin <strong>und</strong> Gewinnerin der Verlosung BVB-Autogrammtrikot).<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Schwerte jetzt die 100 deutsche Stadt Mitglied im Internationalen Hanseb<strong>und</strong>.<br />

Bericht von Herbert Dieckmann<br />

Bei den Internationalen Hansetagen vom<br />

28.Juni bis 01.Juli 2012 in Lüneburg wurde<br />

die Stadt Schwerte in den Internationalen<br />

Hanseb<strong>und</strong> aufgenommen.Die Stadt<br />

Schwerte ist die 182 Mitgliedsstadt insgesamt.<br />

Neben vorwiegend touristischen<br />

Interressen werden auch wirtschaftliche<br />

Kooperationen Bzw. Netzwerkbildungen<br />

verfolgt. Nachdem der Rat der Stadt<br />

Schwerte am 28. September 2011 der<br />

Empfehlung des Hansevereins Schwerte<br />

einstimmig gefolgt war, konnte die Mitgliedschaft<br />

unserer Stadt im Internationalen<br />

Hanseb<strong>und</strong> beantragt werden. Die<br />

Herbstkommision <strong>und</strong> das<br />

Präsidium des Hanseb<strong>und</strong>es,<br />

die im November 2011 getagt<br />

hatten, empfahlen der Mitgliederversammlung<br />

in Lüneburg<br />

am 30.Juni 2012 die<br />

Aufnahme der Stadt Schwerte<br />

neben der polnischen Stadt<br />

Kwidzun <strong>und</strong> der finnischen<br />

Stadt Ulvila in den Hanseb<strong>und</strong>.<br />

Vor r<strong>und</strong> 800 Dellegierte<br />

aus den europäischen<br />

Mitgliedsstädten konnte<br />

Herbert Dieckmann Vertreter der Hansestadt<br />

Schwerte, unsere Stadt mit all ihren Vorzügen<br />

<strong>und</strong> Reizen wie auch die mittelalterliche<br />

Verbindung zur Hanse vorstellen, einstimmig<br />

<strong>und</strong> mit viel Applaus wurden diese Städte von<br />

den Delgierten in den Internationalen Hanseb<strong>und</strong><br />

aufgenommen. Zur Präsentation <strong>und</strong><br />

Verkostung Schwerter Spezialitäten hatte der<br />

Hanseverein seinen eigenen Stand nach Lüneburg<br />

mitgenommen <strong>und</strong> konnte somit neben<br />

Informationsmaterial auch den Schwerter<br />

Senf <strong>und</strong> den Schwerter Hansetrunk anbieten,<br />

besondere Beliebtheit erfuhr das Kinderarmbrustschießen<br />

das auch bei Westfälischen<br />

Hanstagen immer angeboten wird. Die<br />

Schwerter Delegierten: der Beigeordnete<br />

Hans Georg Winkler, der stellvertretender<br />

Bürgermeister Jürgen Paul, die Vorsitzende<br />

des Hansevereins Diethild Dudeck, ihr Stellvertreter<br />

Herbert Dieckmann, Thomas Buhl,<br />

Tourismuschef Uwe Fuhrmann, Christopher<br />

Wartenberg, Reinhard Fabri mit Ursula Fabri<br />

sowie Renate Dieckmann <strong>und</strong> Fabian Buhl<br />

konnten somit Schwerte in der Versammlung<br />

wie auch auf dem Hansemark, <strong>hier</strong><br />

mit Unterstützung der mitgereisten Frau<br />

Marlies Ewald <strong>und</strong> Frau Margret Hellwig<br />

vorbildlich präsentieren. Am Sonntag, dem<br />

1.Juli kam dann der vom Hanseverein eingesetzte<br />

Bus mit 51 Schwerter Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger nach Lüneburg um sich auf dieser<br />

>Tagfahrt< wie es im Mittelalter hieß,<br />

auf dem Hansemarkt bei den 109 anwesenden<br />

internationalen Hansestädten über<br />

deren jeweiligen Spezialitäten zu informieren.Hierbei<br />

waren auch <strong>Ergste</strong>r Bürger mitgereist,<br />

die bei dem Gruppenfoto auf dem<br />

Hansemarkt die mitgeführte <strong>Ergste</strong>r-Fahne<br />

ausrollten, eine Gemeinschaftstour wie es<br />

dem hansischen Gedanken entspricht.<br />

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Schule für alle Kinder“<br />

❚ Keine weitere Privatisierungen kommunaler Werte<br />

<strong>und</strong> Dienste<br />

❚ Erhaltung <strong>und</strong> Ausbau der öffentlichen Infrastruktur<br />

statt sinnloser Kürzungspolitik<br />

❚ Keine neuen Belastungen für die Bürgerinnen<br />

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Pro - Energiewende in <strong>und</strong> um Schwerte.<br />

Höchste Sicherheitsstufe.<br />

Wenn Großprojekte wie die Windparks im Raum Schwerte zu genehmigen<br />

<strong>und</strong> umzusetzen sind, gehen sowohl die Stadt Schwerte<br />

als auch die Stadtwerke Schwerte selbstverständlich mit größter<br />

Sorgfalt vor. Jede Entscheidung wird konsequent im rechtssicheren<br />

Genehmigungsverfahren getroffen. Nachdem sich 2011 der<br />

Aufsichtsrat der Stadtwerke Schwerte <strong>zum</strong> Projekt Windpark bekannt<br />

hatte, wurde eine Vorstudie für Potenzialflächen erstellt.<br />

Anschließend beauftragten die Stadtwerke eine Machbarkeitsvon<br />

Michael Grüll<br />

<strong>Wir</strong> alle wissen längst, dass die Energiewende stattfinden muss, wenn wir auch in Zukunft eine zuverlässige Versorgung mit<br />

Strom, Wärme <strong>und</strong> Wasser haben wollen <strong>und</strong> unsere Mobilität sichern möchten. Seite an Seite haben sich die Stadt Schwerte<br />

<strong>und</strong> die Stadtwerke Schwerte für einen nachhaltigen Energiesparkurs entschieden. Mit dem Ziel, eine dezentrale Energieversorgung<br />

anzustreben, damit auf lange Sicht, eine gewisse Unabhängigkeit von internationalen Energiemärkten erlangt werden<br />

kann.<br />

Rückenwind statt Gegenwind.<br />

Der Strukturwandel hin zu vermehrt dezentraler Energieerzeugung<br />

verlangt nach innovativen Lösungen. Schon heute zählt die Windkraft<br />

zu den wichtigsten regenerativen Energiequellen. In Zukunft<br />

wird sie eine der tragenden Säulen im deutschen Energiemix sein.<br />

So sehen beispielsweise die Pläne der nordrhein-westfälischen<br />

Landesregierung vor, bis zu zwei Prozent der Flächen als Windvorrangflächen<br />

auszuweisen. Das entspricht einem Zubau von bis zu<br />

1.900 Windkraftanlagen, die bis 2020 neu zu errichten sind. Mit<br />

den geplanten Windparks in der Region sind die Städte Iserlohn<br />

<strong>und</strong> Schwerte also genau auf Kurs.<br />

Schälker Heide <strong>und</strong> Weischeid.<br />

Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit planen beide<br />

Städte gemeinsam einen Windpark im Waldgebiet „Schälker<br />

Heide“. Bis zu acht Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung<br />

von 20 Megawatt könnten jährlich 50 Millionen Kilowattst<strong>und</strong>en<br />

an reinem Ökostrom für bis zu 16.000 Haushalte produzieren. Der<br />

Windpark Weisched würde auf den Höhenzügen oberhalb des<br />

Stadtteils Schwerte-<strong>Ergste</strong> entstehen. Hier könnten drei Windkraftanlagen<br />

mit einer Leistung von etwa sieben bis neun Megawatt<br />

jährlich bis zu 18 Millionen Kilowattst<strong>und</strong>en an reinem<br />

Ökostrom für r<strong>und</strong> 6.000 Haushalte erwirtschaften. Eine Bilanz,<br />

die sich für alle Beteiligten rechnet.<br />

Schwerte im Vorteil.<br />

<strong>Wir</strong>tschaftlich interessant ist das Projekt durch Gewerbesteuereinnahmen.<br />

Sowohl die drei Windanlagen in Weischeid wie auch<br />

die in der Schälker Heide könnten in 20 Jahren jeweils 1,4 Millionen<br />

Euro erwirtschaften. Hinzu kommen wirtschaftliche Faktoren<br />

wie die Sicherung <strong>und</strong> Schaffung von Arbeitsplätzen, <strong>zum</strong> Beispiel<br />

im Tief- <strong>und</strong> Leitungsbau.<br />

Alles über Schwerte!<br />

Das Schwerter Stadtportal, ein Service der Stadtwerke Schwerte, ist die regionale<br />

Adresse im Internet für Kultur- <strong>und</strong> Sportinter essierte, für Szenegänger, für<br />

Stadtbummler, für Kontaktfreudige <strong>und</strong> Kaufl eute. Kurz gesagt: für alle,<br />

denen die Welt im Internet ohne schwerte.de viel zu klein ist.<br />

ein Service der Stadtwerke Schwerte<br />

28


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

studie zur Untersuchung von Eignungsflächen zur Nutzung der<br />

Windenergie in der Region. Dabei werden nahezu alle denkbaren<br />

Auswirkungen auf die Fauna <strong>und</strong> Flora geprüft <strong>und</strong> ausgewertet.<br />

Offizielle Angelegenheit.<br />

Das Verfahren zur Genehmigung von Windanlagen ist eine<br />

über den gesamten Prozess hinweg definierte Angelegenheit.<br />

Bei den Windparks für Schwerte sind die Bezirksregierung<br />

Arnsberg, die Unteren Landschaftsschutzbehörde des<br />

Kreises Unna <strong>und</strong> die Stadt Schwerte beteiligt. Die Genehmigung<br />

zur Errichtung <strong>und</strong> dem Betrieb von Windenergieanlagen<br />

unterliegt dem B<strong>und</strong>esimmissionsschutzgesetz (BImschG).<br />

Bestandteile des BImschG sind u.a.:<br />

• Vorprüfung/Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

• Lärm<br />

• Schattenwurf<br />

• Rückbauverpflichtung<br />

• Brandschutz<br />

• Standsicherheit<br />

• Eiswurf<br />

• Abstände<br />

• Naturschutzrechtlich bedeutsame Gebiete<br />

• Naturschutz, Landschaftspflege, Wald<br />

• Tabuflächen<br />

• Artenschutz<br />

Unter Umständen werden weitere Kriterien wie <strong>zum</strong> Beispiel Wasserwirtschaft,<br />

Denkmalschutz <strong>und</strong> Luftverkehrsrecht geprüft.<br />

Transparenz <strong>und</strong> Beteiligung.<br />

Die Stadtwerke Schwerte stellen Informationen<br />

<strong>zum</strong> aktuellen Sachstand im jeweiligen<br />

Genehmigungsverfahren bereit. Eine Bürgerbeteiligung<br />

ist gewünscht. Schon jetzt planen<br />

die Stadtwerke Schwerte unterschiedliche<br />

Modelle dazu. Mehr erfahren Sie im Internet<br />

unter www.ruhrpower.de/windkraft ...oder<br />

gleich <strong>hier</strong> über den QR-Code.<br />

Energiewende, was heißt das eigentlich?<br />

Mit Energiewende ist die Realisierung einer Nachhaltigen<br />

Energieversorgung in den Bereichen Strom, Wärme <strong>und</strong> Mobilität<br />

gemeint. Und zwar durch den Einsatz von Erneuerbaren<br />

Energien wie Biomasse, Wasserkraft, Sonnenenergie, Geothermie<br />

<strong>und</strong> Wind. Erneuerbaren Energien sind als Alternative zu<br />

fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle <strong>und</strong> Erdgas oder auch<br />

Kernbrennstoffen wie Uran gedacht. Einzelmaßnahmen bringen<br />

leider zu wenig Potenzial mit, deshalb ist eine geschickte<br />

Kombination von verschieden Ansätzen erforderlich.<br />

Fotomontage: Blick vom Bürenbruch in Richtung Schälker Heide<br />

Foto: Bürgerinitiative Schälker Heide<br />

Contra von Jörn Schneider<br />

Das Landschaftsschutzgebiet im <strong>Ergste</strong>r Wald muss erhalten<br />

bleiben!<br />

Die Stadtwerke Schwerte planen die Errichtung von sechs<br />

Windkraftwerken im Süden von <strong>Ergste</strong>. Drei Anlagen sollen<br />

westlich der B236 auf Weischedes Berg <strong>und</strong> drei weitere Anlagen<br />

auf der Schälker Heide gebaut werden. Zusätzlich planen<br />

die Stadtwerke Iserlohn auf der Schälker Heide den Bau von<br />

fünf Windkraftwerken. In Summe sind also elf Windindustrieanlagen<br />

projektiert.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist das Engagement der Stadtwerke im Bereich<br />

der erneuerbaren Energien ausdrücklich zu begrüßen. Doch die<br />

genannten Projekte werden von der Mehrheit der Bevölkerung<br />

an den vorgesehenen Standorten sehr kritisch gesehen, so dass<br />

engagierte Menschen aus Schwerte <strong>und</strong> Iserlohn eine interkommunale<br />

Bürgerinitiative gegründet haben, um die Projekte<br />

kritisch zu begleiten.<br />

Die Bürgerinitiative Schälker Heide <strong>Ergste</strong> (Initiative SHE) sieht<br />

als besonders problematisch die Höhe der geplanten Anlagen an:<br />

200 m! mit einem Rotordurchmesser > 100 m! Zum Vergleich:<br />

der Dortm<strong>und</strong>er Florianturm ist 208 m hoch. Diese Dimensionen<br />

passen nicht in das Landschaftsschutzgebiet des <strong>Ergste</strong>r Waldes.<br />

Die Initiative SHE setzt sich ein für:<br />

• den Erhalt des Landschaftsschutzgebietes <strong>und</strong> des Naherholungsgebietes<br />

• den Schutz besonders seltener Tierarten wie z. B. Schwarzstorch<br />

<strong>und</strong> Rotmilan<br />

• ausreichende Abstände zur Wohnbebauung<br />

• Verhinderung von Ges<strong>und</strong>heitsgefahren durch Infraschall<br />

• Vermeidung unkontrollierter Waldbrände<br />

• den Erhalt ökologisch besonders wertvoller Waldflächen<br />

Fotomontage: Blick Berchumer Heide<br />

Foto: BBB Umwelttechnik GmbH<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> negativer Begleiterscheinungen der geplanten<br />

Windindustrieparks ist es absolut richtig, dass der Rat<br />

der Stadt Schwerte am 26.09.2012 das Heft des Handelns in<br />

die Hand genommen hat <strong>und</strong> beschlossen hat, Konzentrationszonen<br />

für Windkraftwerke zukünftig im Flächennutzungsplan<br />

auszuweisen. Nur dieses Verfahren garantiert eine politische<br />

Einflussnahme auf die Standorte für Windindustrieanlagen.<br />

Außerdem ist eine breite Bürgerbeteiligung vorgesehen.<br />

Die Initiative SHE wird in dem nun beginnenden Verfahren zur<br />

Änderung des Flächennutzungsplanes die Interessen der Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger engagiert vertreten <strong>und</strong> die Bevölkerung<br />

zeitnah über den Fortgang des Verfahrens informieren.<br />

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Fotografie: Norbert Szepan<br />

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Neues vom Nahversorgungszentrum<br />

in <strong>Ergste</strong><br />

Ein Investor stellt sich vor<br />

Interview mit Stéphane Krannich<br />

Fragen an Stéphane Krannich<br />

Warum hat sich die VLP, als Unternehmen aus Niedersachsen<br />

für ein Projekt in Schwerte- <strong>Ergste</strong> entschieden?<br />

„Mit einem Augenzwinkern sage ich, weil wir bequem sind! Das<br />

muss ich aber natürlich ein bisschen erläutern: Unser Firmenstandort<br />

ist im niedersächsischen Lohne. Bis dahin sind es von <strong>hier</strong> aus<br />

nur etwa anderthalb St<strong>und</strong>en Fahrt. Das bedeutet, ein Bauprojekt<br />

ist von der Firma aus bei Bedarf auch mal „zwischendurch“ gut <strong>und</strong><br />

schnell zu erreichen.<br />

Außerdem kann man <strong>hier</strong> arbeiten, der Pragmatismus <strong>und</strong> die zupackende<br />

Art der Menschen im Pott ist für uns mit <strong>und</strong> auf dem<br />

Bau eine ganz wesentliche Eigenschaft! <strong>Wir</strong> haben <strong>hier</strong> aus früheren<br />

Projekten auch kompetente Partner <strong>und</strong> deshalb engagieren wir uns<br />

gerne in dieser Region. Und da meine Mitarbeiter <strong>und</strong> ich auch Familien<br />

haben, genießen wir es, dass wir abends auch mal zu Hause<br />

sein können…<br />

Aber wie eben schon gesagt, wir von der VLP haben <strong>hier</strong> in der Region<br />

eine Vergangenheit. So steht z.B. in Dortm<strong>und</strong>-Brackel ein Einkaufszentrum<br />

mit Edeka-Markt, das wir als Investor begleitet haben.<br />

Unser Bau-Experte bei diesem Vorhaben war übrigens das Architekturbüro<br />

Bieber, das nun auch <strong>hier</strong> in <strong>Ergste</strong> unser Partner ist. Und<br />

wenn man schon gut miteinander gearbeitet hat, liegt es natürlich<br />

nahe, dass man das wiederholt, wenn sich die Gelegenheit ergibt.“<br />

Und nun hat sich die Gelegenheit auf dem Himmelmannschen<br />

Feld ergeben. Ein so großer Bau ist ja nicht aus der Portokasse<br />

zu bezahlen. Ein Investor muss also, wie der Name schon sagt,<br />

investieren. Das sind beachtliche Summen, woher nimmt die VLP<br />

die Mittel dafür?<br />

„Da muss ich ein paar Jahre, eigentlich schon Jahrzehnte zurückblicken.<br />

VLP steht für Von Lehmden Projektmanagement. Die Familie<br />

von Lehmden hat ihre Wurzeln in der Landwirtschaft. Vor Jahrzehnten<br />

hat man nach dem zweiten Weltkrieg mit der Produktion <strong>und</strong><br />

dem Handel von Eiern begonnen, auch heute noch über Beteiligungen<br />

der Unternehmensgruppe von Lehmden wie die „Deutsche<br />

Frühstücksei“ ein starker Zweig. Pauschal formuliert: Etwa jedes<br />

dritte Ei, das morgens auf deutschen Tischen steht, stammt aus der<br />

Region Südoldenburg!<br />

Ein weiterer wesentlicher Baustein der Unternehmensgruppe von<br />

Lehmden ist die Envitec AG, ein Biogasunternehmen. Auch <strong>hier</strong><br />

trifft man wie bei den Eiern im Gr<strong>und</strong>e auf Landwirte – auch <strong>hier</strong><br />

in der zeitgemäßen, wenn man so will modernen Variante: So wie<br />

ein Bauer in der traditionellen Landwirtschaft jeden Tag seine Kühe<br />

füttert, so muss eine Biogasanlage auch ständig mit den Rohstoffen,<br />

dem sogenannten Input versorgt werden. <strong>Wir</strong>klich erfolgreich läuft<br />

so eine Anlage, wenn sich der Bauer, so sorgfältig wie er es bei der<br />

Kuh getan hat nun auch um die Biogasanlage kümmert. Das gelingt<br />

bei der Envitec AG nun auch schon seit zehn Jahren sehr erfolgreich.<br />

In dem Bereich Entwicklung <strong>und</strong> Betrieb von Biogasanlagen ist<br />

das Unternehmen Weltmarktführer. Die Wurzeln sind in der Landwirtschaft<br />

habe ich gesagt <strong>und</strong> wir als VLP beziehen aus diesen<br />

erfolgreichen Unternehmungen der Familie von Lehmden unsere<br />

wirtschaftliche Kraft. Und die Aktivitäten im Bereich erneuerbare<br />

Energien sollen ja übrigens möglicherweise auch bei dem Bau auf<br />

dem Himmelmannschen Feld eine Rolle spielen!“<br />

Sie sprechen von der Möglichkeit,<br />

ein Blockheizkraftwerk auf dem Gelände<br />

aufzustellen?<br />

„Ja, natürlich. Ein dezentrales BHKW,<br />

wie Blockheizkraftwerk ja abgekürzt<br />

wird, lässt sich problemlos auch dort<br />

hinstellen. So etwas ist in Containerbauweise<br />

ungefähr neun mal drei Meter<br />

groß, also in etwa wie eine große<br />

Garage vorstellbar. Und niemand muss<br />

fürchten, dass wir da jeden Tag mit<br />

dem Traktor hin knattern, um Inputstoffe<br />

anzuliefern.<br />

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Dezentral bedeutet nämlich, dass dort<br />

Gas über Leitungen angeliefert wird,<br />

mit dem wir einen Motor zur Stromgewinnung<br />

antreiben. Neben der Stromproduktion<br />

können wir die Motorabwärme<br />

zur Beheizung von Wohnungen<br />

oder Gewerbeobjekten nutzen. Auf Ingenieursdeutsch<br />

nennt sich das Kraft-<br />

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Wärme Koppelung, aber damit will es <strong>hier</strong> auch bewenden lassen.<br />

<strong>Wir</strong> überlegen aber, ob wir das BHKW in einen transparenten<br />

Schaukasten stellen. Man könnte sich dann das Funktionsprinzip<br />

direkt ansehen. Vielleicht eine Gelegenheit z. B. Schulklassen zu<br />

zeigen, dass hinter der Steckdose in der Wand, aus der der Fernseher<br />

seinen Saft kriegt, noch jede Menge passiert. <strong>Wir</strong> könnten<br />

<strong>hier</strong> in <strong>Ergste</strong> auf jeden Fall grünen Strom zur Verfügung stellen.“<br />

Oder das Bürgerbegehren, das wir unterstützen. Aus vielen Gesprächen<br />

wissen wir um den Bedarf der <strong>Ergste</strong>r Bürger nach verbesserten<br />

Einkaufsmöglichkeiten am Ort. Deshalb haben wir das<br />

Bürgerbegehren von Anfang an begleitet. <strong>Wir</strong> konzeptionieren unsere<br />

Projekte mit <strong>und</strong> nicht gegen eine Kommune. Wenn die Bürger<br />

von einem Bauvorhaben überzeugt sind <strong>und</strong> es wie in <strong>Ergste</strong> aktiv<br />

unterstützen, wird die ganze Angelegenheit für uns natürlich viel<br />

einfacher.<br />

Was haben Sie noch geplant?<br />

„ Als Investor müssen wir jedes Vorhaben natürlich als erstes auf<br />

seine <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit prüfen. Ohne dass diese Voraussetzung<br />

erfüllt ist, können wir uns einen Bau schlicht nicht leisten. Genauso<br />

wichtig ist uns aber die Verbindung des jeweiligen Objektes<br />

mit der Region <strong>und</strong> ihrer Menschen. Und das hat ganz pragmatische<br />

Gründe. Am konkreten Vorhaben: <strong>Wir</strong> planen den Markt<br />

<strong>hier</strong> mit Gründächern. Die sind ein wesentlicher Bestandteil des<br />

Entwässerungskonzeptes. Mit Blick auf das hochwassergefährdete<br />

Wannebachtal mit Sicherheit ein Detail, das einem Vorhaben<br />

wie unserem den Weg bei den örtlichen Genehmigungsbehörden<br />

erleichtert!<br />

Blockheizkraftwerk Foto: VLP<br />

Reimann’s Lädchen geht, Krieter in <strong>Ergste</strong> kommt!!!<br />

Guido Krieter, Benjamin Krieter (Filialleiter) <strong>und</strong><br />

Renate Schröter freuen sich auf Ihren Besuch!<br />

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„Krieter in <strong>Ergste</strong>“ heißt jetzt das altbekannte Geschäft an der<br />

Kirchstrasse 14. Filialleiter Benjamin Krieter führt mit vier Kolleginnen<br />

das Geschäft mit erweiterten Öffnungszeiten von Mo.-<br />

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Das bisherige Sortiment mit Post, Postbank, Lotto, Presse, Tabakwaren,<br />

Bücher, Karten <strong>und</strong> Schreibbedarf wurde mit einem breiteren<br />

Tabakwarenangebot <strong>und</strong> zusätzlich mit Geschenkartikeln<br />

<strong>und</strong> Spielwaren erweitert. Der Name Krieter dürfte vielen <strong>Ergste</strong>rn<br />

ein Begriff sein. Denn Schreibwaren <strong>und</strong> Geschenkartikel<br />

„Krieter in Hennen“ kennt man auch <strong>hier</strong>. Das Hauptgeschäft hat<br />

ein wesentlich umfangreicheres Angebot an Schreibwaren, Büchern<br />

<strong>und</strong> Geschenkartikeln. Durch die tägliche Belieferung können<br />

nicht vorrätige Artikel oftmals noch am selben Tag geliefert<br />

werden. Anfragen sind ausdrücklich erwünscht.<br />

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Die Kreinberg-Siedlung Schwerte-Ost<br />

von Walter Hauser<br />

Die Kreinberg-Siedlung, entstanden in den zwanziger Jahren des letzten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts, nach dem Gartenstadtcharakter konzipiert, steht<br />

seit 2001 als Gesamtobjekt mit 266 Gebäuden unter Denkmalschutz.<br />

Seit April 2010, als Schwerte mit weiteren 52 Städten im Ruhrgebiet<br />

Kulturhauptstadt Europas war, biete ich als zertifizierter Regio-Guide<br />

den Schwerter Bürgern <strong>und</strong> allen Interessierten Führungen durch die<br />

denkmalgeschützte Siedlung an, die für die Arbeiter des Eisenbahnausbesserungswerkes<br />

errichtet wurde. Doch zunächst zur Entstehungsgeschichte:<br />

Verhältnismäßig spät erhielt Schwerte einen Gleisanschluss.<br />

Am 1. April 1867 erreichte die erste Dampflok von Westen kommend<br />

das damalige Ackerstädtchen Schwerte <strong>und</strong> öffnete das Tor zur Industriealisierung<br />

der Ruhrstadt. Aber schon 1870, mit Eröffnung der Strecke<br />

in das Sauerland, wurde Schwerte ein Bahnknotenpunkt mit direkten<br />

Verbindungen nach Hagen, Unna <strong>und</strong> Arnsberg. Später, im Jahre<br />

1910, kam die Strecke nach Iserlohn <strong>und</strong> 1913 die Verbindung in die<br />

damalige Kreisstadt Hörde dazu. Somit war der Anschluss in das östliche<br />

Ruhrgebiet hergestellt. Mit der Eisenbahn kam die Industrie nach<br />

Schwerte. So siedelten sich bereits 1868 das heutige Hoesch Schwerter<br />

Profile <strong>und</strong> in 1869 die Nickelwerke in der Nähe des Bahnhofes an. Es<br />

erfolgte eine starke Zuwanderung. Die Einwohnerzahl stieg von 3 000<br />

im Jahr 1867 auf 12 000 im Jahr 1900. Aufgr<strong>und</strong> des expandierenden<br />

Eisenbahnnetzes war die damalige Reichsbahn gezwungen, im östlichen<br />

Ruhrgebiet ein größeres Ausbesserungswerk zu errichten. Der<br />

Schwerter Magistrat unter Bürgermeister Emil Rohrmann bot im Juli<br />

1913 der Reichsbahn kostenlos ein Gelände zur Errichtung dieses Werkes<br />

an. Im Frühjahr<br />

1914 erhielt Schwerte<br />

den Zuschlag, das<br />

Eisenbahnausbesserungswerk<br />

zu bauen.<br />

Ausschlaggebend<br />

war die günstige<br />

Lage <strong>zum</strong> Ruhrgebiet<br />

mit Direktanschluss<br />

in alle Richtungen.<br />

Doch der Kriegsbeginn<br />

1914 verzögerte<br />

den Baubeginn. Der<br />

1910 gegründete Eisenbahnbauverein<br />

Schwerte-Ruhr wurde<br />

Walter Hauser<br />

mit dem Wohnungs-<br />

40<br />

-Ein Kleinod unter den Arbeitersiedlungen im Ruhrgebietbau<br />

für die Arbeiter des Ausbesserungswerkes beauftragt. Der Reichsbahnoberrat<br />

Behnes von der Direktion Wuppertal plante die Siedlung<br />

bereits in den Jahren 1914 bis 1916. Nach diesen Plänen wurde die<br />

Siedlung von 1920 bis 1928 auch errichtet. Herr Behnes gestaltete<br />

aus wirtschaftlichen Gründen die Gr<strong>und</strong>risse der Wohnungen sehr<br />

einheitlich, Wohnküche mit Speisekammer <strong>und</strong> zwei oder drei Zimmern.<br />

Die ab 1924 errichteten Wohnungen erhielten teilweise schon<br />

ein Bad. Zur damaligen Zeit galt die Siedlung als mustergültig.<br />

Da der Arbeitsanfall in dem im Oktober 1922 in Betrieb genommenen<br />

Ausbesserungswerk immer mehr zunahm, stieg die Anzahl der Arbeiter<br />

stetig an <strong>und</strong> es musste weiterer Wohnraum geschaffen werden.<br />

So wurde unter Leitung des Architekten Behnes von 1930 bis 1937 der<br />

nördliche Teil der heutigen Siedlung mit Lichtendorfer Str., Im Hohlstück<br />

<strong>und</strong> Nebenstraßen gebaut. Ab 1938 übernahm der Schwerter<br />

Architekt Carl H.J. Schmitz, der u.a. auch das Schwerter Rathaus errichtet<br />

hat, die Planung <strong>und</strong> Bautätigkeit mit Kriegsunterbrechung bis<br />

<strong>zum</strong> Jahr 1959. Die denkmalgeschützte Kreinberg-Siedlung ist in den<br />

Ausmaßen von 750 mal 900 m eine der größten Arbeitersiedlungen im<br />

Ruhrgebiet. Das Siedlungsgelände auf dem ehemaligen Galgenberg<br />

der mittelalterlichen Stadt Schwerte ist von Westen nach Osten leicht<br />

ansteigend. Die Struktur der Siedlung wird durch den Verlauf der<br />

Hauptdurchgangsstraße „Am Quickspring“ vorgegeben. Wegen der<br />

den Winden aus dem Ruhrtal ausgesetzten Lage der Siedlung wurde<br />

der südlich gelegene Teil überwiegend in geschlossener Bauweise mit<br />

straßenübergreifenden Häuserblocks errichtet. Zum Quickspring hin<br />

überspannt ein prächtiges Torhaus die Straße <strong>und</strong> erinnert an eine<br />

barocke Schlossanlage. Der südliche Eingang zur Siedlung wird durch<br />

zwei Pavillons besonders hervorgehoben. Bei der architektonischen<br />

Gestaltung der Häuser herrscht die zweigeschossige Bauweise mit<br />

Walmdach vor. Die horizontrale Gliederung der Fassaden wird durch<br />

die Anordnung der Fenster <strong>und</strong> Gesimsbänder betont. Die Straßen<br />

„Am Quickspring“ <strong>und</strong> „Am Hohenstein“ sind von Doppelhäusern mit<br />

seitlichen oder frontalen Eingängen <strong>und</strong> angebauten Ställen zur<br />

Kleintierhaltung <strong>und</strong> einer Waschküche gesäumt. Die dahinter liegenden<br />

Gärten nutzten die Bewohner <strong>zum</strong> Anbau von Obst <strong>und</strong> Gemüse,<br />

denn zu jeder Wohnung gehörte ein Gr<strong>und</strong>stück von 200 bis 300 qm<br />

zur eigenen Bewirtschaftung. Die Blockbebauung „Am Quickspring“<br />

wird durch eine eigenartige Einzelbebauung im rückwärtigen Grünbereich<br />

unterbrochen. Gezielt wird der Blick durch zwei Stallanbauten,<br />

die ehemals von einem kleinen Torbogen überspannt waren, auf ein<br />

von einem Spitzgiebel beherrschtes Haus gerichtet, im Volksm<strong>und</strong> der


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Schwerte-Oster Bürger als „Eselstall“ bekannt. Bewusst hat Architekt<br />

Behnes <strong>hier</strong> diese Sichtachse geschaffen. Weitere solcher Sichtachsen<br />

finden wir mit dem „Hertelshof“ <strong>und</strong> der ehemaligen Metzgerei „Op<br />

den Winkel“, welches 1921 das erste Geschäft in der Siedlung war. In<br />

diesem Teil der Siedlung verbinden Heckenwege die einzelnen Straßen.<br />

Diese waren einst <strong>Wir</strong>tschaftswege <strong>und</strong> wurden auch als Abkürzung<br />

zur Arbeitsstelle im Ausbesserungswerk genutzt. Heute existiert nur<br />

noch ein Heckenweg vom „Eselstall“ zur Straße „Am Hohenstein“. Den<br />

nördlichen Ausgang der ursprünglich geplanten Siedlung hat Herr<br />

Behnes wieder besonders hervorgehoben. Bevor die Straße „Am Quickspring“<br />

durch das dreigeschossige Torhaus auf die Lichtendorfer Str.<br />

führt, markieren zwei Erker an den Eckhäusern der Straße „Am Hohenstein“<br />

diesen Ausgang. Die leicht abschüssige Straße „Am Hohenstein“<br />

wird im Süden von der Werksmauer begrenzt. Hier wurde 1923 bei<br />

Ausschachtungsarbeiten ein 172 Zentner schwerer Findling aus der<br />

Eiszeit gef<strong>und</strong>en. Er wurde zunächst im Schwerter Wald hinter dem<br />

Freischütz aufgestellt <strong>und</strong> stand dort als Gedenkstein für die Gefallenen<br />

der beiden Weltkriege. Seit 1983 steht er vor dem Schwerter Postamt<br />

als Partnerschaftsstein. Am Ende der Mauer befand sich das<br />

Werkstor Nr. 7. Hierdurch gelangten die Arbeiter aus der Siedlung am<br />

Pförtner vorbei zu ihrer Arbeitsstelle. Das Werk war auf die Reparaturen<br />

von Dampflokomotiven spezialisiert <strong>und</strong> bis zu Beginn der 60 er<br />

Jahre eines der modernsten <strong>und</strong> bedeutendsten Ausbesserungswerke<br />

in Deutschland. Zeitweilig wurden <strong>hier</strong> über 4 000 Arbeiter <strong>und</strong> Arbeiterinnen<br />

beschäftigt. Die Umstellung auf Elektrobetrieb war u.a. wegen<br />

der mittlerweile veralteten Anlagen nicht mehr lohnend, so verließ<br />

im Oktober 1967, nach 45 Betriebsjahren, die letzte reparierte<br />

Dampflok das Werk. Bis <strong>zum</strong> endgültigen Ende 1986 wurden noch<br />

Tiefladewaggons repariert <strong>und</strong> andere Fahrzeugteile umgearbeitet.<br />

Heute wird der größte Teil der Gebäude <strong>und</strong> des Geländes von verschiedenen<br />

Firmen gewerblich genutzt. Der zweite Bauabschnitt, von<br />

1930 bis 1937 vollendet, wird überwiegend durch Einzelbebauung geprägt.<br />

Die kompakten Baukörper weisen nicht mehr die horizontrale<br />

Linie der Fassade auf. Neben dem Treppenaufgang befinden sich zwei<br />

oder drei kleine Fenster (Küche, Speisekammer, Toilette). Der Eingangsbereich<br />

als Mittelrisalit teils verputzt, teils als Klinkermauerwerk,<br />

ragt über die Dachkante hinaus, entweder als Treppen-, Flach-, Spitzoder<br />

R<strong>und</strong>giebel. In diesem Bereich zieren Ornamenttafeln mit verschiedenen<br />

Tierdarstellungen den Eingang der Häuser. Über den Türen<br />

sind Verzierungen als gemauerter Halbkreis<br />

oder in Dreiecksform beachtenswert.<br />

Stallanbauten zwischen den Häusern<br />

sucht man vergebens. Als<br />

herausragender Baukörper steht an der<br />

Lichtendorfer Str. das einzige viergeschossige<br />

Haus mit einem bemerkenswerten<br />

Zeltdach. Bewusst hat der Architekt<br />

dieses markante Gebäude an die<br />

Gabelung der Straße gesetzt. Hier geht<br />

es vorbei nach Lichtendorf <strong>und</strong> <strong>zum</strong><br />

„Dortm<strong>und</strong>er Platz“. Ein langgestrecktes<br />

Gebäude mit einer Tordurchfahrt <strong>und</strong><br />

beidseitig rechtwinklig angebaute kleinere<br />

Häuser schmücken als „Dortm<strong>und</strong>er<br />

Block“ diesen schönen Platz am östlichen<br />

Ende der Siedlung. „Dortm<strong>und</strong>er<br />

Block“ – <strong>hier</strong> wurden 1930 die Arbeiter<br />

des geschlossenen Ausbesserungswerkes<br />

Dortm<strong>und</strong>-Huckarde untergebracht. Im<br />

Kreuzungsbereich der Lichtendorfer Str.<br />

mit den Straßen „Im Hohlstück“ <strong>und</strong> „Am<br />

Quickspring“ finden wir einen der Plätze,<br />

der die Siedlung so abwechslungsreich<br />

erscheinen lässt. Das Torhaus mit ausgebautem<br />

Zwerchgiebel <strong>und</strong> rechtwinklig<br />

Haus Kreinberg<br />

angebauten zweigeschossigen Gebäuden betont den Platzcharakter,<br />

der durch die beiden Winkelhäuser auf der gegenüberliegenden Seite<br />

noch unterstrichen wird. Dies war der geschäftliche Mittelpunkt der<br />

Siedlung. Da Schwerte-Ost als selbstständiger Stadtteil geplant war,<br />

konnte man <strong>hier</strong> alles für den täglichen Bedarf erwerben. Neben Bäcker-<br />

<strong>und</strong> Metzgerläden, Kolonialwaren, Elektro- <strong>und</strong> Hutgeschäft,<br />

Heißmangel, Schuster <strong>und</strong> Friseur, Schreibwaren, Drogerie <strong>und</strong> Tapetengeschäft,<br />

gab es sogar eine Zahnarztpraxis. Als man jedoch 1967<br />

Reparaturen von Dampfloks im Ausbesserungswerk einstellte, wurden<br />

viele Arbeiter in andere Werke versetzt (Hagen, Dortm<strong>und</strong>, Witten,<br />

Wuppertal), <strong>und</strong> man kaufte auf dem Weg von der Arbeit in den Supermärkten<br />

der Städte ein. Damit begann das langsame Geschäftesterben<br />

in der Kreinberg-Siedlung . Die beiden Winkelhäuser bilden die<br />

Einfahrt <strong>zum</strong> neuen Teil der Straße „Im Hohlstück“. Sie wurden 1938<br />

vom Schwerter Architekten Carl H.J. Schmitz an der Stelle gebaut, wo<br />

sich ehemals die Gastwirtschaft Dickmann befand, eines von drei Gebäuden,<br />

die bereits vor Errichtung der Siedlung auf diesem Gelände<br />

gestanden haben, das einst zur Schwerterheide gehörte. Auch die<br />

Neubauten der Siedlung, die von 1950 bis 1959 vom Architekten<br />

Schmitz entworfen wurden, bewahren als Bauprinzip die Symmetrie<br />

<strong>und</strong> weisen eine große Sachlichkeit auf. Keine Verzierungen, keine Risalite<br />

<strong>und</strong> keine Relieftafeln über den Eingängen, Häuser mit Satteldach<br />

ohne Aufbauten. Eine gemischte Bauweise, teilweise Häuserrei-<br />

Behnesstraße 2<br />

58239 Schwerte<br />

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DAS UMFELD ZUM WOHLFÜHLEN<br />

41


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

hen unterbrochen durch freistehende Gebäude. Am Anfang der<br />

Lichtendorfer Str. wurde 1930 das „Haus Kreinberg“ als Gaststätte <strong>und</strong><br />

Genossenschaftsheim mit Saal, Kegelbahn <strong>und</strong> anderen Nebengebäuden<br />

errichtet. Hier war früher <strong>und</strong> ist auch noch heute der Mittelpunkt<br />

des gesellschaftlichen Lebens in Schwerte-Ost. Ein R<strong>und</strong>gang durch<br />

die Siedlung, in der man 27 unterschiedliche Häusertypen entdecken<br />

kann, hebt die besondere Bedeutung der Architektur hervor <strong>und</strong> sollte<br />

in der traditionellen Gastwirtschaft „Kreinberg“ mit einem kleinen<br />

Umtrunk enden. Faltblätter für diesen R<strong>und</strong>gang sind kostenlos bei der<br />

Tourist-Info Schwerte im Ruhrtalmuseum zu erhalten oder im Internet<br />

unter www.schwerte.de Führung Kreinberg-Siedlung als pdf-Datei herunter<br />

zu laden.<br />

Führungen für Gruppen ab zehn Personen können unter der e-mail<br />

Adresse walis.hauser@gmail.com gebucht werden.<br />

Kohle für Kinder<br />

Kohle für Kinder so schrieb die Ruhr Nachrichten als am<br />

11.10. im Nattland 1000,- Euro von den Anzeigenk<strong>und</strong>en<br />

in Vetretung (von hinten, obere Reihe, links Herr Scheuenpflug,<br />

Herrr Märtin Herr Prießnitz <strong>und</strong> Frau Karbstein)<br />

aus Westhofen, Wandhofen <strong>und</strong> Garenfeld für die Städt.<br />

Kindergarten Wandhofen, Ev. Kindergarten -Die Arche,<br />

Kath. Kindergarten - St. Petrus <strong>und</strong> das Jugenzentrum<br />

Westhofen den Scheck überreichten.<br />

Die Kinder <strong>und</strong> Betreuer sagten mit großem Hallo „Danke!“.<br />

<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> wurde vertreten durch Herrn Lothar<br />

Meißgeier.<br />

42


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

HAHN<br />

SCHORNSTEINFEGER<br />

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• B e r a t u n g u n d P l a n u n g<br />

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Tipps von der Verbraucherzentrale Schwerte<br />

Investieren in Umwelt <strong>und</strong> Klima - Erträge erzielen mit keinem oder wenig Risiko<br />

Mit dem eigenen Geld etwas für die Umwelt tun <strong>und</strong> obendrein<br />

satte Gewinne erzielen: Dieses Versprechen der Solarbranche lockte<br />

viele Sparer an. Doch zahlreiche Pleiten unter den Solarunternehmen<br />

zeigen derzeit: Wer einsteigt, dem drohen erhebliche Risiken.<br />

So verloren einige Solaraktien innerhalb eines Jahres bis zu 80 Prozent<br />

ihres Wertes. Andere Finanzprodukte, wie etwa geschlossene<br />

Fonds, Anleihen oder Schuldverschreibungen fallen ebenfalls unter<br />

die sehr riskanten Anlageformen. „Ein Totalverlust des eingesetzten<br />

Kapitals ist jederzeit möglich“, warnt die Verbraucherzentrale NRW.<br />

Besonders zittern müssen Anleger, wenn ihr Unternehmen in die Insolvenz<br />

gerät. Ob sie etwas vom Ersparten zurückerhalten, ist dann<br />

höchst ungewiss. Doch es gibt durchaus Möglichkeiten, sein Geld<br />

klimafre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zugleich deutlich risikoärmer anzulegen. Die<br />

Verbraucherzentrale NRW gibt dazu folgende Tipps:<br />

Spareinlagen: Besonders sicher sind Spareinlagen bei Banken <strong>und</strong><br />

Sparkassen, die den gesetzlichen <strong>und</strong> institutionellen Einlagensicherungssystemen<br />

unterliegen. Einerseits können sich Sparer an<br />

nachhaltige Banken wenden. Diese legen ihr Geld nach bestimmten<br />

sozialen, ethischen <strong>und</strong> ökologischen Kriterien an <strong>und</strong> bieten mit<br />

Sparbüchern, Tagesgeldern <strong>und</strong> Festgeldern sichere Produkte. Auch<br />

einige klassische Banken verkaufen Geldanlagen mit Klimaschutzeffekten.<br />

Dabei fließen die Euros nur in klimafre<strong>und</strong>liche Projekte,<br />

etwa den Bau einer Photovoltaikanlage. K<strong>und</strong>en sollten in jedem<br />

Fall nachfragen, ob ihr Einsatz durch die Einlagensicherungssysteme<br />

geschützt ist.<br />

Investmentfonds: Als Alternative zu Aktien bieten sich zahlreiche<br />

Investmentfonds an, die klimafre<strong>und</strong>liche Kriterien bei der Auswahl<br />

berücksichtigen. Die Fonds enthalten stets Aktien von vielen Unternehmen.<br />

Zwar bestehen auch <strong>hier</strong>, wie bei Einzelaktien, Kursrisiken.<br />

Doch die Verteilung des Fondsvermögens auf mehrere Firmen verringert<br />

die Verlustgefahr. Generell gilt: Je mehr Aktien aus unterschiedlichen<br />

Branchen <strong>und</strong> Ländern ein Investmentfonds hält, desto<br />

geringer fällt das Kursrisiko aus.<br />

ETFs (Exchange Traded F<strong>und</strong>s/ Indexfonds): Eine kostengünstige Alternative<br />

zu Investmentfonds sind oftmals die sogenannten ETFs.<br />

Da diese Fonds die Zusammensetzung eines Aktiendindex - wie<br />

etwa des DAX - einfach nur kopieren, entfallen teure Verwaltungsgebühren<br />

für das Fondsmanagement. Auch bei ETFs existieren klimafre<strong>und</strong>liche<br />

Varianten.<br />

Der beste Schutz gegen Verluste ist Information. Deshalb sollte jeder<br />

die Finger von Anlageprodukten lassen, die er nicht versteht. Eine<br />

unabhängige Beratung zur Geldanlage bietet die Verbraucherzentrale<br />

in Schwerte durch Herrn Klenner an. Die 90minütige Unterweisung<br />

kostet 170 Euro. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nötig.<br />

39/2012<br />

43


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

DIALYSEZENTRUM<br />

SCHWERTE<br />

Gemeinschaftspraxis Dr. Ulrich Stauf - Facharzt für Innere Medizin<br />

Dr. Okan Cinkilic - Facharzt für Innere Medizin <strong>und</strong> Nephrologie, Dialysezentrum<br />

Seit dem 1. September 2010 betreuen Dr. Ulrich Stauf <strong>und</strong> Dr. Okan Cinkilic<br />

ihre Patienten im Dialysezentrum Schwerte <strong>und</strong> der nephrologischen Gemeinschaftspraxis im<br />

Medical Center, Bethunestraße 15, gemeinsam.<br />

Dr. Okan Cinkilic ist Facharzt für Innere Medizin <strong>und</strong> Nephrologie <strong>und</strong> verfügt über langjährige<br />

Erfahrung im klinischen <strong>und</strong> ambulanten Bereich in der Behandlung von Nieren- <strong>und</strong> Bluthochdruckpatienten.<br />

Das Spektrum der Praxis wird durch Dr. Cinkilic mit der Durchfürung von Ultraschalluntersuchungen<br />

der Nierenarterien abger<strong>und</strong>et.<br />

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44


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Die zwei Bad-Profis<br />

Eine Badsanierung muss nicht zur Großbaustelle werden. Die Bad-Profis Schiwiora (Heizung-Sanitär) <strong>und</strong> Richarz (Fliesen) haben<br />

sich darauf spezialisiert, barrierefreie Bäder auch in bewohnten Objekten im abgesteckten Zeitrahmen zu renovieren.<br />

Schon häufig wurden im unverbindlichen Vorgespräch verblüffende Lösungen gef<strong>und</strong>en, die exakt den Vorstellungen der K<strong>und</strong>en<br />

entsprachen, aber als zu kompliziert erschienen. Beispiele sind halbhohe Duschtrennwände mit Natursteinabdeckung <strong>und</strong><br />

eingelassener Sicherheitsglasscheibe, individuell angefertigte Waschtischplatten - gefliest oder aus Naturstein – mit aufgesetzten<br />

oder untergehängten Waschbecken sowie Regenduschensysteme mit Edelstahl-Ablaufrinnen in beheizten Duschboden.<br />

Glücklicherweise fiel bei der Kostenberechnung bisher auch noch niemand vom Stuhl, was durch die kostenorientierte Denkweise<br />

der beiden Handwerksmeister gewährleistet wird.<br />

Oft hat sich gezeigt, dass individuelle Lösungen überraschend<br />

&<br />

preisgünstig realisiert werden konnten <strong>und</strong> ein Traumbad nach<br />

eigenen Vorstellungen <strong>und</strong> Bedürfnissen durch uns bezahlbar ist. Auch die Koordination der anderen Gewerke – wie Elektriker,<br />

Putzer, Maler -durch die Bad-Profis trug zur Entspannung bisheriger K<strong>und</strong>en bei, was die Badrenovierung insgesamt zur r<strong>und</strong>en<br />

Sache werden ließ.<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Historisches <strong>und</strong> Gegenwärtiges<br />

Die <strong>Ergste</strong>r Schichte<br />

von Achim Pfaar<br />

Das Bedürfnis, sich <strong>zum</strong> Schutz vor Naturereignissen <strong>und</strong> oft böser<br />

Absicht fremder Menschen zusammenzuschließen, führte früher zur<br />

Gründung von Nachbarschafts-Schichte. Vor dem 1.Weltkrieg waren<br />

diese Nachbarschaften noch fester Bestandteil des gesamten <strong>Ergste</strong>r<br />

Dorflebens.<br />

In Freud’ <strong>und</strong> Leid standen sich die Bewohner bei außergewöhnlichen<br />

Ereignissen bei, wie <strong>zum</strong> Beispiel bei Hochzeiten, Kindstaufen, <strong>und</strong>,<br />

was auch <strong>zum</strong> Leben gehört, Beerdigungen. Wo Hilfe erforderlich war,<br />

wurde gemeinschaftliche Hilfe geboten.<br />

Nach dem letzten Krieg herrschte auch in <strong>Ergste</strong> große Not, denn<br />

vieles, was zerstört war, musste neu aufgebaut werden, vielen neuen<br />

Bürgern, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, musste ein neues Zuhause<br />

geschaffen werden. Auch die <strong>Ergste</strong>r Bürger haben diese Lasten<br />

bewältigt <strong>und</strong> an dem neuen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich<br />

<strong>zum</strong> Glück bald einstellte, teilgehabt. In <strong>Ergste</strong> entstanden wie auch<br />

anderswo viele neue Häuser <strong>und</strong> Wohnungen. Nachbarschaftliche Hilfen<br />

wie in alten Zeiten brauchte man nicht mehr, denn mittlerweile<br />

gab es soziale Hilfe vom Staat bzw. von der Kommune. Das Schicht<br />

Sauerfeld in seiner ursprünglichen Form <strong>und</strong> Bedeutung bestand nicht<br />

mehr.<br />

Und doch, oder auch gerade deswegen, haben einige unserer Nachbarn<br />

erkannt, diesem neuen Aufschwung, diesem ganzen neuen Leben fehlte<br />

etwas, <strong>und</strong> zwar die nachbarschaftliche Nähe <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit<br />

<strong>zum</strong> Nächsten, wie sie zur Zeit der traditionellen Schichte herrschte.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong>e trafen sich am 6.6.1966 einige Nachbarn, nämlich<br />

Änne Mitze, Martha Wiedenbruch, Waltraud Beckmann, Günter<br />

Harde <strong>und</strong> Erwin May im Hause des Nachbarn Heinz Gerling mit dem<br />

Wunsch, die Tradition des Nachbarschaftswesens im <strong>Ergste</strong>r Sauerfeld<br />

wieder aufleben zu lassen.<br />

Hier wurde der Neubeginn unseres jetzigen Schichts Sauerfeld begründet.<br />

Durch die Besinnung auf vergangene Tradition haben die genannten<br />

Nachbarn mit ihren Wünschen <strong>und</strong> ihrem Handeln die nachbarschaftliche<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit wieder neu aufleben<br />

lassen.<br />

Heute freuen wir uns darüber, dass das Schicht Sauerfeld nun 46 Jahre<br />

Bestand hat. <strong>Wir</strong> wollen auch weiterhin diese Gemeinschaft pflegen<br />

<strong>und</strong> uns bemühen, auch ein offenes Ohr für Sorgen <strong>und</strong> Nöte des<br />

Nachbarn zu haben. Mittlerweile ist es zwar nicht mehr üblich, in des<br />

<strong>Ergste</strong>r Schicht Sauerfeld<br />

Nachbarns Kochtopf zu gucken, aber durch Pflege gemeinsamer Feiern<br />

<strong>und</strong> Beistand in schweren Zeiten können wir alle dazu beitragen,<br />

Nachbarschaft selber zu leben <strong>und</strong> zu pflegen.<br />

Unsere neue Nachbarschaft wählte jährlich einen neuen Schichtmeister<br />

<strong>und</strong> einen Vertreter, die die Aufgabe übernahmen, die Nachbarn<br />

zu betreuen <strong>und</strong> bei besonderen Anlässen zu besuchen. Bald wurde<br />

statt eines einzelnen Schichtmeisters immer ein Schichtmeisterpaar<br />

ausgewählt. Unterstützung wurde ihnen von einem Arbeitskreis, der<br />

aus 6 Damen besteht, gewährt.<br />

Unseren Nachbarn wird jährlich ein vorweihnachtliches Kaffeetrinken<br />

angeboten. Diese Veranstaltung war ursprünglich nur für die Senioren<br />

eingerichtet. Hier wird immer von den Helferinnen des Arbeitskreises<br />

gebackener Kuchen gereicht. Zur großen Freude aller wird jedem Besucher<br />

ein kleines Geschenk, das meistens vom Arbeitskreis gebastelt<br />

wird, übergeben.<br />

Leider hat sich mittlerweile der Bestand der der Nachbarschaft angehörigen<br />

Mitglieder sehr verringert. Allmählich gehören fast alle Mitglieder<br />

vom Alter her <strong>zum</strong> Seniorenkreis. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wird nur<br />

noch diese eine Feier durchgeführt <strong>und</strong> das Schichtfest <strong>zum</strong> Jahresanfang<br />

entfällt.<br />

Viel Freude bereitete den Nachbarn auch anfangs ein jährlich durchgeführtes<br />

Sommerfest, bei dem Köstlichkeiten vom Holzkohlegrill <strong>und</strong><br />

natürlich Getränke, die nicht nur der Erfrischung dienten, gereicht<br />

wurden. Dieses Sommerfest wird jedoch auch nicht mehr durchgeführt,<br />

weil sich letztens zu wenig Nachbarn eingef<strong>und</strong>en hatten.<br />

Auch hat sich die Bereitschaft der Mitglieder, die Nachbarschaft ein<br />

Jahr lang als Schichtmeister(paar) zu führen, sehr verringert. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong>e wird zwischenzeitlich auf die Wahl eines wechselnden<br />

Schichtmeisters verzichtet. Die Nachbarschaft wird dafür mit viel Einsatz<br />

<strong>und</strong> Freude dauerhaft von den Damen des Arbeitskreises geleitet.<br />

Die Zeiten haben sich geändert, <strong>und</strong> auch die Schichte in Schwerte<br />

haben sich verändert. Einige sind aufgelöst worden, andere sind neu<br />

gegründet worden.<br />

Auch wenn unser Schicht weiter besteht, unterliegt es dem Wandel.<br />

Aber was sich nicht verändert, ist, dass sich mit dem Arbeitskreis auch<br />

die Nachbarn immer wieder auf das nächste Schichtfest im Rahmen<br />

der adventlichen Kaffeer<strong>und</strong>e freuen. Es bietet Unterhaltung <strong>und</strong> Abwechslung<br />

<strong>und</strong> beweist, dass unsere Nachbarschaft lebt, unsere Nachbarn<br />

sich gut verstehen <strong>und</strong> es nicht verlernt haben, miteinander eine<br />

schöne Zeit zu verbringen.<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Die Geschichte des Schwerter Schichtwesens<br />

(Auszüge aus der Magisterarbeit von Christopher Wartenberg: „Das Schwerter Schichtwesen. Struktur <strong>und</strong> soziale Funktion“)<br />

Der älteste<br />

Nachweis des<br />

Schichtwesens in<br />

Schwerte findet<br />

sich in einer Urk<strong>und</strong>e<br />

aus dem<br />

Jahre 1565, in<br />

der es um die<br />

Befreiung von<br />

„Schichtdiensten“<br />

geht. Über eine<br />

genaue zeitliche<br />

Bestimmung der<br />

Entstehung des<br />

Schichtwesens<br />

lässt sich heute<br />

nur spekulieren.<br />

In Schwerte<br />

selbst dominiert<br />

die These, dass<br />

die Bezeichnung<br />

„Schicht“ auf einen<br />

Aufruhr der Bürger gegen den Rat der Stadt Schwerte zurückzuführen<br />

ist. Für solche Aufstände existierte früher der Begriff „eine<br />

Schicht machen“. Die in Schwerte verbreitete These lautet, dass die<br />

Schwerter Bürger sich irgendwann zwischen dem 14. <strong>und</strong> 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

gegen die Obrigkeit erhoben, erfolgreich Rechte erkämpften, <strong>und</strong><br />

daraufhin ihre eigene Ordnung der Stadt in Form der Schichte gründeten.<br />

Dagegen spricht jedoch vieles: Wenn es in Schwerte tatsächlich<br />

einen Aufstand der Bürger gegeben hätte, dann würde mit Sicherheit<br />

wenigstens ein kleiner Hinweis in den Archivalien der Stadt Schwerte,<br />

der Grafschaft Mark oder der Hanse existieren. Es ist jedoch belegt,<br />

dass sich das Ende der Patrizierherrschaft, welche zu jener Zeit einer<br />

der wahrscheinlicheren Gründe für einen Bürgeraufstand gewesen<br />

wäre, in der Grafschaft Mark friedlich vollzog; das Schwerter Stadtrecht<br />

stammt von 1397, Hamm <strong>und</strong> Unna hatten ihres bereits 1376<br />

<strong>und</strong> 1385, ohne vorherige Aufstände, erhalten. Man kann sicherlich<br />

nicht von demokratischen Verhältnissen im heutigen Sinne sprechen,<br />

aber mit Willkürherrschaft, Tyrannei oder ähnlichen Verhältnissen, die<br />

einen Aufruhr wahrscheinlicher erscheinen lassen würden, lässt sich<br />

diese vordemokratische Organisation definitiv auch nicht vergleichen.<br />

Wenn dieser hypothetische Aufruhr, dessen Konsequenz die Einteilung<br />

der Stadt in Schichte gewesen sein soll, tatsächlich stattgef<strong>und</strong>en hätte,<br />

dann müsste es sich ja logischerweise um einen erfolgreichen Aufruhr<br />

gehandelt haben. Dass dieser Erfolg jedoch nur in der Übernahme<br />

von niedrigen Verwaltungsaufgaben bestanden haben soll, die überwiegend<br />

auch erst ab dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert belegbar sind, erscheint<br />

wenig glaubhaft. Mitspracherecht im Rat der Stadt – in welcher Form<br />

auch immer – wäre die logische Konsequenz gewesen. Dieses Recht<br />

hatten jedoch die Gilden <strong>und</strong> nicht die Schichte erworben.<br />

Schließlich setzt die älteste bekannte Einteilung der Schichte eine<br />

Ausdehnung der Stadt voraus, die erst im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert erreicht<br />

wurde. Angesichts dieser Einwände erscheint die Theorie vom „Schicht<br />

machen“ nicht sehr plausibel. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass<br />

die Schichte in den Jahren nach Erhalt der Stadtrechte 1397 vom Rat<br />

der Stadt eingeteilt wurden. Ein Hinweis <strong>hier</strong>auf findet sich im Wörterbuch<br />

von Jacob <strong>und</strong> Wilhelm Grimm. Zum einen kann Schicht für<br />

„bestimmte arbeitszeit <strong>und</strong> arbeit, namentlich von der arbeit, die man<br />

der gemeinde zu leisten verpflichtet ist“ stehen, <strong>zum</strong> anderen wird<br />

die „ältere bedeutung der eintheilung <strong>und</strong> anordnung“ erwähnt. Ein<br />

Großteil der verpflichtenden Gemeindedienste, die die Schichte zu<br />

erfüllen hatten, lässt sich zwar erst ab dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert nachweisen,<br />

die ältesten Belege deuten jedoch an, dass verwaltungstechnische<br />

Aufgaben (Steuern einsammeln) <strong>und</strong> sonstige Dienste bereits sehr früh<br />

essentielle Bestandteile der Schwerter Schichte waren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Erkenntnisse erscheint die These plausibel, dass das<br />

Gebiet der Stadt Schwerte von einer obrigkeitlichen Instanz, vermutlich<br />

dem Stadtrat, in zehn Schichte ähnlicher Größe eingeteilt wurde,<br />

um die Organisation der Verwaltungsaufgaben <strong>und</strong> Gemeindedienste<br />

zu verbessern. Diese Einteilung erfolgte frühestens im späten 15.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> spätestens 1565, wahrscheinlich aber um Mitte des<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>erts. Die ältesten Schichtbücher stammen aus dem 18.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert. Die Dauer der Aufzeichnungen in den Büchern variiert<br />

stark: Schicht 6 führte ihres 64 Jahre lang (1730-1794), Schicht 10<br />

175 Jahre (1764-1939) <strong>und</strong> Schicht 3 253 Jahre (1754-2006). Ob es<br />

sich <strong>hier</strong>bei tatsächlich um die ältesten Schichtbücher handelt, ist ungewiss.<br />

Angeblich existierten noch im Jahre 1916 Bücher, die bis in<br />

die Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zurückreichten. Die<br />

vielfältigen Arbeiten, Rechte <strong>und</strong> Pflichten der Nachbarn unterschieden<br />

sich je nach individueller Lage des Schichtes. So trug beispielsweise<br />

Schicht 3 die Verantwortung für den Wäscheteich <strong>und</strong> Schicht<br />

4 für den Bleichplatz. Nachfolgend seien die Aufgaben genannt, die<br />

auf jedes Schicht zutrafen. Die in Klammern gesetzten Jahreszahlen<br />

hinter den Überschriften beschreiben den Zeitraum, in dem die<br />

jeweilige Aufgabe schriftlich nachweisbar ist: Feuerschutz leisten<br />

(1733-1824), Nachbarweg reinhalten (1732-1832), Ausübung der<br />

Rechte des Eichenpflanzensetzens <strong>und</strong> der Mast im Schwerter Wald<br />

(1749-1850), Mühlenstrang reinhalten (1794-1811), Wachdienst<br />

leisten (1808/1848-1849), Totenläuten (1727-1904). Eine besondere<br />

Bedeutung kommt den Beerdigungspflichten zu: Die ersten sechs Artikel<br />

der Satzung des 4. Schichtes aus dem Jahre 1856 beschreiben<br />

die Verpflichtungen der Nachbarn bei Todesfällen: Die Nachbarfrauen<br />

waren verpflichtet, die Leiche auszuziehen <strong>und</strong> „alle auf den Sterbefall<br />

Bezug habende Bestellungen zu machen“; die Nachbarmänner waren<br />

verpflichtet „die Leichen-Bahre vom Todtenhofe frühzeitig zu holen,<br />

wobei dann ausdrücklich untersagt wird, auf diesem Wege zu rauchen,<br />

Fachliche Beratung & individueller Service<br />

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Rathausstraße 5-7<br />

58239 Schwerte<br />

Telefon: 02304/ 25 20 0<br />

info@steuerbuero-pohle.de<br />

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47


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

sodann sind diese aber auch gehalten, in Gemeinschaft mit den<br />

sonst eingeladenen Personen, welche immer die nächstfolgenden<br />

Nachbarn sind, die Leiche in ruhiger <strong>und</strong> passender Ordnung nach<br />

dem Todtenhofe zu tragen“. Des Weiteren geht Kaufhold noch<br />

auf diverse ständige Ausgaben der<br />

Schichte ein. Diese Ausgaben mussten<br />

natürlich durch verschiedene<br />

Einnahmequellen gedeckt werden.<br />

Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts tauchen<br />

noch Eintrittsgelder, Beiträge, Zahlungen<br />

für das von den Nachbarn<br />

besorgte Grabläuten <strong>und</strong> verschiedene<br />

Strafgelder in den Schichtbüchern<br />

auf. Kaufhold schreibt: „So<br />

wurden nach dem Schichtbuch des<br />

9. Schichtes mehrere Nachbarn mit<br />

einem Schoppen Schnaps bestraft,<br />

weil sie im blauen Kittel oder in einem<br />

Wams erschienen waren. Einen<br />

anderen traf die gleiche Strafe, weil<br />

er „dem Bäcker seine Frau zugetrunken<br />

hatte“.“ Die Schichtabende<br />

dienten unterschiedlichen Zwecken:<br />

Einmal übergab der scheidende<br />

Schichtmeister um Mitternacht,<br />

nachdem er vor allen Nachbarn<br />

einen Rechenschaftsbericht abgelegt hatte, sein Amt an seinen<br />

Nachfolger. Neue Nachbarn konnten an diesem Abend um Aufnahme<br />

in das Schicht bitten <strong>und</strong> von der Versammlung angenommen<br />

oder abgelehnt werden. Schließlich wurden diese Schichtabende<br />

auch als Feste angesehen, da es für alle Freibier <strong>und</strong> Weißbrot gab.<br />

Neue Nachbarn zahlten ihre Aufnahmegebühr nicht selten in Form<br />

von Bier oder Schnaps, die dann noch am selben Abend von den<br />

Nachbarn verzehrt wurden. Das Weißbrot wurde im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

durch Plätzchen, Semmeln <strong>und</strong> Stuten ersetzt. Gegen Ende<br />

des 19. <strong>und</strong> Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde in den Schichten<br />

nach <strong>und</strong> nach das gemeinsame warme Abendessen etabliert.<br />

Auch heute noch handelt es sich dabei in der Regel um Sauerkraut<br />

mit Schinken oder Pfefferpotthast. Schichtabende fanden jedes<br />

Jahr in der Zeit zwischen Januar <strong>und</strong> März, besonders häufig am<br />

6. Januar statt. Nur in Kriegs-, Besatzungs- oder Inflationsjahren<br />

fanden keine Schichtabende statt: Schicht 1 setzte beispielsweise<br />

in den Jahren 1915-1921, 1923, 1925 <strong>und</strong> 1930-34 aus, Schicht 3<br />

während des Siebenjährigen Krieges 1756-1763, unter Napoleon 1809-<br />

1810 sowie während <strong>und</strong> nach dem Ersten Weltkrieg 1917-1923. Von<br />

1939-1949 fanden in Schwerte keine Schichtabende statt. Erst mit Gründung<br />

des Oberschichts 1950 blühte das Schichtleben wieder auf. Es gibt<br />

nur wenige Aussagen, die auf sämtliche<br />

Schwerter Schichte zutreffen: Beispielsweise<br />

tragen alle eine Schichtnummer im<br />

Namen <strong>und</strong> besitzen ein Schichtbuch. Bei<br />

weiteren Aussagen müsste man bereits auf<br />

Ausnahmen verweisen: So finden nicht in<br />

jedem Schicht Jahresfeste statt, <strong>und</strong> nicht<br />

jedem Schicht steht ein Schichtmeister vor.<br />

Die Existenz eines Schichtes liegt nicht in<br />

der Aktivität der Nachbarn, sondern in der<br />

Festlegung seiner Grenzen begründet. Ein<br />

Schicht „stirbt“ erst dann endgültig, wenn<br />

seine Grenzen in Vergessenheit geraten.<br />

Jedes Schicht besitzt eine andere Struktur.<br />

Die Amtszeit des Schichtmeisters beträgt<br />

in der Regel ein Jahr. Ausnahmen bilden<br />

beispielsweise Schicht 13, wo die Amtszeit<br />

zwei Jahre beträgt, <strong>und</strong> Schicht 5, das bereits<br />

seit mehreren Jahren von einem Ehepaar<br />

geleitet wird. In manchen Schichten<br />

gibt es einen Ehrenschichtmeister, dessen<br />

Funktion variiert. Einige Schichte organisieren<br />

nur eine Veranstaltung im Jahr, das Schichtfest, andere organisieren<br />

zusätzlich dazu Sommerfeste, Besichtigungen, Ausflüge, Schnadegänge<br />

(Grenzbegehungen), Adventskaffeetrinken <strong>und</strong> andere Veranstaltungen<br />

wie gemeinsame Spielabende. Das Schichtwesen existiert in der Stadt<br />

Schwerte kontinuierlich seit mehr als 400 Jahren. Die Nachbarn, die sich<br />

im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte daran aktiv beteiligten, haben <strong>zum</strong>indest eines<br />

gemeinsam: Sie haben einmal im Jahr mit ihren Nachbarn gemeinsam<br />

einen Abend verbracht. Unabhängig vom zeitgeschichtlichen Kontext<br />

bot die Struktur des Schwerter Schichtwesens die Basis für die Kommunikation<br />

aller Nachbarn eines bestimmten Gebietes. Die Frage nach der<br />

inhaltlichen Ausgestaltung der nachbarschaftlichen Aktivitäten ist letztlich<br />

nicht entscheidend. Wichtig ist, dass die Aktivitäten stattfinden. Die<br />

gemeinsame Freizeitgestaltung birgt die Möglichkeit der Entstehung von<br />

Fre<strong>und</strong>schaft in sich. Und diese Fre<strong>und</strong>schaften, oder guten Bekanntschaften,<br />

sind in einen raumnahen Kontext <strong>zum</strong> Individuum geb<strong>und</strong>en.<br />

Die neugewonnenen Fre<strong>und</strong>e wohnen in unmittelbarer Nähe. Liegt ein<br />

Notfall an, können sie schnell zur Stelle sein <strong>und</strong> helfen. Benötigen sie<br />

„Helfen wollen“ - Die Traudel Smitka Stiftung<br />

Die Stiftung von Traudel Smitka ermöglicht 118 Kindern<br />

einen Schulbesuch in Kampala. Frau Smitka engagiert<br />

sich dort mit Schuluniformen, Verpflegung, Lernmitteln<br />

<strong>und</strong> medizinischer Versorgung.<br />

SPENDENKONTEN<br />

Stadtsparkasse Schwerte<br />

BLZ: 44152490<br />

Konto-Nr.: 51433<br />

!<br />

Volksbank Schwerte<br />

BLZ: 44160014<br />

Konto-Nr.: 3366300300<br />

48


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

selbst Hilfe, kann man ebenso schnell direkt vor Ort aushelfen. Die<br />

Entstehung dieser reziproken Beziehungen zu unterstützen, das ist der<br />

Zweck des Schichtwesens.<br />

Die demographische Entwicklung deutet an, dass der Anteil der älteren<br />

Bevölkerung in Schwerte in den kommenden Jahren zunehmen wird.<br />

Diese Entwicklung bedeutet einerseits, dass die Schwerter Nachbarschaften<br />

auch in Zukunft vermutlich aktiv weiter bestehen werden,<br />

andererseits aber auch, dass die potentiellen Anforderungen an die<br />

aktiven Nachbarn wachsen werden. Ob die Schichte sich diesen Anforderungen<br />

anpassen können, wird die Zukunft zeigen.<br />

Weitere Informationen zu Geschichte <strong>und</strong> Gegenwart des Schwerter<br />

Schichtwesens sowie des Oberschichts der Schwerter Nachbarschaften<br />

finden sich in dem Buch „Das Schwerter Schichtwesen. Struktur <strong>und</strong><br />

soziale Funktion“ von Christopher Wartenberg.<br />

Mein Buch „Das Schwerter Schichtwesen. Struktur <strong>und</strong> soziale Funktion.“<br />

ist erhältlich auf www.amazon.de <strong>und</strong> www.buchhandel.de.<br />

Außerdem gibt es noch einzelne Exemplare bei Bücher Bachmann <strong>und</strong><br />

in der Ruhrtalbuchhandlung.<br />

Filius Hilfe für Südafrika<br />

Jacqueline Classen <strong>und</strong> Ramona Makolla<br />

<strong>Wir</strong> freuen uns natürlich auch über Spenden auf<br />

das Konto Filius e.V. bei der Volksbank Schwerte<br />

Kto.Nr.6465022100, BLZ 441060014<br />

Seit einigen Jahren leben unsere erwachsenen Töchter in der<br />

Nähe des Krüger Nationalparkes <strong>und</strong> den privaten Wildreservaten.<br />

Durch regelmäßige Besuche lernten auch wir das Land<br />

kennen <strong>und</strong> lieben. Bei unserem letzten Aufenthalt haben uns<br />

unsere Töchter nach Bushbuckridge geführt um uns das Projekt<br />

„Tsogang Basadi“ zu zeigen. Bushbuckridge ist ein großes Township.<br />

Hier leben viele Menschen unterschiedlicher afrikanischer<br />

Kulturen. Armut <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit sind groß <strong>und</strong> viele Menschen<br />

im arbeitsfähigen Alter sterben an Aids. Zurück bleiben die<br />

Alten <strong>und</strong> die Kinder. Tsogang Basadi heißt: „Wacht auf Frauen“<br />

<strong>und</strong> wurde von einer Großmutter namens Violet Mokwena<br />

gegründet, die es nicht mehr ertragen konnte, Kinder im Müll<br />

nach Essbarem suchen zu sehen. Auf die Frage woher sie ihre<br />

Stärke bekommt, antwortet sie: aus dem Gebet! Wenn wir die<br />

Kinder ansehen, können wir es uns nicht leisten, die Hoffnung<br />

zu verlieren. Sie können doch nirgendwo anders hin, für Essen<br />

<strong>und</strong> ein bisschen Zuneigung. Nun versucht sie mit bescheidensten<br />

Mitteln, 56 Kindern einmal pro Tag eine Mahlzeit zukommen<br />

zu lassen. Unterstützt wird sie von 4 freiwilligen Helferinnen.<br />

Aber viel zu oft bleibt der Teller leer, weil einfach nichts vorhanden<br />

ist, was sie den Kindern geben könnten. Bei unserem<br />

Besuch waren wir sowohl erstaunt als auch betroffen. Erstaunt<br />

über so viel Lebensfreude, Mut, Durchhaltevermögen … bei all<br />

den Nöten. <strong>Wir</strong> können von diesen Menschen viel lernen. Sie teilen<br />

das Wenige, das sie haben ohne eine Gegenleistung zu erwarten.<br />

Sie helfen, weil es sie glücklich macht. Betroffen darüber, dass die<br />

Kinder oft hungrig schlafen gehen müssen. Auch darüber, dass sie<br />

bei Temperaturen um den Gefrierpunkt morgens ohne Jacke – nur<br />

in dünner Schuluniform – mehrere Kilometer zur Schule gehen<br />

müssen.Betroffen <strong>und</strong> erstaunt über die riesige Freude, die unser<br />

Besuch bei ihnen hervorgerufen hat. <strong>Wir</strong> wollen diese Menschen<br />

in gar keinem Fall ändern, sondern ihnen als Partner zur Seite stehen.<br />

Dies Alles hat uns so sehr beeindruckt <strong>und</strong> uns <strong>zum</strong> Handeln<br />

bewegt. Bei unseren Überlegungen, wie wir helfen können, sind<br />

wir <strong>zum</strong> Entschluss gekommen, einen gemeinnützigen Verein zu<br />

gründen. Seit dem 01. September sind wir nun ein eingetragener<br />

Verein <strong>und</strong> Sie können uns unter www.filius-hilfe.de oder am<br />

28.11.2012 im Physiopoint <strong>und</strong> am 09.12.2012 am Weihnachtsmarkt<br />

besuchen. Zu allererst wollen wir dafür Sorge tragen, dass<br />

die Kinder wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit bekommen.<br />

Auch aktive Mithilfe bei der Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung<br />

unserer Aktivitäten ist mehr als willkommen.<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Der Bierhof in <strong>Ergste</strong> Teil 2<br />

von Roswitha Bliese<br />

gemalt von einem russischen Zwangsarbeiter<br />

Bisher wurde die Geschichte beziehungsweise die Geschicke des<br />

Bierhofes ausschließlich von den Angehörigen des Adels beherrscht,<br />

wir können diese Periode als die „standesherrliche“ bezeichnen.<br />

Jetzt schließt sich seit 1461 die „bäuerliche“ Periode an.<br />

Von diesem Zeitpunkt an wird der Hof nicht mehr nur Bierhof genannt,<br />

sondern es taucht der Name „Deterdeshove“ (Deytert) auf.<br />

Der Name Bierhof wird auch in den Urk<strong>und</strong>en einh<strong>und</strong>ert Jahre lang<br />

verdrängt. Nur 1501 gibt es eine Ausnahme, aber auch <strong>hier</strong> wird<br />

der Name „Bierhof“ nur im standesherrlich-amtlichen Bereich angewendet.<br />

Der Name „Deytert“ wird in <strong>Ergste</strong> selbst entstanden sein. Wo Bauern<br />

den Hof nannten untereinander oder vor dem Gericht in Elsey,<br />

wurde von ihnen nur der Name Deytert verwendet.<br />

Was für Westfalen eigenartig ist, ist die Tatschache, das der Bauer<br />

auf dem Bierhof nicht den Hofnamen erhielt, weder aus Dietrich<br />

noch aus Hannes Lürmann wurde ein Bierhof.<br />

Hier möchte ich noch einmal Otto Bierhoff direkt zitieren: „Auch<br />

während der jüngeren Periode beherrscht „Lürmann“ das Feld, als<br />

Name des Gutes <strong>und</strong> des angestammten Erben, aber nur bis zu<br />

dessen Tod (um 1542). Sofort drängt unter dem fremden Aufsitzer<br />

wieder „Deytert“ an die Oberfläche, zunächst für den Hof, dann<br />

gegen Ende der Periode, für die Person (1560, 1561). Der Vorgang ist<br />

natürlich <strong>und</strong> einleuchtend, der neue Besitzer ist kein Lürmann, er<br />

heiratet als Fremder ein, dessen Name Romberg in der Bauerschaft<br />

kein Gewicht hat, der allmählich verblasst <strong>und</strong> schließlich seinen<br />

Träger als einen Deytert auf der Deytert sterben lässt.<br />

Erst als der Hof seines ihm verb<strong>und</strong>enen Geschlechtes beraubt ist<br />

(1561), tritt ein Engelbert Bierhoff auf, er gilt als der erste Träger<br />

diese Personennamens (1563).“<br />

Wie kam es nun zu dem Namen „Deytert“? Eine Wortdeutung stützt<br />

sich auf den Namen des zweiten Hofes, der von Hannes Lürmann<br />

gemeinschaftlich mit der Deytert (bis 1461) bewirtschaftet worden<br />

war. Dieser, der Hugenhof ist sehr wahrscheinlich identisch mit<br />

dem Hofe <strong>und</strong> Kotten „mydden in deme dorpe“, auf dem Hughe<br />

van Eryste saß (1332/1335). Mit Hugos Abgang wird sein Name als<br />

Merkmal der Unterscheidung von dem Hofe des Dietrich an dem eigenen<br />

Hofe haften geblieben sein; die alte Form für Hugo ist Hughe<br />

(des Hughen Hof). Dementsprechend liegt der Schluss nahe, dass für<br />

Dietrichs Hof eine analoge Namensbildung stattgef<strong>und</strong>en hat. Was<br />

konnte den Bauern Lürmann näher liegen, als die Unterscheidungsmerkmale,<br />

deren sie wegen der <strong>Wir</strong>tschaftseinheit beider Höfe im<br />

täglichen Umgang mit dem Gesinde bedurften, in den Taufnamen<br />

der letzten Erben des mit ihnen seit alters her verb<strong>und</strong>enen Geschlechtes<br />

zu suchen? So nannten sie den Hof des Dietrich ebenfalls<br />

nach dem letzte männlichen Spross dieser Linie, die vor 1361<br />

erloschen sein muss. Er wird den Namen Diethard getragen haben,<br />

dessen mittelniederdeutsche Form Deterd (Deytert, Deyterdte) ist<br />

<strong>und</strong> mit allen urk<strong>und</strong>lich vorkommenden Namensformen für den<br />

Hof übereinstimmt. Es entstand der Name Deterdeshove = Hof des<br />

Deterd oder des Deytert, kurz „die Deytert“ genannt.<br />

Das Jahr 1461 hat aber noch eine besondere Bedeutung, ab 11.<br />

Oktober 1461 gilt im bäuerlichen Familienrecht die Zwangserbteilung<br />

(moisdelinge) <strong>und</strong> damit die Aufspaltung der bisherigen <strong>Wir</strong>tschaftseinheiten.<br />

Der lürmannsche Großbesitz wird aufgeteilt <strong>und</strong><br />

jeder Hof hat nun seine eigene Entwicklung. Bis dahin galt, „der<br />

Bauer hat nur ein Kind“, das heißt nur einen Erben. Jetzt erben alle<br />

sechs Kinder des Hannes Lürmann anteilig <strong>und</strong> nicht durch Abfindung<br />

wie es sonst nach dem „Anerben“ üblich war.<br />

Die Urk<strong>und</strong>e über diese Zwangsteilung befindet sich im Stadtarchiv<br />

Letmathe. In der Übertragung lautet der Text folgender maßen:<br />

„1461 Okt. 11. Beurk<strong>und</strong>et Hermann in den Wyden, Richter zu Limburg:<br />

zu wissen, dass eine Scheidung <strong>und</strong> Zwangsteilung getan <strong>und</strong><br />

geschehen ist zwischen Hannes Lürmanns nachgelassenen Kindern,<br />

dem Gott gnädig sei, mit Namen zwischen Johann Lürmann<br />

auf der einen <strong>und</strong> Everd, Hermann, Heinrich Elske <strong>und</strong> Greite Lürmann<br />

des vorgenannten Johanns Schwestern <strong>und</strong> Brüder auf der<br />

anderen Seite, in allsolchem Maße, wie <strong>hier</strong>nach geschrieben steht.<br />

Also dass der vorgenannte Johann soll haben als seinen Anteil den<br />

Hugenhof, das Haus, Hof¸ Wohnung, völlig uneingeschränkt, <strong>und</strong><br />

den Graben um das Haus <strong>und</strong> vier Morgen Land, wie ihm diese<br />

abgeteilt <strong>und</strong> zugewiesen sind, <strong>und</strong> den Garten zur rechten Hand<br />

an dem Sauerfeld, auch soll der vorbeschriebene Johann die Wiese<br />

unterhalb der Wolfseiche zur Hälfte haben. Und die anderen vorbenannten<br />

Kinder sollen dem entgegen haben die Kottstätte, die vor<br />

dem Hofe liegt, <strong>und</strong> den Deterdeshof nach Juttas Tode. Und auch<br />

die Stämme, der eine, der auf der Straße liegt, <strong>und</strong> die anderen<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

zwei in den Höfen <strong>und</strong> die andere Wiesenhälfte, <strong>und</strong> ferner sollen<br />

die fünf Kinder haben sämtliches Gut, wo <strong>und</strong> wie das gelegen<br />

sei, <strong>und</strong> dass sie weiterhin bedingungslos verzichtet haben auf das,<br />

was Johann zugeteilt ist, wie vorbeschrieben ist. Besonders sollen<br />

die vorgenannten 5 Kinder solches Gut <strong>und</strong> Geld haben, dass ihr<br />

seliger Großvater Nolle ihrer Mutter gegeben hatte <strong>zum</strong> Behufe der<br />

Kinder, dass er ihnen vermacht hat sechzehn Gulden an Herrn Dirich<br />

auf dem Brinke, zehn Gulden an weiland Vlotmann <strong>und</strong> fünf<br />

Gulden an Hans Sudermann; davon soll Johann nichts haben. Hiermit<br />

wird vereinbart, dass Johann <strong>und</strong> seine Schwestern <strong>und</strong> Brüder<br />

gleichen Anteil haben sollen an den Scharrechten im Holz (Wald)<br />

<strong>und</strong> Johann soll das Holz solange haben, bis die Kinder selbmündig<br />

werden <strong>und</strong> wenn sie selbmündig sind, so sollen sie das Holz haben,<br />

das da untern in dem Deytert (Deterdeshof) von den Scharen<br />

(Scharrechten) liegt. Auch für den Fall, dass die vorbeschriebenen<br />

Kinder wollten vertun, austun (verpachten), verkaufen ihr Land,<br />

Holz, Wiese, Schar, Teich oder einige Stämme, so soll dann Gewinn<br />

von dem Kauf Johann haben, oder er wird (ein Wort unleserlich)<br />

vor jemand (?) anders für einen Anerkennungspfennig oder Pachtzins,<br />

den ein anderer dafür geben will <strong>und</strong> soll, dazu (<strong>zum</strong> Kauf)<br />

der nächste sein. Ferner ist vereinbart, dass, da seine Belastung 8<br />

Gulden beträgt, die 8 Gulden Johann bezahlen soll, <strong>und</strong> dafür soll<br />

er von dem Hausgerät so viel haben, bis die 8 Gulden abgetragen<br />

sind. Wäre es auch der Fall, dass einige der vorbeschriebenen Kinder<br />

stürben so soll er eins nach dem anderen beerben, <strong>und</strong> daran<br />

soll Johann gleichen Anteil haben mit den anderen Kindern fortan,<br />

so fürderhin bezeugt ist, so wie Johann Lürmann sich geeinigt hat<br />

über das vorgenannte Gut, das ihm zugeteilt ist mit Aleke Wichard,<br />

Tochter zu Overberg, in der heiligen Ehe. Ergäbe sich, dass Johann<br />

vor Aleke stürbe ohne Leibeseben, so soll Aleke eine rechte Leibzucht<br />

ihr Leben lang an dem vorbeschriebenen ganzen Gute haben,<br />

wie es Johann zugeteilt ist, wie vorbeschrieben ist, <strong>und</strong> sobald<br />

Aleke verstürbe, so soll das Erbe zurückfallen <strong>und</strong> kommen an den<br />

rechten Erben, woher es gekommen war; wenn auch Johann stürbe,<br />

dass sie keine Kinder hätten, oder wenn sie Kinder gehabt hätten,<br />

dass die gestorben wären, so soll Aleke auch ihre Leichzucht habe<br />

an dem Gut ihr Leben lang, <strong>und</strong> nach ihrem Tode solle das alsdann<br />

zurückfallen, wie vorbeschrieben ist. Dies alles ohne Arglist. Und<br />

ich Hermann in den Wyden, derzeit Richter zu Limburg, bekenne<br />

in diesem Briefe, dass vor mir in einem gehegten Gericht, da ich<br />

Statt <strong>und</strong> Stuhl besetzt hatte, erschienen sind die vorbeschriebenen<br />

Kinder, Evert, Hermann, Henrich, Elseke, Greite <strong>und</strong> haben solche<br />

Scheidung <strong>und</strong> Mussteilung mit beschworen <strong>und</strong> gebilligt <strong>und</strong> auf<br />

solches Gut, wie es Johann zugeteilt ist, verzichtet <strong>und</strong> rechten Verzicht<br />

getan mit Hand <strong>und</strong> M<strong>und</strong> <strong>und</strong> ihre Verzichtspfennige darauf<br />

empfangen, wie es Recht ist. Als dann alle vorbeschriebenen Punkte<br />

vor mir gerichtlich <strong>und</strong> dem Gericht geschehen sind, worauf ich<br />

meine Urk<strong>und</strong>e empfangen habe, wie es Recht ist, so habe ich <strong>zum</strong><br />

Zeugnis der Wahrheit mein Siegel an diesen‚ Brief gehängt, dabei<br />

waren (als) Schiedsleute <strong>und</strong> Standgenossen Gerwin Molderpas,<br />

Bürgermeister, Johann Stratmann, Johann sein Sohn, der Schulte<br />

zu Beckhausen, Hans Nolle,<br />

Gegeben im Jahre des Herrn 1461 am Sonntage nach Viktorstag“<br />

Der Hugenhof wird Johann Lürmann, dem ältesten schon verheirateten<br />

Sohn mit Schiedsspruch (schedinge) durch den Richter zu<br />

Limburg, Hermann in den Wyden, zugesprochen. Er erhält aber nur<br />

4 Morgen Land, der Hof ist also erheblich verkleinert worden. Otto<br />

Bierhoff nimmt an, dass dem Erstgeborenen bei der Heirat vom<br />

Vater ein größerer Anteil übertagen wurde, was aber nach dem<br />

Tod des Vaters zu einem Erbstreit führte, der mit dem Limburger<br />

Schiedsspruch endete. Der größte Teil des Hugenhofes wird auf die<br />

fünf noch unmündigen Geschwister des Johann Lürmann aufgeteilt<br />

ebenso der zu diesem gehörige Kotten <strong>und</strong> „dey Deterdeshove“.<br />

Man kann vermuten, dass die fünf gleichen Teile der Deytert zunächst<br />

gemeinsam bearbeitet wurden, bis mit dem Eintritt der Selbmündigkeit<br />

oder der Heirat einer der Töchter, Elske oder Greite diese<br />

Gemeinsamkeit ein Ende fand. Dazu kam, dass sie erst „nach Jutta‘s<br />

Tod“ über die Deytert verfügen durften, die wohl die Witwe des<br />

Hannes Lürmann war <strong>und</strong> auf dem Gut als Leibzüchterin lebte.<br />

Obwohl <strong>hier</strong> ein großes Erbe aufgeteilt wurde, war die wirtschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage für jeden Einzelnen nicht mehr optimal. Belastungen<br />

kamen auf die Höfe zu, wenn die Töchter heirateten <strong>und</strong> „standesgemäß“<br />

ausgestattet werden mussten, wenn die Söhne, die den Hof<br />

verließen ihr Erbteil forderten. Diese Forderungen wurden auch in<br />

der Enkelgeneration fortgesetzt.<br />

Nach Juttas Tod wird Hermann Lürmann auf der Deytert gesessen<br />

haben. Noch in hohem Alter hat er gemäß der Erbregelung als<br />

“rechter Erbe“ nach Johann Lürmanns Tod (nach 1511) dessen Besitz<br />

erhalten, der 1530 nach ihm „Hermann Lürmanns Gut“ heißt.<br />

Noch sehr spät hat Rotger Lürmann, der Anerben Hermanns erhebliche<br />

Erbansprüche zu befriedigen. Wenn dann noch Töchter ihren<br />

Brautschatz erhalten mussten, ist die Folge, dass die <strong>Wir</strong>tschaftskraft<br />

des Hofes <strong>hier</strong> nicht ausreichte <strong>und</strong> zu den folgenschweren<br />

Rentenverkäufen (Kapitalaufnahmen) gegriffen wurde.<br />

Nun zu einer Urk<strong>und</strong>e vom 24. Mai 1501, der Ausnahme während<br />

der bäuerlichen Periode, denn <strong>hier</strong> handeln noch einmal die Adeligen.<br />

Evert von der Mark verpfändet dem Jürgen von Westhofen<br />

(dieser hat nichts mit unserem Ortsteil Westhofen zu tun, sondern<br />

es müsste „von dem Westhofe“ in Hennen heißen) als Sicherheit <strong>und</strong><br />

Entschädigung für eine Bürgschaft „meine twe hove <strong>und</strong> gude to<br />

Ergiste gelegen, geheiten die bierhoff, den lurman <strong>und</strong>erhefft, <strong>und</strong><br />

den Schultenhoff, geheiten der Hoivynchoff ….“. Evert will den Jürgen<br />

innerhalb von 4 Jahren oder auch erst später aus der Bürgschaft<br />

entlassen, bis dahin soll er die Höfe als Pfand besitzen. Es werden in<br />

der Urk<strong>und</strong>e genannt Hermann Biermann, Richter zu Limburg, <strong>und</strong><br />

Hermann Bose, Bürgermeister zu Iserlohn.<br />

Zeugen: Johann Fley, Bürgermeister (zu Schwerte)¸Gerwin op der<br />

Borch, Johann Sasse.<br />

Diese Urk<strong>und</strong>e ist aus folgenden Gründen interessant:<br />

• 1. Evert von der Mark nennt sich Besitzer des Bierhofes. Hier<br />

schließt sich die Lücke über die unklaren Besitzverhältnisse zur<br />

Zeit seines Vaters, Gerhard von der Mark.<br />

• 2. Jürgen von Westhofen zu Letmathe taucht <strong>zum</strong> ersten Mal<br />

auf. Von ihm wird noch viel die Rede sein, denn er hat mit <strong>zum</strong><br />

Untergang des Bierhofes beitragen.<br />

Wenn ein Bauer ein Darlehn aufnimmt ist das eigentlich ein ganz<br />

normaler Vorgang, wenn aber, immer wieder Gelder aufgenommen<br />

werden, ist das der Anfang vom Ende.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

51


Die Gaststätte auf der Linde<br />

Von Bierhoff - Kappenstein -<br />

Schneider - Pütter von Fr.-W. Vogt<br />

Um 1880 gab es in <strong>Ergste</strong> noch sechs Bauernhöfe die das Recht hatten, ihr<br />

eigenes Korn zu brennen <strong>und</strong> alkoholische Getränke herzustellen. Eine der<br />

Korn- <strong>und</strong> Branntweinbrennereien war die Brennerei der alteingesessenen<br />

Bauernfamilie Bierhoff vom <strong>Ergste</strong>r Bierhof. Sie bewirtschafteten die<br />

Gaststätte „Auf dem Hilf“. Früher hieß dieses Gasthaus „Auf der Linde“. In<br />

ihrer Brennerei wurden auch Kräuter <strong>und</strong> Beeren mit Alkohol aufgesetzt,<br />

daraus entstand dann die „<strong>Ergste</strong>r Wolfsträne“. Die „Wolfsträne“ wurde<br />

im eigenen Gasthaus ausgeschenkt <strong>und</strong> auch an andere Gaststätten ausgeliefert<br />

<strong>und</strong> verkauft. (Ich fand eine Werbeanzeige der Wolfsträne in<br />

einem Westhofener Heft über den Sängerwettstreit von 1905) Um 1905<br />

gaben Friedrich <strong>und</strong> Lina Bierhoff die Gastwirtschaft „Auf der Linde“ an<br />

Carl Kappenstein ab. Ihre Tochter Lina hatte im Mai 1905 den Gastwirt<br />

Friedrich Pütter geheiratet (der seine Gaststätte, eine Fuhrwerkswaage<br />

<strong>und</strong> eine Küferei an der B 236 hatte).<br />

Gaststätte Kappenstein<br />

Goldene Hochzeit 1955 Lina<br />

Pütter (geb. Bierhoff) <strong>und</strong><br />

Fritz Pütter<br />

Gaststätte Pütter<br />

Plakat aus dem Jahre 1884<br />

Plakat aus dem Jahre 1884, so<br />

kündigte man ein Tierschaufest<br />

nach der Geburt unseres herrn<br />

M. D. CCC. LXXXIV (1884) in<br />

Bierhoffen‘s Gasthaus an.<br />

Mühlendamm 17 - 58239 Schwerte-<strong>Ergste</strong> - Tel.-. 02304 / 7 30 12


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Auf seiner Hochzeit mit Frl. Bierhoff im Mai 1905<br />

war die Speisefolge:<br />

- Russische Schüssel<br />

- Krebssuppe<br />

- Steinbutt mit Kartoffeln <strong>und</strong> Buttersauce<br />

- Ochsenlende mit jungem Gemüse garniert<br />

- Junge Enten mit Compot <strong>und</strong> Salat<br />

- Fürst Pückler<br />

- Mandelberg<br />

Wein bei Pütter:<br />

- Chablis Wein<br />

- 1899er Trittenheimer<br />

- 1897er Cueser Auslese<br />

- 1895er St. Julien<br />

- 1895 Deidesheimer<br />

- 1893er Rüdesheimer<br />

- Henkel (trocken)<br />

Vielen <strong>Ergste</strong>rn ist der Senior<br />

der Gaststätte Pütter<br />

noch bestens bekannt.<br />

Wie immer, verschönte auch eine kleine Kapelle das<br />

Essen mit einer festgelegten Musikfolge:<br />

- Hochzeitsmarsch a.d. Sommernachtstraum<br />

- Ouvertüre ‚‘Dichter <strong>und</strong> Bauer‘‘<br />

- Du Ring an meinem Finger<br />

-‘‘Carmen Sylva‘‘<br />

- Fantasie <strong>und</strong> Brautchor a.d. Oper ‚‘Lohengrin‘‘<br />

- Melodien Quadrille<br />

- Fantasie a.d. Oper ‚‘Troubadour‘‘<br />

- Die indische Post<br />

<strong>Ergste</strong>r Bahnhofsgaststätte<br />

Mit der Einweihung des Bahnhofs in <strong>Ergste</strong> wurde auch die Gaststätte<br />

im Bahnhofsgebäude eröffnet. Liesbeth Pütter (eine unverheiratete<br />

Schwester von Friedrich Pütter) betrieb sie bis in die 50er Jahre,<br />

dann übernahm das Ehepaar Ilse <strong>und</strong> Fritz Baahs die Kneipe. Die<br />

Bahnhofsgaststätte war fast 20 Jahre lang die „Szene – Kneipe“ von<br />

<strong>Ergste</strong>. Nur der Name „Szene“ war um diese Zeit noch nicht erf<strong>und</strong>en.<br />

Nach Ilse <strong>und</strong> Fritz Baahs gab es noch verschiedene Pächter bevor die<br />

Kneipe geschlossen wurde. Das Bahnhofsgebäude wurde von Rainer<br />

Hermes gekauft, umgebaut <strong>und</strong> renoviert. Er nutzt es als Firmengebäude<br />

seines Betriebes für Kanalsanierung.<br />

<strong>Wir</strong>tsehepaar Ilse <strong>und</strong> Fritz Baahs<br />

Rezept Mandelberg<br />

Heute können Sie ‚‚<strong>Ergste</strong>r<br />

Wolfstränen“ bei EDEKA Patzer<br />

in <strong>Ergste</strong> als leckeres Geschenk<br />

erwerben.<br />

800 g süße <strong>und</strong> 125 g bittere Mandeln<br />

werden gebrüht, geschält, getrocknet<br />

mit dem weißen von 10 Eiern sehr fein<br />

<strong>Ergste</strong>r Bahnhof<br />

gestoßen, mit 1 kg klarem Zucker, der<br />

auf Zucker abgeriebenen Schale von 2<br />

Zitronen <strong>und</strong> etwas Zimmet oder gestoßener<br />

Vanille vermischt, <strong>und</strong> zu einem<br />

zähen Brei zusammengerührt. Man<br />

formt davon daumendicke Rollen, legt<br />

sie auf r<strong>und</strong> geschnittene Papierblätter<br />

von abnehmender Größe, bäckt sie bei<br />

gelinder Hitze, löst sie noch warm von<br />

dem Papier <strong>und</strong> setzt die Ringe bergförmig<br />

übereinander.<br />

53


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Ein König fährt durchs Ruhrtal<br />

von Dr. Ingo Fiedler<br />

König Friedrich Wilhelm II. von<br />

Preußen<br />

Spätestens seitdem Ulbrichts<br />

Mauer 1961 Berlin zerschnitt,<br />

wurde das Brandenburger Tor<br />

<strong>zum</strong> symbolträchtigsten Bauwerk<br />

in Deutschland; es begleitet<br />

uns nun auf 10-, 20- <strong>und</strong><br />

50-Centstücken durch den<br />

Alltag. Der Bauherr, Preußens<br />

vierter König Friedrich Wilhelm<br />

II., vernachlässigt von<br />

Historikern <strong>und</strong> Biographen,<br />

entsprach nicht dem Idealbild<br />

eines preußischen Monarchen.<br />

Im Jahre 1744 geboren, wurde<br />

er nach dem Tode seines Vaters,<br />

des Prinzen August Wilhelm,<br />

Friedrichs des Großen jüngeren<br />

Bruders, 1758 <strong>zum</strong> Thronfolger<br />

erklärt. Sein königlicher Onkel<br />

pflegte den Neffen als „dicken<br />

Lüderjahn“ zu bezeichnen <strong>und</strong><br />

hielt ihn von den Regierungsgeschäften<br />

überwiegend fern. Friedrich Wilhelms Günstlingswirtschaft,<br />

seine Mätressen, seine zur linken Hand angetrauten Frauen, seine<br />

spiritistisch-mystizistischen Neigungen <strong>und</strong> seine Abneigung gegen<br />

die Philosophie der Aufklärung machten auch vergessen, dass er als<br />

Förderer der Künste <strong>und</strong> Wissenschaften hervorgetreten war.<br />

Doch als er 1786 König wurde, knüpften sich zunächst viele Hoffnungen<br />

an seine neue Regierung. – Die K<strong>und</strong>e von einer Reise in den<br />

preußischen Westen stimmte die Untertanen in Westfalen hoffnungsvoll,<br />

denn obwohl sie manche Eigenheiten <strong>und</strong> Sonderrechte aus<br />

kleve-märkischer Zeit bewahrt oder wiedergewonnen hatten, mussten<br />

sie sich doch bewusst sein, wie abseits sie vom Hauptinteresse der<br />

Könige in Berlin lagen, die erlebt hatten, dass die Exklaven Preußens<br />

im Rheinland <strong>und</strong> in Westfalen weder im Dreißigjährigen noch zuletzt<br />

im Siebenjährigen Krieg wirkungsvoll verteidigt werden konnten.<br />

1757/58 hatte man die Franzosen nicht hindern können, den Westen<br />

zu besetzen. Erst das Gefecht an der Ruhrbrücke bei Westhofen am<br />

3. Juli 1761 <strong>und</strong> dann die verlustreiche Schlacht bei Vellinghausen in<br />

der Nähe von Soest am 15. <strong>und</strong> 16. Juli 1761, in der Herzog Ferdinand<br />

von Braunschweig mit seinen Truppen über die Franzosen unter Broglie<br />

<strong>und</strong> Soubise siegte, trieb die Besatzung aus dem Land. Aber König<br />

Friedrich II., der „Alte Fritz“, wie Preußens großer König in seinen letzten<br />

Lebensjahren genannt wurde, lehnte 1783 den Bau gepflasterter<br />

Chausseen in Westfalen ab. Das Risiko, fremde Truppen könnten sie zu<br />

ihrem Vorteil beim Marsch auf Berlin nutzen, schien ihm höher zu sein<br />

als der wirtschaftliche Nutzen. Diese Einstellung passte genau zu dem<br />

schon 1754 erlassenen Verbot der Einfuhr märkischer Metallwaren in<br />

die mittleren Provinzen Preußens, weil man die wenigen industriellen<br />

Ansätze dort nicht gefährden wollte. Die Mitwirkung an der Schiffbarmachung<br />

der Ruhr hingegen schien kein militärisches Risiko zu bergen,<br />

so wurde sie in Angriff genommen <strong>und</strong> mit ihr der Kohlenhandel der<br />

Grafschaft Mark sowie die Steuereinnahmen des Staates gefördert.<br />

Im Todesjahr Friedrichs des Großen, 1786, war der Minister für das<br />

Bergbau- <strong>und</strong> Hüttenwesen, Friedrich Anton von Heynitz, zugleich<br />

Provinzialminister von Westfalen im Generaldirektorium geworden.<br />

Er trat, unterstützt vom Oberbergrat <strong>und</strong> Direktor der westfälischen<br />

Bergwerke in Wetter, Heinrich Friedrich Karl vom <strong>und</strong> <strong>zum</strong> Stein, für<br />

die Lockerung der Einfuhrverbote in die preußischen Kernprovinzen<br />

ein. Unter dem neuen König wurde endlich mit dem Chausseebau in<br />

Westfalen begonnen.<br />

Heynitz war es vermutlich auch, der dem König die Reise nach Westfalen<br />

vorschlug. Er <strong>und</strong> Stein begleiteten dann jedenfalls den König,<br />

der so direkte Eindrücke von diesem Herrschaftsgebiet gewinnen sollte,<br />

wohl besonders von dem reichen – im Süden der Grafschaft Mark<br />

betriebenen Gewerbe. Diese eigenen Anschauungen, so mochten Minister<br />

<strong>und</strong> Oberbergrat hoffen, würden den König <strong>und</strong> den streckenweise<br />

mitreisenden Kronprinzen, Friedrich Wilhelm III., veranlassen, die<br />

westlichen Landesteile stärker in ihre Überlegungen einzubeziehen.<br />

Allerdings war Westfalen nur eine Zwischenstation, da der König vor<br />

allem seine Schwester Wilhelmine, die Gemahlin des Erbstatthalters der<br />

Niederlande, im Schloss<br />

Het Loo bei Apeldoorn<br />

besuchen wollte, deren<br />

Mann, Wilhelm V.,<br />

hatte der preußische<br />

König im Jahre zuvor<br />

Truppen gesandt, damit<br />

54<br />

Friedrich Anton Freiherr von Heynitz


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr<br />

vom <strong>und</strong> <strong>zum</strong> Stein<br />

er eine Auseinandersetzung<br />

mit Bürgerwehren bestehen<br />

konnte.<br />

Die Reisegesellschaft, die<br />

am 25. Mai 1788 aufbrach,<br />

fuhr mit neuen Kutschen<br />

<strong>und</strong> Wagen, je eine Kutsche<br />

für den König, für den<br />

Kronprinzen, für die Geheimen<br />

Kämmerer, für die<br />

Kabinettsräte, für die Adjutanten,<br />

die Kammerdiener,<br />

die Läufer sowie den Kellerei-<br />

<strong>und</strong> Silberwagen. Die<br />

Kutschen wurden meist von<br />

acht Pferden gezogen, so<br />

dass allein der Pferdewechsel<br />

an den vorgesehenen<br />

Relaisstationen mit preußischer<br />

Gründlichkeit geplant werden musste, denn man war darauf<br />

angewiesen, die Pferde bei den Bauern des jeweiligen Kreises zu rekrutieren.<br />

Über Küstrin, Stargard, Magdeburg <strong>und</strong> Braunschweig gelangte man<br />

am 5. Juni <strong>zum</strong> Ort der ersten westfälischen Übernachtung, nach Minden.<br />

In der Stadt wirkte ein Enkel Johann Sebastian Bachs als Musikdirektor.<br />

Dieser Wilhelm Friedrich Ernst Bach hatte für den Besuch<br />

des Königs eigens eine Kantate unter dem Titel: „Westphalens Freude,<br />

ihren vielgeliebten König Friedrich Wilhelm bey sich zu sehen“ komponiert<br />

<strong>und</strong> zur Aufführung gebracht. Man muss es kaum erwähnen,<br />

dass in der Garnison Minden auch eine Truppen-Inspektion stattfand.<br />

Eine Regierungskommission hatte zuvor schon den Städten mitgeteilt,<br />

sie sollten darauf sehen, dass der Punkt, an dem der König in<br />

die Stadt eintrete, besonders vorteilhaft gestaltet sei. Das Geleise des<br />

königlichen Wagens sei 4 Fuß 4 Zoll breit <strong>und</strong> man solle doch bewerkstelligen,<br />

dass „das üble Pflaster in den Städten mit Sand oder<br />

solchen Materialien überfahren werde, die das Stoßen des Wagens<br />

verhinderten“. Franz Darpe berichtet in seiner „Geschichte der Stadt<br />

Bochum“ von 1894 weiter: „...da rührte es sich alsbald in Bochum wie<br />

in einem Ameisenhaufen, um in der Stadt aufzuräumen mit manchem<br />

alten Kram. Das auf den Straßen <strong>und</strong> auf dem Markte lagernde Holz<br />

<strong>und</strong> die Erdhaufen auf dem Markte wurden weggeschafft, die noch<br />

vorhandenen Mistgruben, <strong>zum</strong>al an den Hauptstraßen, mit Brettern,<br />

verzäunt, Pflaster, Wege <strong>und</strong> Stege ausgebessert... Die Regierung beeilte<br />

sich, der Bevölkerung, alles Unanständige <strong>und</strong> alle Schwärmerei,<br />

besonders das Schießen <strong>und</strong> Schwärmerwerfen [also das Werfen von<br />

Feuerwerkskörpern] bei der bevorstehenden erwünschten Ankunft der<br />

allerhöchsten Person Seiner Majestät bei der empfindlichsten Leibesstrafe<br />

zu verbieten.“ – Der Weg wurde mit Strohwischen gekennzeichnet,<br />

dazu wies ein Vorreiter den Weg. Auch sorgte der Magistrat, dass<br />

es nicht an Beköstigung für die fremden Schaulustigen fehlte.<br />

Während man in Bochum noch Vorbereitungen traf, fuhr der Tross<br />

Friedrich Wilhelms II. am 6. Juni von Minden über Herford, Bielefeld<br />

<strong>und</strong> Rietberg nach Lippstadt, wo der König – auch außerhalb seines<br />

Territoriums – fre<strong>und</strong>lich begrüßt wurde. Ehrenbögen, 23 Fuß (das<br />

sind 7,22 Meter) hoch <strong>und</strong> 20 Fuß (6,28 Meter) breit <strong>und</strong> mit Vasen bestückt,<br />

wurden durchfahren, Ehrengedichte, Salutschüsse, Aufmärsche<br />

von uniformierten jungen Männern <strong>und</strong> weißgekleideten Ehrenjungfrauen,<br />

Paraden der Bürgerwehr gehörten wohl <strong>zum</strong> Standardprogramm<br />

der Bewillkommnung. Doch waren die Lippstädter enttäuscht,<br />

dass der König auf dem Markte nicht aus der Kutsche stieg <strong>und</strong> die<br />

Einladung zu einem Glase Wein ausschlug. In knapp zwei St<strong>und</strong>en hatte<br />

er das Lippstädter Programm absolviert <strong>und</strong> konnte über Hultrop<br />

nach Hamm weiterfahren. In Hamm übernachtete der Monarch <strong>und</strong><br />

setzte seine Reise am 7. Juni in Richtung Westhofen fort. Folgte er<br />

dem Postweg, so wird er eine Route über Kamen, Unna, Aplerbeck<br />

gewählt haben, die ihn auch über Berghofen geführt haben muss.<br />

Obwohl es den Weg von Hörde nach Schwerte über die heutige Berghofer<br />

Straße schon seit dem Mittelalter gab <strong>und</strong> der König auch über<br />

Schwerte nach Westhofen gelangt sein könnte, ist es doch wahrscheinlicher,<br />

dass er Berghofen im Bickefeld durchfuhr, etwa dort, wo<br />

der Postmeilenstein steht, der noch immer die Entfernung nach Köln<br />

mit 12 Meilen angibt. Der König fuhr dann wohl an Hörde vorbei über<br />

den Limbecker Postweg durch Niederhofen nach Westhofen.<br />

Beim Überqueren des Ardeys jedenfalls, so berichtet es Hermann Rothert<br />

im dritten Bande seiner „Westfälischen Geschichte“, traf er auf<br />

die Bergleute unserer Gegend, <strong>und</strong> es ist kaum denkbar, dass nicht<br />

auch Berghofer unter ihnen waren: „Überall als der Allgeliebte’ stürmisch<br />

gefeiert, begrüßten ihn auf dem Ardey bei Dortm<strong>und</strong> H<strong>und</strong>erte<br />

von Bergknappen in ihrer bezeichnenden schwarzen Tracht...“.<br />

Johann Friedrich Möller zu Elsey schildert in se nem Aufsatz „Die<br />

Westphälische Mark am 7. 8. 9. Jun. 1788. Unserm Vater <strong>und</strong> Könige<br />

Friedrich Wilhelm dem Allgeliebten ehrerbietigst gewidmet“, der im<br />

vierten Heft des „Westfälischen Magazins zur Geographie, Historic<br />

<strong>und</strong> Statistik“ 1788 erschien: „Unser König war in des Ardeys flachen,<br />

schattichten Büchen Haynen! Da standen auf einer waldigten Ebene<br />

tausend starke Männer, in alt teutscher Tracht! Empfiengen Ihn<br />

mit alt teutschem Gruß! Und jauchzten, daß es weit umher in den<br />

wehenden Haynen scholl! Glück auf den Kommenden! Glück auf dir<br />

Vater! Die tausend führte ein edler, teutscher Mann! Er sprach: Ein<br />

Blick, ein Wort von Deiner Huld Du Allgeliebter! belohne, segne die<br />

ehrenwerthe Schaar – die Dir, die Deinem Volk sich ganz geopfert hat!<br />

beraubt des Lichts des Tages <strong>und</strong> der allerfreuenden Sonne, verleben<br />

sie des Lebens längste, schönste Zeit in tiefen, finstern Schachten! Sie<br />

fürchten nicht des Abgr<strong>und</strong>s Grauen! Ihr Arm bahnt Wege sich, durch<br />

Felsen <strong>und</strong> Gestein! Im Kampf mit allen Elementen, unter tausend<br />

Leben drohenden Gefahren, in saurer Arbeit fürchten sie den ihnen<br />

in unterirdischen Wettern <strong>und</strong> verborgenen Strömen entgegen stürzenden<br />

Tod nicht! Sie sind glücklich, denn sie leben einfach, zufrieden,<br />

stille <strong>und</strong> fromm! Sie wissen <strong>und</strong> glauben: über ihnen waltet des<br />

Ewigen Vorsicht! Er ist bei ihnen im Abgr<strong>und</strong>! Das macht sie so froh!<br />

Das macht sie so ruhig! – Vater Allgeliebter! Segne deine Tausend, die<br />

aus der Erde Tiefen für Dich zu Gott, der in der Höhe wohnt, beten!<br />

“Wer aus Berghofen teilgenommen hat, können wir nur vage vermuten,<br />

denn die Namen der Bergleute kennen wir nur aus dem Jahre<br />

1777, nicht alle mögen mehr dabei gewesen sein, elf Jahre später – an<br />

ihre Stelle mag manch ein Jungbergmann getreten sein. 1777 sind<br />

für Berghofen als Bergleute genannt: Ferdinand Hofmeister, Wilhelm<br />

Schulte, Franz Sprave, Jurg Grote, Caspar Plester, Diedrich Sprave,<br />

Jobst Schubbe, Thomas Schmuck, Friedrich Sälzer, H. D. Schubbe <strong>und</strong><br />

Diedrich Schubbe. (Einige der aufgeführten Familiennamen gibt es<br />

noch heute in Berghofen, <strong>und</strong> manche Namen finden wir in den Bezeichnungen<br />

der Straßen wieder.)<br />

Als der Jubel der Bergleute verhallte, setzten Friedrich Wilhelm II. <strong>und</strong><br />

sein Gefolge die Reise über Westhofen nach Hagen fort. In der Stadt<br />

übernachteten die Reisenden zweimal, vom 7. auf den 8. <strong>und</strong> dann<br />

auf den 9. Juni. Der 8. Juni war der wichtigste Besichtigungstag, an<br />

dem die Strecke Hagen – Iserlohn – Altena – Hagen zurückgelegt<br />

wurde. Morgenst<strong>und</strong>´ hat Gold im M<strong>und</strong>: Die Reisenden trafen morgens<br />

um 6.30 Uhr in Iserlohn ein. Johannes Bracht fasst in seinem<br />

Aufsatz „Den König hatten wir <strong>hier</strong>“ im Begleitband <strong>zum</strong> Lüdenscheider<br />

Teil der Preußenausstellung 2009 den Aufenthalt in der Stadt so<br />

zusammen: „Auch in Iserlohn erwartete den König das bekannte Bild<br />

von Ehrenpforten <strong>und</strong> Auftritten städtischer Gruppen. Die Schützengesellschaft<br />

<strong>und</strong> die örtlichen Honoratioren traten <strong>hier</strong> hervor. Als<br />

55


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

ihre Erzeugnisse vorwiesen: Die Schmiede brachten geschmiedeten,<br />

die Zöger gezogenen Draht. Schnallen- <strong>und</strong><br />

Bügelfabrikanten hatten Musterkarten vorbereitet.<br />

Nicht nur Ehrenpforten gab es in Altena. Für die Überfahrt<br />

über die Lenne hatte man eine „fliegende Brücke“<br />

gebaut, die von Fischern gezogen wurde. Doch schon vor<br />

der Überfahrt besichtigte der König einen Drahtzug <strong>und</strong><br />

eine Nähnadel-, Schauer- <strong>und</strong> Schleifmühle. Jenseits der<br />

Lenne huldigte die Beamtenschaft, <strong>und</strong> Bürgermeister<br />

Rumpe führte durch seine hervorragend ausgebauten<br />

Fabriken, in denen vor allem Nadeln hergestellt wurden.<br />

Rumpe profitierte auch direkt von der Anwesenheit des<br />

Königs, denn er erhielt einen Kredit <strong>zum</strong> Ausbau seines<br />

Werkes.<br />

Auch die Geistlichkeit war in Altena angetreten <strong>und</strong><br />

stimmte, von Pauken <strong>und</strong> Trompeten begleitet, ein Te<br />

Deum an. In Hagen wurden dann noch die Tuchfabrik<br />

Christian Molls, die Hammerwerke JohannHeinrich Elbers<br />

<strong>und</strong> Johann Caspar Posts, die Papiermühle von Matthias<br />

Vorster <strong>und</strong> eine Kleinschmiede in Eilpe besucht. Ehrenpforten,<br />

Gedichte <strong>und</strong> eine Abendillumination bildeten<br />

den würdigen Reiserahmen. König <strong>und</strong> Kronprinz hatten<br />

einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Grafschaft<br />

Mark bekommen. Mochte er weiterwirken.<br />

Am 9. Juni führte der Weg über Herdecke, Bochum, Essen,<br />

Dinslaken nach Wesel; am 10. Juni fuhr man über Xanten<br />

nach Kleve, um am folgenden Tage die Reise in die Niederlande<br />

fortzusetzen.<br />

pseudoantikes Zeremoniell wurde eine Opferung inszeniert <strong>und</strong> ein ,Opfergedicht’<br />

gesungen. Letzteres übergab man anschließend dem König in gedruckter Form.<br />

Nach einem Frühstück war ein Gespräch mit den Deputierten der Kaufmannschaft<br />

angesetzt, im Rahmen dessen ausgewählte Iserlohner Erzeugnisse <strong>und</strong> Handelswaren<br />

in Augenschein genommen wurden. Darauf folgte eine Besichtigung von<br />

Fabrikhäusern (vermutlich Werkstätten der Iserlohner Metallwarenfertigung) <strong>und</strong><br />

anschließend die Weiterreise nach Altena.“<br />

Der Willkomm in Altena entsprach dem der anderen Orte, aber dem Kronprinzen<br />

wurde ein „Maedgen-Wechsel-Gesang“ zuteil, der in den Zeilen gipfelte: „Glaenzender<br />

Stein in der preußischen O Gott geheiligten Cron; unseres erhabenen Koenigs,<br />

Hof[f]nung <strong>und</strong> Herrlichkeit! Prinz! Dich erhalt´ uns der Herr.“ – Eine weitere<br />

Besonderheit in Altena bestand darin, dass auch die Lüdenscheider Fabrikanten<br />

56<br />

MR_Anzeige_04_A4_RZ.indd 1 23.04.10 17:27<br />

Richtung Minden<br />

Der Reiseweg des Königs <strong>und</strong> seines Gefolges im Juni 1788 von Berlin über<br />

Westfalen nach Apeldoorn<br />

Versucht man eine Bilanz zu ziehen, so sind die direkten<br />

Ergebnisse der Reise eher ernüchternd. Die Kaufleute<br />

hatten eine Wechselbank erbeten; sie wurde nicht realisiert.<br />

Für ein Kornmagazin stellte der König Geld zur Verfügung,<br />

aber die Landstände waren uneins, <strong>und</strong> so wurde<br />

nichts aus diesem Projekt. Rumpe allerdings hat sein Geld<br />

erhalten <strong>und</strong> genutzt. Der Freiherr vom Stein nahm 1791<br />

in der Präambel<br />

seines<br />

Steueredikts<br />

sogar direkt<br />

Bezug auf den<br />

Besuch des Königs.<br />

Das Steueraufkommen<br />

legte der Staat<br />

fest. Über die<br />

Verteilungzwischen<br />

Stadt<br />

<strong>und</strong> Land<br />

konnten die<br />

Eliten der Provinz<br />

aber – wie<br />

althergebracht<br />

– selbst entscheiden.<br />

Gewerbebezirke<br />

blieben gegen<br />

gesonderte<br />

Geldzahlungen<br />

von der<br />

Soldatenrekrutierung<br />

ausgenommen;<br />

aber<br />

Titelblatt des Klavierauszugs der<br />

Kantate „Westphalens Freude,<br />

ihren vielgeliebten König Friedrich<br />

Wilhelm bey sich zu sehen“<br />

von Friedrich Wilhelm Ernst Bach


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

<strong>Ergste</strong>r Feste im Herbst<br />

<strong>Ergste</strong>r Kartoffelfest<br />

am Bierhof<br />

Das Original unter den Kartoffelfesten.<br />

Angefangen hat es in der Nachbarschaft Hallo 72. Schon<br />

in den 80er Jahren gab es ein Kartoffelfeuer, in den 90er<br />

Jahren wurde es mit den Fre<strong>und</strong>en des Bierhofes durchgeführt,<br />

ab 1995 wurde das Kartoffelfeuer in größeren Rahmen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> der Erlös wurde gestiftet.<br />

Seit 2000 hieß es <strong>Ergste</strong>r Kartoffelfest am Bierhof von<br />

den Fre<strong>und</strong>en des Bierhofs.<br />

Freiwillige meldeten sich nun, so als habe der Besuch des Königs die<br />

Märker dem Staate näher gebracht. Im Jahre 1795 wurde auch die<br />

Gleichstellung märkischer Produkte im Gesamtstaat erreicht. Schließlich<br />

wurden 20 Meilen Chaussee in fünf Jahren gebaut. Dazu gehörte<br />

die schon 1787 geplante Strecke Soest – Herdecke, die heutige Wittbräucker<br />

Straße, an der auch Berghofen liegt. Die andere Chaussee<br />

führte von Meinerzhagen nach Steele. So ist die – allerdings schon<br />

lange geplante – Durchführung der Verbesserung der Infrastruktur<br />

wohl das wichtigste Ergebnis der Reise.<br />

Leute auf dem Bild von links: Volker Hesse, Peter Wittig, Jürgen Karthaus, Carina<br />

Werkshagen, Anne Ackermann, Thomas <strong>und</strong> Ulrike Werkshagen, Dieter Ackermann.<br />

Grosses Oktoberfest von<br />

Fantas-Dreamteam am<br />

Waldstadion Buerenbruch<br />

Der Erlös ging an die SG Eintracht <strong>Ergste</strong> 1912 e.V.<br />

v.links: Christa Harde, Angelika Baltzer, Annette Actun,<br />

Dirk Hartmann, Michaela Figulla, Fanta Harde, Claudia<br />

Wendel, Sabine Nolte, Anke Ens, Angelika Hartmann,<br />

Christiane Häbermann, Heike Schulte<br />

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57


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Eine Geburtstagssfeier<br />

mit Schnarcheinlage im Haus Brune<br />

miterlebt <strong>und</strong> erzählt von W. Höher.<br />

Anwesenden selbst so viel Schnaps, dass er plötzlich <strong>zum</strong> Sessel im<br />

vorderen Raum torkelt, in diesem niedersinkt <strong>und</strong> ständig ruft: „Eck<br />

goh daut, eck goh kapott! De Dokter maut kommen!“ (Ich gehe tot,<br />

ich gehe kaputt! Der Doktor muss kommen!“ Als er plötzlich auf<br />

seinem Sessel keinen Ton mehr von sich gibt, steigt die Angst bei<br />

den Anwesenden. Tante Amanda eilt ans Wandtelefon <strong>und</strong> ruft den<br />

ehrenwerten Landarzt Doktor Josef Strunz an.<br />

Dieser wohnte mit seiner Familie seit einigen Jahren (bis 1952) in<br />

einem hiddingschen Haus an der <strong>Ergste</strong>r Kirchstraße, übte dort eine<br />

medizinische Praxis aus <strong>und</strong> besaß als einer der ersten Bürger <strong>Ergste</strong>s<br />

bereits ein Auto. Nach einigem nächtlichen Anläuten meldet er sich<br />

tatsächlich. - Wegen des ernst zu nehmenden Zustandes, den Tante<br />

Amanda dem Arzt schildert, setzt sich dieser sofort in sein Auto <strong>und</strong><br />

fährt zu Brunes Haus auf dem Knapp.<br />

Es ist an einem Spätwintertag des Jahres 1951. Das Haus Brune<br />

war zu dieser Jahreszeit - besonders bei den Männern der Nachbarschaften<br />

- sehr begehrt, da sich herumgesprochen hatte, dass<br />

<strong>hier</strong> trotz aller Verbote der damaligen Besatzungsmacht ein guter<br />

„Balkenbrand“ (Schnaps aus Zuckerrüben) „geflämmt“ wurde. Da<br />

ich mit der Familie Brune verwandt bin, hatte ich die Erlaubnis,<br />

noch für eine Weile meine „Brennkünste“ zu beweisen. - Aber zur<br />

Sache: Es handelt sich bei dieser Anekdote um einen Landwirt aus<br />

Brunes Nachbarschaft, der einen bestimmten Spitznamen führte..<br />

Weil er in seinem Betrieb absolut bevollmächtigt war, nennen wir<br />

ihn in dem folgenden Bericht einfach „BOSS“. Dieser fre<strong>und</strong>liche<br />

<strong>und</strong> harmlose Mensch durfte seinen Geburtstag in Brunes Anwesen<br />

feiern <strong>und</strong> dazu auch noch Gäste einladen. - Er hatte vorher Zuckerrüben<br />

angeliefert <strong>und</strong> damit geprahlt: pld. ,,Dat es dä witte Owana<br />

(Rübensorte), do es mähr Zucker drin - un dat brenget mähr Perzente<br />

(Alkoholprozente).“ - Ich hatte die Prozedur des Flämmens für<br />

ihn erledigt, den Durchlauf rektifiziert <strong>und</strong> das Ergebnis in Flaschen<br />

abgefüllt. Es waren fünf Flaschen meiner alten Spezies: hochprozentig,<br />

sauber filtriert über Degussakohle, bezogen bei Rienhöfer<br />

in Schwerte <strong>und</strong> bereitgestellt unter Brunes Wandtelefon an der<br />

Zwischenwand <strong>zum</strong> Hinterzimmer.<br />

Die Feier kann beginnen. Die Gäste erscheinen in kurzen Abständen.<br />

Es sind als Jubilar der oben erwähnte BOSS, dann der Landwirt<br />

Wilhelm Böhmer, der auf Brunes Sofa Platz nimmt; selbstverständlich<br />

der Hausherr“‘Wilhelm Brune, dessen Bruder Heinrich, ich als<br />

„Brennmeister“ <strong>und</strong> Hersteller des köstlichen Rübendestillats <strong>und</strong><br />

natürlich Tante Amanda, die für die Beköstigung mit Speisen sorgte.<br />

Sie hatte Schweineschnitzel <strong>und</strong> später Butterbrote mit Wurst,<br />

Schinken <strong>und</strong> Käse aufgetragen. - Es wird wie erwartet herzhaft<br />

gegessen <strong>und</strong> dazu mit wachsendem Eifer getrunken, was wegen<br />

der ungewohnt angenehmen alkoholischen <strong>Wir</strong>kung recht bald in<br />

Saufen übergeht. Der BOSS trinkt nach ständigem Animieren der<br />

Er untersucht den im Sessel zusammengesunkenen <strong>und</strong> jetzt eingeschlafenen<br />

Patienten gründlich <strong>und</strong> sagt dann der Hausherrin <strong>und</strong><br />

dem schweigenden Publikum: „Es ist gut <strong>und</strong> auch wirklich verantwortungsbewusst,<br />

dass Sie mich gerufen haben, aber machen Sie<br />

sich keine Sorgen: Der Mann ist nicht krank, er ist nur total betrunken.<br />

Lassen Sie ihn ein wenig schlafen, bis er von selber wieder wach<br />

wird“ - <strong>und</strong> will das Haus schon bald wieder verlassen. Aber damit<br />

ist Tante Amanda überhaupt nicht einverstanden. „Bitte, bleiben Sie<br />

doch <strong>hier</strong>, bis er wieder aufwacht! „Ich habe Angst“, sagt sie. „Stärken<br />

Sie sich doch in dieser Zeit ein wenig!“- <strong>und</strong> bietet dem Wohltäter<br />

von den oben erwähnten Butterbroten mit Wurst <strong>und</strong> Schinken aus<br />

der letzten Schlachtung einiges an. Der Mediziner kann dem Angebot<br />

nicht widerstehen, denn das sind in der Nachkriegszeit ja immer<br />

noch echte Leckerbissen. - Als der Arzt mit sichtlichem Vergnügen<br />

mehrmals nachgefasst hat, bietet ihm Amanda ein „Schnäpschen zur<br />

besseren Verdauung“ an. Nach längerem Zögern <strong>und</strong> heftigem Drängen<br />

der Hausherrin gibt er sich einen Ruck <strong>und</strong> lässt vorsichtig ein<br />

„Pinnchen“ meines sorgfältig zubereiteten Balkenbrandes langsam<br />

auf seiner Zunge zergehen. „Donnerwetter!“, sagt er mit halb geschlossenen<br />

Augen - nicht ahnend, dass es sich um selbstgebrannten<br />

Schnaps handelt:<br />

„So was Seltenes haben Sie von früher aufbewahrt? Alle Achtung!“-<br />

<strong>und</strong> leckt sich die Lippen. Einen Zweiten lässt er sich allerdings<br />

nicht aufdrängen. Nach diesem Genuss nickt der Arzt ungewollt<br />

auf seinem Stuhl ein <strong>und</strong> schlummert schließlich so fest, dass er<br />

leicht zu schnarchen beginnt. „Lo‘ ne schlopen, lo‘ ne schlopen!“ (lass<br />

ihn schlafen) tönt es plattdeutsch aus dem Hintergr<strong>und</strong> - <strong>und</strong> man<br />

lässt den Arzt bei leicht gedämpfter Lautstärke tatsächlich schlafen.<br />

Aber es dauert nicht lange, da regt <strong>und</strong> räkelt sich auf dem daneben<br />

stehenden Sessel eine zweite Mannsperson. Es ist der eben aus seinem<br />

Rausch erwachte Geburtstagsgast mit Namen „BOSS“ Mit einer<br />

gewissen Entrüstung sagt dieser beim Anblick der für ihn fremden<br />

Mannsperson ärgerlich; „Wat es dat dann füör‘n Käärl? Dä es ja<br />

ratz besuoppen! Diän he‘ ve doch üöwerhaups nich inladt!“ - Tante<br />

Amanda erklärt ihm die verstrickte Situation. - Der aufgewachte<br />

Arzt lächelt verständnisvoll <strong>und</strong> verlässt zufrieden - mit einem dicken<br />

Butterbrotpaket versorgt - das Haus Brune <strong>und</strong> rährt heim zur<br />

Kirchstraße. - Amanda zieht sich zurück <strong>und</strong> überlässt die nächtliche<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Feier ihrem Schicksal, die in ein heftiges Saufgelage<br />

bis zur Morgenfrühe übergeht, in das<br />

sich dann auch noch der damalige hauseigene<br />

„Kalfakter“ <strong>und</strong> einstige Cirkusclown „Negus“<br />

(Bruno Siegel) einbezogen wird, der auf einem<br />

Dachstübchen über Hektors Pferdestall sein<br />

Domizil hat <strong>und</strong> von allem Ess- <strong>und</strong> Trinkbaren<br />

noch etwas abstaubt.<br />

- Bankett<br />

10 - 80 Personen<br />

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59


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Lothar Baltrusch‘s<br />

Reise von Schwerte<br />

bis Quang Tri<br />

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Unser neues Logo<br />

Aber nicht nur das Logo ist neu, nein auch die Teilnahmebedingungen wurden verändert.<br />

Es ist ein freier Wettbewerb, der ab sofort nicht nur musikalische Talente fördern<br />

möchte, sondern auch Menschen, die eine besondere Fähigkeit haben. Zauberer, Jongleure,<br />

Comedian, Tanz, Artisten <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong>... die Aufzählung ist dabei nicht abschließend,<br />

sollen die Chance bekommen, am 14. September 2013 aufzutreten. Wie<br />

gewohnt, können sich aber auch Gesangstalente bewerben, so dass möglichst eine gute<br />

Mischung entsteht, die für das Publikum eine große Vielfalt an tollen Fähigkeiten der<br />

jungen <strong>und</strong> auch reiferen Generation bietet. Wer noch nicht 18 Jahre alt ist, muss eine<br />

schriftliche Erlaubnis der Eltern vorlegen, davon kann aus rechtlichen Gründen keine Ausnahme gemacht werden. Neue Talente entdecken<br />

ist das Ziel, sei es aus Schwerte selbst oder den Nachbarstädten. Den Termin für das nächste Pannekaukenfest sollten sie sich<br />

auf jeden Fall schon mal in den Kalender für das neue Jahr eintragen. Samstag, 14. September 2013 <strong>und</strong> Sonntag, 15. September 2013,<br />

sind die beiden Tage für das größte Volksfest der Hansestadt an der Ruhr. Nach aktuell durchgeführter Arbeitskreissitzung bleibt es<br />

bei FREIEM EINTRITT <strong>und</strong> der erneuten Ausrichtung des mittelalterlichen Marktes, der 2012 ein zusätzlicher Publikumsmagnet war. Die<br />

Finanzierung eines derart großen Festes ist eine jährlich wiederkehrende Herausforderung <strong>und</strong> wird von Jahr zu Jahr immer schwieriger.<br />

Dies ist nur durch aktive <strong>und</strong> umfangreiche Ehrenamtsarbeit aller Beteiligten möglich, sonst gibt es dieses Traditionsfest nicht mehr.<br />

...immer besser!<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Die gute alte Zeit<br />

war es früher wirklich besser <strong>und</strong> schöner?<br />

von Lothar Meißgeier<br />

Wie oft haben wir nicht schon gehört „Ja früher, da war alles besser.“<br />

Aber wenn man mal in alten Akten <strong>und</strong> Aufzeichnungen stöbert<br />

findet man Ereignisse, die doch so glaube ich, das Gegenteil<br />

beweisen. So <strong>zum</strong> Beispiel in Westhofen.<br />

So können wir in der Chronik, welche von dem damaligen Bürgermeister<br />

Halstenberg verfasst wurde, folgendes lesen: „Im Kriege des<br />

Grafen von Isenberg = Limburg mit den Grafen von der Mark ist<br />

Westhofen <strong>zum</strong> großen Teil verhert <strong>und</strong> verbrannt <strong>und</strong> zwarn im<br />

zwölften oder dreyzehnten Jahrh<strong>und</strong>ert. Ferner am Ende des 14.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts als der Bischof von Münster Herin von Lüdenghausen<br />

gendt: Wulf mit dem Grafen von der Mark im Kriege war, wurde<br />

Westhofen von den Bischhöflichen gänzlich verbrannt.<br />

Im Jahr 1598, den 28ten September wurden durch eine schreckliche<br />

Feuersbrunst 85 Häuser in Asche gelegt <strong>und</strong> blieben außer der Ka-<br />

Die alte Zeit ist Vergangenheit<br />

<strong>und</strong> die, in der wir leben,<br />

ist eigentlich “Die Gute“!<br />

pelle, dem Pastorath = Rathause 11 Häuser unversehrt. 1708, den<br />

9ten November ging durch eine schnelle Feuersbrunst der ganze Ort<br />

in Flammen auf, wobei noch 8 Menschen auf dem Graven = Hofe,<br />

welche in dem Feuer umzingelt wurden, umkamen. Eine Person, <strong>und</strong><br />

zwar die Ehefrau Althoff wurde mit ihrem Kinde auf eben diesem<br />

Hof auf eine w<strong>und</strong>erbare Weise gerettet, den als dieselbe schon<br />

durch den Rauch beinahe erstickt, ohnmächtig mit ihrem Kinde unter<br />

sich, zur Erde gefallen war, kommt ein Schwein <strong>und</strong> legt sich<br />

auf diese Person <strong>und</strong> so bleibt sie vom Feuer unversehrt <strong>und</strong> wird<br />

gerettet. Indessen hatte sie doch schon so sehr am Kopfe gelitten,<br />

dass sie sich nachher einen silbernen Heringsschädel hat einsetzen<br />

lassen müssen. Bei diesem Brande blieb nur die Kapelle, <strong>und</strong> ein einziges<br />

Haus stehen.<br />

14 Jahre nachher, nachdem der Ort aber wieder völlig aufgebaut<br />

war, wurde er wieder von einer heftigen Feuersbrunst heimgesucht<br />

<strong>und</strong> zwarn bei Johanni des Jahres 1722, wo auch nur circa 20 Häuser<br />

stehen blieben <strong>und</strong> zwarn der östliche Theil von Nettmanns = Haus<br />

Osten hin nämlich bis wieder herunter an der Kirche. Merkwürdig<br />

ist es, dass der Ort von diesem Zeitraum an, bis <strong>zum</strong> Jahre 1821 am<br />

9ten Dez. von Brandunglück verschont blieb <strong>und</strong> traf dies Unglück<br />

auch nur ein einzelnes Haus, nämlich die Wohnung des Tuchmachers<br />

Jürgen Henrich Mehring, dessen abgebrannte Wohnung auf einen<br />

Teil des ehemaligen adlichen = Guts Spieker erbaut war.“ Soweit die<br />

Chronik von Westhofen.<br />

Ein Unglück sollte noch erwähnt werden. Am 30. Mai 1944 flogen<br />

die Alliierten einen Angriff auf den<br />

Schwerter Güterbahnhof <strong>und</strong> die Nickelwerke<br />

mit über 200 Toten. Eine<br />

500kg Bombe wurde in Westhofen<br />

abgeworfen, sie traf ein Wohnhaus<br />

<strong>und</strong> einen Teil eines Bauernhauses. In<br />

dem Wohnhaus starben 6 Personen.<br />

Ein Ehepaar mit ihrer 30-jährigen<br />

Tochter, ein Kind, sowie eine Mutter<br />

mit ihrem Sohn .<br />

Wenn wir zu dem was wir alles lesen<br />

konnten, noch in Betracht ziehen,<br />

dass die Pest die damals überall wütete,<br />

auch in Westhofen ihre Spuren<br />

hinterlassen hat, kann man schnell zu<br />

dem Schluss kommen:<br />

Die alte Zeit ist Vergangenheit <strong>und</strong><br />

die, in der wir leben ist eigentlich<br />

„Die Gute“!<br />

61


Schwerte <strong>und</strong> seine<br />

ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

62<br />

Unsere Heimatstadt Schwerte pflegt Kontakte<br />

zu neun Städten in sechs europäischen<br />

Ländern. Sie liegen in Frankreich,<br />

England, Italien, Finnland, Polen <strong>und</strong> Russland.<br />

Zwar ist die Idee von Bündnissen<br />

zwischen Städten wahrlich nicht neu – als<br />

herausragendes Beispiel sei <strong>hier</strong> die mittelalterliche <strong>und</strong> allumspannende<br />

Hanse genannt – neu ist jedoch der Gedanke, dass Ziel <strong>und</strong><br />

Zweck des Bündnisses zwischen zwei Städten die Fre<strong>und</strong>schaft zwischen<br />

den Bürgern sein soll. Die Partnerschaften werden von Stadträten<br />

beschlossen <strong>und</strong> die Verträge von Bürgermeistern unterzeichnet,<br />

gelebt werden sollen sie allerdings von den Bürgern.<br />

Frankreich<br />

So ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass die Aussöhnung zwischen den „Erbfeinden“<br />

Frankreich <strong>und</strong> Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg <strong>zum</strong><br />

Anstoß vieler Bündnisse auch in Schwerte wurde. Der zwischen dem<br />

deutschen B<strong>und</strong>eskanzler Konrad Adenauer <strong>und</strong> dem französischen<br />

Général Charles de Gaulle am 22. Januar 1963 in Paris unterzeichnete<br />

Fre<strong>und</strong>schaftsvertrag,<br />

nach seinem<br />

Unterzeichnungsort<br />

„Élysée-Vertrag“ genannt,<br />

sah ausdrücklich<br />

die Förderung von<br />

Städtepartnerschaften<br />

zur gegenseitigen<br />

Verständnisbildung<br />

über die vielen Gräber<br />

<strong>und</strong> Soldatenfriedhöfe<br />

hinweg vor. Die erste<br />

Städtepartnerschaft<br />

war folgerichtig (schon<br />

in vorauseilendem Gehorsam!)<br />

vor über 50<br />

Jahren die zwischen<br />

Schwerte <strong>und</strong> dem<br />

Einfach hin <strong>und</strong> weg!<br />

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französischen Béthune<br />

im Jahre 1960. Drei<br />

weitere Partnerschaften<br />

wurden geschlossen mit<br />

französischen Gemeinden:<br />

Die zwischen <strong>Ergste</strong><br />

<strong>und</strong> Allouagne im<br />

Jahre 1975, zwischen<br />

Westhofen <strong>und</strong> Labuissière<br />

im Jahre 1965 <strong>und</strong><br />

zwischen Wandhofen<br />

<strong>und</strong> Violaines im Jahre<br />

1969. Alle vier französischen<br />

Städte liegen<br />

in Nordfrankreich im<br />

Nord-Pas-de-Calais,<br />

circa 80 Kilometer vom<br />

Ärmelkanal entfernt.<br />

Die Landschaft war früher<br />

bestimmt von der<br />

Kohleförderung <strong>und</strong><br />

macht seit Jahren die<br />

gleiche Entwicklung wie<br />

das Ruhrgebiet durch<br />

vom Pott zu Städten<br />

mit mittelständischer<br />

Struktur <strong>und</strong> Dienstleistungsgewerbe.<br />

Überhaupt<br />

war <strong>und</strong> ist dies<br />

ein häufiger Gr<strong>und</strong> für<br />

die Bildung von Städtepartnerschaften:<br />

Die<br />

Städte ähneln sich in<br />

Größe <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> kämpfen gegen<br />

die gleichen Probleme,


Städtepartnerschaften<br />

ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

können sich aber gegenseitig mit den gleichen Ideen befruchten. Dass<br />

Schwerte heute verzwillingt (jumelée) ist mit vier französischen Gemeinden,<br />

die nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind, liegt<br />

an der kommunalen Neuordnung des Jahres 1975, die übrigens fast<br />

zeitgleich auch in Frankreich stattfand. <strong>Ergste</strong>, Westhofen <strong>und</strong> Wandhofen<br />

fanden sich jählings als Vororte von Schwerte wieder. Von ihren<br />

Partnerschaften, den Jumelages, die inzwischen zu Fre<strong>und</strong>schaften<br />

geworden waren, wollten sie aber nicht lassen!<br />

aufgr<strong>und</strong> von vielen privaten Kontakten zwischen Schwerter Bürgern<br />

<strong>und</strong> Partnern in Finnland. Die Stadt liegt 350 km nördlich von Helsinki<br />

<strong>und</strong> ist mit r<strong>und</strong> 12000 Einwohnern ein reges Industrie- <strong>und</strong> Kulturzentrum.<br />

Wie alle finnischen Städte ist auch Leppävirta umgeben von<br />

ganz viel Wäldern <strong>und</strong> Seen. Alle großen Straßen sind von Elch-Gittern<br />

gesäumt. In der Brunftzeit der Elche sollen sie absolut erforderlich<br />

sein, da dann der Elch an sich einfach von Sinnen ist. Die Annäherung<br />

mit dem östlichen Europa führte zu zwei weiteren Partnerschaften.<br />

England<br />

Die Partnerschaft mit dem französischen Béthune führte zu einer<br />

Dreiecksbeziehung, einer „Ménage à trois“, denn Béthune unterhielt<br />

bereits eine Partnerschaft mit Hastings in England in der Grafschaft<br />

Kent. So lag es nahe, sich auch (im Jahre 1962) mit dieser alten Piratenhochburg<br />

zu verschwistern. Hastings ist berühmt als Tatort für<br />

seine Schlacht zwischen Wilhelm (Guillaume) dem Eroberer <strong>und</strong> King<br />

Harold von England im Jahre 1066, man stellt diese Schlacht auch<br />

immer wieder gerne nach. Dabei übersieht man gnädig, dass der Sieg<br />

des französischen Eroberers dazu führte, dass mehr als dreih<strong>und</strong>ert<br />

Jahre lang das Geschick der Einwohner von Franzosen bestimmt <strong>und</strong><br />

in den Palästen französisch gesprochen wurde. Auch so kann gelebte<br />

Versöhnung aussehen! Bis zu diesem Zeitpunkt also standen die eingegangenen<br />

Partnerschaften wirklich unter dem Motto des „Élysée-<br />

Vertrags“: Früher Feinde – heute Fre<strong>und</strong>e. Im Laufe der Jahre hat sich<br />

dieses Motto natürlich etwas „abgelebt“. Nach 1945 <strong>und</strong> viel später<br />

geborene Bürger können beim besten Willen nicht mehr einsehen, warum<br />

sie sich mit ihren französischen <strong>und</strong> englischen Fre<strong>und</strong>en versöhnen<br />

sollen, hatten sie doch nie Streit miteinander. So trat ein neuer<br />

Aspekt in den Mittelpunkt der Überlegungen <strong>und</strong> Intentionen für die<br />

Bildung von Partnerschaften: Der Bau des Hauses Europa!<br />

Italien<br />

Im Jahre 1992 trat das süditalienische Cava de‘ Tirreni HHeimain den<br />

Reigen der Partnerstädte ein. Die Stadt liegt 45 km südlich von Neapel<br />

in der Provinz Kampanien mit Hauptstadt Salerno. Cava liegt somit<br />

praktisch an der Amalfitana, einer der schönsten Küsten Italiens<br />

mit ihren vorgelagerten Inseln Capri <strong>und</strong> Ischia. Der Auslöser der Geschichte<br />

des „Gemellaggio“, der Städtepartnerschaft, ist etwas kompliziert.<br />

In Cava gab es nach dem zweiten Weltkrieg eine Donna, die<br />

zwar nicht lesen oder schreiben konnte, die aber ein großes Herz für<br />

alle <strong>und</strong> jeden hatte. Man nannte sie Mamma Lucia. Mamma Lucia<br />

suchte in den Bergen r<strong>und</strong> um Cava nach den Gebeinen auch deutscher<br />

Soldaten, die dort zu Tausenden dem Vergessen <strong>und</strong> Verfallen<br />

anheim gegeben waren. Wenn sie die Angehörigen ausfindig machen<br />

konnte, stellte sie ihnen die gef<strong>und</strong>enen Gebeine zu. Ansonsten barg<br />

sie sie in der Kapelle ihrer kleinen Lieblingskirche San Giacomo. Natürlich<br />

war Mamma Lucia wegen ihrer Aktivitäten kurz nach dem Krieg<br />

unter ihren eigenen Landsleuten nicht unumstritten. Von deutscher<br />

Seite aber verlieh ihr der damalige B<strong>und</strong>espräsident Theodor Heuss am<br />

12.11.1957 das Große B<strong>und</strong>esverdienstkreuz. Mamma Lucia verstarb<br />

im Jahre 1982 im Alter von 95 Jahren. So konnte sie leider nicht mehr<br />

miterleben, dass ihr ein großer Wunsch erfüllt wurde. Am 23. November<br />

1980 erschütterte ein sehr schweres Erdbeben Süditalien. Auch<br />

Mamma Lucias Kirchlein San Giacomo wurde zerstört. In der Folge<br />

schrieb la Mamma viele Bittbriefe – vielmehr: Sie ließ sie schreiben.<br />

Sie fühlte sich heimatlos. Leider dauerte die Bürokratie im Chaos besonders<br />

lange. Heute ist San Giacomo restauriert <strong>und</strong> auf der Piazzetta<br />

davor steht ihr Denkmal.<br />

Finnland<br />

Die Partnerschaft mit Leppävirta in Finnland entstand im Jahre 1992<br />

Polen<br />

Nowy Sacz, Schwertes Partnerstadt seit 1980, liegt im Südosten Polens<br />

im Grenzbereich zur Slowakei. Die Stadt zählt r<strong>und</strong> 80.000 Einwohner.<br />

In dieser Partnerschaft gab <strong>und</strong> gibt es regelmäßige Verwaltungsaustausche,<br />

d.h. Mitarbeiter der Rathäuser schauen sich gegenseitig über<br />

die Schulter. Aber auch die Privatbesuche kommen nicht zu kurz.<br />

Russland<br />

Im Jahre 1992 entstand aus kirchlichen Kontakten die Partnerschaft<br />

zu Pjatigorsk in der Region Stavropol im Kaukasus. Pjatigorsk hat r<strong>und</strong><br />

200.000 Einwohner <strong>und</strong> ist nicht zuletzt wegen seiner Lage zwischen<br />

Steppen <strong>und</strong> Gebirge mit seinem Reizklima ein geschätzter Kurort.<br />

Während in vielen deutschen Städten im Laufe der Jahre <strong>und</strong> Jahrzehnte<br />

die geschlossenen Bündnisse mehr <strong>und</strong> mehr zu einem Pflichtprogramm<br />

zwischen Verwaltungen verkamen, blieben die Partnerschaften/Jumelages/Gemellaggi…<br />

in Schwerte immer präsent <strong>und</strong><br />

lebendig. Im Rückblick scheint der Gr<strong>und</strong> zu sein, dass es in Schwerte<br />

immer ein sehr starkes bürgerschaftliches Engagement gab <strong>und</strong> gibt.<br />

Am Rande des Sauerlandes scheint der westfälische Sturkopp besonders<br />

ausgeprägt <strong>und</strong> heimisch zu sein. Was ja dann auch mit einer<br />

Stadtmedaille honoriert wurde… der Sturkopp.<br />

Auch heute noch werden alle Arbeitskreise der Städtepartnerschaften<br />

eigenverantwortlich von ehrenamtlichen Bürgern unserer Stadt geleitet.<br />

Sie stimmen in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Rathaus<br />

ihre Aktivitäten ab, erhalten Hilfe für offizielle Termine <strong>und</strong> lassen sich<br />

beraten bei Grenzfällen. Dort haben sie auch ein gemeinsames Forum<br />

für übergreifende Aktivitäten (wenn es nicht schon vorher im Internet<br />

abgehandelt wird). Manchmal, z.B. gegenüber dem Europa-Parlament,<br />

ist es unabdingbar, eine eigene juristische Person zu haben. So wurde<br />

in Schwerte im Jahre 1980 eine Dachorganisation „Städtepartnerschafts-Gesellschaft<br />

Schwerte“ gegründet. Sie ist das Dach über allen<br />

Schwerter Arbeitskreisen <strong>und</strong> bündelt die gemeinsamen Interessen.<br />

Sie finden sie auf der Internet-Seite:<br />

staedtepartnerschafts.gesellschaft@schwerte.de<br />

Dort können Sie übrigens auch alles nachlesen über die jeweiligen<br />

Partnerstädte <strong>und</strong> die Kontaktadressen, falls Sie sich für<br />

einen oder mehrere der Arbeitskreise interessieren.<br />

Und bitte scheuen Sie nicht zurück vor Sprachproblemen. Es<br />

ist ja gerade der Sinn dieser Organisationen, eine Brücke zu<br />

bauen. Ich persönlich bew<strong>und</strong>ere da immer die Pioniere der<br />

ersten St<strong>und</strong>e aus den französischen Arbeitskreisen. Sie haben<br />

sich vor einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert als ehemalige Kriegsgegner<br />

kennen gelernt. In der Zwischenzeit haben sie gemeinsam gefeiert:<br />

Hochzeiten, Taufen, Erstkommunion, wieder Hochzeiten,<br />

wieder Taufen… manchmal war da eine Beerdigung.<br />

Noch heute sitzen sie sich gegenüber mit einem Wörterbuch<br />

<strong>und</strong> deuten notfalls auf Substantive. Meistens aber ist das<br />

nicht erforderlich. Sie schauen sich in die alt gewordenen Augen,<br />

sie umarmen sich, sie küssen sich. Man geht gemeinsam<br />

nach Hause. Nach Hause ist da, wo man schon seit fünfzig<br />

Jahren immer mal gemeinsam hingeht…<br />

63


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

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Damit Sie nicht Baden gehen...<br />

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64


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Mit uns sind Sie immer auf Ballhöhe!<br />

<strong>Wir</strong> laden Sie ein <strong>zum</strong> Schwerter Weihnachtsmarkt<br />

„Bürger für Bürger“ am 1. <strong>und</strong> 2. Dez. 2012<br />

65


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Aus der Geschichte der<br />

B<strong>und</strong>esstraße 236<br />

von Fr.-W. Vogt<br />

Teil 4 - von der Ruhrbrücke bis <strong>zum</strong> Schälk<br />

Eine redaktionelle Zusammenfassung der Dokumentation<br />

über die heutige B<strong>und</strong>esstraße 236 von Friedrich-Wilhelm<br />

Vogt. Von der Ruhrbrücke bis <strong>zum</strong> Schälk. Die redaktionelle<br />

Bearbeitung wurde angereichert mit historischen Fotographien<br />

von Rudolf Kassel.<br />

Heute möchte ich über den letzten Teil der B<strong>und</strong>esstraße 236 berichten.<br />

Diese Straße hat viel erlebt in der Zeit als sie von Kohle-, Eisen<strong>und</strong><br />

Holz-Pferdefuhrwerke befahren wurde.<br />

Als in den letzten Kriegstagen die Ruhrbrücke gesprengt wurde, gingen<br />

die Fußgänger über die „Alte Fußgängerbrücke“.<br />

Ob die Erntewagen über die B<strong>und</strong>esstraße 236 rumpelten, weil die<br />

Bauern von der südlichen Ruhr das Korn nach Schwerte brachten<br />

oder die Kutschen der „Feinen Leute“.<br />

Auf dieser Straße war immer etwas los.<br />

Sie wurde in den dreißiger Jahren vom Reichsarbeitsdienst <strong>zum</strong> Marsc<strong>hier</strong>en<br />

benutzt oder nach dem Krieg, als man die Kriegsgefangenen<br />

über die Straße trieb oder 1945 die Amerikaner sie für den Einmarsch<br />

nach <strong>Ergste</strong> nutzen.<br />

Weiter ging die Straße nach <strong>Ergste</strong> rein, 150 m vor dem Amtshaus<br />

gab es das Haus „Gerling“, <strong>hier</strong> ist es auf dem Foto der Familie Gerling<br />

aus dem jahre 1920 zu sehen. Heute ist die Straße, durch die vielen<br />

Veränderungen, an der Stelle um 80 cm aufgeschüttet.<br />

Selbst Familienfeiern wie z.B. die Goldene Hochzeit von Heinrich<br />

Finkhaus (Nachtigall) 1951 fanden auf der damaligen Letmather<br />

Straße statt.<br />

Das Amtshaus von 1909-1963<br />

Den schnurgeraden<br />

Verlauf der<br />

Straße verdanken<br />

wir der napoleonischen<br />

Zeit. Napoleon<br />

brauchte <strong>zum</strong><br />

Aufmarsch seiner<br />

Armeen schnelle<br />

Verbindungen<br />

von Ort zu Ort,<br />

der Verlauf der<br />

alten Dorfstraße<br />

<strong>und</strong> der Feldwege<br />

waren dazu nicht<br />

geeignet.<br />

Wenn man aus<br />

<strong>Ergste</strong> raus fuhr,<br />

Richtung Letmathe,<br />

hatte man<br />

eine ca 1 ½ km<br />

lange Schnurgerade<br />

Strecke<br />

über Nachtigall<br />

<strong>zum</strong> Gasthaus<br />

„Hiddemann im Spiek - 1833“ vor sich. Am Herlingsen wechselten<br />

die Bäume, ab <strong>hier</strong> gab es keine Linden mehr, es wurden nur noch<br />

Obstbäume (Apfelbäume) gepflanzt.<br />

So ging die Straße am Pannenouwer vorbei <strong>und</strong> überquerte den<br />

Michaelisweg, dieser verband die Grafschaft Limburg, mit den<br />

restlichen Dörfern wie Rheinen, Reingsen, Hennen, Drüpplingsen bis<br />

hin <strong>zum</strong> Schloss Limburg. Hier brachten die Untertanen bis 1812<br />

an Michaeli (daher der Name „Michaelisweg) den Zehnten, aus dem<br />

Raum Kalthoff nach Hohenlimburg an den Fürsten.<br />

Weiter ging es durch die „Delle“ am Viermarken Baum vorbei. Viermarken<br />

deshalb, weil <strong>Ergste</strong>, Berchum, Hagen <strong>und</strong> Letmathe einen<br />

gemeinsamen Grenzpunkt hatten.<br />

Hier gibt es seit 1960 die Gastwirtschaft „Zum grünen Krug“ am<br />

Viermarken Baum. In scharfen Kurven stieg die B<strong>und</strong>esstraße 236<br />

bis <strong>zum</strong> Höchsten Punkt dem Schälk an. Dort steht das Gasthaus<br />

„Zum Schälk“ von da aus geht es weiter nach Letmathe bis hin <strong>zum</strong><br />

Sauerland.<br />

Die Fußgängerbrücke<br />

Der Reichsarbeitsdienst masc<strong>hier</strong>t auf der B236<br />

Richtung Villigst<br />

66


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Die Amerikaner sind da in Villigst<br />

Fritz Pütter<br />

Haus der Familie Gerling - heute Becker<br />

Foto: Helga Becker<br />

Foto: Finkhaus<br />

Goldene Hochzeit Finkhaus mitten auf der B236<br />

Gaststätte „Hiddemann im Spiek“<br />

Am Pannenouwer<br />

Gasthof „Zum grünen Krug“<br />

Gasthof „Zum Schälk“<br />

67


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Beste Bank<br />

in Schwerte<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

<strong>Wir</strong> machen den Weg frei.<br />

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Beim lokalen Bankentest 2012 von FOCUS MONEY errang die Volksbank Schwerte<br />

den 1. Platz. In den für eine Bank maßgeblichen Faktoren Erreichbarkeit, Fre<strong>und</strong>lichkeit,<br />

Fachkom petenz, transparente Konditionen <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierte Beratung wurden<br />

wir als beste Bank in Schwerte ausgezeichnet.<br />

<strong>Wir</strong> freuen uns über diese Auszeichnung, die unsere Arbeit <strong>und</strong> Ziele bestätigt <strong>und</strong><br />

bestärkt. Sie ist ein Lob an unsere Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong> steht für das,<br />

was uns jeden Tag aufs Neue antreibt.<br />

Herzliche Einladung an alle, die noch nicht bei Schwertes „Bester Bank“ sind.<br />

Testen Sie uns!


ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

Ich bin ein Teil der Nacht<br />

Anlässlich seines 10jährigen Dienstjubiläums sprach Christopher Wartenberg exklusiv für das Bürgermagazin<br />

„<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> wir im Ruhrtal“ mit Uwe Fuhrmann, dem Nachtwächter von Schwerte.<br />

CW: Herr Fuhrmann, schön, dass ich Sie auch mal am Tage<br />

antreffen kann. Am Donnerstag, den 29. November 2012 ist es<br />

nunmehr auf den Tag genau zehn Jahre her, dass Sie die schon<br />

länger vakante Aufgabe des Nachtwächters in Schwerte übernommen<br />

haben. Wie kam es eigentlich dazu?<br />

UF: Um die Jahrtausendwende besuchte ich die bekannte <strong>und</strong><br />

sehenswerte Stadt Rothenburg ob der Tauber <strong>und</strong> begegnete dem<br />

dort tätigen Nachtwächter auf seiner allabendlichen R<strong>und</strong>e durch<br />

die malerische Altstadt. Dabei reifte in mir der Gedanke, ob sich diese<br />

Idee auch in meiner Heimatstadt Schwerte verwirklichen ließe.<br />

Diese Vision ließ mich nicht mehr los.<br />

CW:<br />

Und wie wurde dann aus dieser Vision <strong>Wir</strong>klichkeit?<br />

UF: Zunächst einmal habe ich mich über die historischen<br />

Hintergründe des Nachtwächterwesens informiert. Der Schwerter<br />

Stadtarchivar konnte die dazugehörige Lokalgeschichte mittels noch<br />

vorhandener Akten <strong>und</strong> Schriftwechsel aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert beleuchten.<br />

Aus diesen Unterlagen ließ sich vieles über Lebensumstände<br />

<strong>und</strong> Arbeitswelt der damals <strong>hier</strong> tätigen Nachtwächter herauslesen.<br />

CW:<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

UF: Nachdem ich aus dem Schrifttum viel Interessantes <strong>und</strong><br />

Wissenswertes über meine Vorgänger herausgefiltert hatte, konnte<br />

ich mich an die praktische Umsetzung des neuerworbenen Wissens<br />

heranmachen. Um die Figur des Nachtwächters möglichst authentisch<br />

darstellen zu können benötigte ich gute <strong>und</strong> wetterfeste Bekleidung,<br />

dazu Signalhorn, Hellebarde <strong>und</strong> Laterne.<br />

CW: War es schwierig in der heutigen Zeit an die notwendigen<br />

Requisiten zu kommen?<br />

UF: Mehrere Personen, die von meinem Vorhaben ebenso begeistert<br />

waren wie ich, haben mich hilfreich unterstützt <strong>und</strong> nach<br />

<strong>und</strong> nach konnte die Ausstattung vervollständigt werden. Das<br />

Stadtwappen für den Umhang <strong>zum</strong><br />

Beispiel wurde mir persönlich vom<br />

Bürgermeister zur Verfügung gestellt.<br />

CW: Dann konnten Sie ja praktische<br />

direkt loslegen.<br />

UF: So schnell ging es dann doch<br />

nicht, denn es vergingen dann<br />

noch einige Wochen, um auf Probeläufen<br />

die Strecke <strong>und</strong> Haltepunkte<br />

an markanten Orten in der<br />

Altstadt festzulegen.<br />

CW: Wann sahen<br />

die Schwerter Bürger<br />

denn erstmals den neuen<br />

Nachtwächter?<br />

UF: Das war im<br />

Jahre 2002 auf dem<br />

Weihnachtsmarkt „Bürger<br />

für Bürger“, wo ich<br />

Werbung für den neuen<br />

Nachtwächterr<strong>und</strong>gang<br />

machen wollte.<br />

CW: Wie reagierten<br />

die Weihnachtsmarktbesucher?<br />

UF: Da gab es zunächst<br />

mal einige Irritationen<br />

<strong>und</strong> befremdliches<br />

Staunen, denn seit<br />

fast 130 Jahren hatte<br />

man in Schwerte ja keinem<br />

Nachtwächter in vollem Ornat leibhaftig begegnen können.<br />

Nichtsdestotrotz kam ich mit vielen Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern ins<br />

Gespräch <strong>und</strong> besonders die Kinder fanden die dunkle Gestalt sehr<br />

geheimnisvoll. – Am Donnerstag, den 29. November 2002 war es<br />

dann soweit. Zum ersten Mal nach langer, langer Zeit betrat pünktlich<br />

<strong>zum</strong> Glockenschlag von St. Viktor um 19 Uhr der Nachtwächter<br />

den Marktplatz.<br />

CW:<br />

Waren Sie sehr aufgeregt?<br />

UF: In der Tat! Ich hatte keine Vorstellung davon, was mich<br />

an diesem Abend erwarten würde. Die lokale Presse hatte im Vorfeld<br />

bereits ausführlich auf dieses besondere Ereignis hingewiesen<br />

– aber ich hatte ja keine Ahnung, wie die Schwerter dieses neue<br />

<strong>und</strong> ungewöhnliche touristische Angebot annehmen würden. Dazu<br />

plagte mich natürlich die Sorge, ob ich denn meinen Text sinnvoll<br />

aneinanderreihen würde. Da das Publikum von einem Nachtwächter<br />

selbstverständlich ein souveränes <strong>und</strong> selbstsicheres Auftreten verlangen<br />

konnte, musste ich mein sicher verständliches Lampenfieber<br />

innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en ablegen. – Es gelang. Nach dem ersten<br />

„Hört ihr Leut <strong>und</strong> lasst euch sagen…“ war das Eis gebrochen. Und<br />

wenn ich mich richtig erinnere war es trotz Wind <strong>und</strong> Dauerregen<br />

eine gelungene Premiere.<br />

CW: Wie sehen Sie heute rückblickend Ihre Zeit als Schwerter<br />

Nachtwächter?<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

UF: Ich machte von da an während der Wintermonate jeden<br />

Donnerstag meine R<strong>und</strong>e, wobei sich immer eine unterschiedlich<br />

große Anzahl von Interessierten am Brunnen vor der St. Viktor Kirche<br />

einfand, die mich auf meiner abendlichen Tour begleiteten. Damals<br />

ging ich noch davon aus, dass nach wenigen Jahren die Besucherzahl<br />

nach <strong>und</strong> nach abnehmen würde. Erfreulicherweise war das Gegenteil<br />

der Fall: Grob überschlagen dürften es bisher weit über 5.000<br />

Teilnehmer gewesen sein. Darunter auch viele Schulklassen <strong>und</strong> Vereine,<br />

<strong>und</strong> erfreulicherweise auch zahlreiche Gruppen aus den umliegenden<br />

Städten.<br />

CW: Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination der<br />

Nachtwächterr<strong>und</strong>gänge aus?<br />

UF: Die Stadt bei Nacht hat ein ganz anderes Gesicht. Ganz<br />

automatisch entsteht eine besondere Atmosphäre, die ich durch Authentizität<br />

<strong>und</strong> gediegene Sprache nutzen kann, um die Besucher für<br />

eine St<strong>und</strong>e in eine andere Zeit zu versetzen.<br />

UF: Oh, ja! Zum Beispiel im Jahre 2004, da hatte die Delegation<br />

aus unserer englischen Partnerstadt Hastings ihren „Town Crier“, den<br />

Stadtausrufer, in seiner schmucken Uniform mitgebracht – wir beide<br />

sind dann <strong>hier</strong>, zur Freude der Besucher, gemeinsam losgezogen.<br />

Sehr stimmungsvoll war es auch, als der Sängerb<strong>und</strong> <strong>Ergste</strong> zu seinem<br />

140jährigen Bestehen an einer Nachtwächterführung teilnahm<br />

<strong>und</strong> wir gemeinsam <strong>und</strong> stimmgewaltig auf dem R<strong>und</strong>gang Abendlieder<br />

gesungen haben.<br />

CW: Die Nachtwächter sind ja heutzutage auch sympathische<br />

Werbeträger für ihre Stadt. Zog das nicht auch <strong>hier</strong> in<br />

Schwerte weitere Kreise?<br />

UF: Sicherlich. So konnte ich <strong>zum</strong> Beispiel die Hattinger Gästeführer<br />

bei einem Besuch in Schwerte davon zu überzeugen auch<br />

in ihrer schönen Stadt einen Nachtwächter zu etablieren. In die Krimis<br />

für „Mord am Hellweg“ haben mich die Autoren reingeschrieben<br />

<strong>und</strong> Frank Peisert, unser Senfmüller, hat einen besonders leckeren<br />

Nachtwächter-Senf kreiert <strong>und</strong> bei der Ruhrpower Plakataktion<br />

2007 konnte ich mich sogar in Überlebensgröße auf Plakatwänden<br />

bew<strong>und</strong>ern. – Der Nachtwächter taucht auf Postkarten auf <strong>und</strong> wird<br />

in alle Welt verschickt, der Tee „Nachtwächters Traum“ vom kleinen<br />

Teeladen in der Mährstraße ist ein beliebtes Geschenk in der dunklen<br />

Jahreszeit <strong>und</strong> der <strong>Ergste</strong>r Maler Hans-Jürgen Schumacher hat mich<br />

sogar in Öl verewigt.<br />

CW:<br />

Ist jemals eine Führung ausgefallen?<br />

CW:<br />

Da fehlt Ihnen ja nur noch das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz.<br />

UF:<br />

Nein. Mir war es immer wichtig, ein gutes Beispiel für Verlässlichkeit<br />

in unserer immer<br />

intransparenteren Lebenswelt<br />

zu sein. Jede Woche,<br />

auf die Sek<strong>und</strong>e, Schlag sieben.<br />

CW: Was war die<br />

schönste Führung?<br />

UF: Jeder R<strong>und</strong>gang hat<br />

seine Besonderheiten <strong>und</strong><br />

natürlich freue ich mich jedes<br />

Mal, wenn ich die Menschen<br />

zufrieden um acht in<br />

die Nacht entlassen kann.<br />

Aber die stimmungsvollsten<br />

Nachtwächterr<strong>und</strong>gänge<br />

sind immer dann, wenn die<br />

Altstadt von einer frischen<br />

Schneedecke überzogen ist.<br />

Dann erlaube ich mir auch,<br />

scherzhaft, einen Romantikaufschlag<br />

zu erheben.<br />

UF: Das wäre dann vielleicht doch ein bisschen zu viel der Ehre<br />

für einen armen Nachtwächter, schließlich wurde mir doch schon<br />

vor Jahren der Mettwurstorden von der Westhofener Nachbarschaft<br />

Westeneicken beim traditionellen „Sup Peiter“ verliehen.<br />

CW: Ist es wahr, dass Sie in diesem Jahr die Hellebarde an<br />

einen Nachfolger weitergeben werden?<br />

UF: Ja, das stimmt. Ich denke zehn Jahre treue Pflichterfüllung<br />

sind dann auch genug. Aber am Donnerstag, den 29. November 2012<br />

werde ich zunächst einmal meine Jubiläumsr<strong>und</strong>e gehen <strong>und</strong> bis<br />

Weihnachten - so Gott will - wie gewohnt meinen Dienst versehen.<br />

CW: Möchten Sie uns schon verraten, wer Ihr Nachfolger im<br />

Amt des Nachtwächters sein wird?<br />

UF: Nein, das bleibt noch ein kleines Geheimnis. Aber am 27.<br />

Dezember diesen Jahres wird dann mein Nachfolger das Amt übernehmen<br />

<strong>und</strong> ich bin sicher, dass er seine Sache gut machen wird<br />

<strong>und</strong> weiterhin die Menschen in den nächsten Jahren herbeiströmen<br />

werden, um den Geschichten des Nachtwächters bei seinem R<strong>und</strong>gang<br />

durch die Altstadt zu lauschen, damit <strong>hier</strong> ein schönes Stück<br />

gelebter Schwerter Tradition unter dem schiefen Turm von St. Viktor<br />

erhalten bleibt.<br />

CW: Herr Fuhrmann, was haben Sie eigentlich mit dem vielen<br />

Geld gemacht?<br />

UF: Da der Nachtwächter ehrenamtlich unterwegs ist gehen<br />

die freiwilligen Spenden, die er am Schluss der Führung einsammelt<br />

komplett an den Schwerter Heimatverein – sehr zur Freude des Kassierers,<br />

denn damit konnten wieder andere, neue, sinnvolle Projekte<br />

angestoßen <strong>und</strong> finanziert werden.<br />

CW: Gab es denn sonst noch interessante Begebenheiten<br />

oder Begegnungen auf Ihren R<strong>und</strong>gängen?<br />

CW: Was wird ein Nachtwächter im Ruhestand so tun? Haben<br />

Sie schon Pläne?<br />

UF: Zum einen muss ich sagen, dass ich diese selbstgewählte<br />

Aufgabe all die Jahre immer mit viel Freude ausgeführt habe, aber<br />

nun finde ich den Gedanken am Donnerstagabend die Füße hochlegen<br />

zu können <strong>und</strong> nicht bei Regen, Sturm <strong>und</strong> Kälte noch mal<br />

hinaus zu müssen, auch nicht ganz uncharmant. Eventuell wird mir<br />

auch ein wenig wehmütig ums Herz, wenn ich am Abend auf dem<br />

Balkon stehe <strong>und</strong> das Sternbild des Orion über der Stadt stehen sehe<br />

– das sichere Zeichen dafür, dass die Nachtwächtersaison begonnen<br />

hat. Es könnte aber auch sein, dass es mich motiviert die gewonnene<br />

Zeit zu nutzen, um vielleicht einen historischen Roman über die<br />

Nachtwächter von Schwerte zu beginnen, aber das ist alles noch<br />

Zukunftsmusik.<br />

CW:<br />

Herr Fuhrmann, ich bedanke mich für das Gespräch!<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des Ruhrtals November 2012<br />

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