pdf - 3 947 kB - Kassenärztliche Vereinigung Bremen

Im Blick
Vertreterversammlung macht
zähneknirschend den neuen EBM gangbar
Die Vertreterversammlung der KV Bremen hat den Weg frei gemacht für
die EBM-Änderungen zum 1. Oktober und den Honorarverteilungsmaßstab
(HVM) angepasst - notgedrungen und zähneknirschend, denn vor
allem der neue Hausarzt-EBM kann die Bremer nicht überzeugen.
Der so genannte Honorarverteilungsmaßstab
(HVM)
ist für niedergelassene Ärzte
mindestens genau so wichtig
wie der Einheitliche Bewertungsmaßstab
(EBM). Während
letzterer regelt, was der
Arzt wie abrechnen kann,
bestimmt der HVM durch
seine Mechanismen wie RLV,
QZV, Bereitstellungsvolumen
und Co., in welcher Höhe die
abgerechneten Leistungen
bedient werden (Mengensteuerung).
Da nun zum 1.
Oktober EBM-Änderungen
in Kraft treten, ist die Vertreterversammlung
der KV
Bremen am 27. August zu
einer Sondersitzung zusammengekommen,
um auch
den HVM entsprechend anzupassen.
Dabei haben sich die Delegierten
von einem Grundgedanken
leiten lassen: Der
HVM wird so gestaltet, dass
die neuen EBM-Regelungen
in Bremen und Bremerhaven
möglichst wenige Honorarverwerfungen
zwischen
den Praxen auslösen (siehe
Infokasten). So wurde beispielsweise
die neue aus der
Versichertenpauschale herausgekoppelte
Gesprächsleistung
für Hausärzte in das
RLV überführt. Lediglich die
neuen EBM-Positionen, für
die es auch wirklich „neues
Geld“ gibt, werden künftig
aus Bereitstellungsvolumina
bezahlt. Das heißt: So lange
die Kontingentgrenze unterschritten
wird, wird die Leistung
auch voll bezahlt.
Verschiedene Delegierte
und der Vorstand der KV
Bremen nutzten die Debatte
um den HVM dazu, einmal
mehr Kritik am neuen
Hausarzt-EBM zu üben. „Wir
hoffen, dass wir den Berliner
Murks für Bremen einigermaßen
gangbar gemacht
haben“, betonte beispielsweise
KV-Vorsitzender Dr.
Jörg Hermann. (red)
Honorarverteilung: Das ist neu
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Das ausführliche hausärztliche Gespräch wird aus
dem Regelleistungsvolumen (RLV) bezahlt. Zuvor
werden die abgerechneten Leistungen auf das Gesprächskontingent
des EBM begrenzt.
Die Zusatzpauschale hausärztlicher Versorgungsauftrag
sowie die neuen Chronikerpauschalen werden
ebenfalls aus dem RLV bezahlt.
Der praxisindividuelle Morbiditätsfaktor nach Anlage
4 HVM wird entsprechend der Altersdifferenzierung
der Versichertenpauschale im hausärztlichen Bereich
neu berechnet. Zukünftig wird auf der Basis von fünf
Altersgruppen gerechnet. Diese Anpassung erfolgt
erstmals im 1. Quartal 2014.
Für die neuen Leistungen im hausärztlichen Bereich
(Geriatrische Versorgung, Leistungen der allgemeinen
Palliativversorgung, Sozialpädiatrische Leistungen
der Kinder- u. Jugendärzte) werden Bereitstellungsvolumen
gebildet.
Für die neue Pauschale Fachärztliche Grundversorgung
(PFG) und das genetische Labor werden ebenfalls
Bereitstellungsvolumen gebildet.
Das Honorar wird entsprechend der Vorgaben der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in einen
hausärztlichen und einen fachärztlichen Anteil getrennt.
Auch gibt es für beide Bereiche jeweils ein
Honorarverteilungskonto, auf dem beispielsweise
Schwankungen bei der Gesamtvergütung oder bei
der Honorarverteilung verrechnet werden.
Den modifizierten Honorarverteilungsmaßstab können
Sie auf der Homepage der KV Bremen einsehen
unter:
www.kvhb.de/honorarverteilung
Oltmann Willers 0421 / 3404-150 o.willers@kvhb.de
10 Landesrundschreiben Nr. 6 l September 2013