Verbesserung des Sicherheitsniveaus der Binnen-Fahrgastschiffe in ...
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5.2 Aufbau<br />
mehr, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach Großschadensereignissen, auch die nicht direkt<br />
betroffene Bevölkerung danach fragt, <strong>in</strong>wieweit <strong>der</strong> Gesetzgeber durch<br />
Versäumnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesetzgebung Mitschuld an dem Ereignis hat, wird e<strong>in</strong>e<br />
solche Betrachtung <strong>der</strong> lückenlosen Gefährdungsanalyse immer wichtiger<br />
und sollte eigentlich selbstverständlich se<strong>in</strong>.<br />
Auch <strong>der</strong> von den Gesetzen bzw. Verordnungen betroffene Unternehmer<br />
kann nicht ernsthaft gegen e<strong>in</strong>e solche systematische Betrachtung se<strong>in</strong>.<br />
Der <strong>in</strong> Kreisen von Arbeitsschützern gern benutzte Slogan “Die Folgen aus<br />
nicht rechtzeitig erkannten Risiken kommen teurer zu stehen als se<strong>in</strong>e<br />
Verhütung” ist heute unumstritten; er gilt noch vielmehr aus unternehmerischer<br />
Sicht im Fahrgastbetrieb: Unfälle von Passagieren s<strong>in</strong>d die schlechteste<br />
Werbung, <strong>der</strong> Umsatzausfall ist größer als die Investition <strong>in</strong> Sicherheitsmaßnahmen<br />
für die Fahrgäste.<br />
Im Folgenden soll nunmehr für den hier genannten Bereich e<strong>in</strong>e umfassende<br />
Gefährdungsanalyse aufgestellt werden. Im weiteren werden dann<br />
notwendige Maßnahmen herausgearbeitet und diese verglichen mit den<br />
jetzt existierenden Vorschriften. Schlussendlich wird dann aus <strong>der</strong> Differenz<br />
notwendiger zu vorhandener Vorschriften e<strong>in</strong> Ergänzungskatalog erarbeitet.<br />
5.2.1 Grundannahmen<br />
Es gibt zwei grundsätzliche Vorgehensweisen <strong>der</strong> Gefahrenermittlung: vorausschauend<br />
o<strong>der</strong> rückschauend. Alle rückschauenden Analysemethoden<br />
basieren auf Erkenntnissen über Unfälle o<strong>der</strong> Betriebsstörungen aus <strong>der</strong><br />
Vergangenheit. In <strong>der</strong> Praxis s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s die Verfahren <strong>der</strong> Unfallanalyse<br />
<strong>der</strong> Unfallstatistik bekannt und verbreitet. Die Vorteile dieser Verfahren<br />
liegen <strong>in</strong> ihrer Überschaubarkeit und ihrem relativ ger<strong>in</strong>gen Zeitbedarf.<br />
Den Hauptnachteil aller rückschauenden Verfahren sollte man jedoch<br />
nicht übersehen: Bevor analysiert werden kann, muss erst etwas<br />
“passieren”.<br />
Nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sicherheitstechnik gilt daher<br />
die Grundregel: Vorbeugen ist besser als Heilen. Aus diesem Grunde empfiehlt<br />
es sich, wann immer möglich, e<strong>in</strong>e vorausschauende Gefährdungsanalyse<br />
durchzuführen. Der präventive Gedanke dieser Methoden schützt<br />
nicht nur Leben und Gesundheit, son<strong>der</strong>n ist zudem unter betriebswirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten <strong>in</strong>teressant: Zwar erfor<strong>der</strong>t die vorausschauende<br />
Gefährdungsanalyse mehr Zeitaufwand als die rückschauenden Methoden,<br />
doch unter dem Strich rechnet sie sich auf jeden Fall. Durch die