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Verbesserung des Sicherheitsniveaus der Binnen-Fahrgastschiffe in ...

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50<br />

4.4 Statistische Zusammenhänge<br />

4.4.1 Allgeme<strong>in</strong><br />

In diesem Abschnitt sollen statistische Erkenntnisse aus den Abschnitten<br />

4.2 und 4.3 e<strong>in</strong>er ersten sicherheitstechnisch relevanten Beurteilung unterzogen<br />

werden, <strong>der</strong>en endgültige Betrachtung dann <strong>in</strong> Kapitel 7 erfolgen<br />

wird.<br />

4.4.2 Unternehmerstrukturen<br />

Das Gewerbe <strong>der</strong> deutschen Fahrgastschifffahrt und Personenbeför<strong>der</strong>ung<br />

ist geprägt von Kle<strong>in</strong>- und Kle<strong>in</strong>stbetrieben. Die Betriebe mit bis zu drei,<br />

meist aber e<strong>in</strong>em Fahrzeug, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Unternehmer selber an Bord,<br />

meist als Schiffsführer, mitarbeitet , werden als Partikuliersbetriebe bezeichnet.<br />

Das s<strong>in</strong>d Familienbetriebe, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Ehepartner und oft auch<br />

die erwachsenen K<strong>in</strong><strong>der</strong> mithelfen o<strong>der</strong> als billige Arbeitnehmer angestellt<br />

s<strong>in</strong>d. Diese Unternehmen werden oft schon seit mehreren Generationen<br />

geführt und auf die Nachkommen vererbt – ebenso wie das Fahrzeug, das<br />

den Kern <strong>des</strong> Unternehmers darstellt. Das älteste <strong>in</strong> Deutschland noch zugelassene<br />

Fahrgastschiff stammt aus dem Jahre 1876. Wenn auch dieses<br />

und alle an<strong>der</strong>en alten Fahrzeuge (1,4% s<strong>in</strong>d älter als 100 Jahre, 27,4% älter<br />

als 50 Jahre) nur noch über wenig Orig<strong>in</strong>albauteile verfügen, so dürfen<br />

sie doch alle seit ihrer Indienststellung geltenden Übergangsfristen <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen (siehe auch Abschnitt 3.5); sie verfügen legal über e<strong>in</strong>en<br />

wesentlich ger<strong>in</strong>geren Sicherheitslevel als neue Fahrzeuge.<br />

Die durch den Familienbetrieb geprägte Unternehmensstruktur ist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel nicht för<strong>der</strong>lich für e<strong>in</strong>e grundsätzliche Innovation <strong>in</strong> das Schiff. Dazu<br />

kommt natürlich auch, dass e<strong>in</strong>e solche Innovation nicht mehr durch<br />

Umbauten <strong>der</strong> alten Fahrgastschiffssubstanz zu bewerkstelligen ist; viele<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Sicherheitstechnik wie z.B. breite Gänge, flache Treppen,<br />

große Freiräume und schwer entflammbare Materialien kann man <strong>in</strong><br />

alte Fahrzeugen nicht implementieren ohne die gesamte Grundsubstanz zu<br />

ersetzen, und das kommt teurer als e<strong>in</strong> Neubau (19).<br />

Das gleiche gilt natürlich auch für Anfor<strong>der</strong>ungen an die Ästhetik wie helle<br />

Salons, großzügige Kab<strong>in</strong>en und repräsentative E<strong>in</strong>gangsbereiche auf <strong>Fahrgastschiffe</strong>n<br />

bzw. schnelles und dabei komfortables Übersetzen mit Fähren<br />

und Barkassen. Die Unternehmen, zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t wenn sie im Wettbewerb<br />

stehen, s<strong>in</strong>d schlecht am Markt plaziert, was sich natürlich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ertragssituation<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt und enormen negativen E<strong>in</strong>fluss auf die Bildung<br />

von Rücklagen hat.

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