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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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36 KAPITEL 3. SCHÄTZEN VON ENTROPIEN UND INFORMATIONEN<br />

unabhängig <strong>von</strong>einander verteilt sind. Dies ist im Allgemeinen aber nicht der Fall.<br />

Außerdem gelten diese Korrekturen nur im Mittel, was dazu führt, dass die gegenseitige<br />

Information <strong>und</strong> die Transferentropie aufgr<strong>und</strong> der Korrektur negative<br />

Werte annehmen können. Daher kann es sich im Einzelfall als zweckdienlicher<br />

erweisen, den positiven Bias bewusst beizubehalten.<br />

3.3 Partitionierung des Zustandsraums<br />

Die Berechnung <strong>von</strong> Entropien bzw. Informationen diskreter oder kontinuierlicher<br />

Prozesse aus Daten ist mit verschiedenen Schwierigkeiten verb<strong>und</strong>en. So<br />

lassen sich die Wahrscheinlichkeiten <strong>von</strong> diskreten Zuständen relativ einfach<br />

schätzen, wohingegen das Schätzen <strong>von</strong> Wahrscheinlichkeitsdichten <strong>und</strong> insbesondere<br />

Dichten <strong>von</strong> Übergangsverteilungen nur sehr schwer möglich ist <strong>und</strong><br />

im Allgemeinen umfangreiche Datensätze erfordert. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind<br />

viele Verfahren entwickelt worden, bei denen die kontinuierlichen Zufallsvariablen<br />

mit einer entsprechenden Vergröberungsprozedur in diskrete umgewandelt<br />

werden. Anschließend können die Formalismen für diskrete Prozesse angewendet<br />

werden [Grassberger & Procaccia (1983b), Fraser & Swinney (1986),<br />

Cover & Thomas (1991), Gaspard & Wang (1993), Darbellay (1999)]. In diesem<br />

Kapitel sollen die Voraussetzungen, unter denen dieses Vorgehen gerechtfertigt<br />

ist, untersucht werden.<br />

Betrachte die Zufallsvariable X i eines kontinuierlichen stochastischen Prozesses<br />

X, wobei X d-dimensional sei. Aufgr<strong>und</strong> der Kartesischen Struktur, die<br />

dem euklidischen Raum R d zugr<strong>und</strong>e liegt, wird der Zustandsraum <strong>von</strong> X i in<br />

eine abzählbare Anzahl nicht-überlappender Quader I m = B m,1 × . . . × B m,d ,<br />

m = 1, . . . , M ∈ N zerlegt, ∪ M m=1I m = R d bzw. “= Zustandsraum”, siehe Abb. 3.2.<br />

Dabei stellen die B m,j = [a m,j , b m,j ) = {x ∈ R : a m,j ≤ x < b m,j }, j = 1, . . . d<br />

rechts halboffene Intervalle dar. Diese dürfen sich für verschiedene m überlappen,<br />

B m1 ,j ∩ B m2 ,j ≠ ∅, es muss aber stets I m1 ∩ I m2 = ∅ für m 1 ≠ m 2 gelten. Die<br />

Menge aller Quader I = {I m : m ∈ N} heißt Partition des Zustandsraums. Sie<br />

übernimmt hier die Rolle des diskreten Zustandsraums X .<br />

Des Weiteren wird die Norm der Partition ‖I‖ benötigt. Sie wird als die<br />

größte Kantenlänge aller Quader der Partition definiert,<br />

‖I‖ = max<br />

m∈N max<br />

1≤j≤d ∆ m,j , (3.9)<br />

wobei ∆ m,j = |B m,j | = b m,j − a m,j die j-te Kantenlänge <strong>von</strong> I m , also die Länge<br />

des Intervalls B m,j ist.<br />

Für Konvergenzaussagen bezüglich der gegenseitigen Information müssen<br />

noch Verfeinerungen <strong>von</strong> Partitionen eingeführt werden. Sind J <strong>und</strong> I zwei Partitionen,<br />

wobei J aus I gewonnen werden kann, indem genau ein Quader I ˜m ∈ I<br />

in zwei Quader J ˜m1 , J ˜m2 ∈ J mit J ˜m1 ∪ J ˜m2 = I ˜m <strong>und</strong> J ˜m1 ∩ J ˜m2 = ∅ aufgespalten<br />

wird, dann wird J eine elementare Verfeinerung <strong>von</strong> I genannt, siehe

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