Diss Nikki final - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...
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Literaturübersicht 41<br />
2.6 Immunglobulin E<br />
Immunglobulin E (IgE) ist einer der Haupteffektoren beim anaphylaktischen Schock<br />
und spielt eine wichtige Rolle bei der Etablierung einer akuten, allergischen Reaktion<br />
in Haut und Schleimhautmukosa.<br />
IgE stellt ein monomeres Protein mit 4 Domänen in der schweren Kette und einem<br />
Molekulargewicht von 188 kDa dar. IgE wurde 1966 als letzter Isotyp der Immungobuline<br />
von dem japanischen Forscherehepaar ISHIZAKA (ISHIZAKA et al., 1966)<br />
entdeckt. Die späte Entdeckung ist durch die vergleichsweise geringe Konzentration<br />
von freiem IgE im Blutplasma zu erklären (ca. 30 ng/ml Serum im Vergleich zu 9<br />
mg/ml IgG 1 beim Menschen). Die Charakterisierung von kaninem Immunglobulin E<br />
erfolgte fast zeitgleich zu dem des Menschen (ROCKEY und SCHWARTZMAN,<br />
1967). IgE wird größtenteils von Plasmazellen lokal in der Haut oder in Schleimhäuten<br />
bzw. in den regionären Lymphknoten produziert und nur im geringeren Umfang in<br />
den Plasmazellen der Milz erzeugt, was möglicherweise die niedrige Serumkonzentration<br />
des Immunglobulins erklärt (TADA und ISHIZAKA, 1970; HALLIWELL, 1975).<br />
Ein wichtiger Unterschied zu den übrigen Immunglobulinen besteht darin, dass IgE<br />
vorwiegend zellgebunden vorliegt.<br />
IgE bindet an Fc-Rezeptoren, die auf Mastzellen, basophilen Granulozyten, Monozyten,<br />
Thrombozyten und Makrophagen vorkommen. Bei den Rezeptoren unterscheidet<br />
man zwischen dem hoch affinen FcεRI-Rezeptor und dem FcεRII-Rezeptor<br />
(CD23).<br />
Der FcεRI-Rezeptor wird hauptsächlich auf Mastzellen und basophilen Granulozyten<br />
exprimiert und führt nach Bindung von IgE an diesen Rezeptor auf Mastzellen und<br />
anschließender Aggregation von Antigenen an IgE zum sogenanten „bridging“ (siehe<br />
Kap. 2.3.4.3), wodurch inflammatorische Lipidmediatoren, Zytokine und Chemokine<br />
freigesetzt werden. Deren Ausschüttung lockt vermehrt basophile und eosinophile<br />
Granulozyten an, was wiederum eine Th 1 -Immunantwort verstärkt. TURNER und<br />
KINET (1999) wiesen nach, dass hohe IgE-Konzentrationen zu einer deutlichen Zunahme<br />
von FcεRI an der Oberfläche von Mastzellen führen und somit eine erhöhte<br />
Sensibilität dieser Zellen gegenüber einer Aktivierung durch spezifische Antigene<br />
sowie eine stärkere IgE-vermittelte Freisetzung von Zytokinen und chemischen Me-