Diss Nikki final - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...
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Literaturübersicht 34<br />
nicht allergischen Prozessen beteiligt, wie die Blutdruckregulation, Blutgerinnung,<br />
Darmkontraktion und -peristaltik, mukosale Sekretion und Wundheilung (TORII et al.,<br />
1993; GURISH und AUSTEN, 2001; MAURER et al., 2003; BISCHOFF, 2007). Gut<br />
bekannt ist die Rolle der Mastzellen bei Hypersensitivitätsreaktionen vom Typ I und<br />
IV. Erstere Reaktion ist gekennzeichnet durch eine Mastzelldegranulation, während<br />
bei einer Hypersensitivitätsreaktion vom Typ IV eine Mastzellhyperplasie ohne Freisetzung<br />
von Granula vorliegt (WELLE, 1997).<br />
Durch Rezeptoren an ihrer Oberfläche sind Mastzellen in der Lage, Antigene zu präsentieren<br />
und mit B- und T-Zellen zu interagieren. Eine der wichtigsten Eigenschaften<br />
der Mastzellen stellt die Sezernierung verschiedener Zytokine und Chemokine<br />
dar. Die daraus resultierende Chemotaxis rekrutiert Leukozyten, welche eine Entzündungsreaktion<br />
initiieren können. Vor allem der Aktivierung von eosinophilen Granulozyten<br />
und der IgE-abhängigen Freisetzung eines Th 2 -Zytokinspektrums ist besondere<br />
Bedeutung bei zu messen (HENZ et al., 2001; LORENTZ und BISCHOFF,<br />
2001; THEOHARIDES et al., 2007). Auf diese Art und Weise sind Mastzellen sowohl<br />
an der angeborenen als auch an der erworbenen Immunabwehr beteiligt (HENZ et<br />
al., 2001). Eine weitere Eigenschaft im Rahmen der angeborenen Immunabwehr besteht<br />
darin, bakterielle Infektionen zu bekämpfen, indem eine Rekrutierung von<br />
neutrophilen Granulozyten mittels IL-8 und TNF induziert wird (BISCHOFF et al.,<br />
1999; LORENTZ et al., 2000). Des Weiteren sind Mastzellen anscheinend bei Allergien<br />
an der Regulation von Leukozyten zugunsten einer Th 2 -Immunantwort beteiligt<br />
(LORENTZ et al., 2000; HENZ et al., 2001). Eine Übersicht über die physiologischen<br />
Funktionen von Mastzellen in gesunden Individuen ist in Abbildung 2.3 schematisch<br />
dargestellt.<br />
Neben dem c-kit Rezeptor werden auf Mastzellen Rezeptoren für Nervenwachstumsfaktoren<br />
(NGF), Monozyten anlockendes Protein 1 (MCP-1) und verschiedene Zytokine<br />
(IL-3, IL-4, IL-9, IL-10) exprimiert, welche allesamt eine große Rolle bei der Reifung,<br />
Proliferation und Differenzierung des jeweiligen Mastzelltyps spielen (WELLE,<br />
1997; THEOHARIDES et al., 2007). Außerdem ermöglichen die Oberflächenrezeptoren<br />
CD80 und CD86 sowie die Adhäsionsmoleküle ICAM-1 und ICAM-3 eine Interaktion<br />
zwischen Endothelzellen, Lymphozyten oder Fibroblasten und Mastzellen.