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Diss Nikki final - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...

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Literaturübersicht 25<br />

2.3.4.2 Gesteigerte Permeabilität des Darmepithels<br />

Einige Autoren vermuten eine erhöhte Permeabilität der Darmbarriere für intestinale<br />

Antigene als Ursache der IBD (JERGENS et al., 1992; MAGNE, 1992; GUILFORD,<br />

1996; CAVE, 2003; ALLENSPACH et al., 2006). Bei der Colitis ulcerosa des Menschen<br />

existiert eine erhöhte Permeabilität des Darmepithels. GITTER et al. (2001)<br />

führen diese Beobachtung auf eine Alteration der tight-junctions sowie eine erhöhte<br />

Apoptoserate der Enterozyten zurück. Ob eine gesteigerte Permeabilität der Darmwand<br />

als Initialeffekt einer IBD Erkrankung gesehen werden kann, die konsekutiv<br />

eine Entzündung auslöst, oder ob sie als Epiphänomen eines proinflammatorischen<br />

Zytokinspektrums auftritt, ist unklar. Zu den entzündungsfördernden und permeabilitätserhöhenden<br />

Zytokinen gehören unter anderem Tumor Nekrose-Faktor-α (TNF-α)<br />

und Interferon γ (IFN-γ). Während TNF-α eine vorzeitige Apoptose der Darmepithelzellen<br />

induziert, erhöht IFN-γ die Durchlässigkeit der tight-junctions (GUILFORD,<br />

1996; CAVE, 2003). Da IFN-γ in hohem Maße bei viralen Infektionen freigesetzt wird,<br />

postuliert GUILFORD (1996) eine transiente Virusinfektion als möglichen Trigger einer<br />

IBD Erkrankung. Des Weiteren emöglichen eine hohe Apoptoserate und eine<br />

epitheliale Unreife das Eindringen von Antigenen in die Darmmukosa.<br />

2.3.4.3 Hypersensitivitätsreaktionen<br />

Unter Hypersensitivität, auch Überempfindlichkeit genannt, versteht man nachteilige<br />

Immunreaktionen, die zu Gewebsschäden und ernsthaften Erkrankungen führen<br />

können (JANEWAY et al., 2002). Eine Überempfindlichkeitsreaktion kann nur bei<br />

immunologisch sensibilisierten Individuen nach erneutem Antigenkontakt auftreten.<br />

COOMBS und GELL (1963) teilten die verschiedenen Reaktionen in 4 Gruppen ein.<br />

In der einschlägigen Literatur wird immer wieder die Bedeutung von Hypersensitivitätsreaktionen<br />

bei der Pathogenese der IBD diskutiert (NELSON et al., 1988;<br />

GUILFORD et al., 1996). So wird die eosinophile Gastroenterokolitis (EGEK) mit der<br />

einer Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ I (Soforttyp, anaphylaktischer Typ)<br />

auf luminale Darmantigene in Verbindung gebracht (JOHNSON, 1992; GUILFORD,<br />

1996; KLEINSCHMIDT et al., 2007). Bei der EGEK werden Mastzellen möglicherweise<br />

nach Antigenpräsentation durch Immunglobulin E sensibilisiert. Nach erneuter

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