Diss Nikki final - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...
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Literaturübersicht 21<br />
bei Rottweiler und Deutschen Schäferhunden auf. Bemerkenswert ist die Tatsache<br />
dass Deutsche Schäferhunde im Allgemeinen empfänglicher für chronische Enteropathien<br />
wie IBD und bakterielle Überwucherung des Dünndarms sind als andere<br />
Hunderassen (TAMS, 2003). Die beobachteten Rassedispositionen werfen die Frage<br />
auf, ob genetische Ursachen eine Rolle bei IBD Erkrankungen spielen (GUILFORD,<br />
1996; TAMS, 2003).<br />
Für bestimmte Hunderassen sind eigenständige chronische idiopathische gastrointestinale<br />
Krankheiten beschrieben.<br />
So gibt es die histiozytäre ulzerative Kolitis des Boxers. Diese sich auf den Dickdarm<br />
beschränkende Entzündung ist gekennzeichnet durch ein gemischtzelliges Infiltrat<br />
mit überwiegend PAS-positiven Makrophagen. Ulzerationen der Darmschleimhaut<br />
sind häufig (GUILFORD, 1996; GERMAN et al., 2003). Es erkranken hauptsächlich<br />
junge Boxer, wobei die Erkrankung ebenfalls sporadisch bei Bulldoggen auftritt<br />
(VAN DER GAAG et al., 1978). Als mögliche Ursache wurden mehrfach entropathogene<br />
Mikroorganismen diskutiert, unter anderem Chlamydien und E. coli. VAN<br />
KRUININGEN et al. (2005) wiesen mittels eines polyklonalen Antiköpers eine positive<br />
immunhistochemische Reaktion gegen Escherichia coli Antigene bei 10 Boxern<br />
mit histiozytärer ulzerativer Kolitis nach. In einer weiteren Studie wurde mittels in situ-<br />
Hybridisierung und anschließender PCR-Technik eine intramukosale Kolonisation<br />
durch Escherichia coli demonstriert (SIMPSON et al., 2006). Bemerkenswert war die<br />
starke Ähnlichkeit mit dem LF82 E. coli Stamm, welcher häufig mit Morbus Crohn,<br />
einer der zwei Formen der IBD des Menschen, assoziiert ist (SIMPSON et al., 2006).<br />
In aktuellen Studien ist es mehrfach gelungen, eine Remission der klinischen Symptome<br />
sowie eine Beseitigung der Escherichia coli Stämme mittels einer Enrofloxacin-Therapie<br />
herbeizuführen (DAVIES et al., 2004; HOSTUTLER et al., 2004;<br />
MANSFIELD et al., 2009). Diese neuen Erkentnisse stellen den idiopathischen Aspekt<br />
der Erkrankung in Frage.<br />
Bei der immunproliferativen Enteropathie des Basenjis handelt es sich um eine<br />
häufig mit progressivem Durchfall einhergehende intestinale Krankheit. Betroffen ist<br />
zumeist nur der Dünndarm von Tieren unter 3 Jahren. Pathohistologisch ähnelt sie<br />
am ehesten der lymphoplasamazellulären Gastroenteritis, aber zusätzlich können