Diss Nikki final - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...
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Literaturübersicht 16<br />
2.3 Chronische idiopathische Darmentzündungen des<br />
Hundes<br />
2.3.1 Definition, klinisches Erscheinungsbild und<br />
Differentialdiagnosen<br />
Eine chronische idiopathische Darmentzündung, im englischen auch inflammatory<br />
bowel disease (IBD) genannt, ist gekennzeichnet durch ein persistierendes oder rezidivierendes<br />
Auftreten von gastrointestinalen Symptomen über einen Zeitraum von<br />
mehr als 3 Wochen. Beim Menschen wurde eine Form der IBD, die ulzerative Kolitis,<br />
erstmals 1859 in England beschrieben. Mehr als hundert Jahre später tauchten die<br />
erste Fallberichte über eine ähnliche Erkrankung bei Boxer Hunden auf (TAMS,<br />
2003). Nach dem heutigen Wissensstand treten chronische idiopathische Darmentzündungen,<br />
ausser bei Mensch und Hund bei Katzen, Pferden und Mäusen auf. Neben<br />
einer erhöhten Entzündungszellinfiltration können auch strukturelle Veränderungen<br />
der Mukosa auftreten.<br />
IBD ist bei Hunden die häufigste Ursache für chronischen Vomitus und Diarrhö, wobei<br />
die Durchfallsymptomatik im Vordergrund steht (JERGENS et al., 1992;<br />
GUILFORD, 1996; TAMS, 2003). Die klinischen Symptome wie Erbrechen, Durchfall,<br />
Malabsorption, Anorexie, Gewichtsverlust, abdominaler Schmerz, Lethargie, Exsikkose,<br />
Flatulenz und Borborygmus variieren von Tier zu Tier und können sowohl persistent<br />
als auch intermittierend auftreten. Die gastrointestinale Symptomatik wir durch<br />
eine gesteigerte Ausschüttung von Entzündungsmediatoren verursacht, was wiederum<br />
Auswirkungen auf die Darmmotilität, die Nährstoffabsorption, die Mukosapermeabilität<br />
und das Brechzentrum hat (JERGENS et al., 1992; GUILFORD, 1996;<br />
TAMS, 2003).<br />
Definitionsgemäß handelt es sich bei IBD um einen idopathischen Krankheitskomplex,<br />
da nach wie vor keine definitive Ursache ermittelt werden konnte. Umso wichtiger<br />
ist der Ausschluss aller möglichen Differentialdiagnosen. Im Rahmen der Ausschlussdiagnostik<br />
sind eine ausführliche Anamnese, eine umfangreiche klinische Untersuchung<br />
sowie verschiedene Labortests unumgänglich. Um endgültig die Diagno-