Diss Nikki final - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...
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Literaturübersicht 8<br />
2.2 Das Immunsystem des Darmes<br />
Neben den bereits oben besprochenen Funktionen Verdauung, Ingestatransport,<br />
Wasser- und Elektrolytaustausch sowie parakriner Hormonproduktion hat die Darmschleimhaut<br />
auch eine Barrierefunktion gegenüber schädlichen Einflüssen der Umwelt.<br />
Die Mukosa des Darmes schützt den Körper vor dem Eindringen von Futtermittelproteinen<br />
und Antigenen in Form von kommensalen sowie pathogenen Mikroorganismen<br />
(STROMBECK, 1996; SANSONETTI, 2004; JERGENS und WILLARD,<br />
2010). Es existieren drei Arten von Barrieren: physikalische, chemische und immunologische<br />
(JANEWAY et al., 2002; SANSONETTI, 2004). In der Regel können diese<br />
nur von enteropathogenen Mikroorganismen durchbrochen werden. Eine Begleiterscheinung<br />
hierbei ist eine Entzündungsreaktion mit Integritätsverlust des Epithels,<br />
hervorgerufen durch eine massive Stimulation der angeborenen Abwehrmechanismen.<br />
2.1.1 Physikalische Barrieren<br />
Die physikalische Barriere wird durch Enterozyten und ihre Basalmembran gebildet.<br />
Die Epithelzellen weisen feste Zell-Zell-Verbindungen auf, die sog. tight-junctions<br />
und sind mit einer für Wasser und Elektrolyte semipermeablen Basalmembran verbunden<br />
(STROMBECK, 1996; JANEWAY et al., 2002). Die hohe Mitoserate der Enterozyten<br />
garantiert einen schnellen Austausch von infizierten oder beschädigten<br />
Zellen. Des Weiteren befindet sich an der Oberfläche der Epithelzellen eine Glykokalix,<br />
die von enteropathogenen Mikroorganismen überwunden werden muss. Ausserdem<br />
verhindert der bakterizid wirkende Mukus eine Besiedlung mit Keimen auf der<br />
Oberfläche der Darmschleimhaut und die Peristaltik des Darmes sorgt für eine kurze<br />
Verweildauer sowie den Abtransport von Mikroorganismen (JANEWAY et al., 2002;<br />
LIEBICH, 2003; SANSONETTI, 2004). Kommensale Mikoorganismen stellen eine<br />
physikalische Barriere dar, indem sie mit pathogenen Mikroorganismen um den Lebensraum<br />
konkurrieren, bevor letztere die Darmschleimhaut besiedeln können.