Diss Nikki final - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...
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Diskussion 98<br />
propria von darmgesunden und an IBD erkrankten Hunden befinden bzw. eine andere<br />
Zellpopulation im Darm des Hundes Immunglobulin E trägt. Dies würde ebenfalls<br />
zu der für Plasmazellen untypischen Morphologie der IgE positiven Zellen in dieser<br />
Arbeit passen, welche auch schon von anderen Autoren beschrieben wurde<br />
(GERMAN et al., 1999a; LOCHER et al., 2001). Ausserdem konnten die letzteren<br />
Autoren und die Verfasserin der vorliegenden Arbeit eine identische Topografie der<br />
IgE positiven Zellen und der Mastzellen beobachten, welches die Annahme unterstützt,<br />
dass es sich bei den meisten IgE positiven Zellen der Lamina propria mucosae<br />
um Mastzellen handelt.<br />
Nichts desto trotz wurden in der vorliegenden Arbeit sowohl im gesunden als auch im<br />
erkrankten Magendarmtrakt mehr c-kit positive Mastzellen als IgE positive Zellen<br />
nachgewiesen. Diese Ergebnisse stimmen mit den Daten von LOCHER et al. (2001)<br />
überein, sind jedoch nicht im Einklang mit einer Studie von GERMAN et al. (1996)<br />
zum gesunden Hundedarm. Diese Inkongruenz beruht wahrscheinlich auf der unterschiedlichen<br />
Auszähltechnik der Untersucher, da GERMAN et al. (1999a) eine computergestützte<br />
morphometrische Methode einsetzten.<br />
In Studien zum Vorkommen verschiedener anderer Immunglobuline als IgE bei an<br />
IBD erkrankten Hunden ergaben sich gegensätzliche Aussagen: Während IgA sowohl<br />
bei GERMAN et al. (2001) als auch bei KLEINSCHMIDT et al. (2007) im Darm<br />
von erkrankten Hunden erhöht war, ergaben Untersuchungen zu IgM bei beiden Autoren<br />
keinen Unterschied im Vergleich zur Kontrollgruppe. Für Immunglobulin G wird<br />
im Gastrointestinaltrakt von an IBD erkrankten Hunden sowohl ein Anstieg<br />
(GERMAN et al. 2001) als auch ein Abfall (KLEINSCHMIDT et al., 2007) sowie kein<br />
Unterschied im Vergleich zu Kontrolltieren beschrieben (JERGENS et al., 1996).<br />
Wie vorangehend für Mastzellen diskutiert wurde, lässt eine erhöhte Anzahl an Immunglobulin<br />
E positiven Zellen bei an eosinophiler Gastroenterokolitis erkrankten<br />
Tieren das Vorliegen einer Hypersensitivitätsreaktion vom Typ I vermuten. Auch die<br />
vermehrte Anzahl von eosinophilen Granulozyten in den Magen-Darmbioptaten von<br />
an EGEK erkrankten Hunden passt zu dieser Art von Überempfindlichkeitsreaktion.<br />
Als mögliche Auslöser der Hypersensitivitätsreaktion vom Soforttyp werden luminale<br />
Darmantigene wie z.B. Pollen, intestinale Parasiten oder Bakterien, aber auch Fut-