Adsorbat-modifiziertes Wachstum ultradünner Seltenerdoxid ... - E-LIB
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2.3 Kinematische Näherung der Röntgenbeugung<br />
(02) (12) (22)<br />
K IIy<br />
Bragg-Reflex des Substrates<br />
(01) (11) (21) Bragg-Reflex<br />
des epitaktischen Films<br />
a II<br />
/2π<br />
Oberflächen-Einheitszelle<br />
des epitaktischen Films<br />
Oberflächen-Einheitszelle<br />
(00) (10) (20) des Substrates<br />
K IIx<br />
a II/2<br />
π<br />
Abb. 2.12 Schematische Darstellung einer reziproken Gitterkarte in lateraler Richtung<br />
und der zu erwartenden Reflex-Positionen nach der kinematischen<br />
Näherung der Röntgenbeugung für einen epitaktischen dünnen Film auf<br />
einem einkristallinen Substrat wie z. B. Silizium. Die lateralen Gitterkonstanten<br />
a ‖ von Substrat und Film unterscheiden sich dabei. Die reziproke<br />
Gitterkarte in lateraler Richtung entspricht der Aufsicht einer reziproken<br />
Gitterkarte, wie sie z. B. in Abb. 2.11 dargestellt ist.<br />
elastisch gestreuten Photonen aufgrund der thermischen Auslenkung von Atomen<br />
beschreibt.<br />
In der vorliegenden Arbeit werden <strong>Seltenerdoxid</strong>-Filme auf Si(111) untersucht. Mit<br />
Hilfe der Röntgenbeugung ist es durch den Vergleich von Experiment und Modellierung<br />
möglich, anhand der kinematischen Näherung die geometrische Struktur des<br />
Films aufzuklären. Darunter zählen die Kristallstruktur und die Gitterkonstanten<br />
des Films, die laterale und vertikale Verspannung des Films gegenüber dem Silizium-<br />
Substrat, die kristalline Film-Schichtdicke, die laterale Domänengröße und Rauigkeiten<br />
der Film-Oberfläche und der Grenzfläche zwischen Substrat und Film.<br />
Da die untersuchten Filme lediglich wenige Nanometer betragen, wird unter anderem<br />
die Methode der Röntgenbeugung unter streifendem Einfall (grazing incidence x-ray<br />
diffraction, GIXRD) verwendet, um die Oberflächensensitivität und damit die Intensität<br />
der gebeugten Röntgenstrahlung des Films relativ zum Substrat zu erhöhen.<br />
Die Oberflächensensitivität der Methode beruht darauf, dass der Brechungsindex n<br />
von Materie kleiner als 1 ist für Röntgenstrahlung und es unterhalb des kritischen<br />
Winkels zur Totalreflexion kommt. Die Eindringtiefe der Röntgenstrahlung kann<br />
nun oberhalb des kritischen Winkels durch geeignete Wahl des Winkels der einfallenden<br />
Röntgenstrahlung, der typischerweise bei etwa 0,5 ° liegt, sehr stark reduziert<br />
werden.<br />
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