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Adsorbat-modifiziertes Wachstum ultradünner Seltenerdoxid ... - E-LIB

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2.2 Röntgen-Photoelektronenspektroskopie<br />

Allgemein liegt die Ausdringtiefe der Photoelektronen eines typischen XPS-Experiments<br />

mit kinetischen Energien bis 2 keV lediglich im Bereich von einigen Ångström<br />

bis zu wenigen Nanometern [70] und kann z. B. mit Hilfe der TPP2M-Formel von<br />

Tanuma, Powell und Penn [73] grob abgeschätzt werden. Die Ausdringtiefe der<br />

Photoelektronen kann jedoch durch eine Erhöhung der Energie der einstrahlenden<br />

Photonen vergrößert werden, wodurch sich die kinetische Energie der Photoelektronen<br />

ebenfalls erhöht. Dies macht man sich bei der Methode der Harten Röntgen-<br />

Photoelektronenspektroskopie (hard x-ray photoelectron spectroscopy, HAXPES) zu<br />

Nutze, in der die Photoelektronen kinetische Energien bis zu 15 keV erreichen und die<br />

Ausdringtiefe materialabhängig dadurch auf etwa 20 nm erhöht werden kann [74].<br />

Da der Übergang von XPS zu HAXPES fließend ist und es keine genaue energetische<br />

Abgrenzung zwischen den Methoden gibt, wird in der vorliegenden Arbeit<br />

ausschließlich von XPS gesprochen, obwohl die kinetischen Energien der Photoelektronen<br />

bis zu 2,8 keV erreichen.<br />

Die chemische Sensitivität der Methode wird durch die Abhängigkeit der Bindungsenergie<br />

von der chemischen Bindung (chemical shift) des emittierenden Atoms verursacht.<br />

Es handelt sich dabei um einen Anfangszustands-Effekt, der aufgrund von<br />

unterschiedlichen Elektronegativitäten auftritt, die die Elektronendichteverteilung<br />

der an der Bindung beteiligten Atome und damit die Kernladungsabschirmungen<br />

verändern. Der Effekt der chemischen Verschiebung kann hervorragend anhand des<br />

Si2p-Niveaus, welches in Abb. 2.7 dargestellt ist, veranschaulicht werden. Das Si2p-<br />

Spektrum weist aufgrund unterschiedlicher Silizium-Oxidationszustände entsprechende<br />

energetische Verschiebungen auf, die mit zunehmendem Oxidationszustand<br />

(Si 1+ , Si 2+ , Si 3+ , Si 4+ ) zu höheren Bindungsenergien verschoben sind. In der vor-<br />

Intensity (arb. units)<br />

SiO 2<br />

Si 3+ Si 2+ Si 1+ Si<br />

Si(100)<br />

Kinetic Energy (arb. units)<br />

Abb. 2.7 Si2p3/2-XPS-Spektrum verdeutlicht anhand eines ultradünnen<br />

Siliziumoxid-Films auf Si(100) den Einfluss der chemischen Bindung<br />

auf die Bindungsenergie (nach [75])<br />

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