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Adsorbat-modifiziertes Wachstum ultradünner Seltenerdoxid ... - E-LIB

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4 Strukturelle und chemische Zusammensetzung von <strong>Seltenerdoxid</strong>-Filmen<br />

auf Si(111)<br />

werden, der 1,8 % größer ist als der vertikale O 0,75 -Ce-O 0,75 Trilagenabstand für Ceroxid<br />

in der Volumen-Bixbyit-Kristallstrukter (vgl. Tab. 4.8). Der mittlere reziproke<br />

Abstand der Periodizität der Schichtdickenoszillationen (fringes) der gebeugten Intensität<br />

ergibt eine kristalline Schichtdicke des Ceroxid-Films von 5,1 nm.<br />

Die quantitative Anpassung der XRD-Daten (durchgezogene Linie in Abb. 4.43 (a))<br />

wurde von der AG Wollschläger (Universität Osnabrück) nach der kinematischen<br />

Beugungstheorie durchgeführt und berücksichtigt eine Phasenverschiebung zwischen<br />

den gebeugten Wellen des kristallinen Ceroxid-Films und des Silizium-Substrats aufgrund<br />

einer eventuell vorhandenen amorphen Schicht an der Grenzfläche. Diese führt<br />

aufgrund von Interferenzeffekten zu einer Asymmetrie des Ceroxid-Bragg-Peaks und<br />

einer generellen Modulation der Intensitätsoszillationen [179]. Es ergibt sich aus der<br />

Anpassung eine amorphe Grenzflächenschicht von 1,7 nm.<br />

Untermauert wird die XRD-Analyse durch die XRR-Untersuchung des Ceroxid-<br />

Films in Abb. 4.43 (b). Die Anpassung der Daten wurde erneut von der AG Wollschläger<br />

vorgenommen. Um die Oszillationen im XRR-Signal anzupassen, wurden<br />

die folgenden drei Schichten angenommen: 30 nm Silizium-Schutzschicht, 4,8 nm Ceroxid<br />

und 1,4 nm Silikat. Die dünnste Schicht führt dabei zu der langsamsten Oszillation,<br />

die von den schnelleren Oszillationen der dickeren Schichten überlagert wird.<br />

Sowohl die XRR- als auch die XRD-Analyse zeigen einen erheblichen Anteil der<br />

amorphen Grenzflächenschicht an der Gesamtschichtdicke des Ceroxid-Films.<br />

Diese amorphe Schicht an der Grenzfläche kann durch das <strong>Wachstum</strong> von Ceroxid<br />

auf Chlor-passiviertem Cl/Si(111)-(1 × 1) drastisch reduziert werden, wie die<br />

quantitative XRD-Analyse des (00l)-CTRs in der Nähe von l = 1 für die Präparationsbedingungen<br />

(1-Cl) in Abb. 4.44 im Vergleich zur XRR-Analyse (Daten nicht<br />

gezeigt) im Folgenden belegt. Aus der theoretischen Anpassung des (00l)-CTRs der<br />

AG Wollschläger ergibt sich für die vertikale Gitterkonstante ein Wert von 3,27 Å<br />

und eine kristalline Schichtdicke von 5,9 nm. Vergleicht man die kristalline Schichtdicke<br />

mit der aus XRR bestimmten Gesamtschichtdicke des Ceroxid-Films von 6,1 nm,<br />

so stimmen die Schichtdicken im Bereich des Fehlers überein. Daraus kann gefolgert<br />

werden, dass eine amorphe Grenzfläche durch die Chlor-Passivierung erfolgreich unterdrückt<br />

wird.<br />

Die vertikale Gitterkonstante stimmt im Rahmen des Fehlers mit dem Wert für<br />

(1) überein. Somit hat die Chlor-Passivierung bei einem Sauerstoffhintergrunddruck<br />

von p O2 = 1 × 10 −7 mbar keinen Einfluss auf die vertikale Gitterkonstante. Berechnet<br />

man mit Hilfe der Elastizitätstheorie [103] und der elastischen Konstanten für<br />

voll oxidiertes CeO 2 [104] (wie bereits in Abschnitt 4.2.2) die vertikale Gitterkonstante<br />

der Bixbyit-Kristallstruktur unter Berücksichtigung der in Abschnitt 4.5.2.4<br />

bestimmten lateralen Verspannung des Ceroxid-Films, so ergibt sich ein Wert von<br />

(3,30 ± 0,01) Å. Da die hexagonale Ce 2 O 3 -Phase nicht beobachtet wird, wie später<br />

mit Hilfe von GIXRD gezeigt wird, ist aufgrund der großen vertikalen Gitterkonstante<br />

zusammen mit dem für die Schichtdicke und für die Präparationsbedingungen<br />

zu erwartenden sehr niedrigen Oxidationszustand zunächst davon auszugehen,<br />

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