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Adsorbat-modifiziertes Wachstum ultradünner Seltenerdoxid ... - E-LIB

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1 Einleitung<br />

<strong>Seltenerdoxid</strong>e werden aufgrund ihrer außergewöhnlichen physikalischen und chemischen<br />

Eigenschaften, die hauptsächlich aus dem nicht vollständig besetzten 4f-<br />

Niveau resultieren, intensiv erforscht, um zum einen die grundlegenden physikalischen<br />

Effekte dieser besonderen Eigenschaften zu verstehen und um zum anderen<br />

spezielle Eigenschaften gezielt in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern einzusetzen.<br />

Viel versprechende Anwendungsgebiete von <strong>Seltenerdoxid</strong>en umfassen unter anderem<br />

Festoxidbrennstoffzellen (solid oxide fuel cell, SOFC) [4, 5], Sauerstoffsensoren<br />

[6, 7] und supraleitende Filme [8, 9]. In der Mikroelektronik wird versucht, <strong>Seltenerdoxid</strong>e<br />

als Isolatorschicht für die silicon on insulator-Technik (SOI) [10, 11],<br />

für das resistive switching [12, 13] und ganz besonders als Isolatorschicht mit hoher<br />

dielektrischer Konstante (“High-k“-Gateoxid) für MOS-Transistoren [14–18] zu<br />

verwenden.<br />

Die potenzielle Anwendung von <strong>Seltenerdoxid</strong>en in der Mikroelektronik als High-k-<br />

Gateoxid liegt darin begründet, dass bei der immer weiter zunehmenden Integrationsdichte<br />

in integrierten Schaltungen (Mooresches Gesetz) die Verkleinerung von<br />

MOS-Transistoren in der CMOS-Technologie von Leckströmen durch die Isolatorschicht<br />

zwischen Gate und Silizium-Halbleiter begrenzt ist, die bei Verringerung der<br />

Dicke des Gateoxids SiO 2 unterhalb von 3 nm exponentiell zunehmen [19]. Als alternative<br />

Gateoxide kommen deshalb ultradünne <strong>Seltenerdoxid</strong>-Filme in Frage, da sie<br />

große Bandlücken und relativ hohe dielektrische Konstanten aufweisen [19] und in<br />

Kontakt mit Silizium thermodynamisch stabil sind [20]. Darüber hinaus ist die Gitterfehlanpassung<br />

gegenüber Silizium äußerst gering, wodurch die Möglichkeit des<br />

epitaktischen <strong>Wachstum</strong>s gegeben ist. Unter den Kandidaten sind unter anderem<br />

Lanthanoxid und Ceroxid, die dielektrische Konstanten von ca. 19 [21] bzw. etwa<br />

26 [19, 22], Bandlücken von ungefähr 6 eV [22–24] und Gitterfehlanpassungen von<br />

0,35 % für CeO 2 [25] und 4,6 % für La 2 O 3 [26] aufweisen.<br />

Die erfolgreiche Integration von <strong>Seltenerdoxid</strong>en als High-k-Gateoxid in MOSFET-<br />

Strukturen ist bislang jedoch daran gescheitert, dass Seltenerdmetalle die Oxidation<br />

des Siliziumsubstrates an der Grenzfläche katalysieren [3, 14, 27] und es dadurch<br />

im Allgemeinen zur Bildung von Siliziumoxid und Silikat an der Grenzfläche zwischen<br />

Silizium und <strong>Seltenerdoxid</strong>-Film kommt [10, 28–30]. Die defektreichen SiO x -<br />

und RESi x O y -Phasen an der Grenzfläche führen nicht nur zu einer hohen Dichte<br />

an Ladungsfallen (charge traps), sondern weisen auch niedrigere dielektrische Konstanten<br />

als die <strong>Seltenerdoxid</strong>-Filme auf, wodurch sich die effektive Oxidschichtdicke<br />

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