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18 W oontaek Lim: Zur Transformation der industriellen Beziehungen ...<br />

fordistischen industriellen Paradigmas <strong>als</strong> eines einheitlichen zeitdiagnostischen Bildes 5 , <strong>als</strong><br />

auch für die allgemeine Bewegungsform des Kapitalismus. Dennoch hat das zeiträumlich beschränkt<br />

wirksame Ineinandergreifen beider widersprüchlichen Momente, dessen Art und<br />

Ausmaß geschichtlich einmalig war, zur Bewerkstelligung der "fordistischen Vergesellschaftung"<br />

beigetragen, indem es den paradoxen Charakter der kapitalistischen Akkumulation<br />

(Verwertung des Kapit<strong>als</strong> vs. Realisierung des Mehrwerts) teils aufgelöst, teils verschoben hat.<br />

Dabei spielt die Regulation des Lohnverhältnisses eine Schlüsselrolle. Wenn wir davon ausgehen,<br />

dass Reproduktion und Transformation des Lohnverhältnisses vom kapitalistischen Akkumulationsprozess<br />

nicht trennbar sind, müsste die gesamte Bewegungsschiene in die Kardinalfrage<br />

der kapitalistischen Regulation der Produktionsweise münden. In diesem Kontext gewinnt<br />

der F ordismus sein historisches Eigengewicht.<br />

1. Regulationstheorie <strong>als</strong> endogene Erklärung für den Fordismus<br />

1.1. Grundlage: Akkumulationsregime und Regulationsweise<br />

Um den derartig beobachteten "fordistischen Vergesellschaftungsprozess" zu erfassen, ist das<br />

stichhaltige begriffliche Instrumentarium zunächst von der sog. ,Pariser Schule' oder ,Regulationsschule'<br />

,speziell durch die Pionierarbeit von Aglietta (1979), eingeführt und von Lipietz,<br />

Boyer und anderen weiter stilisiert worden. Anlass für diese theoretischen Bearbeitungen waren<br />

die weltweiten Krisen- und Restrukturierungsprozesse der 70er Jahre. Die eigentümliche<br />

wirtschaftliche Wachstumsform in der Nachkriegszeit, die Bedingungen, die darauf folgende<br />

Krise und deren Charakter wurden im theoretischen Rahmen in den V ordergrund gestellt und<br />

zwangen dazu, gegenüber einem fast ausschließlich die Reproduktion hervorhebenden Ansatz<br />

eine gewisse Distanz zu halten.<br />

Im Gegensatz zu der auf einer puren Wirtschaftslogik basierenden methodologischen Individualismus-Hypothese<br />

der Gleichgewichtstheorie 6 haben die Regulationstheoretiker neue Akzente<br />

5 Was hier gemeint ist, ist die der F ordismustheorie innewohnende phasentheoretische Verortung und ihre kapitalismustheoretische<br />

Erklärung. Zur Problematik des phasentheoretischen Zugs der Fordismustheorie vgl.<br />

Huffschmid/Altvater (1998, S. 659), BünningIFobbelHöfkes (1984, S. 288ff.), Böckler (1991, S. 214, 217ff.,<br />

227ff.), Poletayev (1994), Brenner/Glick (1991).<br />

6 Im allgemeinen entstammt die Regulationstheorie theoretischen Anstrengungen, eine umfassende Alternative<br />

zur neoklassischen Gleichgewichtstheorie <strong>als</strong> dem dominanten Paradigma der Wirtschaftswissenschaft zu entwickeln,<br />

das in einer ahistorischen reduktiven Gesetzmäßigkeit wurzelt. Mit der Kritik am monolithischen<br />

neoklassischen Postulat der durch ein rationales Verhalten bestimmten wirtschaftlichen Subjekte und deren<br />

Koordinierungsmodus sowie schließlich einer Defmition der beinahe einem Naturzustand ähnelnden Gleichgewichtskonfiguration<br />

hat sie vor allem ihren epistemologischen Ansatzpunkt begründet. Wenn die Regulationstheorie<br />

<strong>als</strong> Gegenzug den Begriff "Regulation" <strong>als</strong> Schlüsselkategorie betont, deutet sie auf den Bedarf an<br />

einer Analyse hin, die das wirtschaftliche System <strong>als</strong> Ganzes umfasst. In diesem Zusammenhang hat in Frankreich<br />

in den 70er Jahren die sog. Grenoble Schu1e (GRREC) um de Bernis den ersten Schritt gemacht. VgL

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