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Wer erhält eine Rehabilitation nach ischämischem Schlaganfall?

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MEDIZIN<br />

ORIGINALARBEIT<br />

<strong>Wer</strong> <strong>erhält</strong> <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>ischämischem</strong> <strong>Schlaganfall</strong>?<br />

Daten aus dem Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong> Nordwestdeutschland<br />

Michael Unrath, Marianne Kalic, Klaus Berger<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Hintergrund: Nach <strong>eine</strong>m <strong>Schlaganfall</strong> senkt <strong>eine</strong> neurologische <strong>Rehabilitation</strong><br />

das Risiko für Tod, Unselbstständigkeit und Unterbringung in Pflegeeinrichtungen.<br />

Es gibt jedoch nur wenige Untersuchungen über Faktoren, die dazu beitragen,<br />

dass Hirninfarktpatienten <strong>nach</strong> der Akutbehandlung <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

erhalten.<br />

Methoden: Hirninfarktfälle (ICD-10 I63) der Jahre 2010 und 2011 aus neurologischen<br />

Kliniken im Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong> Nordwestdeutschland<br />

bildeten die Datengrundlage. Eine primäre Zielgruppe für <strong>Rehabilitation</strong><br />

wurde a priori definiert (Barthel-Index bei Entlassung ≤ 65, k<strong>eine</strong> prämorbide<br />

Pflegebedürftigkeit, k<strong>eine</strong> Weiterverlegung in <strong>eine</strong> Akutklinik). In dieser Gruppe<br />

wurden Einflussfaktoren auf die Durchführung von <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

mittels binärlogistischer Regression und logistischer Mehrebenenanalyse untersucht.<br />

Ergebnisse: Der Gesamtdatensatz umfasste 96 955 Fälle aus 127 Kliniken.<br />

40,8 % aller Patienten erhielten neurologische und 11,4 % geriatrische <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen.<br />

In der primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe (n = 14 486) erhielten<br />

14,9 % der Patienten k<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen. Die Chance <strong>eine</strong>r<br />

<strong>nach</strong>folgenden <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme war höher für Patienten mit Paresen<br />

und Sprechstörungen bei Aufnahme. Weibliches Geschlecht, höheres Alter,<br />

Bewusstseinsstörungen bei Aufnahme sowie vorhergehende Insulte waren wie<br />

das Fehlen <strong>eine</strong>s Informationsgesprächs durch den Sozialdienst mit <strong>eine</strong>r geringeren<br />

<strong>Rehabilitation</strong>swahrscheinlichkeit assoziiert.<br />

Schlussfolgerung: 54,4 % aller Hirninfarktpatienten sowie 85,1 % der Hirninfarktpatienten<br />

in der primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe erhielten <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>.<br />

Für ältere Patienten und diejenigen mit vorherigem <strong>Schlaganfall</strong> war<br />

die Wahrscheinlichkeit, <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen zu erhalten, geringer. Informationsgespräche<br />

durch den Sozialdienst erhöhten die Wahrscheinlichkeit. Es<br />

sollte im Einzelfall geprüft werden, ob hohes Alter tatsächlich ein Ausschlusskriterium<br />

für <strong>Rehabilitation</strong> darstellt.<br />

►Zitierweise<br />

Unrath M, Kalic M, Berger K: Who receives rehabilitation after stroke?<br />

Data from the quality assurance project ”Stroke Register Northwest Germany”.<br />

Dtsch Arztebl Int 2013; 110(7): 101–7. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0101<br />

Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster:<br />

Dipl.-Psych. Unrath M. Sc., Dr. rer. nat. Kalic, Prof. Dr. med. Berger, MPH, M. Sc.<br />

Reviews randomisierter kontrollierter Studien zeigen,<br />

dass <strong>eine</strong> spezialisierte neurologische <strong>Rehabilitation</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>eine</strong>m <strong>Schlaganfall</strong> das <strong>nach</strong>folgende<br />

Risiko für Pflegebedürftigkeit, Unterbringung in <strong>eine</strong>r<br />

Einrichtung und Mortalität senkt (1–4). Als wesentlich<br />

für <strong>eine</strong> erfolgreiche <strong>Rehabilitation</strong> haben sich ein früher<br />

Beginn sowie ein häufiges und intensives Training<br />

spezifischer motorischer, kognitiver oder sensorischer<br />

Funktionen erwiesen (1, 4). Am besten <strong>nach</strong>gewiesen<br />

ist die Wirksamkeit stationärer <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

(3, 5). Systematische Reviews stützen jedoch auch<br />

die positiven Effekte ambulanter oder teilstationärer<br />

Maßnahmen (2, 4, 6).<br />

Behandlungsleitlinien für neurologische <strong>Rehabilitation</strong><br />

tragen diesen Ergebnissen Rechnung, indem sie <strong>nach</strong><br />

<strong>eine</strong>r akuten Hirnschädigung <strong>eine</strong>n möglichst frühen Beginn<br />

der <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen durch ein spezialisiertes,<br />

organisiertes und interdisziplinäres Team empfehlen<br />

(7, 8). Als Ausschlusskriterien für einzelne Patienten<br />

werden in der Literatur medizinische Faktoren<br />

diskutiert, die <strong>eine</strong>r primär auf neurologische Symptome<br />

ausgerichteten intensiven (Früh)<strong>Rehabilitation</strong> entgegenstehen<br />

könnten. Zu den diskutierten Faktoren zählen<br />

● <strong>eine</strong> deutliche, bereits vor dem <strong>Schlaganfall</strong> bestehende<br />

Multimorbidität (9)<br />

● Verletzungen oder Komplikationen, die <strong>eine</strong> Mobilisation<br />

verhindern (7, 10, 11)<br />

● die Notwendigkeit intensivmedizinisch besonders<br />

anspruchsvoller Maßnahmen (10, 11).<br />

Im Fall <strong>eine</strong>r Multimorbidität werden hochbetagte<br />

Patienten häufig <strong>eine</strong>r geriatrischen <strong>Rehabilitation</strong>sbehandlung<br />

zugeführt, in der ein besonderer Fokus auf<br />

der Behandlung der Begleiterkrankungen liegt (12).<br />

Die neurologische <strong>Rehabilitation</strong> in Deutschland<br />

gliedert sich in die Phasen A bis F (10), wobei für den<br />

unmittelbar postakuten Bereich die Phase B bis D relevant<br />

sind. In Phase B werden Patienten mit schweren<br />

neurologischen Beeinträchtigungen unter Bereitstellung<br />

intensivmedizinischer Maßnahmen behandelt. In<br />

Phase C werden Patienten ohne intensivmedizinische<br />

Behandlungsnotwendigkeit aufgenommen, die bereits<br />

in gewissem Maß bei den Therapien mitarbeiten können,<br />

und Phase D („Anschlussheilbehandlung“) richtet<br />

sich an Patienten, die wenig pflegebedürftig sind und<br />

die Grundverrichtungen des täglichen Lebens selbstständig<br />

bewältigen (11, 13, 14).<br />

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013 101


MEDIZIN<br />

TABELLE 1<br />

Merkmale der mindestens 18 Jahre alten Hirninfarktpatienten aus neurologischen<br />

Zentren mit verfügbaren Informationen zur <strong>Rehabilitation</strong> (n = 96 955),<br />

stratifiziert <strong>nach</strong> Teilnahme an <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen (mit versus ohne)<br />

soziodemografische Merkmale<br />

Geschlecht<br />

männlich<br />

weiblich<br />

Alter (Median, Interquartile)<br />

Versorgungssituation vor dem<br />

<strong>Schlaganfall</strong><br />

unabhängig zu Hause<br />

Pflege zu Hause<br />

Pflege in <strong>eine</strong>r Einrichtung<br />

Symptome bei Aufnahme<br />

Bewusstseinszustand<br />

somnolent-soporös<br />

komatös<br />

Paresen (der Extremitäten)<br />

Schluckstörung<br />

Sprechstörung<br />

Sprachstörung<br />

Barthel-Index (Median, Interquartile)<br />

Rankin-Skala (Median, Interquartile)<br />

Komorbiditäten<br />

Hypercholesterinämie<br />

Hypertonie<br />

Diabetes mellitus<br />

Vorhofflimmern<br />

früherer Herzinfarkt<br />

früherer Insult<br />

mit<br />

<strong>Rehabilitation</strong><br />

(n = 52 760)<br />

52,9 %<br />

46,8 %<br />

73,0 (64–80)<br />

84,1 %<br />

9,9 %<br />

4,2 %<br />

7,3 %<br />

0,9 %<br />

78,2 %<br />

25,3 %<br />

50,6 %<br />

35,1 %<br />

62,5 (25–87,5)<br />

3 (2–4)<br />

56,5 %<br />

87,3 %<br />

32,4 %<br />

29,6 %<br />

10,4 %<br />

24,8 %<br />

ohne<br />

<strong>Rehabilitation</strong><br />

(n = 44 195)<br />

51,0 %<br />

48,7 %<br />

74,0 (64–82)<br />

75,2 %<br />

10,9 %<br />

12,4 %<br />

6,5 %<br />

0,7 %<br />

59,4 %<br />

15,5 %<br />

36,9 %<br />

28,5 %<br />

75,0 (50–100)<br />

2 (1–3)<br />

51,9 %<br />

83,8 %<br />

28,6 %<br />

26,5 %<br />

10,0 %<br />

28,3 %<br />

Für Deutschland liegen wenige Daten darüber vor,<br />

wie die Auswahlprozesse für <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

in der Praxis verlaufen. Die Kostenträger orien -<br />

tieren sich unter anderem an Funktions-Scores wie<br />

Barthel-Index (BI) oder Frühreha-Barthel-Index (FRB)<br />

sowie der Beurteilung durch das behandelnde Akutkrankenhaus<br />

(9, 15). In der deutschen Stichprobe der<br />

CERISE-Studien (Collaborative Evaluation in <strong>Rehabilitation</strong><br />

of Stroke across Europe) senkten folgende Parameter<br />

die Wahrscheinlichkeit der Durchführung <strong>eine</strong>r<br />

stationären neurologischen <strong>Rehabilitation</strong> (15):<br />

● prämorbid bestehende Funktionseinschränkungen<br />

● kognitive Defizite<br />

● ein niedriger <strong>Wer</strong>t im BI<br />

● komorbide Depressionen<br />

● ein hohes Alter (15).<br />

p<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,06<br />

0,00<br />

Darüber hinaus hatten die Beziehungen zwischen<br />

den beteiligten Versorgungseinrichtungen sowie mitunter<br />

das Verhandlungsgeschick der Patienten und<br />

ihrer Angehörigen <strong>eine</strong>n Einfluss auf die Aufnahme<br />

in <strong>eine</strong> stationäre neurologische <strong>Rehabilitation</strong>. Bislang<br />

ist jedoch unklar, welcher Anteil der Patienten,<br />

die in Deutschland <strong>eine</strong>r neurologischen beziehungsweise<br />

geriatrischen <strong>Rehabilitation</strong> bedürften, diese<br />

bekommen und welche weiteren Faktoren hierbei <strong>eine</strong><br />

Rolle spielen.<br />

Ziel der vorliegenden Analysen war es, zu untersuchen,<br />

welche klinischen und soziodemografischen<br />

Patientenmerkmale dazu beitragen, dass Hirninfarktpatienten<br />

mit <strong>Rehabilitation</strong>sindikation <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

im Anschluss an die akutstationäre<br />

neurologische Behandlung erhalten.<br />

Methode<br />

Standardisierte Dokumentation im<br />

<strong>Schlaganfall</strong>register Nordwestdeutschland<br />

Das Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong> Nord -<br />

westdeutschland (http://campus.uni-muenster.de/<br />

qsnwd_projekt.html) beruht auf <strong>eine</strong>r Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Institut für Epidemiologie und<br />

Sozial medizin der Universität Münster und Kliniken<br />

der Akutversorgung (16, 17). Die Datenerhebung erfolgt<br />

anhand anonymisierter Papierbögen oder per<br />

elektronischer Dateneingabe. Neben soziodemografischen<br />

Informationen werden Details zum Krankheitsbild,<br />

zur Diagnostik, Behandlung sowie zu<br />

Komplikationen erfasst. Außerdem werden auf die<br />

Akutbehandlung folgende <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

mit Phasenangabe dokumentiert. In Zusatzbefragungen<br />

werden Ausstattungsmerkmale der Kliniken<br />

erhoben.<br />

<strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer<br />

Als <strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer wurden alle diejenigen<br />

Patienten definiert, die <strong>nach</strong> der akutstationären<br />

Behandlung <strong>eine</strong> neurologische (Phasen B bis D),<br />

geriatrische oder sonstige <strong>Rehabilitation</strong> erhielten.<br />

<strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

Die primäre Zielgruppe für <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

in dieser Analyse wurde anhand dreier Kriterien<br />

definiert.<br />

● Erstens: Es musste ein BI bei Entlassung von<br />

höchstens 65 Punkten vorliegen.<br />

● Zweitens: Die Patienten mussten vor dem<br />

<strong>Schlaganfall</strong> unabhängig zu Hause gelebt haben.<br />

● Drittens: Es wurden nur Patienten zur primären<br />

<strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe gezählt, die nicht zur<br />

weiteren Akutbehandlung verlegt wurden.<br />

Statistische Auswertung<br />

Eingeschlossen wurden alle in den Jahren 2010 und<br />

2011 in den neurologischen Kliniken des Qualitätssicherungsprojekts<br />

dokumentierte Patienten ≥ 18 Jahre<br />

mit Hirninfarkt (ICD-10-Code I63). Zur deskriptiven<br />

102 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013


MEDIZIN<br />

Darstellung der Stichprobe wurden Häufigkeiten sowie<br />

Mediane und Interquartilsabstände berechnet.<br />

Unterschiede zwischen Subgruppen wurden mittels<br />

Chi²-Tests sowie U-Tests analysiert. Darüber hinaus<br />

wurde in der a priori definierten primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

anhand von multivariablen Regressionsmodellen<br />

(binärlogistische Regression, logistische<br />

Mehrebenenanalyse) untersucht, welche Patientencharakteristika<br />

und Strukturmerkmale der Kliniken<br />

(im Folgenden Zentren genannt) <strong>eine</strong>n Einfluss<br />

auf die Teilnahme an <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

hatten. Eine ausführliche Beschreibung der Methoden<br />

steht im eMethodenteil zur Verfügung.<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtstichprobe<br />

Der Datensatz aus den Jahren 2010 und 2011 umfasste<br />

96 955 Fälle aus 127 neurologischen Zentren.<br />

Die mediane Fallzahl der Zentren im Jahr 2011 betrug<br />

388 (Interquartile 272–546). Ein Viertel (n = 34)<br />

der Zentren verfügte über <strong>eine</strong> eigene Frührehabilitationsabteilung.<br />

Je <strong>nach</strong> Zentrum wurden zwischen<br />

20,6 % und 100 % der Patienten durch den Sozialoder<br />

Pflegedienst über Unterstützungsangebote informiert.<br />

Insgesamt erhielten 40,8 % (n = 39 583) der Hirn -<br />

infarktpatienten neurologische <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

der Phasen B bis D. 11,4 % (n = 11 062)<br />

wurden für <strong>eine</strong> geriatrische <strong>Rehabilitation</strong> vorgesehen<br />

und 2,2 % (n = 2 115) bekamen sonstige <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen.<br />

Vergleich der <strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer mit Patienten ohne<br />

<strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

Tabelle 1 zeigt soziodemografische und klinische<br />

Merkmale getrennt für alle <strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer<br />

(54,4 %, n = 52 760) und alle Patienten ohne irgend<strong>eine</strong><br />

Form der <strong>Rehabilitation</strong> (45,6 %, n =<br />

44 195). Die beiden Gruppen unterschieden sich in<br />

fast allen soziodemografischen und klinischen Merkmalen<br />

signifikant. Das Geschlechterv<strong>erhält</strong>nis war<br />

zugunsten <strong>eine</strong>s höheren Anteils männlicher Patienten<br />

in der Gruppe der <strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer verschoben,<br />

gleichzeitig waren diese im Median ein<br />

Jahr jünger als Patienten ohne <strong>Rehabilitation</strong>. Extremitätenparesen<br />

waren zum Aufnahmezeitpunkt das<br />

häufigste neurologische Defizit. <strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer<br />

wiesen bei Aufnahme häufiger neurologische<br />

Defizite sowie öfter Komorbiditäten auf als Patienten<br />

ohne <strong>Rehabilitation</strong>. BI und Rankin-Skala<br />

bei Aufnahme zeigten ebenfalls stärkere Beeinträchtigungen<br />

für spätere <strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer. Patienten,<br />

die nicht für <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong> vorgesehen<br />

wurden, waren hingegen häufiger von früheren Insulten<br />

betroffen.<br />

<strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

14,9 % (n = 14 486) aller Patienten erfüllten die Kriterien<br />

der a priori definierten primären Zielgruppe<br />

für <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong> (BI bei Entlassung ≤ 65, vor<br />

GRAFIK<br />

%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

14,9<br />

10<br />

0<br />

28,7 26,3<br />

10,8<br />

17,0<br />

0,8 1,5<br />

primäre Zielgruppe<br />

für <strong>Rehabilitation</strong><br />

k<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

geplant<br />

Phase B<br />

Phase C<br />

Phase D stationär<br />

51,2<br />

10,3<br />

16,1<br />

übrige Patienten<br />

der Erkrankung unabhängig zu Hause gelebt, nicht<br />

zur Akutbehandlung weiterverlegt). Etwa jeder zweite<br />

Patient dieser Gruppe (55,0 %, n = 7 971) wurde<br />

für <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen der Phasen B und C<br />

vorgesehen,<br />

14,9 % (n = 2 153) der <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

erhielten k<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme. Die Grafik<br />

zeigt die in der primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

und in der Gruppe der übrigen Patienten (n =<br />

82 469) vorgesehenen Maßnahmen im Detail. Die<br />

primäre Zielgruppe für <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong> erhielt<br />

deutlich häufiger <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen der<br />

Phasen B und C oder <strong>eine</strong> geriatrische <strong>Rehabilitation</strong><br />

als die übrigen Patienten. Patienten, die nicht zur primären<br />

<strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe gehörten und dennoch<br />

für <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen vorgesehen waren<br />

(n = 39 314), wurden am häufigsten stationären<br />

Maßnahmen der Phase D zugeordnet (33,0 %, n =<br />

12 972), gefolgt von Maßnahmen der geriatrischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong> (21,6 %, n = 8 473).<br />

Regressionsanalysen<br />

In den Tabellen 2 und 3 sind die Effektschätzer der<br />

Regressionsanalysen in Form von adjustierten Odds<br />

Ratios (aOR) sowie die zugehörigen 95-%-Konfidenzintervalle<br />

(95-%-KI) dargestellt. Die Ergebnisse<br />

der einfachen binärlogistischen Regression (Tabelle<br />

2) waren denen der logistischen Mehrebenenanalyse<br />

sehr ähnlich (Tabelle 3). Im Folgenden werden deshalb<br />

ausschließlich die Ergebnisse des ausführlicheren<br />

Mehrebenenmodells beschrieben, das neben Patientenmerkmalen<br />

auch Klinikmerkmale enthielt.<br />

4,8<br />

4,8<br />

10,5<br />

2,3<br />

Phase D ambulant/teilstationär<br />

geriatrische <strong>Rehabilitation</strong><br />

sonstige <strong>Rehabilitation</strong><br />

Vorgesehene <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

für die<br />

primäre <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

(Barthel-Index bei<br />

Entlassung ≤ 65,<br />

vor der Erkrankung<br />

unabhängig zu Hause<br />

gelebt, nicht zur<br />

Akutbehandlung<br />

weiterverlegt, n =<br />

14 486) und die übrigen<br />

Hirninfarktpatienten<br />

(n = 82 469)<br />

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013 103


MEDIZIN<br />

TABELLE 2<br />

Binärlogistische Regressionsanalyse des Zusammenhangs<br />

zwischen Patientenmerkmalen und <strong>Rehabilitation</strong>steilnahme<br />

(n = 14 486) (Einschlussverfahren)* 1<br />

Prädiktor<br />

aOR* 2 (95-%-KI)* 3<br />

weibliches Geschlecht<br />

0,88 (0,80–0,98)<br />

Alter (in Jahren)<br />

0,94 (0,93–0,94)<br />

Sopor<br />

0,60 (0,53–0,69)<br />

Koma<br />

0,47 (0,33–0,66)<br />

Paresen (der Extremitäten) 2,18 (1,89–2,51)<br />

Schluckstörung<br />

1,10 (0,98–1,23)<br />

Sprechstörung<br />

1,19 (1,07–1,33)<br />

Sprachstörung<br />

0,72 (0,65–0,80)<br />

Hypercholesterinämie<br />

1,44 (1,30–1,59)<br />

Hypertonie<br />

1,32 (1,12–1,57)<br />

Diabetes mellitus<br />

1,03 (0,93–1,15)<br />

Vorhofflimmern<br />

1,09 (0,98–1,20)<br />

früherer Herzinfarkt<br />

0,87 (0,74–1,01)<br />

früherer Insult<br />

0,66 (0,59–0,73)<br />

künstliche Beatmung* 4<br />

1,63 (1,29–2,06)<br />

k<strong>eine</strong> Information durch<br />

0,63 (0,36–1,12)<br />

den Arzt* 5<br />

k<strong>eine</strong> Information durch den 0,48 (0,40–0,56)<br />

Sozial- oder Pflegedienst* 6<br />

* 1 Analysiert wurde das Ereignis, bei Zugehörigkeit zur primären<br />

<strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme zu erhalten<br />

(versus k<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme);<br />

* 2 adjustiertes Odds Ratio;<br />

* 3 95-%-Konfidenzintervall;<br />

* 4 während des akutstationären Aufenthaltes;<br />

* 5 vor der Entlassung über Krankheitsverlauf und Prävention;<br />

* 6 vor der Entlassung zu Unterstützungsangeboten<br />

Sprechstörungen (Dysarthrien) bei Aufnahme gingen<br />

mit <strong>eine</strong>r höheren Wahrscheinlichkeit <strong>eine</strong>r<br />

<strong>nach</strong>folgenden <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme einher.<br />

Ebenfalls positiv mit <strong>eine</strong>r <strong>Rehabilitation</strong>steilnahme<br />

assoziiert waren die Komorbiditäten Bluthochdruck<br />

und Hypercholesterinämie sowie die Notwendigkeit<br />

<strong>eine</strong>r künstlichen Beatmung während des akutstationären<br />

Aufenthaltes. Einer der engsten Zusammenhänge<br />

mit <strong>nach</strong>folgenden <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

bestand für Paresen der Extremitäten, deren<br />

Auftreten mit <strong>eine</strong>r 2,3-fach höheren <strong>Rehabilitation</strong>swahrscheinlichkeit<br />

einherging (aOR = 2,32;<br />

95-%-KI = 2,00–2,70).<br />

Höheres Alter, weibliches Geschlecht sowie ein<br />

vorhergehender Insult senkten die Wahrscheinlichkeit<br />

<strong>eine</strong>r <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme. Mit jedem Jahr,<br />

das ein Patient über dem Durchschnittsalter von rund<br />

72 Jahren lag, verringert sich s<strong>eine</strong> Chance, <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

zu erhalten, um rund 7 %<br />

(aOR = 0,93; 95-%-KI = 0,93–0,94). Dies bedeutet,<br />

dass sich für <strong>eine</strong>n 82-jährigen Patienten die Chance,<br />

p<br />

0,02<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,13<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,56<br />

0,11<br />

0,07<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,12<br />

0,00<br />

<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme zu erhalten, im Vergleich<br />

mit <strong>eine</strong>m 72-jährigen Patienten um 52 % verringerte.<br />

Auch das Vorliegen <strong>eine</strong>r Sprachstörung (Aphasie)<br />

und <strong>eine</strong>r Bewusstseinsstörung (Koma, Sopor)<br />

bei Aufnahme waren mit <strong>eine</strong>r niedrigeren Wahrscheinlichkeit<br />

assoziiert, <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

zu bekommen. Darüber hinaus wiesen die Patienten,<br />

die k<strong>eine</strong> Information über Unterstützungsmöglichkeiten<br />

durch den Sozial- oder Pflegedienst<br />

erhielten, <strong>eine</strong> um 69 % geringere Wahrscheinlichkeit<br />

für <strong>nach</strong>folgende <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

auf (aOR = 0,31; 95-%-KI = 0,25–0,37). Auf Ebene<br />

der Kliniken zeigte sich für k<strong>eine</strong>s der untersuchten<br />

Infrastrukturmerkmale <strong>eine</strong> Assoziation mit <strong>eine</strong>r<br />

<strong>nach</strong>folgenden <strong>Rehabilitation</strong>.<br />

Diskussion<br />

Hauptergebnisse<br />

Im <strong>Schlaganfall</strong>register Nordwestdeutschland wurde<br />

für die Jahre 2010 und 2011 die Zuweisung<br />

von Hirninfarktpatienten aus der akutstationären<br />

neurologischen Behandlung in verschiedene Reha -<br />

bilitationsformen untersucht. Von allen Patienten –<br />

inklusive der gering und gar nicht beeinträchtigten –<br />

erhielten vier von zehn neurologische <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

der Phasen B bis D. Für <strong>eine</strong>n von<br />

zehn Patienten waren geriatrische <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

geplant. Für fünf von zehn Patienten<br />

war k<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme vorgesehen.<br />

Innerhalb <strong>eine</strong>r a priori definierten primären Zielgruppe<br />

für <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen – schwer<br />

beeinträchtigte Patienten mit abgeschlossener akutstationärer<br />

Behandlung, die vor dem <strong>Schlaganfall</strong><br />

unabhängig zu Hause lebten – war der Anteil von<br />

Patienten ohne <strong>Rehabilitation</strong> mit 14,9 % deutlich<br />

geringer. Die häufigsten <strong>Rehabilitation</strong>sformen in<br />

der primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe stellten mit<br />

55,0 % neurologische <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

der Phasen B und C dar.<br />

Die Gründe für nicht durchgeführte <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

sollten kritisch durchleuchtet werden,<br />

nicht zuletzt vor dem Hintergrund des in der<br />

deutschen Sozialgesetzgebung verankerten Rechts<br />

auf Leistungen zur <strong>Rehabilitation</strong>, um Behinderung<br />

und Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Innerhalb der<br />

primären Zielgruppe für <strong>Rehabilitation</strong> gingen höheres<br />

Alter, ein vorhergehender Insult sowie <strong>eine</strong> Bewusstseinsstörung<br />

bei Aufnahme mit <strong>eine</strong>r deutlich<br />

geringeren Chance einher, an <strong>eine</strong>r <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

teilzunehmen. Auch weibliches Geschlecht<br />

war mit <strong>eine</strong>r geringeren <strong>Rehabilitation</strong>swahrscheinlichkeit<br />

assoziiert. Während ein größeres<br />

funktionales Defizit sowie Vorschädigungen Faktoren<br />

darstellen, die die Erfolgsaussichten <strong>eine</strong>r neurologischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong> verschlechtern (1, 12), haben<br />

Studien dargelegt, dass das Alter allein kein Hindernis<br />

für <strong>eine</strong> erfolgreiche <strong>Rehabilitation</strong> darstellt<br />

(12, 18–20). Dennoch zeigte sich auch in anderen<br />

Studien ein Einfluss des Alters auf die Versorgung<br />

104 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013


MEDIZIN<br />

TABELLE 3<br />

Binärlogistische Mehrebenenanalyse des Ereignisses,<br />

bei Zugehörigkeit zur primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme zu erhalten (versus<br />

k<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme), n = 14 486 (Einschlussverfahren)<br />

Prädiktor<br />

aOR* 1 (95-%-KI)* 2<br />

weibliches Geschlecht<br />

0,87 (0,79–0,97)<br />

Alter (in Jahren)<br />

0,93 (0,93–0,94)<br />

Sopor<br />

0,61 (0,53–0,70)<br />

Koma<br />

0,47 (0,33–0,68)<br />

Paresen (der Extremitäten) 2,32 (2,00–2,70)<br />

Schluckstörung<br />

1,11 (0,98–1,25)<br />

Sprechstörung<br />

1,17 (1,04–1,31)<br />

Sprachstörung<br />

0,70 (0,63–0,78)<br />

Hypercholesterinämie<br />

1,54 (1,38–1,72)<br />

Hypertonie<br />

1,31 (1,10–1,56)<br />

Diabetes mellitus<br />

1,00 (0,90–1,12)<br />

Vorhofflimmern<br />

1,06 (0,96–1,18)<br />

früherer Herzinfarkt<br />

0,85 (0,73–1,00)<br />

früherer Insult<br />

0,65 (0,58–0,73)<br />

künstliche Beatmung* 3<br />

1,57 (1,23–2,00)<br />

k<strong>eine</strong> Information durch<br />

0,78 (0,43–1,39)<br />

den Arzt* 4<br />

k<strong>eine</strong> Information durch den 0,31 (0,25–0,37)<br />

Sozial-/Pflegedienst* 5<br />

eigene Frührehabilitations - 0,95 (0,70–1,30)<br />

abteilung vorhanden* 6<br />

Fallzahl im Jahr 2011<br />

1,00 (0,94–1,06)<br />

(in 100 Fällen)* 6<br />

* 1 adjustiertes Odds Ratio;<br />

* 2 95-%-Konfidenzintervall;<br />

* 3 während des akutstationären Aufenthaltes;<br />

* 4 vor der Entlassung über Krankheitsverlauf und Prävention;<br />

* 5 vor der Entlassung zu Unterstützungsangeboten;<br />

* 6 Strukturmerkmale der Kliniken<br />

von <strong>Schlaganfall</strong>patienten (21, 22). In Bezug auf das<br />

Geschlecht wurden ebenfalls in mehreren internationalen<br />

Studien Unterschiede zwischen Männern und<br />

Frauen in der <strong>Schlaganfall</strong>versorgung berichtet, mit<br />

<strong>eine</strong>r tendenziell schlechteren Versorgung weiblicher<br />

Patienten (23, 24). Mögliche Erklärungsursachen<br />

sind <strong>eine</strong> höhere (Multi-)Morbidität von <strong>Schlaganfall</strong>patientinnen<br />

(24), die bestimmten Therapieformen<br />

möglicherweise entgegensteht, sowie <strong>eine</strong> aufgrund<br />

der geringeren Lebenserwartung der männlichen<br />

Lebenspartner geringere soziale Unterstützung,<br />

die bei der Aufnahme in <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

mitunter <strong>eine</strong> wichtige Rolle spielen kann<br />

(15).<br />

Neurologische Defizite, die im Rahmen von <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

behandelt werden, zum Beispiel<br />

Paresen oder Sprechstörungen, waren mit <strong>eine</strong>r<br />

höheren Chance für <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>steil -<br />

nahme verbunden. Interessanterweise traf das nicht<br />

auf das Vorliegen <strong>eine</strong>r Aphasie zu, die negativ mit<br />

dem Erhalt <strong>eine</strong>r <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme assoziiert<br />

war. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass –<br />

trotz Adjustierung für Komorbiditäten und neuro -<br />

logische Defizite – Patienten mit Aphasie stärkere<br />

Beeinträchtigungen aufwiesen, die den <strong>Rehabilitation</strong>serfolg<br />

möglicherweise in Frage stellten. Eine<br />

weitere Erklärungsmöglichkeit könnte darin bestehen,<br />

dass Patienten mit Aphasie aufgrund des beeinträchtigten<br />

Sprachverständnisses <strong>Rehabilitation</strong>swünsche<br />

nicht oder nur schlecht äußern können. In<br />

<strong>eine</strong>m System, in dem Verhandlungsgeschick <strong>eine</strong><br />

Rolle spielt (15), könnte ein solcher Faktor von Bedeutung<br />

sein.<br />

Unterstützt wird diese mögliche Erklärung durch<br />

das Ergebnis, dass <strong>eine</strong> fehlende Beratung durch den<br />

Sozialdienst zu Unterstützungsangeboten ebenfalls<br />

mit <strong>eine</strong>r deutlich niedrigeren Chance für <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

assoziiert war. Die Beratung durch den Sozialdienst<br />

könnte <strong>eine</strong>n Indikator für das Engagement<br />

der Klinik im Nachsorgebereich darstellen beziehungsweise<br />

<strong>eine</strong> Stellvertretervariable für gute<br />

Prozessqualität. Zwischen den Krankenhäusern bestanden<br />

diesbezüglich deutliche Unterschiede. Auch<br />

können nicht erfasste Faktoren wie seltene Komorbiditäten<br />

im Sinne medizinischer Kontraindikationen<br />

sowie der Wunsch des Patienten, k<strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

zu erhalten, <strong>eine</strong>n starken Einfluss auf die <strong>Rehabilitation</strong>steilnahme<br />

haben. Deswegen interpretieren<br />

die Autoren den Anteil von Patienten aus der primären<br />

Zielgruppe, die <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

erhalten, als relativ hoch.<br />

Im internationalen Vergleich mit anderen westlichen<br />

Industrienationen deutet sich ebenfalls ein eher<br />

positives Bild der <strong>Rehabilitation</strong> in Deutschland an.<br />

Ein direktes Gegenüberstellen einzelner Länder ist<br />

aufgrund der sehr unterschiedlichen Gesundheitssysteme<br />

und Versorgungsstrukturen nur sehr eingeschränkt<br />

möglich; dennoch sch<strong>eine</strong>n im Vergleich<br />

mit Ländern wie Kanada oder Neuseeland <strong>nach</strong> den<br />

vorliegenden Analysen in Deutschland mehr <strong>Schlaganfall</strong>patienten<br />

<strong>eine</strong> spezialisierte neurologische <strong>Rehabilitation</strong>sbehandlung<br />

zu erhalten (25, 26). Die<br />

CERISE-Studien sowie <strong>eine</strong> weitere europäische<br />

Vergleichsstudie demonstrierten, dass zwischen den<br />

Ländern in Europa hinsichtlich der Häufigkeit und<br />

Intensität der <strong>Rehabilitation</strong>sbehandlung sowie Zielparametern<br />

wie Funktionserholung oder Mortalität<br />

<strong>eine</strong> große Heterogenität herrscht. Dem<strong>nach</strong> zeichnet<br />

sich die neurologische <strong>Rehabilitation</strong> in Deutschland<br />

durch ein hohes Maß an Strukturiertheit, zeitliche<br />

Effizienz und <strong>eine</strong> vergleichsweise hohe Therapieintensität<br />

aus. Gleichzeitig lagen für die deutschen<br />

<strong>Schlaganfall</strong>patienten im Vergleich mit britischen<br />

Patienten Daten für <strong>eine</strong> bessere Funktionserholung,<br />

<strong>eine</strong> deutlichere Verbesserung der Grobmotorik sowie<br />

<strong>eine</strong> relativ niedrige Mortalität <strong>nach</strong> <strong>eine</strong>m Jahr<br />

vor (4, 21, 27, 28).<br />

p<br />

0,01<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,11<br />

0,01<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,94<br />

0,25<br />

0,05<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,40<br />

0,00<br />

0,74<br />

0,92<br />

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013 105


MEDIZIN<br />

Stärken und Grenzen<br />

Eine Stärke der vorliegenden Studie ist, dass die Zuweisung<br />

von Hirninfarktpatienten aus akutstationären neurologischen<br />

Kliniken zu <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen in<br />

<strong>eine</strong>m großen, überregionalen Datensatz untersucht<br />

wurde. In den Analysen wurden Patientencharakteristika<br />

und einzelne Infrastrukturmerkmale der Kliniken berücksichtigt.<br />

Eine Limitation der Studie liegt in der Definition <strong>eine</strong>r<br />

primären Zielgruppe für die <strong>Rehabilitation</strong>. Eine<br />

solche Definition muss willkürlich sein, da aufgrund<br />

der Begrenzungen der Routinedokumentation k<strong>eine</strong><br />

völlig eindeutige <strong>Rehabilitation</strong>sindikation gestellt werden<br />

kann. Die vorliegende Definition beruht auf <strong>nach</strong>vollziehbaren<br />

Kriterien, die darauf abzielten, diejenigen<br />

Patienten zu identifizieren, für die <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

angesichts der Schwere der Beeinträchtigungen und <strong>eine</strong>r<br />

fehlenden Pflegebedürftigkeit vor dem <strong>Schlaganfall</strong><br />

in jedem Fall angezeigt scheint. Durch die bewusst eng<br />

gewählten Definitionskriterien werden Patienten mit<br />

leichteren Einschränkungen, für die ebenfalls <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

angezeigt sein könnten, nicht berücksichtigt.<br />

Auf dem Gesamtdatensatz basierende Analysen<br />

zeigten jedoch ähnliche Zusammenhänge, wie sie<br />

in der primären Zielgruppe beobachtet werden konnten,<br />

so dass die berichteten Hauptergebnisse bei <strong>eine</strong>r Erweiterung<br />

der Zielgruppe Gültigkeit haben.<br />

Als weitere Einschränkung der Untersuchung ist zu<br />

nennen, dass die Teilnahme an dem Qualitätssicherungsprojekt<br />

freiwillig ist und vor allem von Kliniken<br />

wahrgenommen wird, für die die Behandlung von Hirn -<br />

infarktpatienten <strong>eine</strong>n besonderen Stellenwert einnimmt.<br />

Aufgrund dieser Selektion können die gefundenen<br />

Zusammenhänge nicht ohne Weiteres auf Kliniken<br />

außerhalb des Qualitätssicherungsprojekts übertragen<br />

werden.<br />

Eine weitere Einschränkung ergibt sich aus dem Umgang<br />

mit fehlenden <strong>Wer</strong>ten. Es wurde ein Ad-hoc-Verfahren<br />

angewendet, durch das sich <strong>eine</strong>rseits möglicherweise<br />

Verzerrungen in den geschätzten Zusammenhängen<br />

ergeben könnten (29). Andererseits sind die Anteile<br />

fehlender <strong>Wer</strong>te gering, so dass das Ausmaß der Verzerrungen<br />

angesichts des beträchtlichen Datenumfangs tolerierbar<br />

sein dürfte.<br />

Resümee<br />

Etwa die Hälfte aller Hirninfarktpatienten aus den teilnehmenden<br />

neurologischen Kliniken erhielt <strong>eine</strong> neurologische<br />

oder geriatrische <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme. In<br />

der primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe stark beeinträchtigter<br />

Patienten ohne vorhergehende Pflegebedürftigkeit<br />

war dieser Anteil hingegen deutlich höher. In<br />

dieser Gruppe hatten ältere Patienten und Patientinnen<br />

mit Vorschädigungen <strong>eine</strong> beträchtlich geringere Wahrscheinlichkeit,<br />

<strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen zu erhalten.<br />

Informationsgespräche des Sozialdienstes sowie bestimmte<br />

neurologische Symptome erhöhten die Wahrscheinlichkeit<br />

hingegen deutlich. In der Praxis sollte im<br />

Einzelfall geprüft werden, ob hohes Alter tatsächlich<br />

ein Ausschlusskriterium für <strong>Rehabilitation</strong> darstellt.<br />

KERNAUSSAGEN<br />

● Bei etwa der Hälfte aller im Register dokumentierten<br />

Hirninfarktpatienten wurde <strong>eine</strong> neurologische oder<br />

geriatrische <strong>Rehabilitation</strong> durchgeführt.<br />

● In der Gruppe der Patienten mit schweren Beeinträchtigungen<br />

und abgeschlossener Akutbehandlung, die vor<br />

dem <strong>Schlaganfall</strong> unabhängig zu Hause lebten (= primäre<br />

<strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe), erhielten sechs von<br />

sieben Patienten <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme.<br />

● Zunehmendes Alter, ein vorhergehender Insult sowie <strong>eine</strong><br />

Bewusstseinsstörung bei Aufnahme gingen mit <strong>eine</strong>r<br />

geringeren Chance einher, an <strong>eine</strong>r <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

teilzunehmen.<br />

● Paresen und Sprechstörungen bei Aufnahme waren<br />

ebenso wie Beratungsgespräche durch den Sozialdienst<br />

positiv mit <strong>eine</strong>r <strong>nach</strong>folgenden <strong>Rehabilitation</strong>steilnahme<br />

assoziiert.<br />

● In der Praxis sollte im Einzelfall geprüft werden, ob hohes<br />

Alter tatsächlich ein Ausschlusskriterium für <strong>eine</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> darstellt.<br />

Danksagung<br />

Die Autoren bedanken sich bei den am Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong><br />

Nordwestdeutschland teilnehmenden Kliniken (Liste im eKasten) für die<br />

gute und kontinuierliche Zusammenarbeit bei der Datenerhebung.<br />

Interessenkonflikt<br />

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.<br />

Manuskriptdaten<br />

eingereicht: 8. 6. 2012, revidierte Fassung angenommen: 15. 11. 2012<br />

LITERATUR<br />

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106 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013


MEDIZIN<br />

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(last accessed on 30 December 2011)<br />

14. Berliner <strong>Schlaganfall</strong>allianz: Medizinische <strong>Rehabilitation</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>Schlaganfall</strong>. http://schlaganfallallianz.de/index.php?id=150 (last<br />

accessed on 30 December 2011)<br />

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29. Jones MP: Indicator and stratification methods for missing explanatory<br />

variables in multiple linear regression. J Am Stat Assoc 1996;<br />

91: 222–30.<br />

Anschrift für die Verfasser<br />

Dipl.-Psych. Michael Unrath, M. Sc. (Epidemiology)<br />

Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude D3, 48149 Münster<br />

unrathm@uni-muenster.de<br />

Zitierweise<br />

Unrath M, Kalic M, Berger K: Who receives rehabilitation after stroke?<br />

Data from the quality assurance project ”Stroke Register Northwest Germany”.<br />

Dtsch Arztebl Int 2013; 110(7): 101–7. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0101<br />

@<br />

Mit<br />

„e“ gekennzeichnete Literatur:<br />

www.aerzteblatt.de/lit0713<br />

eMethodenteil, eKasten:<br />

www.aerzteblatt.de/13m0101<br />

The English version of this article is available online:<br />

www.aerzteblatt-international.de<br />

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Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013 107


MEDIZIN<br />

ORIGINALARBEIT<br />

<strong>Wer</strong> <strong>erhält</strong> <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>ischämischem</strong> <strong>Schlaganfall</strong>?<br />

Daten aus dem Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong> Nordwestdeutschland<br />

Michael Unrath, Marianne Kalic, Klaus Berger<br />

eLITERATUR<br />

e1. Heuschmann PU, Biegler MK, Busse O, et al.: Development and<br />

implementation of evidence-based indicators for measuring quality<br />

of acute stroke care: the Quality Indicator Board of the German<br />

Stroke Registers Study Group (ADSR). Stroke 2006; 37: 2573–8.<br />

e2. Putman K, De Wit L: European comparison of stroke rehabilita -<br />

tion. Topics in Stroke <strong>Rehabilitation</strong> 2009; 16: 20–6.<br />

e3. Rollnik JD, Janosch U: Current trends in the length of stay in neurological<br />

early rehabilitation. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(16):<br />

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e4. Stier-Jarmer M, Koenig E, Stucki G: Strukturen der neurologischen<br />

Frührehabilitation (Phase B) in Deutschland. Phys Med Rehab<br />

Kuror 2002; 12: 260–71.<br />

e5. Unrath M, Kalic M, Berger K: Liegezeit von Patienten mit <strong>ischämischem</strong><br />

Hirninfarkt: 10-Jahres-Trends und Analyse der Einflussfaktoren.<br />

Dtsch Med Wochenschr 2012; 137: 1683–8.<br />

8 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013


MEDIZIN<br />

ORIGINALARBEIT/eMETHODENTEIL<br />

<strong>Wer</strong> <strong>erhält</strong> <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>ischämischem</strong> <strong>Schlaganfall</strong>?<br />

Daten aus dem Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong> Nordwestdeutschland<br />

Michael Unrath, Marianne Kalic, Klaus Berger<br />

.<br />

Methode<br />

Standardisierte Dokumentation im <strong>Schlaganfall</strong>register<br />

Nordwestdeutschland<br />

Das Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong> Nordwestdeutschland<br />

(http://campus.uni-muenster.de/qsnwd_projekt.html) besteht<br />

seit 1999 und beruht auf <strong>eine</strong>r Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität<br />

Münster und Kliniken der Akutversorgung (16, 17). Es ist das<br />

größte Qualitätssicherungsregister für Schlaganfälle in Deutschland<br />

mit etwa 150 teilnehmenden Klinken verschiedener Fachrichtungen<br />

aus zehn Bundesländern. Die Teilnahme ist freiwillig<br />

und steht allen Kliniken und Abteilungen, die an der akutstationären<br />

<strong>Schlaganfall</strong>behandlung beteiligt sind, offen. Das Register<br />

erfüllt die Dokumentationskriterien der Deutschen <strong>Schlaganfall</strong>-<br />

Gesellschaft (DSG) für die Zertifizierung von Stroke Units.<br />

Die Datenerhebung erfolgt anhand anonymisierter Papierbögen<br />

oder per elektronischer Dateneingabe über das Modul 88/1<br />

der gängigen Krankenhausinformationssysteme (KIS). Die Dokumentation<br />

umfasst die Qualitätsindikatoren der <strong>Schlaganfall</strong>behandlung<br />

der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher <strong>Schlaganfall</strong><br />

Register“ (ADSR) (e1). Neben soziodemografischen Informationen<br />

werden der <strong>Schlaganfall</strong>typ, der Schweregrad der Beeinträchtigungen<br />

und Details zu Diagnostik, Behandlung und<br />

Komplikationen erfasst. Außerdem wird dokumentiert, ob sich<br />

an die Akutbehandlung <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>sbehandlung anschließt<br />

und welcher Phase <strong>eine</strong> solche angehört. In Zusatzbefragungen<br />

werden Ausstattungsmerkmale der Kliniken, zum<br />

Beispiel die Verfügbarkeit <strong>eine</strong>r eigenen Frührehabilitationsabteilung,<br />

erfasst.<br />

<strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer<br />

Als <strong>Rehabilitation</strong>steilnehmer wurden alle diejenigen Patienten<br />

definiert, die für <strong>eine</strong> neurologische (Phasen B bis D), geriatrische<br />

oder sonstige <strong>Rehabilitation</strong> vorgesehen waren. Diese Gruppe<br />

umfasste Patienten, die sofort im Anschluss an die akutstationäre<br />

neurologische Behandlung <strong>eine</strong> <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

erhielten, und Patienten, für die <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen <strong>nach</strong><br />

<strong>eine</strong>m kurzen Aufenthalt zu Hause oder in <strong>eine</strong>r Einrichtung bereits<br />

vom Akutkrankenhaus eingeleitet wurden.<br />

<strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

Die primäre Zielgruppe für <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen in dieser<br />

Analyse wurde anhand dreier Kriterien definiert.<br />

● Erstens musste ein Barthel-Index (BI) bei Entlassung von<br />

höchstens 65 Punkten vorliegen. Diese Grenze wird von<br />

Kostenträgern angewendet, wenn Patienten anhand des BI<br />

den frühen neurologischen <strong>Rehabilitation</strong>sphasen B und C<br />

zugeordnet werden (e2–e4).<br />

● Zweitens mussten die Patienten vor dem <strong>Schlaganfall</strong> unabhängig<br />

zu Hause gelebt haben. Diese Bedingung sollte sicherstellen,<br />

dass die im BI abgebildete Pflegebedürftigkeit<br />

nicht bereits prämorbide bestanden hatte.<br />

● Drittens wurden nur Patienten zur primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

gezählt, die nicht zur weiteren Akutbehandlung<br />

verlegt wurden.<br />

Statistische Auswertung<br />

Eingeschlossen wurden alle Patienten mit Hirninfarkt (ICD-<br />

10-Code I63) im Alter ≥ 18 Jahren aus neurologischen Kliniken,<br />

die in den Jahren 2010 und 2011 im Qualitätssicherungsprojekt<br />

dokumentiert wurden. Die Autoren haben ausschließlich neurologische<br />

Kliniken berücksichtigt, da sich internistische Kliniken<br />

und Abteilungen im Hinblick auf die Merkmale der Patienten<br />

und Infrastrukturmerkmale von diesen stark unterscheiden (e5).<br />

Während der Akutbehandlung verstorbene Patienten wurden ausgeschlossen.<br />

843 Fälle konnten nicht analysiert werden, da Angaben zur<br />

<strong>Rehabilitation</strong> fehlten. Zur deskriptiven Darstellung der Stichprobe<br />

wurden Häufigkeiten sowie Mediane und Interquartilsabstände<br />

berechnet. Unterschiede zwischen Subgruppen wurden<br />

mittels Chi²-Tests sowie U-Tests analysiert. Darüber hinaus wurde<br />

in der a priori definierten primären <strong>Rehabilitation</strong>szielgruppe<br />

der Zusammenhang von Patientencharakteristika und Strukturmerkmalen<br />

der Kliniken (im Folgenden Zentren genannt) mit der<br />

Teilnahme an <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen analysiert.<br />

Zunächst wurde ein einfaches binärlogistisches Regressionsmodell<br />

berechnet, in dem die Durchführung <strong>eine</strong>r <strong>Rehabilitation</strong><br />

die abhängige Variable darstellte. Patientenmerkmale gingen als<br />

unabhängige Variablen in das Modell ein. Im zweiten Schritt<br />

wurde <strong>eine</strong> logistische Mehrebenenanalyse durchgeführt, um<br />

mögliche Clusterungen von Fällen innerhalb der Kliniken zu berücksichtigen.<br />

In diesem Modell wurden neben Patientenmerkmalen<br />

(„Patientenebene“) auch Strukturmerkmale der Zentren<br />

(„Klinikebene“) untersucht. Für die Regressionsanalysen wurden<br />

fehlende <strong>Wer</strong>te in den Patientenvariablen <strong>eine</strong>r eigenen Kategorie<br />

zugeordnet (Missing Indicator-Ansatz). Der Anteil fehlender<br />

<strong>Wer</strong>te in <strong>eine</strong>r einzelnen Variablen betrug höchstens 2,3 %. Für<br />

die Variable Alter wurde <strong>eine</strong> Mittelwertzentrierung durchgeführt,<br />

um den Einfluss des Alters inhaltlich sinnvoll interpretieren<br />

zu können.<br />

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 110 | Heft 7 | 15. Februar 2013 9


MEDIZIN<br />

eKASTEN<br />

Danksagung<br />

Die Autoren bedanken sich bei den am Qualitätssicherungsprojekt <strong>Schlaganfall</strong> Nordwestdeutschland teilnehmenden Kliniken<br />

für die gute und kontinuierliche Zusammenarbeit bei der Datenerhebung:<br />

Agnes-Karl-Krankenhaus Laatzen, Allgem<strong>eine</strong>s Krankenhaus Celle, AMEOS Diakonie-Klinikum Ueckermünde, Ammerland<br />

Klinik GmbH Westerstede, Asklepios Fachklinikum Brandenburg, Asklepios Fachklinikum Lübben, Asklepios Fachklinikum<br />

Stadtroda GmbH, Asklepios Fachklinikum Teupitz, Asklepios Klinik Pasewalk, Asklepios Klinikum Uckermark, Asklepios-Kliniken<br />

Schildautal, BG-Kliniken Bergmannstrost Halle (Saale), BG Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH Bochum,<br />

Caritas Krankenhaus Dillingen/Saar, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Christliches Klinikum<br />

Melle, Christliches Krankenhaus Quakenbrück, Christophorus-Kliniken GmbH Dülmen, Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land<br />

Hartmannsdorf, Diakoniekrankenhaus Friederikenstift GmbH Hannover, Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung gGmbH Hannover,<br />

Diakoniekrankenhaus Rotenburg (Wümme), Diakonissenkrankenhaus Flensburg, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg,<br />

DRK Krankenhaus Saarlouis, Elbe-Klinikum Stade, Elisabeth-Krankenhaus Recklinghausen, Ernst-Moritz-Arndt-<br />

Universität Greifswald, Evangelisches Bathildiskrankenhaus Bad Pyrmont gGmbH, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld<br />

gGmbH, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld Johannesstift, Evangelisches Krankenhaus Hattingen, Evangelisches Krankenhaus<br />

Herne, Evangelisches Krankenhaus Hamm, Evangelisches Krankenhaus Castrop Rauxel, Evangelisches Krankenhaus<br />

Oldenburg, Evangelisches Krankenhaus GmbH Gelsenkirchen, Evangelisches Krankenhaus Unna, Fachkrankenhaus Hubertusburg<br />

gGmbH <strong>Wer</strong>msdorf, Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, Gertrudis-Hospital Westerholt, Hanse-Klinikum Stralsund,<br />

Hanse-Klinikum Wismar GmbH, Hans-Susemihl-Krankenhaus Emden, Harz-Klinikum <strong>Wer</strong>nigerode-Blankenburg, Heinrich-<br />

Braun-Krankenhaus Zwickau, Helios Kliniken Aue, Helios Klinik Borna, Helios Klinikum Erfurt, Helios Klinikum Wuppertal-Barmen,<br />

Helios-Kreiskrankenhaus Gotha-Ohrdruf, Helios Kliniken Schwerin, Helios Vogtland-Klinikum Plauen, Herz-Jesu-Krankenhaus<br />

Münster-Hiltrup, Hüttenhospital Dortmund, Immanuel Klinik Rüdersdorf, Johannes Wesling Klinikum Minden, Katholisches<br />

Krankenhaus Dortmund-West, Katholisches Krankenhaus St. Johannes-Hospital Arnsberg, Kliniken Erlabrunn gGmbH<br />

Breitenbrunn, Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach, Klinikum Bernburg gGmbH, Klinikum Braunschweig, Klinikum Bremen-<br />

Mitte, Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide, Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinikum Duisburg, Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH,<br />

Klinikum Herford, Klinikum Ibbenbüren, Klinikum Lippe-Lemgo, Klinikum Lüdenscheid, Klinikum Magdeburg gGmbH, Klinikum<br />

Meiningen GmbH, Klinikum Osnabrück, Klinikum Saarbrücken gGmbH, Klinikum St. Georg gGmbH, Klinikum Uelzen, KMG<br />

Klinikum Güstrow GmbH, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Knappschaftskrankenhaus Bottrop, Knappschaftskrankenhaus<br />

Dortmund, Knappschaftskrankenhaus Püttlingen, Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Knappschaftskrankenhaus<br />

Sulzbach, Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Krankenhaus Plau am See, Krankenhaus St. Elisabeth-Stift Damme,<br />

Kreisklinikum Siegen, Kreiskrankenhaus Altenburg, Kreiskrankenhaus Freiberg gGmbH, Kreiskrankenhaus Greiz GmbH,<br />

Kreiskrankenhaus Gummersbach, Kreiskrankenhaus Prenzlau, Kreiskrankenhaus Prignitz gemeinnützige GmbH Perleberg,<br />

Kreiskrankenhaus Rudolf Virchow Glauchau, KRH Klinikum Nordstadt Hannover, Ludmillenstift Meppen, LWL-Klinik Lengerich,<br />

Marienhospital Letmathe Iserlohn, Marien-Hospital Marl, Martin Gropius Krankenhaus GmbH Eberswalde, Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg, Medizinische Hochschule Hannover, Medizinisches Zentrum Kreis Aachen Würselen, Mittelweser<br />

Kliniken GmbH Nienburg, Muldentalkliniken GmbH Krankenhaus Wurzen, Neurologische Klinik Hessisch Oldendorf, Nordwest-<br />

Krankenhaus Sanderbusch Sande, Oberhavel Kliniken GmbH – Klinik Hennigsdorf, Ökumenisches Hainich Klinikum GmbH<br />

Mühlhausen, Prosper-Hospital Recklinghausen, Ruppiner Kliniken GmbH Neuruppin, Saale-Unstrut-Klinikum Naumburg,<br />

Sächsisches Krankenhaus Rodewisch, Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz Schkeuditz, Sächsisches Krankenhaus Arnsdorf,<br />

Sofien- und Hufeland-Klinikum GmbH Weimar, SHG Klinikum Merzig, SRH Waldklinikum Gera, St. Barbara Hospital<br />

Gladbeck, St. Bernward Krankenhaus Hildesheim, St. Elisabeth Krankenhaus Dorsten, St. Elisabeth-Hospital gem. GmbH<br />

Iserlohn, St. Elisabeth-Hospital Gütersloh, St. Elisabeth-Hospital Herten gGmbH, St. Johannes Hospital Hagen, St. Josef-Hospital<br />

Bochum, St. Josefs Hospital Cloppenburg, St. Marien-Hospital Borken, St. Marien-Hospital Hamm, St. Marien-Hospital<br />

GmbH Lünen, St. Rochus Hospital Castrop-Rauxel, St. Sixtus-Hospital Haltern am See, St. Vincenz-Krankenhaus Datteln, St.<br />

Vincenz Krankenhaus Landeshospital Paderborn, St. Vincenz Krankenhaus Menden, Städtische Kliniken Dortmund, Städtisches<br />

Klinikum Görlitz, Städtisches Klinikum Lüneburg, Städtisches Klinikum Neunkirchen/Saar, Städtisches Krankenhaus<br />

Martha-Maria Halle-Dölau, Südharz-Krankenhaus Nordhausen GmbH, Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ Rudolstadt, Universität<br />

Leipzig, Universitätsklinikum Münster, Universitätsklinikum Aachen, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden,<br />

Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg / Saar, Universitätsklinikum Göttingen, Universitätsklinikum Jena, Universitätsklinikum<br />

Rostock, Zentralklinik Bad Berka GmbH<br />

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