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Gründe für die weite Verbreitung von Unter- und Mangelernährung ...

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<strong>Gründe</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>weite</strong> <strong>Verbreitung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Unter</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mangelernährung</strong> in Altenheimen<br />

● heute häufig sehr hohes Alter bei Eintritt ins Altenheim<br />

(Ursachen: höhere Lebenserwartung; Pflegeversicherung<br />

reicht nicht aus)<br />

● häufig schlechter Ernährungszustand bei Aufnahme<br />

(<strong>Unter</strong>ernährung wird <strong>von</strong> Verwandten/Ärzten oft nicht<br />

wahrgenommen; Körpergewicht wird nicht kontrolliert)<br />

● nach Eintritt ins Altenheim: vermehrt Depressionen <strong>und</strong><br />

schlechter Appetit<br />

● im Altenheim: wenig Bewegung, geringer Energiebedarf<br />

● Multimorbidität <strong>und</strong> hoher Medikamentenkonsum


Paderborner Altenheimstu<strong>die</strong> (PAHS)<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Ernährung, Bewegung<br />

<strong>Unter</strong>suchungsdesign: deskriptive Stu<strong>die</strong> in einem<br />

Paderborner Altenheim<br />

Teilnehmer:<br />

47 Seniorinnen, <strong>die</strong> selbständig<br />

essen; Alter (Median): 85 Jahre<br />

20 Seniorinnen, <strong>die</strong> das Essen<br />

gereicht bekommen;<br />

Alter (Median): 87 Jahre<br />

Durchführung: Jan.-Juni 1999<br />

Methodik:<br />

3-Tage genaues Wiegeprotokoll,<br />

Fragebogen


Die Nahrungsaufnahme beeinflussende<br />

Faktoren (Altenheimbewohnerinnen)<br />

51% klagen über einen mäßigen bis<br />

schlechten Appetit<br />

50% haben Probleme beim Kauen<br />

25% haben Schluckbeschwerden<br />

45% haben Probleme, ein Stück Fleisch<br />

kleinzuschneiden


Mediane Energiezufuhr: 1620 kcal (820 - 4750)<br />

Seniorinnen, <strong>die</strong> selbständig essen (n = 44)<br />

Anzahl<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

< 1000 1000-1250 1250-1500 1500-1700 1701-2000 2001-2500 > 2500


Mediane Zufuhr ausgewählter Vitamine bei<br />

Altenheimbewohnerinnen, <strong>die</strong> selbständig essen<br />

% des DACH-Referenzwertes<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 mg 1 mg<br />

0,7 mg<br />

8,4 mg<br />

53,6 mg<br />

158 µg<br />

2,6 µg<br />

B 1<br />

B 2<br />

B 6<br />

Folat Vit. E Vit. C Vit. D


Mediane Zufuhr ausgewählter Mineralstoffe bei<br />

Seniorinnen, <strong>die</strong> selbständig essen<br />

% des DACH-Referenzwertes<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6,8 mg<br />

182 mg<br />

499 mg<br />

56 µg<br />

Calcium Magnesium Zink Jod


Mediane Zufuhr <strong>von</strong> Nahrungsenergie bei<br />

Seniorinnen, <strong>die</strong> das Essen gereicht bekommen<br />

Energie: 1130 kcal (239-1860 kcal)<br />

Fettzufuhr: 48,7 g (41 %)<br />

Kohlenhydrate: 128 g (46 %)<br />

Protein: 34 g (13 %)


Mediane Zufuhr ausgewählter Vitamine bei<br />

Seniorinnen, <strong>die</strong> das Essen gereicht bekommen<br />

% des DACH-Referenzwertes<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,8 mg<br />

0,7 mg 6,5 mg<br />

0,4 mg<br />

108 µg<br />

29 mg<br />

1,34 µg<br />

B 1<br />

B 2<br />

B 6<br />

Folat Vit. E Vit. C Vit. D


Vitamin D: Empfehlungen <strong>und</strong> Zufuhr<br />

bei Altenheimbewohnerinnen<br />

16<br />

DRI 1999<br />

Vitamin-D-Zufuhr [µg/Tag]<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Zufuhr bei<br />

Seniorinnen, <strong>die</strong><br />

selbständig essen<br />

2,6 µg<br />

Zufuhr<br />

bei Seniorinnen, <strong>die</strong><br />

Essen gereicht<br />

bekommen<br />

1,3 µg<br />

DACH<br />

10 µg<br />

15 µg


Thiamin-Zufuhr in Abhängigkeit <strong>von</strong><br />

der Energieaufnahme (NVS-Stu<strong>die</strong>)<br />

3,5<br />

mg Thiamin/Tag<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

5er<br />

25er<br />

50er<br />

75er<br />

95er<br />

DGE<br />

DGE-Empfehlung<br />

0,5<br />

0,0<br />

1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000<br />

kcal/Tag


Körperliche Aktivitäten (Gehen, Gymnastik) der<br />

Seniorinnen, <strong>die</strong> selbständig essen<br />

34 % bewegen sich mehr als 2 h pro Woche<br />

25 % sind 1-2 h aktiv pro Woche<br />

11 % bewegen sich weniger als 0,5 h pro Woche<br />

30 % sind inaktiv<br />

35 % verlassen das Haus nur 1 mal pro Monat


Senioren/innen, <strong>die</strong> Leistungen der<br />

Pflegeversicherung in Anspruch nehmen<br />

pflegebedürftige Personen %<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Männer<br />

Frauen<br />

70-74 75-79 80-84 >84


Bedeutung der Muskelmasse im Alter<br />

• verbessert Mobilität, Gehfähigkeit, Gleichgewicht<br />

• reduziert das Risiko <strong>für</strong> Stürze <strong>und</strong> Knochenfrakturen<br />

• verbessert <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heitserwartung<br />

• verbessert Kohlenhydrat-, Fett- <strong>und</strong> Aminosäurenstoffwechsel<br />

• steigert den Energiebedarf<br />

• steigert den Appetit <strong>und</strong> <strong>die</strong> Nahrungszufuhr<br />

• reduziert das Risiko <strong>für</strong> eine Nährstoffunterversorgung


Muskelmasse im Alter<br />

● durch den Alterungsprozeß <strong>und</strong> passiven<br />

Lebensstil verliert der Mensch bis zum<br />

80. Lebensjahr 20-40 % Muskelmasse<br />

● ältere Menschen verlieren 3-4 % Kraft/Jahr<br />

● noch schnellerer Kraftabbau bei Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Bettlägerigkeit<br />

Kraft ist bis ins hohe Lebensalter trainierbar


Anforderungen an<br />

Muskelkräftigungsübungen<br />

● zu Hause durchführbar, einfach, kostengünstig<br />

● Training verschiedener Muskelgruppen, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

Alltagsaktivitäten, Gehen etc. wichtig sind<br />

● Steigerung der Gewichte in kleinen Schritten<br />

● geringe ges<strong>und</strong>heitsschädliche Nebeneffekte<br />

● bei Gelenkschmerzen: Übungen, <strong>die</strong> nur<br />

Muskeln <strong>und</strong> Bänder beanspruchen<br />

● evaluiertes Trainingsprogramm<br />

(Art, Intensität, Frequenz)

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