Untersuchungen zur Bewertung der Auswirkungen von ... - BLE
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Bodenschutzkalkung <strong>zur</strong>ückzuführen, wodurch mögliche Nährstoffdefizite teilweise<br />
ausgeglichen werden (Eberl 2002).<br />
Die Eutrophierungseffekte <strong>der</strong> N-Depositionen ließen sich ebenfalls an <strong>der</strong> Artenzusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Bodenvegetation dokumentieren. Zum Ausdruck kam dieser<br />
Effekt am deutlichsten an den Waldrän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Kiefern- und Lärchenwäl<strong>der</strong>, in<br />
denen außer Stickstoff, basische Stoffeinträge sowie ein ausreichendes Lichtangebot<br />
die wuchskräftigeren nitrophytischen Arten för<strong>der</strong>n. Magerzeiger, die in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit auf diesen Sandstandorten weit verbreitet waren (Heinken 1995),<br />
fehlen weitgehend.<br />
In den untersuchten naturnahen Laubwäl<strong>der</strong>n traten diese Effekte nur im Eichen-<br />
Hainbuchenwald bei N-Depositionen <strong>von</strong> über 13 kg ha -1 a -1 in Erscheinung. Im<br />
Buchenwald hatte die hier berechnete maximale Zusatzbelastung <strong>von</strong> 3 kg ha -1 a -1<br />
zu keiner Zunahme <strong>der</strong> Nitrophyten geführt. Diese Ergebnisse korrespondieren<br />
nur in wenigen Beständen mit den N-min-Vorräten im Boden.<br />
An<strong>der</strong>e Ökosystemkompartimente (N-Vorrat im Auflagehumus, Boden-pH,<br />
Basensättigung, Basenneutralisierungskonstante) zeigten keine statistisch signifikante<br />
Reaktion auf die Zusatzbelastungen benachbarter Stallanlagen. Auch eine<br />
selektive statistische Auswertung <strong>der</strong> Standorte, die einen gerichteten Gradienten<br />
<strong>der</strong> N-min-Konzentrationen aufwiesen, kam zu keinem an<strong>der</strong>en Ergebnis (Landscheidt<br />
2010). Graduelle Unterschiede <strong>der</strong> boden- und pflanzenphysiologisch bedeutsamen<br />
Bodenversauerung werden offensichtlich durch die forstwirtschaftliche<br />
Nutzung (z. B. Bodenschutzkalkung, Holznutzung) und durch die vorhandene erhöhte<br />
Hintergrundbelastung überprägt (Eberl 2002). Möglicherweise spielen auch<br />
puffernde Effekte des basischen Ammoniak o<strong>der</strong> die aus Stallanlagen freigesetzten,<br />
basisch wirkenden Stäube an den Waldsäumen eine nicht unerhebliche Rolle<br />
(Heinsdorf 2000).<br />
8.2.2 Wirkschwellen<br />
Die <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>von</strong> Immissionswirkungen durchgeführten <strong>Untersuchungen</strong> erfolgten<br />
in Wäl<strong>der</strong>n, die im Nahbereich teilweise unter Extrembelastungen standen.<br />
Ein - allerdings wegen <strong>der</strong> niedrigen Fallzahlen statistisch nicht abzusichern<strong>der</strong> -<br />
Zusammenhang zeigte sich zwischen <strong>der</strong> Baumvitalität und den berechneten N-<br />
Zusatz-Depositionen über 50 kg ha -1 a -1 . Zusammen mit <strong>der</strong> über<br />
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