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Untersuchungen zur Bewertung der Auswirkungen von ... - BLE

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wird ein Teil des aus <strong>der</strong> Atmosphäre direkt aufgenommenen Ammoniaks als<br />

Ammonium o<strong>der</strong> Aminosäuren im Zellsaft zwischengespeichert, langfristig kann<br />

<strong>der</strong> Stickstoff jedoch nur bei ausreichendem Angebot an<strong>der</strong>er Nährelemente<br />

metabolisiert werden. Wie sich anhand <strong>der</strong> Nährstoffkonzentrationen in den Nadeln<br />

zeigte, liegen jedoch wichtige Nährelemente wie Magnesium und Phosphat<br />

im Mangelbereich vor, wodurch <strong>der</strong> entsprechende Zuwachs an Biomasse unterbleibt.<br />

Vielmehr signalisiert das Niveau <strong>der</strong> Nadelspiegelwerte auf den in Norddeutschland<br />

überwiegend nährstoffschwachen Standorten eine physiologische<br />

Stickstoffsättigung. Die N-Aufnahme im Kronenraum ist dadurch stark gehemmt<br />

und kann sogar <strong>zur</strong> Wie<strong>der</strong>freisetzung (Reemission) <strong>von</strong> NH 3 führen (Van <strong>der</strong><br />

Eerden et al. 2000). Durch Reemission wie<strong>der</strong> in die Atmosphäre getretenes und<br />

lokal wie<strong>der</strong> deponiertes Ammoniak gelangt trittsteinartig in den Ferntransport, bis<br />

es permanent deponiert wird (Bleeker et al 2009). Dies erklärt die gegenüber den<br />

Vorbelastungsdaten festgestellten geringen Abweichungen <strong>der</strong> in Nordwestdeutschland<br />

gemessenen N-Flüsse. Auch die gegenüber dem Referenzstandort<br />

Sa deutlich höheren NH 3 -Immissionskonzentrationen am Standort Ho (Landkreis<br />

Vechta) kommen nicht in höheren N-Flüssen in <strong>der</strong> Kronentraufe zum Ausdruck.<br />

Die Vermutung somit liegt nahe, dass <strong>der</strong> für die Modellrechnungen gewählte<br />

Kompensationspunkt für die N-gesättigten Ökosysteme stärker vorbelasteter<br />

Räume nicht zutrifft. Eine genauere Modellierung <strong>der</strong> N-Depositionen setzt beson<strong>der</strong>s<br />

in Gebieten mit erhöhten N-Depositionen die Berücksichtigung bidirektionaler<br />

NH 3 -Flüsse voraus (Loubet et al. 2009).<br />

Inwieweit die effektiven N-Depositionen bei erhöhten NH 3 -Konzentrationen landwirtschaftlich<br />

intensiv genutzter Regionen denen mit Kronentraufemessungen o<strong>der</strong><br />

mit Modellen (einschließlich <strong>der</strong> mikrometeorologischer Methoden) ermittelten<br />

Flussraten näher kommen, lässt sich nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht<br />

beurteilen. Hierzu bieten an<strong>der</strong>e Ansätze eine Hilfestellung. Ein sehr aussagekräftiges<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>der</strong> <strong>der</strong> effektiven N-Deposition stellt das<br />

Biomonitoring mit Bodenmoose dar (Mohr 1999, Pitcairn 2009). Bei einem Vergleich<br />

<strong>der</strong> MAPESI-Daten mit den Ergebnissen einer bundesweiten Studie zum<br />

Biomonitoring <strong>von</strong> Stickstoff-Depositionen mit Waldbodenmoosen (Pesch et al.<br />

2007, UBA 2011a) werden ebenfalls größere regionale Abweichungen offenkundig.<br />

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