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Untersuchungen zur Bewertung der Auswirkungen von ... - BLE

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Die Depositionsgeschwindigkeit hängt ab <strong>von</strong> den regional sehr unterschiedlichen<br />

meteorologischen Verhältnissen (z. B. Nie<strong>der</strong>schlag, Luftfeuchte, Wind etc.) aber<br />

auch <strong>von</strong> <strong>der</strong> Konzentration an<strong>der</strong>er Luftinhaltsstoffe und den<br />

Bestandesverhältnissen selbst. Dieser Variabilität <strong>der</strong> Depositionsgeschwindigkeit<br />

werden Inferentialmodelle – auf denen <strong>der</strong> LAI-Ansatz beruht – nicht gerecht, wodurch<br />

sich erhebliche Abweichungen <strong>von</strong> Messdaten begründen können (Erisman<br />

et al. 2001, Schmidt et al. 2005).<br />

Beson<strong>der</strong>s im Nahbereich <strong>von</strong> Stallanlagen, wo bereits große Mengen des emittierten<br />

Ammoniaks wie<strong>der</strong> deponiert werden, können bidirektionale Flüsse eine<br />

erhebliche Rolle spielen. Diese auf <strong>der</strong> Vegetationsoberfläche parallel verlaufenden<br />

Depositions- und Emissionsprozesse stehen in unmittelbarer Wechselbeziehung<br />

<strong>zur</strong> physikalischen und chemischen Beschaffenheit <strong>der</strong> Atmosphäre (z. B.<br />

Luftfeuchte, SO 2 -, NO x -Konzentrationen) und <strong>der</strong> Vegetation (Entwicklungsgrad,<br />

Nährstoffversorgungsgrad etc.), wodurch die Modellierung <strong>von</strong> NH 3 -N-<br />

Depositionen generell sehr problematisch ist (Dämmgen & Erisman 2001). Nach<br />

ersten Ergebnissen <strong>von</strong> <strong>Untersuchungen</strong>, die im Rahmen dieses Projektes nicht<br />

mehr abgeschlossen werden konnten, wird Ammoniumnitrat bei Temperaturen<br />

über 13 °C durch Thermolyse wie<strong>der</strong> in die Atmosphäre emittiert. Bei Außentemperaturen<br />

über diesem Wert ist somit trockene Stickstoff-(Netto-)Deposition stark<br />

herabgesetzt. Bleiben <strong>der</strong>artige atmosphärenchemische Prozesse – z . B. bei<br />

Lagrang´nschen Partikelmodellen (z.B. AUSTAL2000) o<strong>der</strong> Inferentialmodellen –<br />

unberücksichtigt, kann es zu einer signifikanten Überschätzung <strong>der</strong> N-<br />

Depositionen kommen, die quantitativ im Ökosystem verbleibt (Loubet et al. 2009).<br />

8.1.3 Hintergrundbelastung<br />

Ebenfalls große Unterschiede zwischen den gemessenen N-Flüssen in <strong>der</strong> Kronentraufe<br />

und modellierten N-Depositionen zeigen sich an den 5 Messstandorten<br />

beim Vergleich mit den Depositionswerten <strong>zur</strong> Vorbelastung vom Umweltbundesamt<br />

(UBA 2011). Hier ergaben sich Unterschiede, die mit 19 - 38 kg ha -1 a -1 deutlich<br />

über <strong>der</strong> Messunsicherheit <strong>der</strong> Kronentraufemessungen innerhalb eines Waldbestandes<br />

liegen (ca. 5 kg ha -1 a -1 ). Gegenüber den N-Depositionen, die für<br />

Deutschland noch bis Anfang 2011 (vor Projektbeginn) aus einem Vorgängerdatensatz<br />

vorlagen (UBA 2011b), haben sich die Unterschiede jedoch mehr als hal-<br />

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