Bericht_Nr.512_Ji ... - TUHH
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die quasistationären nichtlinearen Response- und Steuerkräfte sowie die Wechselwirkung<br />
zwischen Rumpf, Propeller und Ruder in vier Quadranten, d.h. für Vorwärts- und<br />
Rückwärtsfahrt des Schiffes in Verbindung mit Vorwärts- und Rückwärtsdrehung der<br />
Schraube.<br />
Ein wichtiges Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einige moderne numerische Untersuchungsmethoden<br />
nicht linearer Systeme vorzustellen. Dabei steht die Anwendung solcher<br />
Untersuchungsmethoden auf die technischen nichtlinearen Probleme im Vordergrund.<br />
Anhand der drei ausgewählten meerestechnischen Systeme soll insbesondere das<br />
systematische Vorgehen zur Lösung nichtlinearer Schiffsdynamik verdeutlicht werden.<br />
Kreuzer [29] stellte viele moderne numerische Untersuchungsmethoden mit mathematischen<br />
Ableitungen und theoretischen Begründungen zusammen. Als besonders geeignet<br />
und leicht anwendbar für die hier betrachteten Systeme erweisen sich die folgenden<br />
Untersuchungsmethoden:<br />
Lokale lineare Stabilitätsanalyse<br />
Fourier-<br />
Analyse<br />
Poincare-Abbildung<br />
Bestimmung der Ljapunov-Exponenten bzw. -Dimension.<br />
Numerische Simulation allein liefert im allgemeinen noch keine ausreichenden Informationen.<br />
Viele praktische Aussagen können erst durch weitere numerische Analysen mit<br />
Hilfe geeigneter Untersuchungsmethoden erhalten werden. Die Anwendung verschiedener<br />
Untersuchungsmethoden ist oft durch den hohen rechnerischen Aufwand und die<br />
physikalische Kompliziertheit technischer Systeme (z.B. zu große Anzahl von Freiheitsgraden<br />
oder zu langsamer Einschwingvorgang) eingeschränkt. Es gibt keine einzelne<br />
Methode, die in jedem System funktioniert und alle Fragen des betrachteten Systems<br />
befriedigend beantworten kann. Für ein und dasselbe System müssen oft verschiedene<br />
Methoden gleichzeitig verwendet werden.<br />
Ein besonderes Anliegen dieser Arbeit ist es, das dynamische Verhalten der betrachteten<br />
Systeme vorherzusagen und damit die Sicherheit im Betrieb zu erhöhen. Dazu ist<br />
es notwendig, zuerst die für die instabilen Gleichgewichtslagen und Bewegungen verantwortlichen<br />
Parameter und deren kritische Bereiche einzelner Parameter zu identifizieren<br />
und dann die möglichen Maßnahmen zur Stabilisierung zu finden. Das Erstere setzt<br />
eine systematische Variation der Parameterwerte voraus. Das Letztere erfordert eine<br />
genaue Erkennung physikalischer Zusammenhänge verschiedener Einflüsse der Parameter.<br />
Dies ist nur möglich, wenn die benutzten mathematischen Modelle realistisch und<br />
zuverlässig sind. Dabei kann die Beschränkung auf deterministische Systeme die Untersuchung<br />
erheblich erleichtern. Deshalb werden alle Untersuchungen in der vorliegenden<br />
Arbeit unter deterministischen Bedingungen durchgeführt, d.h. die Erregung ist entweder<br />
stationär oder periodisch.<br />
Die mathematischen Modelle der drei untersuchten Systeme werden im Abschnitt 2 beschrieben.<br />
Dabei wird auf ausführliche mathematische Ableitungen, die entweder in den<br />
zitierten Arbeiten oder in den Anhängen zu finden sind, verzichtet. Vielmehr werden<br />
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