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der angebliche brief alexanders an aristoteles über die wunder ...

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172 EVA HANETSEDER<br />

Version des Briefes, eines bisher kaum beh<strong>an</strong>delten Textes, gib t<br />

uns dar<strong>über</strong> beson<strong>der</strong>s willkommenen Aufschluss, weil uns des -<br />

sen Vorlage zugänglich ist und hier eigentliche Ersetzungsvorgänge<br />

beobachtet werden können.<br />

Gerade <strong>die</strong> Auflösung <strong>der</strong> AcI-Konstruktionen sowie weiter e<br />

Vereinfachungen im Text führten zu <strong>der</strong> oben formulierte n<br />

Hypothese, dass Bam als Vorleseversion gedacht war. Der AcI<br />

und ein ausgeprägt hypotaktischer Satzbau waren schon immer<br />

vornehmlich in <strong>der</strong> Literatursprache heimisch ' 6 . In <strong>der</strong><br />

Umg<strong>an</strong>gssprache hingegen war <strong>die</strong> Vari<strong>an</strong>te von Nebensatz mit<br />

einleiten<strong>der</strong> Konjunktion schon seit <strong>der</strong> Kaiserzeit " gebräuchlich,<br />

worauf vor allem unter dem Einfluss <strong>der</strong> Bibel <strong>der</strong> A d<br />

immer mehr durch Sätze mit den Konjunktionen quod, quia,<br />

quoniam zurückgedrängt wurde . Um es mit Wirth-Poelchau z u<br />

formulieren :<br />

„ In einem Zweig <strong>der</strong> Literatur findet jedoch <strong>die</strong> <strong>an</strong>alytische Nebensatzkonstruktion<br />

uneingeschränkte Aufnahme : bei den christlichen Schriftstellern<br />

seit Beginn des 3. Jahrhun<strong>der</strong>ts, seit <strong>die</strong> lateinische Bibeliibersetzung, in<br />

Nachahmung des griechischen Satzbaus, dem quod-Satz den Vorzug gegeben<br />

hat "'$ .<br />

Was nun <strong>die</strong> seinerzeitige Entwicklung des AcI betrifft, s o<br />

nimmt m<strong>an</strong> generell <strong>an</strong>, dass er sich aus Fügungen des Typ s<br />

iubeo hominem abire herleitet 19 . Im Griechischen und im Lateinischen<br />

kam es zu einer ungemeinen Ausbreitung <strong>die</strong>ser Konstruktion,<br />

im Rom<strong>an</strong>ischen wurde sie aber wie<strong>der</strong> auf den enge n<br />

Bereich <strong>der</strong> Verben des Machens und des Lassens (iubere)<br />

beschränkt Z0. Im mittelalterlichen Latein, wo <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Verwendungsweisen weiterleben, dürfte sich stellenweise ein e<br />

Konzentration <strong>der</strong> Anwendungstypen finden, <strong>die</strong> dem ursprung-<br />

16. Raphael KÜHNER / C. STEGMANN, Lateinische Grammatik II, H<strong>an</strong>nover<br />

'1955, p. 274. — Ferdin<strong>an</strong>d SOMMER, Vergleichende Syntax <strong>der</strong> Schulsprachen ,<br />

Leipzig 1959, p . 97 .<br />

17. Joh<strong>an</strong>n Baptist HOFMANN / Anton SZANTYR, Lateinische Syntax un d<br />

Stilistik (H<strong>an</strong>dbuch <strong>der</strong> Altertumswissenschaft II 2,2), München 1965, p . 354 .<br />

18. WIRTH-POELCHAU (wie Anm. 15), p . 17 .<br />

19. Cf. auch H . HETTRICH, Die Entstehung des lateinischen und griechischen<br />

AcI, in : Rekonstruktion und relative Chronologie, Akten <strong>der</strong> VIII . Fachtagung<br />

<strong>der</strong> Indogerm<strong>an</strong>ischen Gesellschaft, Leiden 1987, pp . 221-234 .<br />

20. HOFMANN-SZANTYR (Wie Anm. 17), p. 354 .

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