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der angebliche brief alexanders an aristoteles über die wunder ...

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182 EVA HANETSEDER<br />

finden sich Stellen, wo ihr (sc . <strong>der</strong> Fügung mit Part . Fut.) <strong>der</strong><br />

Wert eines blossen Futurs zukommt . Zwar sucht <strong>die</strong> Schriftsprache<br />

solche Wendungen zurückzudämmen, doch konnte sie nich t<br />

umhin, <strong>der</strong> Umschreibung vollen Raum da zu gewähren, w o<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Ausdrucksweisen m<strong>an</strong>gelten : beim Infinitiv des Futur s<br />

(c<strong>an</strong>taturum esse) und beim futurlosen Konjunktiv (c<strong>an</strong>taturus<br />

sim) . Im Spätlatein breitet sich <strong>der</strong> Typus als regelrechtes Substitut<br />

des klassischen Futurs aus : crediturus sum = credam » s s<br />

Es h<strong>an</strong>delt sich hier um eine Entwicklung, <strong>die</strong> d<strong>an</strong>n in de r<br />

nachklassischen Volkssprache, z. B. bei Petron, erst richtig ein -<br />

setzt st Das Rom<strong>an</strong>ische, so Müller 55, habe sich jedoch für ökonomischere<br />

Ausdrucksweisen entschieden, und deshalb ist di e<br />

Periphrase mit dem Partizip Futur verschwunden S6 . Die Wahl<br />

<strong>der</strong> ökonomischeren Ausdrucksweise wie auch <strong>die</strong> generell e<br />

Abneigung gegen <strong>die</strong>se Konstruktion in <strong>der</strong> Umg<strong>an</strong>gssprach e<br />

können wohl für das Fehlen in Bam ver<strong>an</strong>twortlich gemach t<br />

werden. Als praktischer Ersatz für <strong>die</strong> hergebrachten Futurformen<br />

boten sich mehrere periphrastische Konstruktionen <strong>an</strong> . Im<br />

Vor<strong>der</strong>grund steht dabei <strong>die</strong> Verbindung von debere + Infinitiv<br />

s' . Sie geniesst auch in Bam eindeutig den Vorzug . Debere<br />

mit Infinitiv taucht in Ansätzen bereits in <strong>der</strong> Kaiserzeit, auch<br />

wie<strong>der</strong> bei Petron, auf (Sat . 67,7 sex pondo et selibram debe t<br />

habere), allerdings in potentialer Bedeutung . Häufig ist <strong>die</strong> Verwendung<br />

im Spätlatein bei Chiron und <strong>an</strong><strong>der</strong>swo 58 . Der Aspekt<br />

<strong>der</strong> Zukünftigkeit <strong>über</strong>wog den Aspekt <strong>der</strong> Notwendigkeit 59 .<br />

53. Bodo MÜLLER, Das lateinische Futur und <strong>die</strong> rom<strong>an</strong>ischen Ausdrucks -<br />

weisen für das futurische Geschehen (Rom<strong>an</strong>ische Forschungen 76, 1964 ,<br />

pp. 44-97), hier : p. 62f.<br />

54. PETRON. sat., z. B. 45,4 : habituri sumus munus.<br />

55. MOLLER (wie Anm. 53), p. 63 .<br />

56. Hierzu auch STOTZ (wie Anm. 24), IX § 61 .<br />

57. Die ererbte Bedeutungsverw<strong>an</strong>dtschaft von Futur und Konjunktiv —<br />

prospektiver als auch subjektiv modaler Konjunktiv des Wünschens, Erwartens,<br />

Sollens favorisierte sicherlich <strong>die</strong> Konstruktion . Als vergleichbare, <strong>an</strong>alog e<br />

Bildungsweise sei hier <strong>die</strong> englische Futurform shall + Inf. <strong>an</strong>geführt. Cf.<br />

STOTZ, ibid ., IX § 61 .<br />

58. Siehe Einar LÖFSTEDT, Syntactica, Stu<strong>die</strong>n und Beiträge zur historischen<br />

Syntax des Lateins, 2 . Teil, Lund 1933, p . 63ff.<br />

59. Das gleiche Phänomen zeichnet sich in <strong>der</strong> Periphrase von Gerundiv<br />

+ esse i .S. eines Part. Fut . Akt. ab : cf. BENED . reg. prol . 40 : praepar<strong>an</strong>da<br />

sunt corda nostra et corpora s<strong>an</strong>ctae . .. oboe<strong>die</strong>ntiae rnilit<strong>an</strong>da, wobei milit<strong>an</strong>da<br />

= militatura (cf. STOTZ [wie Anm. 24], IX § 61) .

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