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"strasse und verkehr" 10/2013 - VSS

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<strong>10</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr<br />

route et trafic<br />

<strong>VSS</strong>-Studienreise <strong>2013</strong> nach Venedig: Die grosse Fotoreportage<br />

Tunnelbeleuchtung im Umbruch: Das ASTRA setzt auf LED<br />

Wie viel Verkehr verträgt der Strassenraum? Der Kanton Zürich hat Antworten<br />

Voyage d’étude de la <strong>VSS</strong> à Venise en <strong>2013</strong>: le grand reportage-photo<br />

L’éclairage du tunnel en transition: ASTRA mise sur les LED<br />

Quel trafic l’espace routier est-il en mesure de supporter?


Mehr Grip auf<br />

Fahrbahn <strong>und</strong> Pisten<br />

Innovative Höchstdruck-Wasserstrahl-Technologie schafft beste Resultate.<br />

Reinigen <strong>und</strong> Absaugen der Rückstände in einem Arbeitsgang spart Zeit.<br />

– Entfernung Pneuabrieb<br />

– Griffigkeitsverbesserung<br />

– Demarkierung<br />

Wasserhöchstdruckverfahren<br />

bis 2‘500 bar<br />

ISS Kanal Services AG<br />

Kernser<strong>strasse</strong> 3<br />

6056 Kägiswil<br />

Tel. 041 660 17 57<br />

kaegiswil@isskanal.ch<br />

www.isskanal.ch


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong><br />

verkehr<br />

99. Jahrgang | Oktober <strong>2013</strong><br />

Offizielle Zeitschrift des Schweizerischen Verbandes<br />

der Strassen- <strong>und</strong> Verkehrsfachleute<br />

route et<br />

trafic<br />

99 e année | Octobre <strong>2013</strong><br />

Publication officielle de l’Association suisse des<br />

professionnels de la route et des transports<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial<br />

Studienreise stärkt den Verband<br />

Rolf Leeb<br />

Thema | <strong>VSS</strong>-Studienreise <strong>2013</strong><br />

<strong>VSS</strong>-Experten besuchen die Grossprojekte der Lagunenstadt<br />

Rolf Leeb<br />

«Mose» – Tore gegen den Untergang<br />

Rolf Leeb<br />

Galaabend im «Casino di Venezia»<br />

Rolf Leeb<br />

Fachartikel<br />

Der Einfluss der Energiewende auf die Mobilität<br />

Gérald Cuennet <strong>und</strong> Julien Cuennet<br />

Operatives Risikomanagement in den ASTRA-Projekten<br />

Serge Tschäppeler<br />

Entstehender Online-Daten-Markt –<br />

am Anwendungsfall Kurzfrist-Verkehrsprognosen<br />

Julien Bauer <strong>und</strong> Bernhard Alt<br />

Tunnelbeleuchtung im Umbruch<br />

Paolo Maltese <strong>und</strong> Marcel Berner<br />

Verträglichkeit des Verkehrsaufkommens im Strassenraum<br />

N. Bischofberger, J. Hoessly, M. Laube, D. Morgenthaler, W. Padrock<br />

Forschung | Normung | Informationen<br />

Forschungsberichte<br />

Informationen<br />

5<br />

6<br />

12<br />

20<br />

22<br />

27<br />

32<br />

36<br />

42<br />

48<br />

Table des matières<br />

Avant-propos<br />

Le voyage d’étude renforce l’association<br />

Rolf Leeb<br />

Thème | Voyage d’étude <strong>2013</strong> de la <strong>VSS</strong><br />

Les experts de la <strong>VSS</strong> visitent les projets d’envergure de la ville-lagune<br />

Rolf Leeb<br />

«Mose» – des portes pour empêcher le naufrage<br />

Rolf Leeb<br />

Soirée de gala au «Casino di Venezia»<br />

Rolf Leeb<br />

Articles techniques<br />

La transition énergétique pour la mobilité routière<br />

Gérald Cuennet et Julien Cuennet<br />

Gestion opérationnelle des risques dans le cadre des projets de l’OFROU<br />

Serge Tschäppeler<br />

Création d’un marché des données en ligne –<br />

illustré par les prévisions de trafic à court terme<br />

Julien Bauer et Bernhard Alt<br />

L’éclairage des tunnels est en pleine mutation<br />

Paolo Maltese <strong>und</strong> Marcel Berner<br />

Impact du volume de trafic dans l’espace routier<br />

N. Bischofberger, J. Hoessly, M. Laube, D. Morgenthaler, W. Padrock<br />

Recherche | Normalisation | Informations<br />

Rapports de recherche<br />

Informations<br />

IMPRESSUM | ISSN 0039-2189<br />

Herausgeber | Editeur<br />

<strong>VSS</strong> Schweizerischer Verband der<br />

Strassen- <strong>und</strong> Verkehrsfachleute<br />

<strong>VSS</strong> Association suisse des professionnels<br />

de la route et des transports<br />

Sihlquai 255, CH-8005 Zürich<br />

Telefon 044 269 40 20 | Telefax 044 252 31 30<br />

info@vss.ch | www.vss.ch<br />

Redaktion | Rédaction<br />

<strong>VSS</strong>, Redaktion «Strasse <strong>und</strong> Verkehr»<br />

Sihlquai 255, CH-8005 Zürich<br />

Telefon 044 269 40 20 | Telefax 044 252 31 30<br />

redaktion@vss.ch<br />

Verantwortlicher Redaktor | DTP<br />

Responsable de rédaction | DTP<br />

Rolf Leeb, media&more GmbH, Zürich<br />

Fachliche Begleitkommission<br />

Commission d’accompagnement technique<br />

Edouard Borloz, Manfred Beck, Nicole Grau,<br />

Carlo Mariotta, Yvan Ramel, Reto Zobrist<br />

Übersetzungen | Traductions<br />

Atlantis Übersetzungsdienst AG,<br />

Anne-Lise Montandon<br />

Inserate | Annonces publicitaires<br />

Print Promotion, Andreas Benz<br />

Route de la Rotte 5, CH-1787 Mur VD<br />

Telefon 026 673 25 20, Telefax 026 673 25 19<br />

E-Mail: andreas.benz@printpromotion.ch<br />

www.printpromotion.ch<br />

Druck <strong>und</strong> Versand<br />

Impression et expédition<br />

Sihldruck AG<br />

Binz<strong>strasse</strong> 9, CH-8045 Zürich<br />

Preise | Prix<br />

Jahresabonnement | Abonnement par an<br />

Schweiz | Suisse CHF 112.75<br />

CEPT- <strong>und</strong> Mittelmeerländer CHF 128.–<br />

Pays CEPT et méditerranéens<br />

Übrige Länder | Autres pays CHF 142.–<br />

Einzelnummer | Par numéro CHF 12.–<br />

(+ Versand)<br />

«Strasse <strong>und</strong> Verkehr» erscheint in<br />

<strong>10</strong> Nummern jährlich. Mitglieder des <strong>VSS</strong> erhalten<br />

ein Exemplar der Zeitschrift kostenlos.<br />

«route et trafic» paraît en <strong>10</strong> numéros par<br />

an. Les membres de la <strong>VSS</strong> reçoivent un exemplaire<br />

du périodique gratuitement.<br />

Die Verantwortung für den Inhalt der publizierten<br />

Artikel <strong>und</strong> Inserate liegt bei den Autoren<br />

<strong>und</strong> den Inserenten.<br />

Es werden keine Inserate mit rassistischem,<br />

politischem, religiösem oder pornografischem<br />

Inhalt publiziert.<br />

Die Inserenten verpflichten sich, keine absichtlich<br />

falsche oder irreführende Werbung zu<br />

publizieren.<br />

Foto Titelseite:<br />

<strong>VSS</strong>-Studienreise nach Venedig: Experten<br />

sind auf dem Schiff unterwegs zu den<br />

technischen Besichtigungen<br />

(Foto/Montage: Rolf Leeb).<br />

Photo de la page de couverture:<br />

Voyage d’étude à Venise de la <strong>VSS</strong>: Les<br />

experts naviguent vers les sites de visite<br />

technique (photo/montage: Rolf Leeb).<br />

inhaltsverzeichnis table des matiÈres 3


Im Amt für Städtebau der Stadt Winterthur<br />

lenken r<strong>und</strong> fünfzig Mitarbeitende die verkehrliche,<br />

räumliche <strong>und</strong> bauliche Entwicklung der<br />

sechstgrössten Schweizer Stadt. Eine wichtige<br />

Aufgabe stellt die planerische Umsetzung des<br />

städtischen Gesamtverkehrskonzeptes (sGVK)<br />

dar. Zur Ergänzung unseres Teams in der Verkehrsplanung<br />

suchen wir per sofort oder nach<br />

Vereinbarung einen oder eine<br />

Projektleiter/in Verkehr oder<br />

Verkehrsplaner/in<br />

Pensum: 80%<br />

Ihre Aufgaben<br />

Sie leiten in der Planungsphase Projekte <strong>und</strong><br />

erarbeiten Konzepte im Bereich Bus-, Velo-,<br />

Fuss- sowie dem motorisierten Individualverkehr.<br />

Es gelingt Ihnen dabei, die vielschichtigen Anforderungen<br />

an den öffentlichen Strassenraum<br />

zu strukturieren, Varianten zum Entscheid zu<br />

bringen <strong>und</strong> interdisziplinäre Planungsteams zu<br />

umsetzungsreifen Gestaltungs- <strong>und</strong> Betriebskonzepten<br />

zu bewegen. Die verkehrstechnische<br />

Beurteilung von Gebietserschliessungen r<strong>und</strong>et<br />

Ihre Tätigkeit ab.<br />

Ihr Profil<br />

Sie handeln zielorientiert, schätzen Eigenverantwortung<br />

<strong>und</strong> ein innovatives Umfeld, wachsen<br />

an komplexen Fragen <strong>und</strong> sind kompetent, fachliche<br />

Beurteilungen vorzunehmen. Nicht zuletzt<br />

freuen Sie sich auf den Dialog mit unterschiedlichsten<br />

Anspruchsgruppen aus der Bevölkerung.<br />

Wir erwarten ausgewiesenes Talent in Projektentwicklung<br />

<strong>und</strong> –management, f<strong>und</strong>iertes Wissen<br />

in Verkehrsplanungsfragen <strong>und</strong> Sensibilität<br />

für den öffentlichem Raum sowie einen Fachhochschul-<br />

oder ETH-Abschluss im Bereich Raum<br />

<strong>und</strong>/oder Verkehr. Kommunikationsfähigkeit <strong>und</strong><br />

Verhandlungsgeschick r<strong>und</strong>en Ihr Profil ab.<br />

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne<br />

Raffael Noesberger, Gesamtleiter Verkehr,<br />

Tel. +41 79 483 71 96.<br />

Bewerbungen richten Sie bitte bis 8. November<br />

<strong>2013</strong> an das Departement Bau, Personaldienst,<br />

Claudia Basler, Neumarkt 4, 8402 Winterthur.<br />

www.jobs.winterthur.ch


DE<br />

FR<br />

Studienreise stärkt<br />

den Verband<br />

Schon seit der Gründung des <strong>VSS</strong> bilden die Studienreisen<br />

einen wichtigen Gr<strong>und</strong>pfeiler im Verbandsleben. Sie öffnen<br />

Horizonte <strong>und</strong> inspirieren uns für neue Ideen <strong>und</strong> Projekte.<br />

Früher waren es noch die gigantischen Strassenbauten in<br />

den USA oder neue Bautechniken <strong>und</strong> -materialien im In<strong>und</strong><br />

Ausland, die das Interesse des <strong>VSS</strong> weckten.<br />

Die Studienreise im Jubiläumsjahr legte den Fokus auf ein<br />

weltweit einmaliges Verkehrssystem, das nicht nur die<br />

Transportwege zu Lande, sondern auch jene zu Wasser fest<br />

integriert hat. Mehr als 50 000 Pendler <strong>und</strong> Studenten aus<br />

den umliegenden Orten steigen täglich vom Überland- in<br />

den «Wasserbus» um, was von den Mitarbeitern der städtischen<br />

Verkehrsgesellschaft Azienda del Consorzio Trasporti<br />

Veneziano (ACTV) logistische Höchstleistungen verlangt.<br />

Mehr als 500 Frachtboote versorgen die Stadt täglich mit<br />

r<strong>und</strong> 850 Tonnen an Gütern – von Lebensmitteln bis zum<br />

Baumaterial. Auch die Müllabfuhr kommt übers Wasser:<br />

Jeden Morgen sammeln Lastbarken Tonnen von Abfällen<br />

Sack für Sack an vorgegebenen Sammelplätzen ein. Dazu<br />

kommen jedes Jahr über 20 Millionen Touristen, die ebenfalls<br />

bewegt werden müssen.<br />

Ebenso imposant war auch das 5 Miliarden Euro teure Hochwasserschutzprojekt<br />

«Mose», das die Lagunenstadt ab 2016<br />

vor den immer häufiger auftretenden Hochwassern schützen<br />

soll. Leider konnten die Teilnehmenden der Studienreise<br />

das gigantische Bauvorhaben nur vom Schiff aus bew<strong>und</strong>ern.<br />

Deshalb haben wir in dieser Ausgabe die technischen Details<br />

<strong>und</strong> die raffinierte Funktionsweise des Megaprojekts ausführlich<br />

aufbereitet.<br />

Im Mittelpunkt der Studienreise stand aber auch der gesellschaftliche<br />

Aspekt. Wenn so viel Kompetenz aus dem<br />

Strassen- <strong>und</strong> Verkehrswesen versammelt ist, wird Networking<br />

zu einem dominierenden Thema. Die vielen inspirierenden<br />

Gespräche zeigten deutlich, dass der <strong>VSS</strong> lebt <strong>und</strong> auch<br />

weiterhin seinen festen <strong>und</strong> absolut notwendigen Platz in<br />

der Gesellschaft haben wird. So gesehen hat diese perfekt<br />

organisierte Studienreise auch zur Stärkung des Verbandes<br />

<strong>und</strong> letztlich zu neuer Energie in der Normierungsarbeit<br />

beigetragen. So funktioniert heute Milizarbeit.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.<br />

Le voyage d’étude renforce<br />

l’association<br />

Depuis la fondation de la <strong>VSS</strong>, les voyages d’étude ont toujours<br />

été une pierre angulaire dans la vie de l’association. Ils<br />

ouvrent des horizons et nous inspirent des idées originales<br />

et de nouveaux projets. Autrefois, c’était la construction<br />

d’ouvrages routiers gigantesques aux USA ou de nouveaux<br />

matériaux et techniques de construction mis en œuvre en<br />

Suisse comme à l’étranger qui suscitaient l’intérêt de la <strong>VSS</strong>.<br />

Lors de cette année d’anniversaire, le voyage d’étude a mis l’accent<br />

sur un système de transport unique au monde, qui intègre<br />

non seulement les voies de transport sur terre, mais aussi sur<br />

l’eau. Chaque jour, plus de 50 000 navetteurs et étudiants des<br />

alentours passent du bus terrestre au «bateau-bus», ce qui impose<br />

une prouesse logistique aux collaborateurs de la société de transports<br />

urbains Azienda del Consorzio Trasporti Veneziano (ACTV).<br />

Par ailleurs, plus de 500 cargos déchargent quotidiennement<br />

quelque 850 tonnes de marchandises – des denrées alimentaires<br />

aux matériaux de construction. Le ramassage des ordures s’effectue<br />

également sur l’eau: chaque matin, des barges collectent des<br />

tonnes de déchets, sac après sac, et les transportent vers des<br />

lieux de dépôt désignés. S’y ajoutent plus de 20 millions de touristes<br />

annuels, qui doivent aussi être transportés.<br />

Le projet de protection contre les crues «Mose», d’un coût de<br />

5 milliards d’euros, était tout aussi imposant; crues à partir<br />

de 2016, il doit protéger la cité lacustre contre des crues de<br />

plus en plus fréquentes. Malheureusement, les participants<br />

au voyage d’étude n’ont pu admirer ce projet de construction<br />

titanesque que depuis le bateau. Voilà pourquoi dans ce<br />

numéro, nous vous présentons par le menu les détails techniques<br />

ainsi que le fonctionnement raffiné de ce mégaprojet.<br />

L’aspect social était également au cœur de ce voyage d’étude.<br />

Quand on regroupe autant de compétences dans le domaine<br />

des routes et des transports, le réseautage devient une thématique<br />

forte. Les nombreux entretiens stimulants ont clairement<br />

montré que la <strong>VSS</strong> est vivante et continuera d’avoir sa place<br />

dans la société, une place immuable et absolument nécessaire.<br />

Vu sous cet angle, ce voyage d’étude parfaitement organisé<br />

a également contribué à renforcer l’association et au final à<br />

insuffler une nouvelle énergie dans le travail de normalisation.<br />

C’est ainsi que fonctionne aujourd’hui le travail de milice.<br />

Je vous souhaite une agréable lecture.<br />

Rolf Leeb<br />

Redaktor/Rédacteur <strong>VSS</strong><br />

editorial AVANT-PROPOS 5


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Studienreise nach Venedig<br />

<strong>VSS</strong>-Experten besuchen die<br />

Grossprojekte der Lagunenstadt<br />

Voyage d’étude à Venise<br />

Les experts de la <strong>VSS</strong> visitent les<br />

projets d’envergure de la ville-lagune<br />

Es war einer der Höhepunkte<br />

des Jubiläumsjahres<br />

<strong>2013</strong>: Die viertägige<br />

Studienreise des<br />

<strong>VSS</strong> nach Venedig. R<strong>und</strong><br />

260 Expertinnen <strong>und</strong> Experten besichtigten<br />

das spektakuläre Hochwasserschutzprojekt<br />

«Mose», bekamen einen spannenden Einblick<br />

in das komplexe Verkehrssystem der<br />

Lagunenstadt <strong>und</strong> nutzten die Zeit für ausgiebiges<br />

Networking. Höhepunkt der perfekt<br />

organisierten Reise war der Galaabend im<br />

einmaligen Ambiente des «Casino di Venezia».<br />

Diese Studienreise werden die Expertinnen<br />

<strong>und</strong> Experten des <strong>VSS</strong> nicht so schnell vergessen!<br />

R<strong>und</strong>um zufriedene, wenn auch teils<br />

etwas müde Teilnehmer, machten sich nach<br />

drei spannenden Tagen in Venedig wieder<br />

auf die Heimreise im Extrazug. Geprägt von<br />

vielen Eindrücken aus der Lagunenstadt,<br />

spannenden Gesprächen mit Berufskollegen <strong>und</strong> wertvollen<br />

Einblicken in ein weltweit einmaliges Verkehrssystem. In<br />

Erinnerung bleiben wird aber bestimmt auch der Galaabend in<br />

den historischen Gemäuern des Casinos, wo der <strong>VSS</strong> zum kulinarischen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlichen Höhepunkt der Studienreise<br />

eingeladen hatte. Allseits gelobt wurde auch die von A bis Z perfekte<br />

Organisation der Reise durch die Geschäftsstelle des <strong>VSS</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro italtours AG in Bern.<br />

<strong>VSS</strong>-Präsident Dieter Wepf dankte den Experten in seiner<br />

Ansprache für ihre unentgeltliche Arbeit im Milizsystem für<br />

das Schweizer Normenwesen: «Experten <strong>und</strong> Mitglieder des<br />

<strong>VSS</strong> sind dafür verantwortlich, dass der Verband auch nach<br />

<strong>10</strong>0 Jahren seinen festen <strong>und</strong> absolut notwendigen Platz in<br />

Cela a été l’un des moments<br />

forts de <strong>2013</strong>, l’année du<br />

centenaire de l’association:<br />

le voyage d’étude de quatre<br />

jours de la <strong>VSS</strong> à Venise.<br />

Environ 260 experts ont visité le chantier de protection<br />

contre les crues baptisé «Mose», et découvert<br />

avec enthousiasme le système complexe<br />

de transports dans la ville-lagune et ont profité<br />

du temps à disposition pour réseauter en toute<br />

convivialité. La soirée de gala dans l’ambiance<br />

unique du «Casino di Venezia» a constitué le point<br />

d’orgue de ce voyage organisé à la perfection.<br />

Les expertes et experts de la <strong>VSS</strong> n’oublieront<br />

pas de sitôt ce voyage d’étude! C’est<br />

contents, bien que les traits un peu tirés par<br />

la fatigue, que les participants ont repris le<br />

train spécialement affrété pour eux à l’issue<br />

de trois journées passionnantes passées à<br />

Venise. Ils en sont repartis avec plein de<br />

souvenirs marquants de la ville-lagune, de discussions avec<br />

les collègues et de précieuses connaissances sur ce système<br />

de transport unique au monde. Tous garderont probablement<br />

aussi en mémoire la soirée de gala organisée dans le bâtiment<br />

historique du casino, où la <strong>VSS</strong> a invité les participants à un<br />

temps fort, culinaire et social, au cours de ce voyage. L’organisation<br />

irréprochable du voyage par le secrétariat de la <strong>VSS</strong>, en<br />

collaboration avec l’agence de voyage italtours AG de Berne, a<br />

été saluée par tous.<br />

Dans son allocution, Dieter Wepf, le président de la <strong>VSS</strong>, a remercié<br />

les experts pour leur engagement non rémunéré pour la normalisation<br />

suisse à travers le système de milice: «C’est grâce aux<br />

experts et aux membres de la <strong>VSS</strong> que l’association occupe une<br />

Von<br />

Rolf Leeb<br />

Partner media & more GmbH,<br />

Kommunikationsberatung.<br />

Verantwortlich für die<br />

Redaktion von «Strasse<br />

<strong>und</strong> Verkehr»<br />

1 | Auf der Fahrt zum Grossprojekt MOSE: Die <strong>VSS</strong>-Experten studieren die spannenden Details des spektakulären Hochwasserschutzprojektes.<br />

1 | En route vers le grand chantier MOSE: Les experts de la <strong>VSS</strong> étudient les détails passionnants du spectaculaire projet de protection contre les crues.<br />

der Gesellschaft hat.» Experten <strong>und</strong> Mitglieder des Verbandes<br />

übernähmen Verantwortung für die Bevölkerung <strong>und</strong> trügen<br />

in aller Stille zum wirtschaftlichen Wohlstand unserer Gesellschaft<br />

bei. «Auch mit dieser Studienreise», so Wepf weiter, «sei<br />

den Experten <strong>und</strong> Mitgliedern des <strong>VSS</strong> für ihr Engagement<br />

<strong>und</strong> ihre Weitsicht herzlich gedankt. Möge diese Studienreise<br />

zu vertiefter Stärke des Verbandes <strong>und</strong> zu nicht versiegender<br />

Energie in der Normierungsarbeit beitragen.»<br />

Schiffsr<strong>und</strong>reise zu den Inseln<br />

Mit dem dicht gedrängten Programm ging es – nach einer<br />

12-stündigen Zugfahrt – gleich nach der Ankunft los. Auf<br />

zwei privaten Schiffen erk<strong>und</strong>eten<br />

die Teilnehmenden<br />

die Inseln in der Lagune<br />

Venedigs. Zu sehen gab es<br />

die bunten Fischerhäuser auf<br />

Burano, grossartige Mosaike<br />

auf Torcello oder die Gläsbläser<br />

auf Murano. Das Abendprogramm<br />

konnte jeder<br />

individuell gestalten, sei es<br />

mit einem Besuch der Oper,<br />

einer unterhaltsamen Show<br />

im «Teatro San Gallo» oder<br />

einfach nur bei einem gemütlichen<br />

Nachtessen mit<br />

<strong>VSS</strong>-Kollegen.<br />

2 | Gigantische Containerschiffe: Besichtigung des «Porto di Venezia».<br />

2 |Gigantesques porte-containers: visite du «Porto di Venezia».<br />

place bien établie et absolument nécessaire dans la société, même<br />

après <strong>10</strong>0 ans d’existence.» Selon lui, ces experts et membres de<br />

l’association ont assumé leur responsabilité auprès de la population<br />

et ont contribué au bien-être social de notre pays dans bien<br />

des domaines. «Ce voyage d’étude», a indiqué M. Wepf, «nous permet<br />

aussi de remercier chaleureusement les experts et membres<br />

de la <strong>VSS</strong> pour leur engagement et leur vision à long terme». Que<br />

ce voyage contribue à renforcer encore l’association et à la nourrir<br />

d’une intarissable énergie au service de la normalisation.»<br />

Promenade en bateau jusqu’aux îles<br />

Avec ce programme dense, les visites ont débuté dès l’arrivée<br />

– après un voyage en train de 12 heures. Les participants<br />

ont découvert les îles de la<br />

lagune de Venise à bord<br />

de deux bateaux privés. Ils<br />

ont admiré les maisons de<br />

pêcheurs colorées de Burano,<br />

les mosaïques incroyables<br />

de Torcello ou<br />

encore les souff-leurs de<br />

verre de Murano. Chacun<br />

était libre ensuite d’organiser<br />

sa soirée, en se rendant à<br />

l’opéra, à un spectacle divertissant<br />

au «Teatro San Gallo»<br />

ou simplement en dégustant<br />

un agréable diner avec des<br />

collègues de la <strong>VSS</strong>.<br />

Fotos: Rolf Leeb, Mirjam Tschopp<br />

6 thema thème<br />

thema thème 7


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Technische Besichtigungen<br />

Vier technische Besuche standen den Teilnehmenden zur<br />

Auswahl. Am spektakulärsten war das Grossprojekt Mose,<br />

das die Lagunenstadt dereinst vor Hochwasser schützen soll.<br />

Leider konnten die riesigen Baustellen nur vom Schiff aus<br />

besichtigt werden. Mehr zum gigantischen 5-Milliarden-Euro-<br />

Projekt lesen Sie ab Seite 12.<br />

Mit seinen kilometerlangen Wasser<strong>strasse</strong>n ist Venedigs<br />

Verkehrssystem weltweit einmalig. In Kleingruppen besuchten<br />

die <strong>VSS</strong>-Experten die Verkehrszentrale der «Azienda del<br />

Consorzio Trasporti Veneziano» (ACTV), zuständig für den<br />

öffentlichen Verkehr in der Lagunenstadt. Vom Chef persönlich<br />

erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in das<br />

Zusammenwirken von Vaporetti (Personenschiffe), Fähren,<br />

Busverkehr <strong>und</strong> modernsten Trams. Oder sie wurden über<br />

zukünftige Projekte wie eine geplante U-Bahn vom Festland<br />

zur Hauptinsel informiert <strong>und</strong> erfuhren unter anderem, dass<br />

Touristen für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

deutlich mehr bezahlen müssen als Einheimische.<br />

3 | Live dabei, wenn die<br />

Glasbläser von Murano ihre<br />

Kunstwerke herstellen.<br />

3 | Les souffleurs de verre<br />

de Murano en live.<br />

Visites techniques<br />

Les participants avaient le choix entre quatre visites techniques.<br />

La plus spectaculaire a été celle du grand chantier<br />

Mose, qui doit protéger un jour la lagune de Venise en cas de<br />

crue. Malheureusement il n’a été possible de visiter cet immense<br />

chantier qu’en bateau. Vous en apprendrez plus sur ce<br />

gigantesque projet de 5 milliards d’euros en page 12.<br />

Avec ses kilomètres de voies fluviales, le système de transport<br />

de Venise est unique au monde. Les experts de la <strong>VSS</strong> ont visité<br />

en petits groupes la centrale «Azienda del Consorzio Trasporti<br />

Veneziano» (ACTV), responsable des transports publics dans<br />

la lagune. Son chef en personne est venu expliquer aux participants<br />

comment collaborent les vaporetti (bateaux pour le<br />

transport des personnes), les bacs, les bus et les trams les plus<br />

modernes. Ils ont également été informés d’un futur projet de<br />

métro reliant le continent à l’île principale et ont appris, entre<br />

autres, que les touristes payaient nettement plus cher que les<br />

autochtones pour emprunter les transports publics.<br />

Kreuzfahrtschiffe mitten in der Stadt<br />

Eindrücklich war die Besichtigung des Hafens, wo täglich<br />

riesige Öltanker <strong>und</strong> Containerschiffe be- <strong>und</strong> entladen werden<br />

<strong>und</strong> gigantische Kreuzfahrtschiffe anlegen, die jährlich<br />

1,6 Millionen Kreuzfahrtpassagiere in die Lagunenstadt bringen.<br />

Seit 1997 stieg die Zahl um 440 %. Damit rückte Venedig<br />

vom zehnten auf den vierten Platz im europäischen Ranking<br />

der grössten Terminals für Kreuzfahrtschiffe. Das sorgt natürlich<br />

für hitzige Diskussionen in Venedig, zumal allein 2012<br />

grosse Schiffe 1639 Mal am Markusplatz vorbeifuhren. Im<br />

Gespräch ist deshalb der Bau eines alternativen Kanals, der<br />

über <strong>10</strong>0 Millionen Euro kosten würde. Auch ein Hafen ausserhalb<br />

der Lagune wird von verschiedenen Seiten gefordert.<br />

4 | Edouard Borloz <strong>und</strong> Jean<br />

Beauverd.<br />

5 | Hautnah am Verkehrsgeschehen von Venedig: In der Verkehrsleitzentrale von ACTV.<br />

5 | En plein cœur de l’organisation des transports de Venise: dans la centrale de l’ACTV.<br />

6 | Vom Hotel aufs Schiff.<br />

6 | De l’hôtel au bateau.<br />

Des bateaux de croisière en pleine ville<br />

La visite du port, où sont chargés et déchargés d’immenses<br />

pétroliers et porte-containers chaque jour, où de gigantesques<br />

bateaux de croisière accostent, débarquant chaque année 1,6 millions<br />

de passagers dans la ville-lagune, a été impressionnante.<br />

Ce chiffre a augmenté de 440 % depuis 1997. Venise est ainsi<br />

passée de la dixième à la quatrième place dans le classement<br />

européen des plus grands terminaux de navires de croisière.<br />

Ce qui donne naturellement lieu à des discussions houleuses à<br />

Venise quand on sait que pour la seule année 2012, 1639 gros<br />

bateaux sont passés devant la place Saint-Marc. La construction<br />

d’un autre canal, qui coûterait plus de <strong>10</strong>0 millions d’euros,<br />

est actuellement en pourparlers. Plusieurs courants réclament<br />

aussi la création d’un port en dehors de la lagune.<br />

7 | Der <strong>VSS</strong> verbindet: Sie haben alle am gleichen Institut studiert.<br />

7 | Quand la <strong>VSS</strong> rassemble: ils ont tous étudié dans le même institut.<br />

11 | Auf dem<br />

Stadtr<strong>und</strong>gang<br />

in Venedig.<br />

11 | Pendant la<br />

visite de Venise.<br />

8 | Mittagspause mit Stehlunch während der Inseltour.<br />

8 | Pause déjeuner sous forme de lunch lors du tour des îles.<br />

12 | Vorstands-<br />

Mitglied Denis<br />

Rossi begrüsst die<br />

Anwesenden.<br />

12 | Denis Rossi,<br />

membre du comité<br />

directeur, salue les<br />

participants.<br />

9 | Die Teilnehmenden der Studienreise bei den Referaten im Hotel.<br />

9 | Les participants au voyage d’étude pendant la présentation à l’hôtel.<br />

13 | François Guenot <strong>und</strong> Christian Schärer.<br />

<strong>10</strong> | Der ACTV-Chef erklärt das Verkehrssystem.<br />

<strong>10</strong> | Le chef de l’ACTV explique le système des transports.<br />

14 | André-Gilles Dumont <strong>und</strong> Jean-François Mathier. 15 | Dieter Wepf <strong>und</strong> Hans Peter Lindenmann.<br />

Fotos: Rolf Leeb, Mirjam Tschopp, Christian Schärer<br />

8 thema thème<br />

thema thème 9


16 | Lockere Stimmung auf<br />

den Schiffen des <strong>VSS</strong><br />

während der Inselr<strong>und</strong>fahrt<br />

in der Lagune.<br />

16 | Ambiance détendue sur<br />

les bateaux de la <strong>VSS</strong> pendant<br />

la navigation dans la<br />

lagune.<br />

Fotos: Rolf Leeb<br />

<strong>10</strong> thema thème<br />

thema thème 11


Mose –<br />

Tore gegen<br />

den Untergang<br />

Mose: des portes<br />

pour empêcher<br />

le naufrage<br />

Der Kampf gegen das Wasser gehört<br />

zu Venedigs Geschichte seit der<br />

Stadtgründung vor 1600 Jahren.<br />

Damals flohen die Bewohner der Gegend<br />

vor den Westgoten <strong>und</strong> bauten erste Häuser<br />

nach einer Idee des griechischen Einwanderers<br />

Antinopo auf Pfählen in den sumpfigen<br />

Gr<strong>und</strong>. Aus der ersten Siedlung Rialto entwickelte sich die Stadt<br />

Venedig, die ihren Bewohnern zwar Schutz vor brandschatzenden<br />

Hunnen <strong>und</strong> anderen Feinden bot. Doch den Naturgewalten<br />

war die Lagunenstadt immer ausgeliefert.<br />

Venedig sackt zusehends in den Schlick der Lagune. Denn es<br />

mehren sich die Tage, an denen die zentrale Messstelle vor Santa<br />

Maria della Salute «Aqua alta» <strong>und</strong> damit einen Wasserstand von<br />

1<strong>10</strong> Zentimeter über normal Null verkündet. Gab es in den 50er-<br />

Jahren 18-mal Hochwasser, so bekam Venedig im vergangenen<br />

Jahrzehnt gleich 64-mal nasse<br />

Füsse. Am Wochenende vom<br />

<strong>10</strong>./11. November 2012 war es<br />

besonders schlimm: Die Flut<br />

erreichte eine Höhe von 149<br />

Zentimeter über Normalnull,<br />

mehr als 70 Prozent der historischen<br />

Altstadt waren überschwemmt.<br />

Die Venezianer<br />

dichten in diesem Fall ganz<br />

routiniert ihre Gebäude ab, <strong>und</strong><br />

städtische Mitarbeiter bauen<br />

Notstege auf, um die wichtigsten<br />

Gehstrecken zu erhalten.<br />

Natürlich leidet die gesamte<br />

Bausubstanz heute mehr denn je unter dem dauernden Kontakt<br />

mit dem Meerwasser. Es sind weniger die grossen Sturmfluten,<br />

sondern mehr die dauernden Angriffe der Salzkristalle, die den<br />

sensiblen Marmor zerstören. «Venedig wird deshalb früher oder<br />

später zerbröseln», prognostiziert Georg Umgiesser, Ozeanograf<br />

beim staatlichen italienischen Meeresforschungsinstitut Ismar<br />

im Herzen Venedigs.<br />

La lutte contre la mer fait partie de l’histoire<br />

de Venise et est engagée depuis<br />

sa fondation il y a 1600 ans. À cette<br />

époque, les habitants de la région fuyaient<br />

les Wisigoths et ont érigé les premières maisons<br />

sur pilotis sur un sol marécageux, en<br />

suivant l’idée d’un immigré grec du nom<br />

d’Antinopo. La ville de Venise s’est développée à partir du site<br />

initial du Rialto, qui offrait effectivement une protection à ses<br />

habitants contre les Huns incendiaires et autres ennemis. Mais la<br />

ville-lagune a toujours été livrée aux violences naturelles.<br />

Venise s’affaisse manifestement dans les limons de la lagune.<br />

Les jours «d’Acqua alta», c›est-à-dire d’inondation, qui plongent<br />

l’esplanade située devant Santa Maria della Salute sous 1<strong>10</strong> cm<br />

d’eau, sont de plus en plus nombreux. Dans les années 1950,<br />

on a décompté 18 crues, alors que Venise a eu les pieds dans<br />

l’eau 64 fois ces dix dernières<br />

années. La situation a été<br />

particulièrement critique le<br />

week-end du <strong>10</strong>/11 novembre<br />

2012: la marée est montée à<br />

149 cm au dessus du niveau<br />

normal, ce qui a plongé plus<br />

de 70 pour cent de la ville<br />

historique sous les eaux. Les<br />

Vénitiens sont habitués à colmater<br />

leurs habitations et les<br />

Von<br />

Rolf Leeb<br />

Partner media & more GmbH,<br />

Kommunikationsberatung.<br />

Verantwortlich für die<br />

Redaktion von «Strasse<br />

<strong>und</strong> Verkehr»<br />

2 | Juni 2012: Eines der einige tausend Tonnen schweren Caissons aus Stahlbeton<br />

wird an seinen Einsatzort transportiert.<br />

2 | Juin 2012: l’un des caissons en béton armé de plusieurs tonnes est<br />

acheminé sur son site d’installation.<br />

employés de la ville installent<br />

des passerelles de secours<br />

pour maintenir les principales<br />

voies de circulation<br />

pédestre. Bien entendu les bâtiments souffrent plus que jamais<br />

de ce contact permanent avec l’eau de mer. Ce sont moins les<br />

grandes inondations que les attaques répétées des cristaux de<br />

sel qui rongent le marbre délicat. «Venise va finir un jour ou<br />

l’autre par s’émietter» prévoit Georg Umgiesser, océanographe<br />

à l’Ismar, l’institut national italien des sciences marines, situé<br />

au cœur de Venise.<br />

1 | Bei Sturmfluten mit einer Hochwassermarke<br />

über 1<strong>10</strong> cm sollen<br />

künftig die drei Lagunenzufahrten, die<br />

Bocca di Lido, die Bocca di Malamocco<br />

<strong>und</strong> die Bocca di Chioggia mit<br />

aufschwimmenden Barrieren<br />

verschlossen werden.<br />

1 | En cas de crue supérieure à 1<strong>10</strong> cm,<br />

les trois futures portes (Bocca die<br />

Lido, (Bocca di Malamocco et Bocca<br />

di Chioggia) seront fermées par des<br />

barrières flottantes.<br />

Venedig versinkt kontinuierlich<br />

Zwei Gründe führen dazu, dass sich das Hochwasser häuft: Zum<br />

einen sackt die Stadt langsam unter ihrem Eigengewicht ab, zum<br />

anderen steigt der Meeresspiegel in Folge des Klimawandels. Andererseits<br />

war die Entnahme grosser Mengen Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong><br />

Methan durch die Industrie auf dem Festland für das Absinken der<br />

Altstadt verantwortlich. In einigen Häusern hat man längst das<br />

Venise ne cesse de s’affaisser<br />

Deux raisons expliquent la multiplication des inondations:<br />

d’une part la ville croule lentement sous son propre poids et<br />

d’autre part le niveau de la mer monte sous l’effet du changement<br />

climatique. Par ailleurs, le prélèvement d’une grande<br />

quantité d’eau dans les nappes phréatiques et de méthane par<br />

l’industrie sur le continent est aussi responsable de l’affais-<br />

Fotos/Illustrationen: www.salve.it<br />

12 thema thème<br />

thema thème 13


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Erdgeschoss aufgegeben. Gelebt wird ab dem ersten Stock. Historisch<br />

besonders wertvolle Gebäude wurden auch schon auf der<br />

Höhe der Wasserlinie ringsum aufgeschnitten <strong>und</strong> anschliessend<br />

mit hydraulischen Pressen angehoben. Auch versucht man, durch<br />

das Einspritzen von Kunstharz die F<strong>und</strong>amente zu schützen.<br />

Das 5-Milliarden-Euro-Projekt Mose<br />

soll 2016 in Betrieb gehen<br />

All das konnte aber das Absinken Venedigs nicht verhindern.<br />

«Schon im vergangenen Jahrh<strong>und</strong>ert hat die Stadt<br />

ungefähr 30 Zentimeter von ihrem Niveau über dem Meereswasserspiegel<br />

eingebüsst», sagt Umgiesser. Jetzt soll die<br />

gigantische Hochwasserschutzmassnahme namens Mose<br />

die Rettung bringen. Vor wenigen Monaten hat das über 5<br />

Milliarden teure Bauvorhaben einen wichtigen Meilenstein<br />

erreicht: Im nördlichsten der drei Durchlässe der Lagune zur<br />

Adria (Lido, Malamocco <strong>und</strong> Chioggia) haben Techniker die<br />

ersten vier Flutschutztore im Meeresgr<strong>und</strong> verankert. Bis<br />

zum Jahr 2016 soll das «modulo sperimentale elettromeccanico»,<br />

kurz Mose, genannte Projekt mit seinen insgesamt 78<br />

Toren in Betrieb gehen.<br />

Bei den Toren handelt es sich um aufschwimmbare Barrieren.<br />

Keine neue Erfindung. Denn die Tore grosser Schiffdocks<br />

werden schon seit Langem nach diesem Prinzip bewegt: Die<br />

Klappen sind grosse Stahlkästen, die, wenn sie offen am<br />

Meeresboden liegen, randvoll mit Wasser sind. Sollen sie geschlossen<br />

werden, drückt man mit Pressluft das Wasser hinaus<br />

– die Tore schwimmen auf. So funktionieren auch die<br />

Mose-Klappen, mit dem feinen Unterschied, dass man in die<br />

Tore ein komplexes Innenleben eingebaut hat. Denn bei den<br />

Dimensionen der Tore (30 Meter lang, 20 Meter breit) <strong>und</strong><br />

den damit auftretenden Kräften muss das Auf <strong>und</strong> Ab der mit<br />

nur zehn Zentimeter Abstand dicht nebeneinanderliegenden<br />

Schwimmkästen präzise ablaufen. Auf keinen Fall dürfen sie<br />

sich berühren oder gar verklemmen.<br />

Damit die Klappen zuverlässig ihren Dienst erfüllen, müssen<br />

sie solide geführt <strong>und</strong> gelagert werden. Diese Aufgabe übernehmen<br />

überdimensionale, einige tausend Tonnen schwere «Zargen».<br />

Das sind beim Mose-Projekt Caissons aus Stahlbeton mit<br />

einer Höhe von bis zu 14 Meter. Doch erst ihre Gr<strong>und</strong>fläche von<br />

50 mal 60 Meter macht die Dimension der Bauwerke deutlich.<br />

3 | In der grössten Lagunenzufahrt Bocca di Lido werden 41 Fluttore montiert, getrennt durch eine künstlich geschaffene Insel in der Mitte der Lagunenöffnung.<br />

3 | Dans la plus grande embouchure, Bocca di Lido, 41 digues vont être installées, séparées par un îlot artificiel aménagé au centre de l’embouchure de la lagune.<br />

sement de la vieille ville. Dans certaines maisons, le rez-dechaussée<br />

est abandonné depuis longtemps. La vie commence<br />

au premier étage. Les bâtiments d’une grande valeur historique<br />

ont déjà été découpés au niveau de la ligne d’eau et surélevés<br />

à l’aide de presses hydrauliques. On essaye aussi de<br />

consolider les fondations en injectant de la résine synthétique.<br />

Le projet Mose à 5 milliards d’euros<br />

doit être terminé pour 2016<br />

Mais tout cela n’empêchera pas Venise de sombrer. «Au cours<br />

du siècle précédent, la ville s’est enfoncée d’environ 30 cm»,<br />

indique M. Umgiesser. Le sauvetage doit venir du gigantesque<br />

chantier de protection contre les crues baptisé Mose. Ce projet<br />

de construction de plus de 5 milliards d’euros a franchi un cap<br />

Da die Caissons mit ihren in der Ruhestellung vollständig in<br />

den Betonzargen eintauchenden Sperrklappen den Wasseraustausch<br />

zwischen Lagune <strong>und</strong> Adria nicht behindern sollen,<br />

müssen sie komplett im Meeresboden verschwinden, was<br />

– quer zur Fahrrinne – 14 Meter tiefe <strong>und</strong> 50 Meter breite<br />

Gräben erforderlich macht. Diese Rinnen sind in allen drei<br />

Laguneneinfahrten fertiggestellt. Dazu mussten nicht nur<br />

grosse Mengen Sand <strong>und</strong> Schlick «ausgekoffert» werden. Die<br />

Aufstellflächen für die Caissons hat man zudem durch bis zu<br />

40 Meter lange Rammpfähle verstärkt <strong>und</strong> den Boden mithilfe<br />

von Tauchern genauestens egalisiert. Auch wurden links<br />

<strong>und</strong> rechts der Gräben auf den Meeresboden über Dutzende<br />

Meter Geotextilbahnen «genagelt». Dadurch soll verhindert<br />

werden, dass die Strömung in den Laguneneinfahrten Sand<br />

<strong>und</strong> Schwebstoffe mitreisst.<br />

décisif il y a quelques mois: les techniciens ont ancré les quatre<br />

premières portes de protection sur le sol marin dans la partie<br />

la plus septentrionale des trois embouchures entre la lagune et<br />

l’Adriatique (Lido, Malamocco et Chioggia). Le projet «modulo<br />

sperimentale elettromeccanico», abrégé en Mose, doit entrer<br />

en service en 2016 avec 78 portes au total.<br />

Ces portes sont en fait des barrières flottantes. Rien de vraiment<br />

nouveau. Les portes des grands docks fonctionnent déjà<br />

depuis longtemps selon ce principe: les battants sont de grands<br />

caissons en acier qui, quand ils sont ouverts et reposent sur le<br />

sol marin, sont remplis d’eau. Quand il faut les fermer, l’eau<br />

est chassée par de l’air sous pression et les portes flottent. Les<br />

portes du projet Mose fonctionnent à l’identique, à cette petite<br />

différence près qu’un mécanisme complexe a été intégré à l’intérieur.<br />

Étant donné les dimensions des portes (30 mètres de<br />

long, 20 mètres de large) et les forces nécessaires, la remontée<br />

et l’immersion des caissons flottants séparés de seulement dix<br />

centimètres doivent être précises. Ils ne doivent en aucun cas<br />

se toucher ou se coincer.<br />

Pour que les caissons remplissent leur office de façon fiable,<br />

ils doivent être pilotés et fixés de façon solide. Ce sont des<br />

«châssis» surdimensionnés, pesant plusieurs tonnes, qui<br />

assurent cette mission. Les caissons du projet Mose sont en<br />

béton et mesurent jusqu’à 14 mètres de hauteur. Leur surface<br />

au sol, 50 x 60 mètres, confèrent au chantier une dimension<br />

remarquable.<br />

Dans la mesure où ces caissons, avec leur barrière entièrement<br />

escamotable dans le châssis en béton, ne doivent pas entraver<br />

les échanges marins entre la lagune et l’Adriatique, ils doivent<br />

complètement disparaitre dans le sol marin, ce qui nécessite<br />

de creuser des fosses de 14 mètres de profondeur et de<br />

50 mètres de largeur – à la transversale du chenal navigable.<br />

Ces chenaux sont aménagés dans chacune des trois entrées<br />

dans la lagune. Cela n’a pas seulement nécessité d’extraire de<br />

grandes quantités de sable et de limons. Les surfaces destinées<br />

à l’installation des caissons ont été en plus renforcées par des<br />

pieux allant jusqu’à 40 mètres de long et le sol a été égalisé le<br />

plus précisément possible à l’aide de plongeurs. Des dizaines<br />

de mètres de toiles géotextiles ont été fixés de part et d’autre<br />

des fosses sur le fond marin. Elles doivent empêcher que le<br />

courant déplace du sable et des matières en suspension dans<br />

les entrées vers la lagune.<br />

4 | Venice Arsenale: Hier kommen die Fluttore alle fünf Jahre in die Revision.<br />

4 | Venice Arsenale: les digues viennent ici en révision tous les cinq ans.<br />

5 | Die künstlich geschaffene Insel im Bocca di Lido.<br />

5 | L’îlot artificiel dans l’embouchure Bocca di Lido.<br />

6 | Die Schleuse für kleine Schiffe beim Lido, falls die Fluttore oben sind.<br />

6 | L’écluse de l’embouchure Lido réservée aux petits bateaux.<br />

7 | Bereitstellung der riesigen Caissons in Malamocco.<br />

7 | Installation des immenses caissons à Malamocco.<br />

Fotos/Illustrationen: www.salve.it<br />

14 thema thème<br />

thema thème 15


8 | Bewegender Moment für die Teilnehmer auf der Studienreise: Zum ersten Mal seit Baubeginn taucht ein Fluttor aus dem Wasser auf.<br />

8 | Moment émouvant pour les participants au voyage d’étude: pour la première fois depuis le début du chantier, une digue émerge.<br />

Lagune<br />

Pressluft<br />

Wasserabfluss<br />

Meer<br />

9 | Die ideale Position<br />

der Tore ist bei einer<br />

Schräglage von<br />

45 Grad erreicht <strong>und</strong><br />

kann im Extremfall<br />

eine Wasserdifferenz<br />

von 2 Meter zwischen<br />

Lagune <strong>und</strong> Adria<br />

herstellen. Die Zeit für<br />

das Aufrichten der gesamten<br />

Wehranlage<br />

beträgt 30 Minuten.<br />

9 | La position idéale<br />

des portes respecte un<br />

angle de 45 degrés et<br />

peut supporter, dans<br />

les cas extrêmes, un<br />

différentiel de niveau<br />

de 2 mètres entre la<br />

lagune et l’Adriatique.<br />

Il faut 30 minutes à<br />

l’ensemble de la barrière<br />

pour se dresser.<br />

Lagune<br />

Stahltank<br />

Betonwannen<br />

Meer<br />

Nur eine kurzfristige Lösung?<br />

Zweifel, ob Mose tatsächlich die Rettung Venedigs bringt, sind<br />

angebracht, kam es doch in der Vergangenheit zu beachtlichen<br />

Verzögerungen <strong>und</strong> Kostensteigerungen. Zudem wurden im<br />

Sommer wegen Verdachts krimineller Machenschaften beim<br />

vom Staat finanzierten Bau 14 Personen festgenommen. Ausgeführt<br />

wird das Projekt durch die Firmengemeinschaft Consorzio<br />

Venezia Nuova, einem Zusammenschluss der 30 grössten<br />

Baufirmen Italiens, unter ihnen auch die Fininvest S.p.A<br />

der Familie Berlusconi.<br />

Der Nutzen von Mose wird vor allem von Umweltschützern bezweifelt.<br />

«Mose ist bestenfalls kurzfristig eine Lösung», warnt<br />

Ozeanograf Umgiesser. Langfristig sei das Mose-Wehr einfach<br />

sinnlos, da die Schleusentore bei erhöhtem Meeresspiegel <strong>und</strong><br />

dem künftig viel häufigeren Hochwasser zu oft geschlossen<br />

werden müssten. Bei einem Anstieg des Meeresspiegels von<br />

70 Zentimetern, wie vom Weltklimarat IPCC bis 2<strong>10</strong>0 prognostiziert,<br />

müsste das Wehr die Hälfte des Jahres geschlossen<br />

bleiben, ergaben Hochrechnungen. Dieser permanente Sperrriegel<br />

brächte den ökologisch wichtigen Wasseraustausch sowie<br />

die ganze Versorgung der Lagunenstadt <strong>und</strong> den enormen<br />

Tourismus auf dem Wasserweg zum Erliegen. Kommt hinzu,<br />

dass auch Venedigs Ex-Bürgermeister Massimo Cacciari keine<br />

Gelegenheit auslässt, Mose zu kritisieren.<br />

Une solution à court terme seulement?<br />

Çà et là, des doutes émergent sur le fait que Mose parvienne<br />

à sauver Venise, sans compter que des retards conséquents et<br />

un surcoût sont venus émailler le projet par le passé. Ce à quoi<br />

s’ajoute l’arrestation de 14 personnes pendant l’été, soupçonnées<br />

d’activités criminelles sur le chantier financé par État. Le<br />

projet est mis en œuvre par le consortium Consorzio Venezia<br />

Nuova, qui regroupe les 30 plus grandes entreprises du bâtiment<br />

d’Italie, parmi lesquelles Fininvest S.p.A aux mains de la<br />

famille Berlusconi.<br />

Le bien-fondé de Mose est remis en cause en tout cas par les<br />

défenseurs de l’environnement. «Mose constitue au mieux une<br />

solution à court terme» prévient l’océanographe Umgiesser. À<br />

long terme le projet Mose n’a tout simplement aucun sens car les<br />

portes-écluses resteront fermées trop souvent lorsque le niveau<br />

de la mer sera monté et que les crues seront bien plus fréquentes.<br />

Avec une hausse du niveau de la mer de 70 cm, tel que le prévoit<br />

le GIEC d’ici 2<strong>10</strong>0, la barrière devra être fermée la moitié de<br />

l’année, d’après les estimations. Ce blocage permanent mettrait<br />

à mal les échanges marins essentiels au point de vue écologique<br />

ainsi que l’ensemble de l’approvisionnement de la ville-lagune<br />

et étoufferait l’énorme afflux touristique par voie maritime. Ce à<br />

quoi s’ajoute que l’ancien maire de la ville, Massimo Cacciari ne<br />

laisse passer aucune occasion de critiquer Mose.<br />

Lagune<br />

Meer<br />

1: Fluttor<br />

2: Scharnier<br />

3: Maschinen- <strong>und</strong><br />

Pumpenräume<br />

4: Wartungs- <strong>und</strong><br />

Inspektionsstollen<br />

5: Rammpfähle<br />

<strong>10</strong> | So funktioniert Mose: Presslust drückt<br />

das Wasser aus den Fluttoren <strong>und</strong> bringt sie<br />

so zum Anheben.<br />

<strong>10</strong> | Fonctionnement de Mose: l’air comprimé<br />

chasse l’eau des digues et les fait se redresser.<br />

1: digue<br />

2: charnière<br />

3: salles des machines<br />

et des pompes<br />

4: salles de maintenance<br />

et de contrôle<br />

5: pieux<br />

12 | Befestigung der Scharniere an<br />

den Fluttoren.<br />

12 | Fixation des charnières aux digues.<br />

13 | Gross wie mehrstöckige Häuser liegen die F<strong>und</strong>amente der Fluttore<br />

(gelb angedeutet) bereit, um an ihre Einbauorte gebracht zu werden.<br />

13 | Grandes comme des immeubles de plusieurs étages, les fondations des digues<br />

(matérialisées en jaune) sont prêtes à être acheminées vers leur site d’installation.<br />

14 | System, das die Scharniere<br />

exakt verbindet.<br />

14 | Système reliant précisément la<br />

charnière.<br />

11 | Millimeterarbeit mit tonnenschweren<br />

Elementen: Montage der<br />

riesigen Scharniere, an denen die Fluttore<br />

mit den Caissons verb<strong>und</strong>en werden.<br />

11 | Travail de précision au millimètre avec<br />

des éléments pesant des tonnes: montage<br />

des gigantesques charnières, auxquelles<br />

sont reliées les digues avec les caissons.<br />

15 | Die Festpunkte für die Klappen-Scharniere auf einem Caisson. Daran<br />

werden dann die riesigen Fluttore festgemacht.<br />

15 | Points d’ancrage pour les charnières des digues sur le caisson. Les gigantesques<br />

digues y sont ensuite fixées.<br />

16 | Inspektions- <strong>und</strong> Operatingraum im Innern eines Caissons, das im Sommer<br />

2012 im Lido installiert wurde.<br />

16 | Salle de maintenance et de contrôle à l’intérieur d’un caisson, installé pendant<br />

l’été 2012 dans l’embouchure du Lido.<br />

Fotos/Illustrationen: www.salve.it; Rolf Leeb<br />

16 thema thème<br />

thema thème 17


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Die Montage<br />

der Fluttore<br />

Im Juni <strong>2013</strong> wurden die<br />

ersten Fluttore beim Lido<br />

installiert. Mit eigens<br />

dafür gebauten Spezialschiffen<br />

wurden die riesigen<br />

Klappen an ihren<br />

Bestimmungsort gefahren<br />

<strong>und</strong> dort mittels ausgeklügelter<br />

Krantechnik<br />

versenkt <strong>und</strong> unter Wasser<br />

mit den Scharnieren<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Montage<br />

des digues<br />

Les premières digues ont<br />

été installées en juin <strong>2013</strong><br />

dans l‘embouchure du<br />

Lido. Ces digues immenses<br />

sont acheminées jusqu‘à<br />

leur site d‘installation par<br />

des bateaux spécialement<br />

conçus pour elles, puis y<br />

sont immergées par grues<br />

au moyen de manœuvres<br />

élaborées, et enfin fixées<br />

sous l’eau aux charnières.<br />

17 | Einführung in das Mose-Projekt während der Schiffahrt.<br />

17 | Présentation du projet Mose pendant la navigation.<br />

18 | Die <strong>VSS</strong>-Experten für einmal als Fotografen im Einsatz.<br />

18 | Les experts de la <strong>VSS</strong> pour une fois à œuvre en tant que photographe.<br />

Riesige Fluttore<br />

mit Innenleben<br />

Die Fluttore sind grosse<br />

Stahlkästen mit einem<br />

intelligenten Innenleben<br />

(unterstes Bild), welches<br />

das Herauspressen des<br />

Wasser ermöglicht. Jede<br />

Klappe ist 5 Meter dick,<br />

20 Meter breit, 30 Meter<br />

lang <strong>und</strong> hat ein Gewicht<br />

von 250 Tonnen. Insgesamt<br />

werden für das<br />

Sperrwerk 78 Fluttore<br />

benötigt.<br />

Des digues avec<br />

une vie intérieure<br />

Les digues sont de<br />

grands caissons en<br />

acier dotés d‘une vie<br />

intérieure intelligente<br />

(image du bas), qui permet<br />

d’en chasser l’eau.<br />

Chaque digue mesure<br />

5 m de hauteur, 20 m de<br />

largeur, 30 m de longueur<br />

et pèse 250 tonnes.<br />

Il faut en tout 78<br />

digues pour constituer<br />

la barrière.<br />

19 | Mit Schleppern werden die riesigen, 250 Tonnen schweren Fluttore an ihren Einsatzort gefahren, wo sie anschliessend montiert werden.<br />

19 | Les gigantesques digues de 250 tonnes sont acheminées vers leur site d’installation par un remorqueur.<br />

20 | Die riesige Baustelle muss auf Foto festgehalten werden.<br />

20 | Impossible de ne pas immortaliser ce grand chantier.<br />

21 | Leider konnten die Experten die Baustelle nur aus der Ferne betrachten.<br />

21 | Malheureusement les experts n’ont pu voir le chantier que de loin.<br />

22 | An Land werden die Elemente für ihren Einsatz vorbereitet.<br />

22 | Sur la terre ferme, les éléments sont préparés.<br />

Fotos/Illustrationen: www.salve.it; Rolf Leeb<br />

18 thema thème<br />

thema thème 19


Galaabend im «C asino di Venezia»<br />

Fotos: Rolf Leeb


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

«e-mobility» dreams?<br />

Der Einfluss der Energiewende<br />

auf die Mobilität<br />

«e-mobility» dreams?<br />

La transition énergétique<br />

pour la mobilité routière<br />

Die Schweiz ist hinter Norwegen weltweit der<br />

zweitgrösste Erzeuger von elektrischer Energie<br />

mit minimaler CO 2 -Belastung. Wegen des<br />

hohen Verkehrsaufkommens ist jedoch der<br />

Ausstoss von Treibhausgasen in der Schweiz<br />

zu hoch. Deshalb propagiert der Schweizer<br />

Stromkonzern Alpiq in einer Studie: Sauberer<br />

fahren (mit geringem CO 2 -Ausstoss) mit elektrischer<br />

Energie, deren derzeitiger Mix (Erzeugung<br />

<strong>und</strong> Verbrauch) sehr sauber ist.<br />

Trotz dieser guten Argumente erzielt der<br />

«elektrifizierte» Automobilpark der Schweiz<br />

zurzeit nicht den erwarteten Erfolg. Aber die<br />

«Hydro-Mobility» nimmt allmählich Gestalt<br />

an.<br />

Bald weniger Erdöl – welche<br />

Horrorvorstellung!<br />

Jetzt ist bekannt, dass die<br />

Erdölvorkommen bald<br />

knapp werden. Wenn man<br />

bedenkt, dass eventuell bis<br />

zum Jahr 2035 auch die<br />

Par<br />

Gérald Cuennet<br />

Ing. civil dipl. epfl<br />

Consultant GCExpert<br />

Lausanne<br />

Kernkraftwerke stillgelegt werden, hat man Gr<strong>und</strong> genug, nervös<br />

zu werden. Die ganze Welt sitzt im selben Boot: Lasst uns abwarten<br />

oder «faut voir faut voir», wie die Waadtländer sagen würden. Das<br />

ist die grosse Sorge aller Entscheidungsträger. Die Franzosen liebäugeln<br />

mit ihrem EPR (neue Kernkraftwerkgeneration), die Deutschen<br />

mit ihren Kohlebergwerken <strong>und</strong> erneuerbaren Energien <strong>und</strong><br />

in der Schweiz herrscht folgende Situation: die Erdöl-Anhänger<br />

sind in Bereitschaft, die Kernkraft-Befürworter sind quasi gelähmt,<br />

die Alternativen stehen im Schatten <strong>und</strong> haben wenig Wind für<br />

ihre Windräder – doch die Schweizer Stromkonzerne wie Alpiq<br />

kommen hinter dem Ofen hervor [1] . Tatsächlich scheint das Alpiq-<br />

E-Mobility-Projekt für das Jahr 2020 gut dokumentiert, sehr attrak-<br />

La Suisse est aujourd’hui dans le Top 2 mondial<br />

(et européen) des producteurs de kWh<br />

électriques les moins chargés en CO 2 , derrière<br />

la Norvège. Mais les Suisses émettent trop de<br />

GES pour leurs nombreux déplacements. Partant<br />

de ces données nos électriciens suisses<br />

ont fait leur le paradigme: «faisons des kilomètres<br />

plus propres (peu de CO 2 ) avec de<br />

l’énergie électrique dont le mix actuel (de production<br />

et de consommation) est parmi les<br />

moins sales». Malgré ces bons arguments le<br />

parc automobile suisse «électrifié» ne rencontre<br />

pas du tout, pour l’instant, le succès<br />

escompté. C‘est également le cas partout ailleurs.<br />

Mais «l’hydro-mobility» pointe son nez.<br />

Par<br />

Julien Cuennet<br />

Etudiant HEIG-VD<br />

Génie thermique<br />

Lausanne<br />

Bientôt moins de pétrole<br />

– quelle angoisse!<br />

On le sait maintenant, c’est<br />

pour bientôt, disons aprèsdemain.<br />

Si l’on rajoute à ça<br />

le spectre de «j’arrête mes<br />

centrales nucléaires» bientôt<br />

également, disons dès 2035 environ, là il y a de la crispation.<br />

Tout le Monde est à la même enseigne: attendons ou «faut<br />

voir faut voir», comme diraient les vaudois. C’est un grand<br />

souci de toutes nos sphères dirigeantes. Les Français lorgnent<br />

vers leur EPR (nouvelle génération nucléaire), les Allemands<br />

vers leurs charbonnages et les renouvelables, et en Suisse: les<br />

pétroliers sont en stand-by, les pro-nucléaires plutôt vitrifiés,<br />

les alternatifs sont dans l’ombre avec peu de vent dans leurs<br />

éoliennes, mais … nos électriciens suisses comme Alpiq sortent<br />

du bois [1] . En effet, leur projet e-mobility pour l’an 2020 est<br />

bien documenté, plutôt séduisant, et déjà en cours d’installation<br />

(de pompes à électricité) semble-t-il. Leur ambition est de<br />

tiv <strong>und</strong> schon im Aufbau (Stromzapfsäulen) zu sein. Ihr Ziel ist<br />

es, einen schweizerischen Automobilpark zu schaffen, der zu 15 %<br />

aus Elektrofahrzeugen (wiederaufladbar) besteht. Dadurch könnten<br />

die CO 2-Emissionen unseres Autoverkehrs verringert werden,<br />

sodass sogar der derzeitige Trend umgekehrt werden könnte. Der<br />

neue Bedarf an elektrischer Energie (etwa +2 %) könnte von vornherein<br />

gedeckt werden, wenn unsere derzeitigen Anlagen besser<br />

genutzt würden (insbesondere nachts). Dies ist erwiesen.<br />

Die Ziele der Schweiz<br />

Die Schweiz hält sich streng an das Protokoll von Kyoto [2] <strong>und</strong><br />

gibt sich grosse Mühe, die von ihr eingegangenen Verpflichtungen<br />

zu erfüllen. Die private Mobilität ist unser Schwachpunkt<br />

(<strong>und</strong> auch der Schwachpunkt vieler anderer Länder), <strong>und</strong> wir<br />

stossen weiterhin viele Tonnen CO 2 aus – regelmässig von Jahr<br />

zu Jahr ein wenig mehr. Im Jahr 1990 betrug die Ausstossmenge<br />

in der Schweiz 15 Millionen Tonnen, 2012 lag sie bei etwa<br />

17 Millionen Tonnen. Aber die Möglichkeit der Berücksichtigung<br />

der Emissionszertifikate im Ausland <strong>und</strong> unserer Wälder<br />

als «Kohlestoffsenker» dürften es uns gestatten, die globalen<br />

Verpflichtungen zu erfüllen, zumal die «schlechte Mobilität» ab<br />

dem Jahr 2014 durch eine Mineralölsteuer bestraft wird.<br />

Erzeugung von elektrischer Energie<br />

Die Schweiz gehört aufgr<strong>und</strong> der Zusammensetzung ihres<br />

Strom-Mixes zu den fünf weltweit führenden Ländern. Die Abbildung<br />

1 zeigt die Situation in den derzeit fünf besten Ländern<br />

in der Reihenfolge vom ersten bis zum fünften Platz: Norwegen,<br />

Schweiz, Schweden, Frankreich <strong>und</strong> Brasilien [3, 4] . Diese Rangliste<br />

basiert auf den CO 2-Emissionen pro kWh Strom (das beste<br />

Land hat die wenigsten CO 2-Emissionen). Die fünf genannten<br />

Länder erzeugen ihren Strom nicht hauptsächlich mit Kohle,<br />

Erdöl oder Erdgas. Zu beachten ist, dass zu diesen fünf führenden<br />

Ländern die Nummer 1 in der Wasserkraft (Norwegen) <strong>und</strong><br />

die Nummer 1 in der Kernkraft (Frankreich) zählt. Die Schweiz<br />

<strong>und</strong> Schweden liegen in Bezug auf Wasserkraft bzw. Kernkraft<br />

auf dem zweiten Rang. Die Kohlendioxid-Intensität des erzeugten<br />

(<strong>und</strong> verbrauchten) Stroms ist ein Unterscheidungsfaktor.<br />

Bei den «Musterschülern», zu denen auch die Schweiz gehört,<br />

voir un parc automobile suisse constitué de 15 % de véhicules<br />

électriques (rechargeables) ce qui permettrait de diminuer les<br />

émissions de CO 2 de nos déplacements automobiles, même<br />

d’inverser la tendance actuelle. Et les nouveaux besoins en<br />

énergie électrique (+ 2 % environ) seraient à priori disponibles,<br />

sous réserve simplement de mieux utiliser nos installations<br />

actuelles (en particulier pendant la nuit). Dont acte.<br />

Les vœux de la Confédération<br />

La Suisse se veut un élève appliqué du protocole de Kyoto [2] et se<br />

démène pour s’approcher des engagements qu’elle a pris. La «Mobilité»<br />

privée est notre point faible (comme beaucoup d’autres<br />

pays), et on continue d’émettre pas mal de tonnes de CO 2, régulièrement<br />

un peu plus, année après année. On en était à 15 millions<br />

de tonne en 1990 et du côté de 17 millions de tonnes en 2012.<br />

Mais les possibilités de tenir compte des certificats d’émissions<br />

à l’étranger d’une part et l’effet puits (stockage) de carbone de<br />

nos forêts, d’autre part, devraient nous permettre de «tenir nos<br />

engagements globaux». Mais la «Mobilité», mauvaise élève, sera<br />

pénalisée au travers d’une taxe sur les huiles minérales dès 2014.<br />

La production d’énergie électrique<br />

La Suisse est dans le top 5 mondial. Oui, en raison de la composition<br />

de son «mix» électrique. La figure 1 illustre le cas des cinq<br />

meilleurs actuels qui sont dans l’ordre : Norvège, Suisse, Suède,<br />

France et Brésil [3, 4] . Ce classement correspond aux émissions de<br />

CO 2 par kWh électrique (le meilleur = le moins impactant). Les<br />

5 cinq pays cités ne produisent pas leur électricité majoritairement<br />

avec du charbon, du pétrole ou du gaz naturel. On note que<br />

ce top 5 comprend le n°1 de l’Hydraulique (Norvège) et le n°1<br />

du Nucléaire (France). La Suisse et la Suède se contentent d’être<br />

des n°2 de l’Hydraulique et du Nucléaire respectivement. Rappelons<br />

que parmi les derniers de classe il y a l’Inde, l’Australie<br />

et la Chine. Cette «intensité carbone» de l’électricité produite<br />

(et consommée) est un indicateur discriminant puisqu’il représente<br />

moins de 50 grammes de CO 2 par KWh électrique pour les<br />

«très bons élèves», dont la Suisse, et de l’ordre de <strong>10</strong>00 (voire<br />

plus) pour les «mauvais élèves». En Europe, la moyenne se situe<br />

aujourd’hui à près de 500 grammes de CO 2.<br />

1 |Die fünf weltweit<br />

führenden Länder in<br />

Bezug auf den Elektroenergie-Erzeugungsmix/CO<br />

2 im Jahr 2012.<br />

1 | Top 5 mondial du mix<br />

de production d’énergie<br />

électrique/CO 2 en 2012.<br />

22 Fachartikel articles techniques<br />

Fachartikel articles techniques 23


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

liegt sie bei weniger als 50, bei den Umweltsündern bei etwa<br />

<strong>10</strong>00 (oder noch mehr) Gramm CO 2 pro kWh Strom. In Europa<br />

liegt der Durchschnitt heute bei etwa 500 Gramm CO 2.<br />

Die Umweltbelastung durch Fahrzeuge<br />

Kürzlich durchgeführte Studien [3, 5] gestatten die Feststellung der<br />

Umweltbelastung für die gesamte Lebensdauer von Fahrzeugen<br />

(Lebenszyklusanalyse). Für die erste Herstellungsphase sind<br />

6 bis 9 Tonnen CO 2 pro Fahrzeug zulässig, für die Wartung <strong>und</strong><br />

die Verschrottung (Recycling) 0,5 Tonnen CO 2 pro Fahrzeug. Für<br />

die dazwischen liegende Gebrauchsphase erfolgt die Berechnung<br />

für eine Gesamtkilometerleistung von 150 000 km in 15 Jahren<br />

für ein leistungsfähiges, modernes Fahrzeug (das nicht zu schwer<br />

ist <strong>und</strong> relativ wenig Kraftstoff verbraucht). Abbildung 2 zeigt die<br />

Ergebnisse für verschiedene Fahrzeugkategorien <strong>und</strong> für Einsätze<br />

in Europa <strong>und</strong> in der Schweiz, um die Unterschiede in der<br />

«Sauberkeit» der verfügbaren kWh Strom zu berücksichtigen. Bei<br />

den Elektrofahrzeugen zeigen die Ergebnisse (natürlich), dass es<br />

möglich ist, die Gesamtemissionen beträchtlich zu reduzieren –<br />

um 33 % in Europa <strong>und</strong> um 60 % in der Schweiz. Dies ist sehr<br />

beachtlich, aber weniger spektakulär als die Daten des Stromkonzerns<br />

Alpiq [1] , die nur von der «Gebrauchsphase» reden, die für<br />

Elektrofahrzeuge logischerweise auf sehr niedrigem Niveau liegt.<br />

Die Nichtberücksichtigung des beträchtlichen Herstellungspostens<br />

(plus Wartung <strong>und</strong> Recycling) verbirgt leider einen Teil der<br />

Realität. Alle vollständigen Studien befassen sich damit [3, 5] .<br />

L’impact environnemental des véhicules<br />

Des études récentes [3, 5] permettent de situer cet impact pour<br />

tout le cycle de vie (ACV) des véhicules. Pour la première<br />

phase de fabrication il est admis entre 6 à 9 tonnes de CO 2<br />

par véhicule, et à 0,5 tonnes pour leur maintenance et leur<br />

déconstruction (recyclage). Pour la phase intermédiaire<br />

d’utilisation, celle des km parcourus et de la durée de vie,<br />

le calcul est fait pour un total de 150 000 km parcourus en<br />

15 ans, avec un véhicule performant, moderne (pas trop<br />

lourd et relativement sobre). La figure 2 fait état des résultats<br />

pour différentes catégories de véhicules (thermique,<br />

hybride, hybride rechargeable et électrique rechargeable)<br />

et pour des utilisations en Europe (EU + CH) et en Suisse<br />

(CH), afin de tenir compte des différences de «propreté»<br />

des kWh électriques disponibles. Avec des voitures électriques<br />

les résultats montrent (évidement) qu’il serait possible<br />

de réduire passablement les émissions totales de 33%<br />

(19,5 tonnes contre 29 tonnes) pour le cas Européen et de<br />

60 % (12 contre 29) pour la Suisse. Ce qui est déjà très appréciable,<br />

mais moins spectaculaire que les données des<br />

électriciens suisses [1] qui eux ne parlent que de la phase<br />

«utilisation», qui devient bien sûr très faible pour des véhicules<br />

«électriques». La non prise en compte du poste important<br />

de fabrication (+ maintenance + recyclage) occulte une<br />

part de la réalité malheureusement. Car toutes les études<br />

[3, 5]<br />

complètes en parlent.<br />

schen<br />

3 | CO 2-Emissionen für eine Kilometerleistung von <strong>10</strong> 000 km/Jahr während 15 Jahren<br />

3 | Emissions de CO 2 pour faire <strong>10</strong> 000 km/an pendant 15 ans.<br />

Und die Mobilität gemäss SIA <strong>und</strong> 2000-Watt-Gesellschaft?<br />

Dieses Konzept unserer Architektenkollegen ist in zahlreichen<br />

Empfehlungen, Merkblättern <strong>und</strong> sonstigen Publikationen dokumentiert<br />

[6] . Einfach ausgedrückt: Man will bis zum Jahr 2050<br />

unseren individuellen Bedarf an nicht erneuerbaren Primärenergien<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden CO 2-Emissionen auf ein Viertel<br />

reduzieren <strong>und</strong> sie dann bis zum Jahr 2150 nochmals halbieren.<br />

Dieses Konzept, das seit dem Jahr 2005 für Wohnungen<br />

angewendet wird, erweist sich als sehr effizient – dieses spezifische<br />

Ziel für das Jahr 2050 wird schon angepeilt. Hinsichtlich<br />

der Mobilität befinden wir uns aber noch im Jahr 1990. Wir<br />

verwenden als Beispiel einen Waadtländer, der in der französi-<br />

2 | Totale CO 2-Emissionen:<br />

Vergleich über die<br />

gesamte Lebensdauer.<br />

2 | Emissions totales de<br />

CO 2: Comparaison pour<br />

tout le cycle de vie.<br />

Et la mobilité selon la SIA et sa société à 2000 Watts?<br />

Ce concept de nos collègues architectes est documenté dans de<br />

nombreuses recommandations, cahiers techniques et autres [6] .<br />

Dit simplement: on veut diviser par 4, d’ici 2050, nos besoins<br />

individuels en énergies primaires non renouvelables ainsi que<br />

les émissions de CO 2 correspondantes, puis encore les diviser<br />

par 2 d’ici 2150. Ce concept appliqué aux «Habitations» dès<br />

2005 s’avère très efficace et l’objectif spécifique pour 2050<br />

est bien dans le viseur. Pour la «Mobilité» … on en est toujours<br />

en 1990.<br />

Prenons le cas d’un suisse romand vaudois qui habite à Grens par<br />

exemple, près du canton de Genève, et qui doit faire <strong>10</strong> 000 km<br />

Schweiz wohnt <strong>und</strong> jährlich <strong>10</strong> 000 km zwischen seinem<br />

Wohnsitz <strong>und</strong> seinem Arbeitsplatz fahren muss. Ihm stehen alle<br />

in Abbildung 2 angegebenen Fahrzeuge zur Verfügung. Seine<br />

CO 2-Emissionen sind unter den gleichen Gr<strong>und</strong>voraussetzungen<br />

in Abbildung 3 angegeben. Wir haben darin das Ziel SIA<br />

2050 (gemäss CT 2040), erhöht um den Posten Produktion/Wartung/Recycling<br />

des Fahrzeugs, in Bezug auf die Gesamt-CO 2-<br />

Emissionen <strong>und</strong> ohne die «grauen Energien» (nicht erneuerbare<br />

Energien) einbezogen. Das Berechnungsfahrzeug des SIA ist ein<br />

«Fahrzeug mit Verbrennungsmotor mit einem Verbrauch von<br />

3 l/<strong>10</strong>0 km». In Bezug auf das SIA-Ziel sind nur die schweizerischen<br />

Hybrid- <strong>und</strong> Elektrofahrzeuge in Plug-in-Ausführung<br />

nicht zu bemängeln. Dies ist immerhin beruhigend. Es ist immerhin<br />

ein kleiner Schritt in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft<br />

für die beiden betroffenen Fahrzeugausführungen.<br />

Warum ist die Elektrifizierung des schweizerischen<br />

(<strong>und</strong> weltweiten) Automobilparks so gering?<br />

Dafür gibt es auf den ersten Blick viele Gründe. Die Erwerber<br />

der Fahrzeuge von morgen stellen sich die gleichen Fragen<br />

wie unsere Umweltschutzfachleute, also beispielsweise:<br />

Wie <strong>und</strong> womit (Kernkraft, Kohle, Gas, ...?) soll dieser<br />

neue Bedarf an Strom gedeckt werden, einschliesslich der<br />

Frage, wie eine geringe Umweltbelastung erzielt werden<br />

soll?<br />

Bei Anwendung der vorgeschlagenen elektrischen Plugin-Motorisierung<br />

werden unsere Komfort-Ansprüche<br />

bezüglich Platzangebot, Reichweite usw. nicht wirklich<br />

erfüllt, von der Verfügbarkeit <strong>und</strong> der Aufladezeit ganz zu<br />

schweigen.<br />

par an pour aller au travail. Il a à sa disposition tous les véhicules<br />

définis pour la figure 2. Avec les mêmes hypothèses de<br />

base, ses émissions de CO 2 sont représentées sur la figure 3.<br />

Nous y avons inclus l’objectif SIA 2050 (selon CT 2040) augmenté<br />

du poste – production/maintenance/recyclage – du<br />

véhicule pour les émissions totales de CO 2, et non les «grises»<br />

(non renouvelables). Le véhicule de calcul de la SIA est un<br />

«thermique à 3 l/<strong>10</strong>0 km». Par rapport à l’objectif SIA, seuls<br />

les véhicules suisses «Hybride et Electrique» plug in seraient<br />

ok. Ce qui est déjà rassurant. On ose parler d’un petit pas dans<br />

la direction de la société à 2000 Watts pour les deux types de<br />

véhicules concernés (les valeurs des graphiques des figures 1,<br />

2 et 3 sont la responsabilité des auteurs de l’article).<br />

Alors pourquoi si peu d’électrification<br />

du parc automobile suisse (et mondial)?<br />

Les raisons sont multiples à priori, mais les acquéreurs des<br />

voitures de demain se posent les mêmes questions que nos<br />

grands spécialistes de l’environnement, par exemple:<br />

comment et avec quoi (nucléaire, charbon, gaz, …?)<br />

fabriquer ce besoin électrique nouveau, y compris pour<br />

un impact environnemental faible?<br />

- avec la motorisation électrique plug in proposée, nos<br />

habitudes de confort en termes d’habitabilité, d’autonomie,<br />

etc…, ne sont pas vraiment satisfaites. Sans parler de la<br />

disponibilité et du temps pour le rechargement?<br />

la grande disparité des mix électriques nationaux pèsent<br />

sur les décisions?<br />

Cette dernière raison est vraisemblablement la plus contraignante,<br />

celle qui freine les constructeurs.<br />

24 Fachartikel articles techniques<br />

Fachartikel articles techniques 25


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Belasten die grossen Unterschiede im staatlichen Strom-<br />

Mix der verschiedenen Länder die Entscheidungen?<br />

Der zuletzt genannte Gr<strong>und</strong> ist wahrscheinlich der triftigste<br />

<strong>und</strong> hat eine bremsende Wirkung auf die Hersteller. Kurzum<br />

wird das europäische Plug-in-Elektrofahrzeug von heute eher<br />

als Vorzeigeobjekt <strong>und</strong> eine technische Spielerei für den städtischen<br />

Verkehr erachtet.<br />

Gibt es die absolute Waffe<br />

zur Bekämpfung von CO 2 -Emissionen?<br />

Vielleicht ja: eine Waffe auf der Basis von Wasserstoff. Das<br />

Projekt «HyNor», das im Jahr 2003 in Norwegen in Angriff genommen<br />

wurde, dürfte bald konkrete Ergebnisse hervorbringen,<br />

da alle bedeutenden Autohersteller sich in irgendeiner<br />

Weise daran beteiligt haben. Ihre Antworten sind: Flüssiger<br />

Wasserstoff wird entweder zur Speisung einer «Batterie» oder<br />

direkt als Kraftstoff verwendet. Es wird auch die «natürliche»<br />

Erzeugung von Wasserstoff in Erwägung gezogen, wie kürzlich<br />

vom Wissenschaftler M. Graetzel von der EPF-Lausanne<br />

<strong>und</strong> seinem Team vorgeschlagen wurde.<br />

En résumé, le véhicule électrique plug in européen d’aujourd’hui<br />

est plutôt considéré comme un faire-valoir, un<br />

gadget urbain. Cette année le producteur américain «TESLA<br />

Motors» va aborder le marché européen avec un véhicule<br />

électrique plug in plus confortable (plus américain) et plus<br />

autonome. Au-delà du prix «américain» (CHF plus de 80 000),<br />

ça ne devrait être qu’une variante boostée des véhicules plug<br />

in actuels.<br />

L’arme absolue anti CO 2 existe-t-elle?<br />

Peut être bien que oui: au travers de l’hydrogène. Le projet<br />

«HyNor» démarré en 2003 en Norvège devrait être<br />

concrétisé prochainement, car tous les «gros» constructeurs<br />

automobiles y ont participé d’une manière ou d’une<br />

autre. Leurs réponses: de l’hydrogène liquide utilisé soit<br />

pour alimenter une «pile» ou soit directement comme<br />

carburant à la place du «pétrole». On pense également<br />

à la production «naturelle» d’hydrogène suggérée récemment<br />

par un de nos savants (M. Graetzel) de l’EPF-L et<br />

son équipe.<br />

Fazit<br />

Ab wann werden wir mit Fahrzeugen fahren, die ausschliesslich<br />

mit Plug-in-Strom betrieben werden?<br />

Dass dies zurzeit weder in der Schweiz noch anderswo der Fall<br />

ist, liegt mit Sicherheit auch an den Konsumenten. Sie sind<br />

noch nicht bereit, sich mit einem «kleinen» durchschnittlichen<br />

Fahrzeug zufriedenzugeben, das eine geringe Reichweite hat,<br />

jeden Abend aufgeladen werden muss <strong>und</strong> mit einer relativ<br />

geringen Geschwindigkeit fährt. Hinzu kommt der Wunsch<br />

nach genügend Stromzapfsäulen. Aber leider hat die «Welt der<br />

Hersteller» von Fahrzeugen keine konkrete Vorstellung von<br />

diesem Bereich. Das Gegenteil ist der Fall. Also ist der Schweizer<br />

Stromerzeuger Alpiq berechtigt, uns eine Fortbewegungsart<br />

vorzuschlagen, die ihm zusagt. Und wir haben das Recht,<br />

wie der Redaktor der vorliegenden Zeitschrift, skeptisch <strong>und</strong><br />

sogar enttäuscht zu bleiben [7] . Es stellt sich die Frage: Wenn<br />

das Alpiq-Projekt [1] 15 % des schweizerischen Automobilparks<br />

Rechnung trägt, was geschieht dann mit den restlichen 85 %?<br />

Meiner Meinung nach erfolgt der grosse Schritt der Energiewende<br />

für die Mobilität im Automobilbereich in der Schweiz<br />

nicht über diese Plug-in-Elektro-Motorisierung.<br />

Und unser Mobilitätstraum?<br />

Heute kommt das vielversprechendste Paradigma aus Skandinavien<br />

<strong>und</strong> heisst «Hydro-Mobilität».<br />

En guise de conclusion<br />

Pour quand le déplacement tout électrique plug in?<br />

Si ce n’est pas encore au programme ni en Suisse, ni ailleurs,<br />

c’est sûrement parce que nous (les utilisateurs potentiels)<br />

ne sommes pas encore prêts à nous contenter d’un «petit»<br />

véhicule moyen, d’autonomie limitée, à recharger tous les<br />

soirs, et qui circulerait à une vitesse plutôt modeste! Il faut<br />

aussi rajouter le souci de disposer de pompes à électricité en<br />

suffisance.<br />

Pour parler de manière plus académique, et bien justement,<br />

le «monde académique» et le «monde des constructeurs» de<br />

voitures n’ont pas franchement d’idée fixe à ce sujet, bien au<br />

contraire. Alors nos électriciens suisses ont le droit de nous<br />

suggérer un mode de déplacement qui leur convient plutôt<br />

bien et nous avons le droit de rester interrogateurs, voire<br />

même déçus comme le rédacteur de la présente revue [7] . En<br />

effet: si leur projet [1] peut satisfaire 15 % du parc automobile<br />

suisse, qu’en est-il des 85 % restants? A notre avis le grand<br />

pas de la transition énergétique pour la mobilité automobile<br />

en Suisse ne se fera pas via cette motorisation électrique plug<br />

in.<br />

Et notre mobility dream alors?<br />

Aujourd’hui le paradigme le plus prometteur vient du Nord et<br />

se nomme «Hydro-mobility».<br />

Quellen/Références<br />

[1] ALPIQ, «Véhicules électriques: pénétration du marché suisse d’ici 2020», www. alpiq-intech.ch.<br />

[2] DETC-OFEV-BAFU, «Protocole de Kyoto», janvier-mars <strong>2013</strong>.<br />

[3] J.- M. Jancovici, www.manicore.com.<br />

[4] OFEN, «Statistique suisse de l’électricité 2012».<br />

[5] G. Launay & all, www.gnesg.com.<br />

[6] SIA - CT 2039 et 2040.<br />

[7] R. Leeb, «L’électromobilité se traîne !», R&T n°6-<strong>2013</strong>.<br />

26<br />

Fachartikel articles techniques


DE<br />

Operatives Risikomanagement<br />

in den ASTRA-Projekten<br />

Risikobewusstes Handeln trägt massgeblich zur bestmöglichen Zielerreichung einer<br />

Organisation bei. Risiken müssen frühzeitig identifiziert, richtig analysiert <strong>und</strong> bewertet<br />

werden, damit in nützlicher Frist adäquate <strong>und</strong> wirkungsvolle Massnahmen ergriffen<br />

werden können. Die vielfältigen Aufgaben beim Ausbau <strong>und</strong> Unterhalt der National<strong>strasse</strong>n<br />

bringen eine Vielzahl von unterschiedlichen risikorelevanten Aspekten mit<br />

sich. Nach einer Entwicklungsphase mit diversen Pilotprojekten hat die Abteilung<br />

Strasseninfrastruktur des B<strong>und</strong>esamtes für Strassen (ASTRA) in diesem Jahr ein neues<br />

Instrument zur Risikobeurteilung in den Strasseninfrastrukturprojekten eingeführt.<br />

Das operative Risikomanagement ist<br />

Bestandteil des Gesamtkonzepts «Integrales<br />

Risikomanagement» <strong>und</strong> ergänzt<br />

somit das bereits zuvor eingeführte<br />

strategische Risikomanagement. Die<br />

unterschiedlichen Risikobeurteilungen<br />

folgen einem Metaprozess, der sich an<br />

der Basisnorm ISO3<strong>10</strong>00/ONR49000 orientiert <strong>und</strong> im Einklang<br />

mit dem Risikomanagement B<strong>und</strong> steht. Im Gegensatz<br />

zum strategischen Risikomanagement, das nach dem Top-<br />

Down-Prinzip funktioniert, wird im operativen Risikomanagement<br />

ein Bottom-Up-Ansatz verfolgt. Auf der strategischen<br />

Ebene ist somit das Top-Management in der Rolle des<br />

Risikoeigners. Dabei sind die Aktivitäten der Organisation<br />

(Stufe Abteilung bzw. Amt) als Ganzes Gegenstand des Risikoassessments<br />

mittels Szenarioanalyse.<br />

Beim operativen Risikomanagement stehen hingegen einzelne<br />

Tätigkeiten wie beispielsweise Projekte oder spezifische<br />

Prozesse im Fokus. Dieser Ansatz weist einen höheren<br />

Detaillierungsgrad auf, <strong>und</strong> potenziell können viele Einzelrisiken<br />

identifiziert werden. Die beiden Betrachtungsweisen<br />

sind insofern miteinander verb<strong>und</strong>en,<br />

als dass aufgedeckte Querschnittsrisiken<br />

über die Linie rapportiert werden<br />

<strong>und</strong> so in die strategische Risikobeurteilung<br />

einfliessen. Durch die Kombination<br />

des strategischen <strong>und</strong> des operativen<br />

Ansatzes erfüllt das Konzept den<br />

Anspruch an ein umfassendes, integrales Risikomanagement.<br />

Die Risikosituation der gesamten Organisation wird dank<br />

der beiden Perspektiven ganzheitlich erfasst <strong>und</strong> abgebildet.<br />

Umfassend ist das operative Risikomanagement auch in folgender<br />

Hinsicht. Bei Bau- <strong>und</strong> Unterhaltsprojekten besteht<br />

ein hohes Potenzial zur Nutzung von Synergien <strong>und</strong> zur Steigerung<br />

der Effizienz <strong>und</strong> Effektivität der investierten Mittel.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden bei der Einschätzung neben den<br />

Risiken auch die Chancen der jeweiligen Projekte beurteilt.<br />

Chancen sind gleichermassen ein Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

<strong>und</strong> Ausmass. Die Methoden zur Identifikation,<br />

Analyse, Bewertung <strong>und</strong> Dokumentation sind daher<br />

dieselben.<br />

Von<br />

Serge Tschäppeler<br />

Lic. rer. oec<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim<br />

B<strong>und</strong>esamt für Strassen ASTRA, Bereich<br />

Entwicklung/Stab; Verantwortlicher<br />

Risiko- <strong>und</strong> Qualitätsmanagement Abt. I<br />

1 | Übersicht zum Konzept Integrales Risikomanagement ASTRA (links), Darstellung der Informationsflüsse per Berichterstattung (rechts).<br />

1 | Aperçu du concept de Gestion intégrée des risques de l’OFROU (à gauche), reporting des flux d’informations (à droite).<br />

fachartikel articles techniques 27


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

2 | Mit seinen vier Bestandteilen<br />

deckt das Tool die<br />

Prozesse des operativen<br />

Risikomanagements in<br />

Projekten ab.<br />

2 | Avec ses quatre composants,<br />

l’outil couvre les<br />

processus de gestion<br />

opérationnelle des risques<br />

lors des projets.<br />

3 | Der umfangreiche «Systematische<br />

Katalog möglicher Gefahren<br />

ASTRA» wurde für das Risikomanagement<br />

in Projekten auf die für Projektinhalte<br />

wesentlichen Gefahrengebiete<br />

reduziert. Die daraus resultierende<br />

Gefahrenliste ermöglicht<br />

ein strukturiertes, aber trotzdem<br />

kreatives Vorgehen bei der Risikoidentifikation.<br />

3 | Pour la gestion des risques lors<br />

des projets, le vaste «Catalogue<br />

systématique des dangers possibles<br />

de l’OFROU» a été réduit aux<br />

domaines dangereux pertinents<br />

selon la teneur des projets. La liste<br />

des risques en résultant permet<br />

une procédure structurée mais<br />

tout de même créative lors de<br />

l’identification des risques.<br />

Gefahrengebiet Code Risiko / Chance Code<br />

IMAGE ASTRA<br />

MANAGEMENT<br />

STANDARDS<br />

PROJEKT<br />

REALISIERUNG<br />

SICHERHEIT<br />

Operatives Risikomanagement Projekte - Tool V<strong>10</strong>d<br />

B<strong>und</strong>esamt für Strassen ASTRA<br />

Operatives Risikomanagement / Projekte: GEFAHRENLISTE<br />

I Politik I1<br />

Image <strong>und</strong> Reputation<br />

I2<br />

Kommunikation<br />

I3<br />

weitere<br />

I4<br />

M Projektorganisation M1<br />

Termine / Fristen<br />

M2<br />

Finanzplanung<br />

M3<br />

Vorgehen / Projektabläufe<br />

M4<br />

weitere<br />

M5<br />

St Technik / Technologie St1<br />

Sicherheit (Infrastruktur / Benutzer)<br />

St2<br />

Betriebliche Aspekte / Unterhalt<br />

St3<br />

Kosten (Realisierung, Bertrieb, Unterhalt)<br />

St4<br />

weitere<br />

St5<br />

P Technisch (pro Fachbereich) P1<br />

Verkehr (Bauphase <strong>und</strong> Betrieb)<br />

Kostenschätzung<br />

Betriebliche Aspekte<br />

weitere<br />

R Beschaffung, Submission R1<br />

Ausmass- <strong>und</strong> Kostencontrolling<br />

Qualitätsprüfung <strong>und</strong> Nachvollziehbarkeit<br />

Arbeitssicherheit<br />

weitere<br />

S Sicherheit Strasseninfrastruktur ISSI (Abt. V)<br />

Tunnelsicherheit 19004 / 89005<br />

Störfälle 19001 / 19002<br />

Naturgefahren 19003 / 89001-4<br />

Operative Sicherheit 80050<br />

weitere<br />

S1<br />

P2<br />

P3<br />

P4<br />

P5<br />

R2<br />

R3<br />

R4<br />

R5<br />

Prozesse für die Risikobeurteilung<br />

Die Prozesse für die Risikobeurteilung in den Projekten<br />

(Risikoidentifikation, Risikoanalyse <strong>und</strong> -bewertung) sowie<br />

Risikodokumentation werden neu mit einem einheitlichen,<br />

transparenten <strong>und</strong> benutzerfre<strong>und</strong>lichen Tool auf MS-<br />

Excel-Basis durchgeführt. Das Tool wurde derartig ausgestaltet,<br />

dass die Anwendung nicht zu aufwendig wird <strong>und</strong> die<br />

Hilfsmittel effizient <strong>und</strong> möglichst standardisiert eingesetzt<br />

werden können. Zu umfangreiche <strong>und</strong> zu komplizierte Verfahren<br />

bringen die Gefahr mit sich, dass das operative Risikomanagement<br />

aufgr<strong>und</strong> des grossen Aufwands bei der Anwendung<br />

statisch <strong>und</strong> im schlimmsten Fall die Initialversion eine<br />

einmalige Momentaufnahme bleibt. Mit diesem praxisorientierten,<br />

dynamischen Modell sollen die identifizierten Risiken<br />

<strong>und</strong> Chancen eines Projektes bereits in der konzeptionellen<br />

Phase kontrolliert, gesteuert <strong>und</strong> die Risikosituation im Verlauf<br />

des Projekts wiederholt überprüft <strong>und</strong> aktualisiert werden.<br />

Anzeige<br />

Insgesamt soll ein schlankes Führungsinstrument entstehen,<br />

das die Projektstabilität steigert, indem es die Projektleitung<br />

bereits in den frühen Projektphasen bei der Entscheidungsfindung<br />

<strong>und</strong> der Prioritätensetzung unterstützt <strong>und</strong> begleitet.<br />

Die Risikobeurteilung als «allgemeine Projektierungsleistung»<br />

ist bei allen grösseren Projekten Pflicht <strong>und</strong> Teil des<br />

Q-Lenkungsplans. Sie wird erstmals zu Beginn eines Projektes<br />

durchgeführt <strong>und</strong> aktualisiert, sobald sich Risikosituationen<br />

wesentlich ändern. Die Risikobeurteilung ist integraler<br />

Bestandteil der Projektdossiers.<br />

Das Tool zur Durchführung der Risikobeurteilung wurde spezifisch<br />

für die Anwendung in Strasseninfrastrukturprojekten<br />

entwickelt. Es besteht im Wesentlichen aus 4 Elementen:<br />

1. Gefahrenliste<br />

2. Bewertungsskala<br />

3. Analyse- <strong>und</strong> Bewertungstabelle<br />

4. Risiken- <strong>und</strong> Chancenmatrix<br />

Gefahrenliste<br />

Die Gefahrenliste ist ein nicht abschliessender Gefahrenkatalog,<br />

der die risikorelevanten Aspekte eines Projektes<br />

abbildet <strong>und</strong> in sogenannte Gefahrengebiete aufgliedert. Sie<br />

dient als Hilfsmittel bei der Identifikation der Risiken <strong>und</strong><br />

Chancen <strong>und</strong> leitet sich aus dem globalen «Systematischen<br />

Katalog möglicher Gefahren ASTRA» ab.<br />

Umfassende <strong>und</strong> abschliessende Gefahrenkataloge, die in<br />

Projekten häufig als eine Art Checkliste verwendet werden,<br />

können dazu führen, dass zwar viele, nicht aber zwingend<br />

die wesentlichen Risiken erfasst werden oder die wesentlichen<br />

Risiken in der grossen Anzahl untergehen. Im Gegensatz<br />

dazu soll die Gefahrenliste – dank klar strukturierter<br />

Aufteilung <strong>und</strong> einem auf das Wesentliche reduzierten Inhalt<br />

– ein systematisches, aber doch kreatives Vorgehen bei<br />

der Risikoidentifikation ermöglichen. Durch strukturierte<br />

projektspezifische Überlegungen werden die wesentlichen<br />

potenziellen Risiken <strong>und</strong> Chancen identifiziert. Die aufgedeckten<br />

Risiken <strong>und</strong> Chancen werden codiert, damit die<br />

Durchgängigkeit innerhalb des Projektes gewährleistet ist.<br />

Die Codierung dient auch zur späteren Konsolidierung <strong>und</strong><br />

Aggregation auf Stufe Abteilung/Amt. Im Gefahrengebiet<br />

«Sicherheit» werden vollständigkeitshalber auch Gefahrenfelder<br />

aufgeführt, in welchen vertiefte Methoden benötigt<br />

werden, wie zum Beispiel Tunnelsicherheit, Störfälle oder<br />

Naturgefahren. Folglich werden diese Themen nicht mit diesem<br />

Tool, sondern mit themenspezifischen Modellen <strong>und</strong><br />

Instrumenten abgedeckt.<br />

Bewertungsskala<br />

Die identifizierten Gefahren werden mittels Bewertungsskala<br />

hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit <strong>und</strong> Ausmass bewertet<br />

(Abb. 4). Es stehen sechs Kriterien zur Verfügung, nach<br />

welchen das Ausmass von Schäden <strong>und</strong> Nutzen bewertet werden<br />

kann. Die Bewertungskriterien stellen die wesentlichen<br />

Bereiche dar, in welchen die Risiken die Zielerreichung der<br />

Projekte beeinflussen. Es sind dies:<br />

• Kosten/Finanzen<br />

• Zeit<br />

• Technik/Qualität/Funktionalität<br />

• Sicherheit/Ausrüstung/Personensicherheit<br />

• Gesellschaft/Umwelt<br />

• Reputation<br />

FR<br />

Gestion opérationnelle des risques dans le cadre des projets de l’OFROU<br />

Agir en tenant compte des risques contribue largement<br />

à la réalisation optimale des objectifs d’une<br />

organisation. Les risques doivent être précocement<br />

identifiés, puis correctement analysés et évalués<br />

pour pouvoir prendre des mesures adéquates et<br />

efficaces en temps utile. Les nombreuses tâches à<br />

accomplir pour aménager et entretenir les routes<br />

nationales comportent de multiples risques. Cette<br />

année, après une phase de développement avec<br />

divers projets-pilotes, la division Infrastructure<br />

routière de l’Office fédéral des routes (OFROU) a<br />

lancé un nouvel instrument permettant d’évaluer<br />

les risques dans le cadre des projets d’infrastructure<br />

routière.<br />

28 fachartikel articles techniques<br />

fachartikel articles techniques 29


1945/1946 <strong>VSS</strong>-interne Reorganisation<br />

1945/1946 Période de réorganisation<br />

Die Nachkriegszeit ist auch <strong>VSS</strong>-intern eine Zeit der Reorganisation. Neu<br />

Juste après la guerre, sur le plan interne à la <strong>VSS</strong>, c’est aussi une période<br />

sollen sich der Ausschuss <strong>und</strong> der Vorstand im Wesentlichen auf die administrativen<br />

Geschäfte beschränken. Die fachliche Arbeit liegt nun bei den<br />

affaires administratives. Le travail technique est l’affaire des commissions<br />

de réorganisation. Dorénavant le comité doit principalement s’occuper des<br />

ständigen Fachkommissionen <strong>und</strong> den ad hoc geschaffenen Spezialkommissionen.<br />

Im April 1946 werden folgende Fachkommissionen eingesetzt:<br />

les commissions techniques suivantes sont engagées:<br />

technique permanentes et commissions spéciales ad hoc. En avril 1946<br />

- Kommission für Strassenprojektierung (Strassenplanung, Strassentrassierung,<br />

Strassenquerprofile, Kunstbauten)<br />

conception, tracé, profils en travers, ouvrages d’art)<br />

- Commission pour l’établissement des projets routiers (planification/<br />

- Kommission für Erdbau <strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong><br />

- Commission pour les terrassements et les sols de fondation<br />

- Kommisssion für Strassenbaustoffe<br />

- Commission pour les matériaux de construction routiers<br />

- Kommission für Strassenbeläge<br />

- Commission pour les revêtements routiers<br />

- Kommission für Strassenverkehr<br />

- Commission pour le trafic routier<br />

Referat von <strong>VSS</strong>-Präsident Ernst Pletscher<br />

Exposé du président de la <strong>VSS</strong> Ernst Pletscher<br />

- Kommission für städtische Tiefbauwesen<br />

- Commission pour le génie civil urbain<br />

Das Referat des damaligen <strong>VSS</strong>-Präsidenten Ernst Pletscher für die Schaffung<br />

La conférence du président <strong>VSS</strong> de l’époque Ernst Pletscher pour la création<br />

- Kommission für Fragen der Gesetzgebung (Verwaltung, Finanzierung,<br />

- Commission pour les questions législatives (administration, financement,<br />

einer Zentralstelle ist eines der wichtigen Gründungsdokumente des <strong>VSS</strong>:<br />

Landschaftsschutz usw.).<br />

d’un secrétariat permanent est un des documents principaux de fondation de la<br />

[84]<br />

protection du paysage, etc.). [84]<br />

«Aus bescheidenen Anfängen hat sich die im Jahre 1913 gegründete Vereinigung<br />

schweiz. Strassenfachmänner trotz aller Ungunst der Zeiten zu einer höchst<br />

«Depuis ses débuts modestes en 1913, l’union suisse des professionnels de la rou-<br />

1945 Erstes grosses <strong>VSS</strong>-Normenwerk<br />

1945 Ouvrage de normalisation de la <strong>VSS</strong> le plus volumineux<br />

<strong>VSS</strong>:<br />

erfreulichen Organisation entwickelt. Der Mitgliederbestand ist bis Jahresschluss<br />

te, et malgré les temps incertains est devenue une organisation au développement<br />

1917 auf r<strong>und</strong> 300 angewachsen. Unter den unterstützenden Mitgliedern befinden<br />

sich über 60 kantonale <strong>und</strong> kommunale Verwaltungen. […] Die Verkehrsent-<br />

très réjouissant. Le nombre de membre a atteint environ 300 unités jusqu’à la fin<br />

1945 erscheint das innert drei Jahren entstandene <strong>VSS</strong>-Normenwerk<br />

En 1945, dans une édition de 2000 exemplaires, paraissent les normes<br />

de l’année 1917. Parmi les membres soutient on trouve plus de 60 administrations<br />

«Besondere Bestimmungen für Strassenbauten» in einer Auflage von 2000<br />

<strong>VSS</strong> «Conditions particulière pour les ouvrages routiers» élaborées en<br />

wicklung stellt diese vor neue grosse Aufgaben. Deren Behandlung <strong>und</strong> Durchführung<br />

muss Sache des Kantons oder des Gemeinwesens bleiben. Anzustreben<br />

cantonales et communales. […] L’évolution du trafic représente pour l’organisation<br />

Exemplaren. Dieses ist das bis dahin «umfangreichste, aufwändigste <strong>und</strong><br />

trois ans. Il s’agit jusqu’alors de «l’ouvrage de normalisation de la <strong>VSS</strong><br />

de nouvelles tâches importantes. Le traitement et l’accomplissement de ces tâches<br />

anspruchsvollste Normenwerk der <strong>VSS</strong>». Mit den «Besonderen Bestimmungen»<br />

werden «die auf verschiedenen Gebieten bereits bestehenden<br />

tions particulières» les «directives existantes dans divers domaine sont<br />

le plus volumineux et qui a demandé le plus d‘efforts». Avec les «Condi-<br />

ist dabei aber entschieden eine möglichste Vereinheitlichung in gewissen Fragen,<br />

doit continuer d‘être l’affaire des cantons ou des communes. Pourtant, pour certaines<br />

questions qui présentent un certain intérêt général il faudrait tendre le plus<br />

Richtlinien in einen allgemeinen Rahmen <strong>und</strong> in einen systematischen<br />

reportées dans un cadre général et systématique». Les «Conditions<br />

soweit solche für alle Interesse bieten. […] Eine bestmögliche Vereinheitlichung<br />

in den uns interessierenden Fragen muss schon äusserlich sich zeigen durch eine<br />

possible vers une uniformisation. […] Dans les questions qui nous intéressent, une<br />

Zusammenhang» gebracht. Die «Besonderen Bestimmungen» umfassen<br />

particulières» englobent les conditions générales pour les travaux de<br />

Organisation. Die V.S.St.F. stellt die Möglichkeit einer solchen dar. Dadurch, dass<br />

uniformisation optimale doit se remarquer depuis l’extérieur, par une organisation.<br />

die allgemeinen Bestimmungen für Bauarbeiten des SIA (Formular 118),<br />

construction de la SIA (Formulaire 118), une introduction explicative, des<br />

alle kantonalen <strong>und</strong> möglichst viele kommunale Verwaltungen sich der Vereinigung<br />

anschliessen, bilden diese mit ihren, ebenfalls dem Verbande angehören-<br />

eine erläuternde Einleitung, Ausführungsvorschriften in fünf Teilen: Erdbau,<br />

prescriptions d’exécution en cinq parties: terrassements, évacuation des<br />

La V.S.St.F. représente une telle possibilité. Puisque toutes les administrations cantonales<br />

et une bonne partie de celles des communes se joignent à l’Union, celles-ci<br />

Entwässerungen, Mauerwerk <strong>und</strong> Beton, Unterbau <strong>und</strong> Planie sowie<br />

eaux, murs et béton, infrastructure et forme, ainsi que les revêtements et<br />

den, technischen Beratern eine grosse Arbeitsgemeinschaft. Wenn demselben in<br />

Beläge sowie Angebotsformulare als Vordruck für Unternehmerofferten.<br />

des formulaires pour les offres d’entrepreneur. Dans ce contexte, l’objectif<br />

est de créer des rapports clairs pour la collaboration entre les maîtres<br />

Zentrales Dokument für den Wandel<br />

Document important pour le changement<br />

ausgedehntem Masstabe auch Personal des Strassenunterhalts angehört, so ist<br />

forment, avec leur conseillers techniques également membres de l’union, une grande<br />

communauté de travail. Si une grande partie du personnel d’entretien des routes<br />

Ziel ist es dabei, für die Zusammenarbeit zwischen Bauherren <strong>und</strong> Unternehmern<br />

klare Verhältnisse zu schaffen. Insofern kann man in der neuen<br />

d’ouvrage et les entrepreneurs. On peut considérer cette publication<br />

der Sache nur gedient. […] In besonderer Weise würde es sich die Vereinigung<br />

angelegen sein lassen, die Geschäftsstelle dem B<strong>und</strong> <strong>und</strong> den Kantonen zur Verfügung<br />

zu stellen für Spezialaufträge. Wenn es gelingt, die angebahnte Konferenz<br />

serait agréable à l’association de mettre le bureau administratif à disposition de la<br />

ment, in dem wichtige Elemente <strong>und</strong> Ziele des sich nun anbahnenden Wandels<br />

ment important. Des éléments et des objectifs marquants y figurent. Ils men-<br />

se joint aussi à l’Union, alors la situation est encore meilleure. […] En particulier, il<br />

Die Eingabe der Studienkommission an B<strong>und</strong>esrat Etter ist ein zentrales Doku-<br />

La requête de la commission d’études au Conseiller fédéral Etter est un docu-<br />

Publikation einen Vorläufer des Normpositionenkataloges sehen. [85]<br />

comme un précurseur du catalogue des articles normalisés. [85]<br />

der schweizerischen Baudirektoren zu einer periodisch wiederkehrenden Institution<br />

auszuarbeiten, so könnte das Sekretariat derselben ebenfalls der ständigen<br />

nouvelle conférence des directeurs des travaux publics une institution périodique,<br />

«Die gegenwärtige Lage ist durch eine alle Erwartungen übersteigende Zunahme<br />

«La situation actuelle est caractérisée par une croissance du trafic routier qui<br />

Confédération et des cantons pour des mandats spéciaux. Si on réussit à faire de la<br />

angesprochen werden:<br />

tionnent le changement qui est en cours:<br />

Wichtiges Gremium entsteht<br />

Un organe important voit le jour<br />

Geschäftsstelle übertragen werden.» [18]<br />

alors son secrétariat pourrait aussi être logé au bureau administratif permanent.» [18]<br />

des Strassenverkehrs gekennzeichnet. […]. Die Kantone, denen verfassungsmässig<br />

Stau auf die der Strassenhoheit Susten<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> damit die Verantwortung für die Anpassung der<br />

la souveraineté dans le domaine routier et sont donc responsables pour l’adap-<br />

dépasse toutes les attentes. […]. Les cantons qui, au sens de la Constitution ont<br />

Der <strong>VSS</strong> kommt zum Schluss, dass die zukünftigen Aufgaben an den<br />

La <strong>VSS</strong> parvient à la conclusion que les cantons ne peuvent pas assumer les<br />

42 | Am 25. Strassen August 1946, an dem die Tag neuen an dem Bedürfnisse die zukommt, sind nicht untätig geblieben. In den<br />

tation des routes à de nouvelles exigences ne sont pas restés inactifs. Pendant<br />

Haupt<strong>strasse</strong>n von den Kantonen ohne finanzielle B<strong>und</strong>eshilfe nicht getragen<br />

werden können. Der <strong>VSS</strong> beruft eine Konferenz ein, aus der heraus<br />

la Confédération. La <strong>VSS</strong> convoque une assemblée. Il en ressort la formation<br />

futures tâches dans le domaine des routes principales sans aide financière de<br />

Susten<strong>strasse</strong> eröffnet Nachkriegsjahren wird, sollen über ein sind Sechstel vor allem die Neben<strong>strasse</strong>n <strong>und</strong> die weniger wichtigen<br />

les années après la guerre, les routes secondaires et les routes principales de<br />

1917 Treibstoff- <strong>und</strong> Automobilabgaben<br />

1917 Redevances prélevées sur le trafic automobile<br />

aller in der Schweizer immatrikulierten Fahrzeuge<br />

Haupt<strong>strasse</strong>n wesentlich verbessert worden. [ …] Im Argen liegt dagegen die<br />

moindre importance ont été fortement améliorées. [ …] Par contre, la planification<br />

et les études de projets pour l’aménagement des routes principales ont pris<br />

eine Studienkommission für die Finanzierung des ausserordentlichen Ausbaus<br />

der schweizerischen Strassen gebildet wird. Ziel der Kommission ist<br />

ordinaire des routes suisses. L’objectif de la commission est d’obtenir de la<br />

d‘une commission d’étude pour le financement d’un aménagement extra-<br />

den Pass befahren haben.<br />

Planung <strong>und</strong> Projektierung des Haupt<strong>strasse</strong>nausbaues. […] Es besteht in manchen<br />

Kantonen keine klare Vorstellung über die künftige Gestalt dieser Verbin-<br />

du retard. […] Dans maints cantons il n’existe pas d’opinion claire quant à la<br />

Aus dem <strong>VSS</strong> wird zum ersten Mal eine Zweckbindung der auf dem<br />

Pour la première fois la <strong>VSS</strong> demande que les redevances prélevées sur le<br />

es, vom B<strong>und</strong> Werkbeiträge an den Ausbau des schweizerischen Haupt<strong>strasse</strong>nnetzes<br />

zu erwirken. Die Studienkommission wird für das nächste<br />

suisses. La commission d’étude devient pour la prochaine décennie un des<br />

Confédération des contributions pour l’aménagement des routes principales<br />

Automobilverkehr erhobenen Abgaben gefordert. Das wird nun auch<br />

trafic automobile soient liées. La conférence des directeurs de travaux publics<br />

Bouchons sur la route du Susten<br />

dungs- <strong>und</strong> Durchgangs<strong>strasse</strong>n. Die Meinungen darüber, ob lokale Umfahrungen<br />

conception future de ces routes de liaison et de transit. Les opinions divergent<br />

die Position der Baudirektorenkonferenz. Bis dahin sind die Treibstoff-<br />

est du même avis. Jusqu’alors les redevances prélevées sur les carburants<br />

42 | Le 25 août 1946, jour de l’ouverture de la route du<br />

genügen, ob Nur-Auto<strong>strasse</strong>n oder gar richtungsgetrennte <strong>und</strong> kreuzungsfreie<br />

fortement entre les diverses options : contournements locaux, seulement routes<br />

Jahrzehnt eines der wichtigsten Gremien, in dem der <strong>VSS</strong> auf B<strong>und</strong>esebene<br />

seine <strong>strasse</strong>n- <strong>und</strong> verkehrspolitischen Ziele verfolgt.<br />

organes les plus importants. Ceci parce que la <strong>VSS</strong> y poursuit ses objectifs<br />

<strong>und</strong> Automobilabgaben von den meisten Kantonen <strong>und</strong> vom B<strong>und</strong> rein<br />

et les automobiles ont été utilisées uniquement fiscalement par la plupart des<br />

Susten, il semble qu’un sixième de tous les véhicules<br />

Autobahnen erstellt werden sollen <strong>und</strong> wo die neuen Strassenzüge durchzuführen<br />

réservées aux automobiles, ou même, construction d‘autoroute à sens de circulation<br />

séparés et sans croisements. […] La tâche de la planification des routes<br />

fiskalisch genutzt worden. Mit den zweckgeb<strong>und</strong>enen Mitteln sollen<br />

cantons et par la Confédération. Avec les moyens liés, les routes importantes<br />

[86]<br />

en matière de politique des routes du trafic sur le plan fédéral. [86]<br />

immatriculés Suisse passent le col du Susten.<br />

sind, gehen stark auseinander. […] Die Aufgabe der Haupt<strong>strasse</strong>nplanung, wie<br />

wichtige Strassen automobilgerecht ausgebaut werden.<br />

doivent être aménagées de manière à être adaptées au trafic automobile.<br />

wir sie verstanden haben möchten, besteht vornehmlich darin, über das ganze<br />

principales telle que nous espérons l’avoir comprise consiste principalement, sur<br />

70 Gebiet der Schweiz hinweg für die wichtigsten Durchgangs<strong>strasse</strong>n alle Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der Planung zusammenzutragen, um gestützt darauf verbindlich die künftige<br />

toutes les bases de planification. Ceci afin de pouvoir déterminer de manière sûre<br />

l’ensemble du territoire suisse, pour les routes de transit importantes, 71de réunir<br />

1917–1918 Erste grosse Krise des <strong>VSS</strong><br />

1917–1918 La première grosse crise de la <strong>VSS</strong><br />

Gestalt dieser Strassen <strong>und</strong> ein Bauprogramm festzulegen. […] Die landesplanlichen<br />

Gesichtspunkte sind angemessen zu berücksichtigen, so etwa die heutigen<br />

nagement du territoire doivent être pris en considération de manière raisonnable.<br />

la conception de ces routes ainsi qu‘un programme. […] Les aspects de l’amé-<br />

Das Nebeneinander des <strong>VSS</strong> <strong>und</strong> der SIA-Fachgruppe für das Strassenwesen<br />

führt zur ersten grossen Krise des <strong>VSS</strong>. Auslöser ist der Umstand,<br />

la SIA mène à la première grosse crise de la <strong>VSS</strong>. Le déclenchement provient<br />

1965 Offizielle Anerkennung des <strong>VSS</strong>-Normenwerks<br />

1965 Reconnaissance officielle du recueil des normes <strong>VSS</strong><br />

La coexistence de la <strong>VSS</strong> et du groupe technique pour le domaine routier de<br />

<strong>und</strong> künftigen Verkehrsbedürfnisse, die Auswirkungen der Haupt<strong>strasse</strong>nzüge auf<br />

Ainsi, les besoins futurs du trafic, les effets des routes principales sur l’économie<br />

die regionale Wirtschaft, auf Siedlungen <strong>und</strong> Landwirtschaft, auf Ortsbilder <strong>und</strong><br />

régionale, sur les lotissements et sur l’agriculture, sur les sites et le paysage. Du<br />

dass die Geschäftsleitung des <strong>VSS</strong> erfolgreich zur Baudirektorenkonferenz<br />

du fait que la direction de la <strong>VSS</strong> est intervenue avec succès auprès de la<br />

Landschaft. In technischer Hinsicht ist vor allem die Alternative: Ausbau oder<br />

point de vue technique il y a surtout lieu de décider quant à l‘alternative: Aménagement<br />

ou construction nouvelle. Ensuite le dimensionnement, le régime de trafic<br />

aufgerufen hat, ohne wie vorher abgemacht die SIA-Fachgruppe zu informieren.<br />

Das tiefere Problem liegt aber hauptsächlich darin, dass beiden<br />

groupe technique de la SIA, comme cela avait été convenu. Mais le problème<br />

Strassenbaunormalien 26. Januar zur Gründerzeit 1965 werden die <strong>VSS</strong>-Normen für den National<strong>strasse</strong>nbau Standards de construction 26 routière janvier, du les temps normes des fondateurs <strong>VSS</strong> pour la construction des routes nationales sont<br />

conférence des directeurs de travaux publics sans en informer au préalable le<br />

Mit dem Bericht des B<strong>und</strong>esrates an die ständerätliche Kommission vom<br />

Avec le rapport du Conseil fédéral à la commission du Conseil des Etats du<br />

Neubau zu entscheiden, dann die Dimensionierung, das Verkehrsregime <strong>und</strong><br />

die Linienführung der einzelnen Strassenzüge, wobei der Unfallverhütung ganz<br />

et le tracé des divers itinéraires en tenant spécialement compte de la prévention<br />

Gruppen genau die gleiche Zielsetzung, aber eine gr<strong>und</strong>legend unterschiedliche<br />

Gruppenstruktur haben. Während beim <strong>VSS</strong> alle öffentlichen<br />

le même objectif mais que leurs structures sont fondamentalement différentes.<br />

1913 (Tiefbauamt des wichtig Kantons diese Graubünden). offizielle, wenn auch nicht ganz direkte Bestätigung des<br />

routière des Grisons en 1913 (Service point des cette ponts confirmation et chaussées directe du canton du des recueil Grisons). de normes <strong>VSS</strong> est importante,<br />

plus profond vient principalement du fait que les deux groupes ont exactement<br />

für verbindlich erklärt, was man im <strong>VSS</strong> mit Genugtuung wahrnimmt. Wie<br />

déclarées applicables, ce qu’on apprend avec satisfaction à la <strong>VSS</strong>. A quel<br />

13 | Strassenbau zur Zeit der <strong>VSS</strong>-Gründung. Blätter aus den Bündner Strassenbaunormalien des Jahres<br />

13 | La construction routière du temps de la fondation de la <strong>VSS</strong>. Fiche tirée des standards de construction<br />

besonderes Gewicht zukommt.» [112]<br />

des accidents.» [112]<br />

<strong>VSS</strong>-Normenwerks ist, kann einer Passage aus dem Geschäftsbericht<br />

même si elle n’est pas tout à fait officielle, ce fait est mentionné dans un<br />

abgelesen werden: «Die frühere Sorge, den <strong>VSS</strong>-Normen in der Praxis<br />

passage du rapport de gestion: «le souci de créer une reconnaissance dans<br />

24 Anerkennung zu verschaffen, kann als überw<strong>und</strong>en gelten.» [148]<br />

la pratique pour les normes <strong>VSS</strong> peut être considéré comme surmonté.» [148]<br />

25<br />

1954–1958 Erste «Nur-Auto<strong>strasse</strong>»<br />

1954–1958 Première «route réservée uniquement aux automobiles»<br />

Lehre für Beruf des Strassenbauers<br />

Apprentissage pour la profession de constructeur de routes<br />

Zwischen Biel <strong>und</strong> Lyss wird die erste «Nur-Auto<strong>strasse</strong>» der Schweiz<br />

Entre Bienne et Lyss on construit la première «route réservée uniquement<br />

aux automobiles» de Suisse. Le nouveau régime de trafic est<br />

Auf Initiative des <strong>VSS</strong>, der Vestra <strong>und</strong> anderer hin unterbreitet das BIGA<br />

Sur l’initiative de la <strong>VSS</strong>, de la Vestra et d’autres, la BIGA diffuse un<br />

gebaut. Mit einer Tafel wird den anderen Strassenbenützenden das<br />

den Entwurf eines «Reglementes über die Ausbildung <strong>und</strong> die Lehrabschlussprüfung<br />

für den Beruf des Strassenbauers». Ab Frühjahr 1966<br />

de constructeur de routes». Dès le printemps 1966, la Vestra forme<br />

ge geöffnet. Für landwirtschaftliche Traktoren <strong>und</strong> Arbeitsmaschinen<br />

ment ouvert aux véhicules à moteur. Interdit aux tracteurs agricoles et<br />

projet de «Réglement de formation et d’examen final pour la profession<br />

neue Verkehrsregime zur Kenntnis gebracht: «Nur für Motorfahrzeu-<br />

signalé au moyen d’un panneau aux autres usagers de la route: Seule-<br />

bildet die Vestra Strassenbauer-Lehrlinge rechtsgültig aus. [149]<br />

légalement des apprentis constructeurs de routes. [149]<br />

gesperrt.» [113]<br />

engins de travail.» [113]<br />

Bau der ersten Autobahn<br />

An der Hauptversammlung des <strong>VSS</strong> nehmen 650 Personen teil. [150]<br />

A l’assemblée générale de la <strong>VSS</strong>, la participation est de 650 personnes. [150]<br />

52 | An der Südausfahrt der Stadt Luzern wird in den Jahren 1954 <strong>und</strong> 1955 die erste<br />

1955 «<strong>VSS</strong>» gilt für alle Landessprachen<br />

1955 «<strong>VSS</strong>» est utilisé dans toutes les langues nationales<br />

Autobahn der Schweiz gebaut (Fotos: Archiv Josef Murmann).<br />

Mehr Geld für Strassenbauforschung<br />

Plus de moyens financiers pour la recherche<br />

Der das französische Kürzel USPR (für l’union suisse des professionnels<br />

de la route) wird von der Hauptversammlung aufgehoben. Neu wird<br />

la route) est supprimée par l’assemblée générale. Dès maintenant on<br />

52 | Durant les années 1954 et 1955, à la sortie sud de la ville de Lucerne se construit<br />

L’abréviation française USPR (pour l’union suisse des professionnels de<br />

Construction de la première autoroute<br />

Der B<strong>und</strong>esrat erhöht die jährlichen Beiträge für die Strassenbauforschung<br />

auf 500 000 Franken. 1969 werden diese auf 800 000 <strong>und</strong><br />

en matière de route à 500 000 francs. En 1969 elles seront de 800 000<br />

Le Conseil fédéral augmente les contributions annuelles pour la recherche<br />

in allen drei Landessprachen nur noch <strong>VSS</strong> verwendet werden. [114]<br />

n’utilisera plus que <strong>VSS</strong> dans les trois langues nationales. [114]<br />

la première autoroute de Suisse (photos: archives Joseph Murmann).<br />

1970/1971 auf 900 000 Franken erhöht. [151]<br />

francs et en 19707/1971 elles seront augmantées à 900 000 francs. [151]<br />

90 91<br />

1966 Neue Struktur im <strong>VSS</strong><br />

1966 Nouvelle structure à la <strong>VSS</strong><br />

Die dynamische Entwicklung des Strassenwesens macht in den 1960er-<br />

Le développement dynamique du domaine de la route dans les années<br />

Jahren eine ständige Anpassung der <strong>VSS</strong>-Strukturen notwendig. Bis in die<br />

60 rend nécessaire une adaptation constante des structures de la <strong>VSS</strong>.<br />

1950er-Jahre hat der geschäftsleitende Ausschuss die Befugnis, Aufträge<br />

Jusque dans les années 50, le comité directeur a le droit d‘attribuer des<br />

an die verschiedenen Gremien zu vergeben. 1960 ist eine Präsidentenkonferenz<br />

zur Koordination der Kommissions- <strong>und</strong> Arbeitsgruppenarbeit<br />

présidents a été convoquée pour la coordination des travaux des com-<br />

mandats aux différents organes de la <strong>VSS</strong>. En 1960 une conférence des<br />

eingesetzt worden. Diese Aufgabe ist 1963 an eine Koordinationskommission<br />

gegangen. Und 1965 ist zur «Koko I» noch eine «Koko II» gekom-<br />

à une commission de coordination. Et en 1965 on a ajouté à la «Koko I»<br />

missions et des groupes de travail. En 1963, cette tâche a été attribuée<br />

men. 1966 wird die dadurch entstandene neue Struktur mit zwei Koordinationskommissionen<br />

anstelle der sogenannten Präsidentenkonferenz<br />

coordination à la place de la conférence des présidents est formellement<br />

une «Koko II». En 1966, la nouvelle structure avec deux commissions de<br />

formell beschlossen. Die Koordinationskommissionen setzen sich aus den<br />

décidée. Les commissions de coordination sont formées des présidents<br />

Präsidenten der unterstellten ständigen Fachkommissionen <strong>und</strong> aus je<br />

des commissions techniques permanentes subordonnées et d’un représentant<br />

du comité. Elles décident du programme de travail, approuvent<br />

einem Vertreter des Ausschusses zusammen. Sie beschliessen das Arbeitsprogramm,<br />

genehmigen die Normen <strong>und</strong> begutachten Forschungsarbeiten.<br />

les normes et donnent leur avis sur les travaux de recherche. La commission<br />

pour le service hivernal est dissoute. Son domaine technique est<br />

Aufgelöst wird die Kommission für Winterdienst, deren Fachbereich nun neu<br />

der Kommission <strong>10</strong> für Unterhalt angegliedert ist. Ebenfalls aufgelöst wird<br />

maintenant rattaché à la commission technique <strong>10</strong> Entretien. Le groupe<br />

Belagsbau mit Beton<br />

Revêtements en béton<br />

die Arbeitsgruppe für Photogrammetrie <strong>und</strong> Elektronik. Mit der Reorganisation<br />

wird provisorisch ein neues Organisationsstatut erlassen. [152]<br />

Avec la réorganisation, de nouveaux statuts provisoires sont édictés. [152]<br />

(Foto: Archiv Rolf Werner).<br />

(photo: archives Rolf Werner).<br />

de travail pour la photogramétrie et l’électronique est également dissous.<br />

85 | Ein Blick aus der Vogelperspektive: Einbau des Betonbelags an der N3 bei Rheinfelden im Jahr 1964<br />

85 | Vue d’en haut: Mise en œuvre de revêtement en béton sur la N3 à Rheinfelden en 1964<br />

116 117<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Hans-Ulrich Schiedt<br />

Chronik<br />

Chronique<br />

1913–<strong>2013</strong><br />

<strong>10</strong>0 Jahre in Diensten des Strassen- <strong>und</strong> Verkehrswesens in der Schweiz<br />

<strong>10</strong>0 ans au service de la route et des transports en Suisse<br />

1945<br />

1917<br />

4 | Die Bewertungsskala dient dazu, sowohl Risken als auch Chancen einheitlich zu bewerten.<br />

4 | L’échelle d’évaluation sert à évaluer de manière uniforme les risques comme les opportunités.<br />

1965<br />

1954<br />

Das Ausmass der Auswirkung (Nutzen/Schaden) wie auch die<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit werden in drei Skalierungsstufen<br />

unterteilt. Das Ausmass der Schäden <strong>und</strong> Nutzen ist jeweils<br />

in die drei Stufen «klein» «mittel» <strong>und</strong> «gross» unterteilt. Die<br />

Einschätzung des Ausmasses erfolgt bei den Kriterien «Kosten/<br />

Finanzen» <strong>und</strong> «Zeit» nach definierten quantitativen Merkmalen,<br />

bei den anderen Kriterien aufgr<strong>und</strong> eines qualitativen<br />

Massstabs. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird ebenfalls in<br />

drei Stufen (tief/mittel/hoch) unterteilt, entweder als Häufigkeit<br />

pro Jahr oder als prozentuale Eintrittswahrscheinlichkeit.<br />

Aus den drei Stufen des Ausmasses <strong>und</strong> der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

leitet sich eine 3x3 Matrix ab, in welcher das Produkt<br />

(Risiko/Chance) positioniert wird. Die jeweils neun Felder sind<br />

in drei unterschiedlich eingefärbte Bereiche (gelb, orange <strong>und</strong><br />

rot für Risiken; hell- bis dunkelgrün für Chancen) unterteilt, die<br />

den Schweregrad des Risikos bzw. der Chance <strong>und</strong> somit auch<br />

die Notwendigkeit von Steuerungsmassnahmen definieren.<br />

Analyse- <strong>und</strong> Bewertungstabelle<br />

Die Ergebnisse der Bewertungen werden in die sogenannte<br />

Analyse- <strong>und</strong> Bewertungstabelle übertragen. Dazu werden alle<br />

erkannten Risiken <strong>und</strong> Chancen bezeichnet, stichwortartig beschrieben<br />

<strong>und</strong> die Einschätzung kurz begründet. Anschliessend<br />

werden die zu ergreifenden Massnahmen definiert <strong>und</strong><br />

die Verantwortlichkeit für die Umsetzung bestimmt. Damit<br />

erhält man eine detaillierte, nachvollziehbare Übersicht über<br />

die erfassten Risiken <strong>und</strong> Chancen, sowie die entsprechenden<br />

Massnahmen <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten.<br />

Risiken- <strong>und</strong> Chancenmatrix<br />

Zur grafischen Darstellung der Beurteilung dient die Risiken-<br />

<strong>und</strong> Chancenmatrix, ein Formular im DIN-A4-Format. Die<br />

Matrix wird zusammen mit der Analysetabelle an den Risikoverantwortlichen<br />

der Abteilung (Organisationseinheit) als<br />

Input für den Metaprozess des integralen Risikomanagements<br />

weitergeleitet. Dieses Vorgehen hat das Ziel, strukturelle Risiken<br />

<strong>und</strong> Querschnittsrisiken aufzudecken <strong>und</strong> diese allenfalls<br />

als strategische Risiken einzustufen. Auch sollen so allgemeine<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Tendenzen in der Risikolandschaft<br />

frühzeitig erkannt werden.<br />

Fazit<br />

Erste Praxiserfahrungen bestätigen, dass das Tool sich trotz –<br />

oder gerade wegen – seiner Unkompliziertheit für das Risikomanagement<br />

in kleinen wie auch in grossen Projekten eignet.<br />

Die Reduktion auf die für den jeweiligen Einsatzbereich (Bau<strong>und</strong><br />

Unterhaltsprojekte) typischen <strong>und</strong> wesentlichen Ausprägungen<br />

ermöglicht die effiziente <strong>und</strong> dynamische Anwendung<br />

der Hilfsmittel. Das Vorgehen wie auch die Darstellung sind<br />

intuitiv verständlich, was den Zugang wesentlich erleichtert.<br />

Auch die Standardisierung des operativen Risikomanagements<br />

wirkt sich vorteilhaft aus. Die Vereinheitlichung gewährleistet<br />

die Vergleichbarkeit zwischen den Projekten<br />

<strong>und</strong> Phasen. Die erhöhte Transparenz erleichtert die Kommunikation<br />

<strong>und</strong> das Aufdecken von Querschnittsrisiken. Des<br />

Weiteren begünstigt die einheitliche Umsetzung sowohl die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung des Tools wie auch die<br />

Entwicklung der Risikokultur, was sich im Endeffekt auch<br />

positiv auf die Projekte auswirkt.<br />

Sowohl das Tool als auch die entsprechende ASTRA-Dokumentation<br />

89008 «Operatives Risikomanagement/Projekte»<br />

(Anwendungshilfe inkl. Beispiel) stehen auf der ASTRA-<br />

Homepage als Download zur Verfügung.<br />

<strong>10</strong>0 Jahre <strong>VSS</strong><br />

Die Geschichte des <strong>VSS</strong> in<br />

einer 180-seitigen Chronik<br />

mit eindrücklichen Fotos<br />

Bald ist es soweit: Die Chronik zum <strong>10</strong>0-Jahr-<br />

Jubiläum erscheint. Dr. Hans-Ueli Schiedt,<br />

Historiker <strong>und</strong> Leiter Forschung am Institut für<br />

Verkehrsgeschichte (ViaStoria), hat die wichtigsten<br />

<strong>und</strong> prägnantesten Ereignisse der <strong>VSS</strong>-Geschichte<br />

recherchiert <strong>und</strong> in verständlicher Form aufbereitet.<br />

Entstanden ist ein spannendes Buch, das<br />

die ereignisreiche Geschichte des <strong>VSS</strong> in über 200<br />

historischen Fotos <strong>und</strong> Abbildungen illustriert.<br />

Im Rahmen des <strong>10</strong>0-Jahr-Jubiläums schenkt der <strong>VSS</strong><br />

allen Mitgliedern das Buch!<br />

Falls Sie noch nicht <strong>VSS</strong>-Mitglied sind, können Sie jetzt noch<br />

bis Ende des Jahres <strong>2013</strong> gratis beitreten.<br />

So sichern Sie sich gleichzeitig ein kostenloses Exemplar der<br />

Jubiläums-Chronik. Senden Sie uns bis am 30. Oktober <strong>2013</strong><br />

ein Mail mit Ihrer Adresse an: redaktion@vss.ch<br />

<strong>10</strong>0 ans <strong>VSS</strong><br />

L’histoire de la <strong>VSS</strong> en une<br />

chronique de 180 pages avec<br />

des photos remarquables<br />

Nous y sommes presque! la chronique établie<br />

pour le centenaire de la <strong>VSS</strong> va paraître sous<br />

peu. Le D r Hans-Ueli Schiedt, historien et responsable<br />

de la recherche au Centre pour l’histoire<br />

du trafic (ViaStoria), a recherché les événements<br />

les plus mémorables de l’histoire de la <strong>VSS</strong> et<br />

les a regroupés dans un livre passionnant, illustré<br />

de plus de 200 photographies et reproductions<br />

historiques.<br />

Dans le cadre du centenaire, tous les membres de la<br />

<strong>VSS</strong> recevront ce livre en cadeau !<br />

Si vous n’êtes pas membre de la <strong>VSS</strong>, vous pouvez le devenir<br />

gratuitement durant l’année <strong>2013</strong>.<br />

Vous pouvez cependant également commander un exemplaire<br />

de l’ouvrage sans frais en faisant parvenir un mail avec votre<br />

adresse à redaktation@vss.ch jusqu’au 30 octobre <strong>2013</strong>.<br />

30<br />

fachartikel articles techniques


DE<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Entstehender Online-Daten-<br />

Markt – am Anwendungsfall<br />

Kurzfrist-Verkehrsprognosen<br />

Die heutigen Möglichkeiten, eine verbesserte Datengr<strong>und</strong>lage für Verkehrslageberechnungen<br />

<strong>und</strong> Kurzfristverkehrsprognosen zu erhalten, sind innerhalb des Verkehrsmanagements (VM)<br />

noch nicht voll ausgeschöpft. Ein Online-Datenaustausch zwischen VM <strong>und</strong> den einzelnen Verkehrsteilnehmern<br />

ist international erst eingeschränkt im Aufbau. Mit dem Vorschlag einer<br />

neuen Praxis in Form eines Dreieckmodells zwischen VM, Verkehrsteilnehmern <strong>und</strong> Dienstanbietern<br />

wird ein Markt für Online-Daten angeregt.<br />

Eine Übersicht über die<br />

aktuelle <strong>und</strong> in naher<br />

Zukunft zu erwartende<br />

Verkehrslage für das Verkehrsmanagement<br />

(VM)<br />

<strong>und</strong> daraus resultierende<br />

Informationen für die<br />

Von<br />

Julien Bauer<br />

Dipl. Bauingenieur EPFL<br />

Verkehrsplaner SVI,<br />

Abteilungsleiter,<br />

B+S AG, Bern<br />

Verkehrsteilnehmer sind eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für eine<br />

optimale Bewirtschaftung des Strassennetzes. Unter VM<br />

werden hier die Bestrebungen der Strasseneigentümer verstanden,<br />

die nationalen oder lokalen Verkehrsflüsse langfristig<br />

oder im Moment des Verkehrsgeschehens gezielt<br />

zu beeinflussen (z. B. zur Ausnutzung der Netzleistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Vermeidung von Stau). Die heute eingesetzten<br />

Kurzfristprognosen basieren auf aktuellen Verkehrsgrössen<br />

(Online-Daten), die aufgr<strong>und</strong> bekannter Gesetzmässigkeiten<br />

(z. B. Musterganglinien) aus der Vergangenheit in die nahe<br />

Zukunft hochgerechnet werden.<br />

Ansatz für Datenkooperation (Dreieckmodell)<br />

Wie lassen sich das Erheben von individuellen Online-Daten<br />

<strong>und</strong> individuelle Verkehrslenkung praktisch umsetzen? Die<br />

Verkehrsteilnehmer suchen nach schnellen zuverlässigen<br />

Verbindungen (Minimierung der Reisezeit), das VM will die<br />

Infrastruktur effizient einsetzen <strong>und</strong> die Anbieter von Navigationsdiensten<br />

(Dienstanbieter) einen Zusatznutzen für die<br />

Verkehrsteilnehmer generieren. Diese Ziele lassen sich am<br />

effektivsten in Kooperation verwirklichen (siehe Abb. 1):<br />

Die Verkehrsteilnehmer stellen in Echtzeit über ihr Navigationssystem<br />

den Dienstanbietern ihre Daten zum aktuellen<br />

Verkehrsfluss (Floating Car Data; FCD) <strong>und</strong> zu ihren Zielen/<br />

Routen zur Verfügung. Die Dienstanbieter geben die Online-<br />

Daten anonymisiert an das VM weiter. Das VM aktualisiert<br />

mithilfe der Online-Daten aus stationären Quellen wie Querschnittszählern,<br />

Geschwindigkeitsmessungen usw. <strong>und</strong> bewegten<br />

Quellen wie FCD ein echtzeitfähiges <strong>und</strong> dynamisches<br />

Verkehrsmodell. Das Verkehrsmodell bildet den aktuellen<br />

Verkehr schweizweit flächendeckend ab. Bei ausreichender<br />

Von<br />

Bernhard Alt<br />

Dr. sc. ETH,<br />

Projektleiter,<br />

B+S AG, Bern<br />

Qualität <strong>und</strong> Quantität der<br />

Eingangsdaten kann zusätzlich<br />

zur aktuellen<br />

Verkehrslage eine Verkehrsprognose<br />

geschätzt<br />

werden. Bei vorausgesagten<br />

oder eintretenden<br />

Engpässen kann das VM die Verkehrsteilnehmer gezielt auf<br />

zeitsparende Ausweichrouten lenken. Das Lenken erfolgt<br />

mittels Routenvorschlägen, die den Verkehrsteilnehmer entweder<br />

über geeignete Signalisierung oder wiederum über die<br />

Dienstanbieter via Navigationsgeräte zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

1 | Dreieckmodell einer Datenkooperation.<br />

1 | Modèle triangulaire de coopération en matière de données.<br />

Anforderungen an Kurzfristprognosen<br />

<strong>und</strong> die dafür nötigen Input-Daten<br />

Ausgehend von den Anforderungen von VM, Verkehrsteilnehmern<br />

<strong>und</strong> Dienstanbietern an eine Kurzfristprognose, wurde<br />

die Auswahl an geeigneten Verkehrsmodellen mit Prognosefunktion<br />

für die jeweiligen Einsatzgebiete eingegrenzt (siehe<br />

Abb. 2). Es zeigte sich aufgr<strong>und</strong> von Literaturrecherchen <strong>und</strong><br />

Experteninterviews, dass für netzweite Anwendungen Verkehrsmodelle<br />

mit dynamischer Verkehrsumlegung <strong>und</strong> Lern-<br />

FR<br />

2 | Anforderungen an Verkehrslageermittlung/-prognose <strong>und</strong> Zusammenstellung der notwendigen Daten (Quelle: Bauer et.al. (2011) [1] ).<br />

2 | Exigences de détection/prévision du trafic et collecte des données requises (source: Bauer et.al. (2011) [1] ).<br />

fähigkeit am ehesten in der Lage sind, ein realistisches Bild<br />

von der Verkehrslage zu geben, die in den jeweils folgenden<br />

r<strong>und</strong> 30 Minuten zu erwarten ist.<br />

Input-Daten<br />

Mögliche Input-Daten für die Erfassung der aktuellen Verkehrslage<br />

<strong>und</strong> die Prognose der zukünftigen sind in Abbildung<br />

4 (nächste Seite) aufgelistet. Die Vergleiche der jeweiligen<br />

Qualitäten der möglichen Datenquellen orientieren sich<br />

dabei an den Kriterien der Norm ISO/TR 21707:2008:<br />

Vollständigkeit des Service (räumlich)<br />

Verfügbarkeit der Daten (zeitlich)<br />

Servicenote (Abschätzung von Qualitätsstufen<br />

für die Datenqualität)<br />

Korrektheit (statistische Fehlerraten)<br />

Präzision (geforderte Granularität in mehreren<br />

Dimensionen)<br />

Zeitgerechtigkeit (geforderte Differenzkriterien zwischen<br />

Datenerfassung <strong>und</strong> -lieferung)<br />

3 | Qualitativer Zusammenhang zwischen Prognosequalität <strong>und</strong><br />

Prognosezeitraum.<br />

3 | Rapport qualitatif entre qualité des prévisions et période des<br />

prévisions.<br />

Création d’un marché des données en ligne – illustré par les prévisions de trafic à court terme<br />

Les moyens actuels permettant d’obtenir une meilleure<br />

base de données pour les calculs de trafic et<br />

les prévisions à court terme ne sont pas encore totalement<br />

exploités dans le domaine de la gestion du<br />

trafic et des transports (GTT). Un échange de données<br />

en ligne entre la GTT et les usagers de la route<br />

est actuellement développé, avec des restrictions, au<br />

plan international. La proposition de mise en œuvre<br />

d’une nouvelle pratique sous la forme d’un modèle<br />

triangulaire entre GTT, usagers de la route et prestataires<br />

de service stimule le marché des données<br />

en ligne.<br />

32 Fachartikel articles techniques<br />

Fachartikel articles techniques 33


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

4 | Analyse der Eignung<br />

von Erfassungssystemen<br />

als Input für Verkehrslage-<br />

bzw. Prognoseberechnung<br />

(Quelle: Bauer<br />

et.al. (2011) [1] ).<br />

4 | Analyse de l’adéquation<br />

des systèmes de collecte<br />

pour les calculs de trafic/<br />

de prévisions (source:<br />

Bauer et.al. (2011) [1] ).<br />

Legende<br />

Noten von 6 «Kriterium sehr<br />

gut erfüllt» bis 1 «Kriterium<br />

nicht erfüllt».<br />

Vlage: Verkehrslage<br />

AR: Allgemeine Anwendung<br />

ER: Erste Pilotanwendung<br />

K: Konzeptionelle Phase<br />

Légende<br />

Notes allant de 6 «critère<br />

très bien rempli» à 1 «critère<br />

non rempli».<br />

Vlage: Trafic<br />

AR: Application générale<br />

ER: Première application-pilote<br />

K: Phase de conception<br />

In Abbildung 4 nicht bewertet:<br />

Örtlichkeitsbezug (Referenzsystem, inklusive Betreiber<br />

der Datenquelle)<br />

Sensoreigenschaften (Art der Datenquelle; inklusive<br />

Bearbeitung- bzw. Aggregationsgrad der Daten)<br />

Ownership (juristischer Besitzer der Daten inklusive<br />

Datenrestriktionen).<br />

Aus technischer Sicht sind als Input-Daten eine Kombination<br />

aus FCD, stationären Online-Zählern <strong>und</strong> Ereignismeldungen<br />

besonders vielversprechend. Das grösste Potenzial, als Eingangsdaten<br />

für eine verbesserte Berechnung der Verkehrslage<br />

<strong>und</strong> -prognose zu dienen, wird in FCD <strong>und</strong> in auf GPS-<br />

Ortung basierten Floating Phone Data gesehen.<br />

Wie realistisch ist das Dreieckmodell?<br />

Seitens der Verkehrsteilnehmer besteht ein echtes Interesse<br />

an genauen individuell zugeschnittenen <strong>und</strong> verlässlichen<br />

Verkehrsinformationen. Die Aufgaben des Verkehrsmanagements<br />

«Lenken, Leiten, Steuern <strong>und</strong> Informieren» können auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage der aufgezeigten (<strong>und</strong> potenziell verfügbaren) qualitativ<br />

höheren Datenlage besser ausgeführt werden. Neben<br />

der Umsetzung des Dreieckmodells auf VM-CH-Ebene (Ebene<br />

des zentralen VM auf den National<strong>strasse</strong>n der Schweiz) ist<br />

dies aus Nutzersicht auch für regionale VM-Zentralen anzustreben.<br />

Ein aktives Routing ergibt aus Sicht des VM nur Sinn, solange<br />

das betrachtete Netz nicht voll ausgelastet ist, da im<br />

anderen Fall keine Ausweichrouten zur Verfügung stehen.<br />

In Agglomerationszentren kann das VM den Verkehrsteilnehmern<br />

somit oft nur empfehlen, auf den, bezüglich Verkehrsflächenbeanspruchung,<br />

effizienteren ÖV umzusteigen.<br />

Ein Aspekt, der eine aktive Rolle des VM erschwert, sind die<br />

vorherrschenden Interessenkonflikte. Die Dienstanbieter<br />

möchten einen Mehrwert für ihre K<strong>und</strong>en generieren (Unterstützung<br />

individueller Interessen), um firmeneigene Profite<br />

zu erwirtschaften. Das VM verfolgt das Wohl der Allgemeinheit.<br />

Mangelnde Kooperation führt hier zu Zwangsverboten<br />

wie zum Beispiel einem Fahrverbot in Quartieren zur Verhinderung<br />

von Schleichverkehr. Aus organisatorischer Sicht<br />

bergen auch die verschiedenartigen Geschäftsprozesse des<br />

lokal verankerten VM <strong>und</strong> der «globalen» Dienstanbieter<br />

Schwierigkeiten. Als Basis müssen einheitliche Arbeitsprozesse<br />

geschaffen werden.<br />

Ein Datenaustausch ist Gr<strong>und</strong>voraussetzung einer Kooperation<br />

zwischen VM <strong>und</strong> Dienstanbietern. Eine Open-Book-<br />

Strategie seitens des VM ist unter bestimmten Rahmenbedingungen<br />

vorstellbar. Eine bidirektionale Kooperation kann<br />

aus Datenschutz-Gründen nicht ohne Weiteres erfolgen. Der<br />

Datenschutz bleibt problematisch, zum Beispiel wenn die genaue<br />

Kenntnis der Verkehrslage seitens der Verkehrsnetzbetreiber<br />

dazu genutzt wird, Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />

verstärkt zu ahnden oder wenn Bewegungsprofile<br />

konkreter Personen erstellt <strong>und</strong> weitergegeben werden. Eine<br />

Einhaltung des Datenschutzes kann mithilfe von entsprechend<br />

ausgestalteten Datenüberlassungsverträgen gefördert<br />

werden.<br />

Das Umsetzungsmodell des VM (Dreieckmodell) birgt die<br />

Chancen, dass die Verkehrsteilnehmer besser informiert<br />

werden können <strong>und</strong> dass der Individualverkehr dadurch sicherer<br />

<strong>und</strong> zuverlässiger fliesst. Der Strassenraum wird effizienter<br />

genutzt. Das Zusammenführen des K<strong>und</strong>enstamms<br />

der Dienstanbieter, die jeweiligen Erfahrungen <strong>und</strong> das Wissen<br />

von VM <strong>und</strong> Dienstanbietern sowie die Aufgabenteilung<br />

(individueller Dienst am K<strong>und</strong>en bzw. VM für das Gemeinwohl)<br />

können Synergieeffekte freisetzen.<br />

Schritte zur Annäherung zwischen VM,<br />

Verkehrsteilnehmern <strong>und</strong> Dienstanbieter<br />

Vor einer Umsetzung des Dreieckmodels sollten zunächst die<br />

Interessenskonflikte der Beteiligten reduziert <strong>und</strong> die Arbeitsprozesse<br />

des Verkehrsmanagements <strong>und</strong> der Dienstanbieter<br />

innerhalb von Pilotprojekten aneinander angenähert werden.<br />

Das Definieren <strong>und</strong> Einhalten von Datenschutzrichtlinien ist<br />

für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend. Deshalb wird<br />

eine umfassende Umsetzung erst mittel- bis längerfristig als<br />

realisierbar gesehen.<br />

Erste Umsetzungsschritte in der Schweiz<br />

Das B<strong>und</strong>esamt für Strassen ASTRA hat in 2012 einen Dienst<br />

ausgeschrieben, der abschnittsbezogene Reisezeitinformationen<br />

auf dem gesamten National<strong>strasse</strong>nnetz bereitstellt.<br />

Gewonnen wurde die Ausschreibung von der Swisscom IT<br />

Services AG, die Zugriff auf eine grosse Anzahl (anonymisierter)<br />

Mobiltelefonpositionen <strong>und</strong> -bewegungen hat. Auf dieser<br />

Gr<strong>und</strong>lage liefert Swisscom seit Sommer <strong>2013</strong> bereits aktuelle<br />

Reisezeitinformationen an das ASTRA.<br />

Eine Ausschreibung der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons<br />

Zürich (von Anfang <strong>2013</strong>) mit dem Projekttitel: «Reisezeitenmonitoring<br />

(RZM) Kanton Zürich für den Motorisierten<br />

Individualverkehr (MIV)» wurde von der BLIP Systems<br />

A/S (Dänemark) gewonnen. Diese erheben die Reisezeiten<br />

über Bluetooth- <strong>und</strong> Wireless LAN-(WiFi-) tracking <strong>und</strong> stellen<br />

sie dem VM des Kantons in Echtzeit zur Verfügung. Dabei<br />

werden die Signale bzw. Geräte-ID von mobilen oder fest<br />

in Fahrzeugen verbauten Geräten durch das Verkehrsnetz<br />

verfolgt.<br />

Quellen<br />

[1] Bauer, J.; Schaufelberger, W.; Schwarz, R.; Bechstein, E.; Alt, B; Lingwood, S.;<br />

Morel, D.; Stokar, D. (2011) Verkehrsprognosen mit Online-Daten, UVEK, B<strong>und</strong>esamt<br />

für Strassen, Berichte der Forschung im Strassenwesen Nr. 1363.<br />

34 Fachartikel articles techniques<br />

Fachartikel articles techniques 35


DE<br />

FR<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 9, octobre <strong>2013</strong><br />

Einführung der LED-Technologie<br />

Tunnelbeleuchtung im Umbruch<br />

Introduction à la technologie LED<br />

L’éclairage des tunnels<br />

est en pleine mutation<br />

Durch die rasante Entwicklung in den Bereichen<br />

Effizienz <strong>und</strong> Lebensdauer ist die LED-<br />

Technik in der Tunnel- <strong>und</strong> Strassenbeleuchtung<br />

zu einer wirklichen Alternative geworden.<br />

Das ASTRA sieht vor, die Lichtkonzepte<br />

bestehender Tunnel nach <strong>und</strong> nach im Rahmen<br />

von anfallenden Sanierungsarbeiten<br />

energie- <strong>und</strong> kostensparend anzupassen.<br />

LED unterscheidet sich gr<strong>und</strong>sätzlich von<br />

der konventionellen Beleuchtungstechnik<br />

<strong>und</strong> hat viele Vorteile. Am Beispiel des Tunnels<br />

Lungern bringen die Spezialisten des<br />

ASTRA <strong>und</strong> des Eidgenössischen Instituts für<br />

Metrologie (METAS) Licht ins Dunkel.<br />

Von<br />

Paolo Maltese<br />

Dipl. El.-Ing. FH,<br />

Wirtschaftsing. EMBA FH,<br />

Fachbereichsleiter Gebiet 2<br />

<strong>und</strong> Leiter Fachgruppe<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Sicherheitsausrüstungen<br />

beim ASTRA<br />

Die lichtemittierende<br />

Diode (LED) hat längst<br />

Einzug in die moderne<br />

Beleuchtungstechnik gehalten.<br />

Dank der rasanten<br />

Entwicklung in den Bereichen<br />

der Effizienz <strong>und</strong> Lebensdauer<br />

ist die LED-Technik nun auch in der Tunnel- <strong>und</strong><br />

Strassenbeleuchtung einsetzbar.<br />

Das ASTRA setzt seit 2012 ausschliesslich auf diese neue<br />

Beleuchtungstechnologie. So werden künftige National<strong>strasse</strong>nprojekte,<br />

inkl. Projekte der Netzvollendung, sowie allfällige<br />

Beleuchtungen von Anschlüssen, Knoten <strong>und</strong> Beleuchtungsanlagen<br />

offener Strecken mit LED-Beleuchtungstechnik<br />

geplant <strong>und</strong> in diversen Tunneln (bei diversen Projekten)<br />

bereits umgesetzt.<br />

Grâce à son développement fulgurant en matière<br />

d’efficacité et de durée de vie, la technologie<br />

LED est devenue une véritable alternative<br />

dans le domaine de l’éclairage des routes<br />

et des tunnels. L’OFROU prévoit de modifier<br />

peu à peu les concepts d’éclairage dans les<br />

tunnels existants dans le cadre des travaux de<br />

remise en état à effectuer, afin d’économiser<br />

l’énergie et les coûts. La LED diffère fondamentalement<br />

de la technique d’éclairage conventionnelle<br />

et présente de nombreux avantages.<br />

Sur l’exemple du tunnel de Lungern, les<br />

spécialistes de l’OFROU et de l’Institut fédéral<br />

de métrologie (METAS) font toute la lumière.<br />

Von<br />

Marcel Berner<br />

Dipl. El.-Ing. HTL & MBA<br />

Fachspezialist Betriebs-<br />

Sicherheitsausrüstung,<br />

Experte in Beleuchtung,<br />

Lüftung & Nebenanlagen<br />

beim ASTRA<br />

La diode électroluminescente<br />

(LED) a fait son<br />

entrée depuis longtemps<br />

dans la technique d’éclairage<br />

moderne. Grâce à sa<br />

progression vertigineuse<br />

en matière d’efficacité et<br />

de durée de vie, la technologie LED est désormais également<br />

utilisable pour l’éclairage des routes et des tunnels.<br />

L’OFROU mise uniquement sur cette nouvelle technologie<br />

d’éclairage depuis 2012. Ainsi, les projets de route nationale,<br />

y compris les projets d’achèvement du réseau, l’éclairage des<br />

jonctions et des carrefours, ainsi que les dispositifs d’éclairage<br />

des tronçons à ciel ouvert, sont planifiés avec la technologie<br />

LED, qui est déjà mise en œuvre dans différents tunnels (dans<br />

le cadre de divers projets).<br />

lichen Lichtfarben erhältlich. Vorgänger der LED sind Dioden,<br />

die als Schalter oder Stromsperren in elektronischen Schaltungen<br />

eingesetzt wurden. Der Unterschied zwischen einer<br />

lichtemittierenden Diode <strong>und</strong> einer herkömmlichen Diode<br />

ist, dass die LED aus anderen, Licht ausstrahlenden Materialien<br />

besteht. Lichtemittierende Dioden haben eine sehr lange<br />

Lebensdauer, weshalb sie sich für den Einsatz in Tunnelbeleuchtungen<br />

besonders gut eignen. Für die Lebensdauer <strong>und</strong><br />

den Lichtstrom spielen die thermischen Betriebsbedingungen<br />

eine grosse Rolle. Je besser die Wärme abgeführt werden<br />

kann, desto effizienter <strong>und</strong> länger können die LED betrieben<br />

werden.<br />

Standards in der Tunnelbeleuchtungstechnik<br />

Die Tunnelbeleuchtung setzt sich aus zwei wesentlichen Elementen<br />

zusammen: der Durchfahrtsbeleuchtung <strong>und</strong> der Adaptationsbeleuchtung.<br />

Die Durchfahrtsbeleuchtung soll dem<br />

Verkehrsteilnehmer eine genügende Sicht während der Fahrt<br />

durch den Tunnel gewährleisten. Sie wird als Lichtband oder<br />

mittels Einzelleuchten in grösseren Abständen ausgebildet.<br />

Als Leuchtmittel kamen bisher Fluoreszenzlampen (FL) oder<br />

Natrium-Hochdrucklampen (NaH) zum Einsatz.<br />

Die Adaptationsbeleuchtung sorgt dafür, dass sich bei der Einfahrt<br />

in den Tunnel das Sehvermögen des Verkehrsteilnehmers<br />

optimal an die dunkleren Lichtverhältnisse anpassen<br />

kann. Die Adaptationsbeleuchtung wird in Gegenverkehrstunnels<br />

jeweils über der Fahrspur in der Einfahrtsstrecke installiert.<br />

In Richtungsgetrennten Tunnelröhren mit mindestens<br />

zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung werden im Bereich<br />

der Ein- <strong>und</strong> Ausfahrtstrecke je eine Adaptationsbeleuchtung<br />

installiert. Die Beleuchtung am Ausfahrtsportal wird Gegeneinfahrtsbeleuchtung<br />

genannt. Diese kommt zum Beispiel<br />

bei Sperrungen für Sanierungsarbeiten zum Einsatz. Der gesamte<br />

Verkehr erfolgt dann nur durch eine Tunnelröhre.<br />

1 | Gegenverkehrstunnel.<br />

1 | Tunnel à circulation bidirectionnelle.<br />

nibles en différentes couleurs. Les ancêtres des LED sont des<br />

diodes qui étaient utilisées comme interrupteurs ou dispositifs<br />

de coupure de courant dans les circuits électroniques. La<br />

différence entre une diode électroluminescente et une diode<br />

traditionnelle réside dans le fait que les LED sont composées<br />

d’autres matériaux, qui émettent de la lumière. Les diodes électroluminescentes<br />

ont une très longue durée de vie et convient<br />

donc particulièrement bien à une utilisation dans les tunnels.<br />

Les conditions thermiques d’exploitation jouent un grand rôle<br />

pour la durée de vie et le flux lumineux des LED. Plus l’évacuation<br />

de la chaleur est bonne, plus l’exploitation des LED est<br />

efficace et durable.<br />

Standards techniques pour l’éclairage des tunnels<br />

L’éclairage des tunnels se compose de deux éléments centraux:<br />

l’éclairage de traversée et l’éclairage d’adaptation. L’éclairage<br />

de traversée doit garantir à l’usager de la route une vision suffisante<br />

durant son passage dans le tunnel. Il est constitué d’une<br />

rampe lumineuse ou de feux individuels espacés. Jusque-là, on<br />

utilisait come sources d’éclairages des lampes fluorescentes<br />

ou des lampes à vapeur de sodium haute pression (SHP).<br />

L’éclairage d’adaptation permet à l’usager de la route d’ajuster<br />

parfaitement sa vision aux conditions de plus grande obscurité<br />

lorsqu’il entre dans le tunnel. Dans les tunnels à circulation<br />

bidirectionnelle, l’éclairage d’adaptation est resp. installé audessus<br />

de la voie, sur le tronçon d’entrée. Dans les tunnels en<br />

galeries séparées comptant au moins deux voies par sens de<br />

circulation, un éclairage d’adaptation est resp. installé dans<br />

la zone d’entrée et de sortie. Appelé éclairage de portail de<br />

sortie, il est par exemple utilisé lors des fermetures pour cause<br />

de travaux de remise en état. Toute la circulation passe alors<br />

dans un seul tube.<br />

Dans les normes, on distingue l’éclairage symétrique et asymétrique,<br />

resp. l’éclairage à contre-flux. Avec l’éclairage sy-<br />

2 | Richtungsgetrennte Tunnelröhren.<br />

2 | Tunnels en galeries séparées.<br />

Funktionsweise LED<br />

Die LED ist ein elektronisches Bauteil, das ursprünglich zur<br />

Anzeige von Betriebszuständen bei elektrischen Geräten<br />

konzipiert <strong>und</strong> verwendet wurde. Seit etwa zehn Jahren wird<br />

LED auch als Lichtquelle zum Beispiel für Taschenlampen,<br />

Fahrradbeleuchtung usw. eingesetzt. Sie sind in unterschied-<br />

Fonctionnement des LED<br />

Une LED est un composant électronique initialement conçu<br />

et utilisé pour afficher les états de service sur les appareils<br />

électriques. Depuis une dizaine d’années, les LED sont également<br />

employées comme source lumineuse, par exemple pour<br />

les lampes de poche, l’éclairage des vélos, etc. Elles sont dispo-<br />

In den Normen wird zwischen symmetrischer, asymmetrischer<br />

resp. Gegenstrahlbeleuchtung unterschieden. Während<br />

bei der symmetrischen Beleuchtung (typisch für Strassenbeleuchtung)<br />

das Licht senkrecht nach unten strahlt, ist es bei<br />

der asymmetrischen leicht gegen den Fahrzeuglenker gerichtet.<br />

Die asymmetrische Adaptationsbeleuchtung verbessert<br />

die Sichtbarkeit von Fahrzeugen <strong>und</strong> Gegenständen auf der<br />

métrique (typique pour l’éclairage public), la lumière est diffusée<br />

verticalement vers le bas, alors qu’elle est légèrement<br />

orientée vers le conducteur avec l’éclairage asymétrique. Ce<br />

dernier améliore la visibilité des véhicules et des objets sur<br />

la chaussée, et permet des niveaux d’éclairage plus faibles.<br />

Dans les tunnels de l’OFROU, on installe en règle générale<br />

des éclairages d’adaptation asymétriques. Jusque-là, on em-<br />

36 Fachartikel articles techniques<br />

Fachartikel articles techniques 37


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 9, octobre <strong>2013</strong><br />

3 | Symmetrische Beleuchtung.<br />

3 | Éclairage symétrique.<br />

4 | Asymmetrische Beleuchtung.<br />

4 | Éclairage asymétrique.<br />

Fahrbahn <strong>und</strong> lässt geringere Beleuchtungsniveaus zu. In<br />

den Tunneln des ASTRA werden in der Regel asymmetrische<br />

Adaptationsbeleuchtungen realisiert. Für die Adaptationsbeleuchtung<br />

wurden bis anhin Leuchten mit Natrium-Hochdrucklampen<br />

(NaH) eingesetzt.<br />

Das Zusammenspiel zwischen Fahrbahn, Tunnelwänden <strong>und</strong><br />

Beleuchtung muss als ein System betrachtet werden. Die Reflexionseigenschaften<br />

der baulichen Elemente sind Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Dimensionierung einer Tunnelbeleuchtung. Die<br />

Tunnelwände müssen möglichst glatt <strong>und</strong> weiss beschichtet<br />

sein, wodurch das von den Leuchten ausgestrahlte Licht besser<br />

reflektiert wird. Helle Tunnelwände steigern die Effizienz<br />

der Beleuchtung <strong>und</strong> leisten einen wichtigen Beitrag zum<br />

Wohlbefinden des Fahrzeuglenkers <strong>und</strong> damit zur Sicherheit<br />

des Verkehrs. Ist die Oberfläche der Wände nicht glatt, sammelt<br />

sich bereits nach kurzer Betriebsdauer Schmutz, <strong>und</strong><br />

die Wände werden dunkel. Dunkle Fahrbahnen <strong>und</strong> Wände<br />

erfordern mehr Leuchten <strong>und</strong> damit höhere Investitions- <strong>und</strong><br />

Betriebskosten sowie einen höheren Energieverbrauch.<br />

Erfahrungen mit der<br />

LED-Technologie in Tunneln<br />

Seit dem Entscheid des ASTRA, nur noch LED einzusetzen, konnten<br />

schon einige Erfahrungen mit der LED-Technologie in Tunnelbeleuchtungsanlagen<br />

der National<strong>strasse</strong>n gesammelt werden.<br />

Durchfahrtsbeleuchtung:<br />

Die Durchfahrtsbeleuchtung kann heute bereits mit LED-<br />

Technik realisiert werden. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Lichtausbeute<br />

Anzeige<br />

ployait des lampes à vapeur de sodium haute pression (SHP)<br />

pour l’éclairage d’adaptation.<br />

L’interaction entre chaussée, parois du tunnel et éclairage<br />

doit être considérée comme un système. Le dimensionnement<br />

de l’éclairage d’un tunnel se base sur les propriétés<br />

de réflexion des éléments constructifs. Les parois du tunnel<br />

doivent avoir un revêtement aussi lisse et clair que possible<br />

afin de mieux réfléchir la lumière diffusée par les lampes.<br />

Les parois de tunnel claires augmentent l’efficacité de l’éclairage<br />

et contribuent de manière importante au bien-être du<br />

conducteur, et donc à la sécurité du trafic. Si la surface des<br />

parois n’est pas lisse, la saleté s’accumule rapidement et les<br />

parois s’assombrissent. Les chaussées et les parois sombres<br />

nécessitent plus de lampes et imposent donc des coûts d’investissement<br />

et d’exploitation supérieurs, avec une consommation<br />

énergétique plus élevée.<br />

Expérience acquise avec<br />

la technologie LED dans les tunnels<br />

Depuis que l’OFROU a pris la décision de ne plus utiliser que<br />

des LED, on a déjà pu acquérir une certaine expérience avec la<br />

technologie LED mise en œuvre dans les systèmes d’éclairage<br />

des tunnels sur les routes nationales.<br />

Éclairage de traversée:<br />

Dès à présent, l’éclairage de traversée peut être réalisé avec<br />

la technologie LED. Grâce au rendement lumineux élevé et<br />

des caractéristiques d’émission, le nombre de lampe peut<br />

être réduit. L’éclairage de traversée peut être réalisé soit par<br />

5 | LED-Durchfahrtsbeleuchtung als Punktbeleuchtung im Tunnel Lungern (Foto: METAS).<br />

5 | Éclairage ponctuel de traversée à LED dans le tunnel de Lungern (photo: METAS).<br />

<strong>und</strong> Abstrahlcharakteristik kann die Anzahl Leuchten reduziert<br />

werden. Die Durchfahrtsbeleuchtung kann entweder<br />

als Lichtband oder auch als Punktbeleuchtung realisiert werden.<br />

Für Überbrückungsmassnahmen können Einsätze für<br />

Fluoreszenzlampen durch solche für LED ersetzt werden. Dies<br />

wurde bereits erfolgreich im Tunnel Fratten auf der N3 am<br />

Walensee ausgeführt.<br />

Adaptationsbeleuchtung:<br />

Die LED-Technologie wird in der Adaptationsbeleuchtung<br />

eingesetzt. Da jedoch Leuchten mit den geforderten Abstrahlungscharakteristiken<br />

noch nicht auf dem Markt erhältlich<br />

sind, müssen Zwischenlösungen installiert werden.<br />

In der Vergangenheit wurden für die Adaptationsbeleuchtung<br />

Natrium-Hochdruckleuchten (NaH) eingesetzt. Die erhältlichen<br />

Lampenleistungen (50 W bis 400 W) weisen eine hohe<br />

Energieeffizienz auf. Je höher die erforderliche Leistung, desto<br />

höher ist die Energieeffizienz. Üblicherweise werden in der<br />

Adaptationsbeleuchtung Leuchtmittel mit einer Leistung von<br />

<strong>10</strong>0 bis 250 W eingesetzt. NaH-Leuchten sind in symmetrischen<br />

<strong>und</strong> asymmetrischen Ausführungen bei mehreren Herstellern<br />

erhältlich.<br />

Die LED-Technologie in der Adaptationsbeleuchtung weist<br />

noch nicht diese Energieeffizienz aus, da diese mit der Höhe<br />

der erforderlichen Lichtleistung sinkt (Wärmeentwicklung<br />

verringert die Lichtleistung). Gegenwärtig werden mit der<br />

LED-Technologie ca. <strong>10</strong>0 bis <strong>10</strong>5 lm/W erreicht. Zum Vergleich:<br />

bei der NaH-Technik werden bis 120 lm/W erreicht,<br />

die Energieeffizienz ist also bei NaH heute noch höher als<br />

une rampe lumineuse, soit par un éclairage ponctuel. Pour<br />

des mesures transitoires, les appliques pour lampes fluorescentes<br />

peuvent être remplacées par des appliques pour LED,<br />

ce qui a déjà été fait avec succès dans le tunnel de Fratten,<br />

sur la N3, près du lac de Walenstadt.<br />

Éclairage d’adaptation:<br />

La technologie LED est employée pour l’éclairage d’adaptation.<br />

Toutefois, comme on ne trouve pas encore sur le<br />

marché de lampes présentant les caractéristiques d’émission<br />

requises, il faut mettre en place des solutions intermédiaires.<br />

Dans le passé, on utilisait des lampes à vapeur de sodium<br />

haute pression (SHP) pour l’éclairage d’adaptation. Les puissances<br />

disponibles (50 à 400 W) ont une grande efficacité<br />

énergétique. Plus la puissance requise est élevée, plus l’efficacité<br />

énergétique est grande. Pour l’éclairage d’adaptation,<br />

on utilise habituellement des lampes d’une puissance de<br />

<strong>10</strong>0 à 250 W. Les lampes SHP sont disponibles auprès de<br />

plusieurs fabricants, en construction symétrique et asymétrique.<br />

Pour l’éclairage d’adaptation, la technologie LED n’atteint pas<br />

encore cette efficacité énergétique ; en effet, l’efficacité énergétique<br />

baisse à mesure que le rendement lumineux requis<br />

augmente (le dégagement de chaleur réduit le rendement lumineux).<br />

Actuellement, la technologie LED permet d’atteindre<br />

env. <strong>10</strong>0 à <strong>10</strong>5 lm/W, alors que la technologie SHP atteint<br />

120 lm/W; son efficacité énergétique est donc encore supérieure<br />

à celle des LED. Mais la technologie LED a deux avan-<br />

38 Fachartikel articles techniques<br />

Fachartikel articles techniques 39


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o 9, octobre <strong>2013</strong><br />

6 | Mit einer Leuchtdichtemesskamera bestimmt das Eidgenössische Institut für Metrologie (METAS) die Leuchtdichte in Tunneln. Im Leuchtdichtebild sind<br />

die Messfelder 60 m vor dem Fahrzeug dargestellt (Foto: METAS).<br />

6 | Au moyen d’une caméra de mesure de la luminance, l’Institut fédéral de métrologie (METAS) détermine la luminance dans les tunnels. Sur l’illustration, les<br />

champs de mesure sont dessinés 60 m avant le véhicule (photo: METAS).<br />

bei LED. Für die LED-Technik spricht aber die bessere Lichtlenkung,<br />

welche niedrigere Leuchtenleistungen erlaubt <strong>und</strong><br />

eine lange Lebensdauer ausweist.<br />

Als Zwischenlösung werden die Adaptationsleuchten in symmetrischer<br />

Anordnung installiert. Das Licht wird also senkrecht<br />

auf die Fahrbahn abgestrahlt. Vergleichsberechnungen<br />

<strong>und</strong> -messungen zeigen auf, dass der Einsatz der LED-Technologie<br />

in symmetrischer Anordnung mehr Energie verbraucht<br />

als mit der asymmetrischen Anordnung. Um den gewünschten<br />

Effekt der besseren Sichtbarkeit von Fahrzeugen <strong>und</strong><br />

Gegenständen zu erzielen, muss die Anzahl LED-Leuchten für<br />

die symmetrische Anordnung der Adaptationsbeleuchtung erheblich<br />

erhöht werden. Das führt noch zu einem hohen Energieverbrauch.<br />

Projektierung:<br />

Die Projektierung der Tunnelbeleuchtungsanlagen erfolgt<br />

über die Infrastruktur-Filialen des ASTRA. Vor einer Sanierung<br />

führt das Eidgenössische Institut für Metrologie<br />

(METAS) lichttechnische Messungen durch. Dabei wird die<br />

Leuchtdichte L20 der Annäherungsstrecke bestimmt. Die<br />

L20-Messung ermittelt die zu erwartenden Lichtverhältnisse<br />

vor dem Einfahrtsportal mit einem Winkel zur Fahrbahn von<br />

20 Grad. Damit kann der Lichtplaner die notwendige Fahrbahnleuchtdichte<br />

für die Adaptationsstrecke berechnen.<br />

Die zusätzliche Messung der Reflexionseigenschaften von<br />

Fahrbahn <strong>und</strong> Wänden im Tunnel helfen mit, die neue Beleuchtung<br />

genauer zu projektieren. Zur lichttechnischen Prü-<br />

tages: un meilleur guidage du flux lumineux, qui permet des<br />

puissances plus faibles, et une longue durée de vie.<br />

Une solution intermédiaire a été adoptée: les lampes d’adaptation<br />

sont installées en disposition symétrique. La lumière<br />

est donc diffusée verticalement sur la chaussée. Les calculs<br />

et mesures comparatifs montrent que l’emploi de la technologie<br />

LED en disposition symétrique consomme plus d’énergie<br />

qu’en disposition asymétrique. Pour obtenir l’effet souhaité,<br />

c’est-à-dire une meilleure visibilité des véhicules et des objets,<br />

le nombre de lampes à LED nécessaire pour disposer<br />

symétriquement l’éclairage d’adaptation doit être considérablement<br />

accru, ce qui entraîne encore une consommation<br />

énergétique élevée.<br />

Projet:<br />

Les systèmes d’éclairage de tunnel sont conçus par les filiales<br />

de la division Infrastructure de l’OFROU. Avant une remise<br />

en état, l’Institut fédéral de métrologie (METAS) réalise des<br />

mesures luminotechniques. Elle détermine la luminance<br />

L20 de la zone d’accès. La mesure L20 établit les conditions<br />

de luminosité attendues devant le portail d’entrée, avec un<br />

angle de 20 degrés par rapport à la chaussée. Elle permet au<br />

concepteur d’éclairage de calculer la luminance de chaussée<br />

nécessaire pour le tronçon d’adaptation. De plus, la mesure<br />

des propriétés de réflexion de la chaussée et des parois dans<br />

le tunnel aident à concevoir plus précisément le nouvel éclairage.<br />

Pour réaliser le contrôle luminotechnique d’un éclairage<br />

de tunnel, le METAS utilise le système de mesure dynamique<br />

fung einer Tunnelbeleuchtung verwendet METAS das eigens<br />

entwickelte dynamische Messsystem DTLM (Dynamische<br />

Tunnel-Licht-Messung). Die Messung kann mittels DTLM vor<br />

oder nach der Inbetriebnahme durchgeführt werden (zum<br />

Beispiel Ist-Soll-Vergleich, Garantiemessungen, Störungsbehebung).<br />

Mit DTLM wird die Leuchtdichte der Fahrbahn <strong>und</strong><br />

der Wände während der Fahrt durch den Tunnel normgerecht<br />

gemessen.<br />

Nach Installation einer neuen Tunnelbeleuchtung wird eine<br />

lichttechnische Prüfung mittels DTLM durchgeführt. Entsprechen<br />

die Resultate den Normen <strong>und</strong> Vorgaben, geht die Tunnelbeleuchtung<br />

in Betrieb. Der Vorteil von DTLM liegt darin,<br />

dass für den Messvorgang nur eine Teilsperrung, zum Beispiel<br />

Normalspur, nötig ist. Das führt zu weniger Verkehrsproblemen<br />

als bei Vollsperrungen. DTLM kann auch für die<br />

Überprüfung von bestehenden Tunnelbeleuchtungen eingesetzt<br />

werden <strong>und</strong> hilft, geeignete Massnahmen zur Verbesserung<br />

der Beleuchtung abzuleiten. Die entsprechenden Normen<br />

<strong>und</strong> Vorgaben werden zurzeit entwickelt <strong>und</strong> mit den in<br />

Betrieb genommenen Anlagen abgeglichen. Zusätzlich laufen<br />

Pilotprojekte, die mit Langzeitmessungen weitere Erfahrungen<br />

geben.<br />

Ausblick: Eine Übergangslösung<br />

muss definiert werden<br />

Die rasante Entwicklung der LED-Technik lässt eine baldige<br />

Realisierung einer allen Anforderungen entsprechenden LED-<br />

Adaptationsleuchte mit asymmetrischer Abstrahlung vorhersehen.<br />

Gespräche mit Herstellern bestätigen dies. Jedoch wird<br />

die Entwicklung einer tunneltauglichen Leuchte noch einige<br />

Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Deshalb muss eine Übergangslösung definiert werden,<br />

die den Einsatz der zum Zeitpunkt der Installation ökologisch<br />

<strong>und</strong> ökonomisch besten Technologie zulässt. Für die<br />

Durchfahrtsbeleuchtung kann bei Neubauten <strong>und</strong> Komplettsanierungen<br />

eine Punktbeleuchtung eingesetzt werden. Für<br />

Überbrückungsmassnahmen gibt es Lösungen mit Ersatz der<br />

Fluoreszenzröhreneinsätze durch LED-Einsätze.<br />

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DTLM, qu’il a développé. La mesure peut être effectuée avant<br />

ou après la mise en service (comparaison théorique/réel,<br />

mesures de sécurité, élimination des perturbations, etc.).<br />

Le DTLM permet de mesurer la luminance de la chaussée et<br />

des parois pendant la traversée du tunnel conformément aux<br />

normes.<br />

Après l’installation d’un nouvel éclairage de tunnel, un<br />

contrôle luminotechnique est réalisé avec le système DTLM.<br />

Si les résultats sont conformes aux normes et prescriptions,<br />

l’éclairage est mis en service. Le DTLM a un grand avantage:<br />

seule une fermeture partielle est nécessaire pour un<br />

processus de mesure, par exemple la voie normale, ce qui<br />

crée moins de problèmes de circulation qu’une fermeture<br />

complète. Le DTLM peut également être utilisé pour contrôler<br />

des éclairages de tunnel existants; il contribue à définir les<br />

mesures appropriées pour améliorer l’éclairage. Les normes<br />

et prescriptions ad hoc sont en cours d’élaboration et seront<br />

comparées aux installations mises en service. Parallèlement,<br />

des projets-pilotes sont mis en œuvre, qui fourniront d’autres<br />

enseignements sur la base de mesures à long terme.<br />

Perspectives: une solution transitoire<br />

doit être définie<br />

L’évolution ultrarapide de la technologie LED permet d’anticiper<br />

la réalisation prochaine d’un éclairage d’adaptation<br />

LED, avec diffusion asymétrique de la lumière, satisfaisant<br />

toutes les exigences. Les discussions avec les fabricants<br />

le confirment. Cependant, le développement d’une lampe<br />

convenant à une utilisation en tunnel prendra encore un<br />

certain temps.<br />

C’est pourquoi il est impératif de définir une solution transitoire<br />

qui permette la mise en œuvre de la meilleure technologie<br />

au plan écologique et économique au moment de l’installation.<br />

Pour l’éclairage de traversée, il est possible de recourir<br />

à un éclairage ponctuel sur les nouvelles constructions et lors<br />

des rénovations complètes. Pour les mesures transitoires, il<br />

existe des solutions permettant de remplacer les tubes fluorescents<br />

par des LED.<br />

40 Fachartikel articles techniques<br />

Fachartikel articles techniques 41


DE<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Verträglichkeit des Verkehrsaufkommens<br />

im Strassenraum<br />

Das Strassennetz des Kantons Zürich muss den vielschichtigen <strong>und</strong> sich stetig wandelnden<br />

Anforderungen aller Strassenbenützer gerecht werden <strong>und</strong> so der optimalen Abstimmung<br />

von Siedlung, Landschaft <strong>und</strong> Verkehr dienen. Um das Netz für diese Anforderungen zu erhalten<br />

<strong>und</strong> zu optimieren, hat das Amt für Verkehr (AFV) des Kantons Zürich die «Strategie<br />

Strassen» erarbeitet. Dabei wurden im Kanton Zürich 813 Strassenabschnitte hinsichtlich<br />

der Verträglichkeit ihrer Verkehrsbelastung mit den übrigen Ansprüchen an den Strassenraum<br />

beurteilt. Resultat: 65 % werden als verträglich eingestuft, 23 % als kritisch <strong>und</strong> 12 %<br />

als unververträglich.<br />

Von DR.<br />

Nikolaus Bischofberger<br />

Kt. ZH, Amt für Verkehr,<br />

Infrastrukturplanung<br />

Projektleiter strategische<br />

Planung <strong>und</strong> Verkehrsmanagement<br />

Von<br />

Marc Laube<br />

Dipl. Bauing. ETH<br />

transcon ag<br />

Projektleiter<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Umsetzung der «Strategie<br />

Strassen» hat man das<br />

Strassennetz systematisch<br />

analysiert. Schwachstellen<br />

<strong>und</strong> Konflikte wurden<br />

möglichst systematisch<br />

<strong>und</strong> einheitlich im gesamten<br />

Kantonsgebiet erhoben.<br />

Verbesserungs- <strong>und</strong><br />

Optimierungsmassnahmen<br />

müssen dann im Rahmen<br />

von gebietsweisen Planungen gesucht <strong>und</strong><br />

begründet werden.<br />

Ein solcher Konflikt im Innerortsbereich<br />

kann als «Überforderung des Strassenraums»<br />

bezeichnet werden. Neben den verkehrlichen<br />

Bedürfnissen sind hier – im Sinne des Strategieziels<br />

– auch die Anforderungen der Siedlung an den Strassenraum<br />

zu berücksichtigen. Dazu gehören nebst der Ortsbildgestaltung<br />

auch die Aktivitäten im <strong>und</strong> entlang des Strassenraums.<br />

Das AFV hat unter dem Titel «Verträglichkeit Strassenraum»<br />

eine umfassende Analyse aller Kantons<strong>strasse</strong>n in Ortschaften<br />

durchgeführt. Damit ist das Ausmass solcher Konflikte innerorts<br />

<strong>und</strong> damit der Handlungsbedarf bekannt. Davon ausgenommen<br />

waren die Städte Winterthur <strong>und</strong> Zürich, die gemäss<br />

Strassengesetz autonom sind.<br />

Projektablauf<br />

Wenn man Konflikte im Strassenraum systematisch analysieren<br />

<strong>und</strong> beurteilen will, müssen zwei Probleme gelöst werden. Es<br />

braucht eine Methode, die eine Beurteilung ermöglicht, <strong>und</strong> es<br />

müssen Mittel <strong>und</strong> Wege gef<strong>und</strong>en werden, die Eigenschaften der<br />

Strassenräume <strong>und</strong> des Verkehrsaufkommens kantonsweit effizient<br />

zu erheben <strong>und</strong> in einheitlichen Datensätzen zu erfassen.<br />

Die beiden Probleme konnten nicht unabhängig voneinander<br />

gelöst werden. Eine intensive Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Beteiligten war unabdingbar. Eine passende Methode fand<br />

sich in keiner Literatur <strong>und</strong> wurde deshalb im Rahmen des Pro-<br />

Von<br />

Wolfgang Padrock<br />

IC Infraconsult<br />

Von<br />

Jodocus Hoessly<br />

Kt. ZH, Amt für Raumentwicklung,<br />

Geoinformation,<br />

Fachstelle GIS-Zentrum<br />

GIS-Koordination<br />

Von<br />

Daniel Morgenthaler<br />

IC Infraconsult<br />

Projektleiter<br />

jekts entwickelt. Nach einer<br />

Piloterhebung wurden<br />

damit die Ergebnisse umfangreich<br />

getestet <strong>und</strong><br />

die Methode aufgr<strong>und</strong> der<br />

Erfahrungen angepasst.<br />

Neben den methodischen<br />

Fragen spielte die Fachkompetenz<br />

des Erhebungspersonals<br />

eine wesentliche<br />

Rolle, da viele Daten eine<br />

fachliche Beurteilung vor<br />

Ort erforderten. Zur Vereinfachung mussten<br />

für die Haupterhebung einige Fragen umformuliert<br />

<strong>und</strong> neu strukturiert werden.<br />

Das GIS-Zentrums des Kantons Zürich hat<br />

die Erhebung vor Ort massgeblich unterstützt.<br />

Die Beurteilung homogener Strassenabschnitte<br />

wurde beispielsweise mithilfe von GIS-Daten<br />

automatisch generiert. Manuell waren diese lediglich noch zu<br />

plausibilisieren. Abschnitte in Industriezonen <strong>und</strong> solche mit einem<br />

DTV < 4000 Fz/Tag wurden nicht bewertet. Abschnitte mit<br />

dermassen geringer Verkehrsbelastung sind an sich verträglich.<br />

Dies wurde mittels Stichproben verifiziert. Von den 1350 gebildeten<br />

Abschnitten befanden sich 125 im Industriegebiet,<br />

<strong>und</strong> bei 412 Abschnitten lag die Belastung unter 4000 Fz/Tag.<br />

813 Strassenabschnitte blieben zur Bewertung übrig (Abb. 1).<br />

Auch etliche Kennwerte, wie zum Beispiel die Breite der Fahrbahn,<br />

wurden aus bestehenden GIS-Datensätzen berechnet<br />

<strong>und</strong> beim Erheben vor Ort verifiziert.<br />

Erhebung in zwei Schritten<br />

Vor Ort wurden die Daten in zwei Schritten erhoben. Eine<br />

Pilotphase umfasste die Kennwerte von r<strong>und</strong> 200 Strassenabschnitten<br />

mit möglichst unterschiedlichen Ausprägungen.<br />

Diese Daten wurden ausgewertet <strong>und</strong> dienten einer abschliessenden<br />

Verfeinerung <strong>und</strong> Justierung der Bewertungsmethode.<br />

Zudem konnten damit Instruktion <strong>und</strong> Arbeitsgr<strong>und</strong>lagen<br />

für das Erhebungspersonal optimiert werden. Die<br />

1 | Der Ablauf <strong>und</strong> die Zusammenhänge<br />

der Arbeit zeigen<br />

das Zusammenspiel der<br />

verschiedenen Beteiligten<br />

(Quelle: AFV, IP).<br />

1 | Le déroulement et les<br />

étapes du travail montrent<br />

l’interaction entre les<br />

différents acteurs<br />

(source: ODT, IP).<br />

pro Abschnitt berechneten <strong>und</strong> erhobenen Daten wurden als<br />

GIS-Datensätze abgelegt <strong>und</strong> das Ergebnis der Bewertung in<br />

Kartenausschnitten visualisiert. Für jeden bewerteten Strassenabschnitt<br />

liegt zudem ein Objektblatt mit berechnetem bzw.<br />

erhobenem Datensatz <strong>und</strong> fotografischer Dokumentation vor.<br />

Sie werden von Berichten zur Methodik, dem Vorgehen <strong>und</strong><br />

einer Anleitung zur späteren Aktualisierung der Daten ergänzt.<br />

Beurteilungsmethode<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage für die Methodik zum Beurteilen der Verträglichkeit<br />

diente der Forschungsbericht 425 «Entwurf <strong>und</strong> Gestaltung<br />

innerörtlicher Strassen» [1] . Ausgangslage sind die Randbebauung<br />

<strong>und</strong> die Verkehrsbelastung zur Spitzenst<strong>und</strong>e. Die Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Verfeinerung zu einer Methode für die flächendeckende<br />

Beurteilung im Kanton Zürich geschah in mehreren<br />

Stufen, gestützt auf zusätzliche Literatur [2, 3, 4] . Man überprüfte<br />

sie dabei laufend anhand ausgewählter Abschnitte [5] .<br />

Die Empfindlichkeit eines Abschnitts in Bezug auf die Verkehrsbelastung<br />

ist in einem «Typenwert» erfasst. Das Ausmass der<br />

Störung ist allerdings nicht nur vom Niveau der Verkehrsbelastung<br />

abhängig. Geschwindigkeit, Anteil Schwerverkehr <strong>und</strong> andere<br />

Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Dies wird mit einem<br />

Korrekturwert berücksichtigt.<br />

Die Beurteilung erfolgte daher mit einer korrigierten Verkehrsbelastung<br />

in einem normalisierten Diagramm, <strong>und</strong> zwar in zwei<br />

Schritten (Abb. 2). Die Grobbeurteilung geschieht noch unabhängig<br />

vom Erscheinungsbild der Strasse allein auf Basis von Typenwert<br />

<strong>und</strong> Verkehrsbelastung. Daraus resultieren «unverträgliche»,<br />

«verträgliche» <strong>und</strong> «kritische» Abschnitte. Zudem kann für<br />

jeden Abschnitt der Handlungsbedarf abgeschätzt werden. Bei<br />

«verträglichen» Abschnitten besteht kein direkter Handlungsbedarf.<br />

«Unverträglich» bedeutet, dass die Verkehrsbelastung die<br />

Verträglichkeitsgrenze deutlich überschreitet. Eine umfassende<br />

Verbesserung der Situation kann dann nur mit einer Reduktion<br />

der Verkehrsbelastung (z. B. mit einer Umfahrung) erreicht werden.<br />

Die sorgfältige Gestaltung des Strassenraums verbessert<br />

zwar die Verträglichkeit des Verkehrsaufkommens, vermag<br />

jedoch die Beeinträchtigung nicht verkehrlicher Nutzungsan-<br />

2 | Die Strassenabschnitte werden hinsichtlich Verträglichkeit in zwei<br />

Schritten beurteilt (Quelle IPB).<br />

2 | L’impact du trafic sur les tronçons routiers a été évalué en deux étapes<br />

(source: IPB).<br />

42 fachartikel articles techniques<br />

fachartikel articles techniques 43


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

3 | Beurteilung der Verträglichkeit aufgr<strong>und</strong> des korrigierten Typenwertes (Abszisse) <strong>und</strong> der korrigierten Verkehrsbelastung während der<br />

Hauptverkehrszeit (Ordinate) (Quelle IPB).<br />

3 | Évaluation de l’impact sur la base de la valeur de type corrigée (abscisse) et du trafic corrigé pendant les heures de pointe (ordonnée)<br />

(source: IPB).<br />

4 | Bestimmung des Nutzungszonentyps links <strong>und</strong> rechts der Strassenabschnitte über Querpfeile aus dem GIS-Polygonlayer Nutzungszonen<br />

(Quelle: GIS-Zentrum).<br />

4 | Détermination du type de zone d’affectation à gauche et à droite des tronçons routiers via la flèche issue du Polygonlayer SIG ad hoc<br />

(source: centre SIG).<br />

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Rückhaltesystem Menziken: erprobt <strong>und</strong> nachhaltig<br />

Das Leichtmetallgeländer System Menziken ist ein bestens bewährtes Rückhaltesystem<br />

für den Einsatz auf Brücken, Überführungen, Brüstungen <strong>und</strong> Stützmauern.<br />

Das Staketen- <strong>und</strong> Holmgeländer aus Aluminium mit verstärktem Pfostenkern aus<br />

Stahl besticht durch hohe Sicherheit <strong>und</strong> eine lange Lebensdauer. Eine grosse<br />

Typenvielfalt <strong>und</strong> verschiedenes Zubehör ermöglichen die präzise Abstimmung auf<br />

den jeweiligen Einsatzzweck für Personen <strong>und</strong> Fahrzeuge.<br />

Durch den ausgeklügelten, Energie verteilenden Stahlseil-Einbau im Handlauf wird<br />

maximale Durchschlagssicherheit <strong>und</strong> eine wirksame Anpralldämpfung erreicht.<br />

Das durchdachte Design dient zudem als optische Leithilfe. In Kombination mit<br />

Leitschranken ausbaubar zum Fahrzeug-Rückhaltesystem der Aufhaltestufe N2<br />

gemäss SN EN 1317-2, kann das System gemäss den Richtlinien des ASTRA als<br />

Brückenleitschranke an Hauptverkehrsachsen über National<strong>strasse</strong>n <strong>und</strong> Gleisanlagen<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Aluminium-Geländer ist korrosionsbeständig <strong>und</strong> daher extrem langlebig sowie<br />

praktisch wartungsfrei. Es punktet demnach auch in Sachen Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit. Bei Brückensanierungen können die Elemente auch nach 30 bis<br />

50 Jahren demontiert, aufgefrischt <strong>und</strong> wieder installiert werden.<br />

In den letzten Jahrzehnten wurden in der Schweiz r<strong>und</strong> 500 km des Leichtmetallgeländers<br />

System Menziken installiert. Neben Sicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> ansprechender Optik haben ständige Weiterentwicklung <strong>und</strong> die Erfahrung aus<br />

unzähligen Montagen zu diesem Erfolg beigetragen.<br />

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sprüche an den Strassenraum nicht soweit zu kompensieren,<br />

dass der Abschnitt als verträglich beurteilt werden könnte.<br />

Der zweite Beurteilungsschritt ist für die Abschnitte der Kategorie<br />

«kritisch» bedeutsam. Bei diesen liegt die korrigierte<br />

Verkehrsbelastung leicht über der verträglichen. Er berücksichtigt<br />

insbesondere das Erscheinungsbild des Strassenraums.<br />

Es geht um die Qualität der Benutzbarkeit dieses Raumes<br />

für nicht verkehrliche Nutzer. Eine sorgfältige Gestaltung<br />

des Strassenraums kann die beeinträchtigende Wirkung des<br />

Verkehrsaufkommens reduzieren. Dies geschieht z. B. auch<br />

durch Beeinflussung des Verkehrsverhaltens. Ein grob als kritisch<br />

beurteilter Abschnitt kann damit gegebenenfalls sogar<br />

als verträglich beurteilt werden. Der Einfluss der Gestaltung<br />

wird ebenfalls als Korrektur der Verkehrsbelastung berücksichtigt.<br />

Abbildung 3 stellt die verschiedenen Fälle dar.<br />

Das Potenzial der Strassenraumgestaltung zur Herstellung der<br />

Verträglichkeit ist zwar begrenzt. Eine sorgfältig gestaltete<br />

Strasse wirkt aber auch dann positiv, wenn die Verkehrsbelastung<br />

zu hoch ist. Bei als kritisch eingestuften Abschnitten ist<br />

eine Sanierung allein durch Gestaltungsmassnahmen denkbar.<br />

Datenerfassung<br />

Im GIS-Zentrum des Kantons Zürich liegen bereits über<br />

<strong>10</strong>0 thematische Datenebenen digital in strukturierter Form<br />

vor. Es war deshalb naheliegend, diese Daten für eine automatisierte<br />

Berechnung von Kennwerten zu verwenden. Die Berechnungen<br />

wurden mit der GIS-Software ArcGIS-Desktop von<br />

ESRI mit einem in der Programmiersprache Python entwickelten<br />

Skript ausgeführt. Die Gr<strong>und</strong>idee dieses Pythonskripts<br />

FR<br />

war, entlang der zu untersuchenden Strassenabschnitte<br />

alle <strong>10</strong> m einen Querpfeil zur Achse zu berechnen. Die Gesamtlänge<br />

des Querpfeils ist 40 Meter, je 20 Meter links <strong>und</strong><br />

rechts der Achse. Um den Wert eines <strong>10</strong>-Meter-Abschnitts zu<br />

bestimmen, werden die Querpfeile mit dem entsprechenden<br />

GIS-Layer (im Beispiel in Abb. 4 dem GIS-Polygonlayer Nutzungszonen)<br />

verschnitten. Der Nutzungszonentyp der beiden<br />

äussersten Werte links <strong>und</strong> rechts der Strasse wird dann den<br />

<strong>10</strong>-Meter-Abschnitten <strong>und</strong> in einem zweiten Schritt den zu<br />

untersuchenden Strassenabschnitten zugewiesen. Mit der<br />

Methode können auch die Werte von anderen GIS-Layern den<br />

Strassenabschnitten zugewiesen werden.<br />

Die Nutzung wurde für diese Untersuchung typisiert (Abb. 4).<br />

Man gruppierte dazu die Zonen folgendermassen:<br />

Aus Kernzone (K), Zentrumszone (Z) <strong>und</strong> öffentliche<br />

Bauten (OE) wurde die Nutzung Einkauf/Zentrum<br />

aus der Wohn- <strong>und</strong> Gewerbezone (WG) Mischnutzung<br />

aus den Zonen Wohnen (W) <strong>und</strong> Quartiererhaltung (Q)<br />

Wohnnutzung<br />

Impact du volume de trafic dans l’espace routier<br />

Le réseau routier du canton de Zurich doit répondre<br />

aux exigences multiples et sans cesse changeantes<br />

de tous les usagers de la route; il doit donc concilier<br />

de manière optimale l’habitat, le paysage et le trafic.<br />

Pour entretenir et optimiser le réseau en fonction de<br />

ces exigences, l’Office des transports (ODT) du canton<br />

aus der Industriezone (I) wurde die Nutzung Industrie<br />

geschaffen.<br />

Daraus liessen sich die Anforderungen nicht verkehrlicher<br />

Nutzungen an den Strassenraum herleiten. Die Anteile der<br />

Nutzungen entlang eines Strassenabschnitts prägen damit<br />

seinen Typenwert. Hohe Anforderungen sind gegeben bei<br />

einem grossen Anteil des Nutzungstyps Einkauf/Zentrum,<br />

mittlere Anforderungen bei einem grossen Anteil Mischnutzung<br />

<strong>und</strong> geringe Anforderungen bei überwiegendem Anteil<br />

Wohnen (Abb. 5).<br />

Mit ähnlichen Analyseverfahren wurden auch die Kennwerte<br />

für die folgenden weiteren Untersuchungskriterien automatisiert<br />

aus bestehenden GIS-Layern berechnet:<br />

Bebauungsdichte: GIS-Layer Überbauungsstand<br />

Optische Höhe: GIS-Layer zulässige Bauhöhe<br />

Breite der Fahrbahn: GIS-Layer Bodenbedeckung der<br />

amtlichen Vermessung<br />

Nutzbare Breite: GIS-Layer Liegenschaften (Parzellen) der<br />

amtlichen Vermessung<br />

de Zurich a élaboré la «Stratégie Routes». En l’occurrence,<br />

813 tronçons routiers du canton ont été évalués<br />

pour établir l’impact de leur trafic sur les autres<br />

exigences à satisfaire dans l’espace routier. Résultat:<br />

65 % ont été classés comme compatibles, 23 % critiques<br />

et 12 % non compatibles.<br />

44 fachartikel articles techniques<br />

fachartikel articles techniques 45


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

6 | Auf dem Laptop stand die<br />

Eingabemaske <strong>und</strong> die<br />

hinterlegte Karte aus<br />

dem GIS zur Verfügung<br />

(Screenshot:<br />

IC Infraconsult).<br />

6 | Sur l’ordinateur portable,<br />

le masque d’entrée ainsi que<br />

la carte du SIG étaient disponibles<br />

(capture d’écran:<br />

IC Infraconsult).<br />

5 | Beispiele verschiedener Nutzungsansprüche an den Strassenraum (Fotos: IC Infraconsult).<br />

5 | Exemples d’exigences d’utilisation à satisfaire par l’espace routier (photos: IC Infraconsult).<br />

Verkehrswerte DTV <strong>und</strong> Abendspitze: GIS-Layer<br />

Verkehrsmodell des Kanton Zürich<br />

Radwege vorhanden: GIS-Layer Radwege<br />

Richtplantyp des Strassenabschnittes: GIS-Layer<br />

kantonaler Richtplan<br />

Gemeindetyp: GIS-Layer Gemeindetypisierung BFS.<br />

Die Erhebung im Feld erforderte die Organisation <strong>und</strong> Durchführung<br />

der Erfassung für den Pilotversuch <strong>und</strong> die Hauptuntersuchung.<br />

Angesichts der Menge der zu untersuchenden<br />

Abschnitte <strong>und</strong> des geplanten Zeitraums von sechs Monaten<br />

rekrutierte man sechs studentische Hilfskräfte <strong>und</strong> teilte sie<br />

in drei Erfassungsteams ein. Sie wurden in Theorie <strong>und</strong> mit<br />

Feldübungen auf ihre Beobachtungs- <strong>und</strong> Bewertungsaufgabe<br />

vorbereitet <strong>und</strong> durch Bewertung derselben Abschnitte aufeinander<br />

abgestimmt.<br />

Für die Datenerfassung standen jeweils Notebooks, Fotoapparate,<br />

Anleitungen, Ausdrucke der Erfassungsmaske sowie<br />

Mobility-Karten zur Verfügung. Jeweils zu Wochenbeginn<br />

wurde die vom GIS-Zentrum zur Verfügung gestellte Datenbank<br />

aktualisiert <strong>und</strong> auf einem FTP-Server hinterlegt. Die<br />

Erfassungsteams konnten so die jedem Abschnitt hinterlegten<br />

Basisdaten <strong>und</strong> den aktuellen Stand der Erfassung laden.<br />

Die Daten waren für die Bewertung vor Ort jederzeit abrufbar<br />

(siehe Abb. 6). Jeweils Ende Woche überspielte jedes Erfassungsteam<br />

die erhobenen Daten wieder auf den FTP-Server.<br />

Während der Pilotphase erhoben die drei Teams die Daten von<br />

256 Abschnitten. Dabei zeigten sich Verständnis- <strong>und</strong> Anwendungsprobleme<br />

mit der Erfassungsmaske. Deshalb wurden ihre<br />

Struktur <strong>und</strong> das Wording für die Haupterhebung modifiziert<br />

<strong>und</strong> eine weitere Schulung durchgeführt.<br />

Herausforderung: eine gleichbleibende<br />

Erfassungsqualität gewährleisten<br />

Eine gleichbleibende Erfassungsqualität über alle Abschnitte<br />

zu gewährleisten, war sehr herausfordernd. Dafür waren präzise<br />

Kriterien <strong>und</strong> Indikatoren sowie gute Bewertungsbeispiele<br />

sowie mehrere Kalibrierungen im Feld erforderlich. Der<br />

deskriptive Inhalt von Indikatoren sollte sich nicht überlappen.<br />

Die Praktikabilität musste im Pretest kritisch überprüft<br />

werden. Bewährt hatte sich dabei die Bildung von Zweierteams<br />

wegen des Vier-Augen-Prinzips, der einfachen Selbstorganisation,<br />

aber auch für eine sichere Erfassung unter Verkehr.<br />

Mit wechselnder Teamzusammensetzung konnte zudem<br />

eine stabilere Erfassungsqualität erreicht werden. Die<br />

eingesetzten technischen Hilfsmittel erwiesen sich für die<br />

Datenerfassung als geeignet. Die fotografische Dokumentation<br />

deckt den gesamten Strassenabschnitt, insbesondere seine<br />

typischen Elemente ab. Die Primärerfassung auf Papier<br />

machte die Erfassung wetterunabhängig.<br />

Strassenräume verändern sich im Laufe der Zeit durch Bauten<br />

am Strassenrand oder <strong>strasse</strong>nbauliche Umgestaltungen <strong>und</strong><br />

hinsichtlich der Bewertung der Verträglichkeit auch durch<br />

verkehrliche Änderungen. Wenn das umfangreiche Datenmaterial<br />

seinen Wert behalten soll, ist eine periodische Aktualisierung<br />

erforderlich. Im Hinblick darauf wurde eine präzise<br />

Anleitung geschaffen, um die Projektverantwortlichen bei<br />

der Aktualisierung zu unterstützen. Es liegt eine umfassende<br />

technische Dokumentation der geleisteten Arbeit vor, sodass<br />

später die einzelnen Schritte nachvollziehbar <strong>und</strong> wiederholbar<br />

sind. Denkbar ist dabei, einzelne Abschnitte gezielt neu zu<br />

erheben, wenn grössere Veränderungen daran bekannt sind,<br />

oder eine Gesamterhebung durchzuführen.<br />

Ergebnisse<br />

Mit der hier beschriebenen Methode wurden 813 Strassenabschnitte<br />

im Kanton Zürich hinsichtlich der Verträglichkeit<br />

ihrer Verkehrsbelastung mit den übrigen Ansprüchen an den<br />

Strassenraum beurteilt. Davon konnten 525 (oder 65 %) als verträglich<br />

eingestuft werden (zusätzlich zu den 412 Abschnitten,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihrer Verkehrsbelastung von weniger als<br />

4000 Fz/Tag als verträglich gelten). Kritisch eingestuft wurden<br />

186 Abschnitte (23 %). Das sind jene Abschnitte, die das<br />

Potenzial aufweisen, mittels sorgfältiger Strassenraumgestaltung<br />

verträglich werden zu können.<br />

Unverträglich sind <strong>10</strong>2 Abschnitte (12 %). Während in ländlichen<br />

Gebieten nur 9 % der Abschnitte als unverträglich beurteilt<br />

wurden, beträgt ihr Anteil in städtischen Zentren 14 %<br />

<strong>und</strong> in regionalen Zentren gar 17 %. Die Verträglichkeit kann<br />

bei diesen Abschnitten nur mit einer Verkehrsentlastung erreicht<br />

werden. Diese Ergebnisse widerspiegeln die Strukturen<br />

des Staats<strong>strasse</strong>nnetzes innerhalb der Siedlungsgebiete des<br />

Kantons Zürich recht gut.<br />

Die Klassierung der Strassenabschnitte in «verträglich»<br />

<strong>und</strong> «unverträglich» kann aufgr<strong>und</strong> der Sensitivitätsuntersuchungen<br />

als stabil beurteilt werden. Bei den als «kritisch»<br />

eingestuften Strassenabschnitten zeigen die Sensitivitätsbetrachtungen,<br />

dass die Genauigkeit der zugr<strong>und</strong>e gelegten<br />

Verkehrsbelastungen entscheidend ist. Es empfiehlt sich daher,<br />

diese Belastungen im Zusammenhang mit der konkreten<br />

Bearbeitung eines Abschnitts mit zusätzlichen Erhebungen<br />

zu verifizieren.<br />

Im Kanton Zürich liegt damit eine einheitliche Beurteilung aller<br />

Staats<strong>strasse</strong>n innerorts vor. Diese gibt Auskunft darüber,<br />

wie verträglich die vorhandene Verkehrsbelastung mit übrigen<br />

Nutzungsansprüchen an den Strassenraum ist. Im Rahmen<br />

der eingangs erwähnten Planungen in Teilgebieten geht<br />

es nun darum, die Verträglichkeit kritischer oder unverträglicher<br />

Strassenabschnitte mit geeigneten Massnahmen so weit<br />

wie möglich wiederherzustellen. Dies wird nicht überall gelingen,<br />

da Verkehrsentlastungen (z. B. mit Ortsumfahrungen) im<br />

dicht besiedelten Agglomerationsgebiet äusserst schwer umzusetzen<br />

sind. Gestaltungsmassnahmen können aber, auch<br />

wenn sie in unverträglichen Fällen die Beurteilung nur wenig<br />

verändern, trotzdem mithelfen, eine qualitative Verbesserung<br />

zu erreichen.<br />

Literatur<br />

[1] Forschung Strassenbau <strong>und</strong> Strassenverkehrstechnik. Entwurf <strong>und</strong> Gestaltung<br />

innerörtlicher Strassen, Bericht 425. J. Mörner, B. Müller., H. Topp, Bonn, 1984.<br />

[2] Forschung Strassenbau <strong>und</strong> Strassenverkehrstechnik. Entwurfsempfehlungen<br />

für Ortsdurchfahrten, Bericht 573. R. Schnüll, W. Haller, J. Lange, Bonn, 1989.<br />

[3] B<strong>und</strong>esamt für Umwelt, Wald <strong>und</strong> Landschaft (BUWAL). Wegleitung für<br />

Strassenplanung in Gebieten mit übermässiger Luftbelastung, 1997.<br />

[4] B<strong>und</strong>esamt für Strassen. FA SVI 2004/057: Wie Strassenbilder den Verkehr<br />

beeinflussen, 2009.<br />

[5] Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, Amt für Verkehr, Strategie<br />

Strasse. Verträglichkeit Strassenraum, Methodik, Beispiele, Anwendung<br />

Kanton Zürich. Ingenieur- <strong>und</strong> Planungsbüro Bühlmann, Zollikon,<br />

Februar 20<strong>10</strong>.<br />

46 fachartikel articles techniques<br />

fachartikel articles techniques 47


<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Zusammenfassungen der neu<br />

publizierten Forschungs berichte<br />

An dieser Stelle veröffentlichen wir die Zusammen -<br />

fassungen der neu erschienenen Forschungsberichte<br />

(teilweise gekürzt). Die einzelnen Forschungsberichte<br />

können Sie unter www.mobilityplatform.ch bestellen.<br />

Résumés de rapports de<br />

recherche nouvellement publiés<br />

Ci-après nous publions les résumés des rapports de<br />

recherche nouvellement parus (partiellement raccourcis).<br />

Vous pouvez commander les rapports de recherche sur<br />

www.mobilityplatform.ch.<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 1421<br />

Experimenteller Nachweis<br />

des vorgeschlagenen Raum<strong>und</strong><br />

Topologiemodells für die<br />

VM-Anwendungen in der<br />

Schweiz (MDATrafo)<br />

Eidgenössische technische Hochschule Zürich<br />

(ETHZ), IGP, Gruppe GIS <strong>und</strong> Fehlertheorie<br />

Hans Rudolf Gnägi, Dipl. Mathematiker UniBE<br />

Stefan Henrich, Dipl. Kulturing. ETHZ (bis<br />

2011-08-31)<br />

AWK Group AG, Zürich<br />

Martina Münster, Dipl. Ing. TU/SIA<br />

Roger Rüegg, Dipl. Informatiking. ETHZ (bis<br />

2011-05-31)<br />

Mireille Reeff, Dr. sc. ETHZ (ab 2011-06-01)<br />

Dominique Tschopp, Dr. phil. Nat. EPFL (ab<br />

2011-06-01)<br />

Rosenthaler <strong>und</strong> Partner AG, Muttenz<br />

Rainer Koch, Dipl. Kulturing. ETHZ<br />

Eisenhut Informatik AG, Burgdorf<br />

Claude Eisenhut, Dipl. Informatiking. FH<br />

Forschungsauftrag <strong>VSS</strong> 2009/901 auf Antrag des<br />

Schweizerischen Verbands der Strassen- <strong>und</strong><br />

Verkehrsfachleute (<strong>VSS</strong>)<br />

Das «Gesamtmodell» von SN 671 941<br />

gibt eine Übersicht von Referenzsystem<strong>und</strong><br />

Transformations-Typen gemäss theoretischen<br />

Überlegungen. Das Projekt<br />

hat nun deren praktischen Einsatz systematisch<br />

analysiert <strong>und</strong> beschrieben<br />

nach dem modellbasierten Vorgehen.<br />

Zunächst wurde die Bedeutung der<br />

Gr<strong>und</strong>lagentexte erarbeitet <strong>und</strong> dann<br />

wurden die benötigten mathematischen<br />

Elemente definiert: Euklidischer Raum<br />

für ausgedehnte Realität <strong>und</strong> Graph für<br />

netzartige Strukturen. Transformationen<br />

können umkehrbar eindeutig sein,<br />

dann werden die beteiligten Referenzsysteme<br />

äquivalent oder interoperabel<br />

genannt. Es gibt auch nur einseitig umkehrbare<br />

Transformationen, das heisst,<br />

die Rückrechnung ergibt den Ausgangswert<br />

nur beim Start mit einem der beiden<br />

Referenzsysteme.<br />

Gemäss Übersicht kamen die 5 Elemente<br />

A bis E des modellbasierten Vorgehens<br />

(Model Driven Approach, MDA) für Referenzsysteme<br />

<strong>und</strong> Transformationen<br />

zum Einsatz:<br />

• Bei der Beschreibung des Realitätsausschnitts<br />

(Element A des MDA) zeigte<br />

sich die Notwendigkeit, die Realwelt der<br />

Strasse einerseits <strong>und</strong> die Abstraktion<br />

der Strasse andererseits klar auseinanderzuhalten.<br />

Unterschiede sind augenfällig<br />

bei der Strassenachse, die in der<br />

Realität z. B. als Mittellinie ohne Ecken<br />

dem Strassenverlauf folgt. Aber für Berechnungen<br />

braucht man dafür einen<br />

Linienzug im Raum, der ausschliesslich<br />

aus Geradenstücken besteht. Entsprechend<br />

der Übersicht folgt die Detailbeschreibung<br />

der Bezugssysteme. Ein<br />

Hauptergebnis ist die Beschreibung der<br />

Algorithmen für alle Transformationen,<br />

<strong>und</strong> ob es sich dabei um umkehrbare<br />

Eindeutigkeit handelt oder wenigstens<br />

um einseitige. Für die Transformationen<br />

RBBS ↔ CH1903 wurden umkehrbar<br />

eindeutige Algorithmen entwickelt.<br />

• Zur konzeptionellen Modellierung<br />

(Element B des MDA) wurden die existierenden<br />

UML/INTERLIS-Sprachelemente<br />

für geodätische Referenzsysteme<br />

ergänzt um neue für kurvilineare <strong>und</strong><br />

topologische Referenzsysteme sowie<br />

für deren Verwendung in Anwendungsmodellen.<br />

Die Referenzsysteme RBBS<br />

<strong>und</strong> CH1903 <strong>und</strong> ihr Einsatz in der Anwendung<br />

Verkehrsunfälle wurden im<br />

Detail konzeptionell modelliert sowie<br />

die Transformation RBBS ↔ CH1903.<br />

• Die (automatische) Herleitung des<br />

Transferformats aus dem Datenmodell<br />

(MDA Element C) brauchte Codierungsregeln<br />

für den neuen Datentyp GRAPH<br />

<strong>und</strong> für kurvilineare <strong>und</strong> topologische<br />

Referenzwerte.<br />

• Mangels Daten wurden in diesem<br />

Projekt von den MDA-Elementen D (1:1<br />

Prozessor)<br />

• <strong>und</strong> E (semantische Transformation)<br />

nur die Funktionen der Referenzwert-<br />

Transformationen als Bestandteil der<br />

semantischen Transformation genau<br />

bearbeitet. Diese sind als Demonstrator-<br />

Programm implementiert, das heisst,<br />

die Algorithmen der Methoden newAxis,<br />

transform <strong>und</strong> inverseTrafo für die<br />

umkehrbar eindeutigen Transformationen<br />

von RBBS nach CH1903 <strong>und</strong> zurück<br />

(Anhang). Die Testresultate zeigen, dass<br />

die Rücktransformationen auch in kritischen<br />

Bereichen bei Ecken der Achslinie<br />

erst in der <strong>10</strong>. Nachkommastelle<br />

verschieden sind von den Originalwerten.<br />

Wichtiges Ergebnis ist auch die Liste<br />

aller verwendeten Begriffe mit konsistent<br />

verknüpften Definitionen. Die<br />

Unterschiede zum <strong>VSS</strong>-Umfeld sind dokumentiert<br />

(Glossar).<br />

Zu den Schlussfolgerungen. 2): Das Gesamtmodell<br />

aus SN 671 941 ist zu präzisieren<br />

durch konkrete Algorithmen für<br />

die vorgesehenen Transformationen,<br />

sobald diese erfolgreich programmiert<br />

<strong>und</strong> getestet sind. Für ein Folgeprojekt<br />

zur Programmierung (zum Beispiel <strong>VSS</strong><br />

2011/713) müssen unbedingt die benötigten<br />

Daten auch wirklich zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Es ist abzuklären, ob mithilfe der ausgearbeiteten<br />

umkehrbar eindeutigen<br />

Transformationen RBBS ↔ CH1903<br />

eine nachhaltigere Sicherung von<br />

Strassendaten möglich wird (arbeiten<br />

kurvilinear, sichern geodätisch). Die<br />

Ergebnisse bilden die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

2 neue Normen: SN 671 941-1 (Konzeptionelle<br />

Transformationsmodelle)<br />

<strong>und</strong> SN 671941-2 (Einsatz des Gesamtmodells<br />

in der SVT).<br />

DE<br />

Forschungsbericht Nr. 651<br />

Instandsetzung <strong>und</strong> Monitoring<br />

von AAR-geschädigten Stützmauern<br />

<strong>und</strong> Brücken<br />

TFB AG – Technik <strong>und</strong> Forschung im Betonbau, Wildegg<br />

Dr. Fritz Hunkeler<br />

Dr. Pascal Kronenberg<br />

Tiefbauamt Kanton Basel-Landschaft<br />

Dr. Ulrich Püschner (bis 30.4.2012 TFB AG)<br />

Forschungsauftrag AGB 2006/006_OBF auf Antrag der<br />

Arbeitsgruppe Brückenforschung<br />

Im Rahmen dieses Projektes wurde im Jahr 2009<br />

die AAR-geschädigte Stützmauer S0751 an der Simplon<strong>strasse</strong><br />

(Kanton Wallis) als Hauptobjekt für die<br />

Untersuchungen evaluiert <strong>und</strong> deren Zustand im Detail<br />

untersucht. Danach wurde eine von zwei Testflächen<br />

hydrophobiert. Damit sollte die einfachste Art<br />

der Instandsetzung nachgestellt werden. Die andere<br />

Testfläche wurde zum Vergleich nicht behandelt. Als<br />

Nebenobjekt wurde die Stützmauer S0701 mit erheblich<br />

grösseren AAR-Schäden als das Objekt S0751<br />

untersucht. Für das Monitoring wurden verschiedene<br />

Methoden eingesetzt (Rissbreitenindex, Deformeter,<br />

Extensometer, geodätische Messungen). Daneben<br />

wurden weitere Grössen erfasst (Luft- <strong>und</strong> Betontemperatur<br />

sowie Wasseraufnahme, Feuchtigkeit <strong>und</strong><br />

elektrischer Widerstand des Betons). Zur Ergänzung<br />

dieser Arbeiten konnten Ergebnisse der Überwachung<br />

der Rorbachbrücke der SBB zwischen Wassen <strong>und</strong> Göschenen<br />

(Kanton Uri), des Pylons der Passarelle Itenhard<br />

in Bremgarten (Kanton Aargau) <strong>und</strong> der Oberen<br />

Zollbrücke in Landquart (Kanton Graubünden) in diesen<br />

Bericht aufgenommen werden.<br />

Die Ergebnisse dieses Projekts erlauben, die heute<br />

verfügbaren Methoden <strong>und</strong> deren Einsatzmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> -grenzen für das Monitoring von AAR-geschädigten<br />

Bauten zu beurteilen <strong>und</strong> Empfehlungen für<br />

deren zielsichere Anwendung bei anderen Bauwerken<br />

abzugeben.<br />

Die Kenntnisse der Kinetik der Alkali-Aggregat-Reaktion<br />

sind aber nach wie vor ungenügend. Es sind weitere<br />

Anstrengungen nötig, um eine verlässliche Basis<br />

für Prognosen des zeitlichen Verlaufs von AAR-Schäden<br />

zur Verfügung zu haben. Zudem sollten Versuche<br />

zur Instandsetzung an von der Rückseite her stark<br />

durchfeuchteten Stützmauern durchgeführt werden.<br />

Neben den Untersuchungen an alten Bauwerken<br />

sollten neue, mit AAR-beständigem Beton gemäss<br />

Merkblatt SIA 2042 erstellte Bauwerke untersucht<br />

werden, um die Wirkung bzw. den Erfolg der heutigen<br />

betontechnologischen Massnahmen gegen die<br />

Alkali-Aggregat-Reaktion <strong>und</strong> die Selektivität der<br />

Beton-Performance zu prüfen. Der Einsatz eines<br />

Monitoringsystems mit Extensometern kann dazu<br />

eine rasche <strong>und</strong> klare Antwort liefern.<br />

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ist der Zement-Pflasterfugenmörtel zur vertikalen <strong>und</strong><br />

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DE DE<br />

<strong>strasse</strong> <strong>und</strong> verkehr NR. <strong>10</strong>, oktober <strong>2013</strong><br />

route et trafic N o <strong>10</strong>, octobre <strong>2013</strong><br />

Die gefährlichsten Strassen der Welt<br />

Verkehrsunfälle werden weltweit<br />

zu einer der häufigsten<br />

Todesursachen. Und die Zahl<br />

steigt vor allem in den Entwicklungsländern<br />

rasant an.<br />

Jährlich sterben weltweit 1,2 Millionen<br />

Menschen im Strassenverkehr – Tendenz<br />

rasant steigend. Schon 2030 dürfte<br />

sie sich verdreifacht haben. Bald werden<br />

Verkehrsunfälle Platz fünf der häufigsten<br />

Gründe einnehmen, warum Menschen<br />

sterben. Damit wird diese Todesursache<br />

in Entwicklungsländern sogar HIV/Aids,<br />

Malaria <strong>und</strong> Tuberkulose überholen. Das<br />

schreibt die WHO in einem Bericht zur<br />

Strassensicherheit, in dem sie Daten aus<br />

allen Ländern der Welt zusammengeträgt.<br />

Am meisten Verkehrstote gibt es demnach<br />

in Entwicklungsländern. Arme Regionen<br />

tragen zwar nur 50 % zum weltweiten<br />

Verkehrsaufkommen bei, verzeichnen<br />

aber 90 % der Unfälle. Besonders<br />

gefährlich leben die Verkehrsteilnehmer<br />

in Afrika: Auf dem Schwarzen Kontinent<br />

starben 20<strong>10</strong> durchschnittlich 24,1 Personen<br />

von <strong>10</strong>0 000 auf den Strassen.<br />

Am gefährlichsten ist es in der<br />

Dominikanischen Republik<br />

Das weltweit gefährlichste Land war 20<strong>10</strong><br />

die Dominikanische Republik mit 41,7<br />

Verkehrstoten auf <strong>10</strong>0 000 Einwohner.<br />

Dort ist es nicht unüblich, dass bis zu fünf<br />

Personen – inklusive Babys – auf einem<br />

Motorrad sitzen oder Töfffahrer schwere<br />

Benzintanks transportieren. Zudem überholen<br />

Motorradfahrer mit gefährlichen<br />

Manövern unzählige Autos <strong>und</strong> halten<br />

an roten Ampeln nicht an, wie die WHO<br />

berichtet. Die Organisation verweist ausserdem<br />

auf günstige, aber sicherheitstechnisch<br />

mangelhafte Motorräder, die in<br />

dem Land weit verbreitet seien.<br />

Dass in der Dominikanischen Republik<br />

im internationalen Vergleich tatsächlich<br />

am meisten Menschen im Strassenverkehr<br />

sterben, muss jedoch gemäss WHO<br />

nicht zwingend stimmen: In vielen Ländern<br />

würden Unfälle nicht statistisch<br />

erfasst.<br />

Dagegen ist das Risiko, im Strassenverkehr<br />

zu Tode zu kommen, in Europa im<br />

Strassenverkehrstote pro <strong>10</strong>0 000 Einwohner<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

African<br />

Region<br />

Strassenverkehrstote pro <strong>10</strong>0 000 Einwohner nach WHO-Regionen<br />

24,1<br />

21,3<br />

Eastern<br />

Mediterranean<br />

Region<br />

18,5<br />

Western<br />

Pacific<br />

Region<br />

weltweiten Vergleich am geringsten.<br />

Doch gerade dort sind auch die Unterschiede<br />

bezüglich der Todesraten am<br />

höchsten. So sterben in ärmeren europäischen<br />

Ländern fast dreimal mehr<br />

Menschen im Strassenverkehr (18,6<br />

Personen auf <strong>10</strong>0 000) als in reicheren<br />

Ländern (6,3).<br />

Drei Viertel der Toten sind Männer<br />

Weltweit sterben bei der Hälfte der tödlichen<br />

Unfälle Motorradfahrer (23 %),<br />

18,5<br />

South-East<br />

Asia<br />

Region<br />

16,1<br />

Region of<br />

the Americas<br />

<strong>10</strong>,3<br />

European<br />

Region<br />

Schweiz: Weniger Opfer im ersten Halbjahr <strong>2013</strong><br />

Im ersten Halbjahr <strong>2013</strong> sind bei Unfällen<br />

auf den Schweizer Strassen<br />

113 Menschen gestorben – 57 weniger<br />

als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.<br />

1617 Menschen wurden schwer<br />

verletzt, 387 weniger als 2012. Dies<br />

zeigt die Auswertung des Strassenverkehrsunfall-Registers<br />

des ASTRA.<br />

Gegenüber der Vorjahresperiode hat<br />

die Zahl der tödlich Verunfallten um<br />

34 % abgenommen, bei den schwer<br />

verletzten Menschen wurde ein Rückgang<br />

von 19 % verzeichnet. Entgegen<br />

dieser Entwicklung sind im ersten<br />

Halbjahr <strong>2013</strong> 50 Personenwageninsassen<br />

ums Leben gekommen. Das<br />

sind acht Menschen mehr als in der<br />

entsprechenden Vorjahresperiode.<br />

Verglichen mit dem Durchschnitt der<br />

4,1<br />

Schweiz<br />

letzten fünf Halbjahre nimmt die Zahl<br />

der getöteten Autoinsassen weiter ab<br />

(Rückgang von 23 %). Die Auswertung<br />

zeigt, dass die Zahl der auf Schweizer<br />

Strassen getöteten <strong>und</strong> schwerverletzten<br />

Menschen im ersten Halbjahr <strong>2013</strong><br />

zum Teil markant unter dem Durchschnitt<br />

der letzten fünf Halbjahre liegt.<br />

Markant zurückgegangen ist die Zahl<br />

der schwer verunfallten Zweiradfahrenden.<br />

Von Januar bis Juni <strong>2013</strong> verloren<br />

19 Motorradfahrende ihr Leben − in<br />

etwa halb so viele wie 2012. Ebenfalls<br />

stark rückläufig ist die Zahl der schwer<br />

verunfallten Fahrradfahrenden. Im Vergleich<br />

mit dem ersten Halbjahr 2012 ist<br />

die Anzahl Schwerverletzte um 34 %,<br />

diejenige der tödlich Verunfallten sogar<br />

um 43 % zurückgegangen.<br />

Fussgänger (22 %) <strong>und</strong> Velofahrer (5 %).<br />

31 % der Toten sind Autofahrer <strong>und</strong> 19 %<br />

nicht genauer definierte Verkehrsteilnehmer.<br />

In ärmeren Ländern ist die Zahl<br />

der getöteten Fussgänger, Velofahrer<br />

<strong>und</strong> Töfffahrer höher als in reicheren<br />

Ländern, wo stattdessen mehr Autofahrer<br />

betroffen sind. 59 % der im Strassenverkehr<br />

Getöteten sind zudem junge<br />

Erwachsene zwischen 15 <strong>und</strong> 44 Jahren.<br />

Mehr als drei Viertel (77 %) der Toten<br />

sind Männer. <br />

(RL)<br />

Deutschlands Strassen bröckeln<br />

Marode Strassen, bröckelnder Asphalt, sanierungsbedürftige<br />

Autobahnbrücken: Laut Experten fehlen<br />

jährlich 7 Mrd. Euro, um das deutsche Strassennetz<br />

einigermassen auf Vordermann zu halten. Deshalb<br />

wird heftig über neue Einnahmequellen diskutiert.<br />

In Deutschland geben B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong><br />

Gemeinden pro Jahr etwa 19 Mrd. Euro<br />

für das Strassenwesen aus – das sind 6,5<br />

bis 7 Milliarden Euro weniger, als eigentlich<br />

benötigt würden. Allein dem B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

fehlen jährlich etwa<br />

3 Mrd. Euro in seiner Kasse. Dabei mangelt<br />

es dem Staat nicht am nötigen Geld: 2012<br />

nahm der B<strong>und</strong> mehr als 42 Mrd. Euro allein<br />

an Kraftfahrzeug- <strong>und</strong> Mineralölsteuer<br />

ein. «Die Politik bringt aber offensichtlich<br />

bislang nicht den Willen auf, die Steuergelder<br />

auch in erforderlichem Masse für<br />

den Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der Verkehrswege<br />

in Deutschland einzusetzen», schreibt das<br />

deutsche «Handelsblatt». Bis jetzt.<br />

Denn inmitten des Pokers um die Bildung<br />

einer neuen B<strong>und</strong>esregierung kocht das<br />

Thema wieder hoch. Plötzlich ist jeder,<br />

der auch nur annähernd mit maroden<br />

Strassen zu tun hat, ein Schlagloch-Experte.<br />

Und jeder hat seine eigene Philosophie,<br />

wie die Verkehrsinfrastruktur wieder<br />

aufpoliert werden kann. Klar scheint,<br />

dass am Ende in jedem Fall der Steuerzahler<br />

bluten muss. Die Frage ist nur, ob<br />

alle gleichermassen oder in der Hauptsache<br />

die Verursacher der Schäden.<br />

Die Positionen in den politischen Lagern<br />

sind unterschiedlicher denn je. Während<br />

die Sozialdemokraten zur besseren Finan-<br />

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1 | Schlaglochpiste<br />

mitten in der Stadt:<br />

Eine Strasse in Berlin.<br />

zierung von Infrastruktur auf höhere Steuern<br />

für Besserverdiener setzen, lehnt die<br />

Union dies ab. Die CSU befürwortet eine<br />

PKW-Maut für Ausländer als Finanzierungsquelle,<br />

was aber bei der CDU ebenfalls<br />

auf Widerstand stösst. Damit könnte<br />

eine Lösung in weite Ferne rücken.<br />

Möglicherweise sind die Verkehrsminister<br />

der Länder in der Lage, Bewegung in<br />

die Sache zu bringen. Gr<strong>und</strong>lage ist ein<br />

Bericht, der zu dem Ergebnis gekommen<br />

war, dass jährlich 7,2 Mrd. Euro fehlen,<br />

um den Bestand des Strassennetzes <strong>und</strong><br />

dessen nötigen Ausbau zu sichern. Das<br />

Gremium schlägt einen Sanierungsfonds<br />

aus zusätzlichen B<strong>und</strong>esmitteln <strong>und</strong> eine<br />

Ausweitung der LKW-Maut auf alle B<strong>und</strong>es<strong>strasse</strong>n<br />

vor. Doch schon daran scheiden<br />

sich die Geister.<br />

«Wir müssen aufpassen, dass wir nicht<br />

überdrehen», sagte B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Peter Ramsauer (CSU) der «Bild»-<br />

Zeitung. «Wenn wir zum Beispiel auch<br />

Klein-Laster von 3,5 Tonnen ins Mautsystem<br />

einbeziehen, würden wir viele<br />

Handwerksbetriebe treffen.» (RL)<br />

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