Centro de Especialidades Medicas Dr. Rafael Lucio - Bvmd
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vmd-Austausch-Bericht: Famulatur in Xalapa, Mexiko<br />
Einmal über <strong>de</strong>n Atlantik und zurück...<br />
Motivation<br />
Warum wolltest du überhaupt ins Ausland? In welche Län<strong>de</strong>r genau und warum diese Län<strong>de</strong>r? Welche<br />
Erwartungen hattest du an einen Auslandsaufenthalt?<br />
Ich hatte zum einen das Gefühl, dass jetzt als Stu<strong>de</strong>nt die beste Möglichkeit besteht für einige Zeit ins Ausland<br />
zu gehen und zum an<strong>de</strong>ren liebe ich Sprachen und lerne auch gerne an<strong>de</strong>re Kulturen kennen. Lateinamerika fand<br />
ich immer schon spannend, je<strong>de</strong>nfalls nach <strong>de</strong>m, was hier in Europa so davon angekommen ist (Tänze/Musik,<br />
Essen, ...) und dazu kam noch, dass meine Freundin bereits in Mexiko war und mir immer davon vorgeschwärmt<br />
hat. So war dann mein Erstwunsch Mexiko und mein Zweitwunsch Brasilien. Als dritten Wunsch haben wir<br />
Thailand angegeben, einfach weil es nochmal etwas komplett an<strong>de</strong>res gewesen wäre, aber ehrlich gesagt hatte<br />
dieser letzte Wunsch keinen großen Hintergedanken für mich.<br />
Erwartet habe ich einen Einblick in die Kultur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, viel Ausprobieren zu können, viel zu sehen und zu<br />
lernen.<br />
Vorbereitung<br />
Dieser Abschnitt soll beschreiben, wie du dich auf <strong>de</strong>inen Auslandsaufenthalt vorbereitet hast, gleichzeitig aber<br />
auch <strong>de</strong>n Kommilitonen, die <strong>de</strong>inen Bericht lesen wer<strong>de</strong>n, Tipps geben, die <strong>de</strong>ren Vorbereitung erleichtert. Wie<br />
hast du von <strong>de</strong>r bvmd erfahren und inwiefern konnte sie dir helfen, <strong>de</strong>inen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen?<br />
Welche Schwierigkeiten hast du gehabt im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Formalitäten für das Auslandsprogramm und<br />
wie konntest du sie lösen? Hast du spezielle Kurse o<strong>de</strong>r Vorbereitungsseminare besucht?<br />
Abgesehen davon, dass mir Freun<strong>de</strong> vom bvmd-Austausch erzählt haben, bin ich selbst seit einiger Zeit LEO.<br />
Ich fin<strong>de</strong> sehr hilfreich, dass man finanziell unterstützt wird (nicht nur Unterkunft und Verpflegung, son<strong>de</strong>rn<br />
auch noch durch <strong>de</strong>n Fahrtkostenzuschuss) und es ist super, dass man bereits Leute vor Ort kennt, die einem<br />
weiterhelfen und im besten Fall auch noch ein tolles Social Program auf die Beine stellen.<br />
Die Dokumente zusammenzusammeln fand ich zwar lästig (früh genug daran <strong>de</strong>nken <strong>de</strong>n Reisepass, eine<br />
Kreditkarte zu beantragen etc.), aber es gab zum Glück keine Schwierigkeiten. Auch die Impfungen sollte man<br />
am besten so schnell wie möglich machen lassen, um keinen Stress mit evtl. Zeiten dazwischen zu bekommen.<br />
Neben <strong>de</strong>n Impfungen, die die StIKo sowieso empfiehlt, wird für Mexiko eine Hepatitis A-Impfung empfohlen.<br />
Wir haben uns außer<strong>de</strong>m noch gegen Typhus impfen lassen. In <strong>de</strong>n Gebieten in <strong>de</strong>nen wir waren, war keine<br />
Malaria-Prophylaxe erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Außer<strong>de</strong>m sollte man sich die Telefonnummer seiner CP aufschreiben und Nummern wie zB bei<br />
Kreditkartenverlust, Unfällen etc.<br />
Visum<br />
Musstest du ein Visum beantragen? Wo hast du das machen müssen? Wie schnell ging das? Wie viel hat es<br />
gekostet? Welche Schwierigkeiten hast du dabei gehabt und wie konntest du sie lösen? Welchen Rat möchtest du<br />
<strong>de</strong>inen „Nachfolgern“ geben?<br />
Wenn man weniger als 80 (o<strong>de</strong>r 90?) Tage in Mexiko bleiben möchte, kann man einfach auf <strong>de</strong>m Flug ein<br />
Formular ausfüllen, das kostenlos ist. Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten, außer, dass wir nicht wussten, dass wir<br />
unsere Aufenthaltsadresse in Mexiko angeben müssen. Diese sollte man also vorher bei seiner CP erfragen.<br />
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vmd-Austausch-Bericht: Famulatur in Xalapa, Mexiko<br />
Gesundheit<br />
Hast du spezielle Vorkehrungen hinsichtlich <strong>de</strong>r Gesundheit getroffen (Reiseapotheke, Impfprophylaxe, ...)? Hat<br />
es dir geholfen? Musstest du bestimmte Untersuchungen durchführen lassen, bevor du ins Ausland konntest?<br />
Gab es dabei Schwierigkeiten und wie waren diese zu lösen? Was sollte man unbedingt beachten?<br />
Impfungen neben allgemeinen StIKo-Empfehlungen: Hep A und Typhus<br />
Ich hatte Anti-Insekten-Spray und Ibuprofen dabei. Wir waren allerdings auch erkältet, also könnte man<br />
theoretisch Nasenspray o<strong>de</strong>r so was mitnehmen (auch wg <strong>de</strong>r Klimaanlagen)<br />
Bei bestimmten Medikamenten zB bei einer chronischen Erkrankung sollte man vielleicht vorher beim Arzt<br />
bestätigen lassen, dass man diese braucht. Wir haben zwar keine speziellen Kontrollen im Flughafen bemerkt,<br />
aber sicher ist sicher.<br />
Bestimmte Untersuchungen mussten wir nicht durchführen lassen.<br />
Wenn man dort krank wird und zB Antibiotika braucht kann man auch zu einem Arzt in bestimmten Apotheken<br />
gehen (diese werben groß damit). Der ist nämlich günstiger als zB im Krankenhaus und eigentlich sollte er einem<br />
auch gut weiterhelfen können.<br />
Ansonsten sollte man unbedingt darauf achten, das Leitungswasser nicht zu trinken und alles abzuwaschen/zu<br />
schälen...<br />
Sicherheit<br />
Hast du spezielle Vorkehrungen hinsichtlich <strong>de</strong>r Sicherheit getroffen (etwa zusätzliche Versicherungen)? Wie war<br />
die Sicherheitslage <strong>de</strong>s Ziellan<strong>de</strong>s zu <strong>de</strong>r Zeit? Hast du dich darauf vorbereiten müssen? Hattest du Ängste o<strong>de</strong>r<br />
Erwartungen hinsichtlich <strong>de</strong>r Sicherheit während <strong>de</strong>ines Aufenthalts? Wie schätzt du die Situation im Nachhinein<br />
ein? Was sollten die Leser noch dazu wissen?<br />
Wir haben uns je<strong>de</strong>rzeit sehr sicher gefühlt. Man wird zwar zT angestarrt, weil es wie gesagt so gut wie keine<br />
Touristen gibt und vielleicht wird einem hinterhergepfiffen/-gerufen, aber wir wur<strong>de</strong>n nie belästigt o<strong>de</strong>r so. Man<br />
sollte glaube ich nachts nicht mehr unbedingt alleine unterwegs sein (viele weisen dann aber auch vor Ort auf so<br />
etwas hin und wir waren nachts sowieso fast immer in Gruppen unterwegs) und darauf achten, dass man nur in<br />
offizielle Taxen steigt, bzw. diese später abends anfor<strong>de</strong>rt statt sie heranzuwinken.<br />
Auffällig war allerdings schon, dass viel Polizei in <strong>de</strong>r Stadt zu sehen war (voll bewaffnet etc.) und es auch viele<br />
Kontrollen gab. Außer<strong>de</strong>m hat auch je<strong>de</strong>s Haus eine Alarmanlage.<br />
Ich <strong>de</strong>nke, dass die Sicherheitslage in Mexiko schon geringer ist als in Deutschland, man aber trotz<strong>de</strong>m keine<br />
Panik haben sollte und sich nur an allgemein logische Vorsichtsmaßnahmen halten muss (zB auf seine Sachen<br />
achten, bestimmte Orte/Leute mei<strong>de</strong>n, ...). Wenn man sich ganz unsicher ist, kann man ja auch nochmal die<br />
Leute vor Ort fragen.<br />
Das einzige, was mich sicherheitstechnisch tatsächlich ein bisschen gestört hat, war, dass es oft keine Anschnaller<br />
auf <strong>de</strong>n Hintersitzen gab :-D ist aber natürlich auch mehr als verkraftbar.<br />
Geld<br />
Welche Währung ist Zahlmittel im Gastland? Wer<strong>de</strong>n auch an<strong>de</strong>re Währungen akzeptiert? Welche<br />
Zahlungsmodalitäten sind zu empfehlen? Womit kann es Schwierigkeiten geben? Empfiehlt es sich, Traveller<br />
Cheques zu besorgen, lieber nur auf Kreditkarte zu setzen o<strong>de</strong>r eher Bargeld dabei zu haben? Wo holt man sich<br />
am besten Geld (vor Reiseantritt o<strong>de</strong>r vor Ort)? Wie sind die Preise im Vergleich zu Deutschland? Wie hoch<br />
waren die Lebenshaltungskosten?<br />
Zahlmittel in Mexiko sind Pesos. 100 Pesos entsprechen ca. 6 €. In Touristädten wird zT auch Dollar<br />
angenommen, aber das war für uns natürlich eher irrelevant. Wir haben unser Geld vor Ort am Flughafen in<br />
Veracruz umgetauscht und haben danach immer mal wie<strong>de</strong>r Geld mit <strong>de</strong>r Kreditkarte abgehoben.<br />
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Die Lebenshaltungskosten sind ein<strong>de</strong>utig geringer als hier in Deutschland, v.a. was die Lebensmittel angeht<br />
(außer bestimmte Importprodukte etc. natürlich). Auch auf unserer Reise später haben wir sehr günstige absolut<br />
ausreichend gute Hostels gefun<strong>de</strong>n. Ich weiß nicht genau, wie viel Geld wir für Lebenshaltungskosten<br />
ausgegeben haben, aber Obst und Brot (das lei<strong>de</strong>r allerdings immer weiß und meistens süß ist) kosten zB nur<br />
wenige Pesos und man kann auch in Restaurants/an Stän<strong>de</strong>n sehr, sehr günstig essen (wir haben zB mal für 4<br />
Leute Tamales und Getränk für 100 Pesos gekauft und es hat eher noch für mehr Leute gereicht. Außer<strong>de</strong>m ist<br />
zB Mais am Spieß sehr günstig und sehr lecker)<br />
Sprache<br />
Welche Sprachen wer<strong>de</strong>n im Gastland und wie gut jeweils gesprochen? Wie hast du dich auf die frem<strong>de</strong> Sprache<br />
vorbereitet o<strong>de</strong>r wieso hast du keine spezielle Vorbereitung gebraucht? Gibt es Beson<strong>de</strong>rheiten, auf die man<br />
achten sollte (etwa bestimmte Floskeln o<strong>de</strong>r doppel<strong>de</strong>utige Begriffe)?<br />
Wenn man Spanisch spricht ist das ein<strong>de</strong>utig sehr nützlich, da nur sehr wenige wirklich gut Englisch sprechen<br />
(v.a. im Krankenhaus fast niemand bei mir) und außer<strong>de</strong>m kann man so auch viel besser an <strong>de</strong>r Kultur<br />
teilhaben/Leute kennenlernen/unabhängig reisen. Ich habe einen Uni-Sprachkurs gemacht und Filme<br />
gesehen/Bücher gelesen. Am meisten hat man sich aber fand ich vor Ort verbessert, in <strong>de</strong>m man einfach<br />
versucht hat so viel wie möglich zu sprechen.<br />
Sehr auffällig fand ich, dass Mexikaner zum einen sehr formell höflich sind (zB „man<strong>de</strong>?“=“Wie bitte?“, „con<br />
permiso“ zB wenn man durch möchte, o<strong>de</strong>r sich verabschie<strong>de</strong>t, ...) und sehr, sehr oft verniedlichen (man sollte<br />
sich also nicht wun<strong>de</strong>rn, wenn zB „con permisito“ o<strong>de</strong>r „lejito“ o<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r benutzt wer<strong>de</strong>n)<br />
Doppel<strong>de</strong>utige Begriffe gibt es natürlich viele, als Bespiel:<br />
„coger“, was neben vielen Be<strong>de</strong>utungen wie zB „mitnehmen“ auch „ficken“ be<strong>de</strong>utet...<br />
Lustig könnte evtl. noch sein, wenn man im La<strong>de</strong>n Avocado bestellt, im Spanischen sagt man nämlich „aguacate“<br />
und „avocado“ heißt „Anwalt“.<br />
Verkehrsverbindungen<br />
Welche Möglichkeiten gibt es, ins Gastland zu kommen? Wie teuer sind sie? Welche davon hast du gewählt? Wie<br />
hast du dir die Anreise organisiert? Mit welchen Verkehrsmitteln kann man sich im Land fortbewegen? Wie teuer<br />
sind diese und wie oft verkehren sie? Wie sicher/zuverlässig sind sie?<br />
Unser Hin- und Rückflug hat ca. 1500€ gekostet, wobei <strong>de</strong>r FKZ etwas über 800€ lag. Wir sind dafür in ein<br />
Reisebüro gegangen und die späteren Inlandsflüge auf unserer Reise nach <strong>de</strong>r Famulatur haben wir dann im<br />
Internet vor Ort gebucht.<br />
Im Land kann man meist sehr günstig mit <strong>de</strong>m Bus fahren (mit internationalem Stu<strong>de</strong>ntenausweis o<strong>de</strong>r<br />
Krankenhausausweis in Xalapa 5Pesos) allerdings sollte man sich vorher das System erklären lassen, wir waren<br />
manchmal überrascht wo welche Bushaltestelle ist u.a.) o<strong>de</strong>r mit Colectivos. Für längere Strecken sind die<br />
Reisebusse von ADO zu empfehlen. In je<strong>de</strong>r größeren Stadt gibt es min<strong>de</strong>stens eine Haltestelle und sie sind<br />
relativ günstig. (zB vom Flughafen Veracruz nach Xalapa, wobei man wenn man sparen möchte auch erst mit<br />
<strong>de</strong>m Taxi in die Innenstadt von Veracruz und dann mit ADO nach Xalapa fahren könnte).<br />
Man kann auch sehr gut mit <strong>de</strong>m Taxi fahren, diese sind auch verhältnismäßig günstig und ständig in <strong>de</strong>r Nähe,<br />
man sollte nur vorher fragen wie teuer es wird und am besten auch die regulären Preise kennen (und/o<strong>de</strong>r man<br />
kann gut verhan<strong>de</strong>ln ;-) ).<br />
Alle Möglichkeiten wirkten auf mich sicher (außer wie gesagt die nicht vorhan<strong>de</strong>nen Anschnallmöglichkeiten)<br />
und zuverlässig ist relativ zu sehen...ADO und Taxi ja, bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren gab es meiner Meinung nach nicht<br />
wirklich einen vernünftigen Zeitplan, aber sie sind trotz<strong>de</strong>m häufig genug gefahren, sodass es nicht gestört hat.<br />
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Kommunikation<br />
Hast du spezielle Vorkehrungen getroffen, um <strong>de</strong>n Kontakt nach Hause aufrecht zu erhalten bzw. um im Land<br />
erreichbar zu sein? Hattest du im Gastland Möglichkeiten ins Internet zu gehen? Wie oft, wie teuer? Wie hast du<br />
im Ausland kommuniziert? Welche Möglichkeiten gibt es und welche sind empfehlenswert? Hast du ein Blog<br />
betrieben, das man sich ansehen kann, o<strong>de</strong>r regelmäßig Bil<strong>de</strong>r (etwa bei flickr) hochgela<strong>de</strong>n, um „<strong>de</strong>n Lieben<br />
Daheim“ Anteil an <strong>de</strong>inem Aufenthalt haben zu lassen?<br />
Wir haben ältere Handys aus Deutschland mitgenommen (einige <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Incomings hatten auch ihre<br />
Smartphones dabei und zumin<strong>de</strong>st bei ihnen wur<strong>de</strong>n sie nicht geklaut) und vor Ort haben wir uns dann eine<br />
mexikanische SIM-Karte gekauft. Es gab einen „amigo-Tarif“, d.h. man konnte zwei Inlandsnummern umsonst<br />
anrufen.<br />
Für <strong>de</strong>n Kontakt zu Familie/Freun<strong>de</strong>n in Deutschland habe ich eigentlich nur das Internet benutzt und v.a. Mails<br />
quasi in Blog-Form geschrieben und falls es mit <strong>de</strong>r Zeitverschiebung hinkam Skype benutzt. Wir durften<br />
netterweise <strong>de</strong>n Laptop unserer Gastschwester benutzen und später auf unserer Reise hatten wir entwe<strong>de</strong>r<br />
Internet im Hostel o<strong>de</strong>r sehr günstige Internetcafés (10 Pesos für 1 Std).<br />
Unterkunft<br />
Wo bist du untergekommen? Wie hast du dir die Unterkunft organisiert bzw. von wem wur<strong>de</strong> dir die Unterkunft<br />
organisiert/gestellt? Wie war die Unterkunft?<br />
Wir haben bei einer sehr, sehr netten Gastfamilie gewohnt, die unsere CP organisiert hatte. Es war absolut<br />
or<strong>de</strong>ntlich und angenehm. Zwei an<strong>de</strong>re Incomings hatten in ihrer Wohnung Probleme mit Kakerlaken, aber sie<br />
konnten dann zügig die Wohnung wechseln.<br />
Literatur<br />
Welche Bücher, Internetseiten, etc. hast du gelesen? Welche davon kannst du empfehlen, welche davon eher<br />
nicht?<br />
Ich habe das Spanisch für Mediziner Buch von Thieme angeschaut, da stehen viele nützliche Vokabeln/Sätze<br />
drin und ansonsten alles was mir so zu Mexiko in die Hän<strong>de</strong> gefallen ist.<br />
Mitzunehmen<br />
Was hast du alles mitgenommen? Was davon war nützlich, was hat sich als überflüssig herausgestellt? Was hast du<br />
im Laufe <strong>de</strong>s Auslandsaufenthalts vermisst? Woran sollte man unbedingt <strong>de</strong>nken?<br />
- Man muss keine Massen an Sachen mitnehmen, die Waschsalons dort sind nicht teuer (wir haben einmal für ca.<br />
3 kg Wäsche 35 Pesos bezahlt) und sehr praktisch (man gibt alles ab und bekommt die Sachen trocken und<br />
gebügelt zurück).<br />
- Ich habe v.a. Sachen für warmes Wetter mitgenommen, was auch sinnvoll war, aber ich hatte nur zwei dünnere<br />
Strickjacken mit. Manchmal war es aber doch kühler, also ist zumin<strong>de</strong>st ein Pullover <strong>de</strong>nke ich schlau.<br />
- Auf je<strong>de</strong>n Fall sollte man auch Regensachen mitnehmen (Jacke+Hose o<strong>de</strong>r Schirm).<br />
- Sachen zum Schnorcheln kann man auch gut vor Ort kaufen (aus eigener schmerzlicher Sonnenbran<strong>de</strong>rfahrung<br />
rate ich dazu ein T-shirt zu tragen :-D achso und neben Sonnencreme vielleicht doch auch Après-Sun<br />
einpacken...an<strong>de</strong>rerseits kann man bei<strong>de</strong>s auch dort kaufen)<br />
- Was auch immer man haben möchte, wenn man erkältet ist; Anti-Insektenspray und Fenistil<br />
- Schlafmaske und Oropax (bekommt man an<strong>de</strong>rerseits aber eigentlich immer im Flugzeug)<br />
-USB-Sticks o.ä. um auch Fotos/Musik <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren mitnehmen zu können, bzw. wie<strong>de</strong>r Platz auf <strong>de</strong>r eigenen<br />
Fotospeicherkarte zu schaffen<br />
- Kasak nicht vergessen, wenn man auch mal im OP vorbeischauen möchte (konnte man zur Not aber auch dort<br />
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ausleihen, waren nur ziemlich abgenutzt)<br />
- Rucksack und kleinere Handtasche, wenn man so was mag Brustbeutel<br />
- Mitbringsel zB für die Gastfamilie: wir haben uns für Hamburg-Stoffbeutel /- kühlschrankmagneten und<br />
Haribo entschie<strong>de</strong>n und vor Ort etwas gebacken<br />
- internationaler Stu<strong>de</strong>ntenausweis (zB günstiger bei manchen Fahrten, im Kino, ..., freier Eintritt in Teotihuacán<br />
u.a.)<br />
Reise und Ankunft<br />
Lief die Anreise glatt o<strong>de</strong>r gab es Probleme? Wur<strong>de</strong>st du im Gastland empfangen und, wenn ja, von wem?<br />
Wann hast du dich im Krankenhaus vorgestellt (und ggf. mit wem)? Wie viel Zeit hattest du zwischen Ankunft<br />
und Praktikumsbeginn? Gab es noch bestimmte Vorkehrungen, die du nach <strong>de</strong>r Ankunft treffen musstest? Was<br />
hast du sonst noch nach <strong>de</strong>r Ankunft gemacht?<br />
Die Anreise lief an sich glatt, außer, dass mein Koffer einen Flug später genommen hat als ich...er wur<strong>de</strong> mir<br />
dann aber problemlos per Taxi nach Xalapa nachgeschickt. In Xalapa wur<strong>de</strong>n wir dann von <strong>de</strong>r Bushaltestelle<br />
abgeholt/empfangen und zwar von unserer Gastschwester. Danach haben wir dann auch unsere CP und weiter<br />
Incomings und LEOs zum Essen getroffen. Wir haben direkt am Tag darauf unsere Famulatur gestartet, aber sie<br />
wären eigentlich sehr flexibel gewesen. Wir wur<strong>de</strong>n zum Krankenhaus gebracht, vorgestellt und dann auf die<br />
Stationen gebracht.<br />
Nach <strong>de</strong>r Ankunft musste nichts mehr geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />
Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke<br />
Wie war <strong>de</strong>r erste Tag? Wo hast du gearbeitet? Wie hast du dich mit Ärzten, <strong>de</strong>m Pflegepersonal und <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Medizinstu<strong>de</strong>nten verstan<strong>de</strong>n? Wie war <strong>de</strong>r Tagesablauf? Wie wur<strong>de</strong> behan<strong>de</strong>lt? Was war <strong>de</strong>ine<br />
Aufgabe? Wie beurteilst du <strong>de</strong>ine Tätigkeit? Was hättest du gerne noch gemacht? Was hättest du lieber nicht<br />
gemacht? Gab es bestimmte Sprachprobleme/Verständnisschwierigkeiten? Was hast du über das<br />
Gesundheitssystem <strong>de</strong>s Gastlan<strong>de</strong>s erfahren können und wie bewertest du das im Vergleich mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />
Gesundheitssystem? Hast du Einblicke in die medizinische Ausbildung erhalten und wie ist diese im Vergleich<br />
zur Ausbildung an <strong>de</strong>iner Heimatuni bzw. in Deutschland allgemein? Welche Beson<strong>de</strong>rheiten gab es noch?<br />
Ich war in <strong>de</strong>r Tokochirurgie und in <strong>de</strong>r ambulanten Gynäkologie/Geburtshilfe (die bei<strong>de</strong>n liegen direkt<br />
nebeneinan<strong>de</strong>r, man kann also sehr leicht ständig hin- und herwechseln; auch beim letzterem lag <strong>de</strong>r<br />
Schwerpunkt auf <strong>de</strong>r Geburtshilfe, ich hätte aber auch auf die Gynäkologiestation gedurft). Der erste Tag war<br />
ziemlich anstrengend, v.a. wegen <strong>de</strong>r Sprache, aber alle waren sehr freundlich. Man sollte glaube ich darauf<br />
achten, dass man sich wirklich je<strong>de</strong>m vorstellt, auch wenn es ewig dauert und signalisieren, dass man etwas lernen<br />
möchte und sich auch nebenher mit <strong>de</strong>n Leuten unterhalten. Der Tagesablauf war ziemlich flexibel, man durfte<br />
sich komplett aussuchen worauf man Lust hat. Ich habe meist bei <strong>de</strong>n Geburten zugeschaut (natürlich o<strong>de</strong>r<br />
Kaiserschnitt, erstere durfte ich einmal auch assistieren/die Geburt mit Hilfe leiten) o<strong>de</strong>r ich habe<br />
Muttermundsweite bestimmen/Leopold-Handgriffe/Sonographie geübt. Manchmal habe ich auch die Anamnese<br />
so gut es ging gemacht und einmal habe ich auch bei einem kleineren chirurgischen Eingriff assistiert (ich glaube<br />
im Nachhinein, dass ich gezielter hätte fragen müssen, zumin<strong>de</strong>st haben sie mich oft generell gefragt, ob ich bei<br />
Geburten/OPs helfen will und ich habe immer ja gesagt, es blieb aber trotz<strong>de</strong>m bei dieser einen OP und<br />
Geburt). Manche Ärzte haben sehr gut erklärt, was sie warum machen, an<strong>de</strong>re dagegen gar nicht (also wie immer<br />
und überall...). Wie gesagt aber meistens auf Spanisch und wenn manche mal Englisch gesprochen haben, war<br />
das bei fast allen sehr schlecht zu verstehen.<br />
Das Krankenhaus ist ein öffentliches, d.h. es sind viele Patienten aus <strong>de</strong>r ärmeren Schicht dort, was man auch<br />
stark gemerkt hat. Es war sehr voll, viele Patientinnen noch sehr jung und mit geringem Schulabschluss und es<br />
gab zB keine Desinfektionsspen<strong>de</strong>r wie bei uns, son<strong>de</strong>rn nur vereinzelt an Waschbecken. Die Berichte wur<strong>de</strong>n<br />
zuerst auf Schreibmaschine getippt, da es nur einen PC gab (je<strong>de</strong>r Arzt hatte allerdings auch noch sein Tablet<br />
dabei). Datenschutz/Privatsphäre waren ein<strong>de</strong>utig geringer als bei uns.<br />
Ich hatte das Gefühl, dass die Ärzte gute Arbeit leisten. Manches wirkte auf mich so, als ob es in Deutschland<br />
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nicht mehr so gemacht wird, aber ich war nicht lange genug hier im Kreißsaal um das ganz sicher beurteilen zu<br />
können. Man hat nur v.a. <strong>de</strong>n Geldmangel an vielen Stellen gesehen.<br />
Das Medizinstudium ist im Prinzip so lang wie bei uns, allerdings müssen sie nach <strong>de</strong>m PJ noch ein Soziales Jahr<br />
anhängen. Außer<strong>de</strong>m beginnen im PJ die so genannten „guardia“=Dienste, die noch bis nach <strong>de</strong>m 3.<br />
Assistenzarztjahr gemacht wer<strong>de</strong>n müssen. Bei diesen Diensten arbeitet man dann gerne mal ca. 30 h (zwar mit<br />
Pausen, aber trotz<strong>de</strong>m).<br />
Ich fand es super, dass ich so viel gesehen habe und praktisch machen durfte und dass fast alle sehr, sehr viel<br />
erklärt haben.<br />
Land und Leute<br />
Was hast du außerhalb <strong>de</strong>s Krankenhauses alles gemacht und gesehen? Welche Eindrücke hattest du von <strong>de</strong>r<br />
kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Situation <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s? Was ist dir dabei beson<strong>de</strong>rs angenehm, was<br />
unangenehm aufgefallen? Wie bist du mit <strong>de</strong>inen Gastgebern klar gekommen? Wie kamst du mit <strong>de</strong>r übrigen<br />
Bevölkerung klar? Welche Beson<strong>de</strong>rheiten sind dir aufgefallen? Welche angenehmen/unangenehmen<br />
Erfahrungen hast du gemacht? Was hättest du gerne an<strong>de</strong>rs gemacht bzw. wozu bist du nicht mehr gekommen?<br />
Ich glaube wenn ich alles aufzählen wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> es diesen Bericht klar sprengen, also nur ein paar Sachen:<br />
Xalapa: Stadt, Märkte, anthropologisches Museum, botanischer Garten, Food-and-<strong>Dr</strong>inking-Partys/Partys<br />
allgemein, Konzerte, Kino, Café Parroquía, Calle <strong>de</strong> Diamantes, Familienfeier, Salsa-Kurs, Ultimate Frisbee,<br />
Essen probieren...<br />
; Jalcomulco : Rafting; Cuatépec: Wasserfälle, Xico; Puebla; Tlatlauquitepec; Cuetzalan, Grotte; Veracruz<br />
Wir haben lei<strong>de</strong>r nicht mehr geschafft: Cofle <strong>de</strong> Perote, El Tajín (an<strong>de</strong>re Incomings waren da allerdings) und<br />
natürlich noch vieles an<strong>de</strong>res<br />
Wir wur<strong>de</strong>n auch oft zu Leuten aus <strong>de</strong>r IFMSA o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Freun<strong>de</strong>n eingela<strong>de</strong>n. Insgesamt haben wir v.a. sehr,<br />
sehr gute Erfahrungen mit allen die wir getroffen haben gemacht<br />
Später auf unserer Reise haben wir viel im Sü<strong>de</strong>n gesehen (u.a. zB Cenote in <strong>de</strong>r Nähe von Mérida, Schnorcheln<br />
u.a. mit Wasserschildkröten am öffentlichen Strand in Akumal und Canyon in <strong>de</strong>r Nähe von San Cristóbal <strong>de</strong> las<br />
Casas)und außer<strong>de</strong>m waren wir in Chihuaha und Mexico City (Hostel Mundo Joven Catedral empfehlenswert)<br />
Als unangenehm habe ich empfun<strong>de</strong>n, dass viele Deutschland sofort mit <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg verbin<strong>de</strong>n und sehr<br />
viele darüber auch so gut wie gar nicht Bescheid wissen. Da braucht man dann eine gehörige Portion<br />
Gelassenheit und erklärt es einfach in Ruhe.<br />
Sonst habe ich höchstens einmal als unangenehm empfun<strong>de</strong>n, dass uns einmal Essen zum Probieren angeboten<br />
wur<strong>de</strong> und man uns nicht sagen wollte, was wir da in Wirklichkeit essen um danach <strong>de</strong>n Scherz aufzuklären (war<br />
jetzt kein <strong>Dr</strong>ama, aber irgendwie unnötig)<br />
Die kulturelle, wirtschaftliche und politische Situation fin<strong>de</strong> ich schwer zusammenzufassen, aber ich habe <strong>de</strong>n<br />
Eindruck, dass Mexikaner im Allgemeinen eher patriotischer und katholisch geprägter sind und u.a. viel Wert auf<br />
Gastfreundschaft legen. Politisch haben sie wohl immer noch sehr mit Korruption/Veruntreuung zu kämpfen,<br />
aber die Sicherheitslage zB bzgl <strong>de</strong>r <strong>Dr</strong>ogenkartelle hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren anscheinend drastisch<br />
verbessert. Die wirtschaftliche Situation scheint immer noch mehr o<strong>de</strong>r weniger die eines Schwellenlan<strong>de</strong>s zu<br />
sein, wir haben aber glaube ich v.a. die reichere Bevölkerung kennengelernt.<br />
Es wird sehr viel Fleisch gegessen und sehr viel mit Limette, Chili und/o<strong>de</strong>r Zucker gegessen/getrunken. In <strong>de</strong>n<br />
Supermärkten bekommt man wie in <strong>de</strong>n USA alles in kleine dünne Plastiktüten eingepackt und zT sieht man in<br />
<strong>de</strong>n Straßen auch recht viel Müll (aber absolut nicht in <strong>de</strong>r ganzen Stadt, meist in <strong>de</strong>r Nähe von sehr ärmlich<br />
aussehen<strong>de</strong>n Häusern, fand ich). Hun<strong>de</strong> laufen oft frei herum, sind aber nicht gefährlich o<strong>de</strong>r so. Aufgefallen ist<br />
uns außer<strong>de</strong>m noch, dass das Fleisch auf <strong>de</strong>m Markt o<strong>de</strong>r an kleinen Stän<strong>de</strong>n einfach offen auf <strong>de</strong>m Tisch liegt,<br />
zT also auch mehr o<strong>de</strong>r weniger in <strong>de</strong>r Sonne.<br />
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vmd-Austausch-Bericht: Famulatur in Xalapa, Mexiko<br />
Fazit<br />
Wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ine Erwartungen erfüllt? Wür<strong>de</strong>st du wie<strong>de</strong>r in dieses Land reisen? Könntest du dir vorstellen, dort zu<br />
arbeiten? Wür<strong>de</strong>st du wie<strong>de</strong>r einen Auslandsaufenthalt wagen? Welche Konsequenzen ziehst du aus <strong>de</strong>n<br />
gemachten Erfahrungen?<br />
Insgesamt bin ich von diesem Austausch sehr begeistert! Sowohl von <strong>de</strong>n Leuten, die wir getroffen haben, als<br />
auch allgemein von <strong>de</strong>m Leben dort (die knallbunten Häuser, die vielen kleinen Lä<strong>de</strong>n und Märkte, die Sprache,<br />
das Essen, die Traditionen ...) und außer<strong>de</strong>m von all <strong>de</strong>r Vielfalt, die wir in so kurzer Zeit gesehen haben (sowohl<br />
Kultur und Städte, als auch Natur).<br />
Meine Erwartungen wur<strong>de</strong>n eher übertroffen und ich kann absolut empfehlen, Xalapa als Famulaturstadt zu<br />
wählen. Ich möchte gerne wie<strong>de</strong>r nach Mexiko reisen, v.a. die Kosten für <strong>de</strong>n Flug wer<strong>de</strong>n mich aber vermutlich<br />
erstmal eine Weile abhalten.<br />
Arbeiten möchte ich in Mexiko allerdings nicht, zumin<strong>de</strong>st nicht in einem dieser öffentlichen Krankenhäuser...<br />
Auch an<strong>de</strong>re Auslandsaufenthalte wür<strong>de</strong>n für mich auf je<strong>de</strong>n Fall in Frage kommen, es hat sehr, sehr viel Spaß<br />
gemacht und ich habe sehr, sehr viel gelernt (und zwar nicht nur in <strong>de</strong>r Famulatur ;-) )<br />
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