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Konzeption zum Kindergarten Liebelsberg - Neubulach

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Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis Seite 2<br />

1. Vorwort Seite 3<br />

2. Unser Haus Seite 4<br />

2.1. Träger Seite 4<br />

2.2. Öffnungszeiten und Ferienregelung Seite 4<br />

2.3. Zusammensetzung der Gruppen Seite 4<br />

2.4. Geschichte des <strong>Kindergarten</strong>s Seite 4<br />

2.5. Lage der Einrichtung Seite 4<br />

2.6. Räumlichkeiten Seite 5<br />

3. Das <strong>Kindergarten</strong>team Seite 6<br />

3.1. Teamarbeit Seite 7<br />

3.2. Praktikantenarbeit Seite 7<br />

4. Erziehungspartnerschaft Seite 8<br />

4.1. Elterngespräche Seite 8<br />

4.2. Elterninformationen Seite 8<br />

4.3. Elternabende/ Elternbildung Seite 8<br />

4.4. Elternumfragen Seite 8<br />

4.5. Elternbeirat Seite 8<br />

4.6. Mitarbeit der Eltern Seite 8<br />

5. Die Pädagogische Arbeit in der Kleinkindgruppe Seite 9<br />

5.1. Unser Bild vom Kind Seite 9<br />

5.2. Die Ziele unserer Arbeit Seite 9<br />

5.3. Die Eingewöhnung in der Kleinkindgruppe Seite 11<br />

5.4. Nutzung der Räumlichkeiten Seite 12<br />

5.5. Tagesablauf und Gruppentagebuch Seite 13<br />

5.6. Körperpflege Seite 14<br />

5.7. Aktionstabletts Seite 14<br />

5.8. Gestaltung des Übergangs Krippe- <strong>Kindergarten</strong> Seite 14<br />

6. Die Pädagogische Arbeit im <strong>Kindergarten</strong> Seite 15<br />

6.1. Unser Bild vom Kind Seite 15<br />

6.2. Die Ziele unserer Arbeit Seite 15<br />

6.3. Die Eingewöhnung im <strong>Kindergarten</strong> Seite 16<br />

6.4. Nutzung der Räumlichkeiten Seite 18<br />

6.5. Tagesablauf Seite 20<br />

6.6. Die offene Planung im Freispiel Seite 22<br />

6.7. Wald- und Projektwochen Seite 22<br />

6.8. Das Frühstück Seite 23<br />

7. Pädagogische Aspekte für <strong>Kindergarten</strong> und Kleinkindgruppe Seite 23<br />

7.1. Beobachtung und Dokumentation Seite 23<br />

7.2. Religiöse Erziehung Seite 23<br />

7.3. Feste und Feiern Seite 24<br />

7.4. Partizipation- Einbeziehung der Kinder Seite 24<br />

7.5. Inklusion Seite 24<br />

7.6. Kosten Seite 24<br />

8. Unsere Kooperationspartner Seite 25<br />

9. Qualitätsentwicklung- und Sicherung Seite 26<br />

9.1. Qualitätsziele Seite 26<br />

9.2. Überprüfbare Kriterien Seite 26<br />

2


1. Vorwort<br />

Eine gute <strong>Kindergarten</strong>arbeit kann nur geleistet werden, wenn dahinter ein fundiertes und<br />

einheitliches Konzept steht.<br />

Diese <strong>Konzeption</strong> ist die Grundlage unserer Kindertageseinrichtung. Sie gibt einen<br />

verbindlichen Rahmen unserer pädagogischen Arbeit vor. Eine <strong>Konzeption</strong> verändert sich<br />

mit Kindern, Eltern, Team und Träger im Laufe der Zeit immer wieder und durchläuft eine<br />

Weiterentwicklung.<br />

Wichtig für unsere pädagogische Arbeit sind die gesetzliche Grundlage und der aktuelle<br />

Orientierungsplan, der in diesem Rahmen verschiedene Richtlinien für die Arbeit mit Kindern<br />

vorgibt.<br />

Bildung, Erziehung und Betreuung sind nach §22 Abs.3 SGB VIII die Aufgaben von<br />

Kindertageseinrichtungen im Elementarbereich. Die weiteren Aufgabenbeschreibungen<br />

beinhalten, dass jeder junge Mensch ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf<br />

Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit hat.<br />

Erziehung:<br />

Erziehung meint die Unterstützung und Begleitung, Anregung und Herausforderung der<br />

Bildungsprozesse durch pädagogische Fachkräfte. Sie geschieht auf indirekte Weise durch<br />

das Vorbild der Erwachsenen und durch die Gestaltung von sozialen Beziehungen,<br />

Situationen und Räumen. Auf direkter Weise geschieht sie beispielsweise durch Vormachen<br />

und Anhalten <strong>zum</strong> Üben, durch Wissensvermittlung sowie durch Vereinbarung und Kontrolle<br />

von Verhaltensregeln.<br />

Bildung:<br />

Bildung meint die lebenslangen und selbsttätigen Prozesse zur Weltaneignung von Geburt<br />

an. Bildung ist mehr als angehäuftes Wissen über das ein Kind verfügen muss. Kinder<br />

erschaffen sich ihr Wissen über die Welt und sich selbst durch ihre eigenen Handlungen.<br />

Kindliche Bildungsprozesse setzen verlässliche Beziehungen und Bindungen zu<br />

Erwachsenen voraus. Bildung ist ein Geschehen sozialer Interaktion.<br />

Um dieser Beschreibung von Bildung im Elementarbereich gerecht zu werden wurde der<br />

Orientierungsplan entwickelt. Mit dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in<br />

Kindergärten legt Baden Württemberg ein Gesamtkonzept für alle Tageseinrichtungen für<br />

Kinder vor. In diesem Konzept kommt dem <strong>Kindergarten</strong> aufgrund seiner Historie und seiner<br />

weltweiten Anerkennung als Ort der frühkindlichen Bildung eine führende Rolle zu.<br />

Pädagogik, Psychologie und die Gehirnforschung nehmen die frühe Kindheit als<br />

lernintensivste Zeit in den Blick und zeigen die damit verbundenen Chancen und<br />

Herausforderungen auf. Kinder ernst nehmen heißt, ihre Bildungsprozesse individuell zu<br />

begleiten. Diese intensive Begleitung ist für jedes Kind in den individuell sehr<br />

unterschiedlichen Entwicklungsverläufen zu jeder Zeit wichtig. Sie ist auch eine Grundlage<br />

für späteres schulisches und lebenslanges Lernen und somit das Fundament der Bildung<br />

schlechthin.<br />

Auf den kommenden Seiten möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Einrichtung, das<br />

<strong>Kindergarten</strong>team, die Elternarbeit, die pädagogische Arbeit mit den eins- bis dreijährigen<br />

sowie mit den drei- bis sechsjährigen und unsere Kooperationspartner geben.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei dem Lesen unserer <strong>Konzeption</strong> und stehen Ihnen bei<br />

Fragen, Anliegen oder weiteren Anregungen gerne zur Verfügung.<br />

Ihre <strong>Kindergarten</strong>leitung<br />

Miriam Hartmann<br />

3


2. Unser Haus<br />

2.1. Träger<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> <strong>Liebelsberg</strong> ist eine vom<br />

Landesjugendamt des Kommunalverbands für Jugend<br />

und Soziales Baden- Württemberg genehmigte und<br />

von der Stadt <strong>Neubulach</strong> getragene Einrichtung.<br />

2.2. Öffnungszeiten und Ferienregelung<br />

Die Kleinkindgruppe ist täglich von 7:45 Uhr bis 13:00 Uhr geöffnet<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> ist<br />

Montag bis Donnerstag von 07:45 Uhr bis 12:30 Uhr<br />

Freitag von 07:45 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

Dienstag bis Donnerstag von 14:00 Uhr bis 16:15 Uhr geöffnet.<br />

Die Ferien liegen in den Schulferien.<br />

Zusätzliche Schließtage, wie beispielsweise der „Pädagogische Tag“ können hinzukommen.<br />

Sie werden den Eltern rechtzeitig und schriftlich mitgeteilt.<br />

2.3. Zusammensetzung der Gruppen<br />

Im <strong>Kindergarten</strong> sind zwei <strong>Kindergarten</strong>gruppen und eine Kleinkindgruppe untergebracht.<br />

2.4. Geschichte des <strong>Kindergarten</strong>s<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> wurde im Jahre 1908 gegründet.<br />

Im Jahre 1953 wurde der <strong>Kindergarten</strong> im neu gebauten <strong>Kindergarten</strong>gebäude<br />

untergebracht.<br />

Der Brunnen wurde im Jahr 1956 gebaut. Ein Ausbau für eine zweite Gruppe kam im Jahr<br />

1974.<br />

Im Jahr 1981 wurde der <strong>Kindergarten</strong> erneut erweitert. Eine dritte Gruppe wurde im Jahr<br />

1997 im angrenzenden Mehrzweckgebäude eingerichtet.<br />

In diesem wurde im Jahr 2011 eine Kleinkindbetreuung eröffnet.<br />

2.5. Lage der Einrichtung<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> befindet sich im Allmandweg 6 hinter dem Feuerwehrgebäude und dem<br />

Schulhaus.<br />

4


2.6. Räumlichkeiten<br />

Im Hauptgebäude des <strong>Kindergarten</strong>s befinden sich die verschiedenen Funktionsräume für<br />

die drei- bis sechsjährigen Kinder (siehe 5.4. Nutzung der Räumlichkeiten). Außerdem gibt<br />

es noch Wasch- und Toilettenräume, sowie ein Büro, einen Materialraum und einen<br />

Kellerraum.<br />

Im angrenzenden Nebengebäude ist die Kleinkindgruppe untergebracht (siehe 5.5. Nutzung<br />

der Räumlichkeiten)<br />

Sie besitzt neben dem Gruppenraum sanitäre Anlagen mit Wickelmöglichkeit, eine<br />

Garderobe, einen Schlafraum und einen Materialraum.<br />

Außerdem befindet sich im Anschluss an das Hauptgebäude ein Abstellraum für die<br />

Gartengeräte und Spielsachen.<br />

Der Außenspielbereich setzt sich aus einer Grün- und Hartplatzfläche zusammen und wird<br />

von allen gemeinsam genutzt.<br />

5


3. Das <strong>Kindergarten</strong>team<br />

Miriam Hartmann<br />

<strong>Kindergarten</strong>leitung<br />

Gruppenleitung im <strong>Kindergarten</strong><br />

Erzieherin und Kindheitspädagogin<br />

Elke Fekih<br />

Gruppenleitung im <strong>Kindergarten</strong><br />

Erzieherin<br />

Daniela Rothfuß<br />

Zweitkraft im <strong>Kindergarten</strong><br />

Erzieherin<br />

Erika Rathfelder- Schwarz<br />

Zweitkraft im <strong>Kindergarten</strong><br />

Kinderpflegerin<br />

Melanie Pfeiffer<br />

Gruppenleitung in der Kleinkindgruppe<br />

Erzieherin und Fachkraft für<br />

Kleinstkindpädagogik<br />

Claudia Koch<br />

Zweitkraft in der Kleinkindgruppe<br />

Kinderpflegerin<br />

Juliane Meissner<br />

Anerkennungspraktikantin im <strong>Kindergarten</strong><br />

4. Ausbildungsjahr<br />

Simona Kugler<br />

Schulpraktikantin in der Kleinkindgruppe<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

6


3.1. Teamarbeit<br />

Wöchentlich findet in den jeweiligen Gruppen eine Teamsitzung statt. In regelmäßigen<br />

Abständen werden große Teamsitzungen mit allen Kollegen durchgeführt.<br />

Inhalte der wöchentlich stattfindenden Teamsitzung:<br />

- Organisatorische Angelegenheiten<br />

- Besprechung von Entwicklungsbögen der Kinder<br />

- Aktuell anstehende Themenkomplexe<br />

- Planung der Aufnahme und Verabschiedung von Kindern<br />

- Themen für unsere pädagogische Arbeit werden entworfen. Die Inhalte werden<br />

individuell zusammengestellt. Das Alter, die Entwicklung der Kinder sowie deren<br />

Interessen werden bei jeder Planung miteinbezogen.<br />

- Pädagogische Gespräche werden geführt<br />

- Planung von Elternabenden und Festen<br />

- Austausch von praktischen Erfahrungen und Ideen, die sich aus unserem<br />

Erziehungsalltag ergeben.<br />

- Um unser pädagogisches Wissen zu erweitern, besuchen wir Fortbildungen, lesen<br />

Fachliteratur und geben dieses Wissen während den Teamsitzungen an die<br />

Kolleginnen weiter<br />

Wichtige Aspekte für unsere Teamarbeit:<br />

Untereinander pflegen wir eine große Offenheit vor allem auch gegenüber Konflikten und<br />

Differenzen. Außerdem ist uns ein ehrlicher und respektvoller Umgang untereinander sehr<br />

wichtig. Wir halten zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Humor und Freude an der<br />

Arbeit ist uns ein großes Anliegen. Durch den vertrauensvollen Umgang im Team wird ein<br />

positives Arbeitsklima gesichert, wovon Kinder, Eltern und Mitarbeiter täglich profitieren.<br />

3.2. Praktikantenarbeit<br />

Immer wieder wird unsere Einrichtung von Praktikanten besucht. Schulpraktikanten sind nur<br />

ein paar Tage bzw. eine Woche im <strong>Kindergarten</strong>. Praktikanten, die eine Ausbildung als<br />

Erzieher/ Erzieherin machen, kommen für ein Jahr tageweise in die Einrichtung. Diese<br />

Praktikanten absolvieren ihre Ausbildung an einer Fachschule für Soziapädagogik und es<br />

finden in diesem Zusammenhang immer wieder Lehrproben statt.<br />

Praktikanten sind bei den Kindern meist sehr beliebt und wir freuen uns immer wieder, ein<br />

neues Gesicht in der Einrichtung begrüßen zu können. Wenn Praktikanten in die Einrichtung<br />

kommen erfahren Sie dies durch einen Aushang im Eingangsbereich.<br />

Aufgabe der Praktikanten im <strong>Kindergarten</strong>:<br />

- Kennen lernen des Berufsfeldes „Erzieherin“<br />

- Kontakt zu den Kindern knüpfen<br />

- Ausführen verschiedener Aktivitäten mit den Kindern<br />

- Miterleben des <strong>Kindergarten</strong>alltags und aktive Mitarbeit<br />

- Teilnahme an Festen und Veranstaltungen<br />

- Kleine Aufgaben übernehmen und ausführen<br />

- Mitarbeit im <strong>Kindergarten</strong>team<br />

- Kreative Ideen/ Anregungen einbringen<br />

Wir wünschen uns von allen Praktikanten ein höfliches und freundliches Auftreten sowie<br />

Hilfsbereitschaft und Engagement.<br />

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4. Erziehungspartnerschaft<br />

Eltern sehen wir als Erziehungs- – und Bildungspartner. Gemeinsam sind wir am Wohl des<br />

Kindes interessiert. Im Mittelpunkt steht das Kind. Familie und <strong>Kindergarten</strong> sind die beiden<br />

Lebenswelten des Kindes, die am nachhaltigsten seine Lebensjahre in früher Kindheit<br />

prägen. Eltern sind die Experten in der familiären Lebenswelt, Erzieherinnen sind die<br />

Fachleute im <strong>Kindergarten</strong>. Das Gespräch/ Der Dialog ist für uns Grundvorrausetzung für<br />

eine gute Erziehungspartnerschaft. Gegenseitiger Respekt, Vertrauen, Toleranz, Ehrlichkeit<br />

und Echtheit sind uns wichtig. Unser Ziel ist, Ihrem Kind möglichst aufeinander abgestimmte,<br />

optimale und orientierende Rahmenbedingungen für seine Bildung und Erziehung zu bieten.<br />

4.1. Elterngespräche<br />

Elterngespräche, auch Entwicklungsgespräche genannt, werden mindestens einmal im<br />

Jahr von uns angeboten. Je nach Bedarf finden sie auch öfter statt. Tür- und<br />

Angelgespräche bei der Bring- und Abholzeit dienen für kurze Informationen von Erzieher<br />

und Elternseite. Zu Beginn der <strong>Kindergarten</strong>zeit findet ein Aufnahmegespräch statt, das<br />

Ihnen und somit auch Ihrem Kind die Eingewöhnungsphase erleichtern soll.<br />

4.2. Elterninformationen<br />

Im Eingangsbereich des <strong>Kindergarten</strong>s hängt Infomaterial vom <strong>Kindergarten</strong> für Sie aus.<br />

Darüber liegen Informationsbroschüren aus. An der Glastafel rechts lesen Sie unsere<br />

täglichen Aktivitäten, wir geben gerne dazu nähere Auskunft. „Eltern für Eltern-Info“ finden<br />

Sie an der Korkwand rechts. Unser Elternbrief wird zurzeit einmal im Monat mit nach Hause<br />

gegeben. In der Kleinkindgruppe ist ebenfalls im Eingangsbereich eine Pinnwand<br />

angebracht. Zudem werden Sie täglich durch das Tagebuch über verschiedene Aktivitäten<br />

informiert (siehe 6.6.)<br />

4.3. Elternabende/ Elternbildung<br />

Zweimal im Jahr finden Elternabende statt. Am ersten Termin, meist Sept./Okt. wird der<br />

Elternbeirat gewählt. Außerdem dient er zur Information und Terminbekanntgabe für das<br />

nächste <strong>Kindergarten</strong>halbjahr. Der Zweite Abend ist themenorientiert, je nach Interesse und<br />

Bedarf der Eltern. Die Stärkung der Erziehungskompetenz in einem bestimmten Bereich<br />

steht an diesem Abend im Vordergrund.<br />

4.4. Elternumfragen<br />

Mindestens einmal im Jahr findet eine schriftliche Bedarfsanalyse statt, um Wünsche und<br />

Bedürfnisse der Eltern zu erfassen und darauf aufbauend die pädagogische Arbeit planen zu<br />

können.<br />

4.5. Elternbeirat<br />

Der Elternbeirat wird von allen Eltern gewählt, er vertritt die Interessen der Eltern und<br />

kooperiert mit dem Erzieherteam. Die Elternvertreter wählen aus ihrer Mitte einen<br />

Vorsitzenden. Zweimal im Jahr findet eine Elternbeiratssitzung statt. Vom Elternbeirat wird<br />

zurzeit ein Elternstammtisch angeboten.<br />

4.6. Mitarbeit der Eltern<br />

Ob bei der Raum- oder Gartengestaltung (Hochbeet, Kartoffelacker) oder der Mitwirkung von<br />

Festen (Essensspende, Auf- und Abbau, Spielstraße)- die Mitarbeit der Eltern kann sich<br />

ganz unterschiedlich auswirken. Auch Spielzeugreparaturen und die Organisation von<br />

Exkursionen nehmen wir gerne an. Auf weitere neue Ideen sind wir sehr gespannt!<br />

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen:<br />

WURZELN UND FLÜGEL<br />

( Johann Wolfgang von Goethe )<br />

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5. Die Pädagogische Arbeit in der Kleinkindgruppe<br />

5.1. Unser Bild vom Kind<br />

„Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entfacht werden wollen“<br />

Francois Rabelais (1484/93-1553)<br />

Das Kind ist Akteur seiner eigenen Entwicklung, das sich aktiv die Umwelt erschließt,<br />

aneignet und gestaltet und zwar bereits ab der Geburt.<br />

Dies geschieht im Spiel.<br />

„Spielen ist die dem Kind eigene Art, sich mit seiner Umwelt auseinander zusetzten, sie zu<br />

erforschen, zu begreifen, zu „erobern“. Bei dieser scheinbar so mühelosen, dem inneren<br />

Antrieb folgenden, oft in die Sache versunkene Beschäftigung durchläuft das Kind die<br />

wichtigsten Lern- und Entwicklungsprozesse der frühen Lebensjahre“ (Orientierungsplan).<br />

Das bedeutet: Wer das kindliche Spiel fördert, fördert die Entwicklung des Kindes.<br />

Die Rolle des Erziehers/ der Erzieherin:<br />

Aus dieser Sicht auf das Kind ergeben sich für den Erzieher/ die Erzieherin unter anderem<br />

folgende Aufgaben:<br />

- Arrangeur der räumlichen Umgebung (Gestaltung der Räume und des<br />

Materialangebots)<br />

- Beobachter des Spielverhaltens (entsprechende Begleitung oder Unterstützung)<br />

- Sicherheit geben<br />

- zur Neugier ermuntern<br />

5.2. Die Ziele unserer Arbeit<br />

Die Kinder sollen sich wohlfühlen<br />

„Nur ein Kind, das sich wohl und geborgen fühlt, spielt“ (Largo 2011, S. 272)<br />

Deshalb ist uns wichtig:<br />

- eine sichere Bindung <strong>zum</strong> Bezugserzieher/ zur Bezugserzieherin<br />

- eine angenehme Gruppenatmosphäre<br />

- das Erkennen der Bedürfnisse des einzelnen Kindes<br />

Wir wollen das Kind als Individuum fördern<br />

Das bedeutet für uns:<br />

- die Bedürfnisse und Fähigkeiten des einzelnen Kindes zu erkennen<br />

- jedes Kind unterstützend zu begleiten (Stärken, Entwicklungsprozesse und evtl.<br />

Entwicklungsverzögerungen erkennen)<br />

- dem Kind zu helfen eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und<br />

auszudrücken<br />

- jedes Kind soll erleben: „Ich bin wertvoll, es ist schön, dass es mich gibt!“<br />

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Wir wollen das Kind als Teil der Gruppe fördern<br />

Darum wollen wir:<br />

- den anderen in seiner Eigenart und Andersartigkeit wahrnehmen<br />

- die Bedürfnisse anderer respektieren<br />

- Gemeinschaft gestalten durch gemeinsames Singen, Essen, Feste etc.<br />

- bestimmte Regeln und Rituale einhalten<br />

Krippenalltag heißt: gut gelebter Alltag<br />

Das bedeutet für uns:<br />

Gemeinsam erleben und gestalten wir die alltäglichen Dinge, wie Anziehen, Essen,<br />

Wickeln, Putzen, Aufräumen usw. und lassen uns dabei die nötige Zeit.<br />

Hier haben die Kinder die Möglichkeit sich die Welt Stück für Stück zu erobern und<br />

selbständiger zu werden.<br />

Die Kinder haben die Möglichkeit unterschiedlichste Erfahrungen in den verschiedenen<br />

Bildungs- und Entwicklungsbereichen zu machen<br />

Unsere Räume und das Materialangebot sind bewusst gestaltet. Das Spielzeug ist vielseitig<br />

einsetzbar und kreativitätsfördernd (z.B. Chiffontücher, Papprollen, Bauklötze).<br />

So laden verschiedene Materialen <strong>zum</strong> Bauen, Stapeln, Zuordnen, Sortieren, Rollen und<br />

Transportieren ein.<br />

Die Kinder untersuchen hierbei verschiedene naturwissenschaftliche (z.B. Schwerkraft,<br />

Rotation, Reibung) und mathematische (z.B. Mengenvorstellungen entwickeln, zuordnen,<br />

sortieren, zählen) Zusammenhänge.<br />

Weiterhin können die Kinder im Malbereich experimentieren, matschen, Spuren hinterlassen,<br />

Farben mischen, Materialerfahrungen machen usw.<br />

Dies regt die Sinne an, fördert die Feinmotorik und stärkt das Selbstbewusstsein („Ich<br />

erschaffe etwas! Ich hinterlasse Spuren!“).<br />

10


Im Gruppenraum steht unsere große Kletter- und Bewegungslandschaft mit Höhle. Es gibt<br />

verschiedene Wägen <strong>zum</strong> Schieben, ein Schaukelpferd, die roten Wirbelwichte, Bälle, eine<br />

Turnmatte und eine weiche Riesenmatratze.<br />

Durch variieren der Materialien und Einbeziehen von z.B. Tischen oder Tüchern entstehen<br />

hier immer neue Spielmöglichkeiten, die <strong>zum</strong> Bewegen und Verstecken anregen.<br />

Die Kinder können hier auf unterschiedliche Arten ihre grobmotorischen Fähigkeiten<br />

austesten und erweitern. Außerdem können Körpergefühl und Geschicklichkeit ausgebaut<br />

werden.<br />

Es werden grundlegende Bewegungserfahrungen wie bergauf/bergab laufen, rutschen, eine<br />

Leiter hochklettern, Treppe steigen, etwas schieben, herunter springen, durch eine enge<br />

Öffnung kriechen etc. gesammelt.<br />

In unserer Rollenspielecke stehen verschiedene Verkleidungsutensilien und eine<br />

Kinderküche mit Geschirr zur Verfügung. Die Kinder können in diesem Bereich die Rollen<br />

der Eltern, des Babys, des Haustieres usw. einnehmen. Dies gibt ihnen die Möglichkeit ihren<br />

Alltag aus verschieden Perspektiven nachzuerleben und gemeinsam mit anderen zu spielen.<br />

Dieses sich einfühlen (Empathie), Gefühle ausdrücken und mit anderen gemeinsam spielen,<br />

fördert die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder.<br />

Unabhängig von der Raumgestaltung sind die sprachliche und musikalische Förderung in<br />

unserem Alltag integriert.<br />

Wir nehmen die Kinder ernst, hören ihnen zu, ermuntern sie sich auszudrücken. Eine<br />

sprachliche Begleitung, von allem was erlebt und getan wird ist für uns selbstverständlich.<br />

Beim gemeinsamen Betrachten von Bilderbüchern erweitern und verbessern die Kinder ihre<br />

verbalen Fähigkeiten. Außerdem erfahren sie etwas über ihre Umwelt (z.B. Feuerwehr,<br />

Einkaufen).<br />

Weiterhin können für die Kinder relevante Themen, wie der Übergang in den <strong>Kindergarten</strong><br />

thematisiert werden.<br />

Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sind Fingerspiele, Bewegungslieder, Reime,<br />

rhythmisches Sprechen usw. Und zwar nicht nur in unserem täglichen Singkreis sondern<br />

auch im Freispiel oder im Garten.<br />

„Musik ist Lebensfreude!“, das sollen die Kinder bei uns erfahren.<br />

Auch das Anhören von CDs und das Tanzen haben bei uns seinen festen Platz.<br />

Außerdem machen die Kinder erste Erfahrungen mit Musikinstrumenten.<br />

5.3. Die Eingewöhnung in der Kleinkindgruppe<br />

Die Eingewöhnung in unserer Kleinkindgruppe orientiert sich am Berliner<br />

Eingewöhnungsmodell.<br />

Es sollten dafür zwei bis drei Wochen eingeplant werden, in denen ein Elternteil mit dem<br />

Kind zusammen die Einrichtung besucht und die Trennungsphasen nach und nach<br />

ausgedehnt werden.<br />

Eltern und Kind werden in dieser Zeit von einem Bezugserzieher/ einer Bezugserzieherin<br />

betreut. Vor der Eingewöhnungszeit findet ein Elterngespräch statt.<br />

Was braucht mein Kind in der Kleinkindgruppe?<br />

- Hausschuhe<br />

- Gummistiefel, Matschhose, Regenjacke<br />

- Windeln und Feuchttücher<br />

- Ersatzschnullis<br />

- Wechselkleidung<br />

- Im Sommer: Sonnenhut (eincremen nicht vergessen)<br />

- Eine Packung Kosmetiktücher<br />

Bitte alles beschriften!<br />

11


Gruppenraum<br />

5.4. Nutzung der Räumlichkeiten<br />

Unser Gruppenraum ist aufgeteilt in verschiedene Funktionsecken.<br />

Es gibt eine Bauecke, eine Bilderbuchecke, einen Bewegungsbereich, einen Kreativbereich<br />

und eine Rollenspielecke.<br />

Außerdem befinden sich im Gruppenraum die Küche und der Frühstückstisch.<br />

Waschraum und Toilette<br />

In diesem Raum findet nicht nur das Wickeln, Waschen und der Gang zur Toilette statt, auch<br />

Angebote wie „Wasserwerkstatt“ finden hier ihren Platz, bei denen die Kinder mit Wasser<br />

experimentieren können.<br />

Schlaf- und Ruheraum<br />

Hier können die Kinder bei Bedarf schlafen. Es stehen dafür ein Bett und ein Kinderwagen<br />

zur Verfügung.<br />

Dieser Raum wird auch ab und zu im Freispiel genutzt, wenn gerade kein Kind schläft.<br />

Die Kinder verstecken sich dann in unserem großen Kartonhäusle, oder legen sich einfach<br />

ins Bett, um sich zurück zu ziehen.<br />

Auch in unserem Gruppenraum gibt es Höhlen und Nischen um sich bewusst aus dem<br />

Geschehen zu nehmen, mal eine Pause zu machen.<br />

Dies ist sehr wichtig für die Kinder, um sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen.<br />

12


5.5. Tagesablauf und Gruppentagebuch<br />

7.45 Uhr – 9.00 Uhr<br />

Die Kinder kommen in die Einrichtung und haben Zeit für freies Spiel.<br />

9.10 Uhr – 9.25 Uhr<br />

Wir machen unseren Singkreis.<br />

Als Signal für den Beginn des Kreises steht das Lied:<br />

„Leis, leis, leis wir machen einen Kreis“. Jedes Kind holt sich ein Kissen und setzt sich in den<br />

Kreis. Nach dem Begrüßungslied ist unser Rabe an der Reihe, der jedes Kind einzeln<br />

begrüßt. Nun folgen Lieder, Fingerspiele usw.<br />

Am Ende räumt jedes Kind sein Kissen wieder auf.<br />

Anschließend gehen wir Hände waschen.<br />

9.30 Uhr<br />

Wir frühstücken gemeinsam.<br />

Das Frühstück wird mit einem Tischspruch oder einem Gebet eröffnet.<br />

Es gibt Brot, Wurst, Käse, Obst und Gemüse.<br />

Die Kinder entscheiden selbst, was und wie viel sie essen wollen.<br />

Die größeren Kinder dürfen sich ihren Tee selbst eingießen. Dafür haben wir eine extra<br />

kleine Kanne.<br />

Die Kinder haben auch die Möglichkeit bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Tisch decken<br />

und abräumen, Tisch putzen, kehren usw. zu helfen.<br />

10.00 Uhr – 11.30 Uhr<br />

Jetzt ist Freispielzeitzeit und Zeit für angeleitete Angebote (z.B. Tanzen, Fingerfarben).<br />

Auch das Wickeln fällt in diesen Zeitraum (außer es war schon vorher nötig ☺).<br />

11.30 Uhr<br />

Wir räumen gemeinsam auf.<br />

Danach gehen wir <strong>zum</strong> Anziehen und nach draußen in den Garten, <strong>zum</strong> Spazieren oder in<br />

den Wald. Es ist uns sehr wichtig, die Natur und den Wechsel der Jahreszeiten bewusst zu<br />

erleben. Wir nehmen uns Zeit <strong>zum</strong> Erforschen der großen und kleinen Wunder, die uns dort<br />

erwarten.<br />

12.30 Uhr – 13.00 Uhr<br />

Abholphase<br />

Ausnahme: Freitags können die Kinder zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr abgeholt werden.<br />

Gruppentagebuch<br />

Um den Eltern einen besseren Einblick in das tägliche Gruppengeschehen zu ermöglichen,<br />

liegt ein Gruppentagebuch aus. In diesem steht, was den Tag über gelaufen ist und was<br />

erlebt wurde.<br />

Es geht darum, das Wesentliche des Tages zu erfassen, sodass Eltern mit ihrem Kind<br />

darüber ins Gespräch kommen können.<br />

13


5.6. Körperpflege<br />

Für die gesunde Entwicklung der Kinder spielt das körperliche Wohlbefinden eine große<br />

Rolle. Wir wollen uns deshalb an den „Grundlagen der beziehungsvollen Pflege“ von Emmi<br />

Pikler orientieren.<br />

Die Kinder erfahren das Wickeln und andere Pflegesituationen als liebevolle und positive<br />

Zuwendung. Die Erzieherin sagt ihre Handlungen vorher an, passt sich dem Tempo des<br />

Kindes an und lässt Raum für Kooperation.<br />

Die Kinder entscheiden selbst, ob sie bereits auf die Toilette gehen können oder wollen.<br />

Außerdem wollen wir den Kindern Fähigkeiten und Kenntnisse zur eigenen Körperpflege<br />

vermitteln. Die Kinder lernen beispielsweise sich die Hände zu waschen und abzutrocknen,<br />

das An- und Ausziehen oder sich die Nase zu putzen.<br />

5.7. Aktionstabletts<br />

Aktionstabletts erlauben den Rückzug aus dem Geschehen und dem Materialangebot hin auf<br />

eine konkrete Aufgabenstellung:<br />

- Umfüllen von Erbsen mit dem Löffel<br />

- Schütten von Sand durch einen Trichter<br />

- Stecken von Ringen auf ein Rohr<br />

Jeweils ein Kind beschäftigt sich mit einer Aufgabe. Es sitzt mit dem Rücken <strong>zum</strong> Raum und<br />

bekommt die Möglichkeit sich intensiv mit dem Material auseinander zu setzten.<br />

Umfüllen, fallen lassen, zuordnen, verschwinden lassen usw. fördern neben den<br />

feinmotorischen Fähigkeiten auch die Konzentration und vor allem die Kognition der Kinder.<br />

Außerdem werden erste naturwissenschaftliche Erfahrungen (z.B. Schwerkraft) gemacht.<br />

5.8. Der Übergang von der Krippe zu den drei- bis sechsjährigen Kindern<br />

1. Das Kind besucht ein paar Mal gemeinsam mit einer Fachkraft der Kleinkindgruppe<br />

die drei- bis sechsjährigen (ca. 1,5 Monate vorher).<br />

2. Es gibt eine Kooperationsfachkraft im <strong>Kindergarten</strong>, die sich seiner annimmt und<br />

Ansprechpartner für uns und die Eltern ist. Diese ist Krankheits- und<br />

Urlaubsvertretung der Kleinkindgruppe<br />

3. Das Kind bleibt auch kurze Zeit ohne Krippenfachkraft bei den drei- bis sechsjährigen<br />

Kindern<br />

4. Die Kooperationsfachkraft und auch die drei- bis sechsjährigen Kinder besuchen uns.<br />

5. Die Kleinkindgruppe bereitet die Kinder durch Gespräche, Bilderbücher etc. auf den<br />

Wechsel der Gruppe vor.<br />

6. Die verschiedenen Gruppen feiern gemeinsame Feste. Außerdem gibt es<br />

Berührungspunkte im Garten. Wir pflegen allgemein einen offenen Umgang.<br />

7. Größere Krippenkinder werden mit Aufträgen zu den drei- bis sechsjährigen geschickt<br />

und mitgenommen, wenn eine unserer Fachkräfte dort etwas erledigt (z.B. <strong>zum</strong><br />

Kopieren).<br />

8. Es findet ein Elterngespräch <strong>zum</strong> Abschluss der Krippenzeit statt.<br />

9. Wir feiern ein Abschiedsfest in der Kleinkindgruppe.<br />

10. Wenn das Kind dann bei den drei- bis sechsjährigen Kindern ist, übernimmt ein älteres<br />

Kind eine Patenschaft.<br />

11. Es findet ein Austausch zwischen den Fachkräften über das Kind statt.<br />

14


5. Die Pädagogische Arbeit bei den drei- bis sechsjährigen Kindern<br />

6.1. Unser Bild vom Kind<br />

Wir legen großen Wert darauf den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden:<br />

Kinder wollen…<br />

- Akzeptiert und ernst genommen werden<br />

- Selbständig sein<br />

- Eigenen Interessen nachgehen<br />

- Die Welt entdecken und verstehen<br />

- Soziale Kontakte zu anderen Kindern knüpfen<br />

- Zärtlichkeit und Geborgenheit erfahren<br />

- Gefühle ausleben<br />

- Sich ausdrücken und mitteilen<br />

- Eine persönliche Identität entwickeln<br />

- Die Erzieherin als vertraute Bezugsperson kennen lernen<br />

- Bewegungs- sowie Ruhephasen erleben<br />

- Orientierung für die Zukunft bekommen<br />

- Rhythmus und Struktur im Tages- und Wochenablauf kennen lernen<br />

- Gemeinschaft und Zusammenhalt in der Gruppe erleben<br />

- Wertschätzung, Anerkennung und Wohlbefinden erfahren<br />

- Sicherheit vermittelt bekommen<br />

- Verantwortung übernehmen<br />

- Eine eigene Meinung haben<br />

- Freiräume, um sich gesund entwickeln zu können<br />

6.2. Die Ziele unserer Arbeit<br />

Die verschiedenen Bildungs- und Entwicklungsfelder aus dem Orientierungsplan bestehen<br />

aus Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl sowie Sinn, Werte und Religion.<br />

Diese Bereiche sind uns bei der Arbeit mit den Kindern sehr wichtig und in diesem Rahmen<br />

haben wir uns für die Kinder verschiedene Ziele gesetzt:<br />

- Stärkung des Selbstbewusstseins<br />

- Förderung zur Selbständigkeit<br />

- Erfahren eigener Fähigkeiten<br />

- Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit<br />

- Förderung der Grob- und Feinmotorik (malen, schneiden bewegen…)<br />

- Förderung des Spielverhaltens durch vielseitiges Materialangebot<br />

- Erhöhung der Motivation<br />

- Förderung der Sprache (Spiele, Lieder, Fingerspiele, Gespräche, Geschichten…)<br />

- Förderung der Kreativität und Fantasie<br />

- Erhöhung der Merkfähigkeit<br />

- Erwerben von musikalischen Fähigkeiten<br />

- Erleben kirchlicher Feste und Einblicke in die Bibel<br />

- Erleben der Natur unter Berücksichtigung des Jahreskreislaufes<br />

- Erwerben von Fähigkeiten im hauswirtschaftlichen Bereich<br />

- Förderung der Gesundheitskompetenz: Ernährung, Körperbewusstsein, Bewegung<br />

- Entwicklung der psychischen Widerstandskraft der Kinder (Resilienz)<br />

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6.3. Die Eingewöhnung bei den drei- bis sechsjährigen<br />

Mit dem Eintritt in den <strong>Kindergarten</strong> erfolgt der erste Schritt in die Gesellschaft. Dieses<br />

Ereignis bedeutet jedoch nicht nur für die betroffenen Kinder eine Neuorientierung und<br />

Umstellung, sondern wirft auch vielfältige Probleme für Eltern auf. Viele Eltern stellen fest,<br />

dass sich ihr frischgebackenes <strong>Kindergarten</strong>kind plötzlich anders verhält, und fragen sich:<br />

„Ist das Verhalten normal?“ oder „Verkraftet unser Kind den <strong>Kindergarten</strong>besuch?“<br />

Welche Bedingungen erleichtern den Übergang von der Familie in den <strong>Kindergarten</strong>?<br />

1. Vorhandensein einer sicheren Ausgangsbasis<br />

- Anwesenheit einer vertrauten Person in den ersten Stunden<br />

- Vater und Mutter begleiten das Kind immer wieder und nehmen beide am Übergang<br />

in den <strong>Kindergarten</strong> teil<br />

- Vertrauter Gegenstand als „Übergangsobjekt“<br />

- Vertraute Kinder im <strong>Kindergarten</strong> helfen beim Übergang<br />

2. Umgang mit anderen Kindern üben<br />

- Der Kontakt zu Gleichaltrigen vor dem ersten <strong>Kindergarten</strong>besuch erleichtert den<br />

Kindern den Übergang<br />

- Dinge wie Teilen- Müssen, Kompromisse- schließen und Warten werden spielerisch<br />

geübt<br />

3. Vorbereitung der Kinder auf den <strong>Kindergarten</strong>: Die Schnuppertage<br />

- Zwei Schnuppertage im Monat vor dem offiziellen <strong>Kindergarten</strong>eintritt um<br />

Erzieherinnen und Kinder kennen zu lernen<br />

- Eine Bezugsperson ist am Anfang mit dabei, später versucht sie sich immer wieder<br />

zurückzuziehen<br />

- Trennung üben: das Kind lernt schrittweise ohne die Bezugsperson auszukommen<br />

- Die Dauer der Besuche wird individuell auf die Ausdauer des Kindes abgestimmt<br />

4. Informative Vorbereitung der Eltern auf den <strong>Kindergarten</strong>besuch des Kindes<br />

- Informieren Sie sich über den Tagesablauf und erklären Sie ihrem Kind, wie der<br />

Alltag im <strong>Kindergarten</strong> aussieht<br />

- Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und vermitteln Sie ihrem Kind, dass es in<br />

Ordnung ist, wenn es bald in den <strong>Kindergarten</strong> geht<br />

- Informieren Sie sich über Fachzeitschriften oder Bücher <strong>zum</strong> Thema „<strong>Kindergarten</strong>“<br />

5. Vermeiden zusätzlicher Belastungen<br />

- Zusätzliche Anforderungen und schwerwiegende Veränderungen der Lebenssituation<br />

(Umzug, Geburt eines Geschwisterkindes…) vermeiden<br />

6. Das Aufnahmegespräch in der ersten Woche<br />

- Wenn möglich sollten Vater und Mutter anwesend sein<br />

- Abgeben der nötigen Formulare aus dem Anmeldeheft<br />

- Informationsaustausch über das Kind<br />

- Hilft den Erzieherinnen auf das Kind und seine Bedürfnisse eingehen zu können<br />

- Klären von Fragen und Anliegen<br />

7. Täglicher Informationsaustausch zwischen Eltern und Fachkräften im <strong>Kindergarten</strong><br />

- Wenden Sie sich immer wieder an uns um aktuelle Geschehnisse von zu Hause<br />

mitzuteilen<br />

- Fragen Sie direkt nach, wenn Ihnen etwas unklar erscheint<br />

- Wir geben Ihnen immer wieder Informationen über Geschehnisse des vergangenen<br />

Tages<br />

16


Was braucht mein Kind bei den drei- bis sechsjährigen?<br />

- Gummistiefel und Matschhose können im <strong>Kindergarten</strong> gelagert werden<br />

- Feste Hausschuhe<br />

- Turnbeutel sowie Turnschuhe, die im <strong>Kindergarten</strong> bleiben können<br />

- Täglich ein gesundes und ausgewogenes Vesper<br />

- Bitte 15,- Essensgeld und 5,- pro Jahr für die Führung des Portfolios<br />

(Entwicklungsdokumentation) abgeben<br />

Die Phase der Ablösung am Morgen<br />

Ganz unterschiedlich gestaltet sich die Verabschiedung der Kinder von der Bezugsperson:<br />

Manche Kinder verabschieden sich ohne Probleme, andere Kinder haben eher<br />

Schwierigkeiten sich zu lösen. In diesem Fall bitten wir Sie darum, sich folgendermaßen zu<br />

verhalten:<br />

- In den ersten Tagen können Sie gerne noch einige Zeit gemeinsam mit Ihrem Kind im<br />

Gruppenraum bleiben, damit es die Möglichkeit hat, sich abzulösen.<br />

- Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es in Ordnung ist, wenn Sie nach Hause gehen.<br />

- Wenn Sie sich von Ihrem Kind verabschieden wollen gestalten Sie diesen Prozess<br />

bitte kurz und übergeben Sie Ihr Kind anschließend an eine Erzieherin.<br />

- Das „Winke- Fenster“ ist ein optimales Ritual um sich von außen nochmals zu<br />

verabschieden.<br />

- Falls Sie Sorgen oder Bedenken haben, weil Ihr Kind beispielsweise sehr geweint<br />

hat, als Sie gegangen sind, können Sie uns jederzeit anrufen und sich nach Ihrem<br />

Kind erkundigen.<br />

Jede Eingewöhnung im <strong>Kindergarten</strong> ist individuell. Tauschen Sie sich immer wieder mit<br />

uns Fachkräften aus und haben Sie keine Hemmungen direkt nachzufragen und Ihre<br />

Bedenken und Anliegen zu äußern.<br />

Wie verhält sich mein Kind in den ersten Wochen im <strong>Kindergarten</strong> und zu Hause?<br />

1. Phase: Das Verhalten des Kindes in der Orientierungsphase<br />

Das Kind…<br />

- versucht nicht von sich aus Kontakte mit anderen Kindern zu knüpfen<br />

- ist ausgelastet mit der Aufnahme von Informationen<br />

- interessiert sich nicht für die Aktivitäten anderer Kinder<br />

- erzählt nicht von sich aus von seinen Erlebnissen<br />

- braucht zu Hause viel Ruhe um alle Eindrücke des Tages verarbeiten zu können<br />

2. Phase: Das Verhalten in der „Durchsetzungskrise“<br />

Das Kind…<br />

- versucht mit allen Mitteln Aufmerksamkeit auf sich zu lenken<br />

- äußert Wünsche in angemessener Form, z.B. fragt es, ob es mitspielen darf<br />

- sucht Schutz und Hilfe bei Erwachsenen, wenn es Schwierigkeiten hat<br />

- ermüdet schnell und weint leicht<br />

- hat starke Stimmungsschwankungen von jetzt auf nachher<br />

- wirkt zu Hause unausgeglichen und lässt die Eltern ungern weggehen<br />

3. Phase: Von allgemeinen zu besonderen Maßnahmen<br />

Das Kind…<br />

- nimmt andere Kinder <strong>zum</strong> Vorbild, übernimmt z.B. deren Gewohnheiten<br />

- interessiert sich für die Aktivitäten anderer Kinder<br />

- erzählt von sich aus seltener von seinen Erlebnissen<br />

17


6.4. Nutzung der Räumlichkeiten<br />

Unsere Räume sind Funktionsräume: Jeder Raum bietet ein anderes Angebot mit einem<br />

speziellen Schwerpunkt. Die verschiedenen Bildungsbereiche des Orientierungsplans<br />

können somit ganzheitlich abgedeckt werden.<br />

Gruppenraum<br />

In diesem Raum werden unter anderem Tischspiele, ein Kreativbereich und eine Leseecke<br />

für die Kinder angeboten.<br />

- Tischspiele: Memory, Domino, Legespiele, Karten- und Würfelspiele stehen für die<br />

Kinder frei zur Verfügung. Tischspiele schulen kognitive Fähigkeiten wie<br />

Konzentration, Aufgabenverständnis, Geduld, Merkfähigkeit und das Erkennen von<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Dabei kann man Farben und Formen kennen<br />

lernen sowie das Zählen üben. Das Einhalten von Regeln und Reihenfolgen wird<br />

trainiert und die Kinder lernen etwas zu Ende zu spielen, Ehrgeiz zu entwickeln, sich<br />

über Erfolge zu freuen und mit Misserfolg angemessen umzugehen.<br />

- Kreativbereich: In diesem Bereich wird mit verschiedenen Materialien gebastelt und<br />

gemalt. Die Kinder haben die Möglichkeit ihre Ideen umzusetzen und ihrer Kreativität<br />

dabei freien Lauf zu lassen. Die Förderung der Feinmotorik steht bei diesen<br />

Aktivitäten im Vordergrund: Die Kinder lernen beispielsweise eine Schere oder einen<br />

Stift richtig zu halten. Auch genaues Aufzeichnen auf dem Papier oder das<br />

Schneiden auf der Linie braucht viel Übung.<br />

- Leseecke: Auf dem Sofa wird viel vorgelesen und die Kinder machen erste<br />

Erfahrungen mit der Schriftsprache: In Büchern werden verschiedene Buchstaben<br />

erkannt und die Kinder genießen es Geschichten anzuhören und die abgedruckten<br />

Bilder nebenher zu betrachten. Die Fantasie und Vorstellungskraft wird hierbei<br />

angeregt.<br />

Traumland<br />

Das Traumland ist ein Rückzugsort <strong>zum</strong> Träumen und<br />

Geschichten hören. Gemütliche Sitzsäcke und<br />

Kissen laden <strong>zum</strong> Kuscheln ein. Dieser<br />

Raum beflügelt die Fantasie und entführt in<br />

ein Reich von Märchen und<br />

spannenden Geschichten.<br />

In aller Ruhe kann man eine CD anhören oder die<br />

anregenden Bilder an der Wand<br />

betrachten.<br />

18


Forscherraum<br />

Kinder sind Forscher, Künstler und Konstrukteure, die sich durch die aktive<br />

Auseinandersetzung mit der Umwelt Wissen aneignen. In diesem Zimmer haben die Kinder<br />

die Möglichkeit eigenständig verschiedene Dinge auszuprobieren und Verschiedenes zu<br />

erforschen. Verschiedene Aktivitäten wie das Spielen an der Wasserwerkstatt, das Forschen<br />

mit der Lupe, Experimente mit Farben sowie das Entdecken von Luft und ihrer Wirkung und<br />

vieles mehr werden hier regelmäßig durchgeführt.<br />

Bauecke<br />

In der Bauecke wird gebaut, konstruiert und gespielt. Immer wieder entstehen Bauwerke als<br />

Gemeinschaftsarbeit. Dadurch lernen die Kinder mit Gleichaltrigen zusammenzuarbeiten. Sie<br />

beweisen große Ausdauer und Konzentration beim Bau verschiedener Werke. Kinder<br />

entwickeln hierbei das Verständnis für Größenverhältnisse indem sie Bausteine<br />

beispielsweise nach Form, Farbe, Gewicht und Größe sortieren. Dies sind wichtige<br />

mathematische Grundkenntnisse.<br />

19


Der Bewegungsraum<br />

In diesem Raum haben die Kinder die Möglichkeit zu rennen, springen tanzen und toben.<br />

Kinder haben einen großen Bewegungsbedarf. Um diesem gerecht werden zu können wurde<br />

dieser Raum geschaffen. Die Förderung des Körperbewusstseins steht bei den<br />

verschiedenen Aktivitäten im Mittelpunkt. Kinder lernen ihre Fähigkeiten spielerisch kennen<br />

und entdecken ihre Stärken im grobmotorischen Bereich.<br />

Puppenecke<br />

Eine kleine Wohnung mit Küche, Bett und Tisch bietet alles, was man <strong>zum</strong> täglichen<br />

Rollenspiel braucht. Die Kinder spielen und durchleben hier Situationen aus dem Alltag und<br />

verarbeiten dadurch das eigene Erleben. In diesem Zusammenhang ist die Bedeutung von<br />

Rollenspielen für die emotionale Entwicklung der Kinder zu betonen. Soziale Themen wie<br />

Freundschaft, Familie, Streit und Versöhnung stehen oft im Mittelpunkt. Verkleidungsmaterial<br />

bietet die Möglichkeit in andere Rollen zu schlüpfen sowie Fantasie und Gefühle auszuleben.<br />

Koch- und Essbereich<br />

Hier treffen sich die Kinder während dem Freispiel <strong>zum</strong> Frühstücken. Wöchentlich bereiten<br />

wir mit den Kindern eine gesunde Mahlzeit zu. Die Kinder lernen naturbelassene, vollwertige<br />

und zuckerarme Lebensmittel kennen.<br />

6.5. Tagesablauf<br />

07:45 Uhr-09:00 Uhr Ankommen der Kinder und Freispiel, individuelle<br />

altersgemäße Förderung, freies Frühstück<br />

09:00 Uhr-09:15 Uhr Morgenkreis<br />

Begrüßungslieder, Verse, Reime, Finderspiele…<br />

09:15 Uhr-11:00 Uhr Freispiel in den Funktionsräumen, verschiedene gezielte<br />

Aktivitäten und Frühstück in der Küche<br />

11:00 Uhr-11:45 Uhr Tagesprogramm ( siehe nächste Seite)<br />

11:45 Uhr- 12:25 Uhr Zeit im Garten (Im Frühling/ Sommer findet das<br />

Tagesprogramm teilweise früher statt, damit genug Zeit<br />

bleibt um im Garten zu spielen)<br />

12:25 Uhr- 12:30 Uhr Abschluss in der Garderobe<br />

14:00 Uhr-16:15 Uhr Freispiel, Zeit im Garten, Stuhlkreis, Spaziergang…<br />

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Wochenablauf<br />

An jedem Tag findet nach der Freispielphase eine Aktivität oder ein Angebot für die Kinder<br />

statt. Die Aktivitäten werden entweder in der Gesamtgruppe, Kleingruppe oder Altersgruppe<br />

durchgeführt. In den Schulferien entfällt das gewöhnliche Programm.<br />

Montag: Bewegungserziehung in der Turnhalle<br />

Die Kinder bekommen die Möglichkeit, Freude an der Bewegung zu erfahren und<br />

verschiedene Geräte kennen zu lernen (Seile, Reifen Bälle…). Die Förderung der Grob- und<br />

Feinmotorik sowie die Koordination des Gleichgewichts ist ein weiterer Aspekt der<br />

Bewegungserziehung.<br />

Dienstag: Grashüpfertreff, Spechtetreff, Füchsetreff<br />

Schwerpunkte im Grashüpfer- und Spechtertreff<br />

- Verschiedene altersentsprechende Angebote<br />

- Arbeiten in kleinen Gruppen<br />

- Kinder lernen ihre „Altersgenossen“ intensiv kennen<br />

- Erzieherin kann individuell auf die Kinder und deren Wünsche eingehen<br />

Schwerpunkte im Füchsetreff:<br />

- Unterstützung des Gruppengefühls<br />

- Förderung des selbständigen Denken, Umsetzen und Arbeiten<br />

- Schulung der Konzentrationsfähigkeit<br />

- Hinführung zu einem neuen Entwicklungsschritt/ Lebensabschnitt (Schule)<br />

- Regelmäßiger Besuch von der Grundschullehrerin<br />

Mittwoch: Kochtag<br />

Gemeinsam bereiten wir ein gesundes Frühstück oder ein leckeres Mittagessen zu. An<br />

diesem Tag findet oft anstelle des „freien Vespers“ ein gemeinsames Frühstück bzw.<br />

Mittagessen in der Gruppe statt.<br />

Donnerstag: Naturtag<br />

Je nach Wetterlage ziehen wir gemeinsam los und entdecken tolle Dinge in der Natur. Wir<br />

gehen beispielsweise in den Wald, machen einen Spaziergang oder spielen auf großen<br />

Wiesen. Während den verschiedenen Jahreszeiten können somit Naturerfahrungen<br />

gesammelt werden und die Kinder bekommen einen Zugang zu verschiedenen<br />

Naturmaterialien. Die Kreativität und Fantasie wird durch das Spielen in der Natur gefördert.<br />

Die Kinder nehmen verschiedene Sinne intensiv wahr und genießen die Bewegung an der<br />

frischen Luft. Bitte geben Sie Ihrem Kind wetterfeste Kleidung und ein Vesper mit.<br />

Freitag: Biblische Geschichte<br />

Wir hören eine spannende Geschichte aus der Bibel und erleben auf vielfältige Weise, was<br />

die Menschen damals alles erlebt haben. Außerdem singen wir schöne Lieder und lernen<br />

verschiedene Gebete kennen.<br />

21


6.6. Die offene Planung im Freispiel<br />

In verschiedenen Räumen der Einrichtung werden von der Erzieherinnen täglich offene<br />

Angebote vorbereitet, denen sich die Kinder anschließen können, es sei denn, sie<br />

entscheiden sich für das Freispiel im Haus oder im Garten. Das Freispiel ist das wichtigste<br />

Element im <strong>Kindergarten</strong>. Es bietet dem Kind die Möglichkeit, Spielpartner, Spielort,<br />

Spieldauer und Spielmaterial selbst zu bestimmen. Im Freispiel kann das Kind seinen<br />

Impulsen nachgehen und Konflikte verarbeiten.<br />

„Das Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung. Das Spiel<br />

dieses Alters sind die Herzblätter des späteren Lebens. Denn im Spiel entwickelt sich<br />

der ganze Mensch und es zeigen sich seine feinsten Anlagen.“ Friedrich Fröbel<br />

Somit arbeiten wir offen und die Kinder sind nicht in verschiedene Gruppen eingeteilt. Ziel<br />

dieser offenen Planung ist, dass die Kinder ihren aktuellen Interessen nachgehen können<br />

und sich aussuchen können, in welchem Spielbereich sie sich wann aufhalten. Der Kontakt<br />

zu allen Kindern entsteht somit während dem Spielen. Es ist nachgewiesen, dass Bildung<br />

dann am effektivsten stattfindet, wenn die Kinder Interesse und Engagement an einer Sache<br />

zeigen, mit der sie sich dann auch beschäftigen können. Außerdem ist es somit möglich,<br />

dass kleinere Kinder von den Größeren lernen und umgekehrt.<br />

Um die verschiedenen Altersgruppen der Kinder im Blick zu behalten gibt es in diesem<br />

Zusammenhang drei Gruppen:<br />

1. Die Grashüpfer: Sobald die Kinder in die Gruppe der drei- bis sechsjährigen eintreten<br />

gehören sie zu den „Grashüpfern“. Die Grashüpfer sind unsere kleinsten Kinder im<br />

Bereich der drei- bis sechsjährigen und jedes Kind bekommt einen Paten. Diese<br />

Aufgabe übernehmen die älteren Kinder (Specht oder Fuchs). Die Paten helfen beim<br />

Anziehen, sind Begleiter beim Spaziergang sowie die Bezugsperson für das jeweilige<br />

Kind.<br />

2. Die Spechte: Zwei Jahre, bevor die Kinder in die Schule kommen werden sie ein<br />

„Specht“. Sie sind jetzt schon einige Zeit im <strong>Kindergarten</strong>, kennen die Regeln und<br />

wenn sie wollen können sie schon die Patenschaft für einen Grashüpfer übernehmen.<br />

3. Die Füchse: Ein Jahr vor dem Schuleintritt werden die Kinder ein „Fuchs“. Sie sind<br />

jetzt die Größten im <strong>Kindergarten</strong> und lernen immer mehr Verantwortung zu tragen. In<br />

diesem letzten <strong>Kindergarten</strong>jahr bereiten sie sich langsam auf die Schule vor.<br />

Bei verschiedenen Aktivitäten wie beim Turnen, Naturtag oder anderen Angeboten, trennen<br />

wir die einzelnen Altersgruppen um allen Kindern gerecht werden zu können.<br />

6.7. Waldwochen<br />

Immer wieder finden bei uns Waldwochen statt. Die Kinder können sich jeden Tag neu dafür<br />

entscheiden mit in den Wald zu gehen und dort am Programm teilzunehmen oder den Tag<br />

im <strong>Kindergarten</strong> zu verbringen. Dort findet allerdings kein spezielles Programm für die Kinder<br />

statt.<br />

Je nach Wetterlage wandern wir ab 9:00 Uhr los und gehen in unser kleines Waldstück in<br />

der Nähe des Wasserturmes. Dort verbringen wir den Tag und lernen die Natur auf eine<br />

ganz besondere Art und Weise kennen. Wetterfeste Kleidung und ein Vesper, das gut aus<br />

der Hand gegessen werden kann, sind notwendig. Anschließend laufen wir gemeinsam<br />

zurück <strong>zum</strong> <strong>Kindergarten</strong>, wo die Kinder von ihren Eltern abgeholt werden.<br />

22


6.8. Das Frühstück<br />

Wann?<br />

Am Vormittag findet ein „freies Frühstück“ statt. Die Kinder gehen wenn sie Hunger<br />

bekommen in die Küche um etwas zu essen. Kinder haben einen kleinen Magen und somit<br />

ist es sinnvoll, dass sie essen können wenn sie Hunger bekommen und zudem die<br />

Möglichkeit besteht, sich mehrmals am Morgen in der Küche zu stärken. Spätestens um<br />

10:00 Uhr erinnern wir die Kinder daran eine kleine Pause einzulegen, sodass jeder am<br />

Vormittag etwas gegessen hat.<br />

Was?<br />

Die Kinder bringen jeden Tag ein Vesper mit. Mittwochs, an unserem Kochtag, benötigen die<br />

Kinder kein Vesper. Zum Trinken werden ungesüßter Tee und Wasser im <strong>Kindergarten</strong><br />

angeboten. Wer etwas anderes trinken möchte sollte eine gefüllte Trinkflasche mitbringen.<br />

Bitte achten Sie bei der Zubereitung des Vespers auf gesunde und vollwertige<br />

Nahrungsmittel. Schokolade, andere Süßigkeiten oder süßes Gebäck sollten nicht<br />

mitgebracht werden.<br />

7. Pädagogische Aspekte für die eins- bis sechsjährigen<br />

7.1. Beobachtung und Dokumentation<br />

- Die Beobachtung des Kindes und das Dokumentieren seiner Entwicklung bilden die<br />

Grundlage für die Entwicklungsgespräche mit den Eltern.<br />

- Jedes Kind mit seinen Stärken, Schwächen und Interessen findet Beachtung. Auch<br />

ein eventueller Förderbedarf wird frühzeitig erkannt.<br />

- Für jedes Kind wird ein Portfolioordner geführt, der mit Bildern, Briefen und kleinen<br />

Berichten die Zeit in der Einrichtung dokumentiert.<br />

- Beobachtung und Dokumentation sind unter anderem Ausgangspunkt für die Planung<br />

und Umsetzung unserer pädagogischen Arbeit.<br />

7.2. Religiöse Erziehung<br />

Es ist uns wichtig, dass die Kinder eine positive Grundeinstellung und Vertrauen in das<br />

Leben entwickeln. Wir möchten ihnen eine Sinn- und Wertorientierung auf der Basis des<br />

christlichen Glaubens vermitteln.<br />

Konkrete Umsetzung in der Praxis<br />

1. Beziehungsvolle, achtsame Pflege und Zuwendung mit sprachlicher Begleitung.<br />

In dieser Interaktion macht das Kind religiöse Urerfahrungen. Es fühlt sich geborgen,<br />

wertvoll und es erfährt „Ich kann mich auf Dich verlassen“.<br />

2. Rituale geben Sicherheit und Orientierung, hier bin ich geborgen (z.B. Gebet vor dem<br />

Essen, Singkreis)<br />

3. Religiöse Bücher im Freispiel<br />

4. Biblische Geschichten, Bewegungsspiele, Lieder<br />

5. Religiöse Feste feiern (z.B. Erntedank, Adventszeit)<br />

6. Achtsamer Umgang miteinander, Gemeinschaft erleben (z.B. beim Essen und Feiern)<br />

7. Die Welt in der wir leben (Gottes Schöpfung) schätzen und lieben lernen<br />

23


7.3. Feste und Feiern<br />

Feste und Feiern sind ein wichtiger Bestandteil der <strong>Kindergarten</strong>arbeit. Sie fördern das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl und bringen Freude und Beständigkeit mit sich. Je nach<br />

Situation wird mit oder ohne Eltern gefeiert.<br />

Die Feste des Kirchenjahres (Advent, Weihnachten, Ostern und Erntedank) werden ebenso<br />

gefeiert, wie Muttertag, das Sommerfest und Tage mit persönlicher Bedeutung, <strong>zum</strong> Beispiel<br />

Geburtstag oder Verabschiedung.<br />

Die Geburtstagsfeiern sind geprägt von verschiedenen Ritualen. Das Geburtstagskind steht<br />

an diesem Tag im Mittelpunkt.<br />

7.4. Partizipation – Einbeziehung der Kinder<br />

- Die Kinder wählen die meiste Zeit des Tages ihre Aktivitäten und Spielpartner selbst.<br />

- Die Fachkraft handelt Regeln für Abläufe im Tagesgeschehen wie auch Regeln zur<br />

Gestaltung von Kontakten zu anderen Gruppen gemeinsam mit den Kindern aus.<br />

- Die Kinder bringen ihre Ideen in die Planung des Tagesablaufs sowie in die Planung<br />

aktueller Angebote und langfristiger Projekte ein.<br />

- Regelmäßig werden Kinderkonferenzen geführt in denen aktuelle Themen<br />

besprochen werden. Somit haben die Kinder die Möglichkeit das alltägliche Leben in<br />

der Einrichtung mitzugestalten.<br />

- Die Kinder regen Änderungen des Tagesablaufs auf Grund aktueller Situationen und<br />

Interesse an.<br />

7.4. Inklusion<br />

Inklusion bedeutet, dass sich die Gesellschaft den individuellen Bedürfnissen aller Menschen<br />

anpasst.<br />

Sie hat <strong>zum</strong> Ziel, dass sowohl Menschen mit Behinderungen, als auch Menschen, die aus<br />

anderen Gründen, wie Herkunft, Geschlecht, Schicht, Ethnie und Kultur, benachteiligt<br />

werden könnten, die Teilhabe an öffentlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen<br />

ermöglicht wird.<br />

So hat jedes Kind nach Vollendung des dritten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf<br />

einen <strong>Kindergarten</strong>platz. Dieser Rechtsanspruch gilt selbstverständlich auch für behinderte<br />

Kinder und sollte in der Einrichtung umgesetzt werden, in dem die beste Förderung des<br />

behinderten Kindes realisiert werden kann. Ab 01.08.2013 besteht auch für Kinder von 1 bis<br />

3 Jahren ein Rechtsanspruch auf Betreuung in einer Kindertageseinrichtung.<br />

7.5. Kosten<br />

Die aktuellen Gebühren finden Sie unter www.neubulach.de sowie in der Fußzeile des<br />

jeweils aktuellen Anmeldeformulars.<br />

24


8. Unsere Kooperationspartner<br />

Um die Kinder optimal in ihrer Entwicklung zu unterstützen, arbeiten wir eng mit<br />

Fachdiensten und Institutionen zusammen. Diese sind unter anderem Kinderärzte,<br />

Logopäden, Ergotherapeuten, Frühförderstelle, Sprachheilzentrum, Fachberatung,<br />

Psychologen und das Jugendamt.<br />

Die Zusammenarbeit findet in Form von Gesprächen statt, die zur Aufklärung, Information<br />

und Beratung dienen.<br />

Die Musikschule Calw bietet im <strong>Kindergarten</strong> wöchentlich musikalische Früherziehung an<br />

und das Gesundheitsamt organisiert im Zusammenhang mit der Zahnprophylaxe jährliche<br />

Infoveranstaltungen für die Kinder.<br />

<strong>Kindergarten</strong> und Grundschule arbeiten im Interesse der Kinder partnerschaftlich zusammen.<br />

Dazu gehören regelmäßige Besuche eines Kooperationslehrers im <strong>Kindergarten</strong> und<br />

Schulbesuche der Kinder. Schule und <strong>Kindergarten</strong> gestalten außerdem jedes Jahr einen<br />

Infoelternabend zur Schulfähigkeit.<br />

Der Kontakt zwischen den Kindergärten im Stadtgebiet <strong>Neubulach</strong> beruht auf dem fachlichen<br />

und organisatorischen Austausch der Erzieherinnen und regelmäßigen Leitungstreffen mit<br />

der zuständigen Fachberatung.<br />

Als Ausbildungspartner begleiten wir regelmäßig Praktikanten der Fachschulen für<br />

Sozialpädagogik und stehen mit diesen in fachlichem Austausch.<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> <strong>Liebelsberg</strong> kooperiert mit der evangelische Landeskirche und beteiligt sich<br />

an Festen und Gottesdiensten der Kirchengemeinde.<br />

Im Rahmen der Verkehrserziehung werden die Vorschüler von der Polizei besucht.<br />

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9. Qualitätsentwicklung- und sicherung<br />

9.1. Qualitätsziele<br />

Die Qualität der pädagogischen Prozesse in unserem <strong>Kindergarten</strong> kann im Hinblick auf<br />

verschiedene Ebenen betrachtet werden:<br />

Strukturqualität<br />

Unter Strukturqualität werden im Allgemeinen situationsunabhängige und zeitlich relativ<br />

stabile Rahmenbedingungen für unseren <strong>Kindergarten</strong> verstanden. Wichtige<br />

Rahmenbedingungen sind u.a. Größe und Organisation der Gruppen, Erzieher- Kind-<br />

Schlüssel, Ausbildung und berufliche Erfahrung des pädagogischen Personals, zur<br />

Verfügung stehende Räume und Ausstattung sowie vertraglich vereinbarte Vor- und<br />

Nachbereitungszeiten. Diese Dinge sind überwiegend politisch direkt geregelt und uns somit<br />

vorgegeben.<br />

Die genannten Aspekte können Sie unter Kapitel zwei und drei in dieser <strong>Konzeption</strong><br />

nachlesen.<br />

Prozessqualität<br />

Dieser Begriff umschreibt alles, was bei uns an pädagogischer Arbeit im weitesten Sinne<br />

stattfindet. In der Prozessqualität spiegeln sich die dynamischen Aspekte des<br />

<strong>Kindergarten</strong>alltags wieder. Diese Aspekte zeigen sich vor allem im professionellen agieren<br />

der Fachkräfte auf situative Bedingungen im Alltag und im reflexiven Bewältigen in<br />

pädagogischen Situationen. Sie sind auch in den fachlichen Entscheidungen über die<br />

Auswahl und Bereitstellung von entwicklungsangemessenen Materialien oder in der Planung<br />

von Bildungsinhalten, Aktivitäten und Angeboten enthalten. Neben den Interaktionen<br />

zwischen Fachkraft und Kind(ern) zählen auch Interaktionen, die zwischen den Kindern,<br />

unter Kollegen bzw. zwischen dem Einrichtungspersonal und den Eltern stattfinden zur<br />

Prozessqualität.<br />

Die genannten Aspekte können Sie unter Kapitel vier bis sieben in dieser <strong>Konzeption</strong><br />

nachlesen.<br />

Orientierungsqualität<br />

Unter Orientierungsqualität versteht man die pädagogischen Vorstellungen sowie Werte und<br />

Überzeugungen der verschiedenen Fachkräfte. Auch das Bild vom Kind (siehe Kapitel fünf<br />

und sechs) zählt zu den Faktoren, die das pädagogische Handeln lenken. Die Merkmale der<br />

Orientierungsqualität erwerben die Fachkräfte im Verlauf ihrer allgemeinen und beruflichen<br />

Sozialisation.<br />

9.2. Überprüfbare Kriterien<br />

Die Merkmale der Struktur- Prozess und Orientierungsqualität beeinflussen die Qualität der<br />

pädagogischen Prozesse in unserer Einrichtung. Um diese Qualität zu sichern wird die<br />

vorliegende <strong>Konzeption</strong> regelmäßig überarbeitet. In Teambesprechungen, Planungstagen<br />

und Personalgesprächen wird die Reflexion und Evaluation der pädagogischen Arbeit<br />

durchgeführt.<br />

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