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credo ut inteïligam - CatholicaPedia

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für diese Rolle geschaffen hat und Promiskuität für Männer und Frauen ganz und gar ungleiche Folgen<br />

hat - letztere können nämlich schwanger werden -, mußte nach Lösungen gesucht werden. Der<br />

Konsumrausch tat das seine. Wenn man vergessen hatte, seine Pille zu nehmen, oder wenn sie versagt<br />

hatte, half einem der nächste Abtreibungsarzt bestimmt aus der Patsche.<br />

Die alten Sanktionen gegen Promiskuität entfielen. Die von der Natur verhängten Sanktionen -<br />

unerwünschte Schwangerschaft und die Furcht vor Geschlechtskrankheiten - wurden durch die<br />

Pille, die Freigabe der Abtreibung sowie neue, außerordentlich wirksame Medikamente beseitigt.<br />

Nun gab es niemanden mehr, der heiraten "mußte". Ein tränenreicher Auftritt im Center for Reproductive<br />

Rights (Zentrum für Zeugungsrechte) reichte, um das Problem aus der Welt zu schaffen.<br />

Die Furcht vor gesellschaftlicher Ächtung, dem Verlust des Ansehens, verblaßte angesichts einer<br />

populären Kultur, die der sexuellen Revol<strong>ut</strong>ion Beifall spendete und junge Frauen, die in den<br />

Vierzigern und Fünfzigern mit bede<strong>ut</strong>end weniger schmeichelhaften Namen bedacht worden wären,<br />

als "Swinger" feierte. Die moralischen Sanktionen - das Gefühl der Scham und der Sünde, das<br />

Bewußtsein, Gottes Gebote verletzt zu haben und die Gefahr, seine unsterbliche Seele zu verlieren -<br />

wurden von einer neuen Art von Priestern und Pastoren gelindert, die den Slogan "Are You Running<br />

with Me, Jesus?" ("Kommst Du mit mir auf den Trip, Jesus?") propagierten und enorm populär<br />

wurden, indem sie erklärten, Er (oder Sie) sei kein richtender Gott, und die Hölle sei "lediglich eine<br />

Metapher".<br />

Nicht genug damit, daß die alten Sanktionen entfielen: Es entstand eine neue Beurteilung der Moral,<br />

die die Losung "Tu, was Du willst" rechtfertigte, ja sogar zum Gebot erhob. Unter diesem neuen<br />

Kodex galt als Gradmesser der Moral nun nicht mehr, wer mit wem schlief und wer zu welchen<br />

Drogen griff - all dies waren bloß noch triviale Fragen der persönlichen Präferenz -, sondern wer<br />

sich im Süden für Bürgerrechte einsetzte, gegen die Apartheid protestierte und gegen den "schm<strong>ut</strong>zigen,<br />

unmoralischen Krieg" in Vietnam mitmarschierte. Wie oft zuvor in der Geschichte wurde ein<br />

neuer moralischer Kodex aufgestellt, um einen bereits Wirklichkeit gewordenen neuen Lebensstil zu<br />

rechtfertigen. Während sie sich dem Sex, dem Drogengenuß, dem Randalieren sowie dem Rock and<br />

Roll hingaben, wurden die jungen Jakobiner von einer nachsichtigen und sich regelrecht<br />

anbiedernden Elterngeneration in ihrer Gewißheit bestärkt, daß sie in der Tat "die tollste Generation,<br />

die wir je hatten", waren. (...)<br />

Die Kulturrevol<strong>ut</strong>ion, die über Amerikas Universitäten hinwegfegte, war eine echte Revol<strong>ut</strong>ion. Sie<br />

führte dazu, daß die christliche Moralordnung, welche sie herausforderte, innerhalb rund dreier<br />

Jahrzehnte von vielen Millionen Menschen abgelehntwurde. Ihre Feindschaft gegen das konservative<br />

Amerika von gestern war unseren kulturellen Eliten in Fleisch und Bl<strong>ut</strong> übergegangen, und<br />

dank ihrer Beherrschung der meinungs- und wertebildenden Instit<strong>ut</strong>ionen - Film, Fernsehen,<br />

Theater, Presse, Musik - gelang es diesen Aposteln der Revol<strong>ut</strong>ion, ihr Evangelium weltweit zu<br />

verbreiten und D<strong>ut</strong>zende von Millionen für sich zu gewinnen.<br />

Es gibt he<strong>ut</strong>e zwei Amerikas. Mother Angelica und die Sonntagspredigt konkurrieren mit Ally<br />

McBeal und Sex and the City. Und die Botschaft, die die Leitkultur Tag und Nacht vermittelt,<br />

reagiert mit hämischem Gelächter auf die alte Vorstellung, nach der ein g<strong>ut</strong>es Leben für eine Frau mit<br />

einem Ehemann und einer Schar von Kindern gleichbede<strong>ut</strong>end ist<br />

(aus: Buchanan: "Der Tod des Westens")<br />

NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN<br />

TOD DEM GOTTESLÄSTERER: Das Sharia-Gericht in England hat den amerikanischen<br />

Schriftsteller Terence Me Nally, A<strong>ut</strong>or des gotteslästerlichen Theaterstückes "Corpus Christi", in<br />

dem Jesus und seine Jünger als Homosexuelle dargestellt werden, in Abwesenheit zum Tode verurteilt<br />

- im Islam "Fatwa" genannt. Das Stück wurde auch in De<strong>ut</strong>schland aufgeführt. Scheich Omar<br />

Bakri Muhammed, Mitglied des islamischen Gerichts in England, unterschrieb das Urteil wegen<br />

Beleidigung Allahs und seines Propheten Issa (Jesus). Das Urteil kann nur in einem islamischen<br />

Land vollstreckt werden. Die Führungen der anglikanischen wie der 'katholischen' Kirche haben<br />

bisher zu dem Theaterstück - wie auch zu dem Todesurteil geschwiegen. Gotteslästerung ist im<br />

Islam ein schweres Verbrechen. - Bundespräsident Rau hat auf die Bitte von Maria Röhrig, Neuhof,<br />

die Aufführung des Stücks "Corpus Christi" zu verhindern, am 22. Juni 2000 antworten lassen:<br />

"Der Bundespräsident bittet Sie herzlich um Verständnis, wenn er Ihrer Aufforderung nicht folgen<br />

kann und will... Kunst und Kultur sind nach Artikel 5 des GG frei. Eine Zensur findet nicht statt..."<br />

XXXII - 225 -

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