credo ut inteïligam - CatholicaPedia
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allgemein bei den westlichen - Frauen ein Wandel in der Einstellung vollzogen hat Woher kam diese<br />
Feindseligkeit gegen die Idee der Schwangerschaft und M<strong>ut</strong>terschaft, die dazu führte, daß unzählige<br />
Frauen sich für die Abtreibung entschieden - einen Schritt, den ihre eigenen Großeltern schaudernd<br />
als monströses Verbrechen gegen Gott und die Menschheit verworfen hätten? In den fünfziger<br />
Jahren galt eine Schwangerschaftsunterbrechung nicht nur als Delikt, sondern auch als ehrenrühriger<br />
Akt. Es gab keine landesweite Kampagne für ihre Legalisierung. 15 Jahre später jedoch wurde der<br />
Beschluß des Obersten Gerichtshofes zur Freigabe der Abtreibung als Meilenstein auf dem Weg des<br />
sozialen Fortschritts gepriesen.<br />
Im Bewußtsein D<strong>ut</strong>zender Millionen von Amerikanern war ein revol<strong>ut</strong>ionärer Wandel erfolgt. Es gab<br />
zwei mögliche Erklärungen dafür: Entweder trieben die Entwicklungen der sechziger Jahre einen<br />
moralischen Keil zwischen uns, oder aber sie offenbarten einen moralischen Bruch, der bereits früher<br />
existiert hatte, den wir jedoch nicht erkannt hatten. Ich meine, daß die erste Erklärung z<strong>ut</strong>rifft. In<br />
jenem schicksalhaften siebten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts wurde ein großer Teil der<br />
jungen amerikanischen Generation zu einer neuen Denkart, zu neuen Glaubens- und Lebensformen<br />
bekehrt.<br />
Von 1945 bis 1965 herrschte in Amerika das, was Soziologen als das "goldene Zeitalter der Ehe"<br />
bezeichnen. Damals sank das durchschnittliche Heiratsalter auf ein Rekordtief, und die Anzahl der<br />
Erwachsenen, die in den Ehestand traten, erreichte die astronomische Höhe von 95 Prozent. Das<br />
Amerika Eisenhowers und Kennedys war eine vibrierende, dynamische Nation. Doch dann trat eine<br />
Entwicklung ein, die Allan Carlson, Vorsitzender des Howard Center for Family, Religion and Society,<br />
wie folgt beschreibt: "Alle Indikatoren, die auf eine Blüte der Familie hinwiesen, veränderten<br />
sich in dieser kurzen Periode (1963-1965) jäh. Die Fruchtbarkeit sank und erreichte bald negative<br />
Werte; die Zahl der Eheschließungen ging abrupt zurück, und die westlichen Gesellschaften schienen<br />
jeglichen Sinn für die überkommene Familienordnung zu verlieren." Da der Abwärtstrend der<br />
Geburtenrate Mitte der sechziger Jahre einsetzte, müssen wir die Gründe, die die amerikanischen<br />
und westlichen Familien zur Kinderlosigkeit bewogen, in den Geschehnissen jener Jahre suchen.<br />
Mit was für Ideen wuchsen Kinder des Babybooms auf.? Was für Ideen wurden ihnen in Schule<br />
und Universität eingehämmert? (...)<br />
1964, im Jahr von Mario Savio und dem Free Speech Movement (Bewegung für Redefreiheit) in<br />
Berkely, begann die erste Welle von Babyboomern mit dem Universitätsstudium. Diese jungen<br />
Le<strong>ut</strong>e hatten niemals Not oder Krieg kennengelernt und gaben sich begeistert dem Rock'n Roll hin.<br />
Studentenunruhen und Jugendrebellion wurden Lyndon B.Johnson, Richard Nixon, Spiro Agnew<br />
und dem Vietnamkrieg zur Last gelegt, doch ist diese Erklärung unzureichend. Die Unruhen waren<br />
nämlich nicht auf die USA beschränkt. Sie brachen in ganz Europa, ja sogar in Japan aus. 1968, zu<br />
einem Punkt, als während der "Tage des Zorns" nach der Erschießung mehrerer protestierender<br />
Studenten durch die Nationalgarde, der Parteitag der Demokraten in Chicago im Chaos endete,<br />
standen tschechische Studenten, die den Prager Frühling mitgestaltet hatten, russischen Panzern<br />
gegenüber, mexikanische Studenten wurden in den Straßen von Mexico City niedergemäht und<br />
französische Studenten hätten Paris beinahe Präsident de Gaulle entrissen.<br />
Was die Babyboomer mit gleichaltrigen Jugendlichen im Ausland gemeinsam hatten, war weniger<br />
die Erfahrung des Vietnamkrieges als ihre zahlenmäßige Stärke, ihr Wohlstand, ihre Sicherheit und<br />
ihre Freiheit sowie die Möglichkeit, die Aktivitäten ihrer Altersgenossen in aller Welt über den<br />
Fernseher mitzuverfolgen und sich dadurch beflügeln zu lassen. In ihrer Kindheit hatten sie alle den<br />
gleichen Babysitter gehabt - den Fernsehapparat, der ihnen mehr Unterhaltung bot als ihren Eltern.<br />
Seine beharrlich verkündete Botschaft la<strong>ut</strong>ete; "Kids - ihr braucht dies und das, und zwar sofort!"<br />
Nun, da Millionen junger Männer und Frauen von ihren Eltern, Lehrern Priestern "befreit" waren,<br />
Geld wie Heu hatten und man allenthalben "unter den Talaren den Muff von tausend Jahren" roch,<br />
rollte die Revol<strong>ut</strong>ion über die Universitäten. Bei Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg skandierte<br />
man "Hey, hey, LBJ / How many kids did you kill today" ("Hallo, Lyndon B. Johnson,<br />
wieviele Kinder hast du he<strong>ut</strong>e umgebracht?") sowie "Ho, Ho, Ho Chi Minh / The NLF is going to<br />
win" (Ho, Ho, Ho Chi Minh, die Natiohale Befreiungsfront gewinnt). Die Drogenrevol<strong>ut</strong>ion feierte<br />
ihre Triumphe - "Turn on, tune in and drop o<strong>ut</strong>" (Bekiffe dich, mach' bei uns mit und klink' dich<br />
aus), und die sexuelle Revol<strong>ut</strong>ion lockte mit dem Slogan "Make love not war" ("Macht Liebe statt<br />
Krieg"). Dann kam die Frauenbewegung, die nach dem Vorbild der Bürgerrechtsbewegung organisiert<br />
war und selbst im konservativen Herzland der USA viele Anhänger gewann. So wie die<br />
Schwarzen Gleichberechtigung mit den Weißen gefordert hatten, verlangten die Frauen nun gleiche<br />
Rechte wie die Männer .Wenn sich die jungen Burschen richtig austoben und ihre sexuellen Partner<br />
wie die Hemden wechseln dürfen, warum nicht auch wir? Doch da die Natur die Geschlechter, nicht<br />
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