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NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN<br />
NIEDRLANDE DISKUTIEREN ERNEUT ÜBER STERBEHILFE - Gesundheitsministerin<br />
verteidigt "Selbstmordpille für Ältere" - Borst: Senioren sollen Zeitpunkt des Todes selbst<br />
bestimmen / Heftige Kritik von Opposition und Regierungsparteien - Amsterdam - Die Überlegungen<br />
der niederländischen Gesundheitsministerin Eis Borst, älteren Menschen, die ihr Leben beenden<br />
wollen, eine Tötungspille verschreiben zu lassen, sind auf heftige Kritik gestoßen. Nicht nur die<br />
Opposition sprach sich gegen die sogenannte Selbstmord-Pille aus, auch die Regierungsparteien, die<br />
Arbeiterpartei (PvdA) und die rechtsliberale VVD, nannten das Plädoyer der linksliberalen Ministerin<br />
für diese Pille "unklug". "Unbegreiflich und Besorgniserregend" bezeichnete Jaap de Hoop<br />
Scheffer, Parteichef des oppositionellen Christen-Demokratisch Appel (CDA) die Haltung der Ministerin:<br />
"Eine Gesundheitsministerin", sagte Scheffer, "muss dafür sorgen, dass alte Menschen die<br />
beste Gesundheitsvorsorge erhalten, in Würde alt werden können und ihnen nicht die Selbstmordpille<br />
verschreiben." Auch Jan Marijnissen von der Sozialistischen Partei (SP) und einer der entschiedensten<br />
Gegner des am vergangenen Dienstag vom niederländischen Senat ratifizierten Gesetzes<br />
zur Sterbehilfe, sagte, er sei "erschrocken" über das Plädoyer der Ministerin. Die Einführung<br />
einer solchen Püle, sagte der SP-Fraktionsvorsitzende, sei zum Nachteil für die älteren Menschen in<br />
Holland und könnte deren ganzes Leben verändern: "Allein der Gedanke, dass die Todespille zur<br />
Verfügung steht, könnte ältere Menschen dazu bringen, sich zu fragen, ob das Weiterleben überhaupt<br />
noch Sinn macht." In einem Interview mit dem NRC Handelsblad hatte die Gesundheitsministerin<br />
gesagt, nicht gegen eine Selbstmord-Pille zu sein, vorausgesetzt, es werde sichergestellt, dass<br />
nur ältere Menschen sie bekommen, die davon überzeugt sind, dass sie mit ihrem Leben abgeschlossen<br />
haben. Nach Borsts Ansicht muss über den Einsatz der Selbstmordpille aber noch eine gesellschaftliche<br />
Diskussion geführt werden. Die Ministerin, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin<br />
der Niederlande ist, geht davon aus, dass Lebensmüdigkeit keine Angelegenheit der Mediziner ist<br />
und daher auch nicht unter das E<strong>ut</strong>hanasiegesetz fallen wird. Die Selbstmord-Pille ist in den Niederlanden<br />
bereits unter dem Namen Drion Pille bekannt. Hiub Drion, der ehemalige Vizepräsident<br />
des Hogen Raad, dem höchsten Gerichtshof der Niederlande, hatte sich bereits vor zehn Jahren für<br />
eine Selbstmord-Pille ausgesprochen, mit der ältere Menschen über den Zeitpunkt ihres Todes selbst<br />
bestimmen könnten. Dass die Niederlande - nach dem umstrittenen E<strong>ut</strong>hanasie-Gesetz - nun auch<br />
einen internationalen Alleingang bei der Sterbepille erwägen, könnte mit einem hier zu Lande weit<br />
verbreiteten und praktizierten Pragmatismus zu tun haben. Dazu gehört die Einsicht, dass bestimmte<br />
Gesellschaftsprobleme nicht allein mit rigorosen Verboten gelöst werden können. Aus diesem Grund<br />
duldet das Land seit Jahrzehnten den Konsum weicher Drogen, legalisierte Abtreibung und Prostit<strong>ut</strong>ion<br />
und seit April diesen Jahres auch die Ehe zwischen Homosexuellen. (...) Über die ausländische<br />
Kritik an dem auch in den Niederlanden - umstrittenen Sterbehilfegesetz sagte Eis Borst nun,<br />
sie ärgere sich, dass "uns einige Länder böse wollen". Sie selber wolle aber "keine Weltreise<br />
buchen, um die Welt über ihre g<strong>ut</strong>e Sache aufzuklären". Diese Aufgabe werde den niederländischen<br />
Botschaften überlassen. Das Parlament, das noch in dieser Woche über die Einführung der Selbstmord-Pille<br />
disk<strong>ut</strong>ieren will, kritisierte allerdings den Zeitpunkt der neuen Debatte. Der Zeitpunkt<br />
könne dem Ansehen der Niederlande schaden. So sagte etwa Willie Swildens (PvdA), die Tinte auf<br />
den Unterlagen zum E<strong>ut</strong>hanasie-Gesetz sei kaum trocken "und schon beginnen wir mit einer neuen<br />
Diskussion." (Siggi Weidemann in SÜDDEUTSCHE ZEITUNG vom 18.4.01)<br />
SOLIDARITÄT UND VERSÖHNUNG MIT DEN JUDEN - Die Schweizerische Bischofskonferenz<br />
und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund hatten im Sommer 1990 gemeinsam<br />
eine «Jüdisch-Römsch-Katholische Gesprächskommission» ins Leben gerufen. Ihr gehörten<br />
5 jüdische und 5 christliche Fachle<strong>ut</strong>e an. Sie sollten «Wege zu innerer und äusserer Solidarität<br />
und Versöhnung zwischen Juden und NichtJuden aufzeigen.» Das Memorandum wurde von der<br />
Schweizerischen Bischofskonferenz und von der Geschäftsleitung des Schweizerischen Israelitischen<br />
Gemeindebundes genehmigt. (...) (Vgl. Schweizerische Kirchenzeitung 13/1992) Im Text<br />
wird behauptet: «das jüdische Volk ist der unentbehrlichste und wichtigste Gesprächspartner der<br />
Kirche.» In dem Memorandum wird außerdem der kath. Kirche Judenfeindschaft und somit Antisemitismus<br />
vorgeworfen. Es heisst: «Das Christentum war in der Vergangenheit durch Predigt, Katechese<br />
und Religionspolitik selbst Trägerin und Verbreiterin der Judenfeindschaft. Auch die Kirche<br />
als Instit<strong>ut</strong>ion hat im Verlauf der Jahrhunderte durch mangelnde Wachsamkeit und durch Antisemitismuspropaganda<br />
gefehlt. Eine radikale und konsequente Abkehr von allen Ideologien und Redeweisen,<br />
die zur Feindschaft gegen Juden führen können, ist daher geboten. Dies ist nur im Geiste<br />
der Umkehr zum lebendigen Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs möglich.» (SAKA-Info Jan. 1993)<br />
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