SPLITTER 2-2011 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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24.12.2013 Aufrufe

SPLITTER SPLITTER IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2011 - 21. Jahrgang Schwerpunkt: Projekt ProDiskurs 2/11 1

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 2/<strong>2011</strong> - 21. Jahrgang<br />

Schwerpunkt: Projekt ProDiskurs<br />

2/11 1


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

E-Government bedeutet mehr als die Umstellung von<br />

papiergebundenen Arbeitsprozessen auf elektronische<br />

Lösungen. Die neue „Verwaltung 2.0“ als interaktiver<br />

Partner in der digitalen Kommunikation mit Bürgern<br />

und Unternehmen wird nicht nur von Webnutzern<br />

vehement gefordert sondern bereits von vielen Behörden<br />

gefördert.<br />

Viele öffentliche Institutionen <strong>Berlin</strong>s zeigen sich mit<br />

der Einführung von Online-Angeboten zur Bürgerbeteiligung<br />

bis hin zur interaktiven Haushaltsplanung<br />

bereits den neuen Kommunikationsmöglichkeiten gegenüber<br />

aufgeschlossen. Ein strategisch wichtiger Schritt<br />

für die Weiterentwicklung und Konsolidierung dieser Maßnahmen ist die Umsetzung<br />

des Projekts „ProDiskurs“.<br />

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat sich die Empfehlungen der Studie „ServiceStadt<br />

<strong>Berlin</strong> 2016“ zu eigen gemacht und setzt beispielgebend für die Bezirke des Landes<br />

<strong>Berlin</strong> auf eine Evolution der eigenen Kommunikation - unterstützt durch elektronische<br />

Lösungen. Im Fokus steht dabei nicht nur die Ausweitung der Kommunikation<br />

mit dem Bürger, sondern auch der Behörden des Bezirks untereinander.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> spielt bei ProDiskurs mit der Umsetzung von Teilprojekten eine<br />

tragende Rolle. Es ist ein großer Gewinn für das Unternehmen, auch auf bezirklicher<br />

Ebene überzeugt zu haben. Das komplexe Vorhaben wurde innerhalb eines eng<br />

steckten Zeitrahmens in gemeinsamer Projektarbeit umgesetzt. Ein Erfolg, der die<br />

Kompetenz des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als Lösungsanbieter für die Landesverwaltung unterstreicht.<br />

Als technischer Dienstleister des Projekts freuen wir uns über die positive Resonanz<br />

der Beschäftigten im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf auf die neuen Angebote und<br />

sind gespannt auf das Interesse weiterer <strong>Berlin</strong>er Bezirke an den Projektergebnissen.<br />

Wir wollen dazu beitragen, dass sich die Zufriedenheit bei den Bürgerinnen und<br />

Bürger, aber auch bei den Beschäftigten des Bezirksamtes verbessert. Mit ProDiskurs<br />

sind wir diesem Ziel ein wichtiges Stück näher gekommen.<br />

Ohne gut gepflegte Datenbanken können jedoch weder Bürger noch Mitarbeitende<br />

der Verwaltung von der Informationsbereitstellung im Web oder in Mitarbeiterportalen<br />

profitieren. Das Land <strong>Berlin</strong> hat daher mit dem Projekt „<strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement“<br />

die Redaktion der Dienstleistungsdatenbank neu organisiert. Im<br />

Zentrum der Projektarbeit stand dabei die Zusammenführung von Erfahrungen und<br />

bereits etablierten Online-Angeboten. Ein Arbeitsschwerpunkt, der den aktuellen<br />

Trend der Verwaltungsmodernisierung in <strong>Berlin</strong> widerspiegelt, gemeinsam von<br />

erfolgreichen Lösungen zu profitieren.<br />

Ich wünsche Ihnen eine informative und unterhaltsame Lektüre.<br />

Konrad Kandziora<br />

Vorstand<br />

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Editorial<br />

Editorial 2<br />

Schwerpunktthema<br />

Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle: „Wege entstehen,<br />

indem sie gegangen werden“! 4<br />

Das Projekt ProDiskurs 5<br />

Projekttag präsentiert neue Kommunikationslösungen 6<br />

Ideen- und Veränderungsmanagement 7<br />

Ehrenamtliches Engagement fördern 7<br />

Kundenbefragungen als Steuerungsinstrument 8<br />

Bürgerbeteiligung weiterentwickeln 9<br />

Elektronisches Termin- und Zeitmanagement 9<br />

Mit elektronischem Bürgerkiosk Verwaltungsaufwand und Zeit sparen 1O<br />

Das elektronische Beschäftigtenportal 11<br />

Aktive Personalführung und -entwicklung 12<br />

ProDiskurs: Entwicklung neuer Lösungen für<br />

Verwaltungsdienstleistungen - nicht nur für Bezirke 12<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Beleuchtung in <strong>Berlin</strong> 35<br />

Write secure code, don’t write security code 36<br />

Detecon-/B<strong>IT</strong>KOM-Studie zur <strong>IT</strong>-Organisation in 2O15 39<br />

Potenziale für Green <strong>IT</strong> noch längst nicht ausgeschöpft<br />

4O<br />

Cloud Computing ist zentraler Innovationsmotor für Deutschland 41<br />

<strong>Berlin</strong> hat ein Computerspielemuseum 42<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> vergibt Millionenaufträge an<br />

mittelständische <strong>IT</strong>-Unternehmen in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 43<br />

Online<br />

Bing Maps wird Partner der Hauptstadt 44<br />

<strong>Berlin</strong>er Gesetze kostenlos im Internet 44<br />

Erstmals mehr als 5O Millionen Deutsche im Internet 45<br />

Justizticker und Formularservice online 45<br />

Zahl der Handy-Surfer in einem Jahr verdoppelt 46<br />

Neuer Internetauftritt: Das <strong>Berlin</strong>er Verfassungsgericht zeigt Gesicht 46<br />

Zahl der App-Downloads explodiert 48<br />

Bundesregierung erwartet reibungslosen<br />

Übergang zu neuem Standard für Internetadressen 48<br />

Die Hälfte der Beschäftigten arbeitet mit dem Internet 49<br />

Finale Version des Internet Explorer 9 steht zum Download bereit 49<br />

E-Government und Verwaltung<br />

Rahmenvertrag zur Datenträgerzerstörung 16<br />

Intelligente Flächenplanung 17<br />

<strong>IT</strong>-gestützte Bildung in <strong>Berlin</strong> 18<br />

Wissen braucht Management und Methode 19<br />

Dienstleistungsdatenbank für das Land <strong>Berlin</strong> 21<br />

E-Government: Deutschland macht großen Sprung<br />

nach vorne - Services in Europa deutlich verbessert 22<br />

ELSTER: 8,6 Millionen Steuererklärungen per Internet 24<br />

Leitfaden für Kommunen 24<br />

Vitako fordert frühzeitige Einbeziehung bei <strong>IT</strong>-Großprojekten 25<br />

Open Government als Innovationstreiber für<br />

den Wirtschaftsstandort Deutschland 25<br />

GISA demonstrierte elektronische Akte im<br />

Praxiseinsatz bei Landesbehörden 26<br />

Mit der PDV-App „eHandakte“ ist Schriftgut mobil verfügbar. 27<br />

De-Mail Gesetz in Kraft getreten 27<br />

Einheitliche Behördennummer startete in den Regelbetrieb 29<br />

Berichte und Infos<br />

Bundesministerin Aigner und B<strong>IT</strong>KOM: Schutz der<br />

persönlichen Daten ist Kernaufgabe von Politik und Wirtschaft 3O<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheit wird zur Dienstleistung 31<br />

Klimaschutz trotz knapper Kassen: Kommunale Erfolgsgeschichten 32<br />

Energieeffiziente Computertechnik in Schulen 33<br />

Die Stadt Cottbus und T-Systems bauen und<br />

betreiben neues kommunales Rechenzentrum 34<br />

Tipps und Tricks<br />

So sitzen PC-Nutzer richtig 51<br />

Kostenloses Contentangebot „Duden online“ startet 52<br />

Technikmythen durchleuchtet 52<br />

Videotelefonie wird immer beliebter 53<br />

Veranstaltungen<br />

Die Top-Trends der CeB<strong>IT</strong> 2O11 54<br />

Erfolgreiche Vernetzung von <strong>IT</strong>, Web und<br />

Mobile Business auf der <strong>IT</strong>-Profits 7.O 56<br />

Literatur<br />

iHype birgt Sicherheitsrisiken 57<br />

Digitalfotos gekonnt bearbeiten mit Photoshop Elements 9 57<br />

Social Media - die große Unbekannte 58<br />

Sicher und clever mit den neuen Internet-Browsern surfen 58<br />

Dies und Das<br />

In eigener Sache 59<br />

Der tragbare Computer wird 3O 59<br />

Impressum<br />

6O<br />

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Bezirksbürgermeisterin<br />

Dagmar Pohle: „Wege<br />

entstehen, indem sie<br />

gegangen werden“!<br />

Marzahn-Hellersdorf hat sich mit<br />

dem Modernisierungsprojekt<br />

ProDiskurs erneut als wirkungsvoller<br />

Pilot-Bezirk im Rahmen der<br />

zweistufigen Verwaltung <strong>Berlin</strong>s etabliert.<br />

Hier werden exemplarisch in verschiedensten<br />

Themenfeldern Lösungen<br />

für die Herausforderungen der Bezirksverwaltung<br />

gesucht - und gefunden. Alle<br />

diese Lösungen können - und sollen -<br />

künftig von anderen Verwaltungen, aber<br />

insbesondere durch die anderen elf<br />

Bezirksämter im Land <strong>Berlin</strong>, genutzt<br />

werden.<br />

Foto: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf -<br />

Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle<br />

Vor dem Hintergrund der bekannten<br />

Problemlagen des Bezirkes, insbesondere<br />

der dramatischen Haushaltslage und<br />

des demografischen Wandels in und<br />

außerhalb der Verwaltung, musste<br />

Zukunftsfähigkeit neu definiert werden.<br />

Im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf<br />

verstehen wir Verwaltungsmodernisierung<br />

im Jahr <strong>2011</strong> inzwischen als<br />

gemeinsames Wollen, als eine notwendige<br />

Kultur der Verantwortung und des<br />

Miteinanders. Jeder Tag der Projektarbeit<br />

hilft uns - den Führungskräften<br />

und politisch Verantwortlichen - diese<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

neue Kultur der gemeinsamen Verantwortung zu lernen, weiter zu entwickeln und zu<br />

leben. Über 70 Beschäftigte - mit und ohne Führungsverantwortung - aller Ebenen<br />

gestalten die inhaltliche Arbeit in neun Teilprojekten gemeinsam.<br />

Als eine wesentliche Grundlage für unsere Entscheidung über die Schwerpunkte des<br />

Modernisierungsprojektes ProDiskurs hat sich der erstmals in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

durchgeführter Online-Dialog mit den ca. 1.700 Beschäftigten des Bezirksamtes<br />

erwiesen. Über das Internet haben sich die Beschäftigten mit über 3.500 Kommentaren<br />

zu den vorgestellten Schwerpunkten des Modernisierungsprojektes geäußert.<br />

Wir, die Entscheiderinnen und Entscheider, haben uns in die Pflicht gestellt, dass alle<br />

Ergebnisse des Online-Dialoges für alle Beschäftigten vollständig transparent zur<br />

Verfügung gestellt werden. Damit war es auch möglich, dass über einen organisierten<br />

Rückkopplungsprozess mit allen Ämtern und Abteilungen des Bezirksamtes die<br />

neun Teilprojekte identifiziert wurden. Die konkrete Projektplanung für ProDiskurs<br />

wurde damit inhaltlich und von der Vorgehensweise für alle Beschäftigten transparent.<br />

DAGMAR POHLE<br />

Bezirksbürgermeisterin<br />

Hintergrund<br />

Marzahn-Hellersdorf ist mit ca. 246.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein<br />

<strong>Berlin</strong>er Bezirk, der durch stetigen Wandel charakterisiert ist. Demografische<br />

Wellen der Altersstruktur werden den Bezirk noch lange von den historisch<br />

gewachsenen Bezirken unterscheiden. Am nordöstlichen Stadtrand gelegen,<br />

umfasst der Bezirk mit den fünf „Dörfern“ Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf,<br />

Marzahn und Mahlsdorf 6.185 Hektar. Er grenzt im Norden und im Osten an<br />

Brandenburg, südlich an den Bezirk Treptow-Köpenick und westlich an den<br />

Bezirk Lichtenberg.<br />

Gegründet wurde der Bezirk Marzahn am 5. Januar 1979. Aus der Teilung des<br />

Bezirkes ging am 1. Juni 1986 der Bezirk Hellersdorf hervor. Der seit dem 1.<br />

Januar 2001 wieder fusionierte Großbezirk umfasst nicht nur das Großsiedlungsgebiet<br />

mit seinen ca. 100.000 Wohnungen, in denen zwei Drittel der Bevölkerung<br />

leben, sondern auch die Kleinsiedlungen Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf, die<br />

sich auf zwei Dritteln der Bezirksfläche erstrecken.<br />

Die fünf Dörfer Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn<br />

blicken auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Schon germanische und<br />

slawische Stämme siedelten in der Nähe der Wuhle. Sie entstanden um die Mitte<br />

des 13. Jahrhunderts, als deutsche Siedler in der Nähe des Wuhlelaufes die<br />

Wälder rodeten und Landwirtschaft betrieben. Erstmals urkundlich erwähnt<br />

wurden sie zwischen 1300 und 1375. Im Jahre 1920 wurden die bis dahin zum<br />

Kreis Niederbarnim gehörenden Dörfer nach <strong>Berlin</strong> eingemeindet.<br />

Der Bezirk ist ein innovativer Industrie- und Gesundheitsstandort. Er knüpft bei<br />

seiner Wirtschaftsförderung und Wirtschaftsentwicklung an vorhandene Stärken<br />

und Strukturen an. Dies sind zum einen die Tradition als Industriestandort<br />

und zum anderen die Konzentration von Unternehmen aus dem Gesundheitswesen.<br />

Der Bezirk wurde 2010 für sein Engagement gegen Rechtsextremismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet.<br />

<br />

2/11 4


Veränderung für die Menschen in<br />

der Verwaltung und im Bezirk<br />

Das Projekt ProDiskurs<br />

Sowohl die demografische Entwicklung<br />

der Bevölkerungsstruktur des<br />

Bezirkes Marzahn-Hellersdorf als<br />

auch der weitere Personalabbau und die<br />

Altersstruktur der Beschäftigten des<br />

Bezirksamtes erfordern einen Modernisierungsprozess,<br />

der mehrere Themen<br />

gleichzeitig bearbeitet. Deshalb waren<br />

die Handlungsfelder des Projektes von<br />

Beginn an breit aufgestellt. Folgende<br />

übergreifende Ziele wurden definiert:<br />

• Entwicklung einer Kultur der<br />

gemeinsamen Verantwortung<br />

und des Miteinanders bei Politik,<br />

Führungskräften der Verwaltung<br />

und Beschäftigten<br />

• Moderne Technik für die Entlastung<br />

der Beschäftigten nutzbar<br />

machen<br />

• Instrumente zur aktiven Bürgerbeteiligung<br />

und zur konsequenten<br />

Ausrichtung der Verwaltung<br />

an den Bedürfnissen der Bürgerinnen<br />

und Bürger etablieren<br />

Aus diesen übergeordneten Zielsetzungen<br />

wurden neun Teilprojekte entwickelt,<br />

die mit unterschiedlichen Instrumenten<br />

zur Verwirklichung der übergeordneten<br />

Zielsetzungen beitragen sollen.<br />

Nachnutzung durch andere Verwaltungen<br />

ProDiskurs ist zunächst ein Projekt zur<br />

Verwaltungsmodernisierung des<br />

Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von<br />

<strong>Berlin</strong>. Die Ergebnisse des Projektes<br />

werden jedoch bereits jetzt für die Nachnutzung<br />

durch andere Verwaltungen<br />

aufbereitet und ein Übertragungsprozess<br />

innerhalb und außerhalb <strong>Berlin</strong>s organisiert.<br />

So sollen die <strong>IT</strong>-Anwendungen für<br />

andere Bezirksverwaltungen nutzbar sein<br />

und die Erfahrungen bei der Realisierung<br />

aktiv weitergegeben werden. Der<br />

Pilotbezirk Marzahn-Hellersdorf bot in<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

diesem Zusammenhang u. a. einen Projekttag an. Andere Verwaltungen konnten an<br />

diesem Tag die Ergebnisse ansehen und überlegen, ob und in welcher Form die eine<br />

oder andere Lösung für ihre Verwaltung interessant ist. Bisher haben sich Bezirksämter<br />

und Senatsverwaltungen sehr interessiert an der Nachnutzung gezeigt. Aber<br />

auch außerhalb <strong>Berlin</strong>s hat das Projekt ProDiskurs bereits Aufmerksamkeit geweckt:<br />

• Bei einem Fachforum der Messe „Moderner Staat“ 2010 wurde das Projekt<br />

präsentiert und fand hohe Aufmerksamkeit.<br />

• Im April <strong>2011</strong> wurde das Projekt in der Reform-Manufaktur Bremen vorgestellt.<br />

• Der Fachausschuss der Hauptämter sowie der Arbeitskreis Bürgerdienste der<br />

Kommunen des Deutschen Städtetages konnten sich bereits über die Projektergebnisse<br />

informieren.<br />

Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport wird für die landesweite<br />

Nachnutzung geworben. Um eine Übertragung der <strong>IT</strong>-Lösungen auf die anderen<br />

Bezirke zu unterstützen, hat die Senatsverwaltung in den Haushaltsberatungen Mittel<br />

für 2012 zur zentralen Übernahme der erforderlichen Implementierungskosten<br />

angemeldet.<br />

ProDiskurs: ein Gemeinschaftswerk - Arbeitsweise und Steuerung<br />

Typischerweise werden Veränderungsprojekte in Verwaltungen von wenigen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befördert. Auch ProDiskurs in Marzahn-Hellersdorf<br />

ist so gestartet - mit einem Unterschied: bereits in der ersten Phase konnten sich<br />

alle Beschäftigten über einen Online-Dialog an der Diskussion über die Schwerpunkte<br />

der Umsetzung beteiligen. 4.383 Anregungen, Kommentare und Vorschläge von<br />

496 Beschäftigten wurden binnen weniger Wochen online eingestellt. Ihre Anregungen<br />

und Forderungen bildeten eine wesentliche Grundlage für die Ausgestaltung der<br />

Phase 2 des Projektes. In allen Teilprojekten wurden die Anregungen der Beschäftigten<br />

ausgewertet und bildeten den "roten Faden" der Projektarbeit.<br />

In der Phase 2 wird dieser Dialog fortgesetzt: am 18. Mai <strong>2011</strong> konnten sich alle<br />

Beschäftigten auf einem Projekttag (siehe Seite 6) über den Fortgang der Projektarbeiten<br />

informieren und in Foren direkt Einfluss auf die weitere Arbeit nehmen. Die<br />

Personalvertretungen sind im gesamten Projektverlauf intensiv an der Projektarbeit<br />

beteiligt und leisten somit einen wesentlichen Beitrag für die Qualität und Akzeptanz<br />

der Projektergebnisse. Auf den Personalversammlungen seit 2009 stand ProDiskurs<br />

auf der Tagesordnung und Beschäftigtenvertretungen konnten in allen Teilprojekten<br />

mitarbeiten.<br />

Fast alle Teilprojekte werden von Amtsleiterinnen und Amtsleitern geleitet. Die<br />

Mitglieder der Teams der Teilprojekte sind hierarchie- und ämterübergreifend<br />

besetzt. Die Projektverantwortung für ProDiskurs liegt bei einem Gesamtprojektleiter,<br />

der ebenfalls dem Kreis der Amtsleiterinnen und Amtsleiter angehört.<br />

Durch diese personelle Konstellation ist die Praxistauglichkeit der Projektergebnisse<br />

gewährleistet, da die Verwaltungsführungskräfte diese für ihre Linienaufgabe dringend<br />

benötigen.<br />

<br />

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Die Verzahnung von Linienverantwortung<br />

mit Projektverantwortung<br />

setzt sich in der Besetzung der<br />

Projektgremien fort. Alle Amtsleitungen<br />

bilden gemeinsam ein Koordinierungsgremium<br />

(Abstimminstanz). Hier werden<br />

die Projektfortschritte bewertet und<br />

die Arbeit in monatlichen Sitzungen<br />

koordiniert. Diese Arbeitsform bindet<br />

zwar viel Arbeitszeit, gewährleistet aber<br />

die gemeinsame Verantwortung aller<br />

Führungskräfte der ersten Ebene (Amtsleitungen).<br />

In der Entscheidungsinstanz,<br />

dem obersten Projektgremium, setzt sich<br />

die gemeinsame Verantwortung fort: die<br />

projektrelevanten Entscheidungen werden<br />

von allen Bezirksamtsmitgliedern,<br />

dem Personalrat und der gesamtstädtisch<br />

steuernden und finanzierenden Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport gemeinsam<br />

getroffen. Dieses Gremium<br />

tagt alle sechs bis acht Wochen.<br />

Ohne externe Hilfe wird ein solches<br />

Projekt nicht erfolgreich bewegt. Die<br />

Senatsverwaltung für Inneres finanziert<br />

nicht nur das Vorhaben sondern unterstützt<br />

auch praktisch die Projektarbeiten.<br />

Das Deutsche Institut für Urbanistik<br />

hat mit seiner Studie in der ersten Phase<br />

die konzeptionellen Grundlagen für die<br />

Projektarbeit gelegt. Der <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>, das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

setzt die Technikkomponenten des Projektes<br />

um und die Firma SMENTEK -<br />

büro für managementberatung +<br />

moderation - begleitet die Projektarbeiten<br />

inhaltlich und methodisch und<br />

entlastet so den Projektleiter und die<br />

Leitungen der Teilprojekte. Die Firma<br />

Zebralog hat den Online-Dialog realisiert<br />

und das Sozialwissenschaftliche<br />

Forschungszentrum <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

e.V. bietet für Teilprojekte inhaltliche<br />

Unterstützung. (BA MH) <br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />

• innovativ<br />

• qualitätsorientiert<br />

• wirtschaftlich<br />

• umweltgerecht<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Projekttag präsentiert neue<br />

Kommunikationslösungen<br />

Im Rahmen eines Projekttages stellte das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf am 18.<br />

Mai <strong>2011</strong> im Freizeitforum Marzahn Pilotlösungen für eine neue Kommunikationskultur<br />

in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken vor. Neue Technik und kürzere Kommunikationswege<br />

sollen den Kontakt zwischen Bürgern und Behörden sowie der Ämter untereinander<br />

verbessern. Dazu wurden bis zum Mai <strong>2011</strong> insgesamt neun Teilprojekte<br />

initiiert und umgesetzt, darunter die Online-Ämterbewertung, der Aufbau eines<br />

elektronischen Beschäftigtenportals und der Einsatz eines Bürgerkiosks. Finanziert<br />

wird das Projekt aus Mitteln des Modernisierungsprogramms „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />

der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Zentraler Technikpartner bei der<br />

Umsetzung ist das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>).<br />

Foto: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf - Projektleiter Adolf Herbst präsentiert <strong>IT</strong>-<br />

Staatssekretär Ulrich Freise, Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle und Konrad<br />

Kandziora, Vorstand <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, Ergebnisse von ProDiskurs (v.l.n.r).<br />

Kommunikation als Zukunftslösung<br />

Die neuen Kommunikationslösungen sollen nicht nur die Einbeziehung der Bürgerinnen<br />

und Bürger in Entscheidungsprozesse erleichtern, sondern auch eine hohe<br />

Qualität bei der Personalführung und -entwicklung in den Ämtern sicher stellen.<br />

Rund 500 Beschäftigte nutzen an diesem Tag die Möglichkeit, sich im Freizeitforum<br />

Marzahn in einer Ausstellung alle Teilprojektergebnisse anzusehen und auszuprobieren<br />

und ihre Anregungen direkt an die Teilprojektverantwortlichen weiter zu geben.<br />

In fünf Themenforen wurden darüber hinaus detaillierter die einzelnen Projektinhalte<br />

und -ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Besonders erfreulich war die rege<br />

Teilnahme aus anderen <strong>Berlin</strong>er Verwaltungen. Fast aus allen Bezirksverwaltungen<br />

nahmen Mitarbeiter der Steuerungsdienste oder anderer Organisationseinheiten<br />

aber auch viele örtliche Personalräte teil. Darüber hinaus konnten Gäste aus elf<br />

anderen Kommunalverwaltungen begrüßt werden.<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Bezirk Marzahn-Hellersdorf informierte im Rahmen des Projekttages<br />

über neue Kommunikationslösungen, die den Kontakt zwischen Bürgern <br />

2/11 6


und Behörden sowie der Ämter<br />

untereinander verbessern. Finanziert<br />

wird das Projekt aus Mitteln des Modernisierungsprogramms<br />

„ServiceStadt<br />

<strong>Berlin</strong>“ der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport. Neben einer ständigen<br />

Online-Ämterbewertung durch die<br />

Bürger und dem Aufbau eines elektronischen<br />

Beschäftigtenportalss zählt der<br />

elektronische Bürgerkiosk zu den zentralen<br />

Neuerungen.<br />

Pilotlösung mit Zukunft<br />

Der Bürgerkiosk wird in allen Bürgerämtern<br />

in Marzahn-Hellersdorf aufgestellt<br />

und ermöglicht den Zugang zum<br />

Verwaltungsführer des <strong>Berlin</strong>er Stadtportals<br />

berlin.de. Im ersten Ausbauschritt<br />

können sich Bürgerinnen und<br />

Bürger an dem Kiosk über ihre Anliegen<br />

informieren sowie einige Formulare elektronisch<br />

ausfüllen und direkt an den<br />

zuständigen Sachbearbeiter versenden.<br />

In der zweiten Ausbaustufe wird die<br />

Anzahl der zu bearbeitenden Formulare<br />

erweitert. Zudem wird es dann möglich<br />

sein, einige Leistungen ohne Hilfe der<br />

Mitarbeiter in den Ämtern vor Ort zu<br />

erledigen. Der neue Bürgerkiosk kann,<br />

wie die anderen Projektergebnisse auch,<br />

von den anderen Bezirken <strong>Berlin</strong>s übernommen<br />

werden. Weitere Informationen<br />

unter http://www.berlin.de/ba-marzahnhellersdorf/buergerdienste/buergerservice/<br />

projekttag_prodiskurs.html (LPD/EB) <br />

Ideen- und Veränderungsmanagement<br />

Dieses Teilprojekt von<br />

ProDiskurs etabliert die<br />

Institutionalisierung eines<br />

Ideen- und Veränderungsmanagements,<br />

das den ständigen Verbesserungsprozess<br />

auch über das Projektende von<br />

ProDiskurs hinaus steuert. Mit Hilfe<br />

eines standardisierten „Projektstammblattes“<br />

sowie einer standardisierten elektronisch<br />

unterstützten Projektberichterstattung,<br />

die in einem Beschäftigtenportal<br />

für alle Mitarbeitenden zur Verfügung<br />

steht, werden „Insellösungen“<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

der Veränderung nicht nur transparent, sondern auch nachnutzungsfähig. Damit<br />

sind Informationen über Veränderungsprojekte jederzeit verfügbar, egal in welchem<br />

Amt sie stattfinden und welchen thematischen Schwerpunkt sie haben. Führungskräfte<br />

und Beschäftigte, die ein Veränderungsprojekt planen, werden durch das<br />

elektronische Projektstammblatt vor Planungsfehlern bewahrt und können mit den<br />

Verantwortlichen für vergleichbare Projekte in direkten Austausch treten.<br />

Das standardisierte Berichtswesen bietet darüber hinaus den Führungskräften des<br />

Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong> die Möglichkeit, über die Prioritäten<br />

von Projekten in den Ämtern gemeinsam zu entscheiden und die Ergebnisse auch<br />

ämterübergreifend zu nutzen. So erreicht eine Organisation mit 1.700 Beschäftigten<br />

Transparenz über die eigenen Amtsgrenzen hinaus („damit die rechte Hand weiß,<br />

was die linke tut.“). Zur Motivation der Mitarbeitenden wird das Instrument des<br />

Ideenmanagements „wiederbelebt“, mit dem sie angeregt werden, sich aktiv mit<br />

ihren Vorschlägen einzubringen. (BA MH)<br />

<br />

Ehrenamtliches Engagement fördern<br />

Im Rahmen dieses Teilprojektes von ProDiskurs wurden die derzeitigen Formen<br />

von ehrenamtlichem Engagement und Bürgerbeteiligung analysiert und weiterentwickelt.<br />

Ziel ist es, das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern mit<br />

modernen Instrumenten zielgenau und mit vertretbarem Aufwand zu unterstützen.<br />

Die Studie erfasst erstmals den qualitativen und quantitativen Umfang und das<br />

daraus resultierende Potential des Ehrenamtes im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.<br />

Unter anderem<br />

verdeutlicht sie,<br />

welcher volks-<br />

wirtschaftliche<br />

Mehrwert dem<br />

Bezirk Marzahn-<br />

Hellersdorf mit dem Engagement<br />

der Bürger<br />

entsteht. So werden<br />

in den 104<br />

befragten Einrichtungen<br />

rund<br />

527.080 Stunden<br />

ehrenamtliche<br />

Arbeit pro Jahr<br />

(bei 40 Einsatz-<br />

wochen) geleistet.<br />

In den - vorsichtig geschätzten - rund 400 Einrichtungen, Vereinen, Organisationen<br />

und Initiativen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf werden somit insgesamt etwa<br />

2,6 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr erbracht. Der volkswirtschaftliche<br />

Mehrwert (bei 7,50 Euro / Stunde) liegt dementsprechend für den Bezirk bei<br />

rund 19,4 Millionen Euro pro Jahr.<br />

Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass die Dienstkräfte des Bezirksamtes zum<br />

Teil die ehrenamtlich Beteiligten in Ausschüssen und Beiräten nicht im Blickfeld<br />

haben, wenn sie Bezugsgrößen für die Kosten- und Leistungsrechnung benennen<br />

sollen. Das Teilprojekt schafft Transparenz im Hinblick auf das Engagement von<br />

Ehrenamtlichen in Einrichtungen und Projekten in freier Trägerschaft - die unter<br />

anderem auch vom Bezirksamt gefördert werden.<br />

Zudem verdeutlicht die Studie, dass<br />

• der qualitative und quantitative Umfang des Ehrenamtes im Bezirk deutlich<br />

höher als vom Bezirksamt erwartet ist,<br />

• Ehrenamtliche die Arbeit in Einrichtungen in hohem Maße unterstützen,<br />

2/11 7


• gerade im sozialen Bereich<br />

besonders viele Ehrenamtliche<br />

engagiert sind. Das deutet<br />

auf einen hohen Grad der Verantwortung<br />

und Empathie der<br />

Bürgerinnen und Bürger für Ihren<br />

Bezirk hin,<br />

• über 95 Prozent der Ehrenamtlichen<br />

sich in Einrichtungen mit<br />

einer Hauptamtlichenstruktur<br />

engagieren. Damit bietet die Infrastruktur<br />

der Einrichtungen /<br />

Vereine etc. das Rückrad für freiwilliges<br />

Engagement im Bezirk.<br />

• ehrenamtliches Engagement<br />

insbesondere in kleineren Einrichtungen<br />

mit bis zu fünf hauptamtlich<br />

Beschäftigten essentiell<br />

ist. Viele der zahlreichen Angebote<br />

dieser kleineren Einrichtungen<br />

im Bezirk würden ohne Freiwillige<br />

nicht stattfinden.<br />

• die Infrastruktur der Einrichtungen<br />

vielen Bürgerinnen und Bürgern<br />

die Möglichkeit zur sozialen<br />

Teilhabe bietet und letztlich<br />

• das Ehrenamt ein wichtiger volkswirtschaftlicher<br />

Faktor ist (s. o.).<br />

Dieses Teilprojekt verkörpert mit der<br />

quantitativ und qualitativ durchgeführten<br />

Erhebung einen Neuwert für die<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltungsmodernisierung.<br />

(BA MH)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mit diesem Teilprojekt von<br />

ProDiskurs wird die „ständige<br />

Kundenbefragung“ als<br />

Steuerungsinstrument etabliert. In vier<br />

Bürgerämtern und dem Standesamt des<br />

Bezirkes Marzahn-Hellersdorf läuft<br />

bereits die Pilotphase. Mittels Internet<br />

und ergänzend als Papierfragebogen<br />

können Bürgerinnen und Bürger laufend<br />

und vor allem zeitnah zu ihrem<br />

Besuch in einem Bürgeramt bzw. dem<br />

Standesamt ihre Meinung zu Kompetenz,<br />

Fähigkeiten und Leistung der Verwaltungsbeschäftigten äußern und Anregungen<br />

geben. Diese Bewertungskriterien wurden an den zuvor im Rahmen des<br />

Projektes erfragten Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet.<br />

Die ständige Befragung wird unterstützt durch eine Anwendung, welche die<br />

Befragungsergebnisse automatisch für die Führungskräfte des Bezirksamtes auswertet<br />

und aufbereitet. Ein Mehrwert im Vergleich zu den in vielen Verwaltungen<br />

verbreiteten aufwändigen punktuellen Befragungen. Zudem liegen die Ergebnisse<br />

zeitnah vor und können jederzeit von den Führungskräften zur internen Steuerung<br />

herangezogen werden (z. B. Optimierung von Geschäftsprozessen, des Personaleinsatzes<br />

oder Ausrichtung des Leistungsangebotes an den Bedürfnissen der Bürgerinnen<br />

und Bürger).<br />

Für die Beschäftigten, denen nach eigenen Aussagen im Rahmen der beschriebenen<br />

Arbeitsverdichtung jede Einschätzung über die Qualität ihrer Arbeit verloren<br />

gegangen ist, sind die Ergebnisse ein wichtiger Orientierungswert für ihre eigene<br />

Arbeitszufriedenheit. Gerade weil die Arbeit immer mehr und immer komplexer<br />

wird, kann das Kundenfeedback als Gradmesser für die eigene Arbeitsleistung<br />

dienen. Vor diesem Hintergrund stellten sich gerade die Beschäftigten der publikumsintensiven<br />

Aufgabenfelder als Pilotbereiche für die ständige Kundenbefragung zur<br />

Verfügung. (BA MH)<br />

<br />

Kundenbefragungen<br />

als Steuerungsinstrument<br />

Der direkte Zugang zur ständigen Kundenbefragung ist unter: http://www.berlin.de/<br />

ba-marzahn-hellersdorf/aemterbewertung/<br />

2/11 8


Bürgerbeteiligung<br />

weiterentwickeln<br />

Im Rahmen dieses Teilprojekts von<br />

ProDiskurs wurden die derzeitigen<br />

Formen von Bürgerbeteiligung analysiert<br />

und weiterentwickelt. Auf der<br />

Grundlage des Handbuches Partizipation<br />

der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

diskutierten die Beteiligten<br />

die Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />

im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.<br />

Auch vor dem Hintergrund um die<br />

Bürgerbeteiligung am Beispiel von<br />

Stuttgart 21 und die Herausforderungen<br />

für formalisierte Bürgerbeteiligung wurde<br />

deutlich, dass sich hier Potenziale für<br />

die Modernisierung der Verwaltung ergeben,<br />

die für Entscheidungsprozesse in<br />

Kommunen an Relevanz gewinnen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Dieses Teilprojekt von<br />

ProDiskurs soll Wartezeiten<br />

durch ein elektronisches Termin-<br />

und Zeitmanagement - einem<br />

ämterübergreifenden Terminservice - minimieren.<br />

Das elektronische Terminmanagement<br />

(Buchung eines festen Termins<br />

über das Internet) wurde bereits in<br />

mehreren <strong>Berlin</strong>er Bezirken in den<br />

Bürgerämtern eingeführt. Neu im Bezirk<br />

Marzahn-Hellersdorf ist die Ausweitung auf andere Verwaltungsbereiche (Standesämter<br />

und Kinder- und Jugendgesundheitsdienst) sowie die Kopplung mit dem<br />

internen Zeitmanagementsystem, das zu einer automatischen Taktung der<br />

Bearbeitungszeiten führt.<br />

Mit der Einführung werden folgende Effekte erzielt: für die Beschäftigten wird die<br />

Arbeitszeit wieder planbar und für die Kundinnen und Kunden reduzieren sich die<br />

Wartezeiten erheblich. Dies wiederum führt für Beschäftigte und Kunden zu einer<br />

entspannten Gesprächssituation, was wiederum die Beschäftigten psychisch entlastet.<br />

Zudem werden bei der Terminvergabe über das Internet die für den Ämtergang<br />

benötigten Formulare und Informationen zur Verfügung gestellt, sodass die Kundinnen<br />

und Kunden besser vorbereitet zu ihrem Termin erscheinen und sich die<br />

Bearbeitungszeit pro Fall reduziert.<br />

Partizipation gibt es jedoch nicht zum<br />

„Nulltarif“! Um Nachteile bei der<br />

Budgetierung zu vermeiden, sollten deswegen<br />

die Aufwände der Verwaltung für<br />

Partizipation in der Kosten- und<br />

Leistungsrechnung erfasst werden (Vorschlag<br />

für ein neues Produkt).<br />

An der Arbeit dieses Teilprojektes von<br />

ProDiskurs waren alle Amtsleitungen<br />

beteiligt, die sich in einem breiten Konsens<br />

„des Wollens“ auf ein gemeinsames<br />

Verständnis von Partizipation und die<br />

Durchführung eines Pilotprojektes mit<br />

Evaluation verständigt haben. (BA MH)<br />

Elektronisches Terminund<br />

Zeitmanagement<br />

Der direkte Zugang zur elektronischen Terminvereinbarung unter: http://<br />

www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/buergerdienste/buergeraemter/<br />

infosystem.php/standort/122905<br />

Das Termin- und Zeitmanagementsystem (ZMS) ist ein webbasiertes Informationssystem<br />

zur Terminvergabe und -bearbeitung, das sowohl elektronisch gebuchte<br />

(online) als auch persönlich (vor Ort, Telefon) generierte Termine einfach und<br />

übersichtlich abbildet.<br />

Termine können gebucht, bearbeitet, bestätigt und über die Dienstleistungsdatenbank<br />

mit Informationen des Amtes versehen werden (mitzubringende Unterlagen, Kosten),<br />

um Wege abzukürzen und die vorhandene Zeit so effektiv wie möglich zu<br />

nutzen. Auch Terminänderungen oder Absagen können durch den Bürger, die<br />

Verwaltung oder das Service Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> über das ZMS erfasst werden.<br />

Der Fokus des Termin- und Zeitmanagementsystem liegt auf einem bürgernahen<br />

und bürgerfreundlichen Service, der rund um die Uhr („24 Stunden am Tag, 7 Tage<br />

die Woche“) zur Verfügung steht und als Gesamtlösung für Behörden und Verwaltungen<br />

mit Publikumsverkehr Besucherströme lenkt und Stoßzeiten bzw. Wartezeiten<br />

durch einen gleichmäßigen Ablauf minimiert.<br />

<br />

2/11 9


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

In einer ersten Ausbaustufe können<br />

Kundinnen und Kunden die Wartezeit<br />

im Bürgeramt dazu nutzen, sich über<br />

das Dienstleistungsangebot des Bezirksamtes<br />

Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong><br />

zu informieren, einen Termin zu buchen<br />

oder bereit gestellte Formulare ausfüllen, die dann direkt an das Amt versendet<br />

werden können. Damit werden Verwaltungsprozesse unterstützt (Minderung der<br />

Bearbeitungs- und Beratungszeit für die Anmeldung) oder das Aufsuchen des Amtes<br />

ganz vermieden (Formulare der Ordnungsämter, Urkundenbeantragung online).<br />

Foto: Keudel - ISO K° - photography<br />

Eine wichtige Funktion des ZMS ist<br />

daher die Erinnerung an einen gebuchten<br />

Termin per SMS, oder der Hinweis<br />

auf eine abnehmende Warteschlange für<br />

Spontankunden, die eine Wartezeit<br />

außerhalb des Warteraums verbringen,<br />

jedoch rechtzeitig zurück sein wollen.<br />

(BA MH)<br />

<br />

Mit elektronischem<br />

Bürgerkiosk<br />

Verwaltungsaufwand<br />

und Zeit sparen<br />

Ein besonders interessantes Teilprojekt<br />

von ProDiskurs ist die<br />

Entwicklung eines elektronischen<br />

Bürgerkiosks. Über das System,<br />

das in den vier Bürgerämtern von<br />

Marzahn-Hellersdorf aufgestellt wird,<br />

können die Bürgerinnen und Bürger - z.<br />

B. während sie auf ihren Termin warten<br />

- viele Dinge selbst erledigen.<br />

Foto: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf - Der Bürgerkiosk wurde am Projekttag am<br />

18. Mai <strong>2011</strong> präsentiert: Neue Technik und kürzere Kommunikationswege sollen<br />

den Kontakt zwischen Bürgern und Behörden sowie der Ämter untereinander<br />

verbessern.<br />

Im Rahmen der weiteren Ausbaustufen sollen Prozesse entwickelt und untersucht<br />

werden, die durch einen Ausbau der Funktionen (Lesegerät neuer Personalausweis,<br />

Möglichkeit des bargeldlosen Zahlens) den Amtsbesuch noch effizienter vorbereiten<br />

oder sogar eine abschließende Bearbeitung der Anliegen der Kunden ermöglichen.<br />

Zu denken ist z. B. an die Anforderung von Briefwahlunterlagen oder sogar an die<br />

elektronische Abwicklung von Bürgerbefragungen. Die Anwendungsbeispiele zeigen,<br />

dass in der Realisierung des Bürgerkiosks immense Potenziale für die <br />

2/11 10


Erhöhung der Wirtschaftlichkeit<br />

des Verwaltungshandelns durch Automatisierung<br />

von Standard- und Massenvorgängen<br />

liegen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das im Bezirk Marzahn-Hellersdorf eingeführte<br />

System des Bürgerkiosks ist<br />

nicht nur im Land <strong>Berlin</strong> eine echte<br />

Neuerung - es sind bisher keine Verwaltungen<br />

bekannt, die ein solches Kiosksystem<br />

nutzen. (BA MH) <br />

Das elektronische<br />

Beschäftigtenportal<br />

Das Teilprojekt „Beschäftigtenportal“<br />

von ProDiskurs unter<br />

stützt die Mitarbeitenden des<br />

Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf in<br />

der täglichen Arbeit. Mit dem Beschäftigtenportal<br />

werden Informationen<br />

verbreitet und der interne Austausch<br />

der Beschäftigten auf modernem Weg<br />

(Web 2.0) ermöglicht. Durch aktuelle<br />

Informationen und eine bezirksamtsinterne<br />

Wissensdatenbank („Wiki“) wird<br />

der Aufwand für die Informationssuche<br />

für die Beschäftigten wesentlich reduziert<br />

(Motto: „Finden statt Suchen“).<br />

Darüber hinaus unterstützen Foren und<br />

Datenbanken einen ämterübergreifenden<br />

Zugriff auf Informationen im<br />

Sinne eines Best-Practice-Austausches.<br />

Das Beschäftigtenportal soll das eigenverantwortliche<br />

Handeln aller Beschäftigten<br />

fördern und die aktive Vernetzung<br />

der Arbeit verschiedenster Verwaltungsbereiche<br />

unterstützen. Es trägt damit<br />

nicht nur zur Erhöhung der Produktivität<br />

aller Beschäftigten bei, sondern stützt<br />

aktiv „die Kultur des Miteinanders“ und<br />

stärkt damit die Motivation der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

An der Realisierung des Projektes sind<br />

die gesamte Bezirksverwaltung, d. h.<br />

Vertreterinnen und Vertreter aller Ämter<br />

und Serviceeinheiten, die Beschäftigtenvertretungen<br />

und die Datenschutzbeauftragte<br />

beteiligt.<br />

Hintergrund zum Projekt ProDiskurs<br />

Beschäftigtenportal des Bezirksamtes<br />

Der Neuwert des Beschäftigtenportals besteht darin, dass es für das Bezirksamt die<br />

Möglichkeit eröffnet, mit faktisch vorhandenen Ressourcen ein modernes „Informations-<br />

und Wissensmanagement“ zu implementieren, das sich stark an den Bedürfnissen<br />

der Beschäftigten ausrichtet, bezirksindividuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zulässt, elektronische Informations- und Kommunikationsformen aufnimmt und<br />

vielfältige Möglichkeiten von Geschäftsprozessoptimierungen bietet. Es ist nicht nur<br />

ein „Intranet“ auf Bezirksebene, sondern mit neuen Funktionalitäten angereichert,<br />

die außerhalb der Verwaltung bereits praktiziert werden, innerhalb bisher noch nicht<br />

umfangreich genutzt werden. Solch ein Beschäftigtenportal, mit behördenspezifischen<br />

Informationen versehen, könnte in Zukunft der Standard an jedem <strong>IT</strong>-gestützten<br />

Büroarbeitsplatz in <strong>Berlin</strong> sein (BA MH/EB)<br />

<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Verwaltungsmodernisierungsstrategie setzt seit dem Jahr 2OO5 auf eine dezentrale<br />

Verantwortung für Modernisierungsprojekte. Dabei übernimmt die Senatsverwaltung für Inneres und<br />

Sport eine Steuerungsfunktion für die inhaltliche Übereinstimmung mit gesamtstädtischen Strategien<br />

wahr, wie dem Modernisierungsprogramm „Servicestadt <strong>Berlin</strong>“.<br />

Die Verwaltung des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf muss sich gleich zwei Herausforderungen stellen:<br />

dem demografischen Wandel der Bevölkerungsstruktur und in der Beschäftigtenstruktur mit den immer<br />

noch wachsenden Anforderungen an die Verwaltung. So wird sich der Anteil von Seniorinnen und<br />

Senioren im Bezirk bis 2O3O um 19O Prozent erhöhen und 29 Prozent der Einwohner ausmachen. Zudem<br />

hat sich das Personal des Bezirksamtes in den letzten 1O Jahren (seit der Bezirks-Fusion) um 59 Prozent<br />

auf 1.748 Beschäftigte reduziert. Damit ging ein Einstellungsstopp einher, der wesentlich das jetzige<br />

Durchschnittsalter der Beschäftigten von 51 Jahren verursacht.<br />

Die Studie „Servicestadt <strong>Berlin</strong> 2016“ des Deutschen Instituts für Urbanistik bietet Lösungsansätze für<br />

die Bewältigung beider Herausforderungen. Mit dem Projekt ProDiskurs bricht der Bezirk Marzahn-<br />

Hellersdorf diese auf die „Bezirkswelt“ herunter.<br />

Der Staatssekretärsausschuss zur Verwaltungsmodernisierung hat am 2O. Juni 2O11 den Abschlussbericht<br />

des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf zur zweiten Phase des Diskursprojektes zur Kenntnis<br />

genommen. Er begrüßt die im Bezirk Marzahn-Hellersdorf in insgesamt neun Teilprojekten umgesetzten<br />

Lösungen. Er bittet die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, in Kooperation mit dem Bezirksamt<br />

Marzahn-Hellersdorf und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Übernahme der <strong>IT</strong>-Lösungen in den anderen Bezirken zu<br />

initiieren. Er empfiehlt die Weiterentwicklung der <strong>IT</strong>-Lösungen in einer zweiten Ausbaustufe.<br />

2/11 11


Aktive Personalführung<br />

und -entwicklung<br />

Dieser Teil des Modernisierungsprojektes<br />

ProDiskurs verfolgt<br />

die im Dialog mit den Beschäftigten<br />

identifizierten Handlungsnotwendigkeiten<br />

im Bereich Personalführung<br />

und -entwicklung. Denn nur<br />

wenn die Beschäftigten und Führungskräfte<br />

ihre Potenziale nutzen und entwickeln,<br />

können die beschriebenen Möglichkeiten<br />

der Verwaltungsmodernisierung<br />

Fuß fassen. Folgende konkrete<br />

Ergebnisse der Teilprojektarbeit liegen<br />

vor:<br />

Eine mit allen Führungskräften diskutierte<br />

und abgestimmte Führungsleitlinie<br />

des Bezirksamtes Marzahn-Hellerdorf<br />

von <strong>Berlin</strong> bietet die Voraussetzung<br />

dafür, dass das Bewusstsein der<br />

Führungskräfte und Beschäftigten für<br />

die Notwendigkeit einer gemeinsamen<br />

(Führungs-) Kultur geschärft und damit<br />

eine solche Kultur gelebt wird. Es wird<br />

ferner eine Online-Führungskräftefeedback<br />

vorbereitet, dessen Durchführung<br />

für Ende 2012/Anfang 2013 geplant<br />

ist.<br />

Der komplexe Prozess „Stellenbesetzungsverfahren“<br />

wird dargestellt<br />

und beschrieben. Damit wird dazu beigetragen,<br />

dass die komplexen Abläufe,<br />

die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

unter Einbeziehung vieler Beteiligter<br />

transparent werden und folgende Effekte<br />

erzielen:<br />

• Führungskräfte werden Stellenbesetzungsverfahren<br />

rechtzeitig<br />

initiieren<br />

• Beschäftigte werden Verständnis<br />

für die nicht abzukürzenden<br />

Verfahren entwickeln<br />

Als weiteres Ergebnis ist die Entwicklung<br />

einer Online-Kurzbefragung für<br />

Beschäftigte zur Optimierung der<br />

Arbeitsbedingungen. Dieses System ist<br />

bereits eine erste Nachnutzung des elektronischen<br />

Verfahrens der ständigen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Kundenbefragungen. Es ist der (Wieder-) Einstieg in die Diskussion über Personalbedarfsplanungen<br />

als Reaktion auf die Ergebnisse des Onlinediskurses vorgesehen.<br />

Neu sind in diesem Teilprojekt nicht die Instrumente, sondern die konsequente<br />

Einbettung von Personalmanagement in und die Verzahnung mit den anderen<br />

Inhalten des Veränderungsprojektes ProDiskurs. (BA MH)<br />

<br />

ProDiskurs: Entwicklung neuer Lösungen für<br />

Verwaltungsdienstleistungen - nicht nur für<br />

Bezirke<br />

Die Maßnahmen des Projekts ProDiskurs mit <strong>IT</strong>-Bezug bildeten im Sommer<br />

2010 die Grundlage für mögliche Kooperationsfelder zwischen dem Bezirksamt<br />

Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong> und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Schnell wurde<br />

klar, dass es sich nicht um eine „normale Nachfrage nach <strong>IT</strong>-Dienstleistungen“<br />

handelte. Es geht hier um ein Pilotvorhaben im Rahmen der ServiceStadt <strong>Berlin</strong>, bei<br />

welchem nach intensiver Vorarbeit prioritäre Maßnahmen zur Weiterentwicklung<br />

der Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie der internen Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit abgeleitet wurden.<br />

Vier Maßnahmen wurden in die Kooperation einbezogen:<br />

• Beschäftigtenportal<br />

• Verbreitung Termin- und Zeitmanagement<br />

• Ständige Ämterbewertung<br />

• Bürgerkiosk<br />

Zunächst waren für diese vier Maßnahmen die genaueren Planungen und Konzeptionen<br />

vorzunehmen, um darauf aufbauend die Entscheidungen zur Realisierung<br />

treffen zu können. Dieser Schritt war im Wesentlichen bis zur Jahreswende 2010 /<br />

<strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />

Danach galt es, die Maßnahmen zu realisieren. Hierbei war von Anfang an auch die<br />

mögliche Nutzung durch andere Dienststellen zu bedenken, da dies eine wesentliche<br />

Rahmenbedingung des Projekts ist.<br />

Was wurde realisiert:<br />

Beschäftigtenportal<br />

Es wurden Pilotnutzungen ermittelt, die für möglichst viele Kolleginnen und<br />

Kollegen des Bezirks einen schnellen praktischen Nutzen ermöglichen sollen und die<br />

als Einstieg in die verschiedenen technischen Dienste stehen.<br />

Als ein Bereich der Pilotfälle sind Informationsbereitstellungen zu nennen, um das<br />

„Finden“ statt „Suchen“ in den Vordergrund zu rücken. Hier ist z. B. der themenbezogene<br />

Zugriff auf Vorlagen und Entscheidungen des Bezirksamts zu nennen.<br />

Darüber hinaus wurde die Möglichkeit der Integration von übergreifenden Geschäftanwendungen,<br />

wie z. B. zur Materialbestellung, und auch die Nutzung von Foren z.<br />

B. zur teambezogenen Zusammenarbeit bei der Erstellung von gemeinsamen Arbeitsergebnissen<br />

geschaffen.<br />

<br />

2/11 12


In einer späteren Ausbaustufe ist<br />

eine Personalisierung denkbar, um den<br />

NutzerInnen dann ihre Arbeit aus dem<br />

Beschäftigtenportal heraus eröffnen zu<br />

können.<br />

Mit diesen Pilotfällen kann anschaulich<br />

die Breite des Beschäftigtenportals erschlossen<br />

werden. Die Nutzung im Bezirk<br />

soll ab dem Herbst <strong>2011</strong> beginnen,<br />

wenn in „Fleißarbeit“ viele Inhalte eingepflegt<br />

wurden.<br />

Darüber hinaus wurde aus Basis der<br />

technischen Plattform Imperia modellhaft<br />

eine mögliche Grundlösung geschaffen,<br />

die auch von anderen Dienststellen<br />

genutzt werden könnte. Für Bezirke<br />

wurde daher z. B. die Steuerung und<br />

Suche stark auf die neue einheitliche<br />

Ämterstruktur ausgerichtet und auch die<br />

Einstiegsseite wurde bereits als mögliches<br />

Landes-Intranet gestaltet.<br />

Parallel wurde der Kontakt mit der Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport sowie<br />

der Senatskanzlei durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

gesucht, um das weitere Vorgehen aus<br />

Landessicht abzustimmen. Durch die<br />

schon vorhandenen Konzepte im Land<br />

<strong>Berlin</strong>, auf denen bei der Maßnahme bewusst<br />

aufgesetzt wurde, können jetzt die<br />

„Fäden“ zusammen geführt werden und<br />

in naher Zukunft ist das Angebot einer<br />

Lösung greifbar geworden.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Das System wurde zunächst im Projekt<br />

modellhaft für die Nutzung beim Standesamt<br />

und dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst vorbereitet und für das<br />

Standesamt auch bereits für die Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger bereit<br />

gestellt. Die Erfahrung zeigt: Das System läuft auch für diesen Bereiche gut und es<br />

wird zum Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Ämter positiv<br />

angenommen.<br />

Deshalb gilt es nun, weitere Bereiche der öffentlichen Verwaltung zu lokalisieren, die<br />

im Rahmen der Entwicklung ihrer Services von der Einführung dieser Lösung<br />

ebenfalls profitieren wollen.<br />

Ständige Ämterbewertung<br />

Nach den Erfahrungen mit der Umsetzung von Online-Mitarbeitendenbefragungen<br />

erschien diese Maßnahme wie ein „Standard-Produkt“. Aber auch hier zeigte sich,<br />

dass der Anspruch der ständigen Ämterbewertung, d. h. die Bürgerinnen und Bürger<br />

können nach jedem Besuch ein Feedback geben, doch neue Anforderungen mit sich<br />

bringt.<br />

Zunächst ist ein dauerhaft angebotenes System im Internet bereitzustellen. Dann<br />

waren die Auswertungen komplett vorzudenken, damit die erhaltenen Bewertungen<br />

periodengerecht betrachtet werden können. Als letzter Schritt ist ein Veröffentlichungselement<br />

erforderlich, um die Erkenntnisse sowohl intern, als auch extern anzubieten.<br />

Insofern war eine Partnerschaft mit einem sozialwissenschaftlichen Institut geboten,<br />

um die Gesamtlösung vorzudenken, bei der die <strong>IT</strong>-Komponente ein Element<br />

darstellt.<br />

Die Testphase war erfolgreich. Bis zur Jahresmitte <strong>2011</strong> erfolgen die letzten Arbeiten<br />

am Gesamtsystem, um einen reibungslosen Durchlauf von der Erhebung, über die<br />

Auswertung bis zur Veröffentlichung einschließlich der erforderlichen Freigaberegelungen<br />

vorzunehmen, damit anschließend eine Nachnutzung des Gesamtpakets<br />

durch andere Verwaltungen möglich wird.<br />

<br />

Verbreitung Termin- und Zeitmanagement<br />

Die bestehende technische Lösung wurde<br />

bisher erfolgreich für die Bürgerämter<br />

eingesetzt und wurde häufig als<br />

„Insellösung“ für diesen Bereich betrachtet.<br />

Dabei war und ist die zugrundeliegende<br />

Wissensdatenbank auch für andere Fachbereiche<br />

der Verwaltung mit Sprechstunden<br />

für Bürgerinnen und Bürger<br />

erweiterbar, damit auch für diese Bereiche<br />

der Neuwert dieses Systems erschlossen<br />

werden kann.<br />

Bürgerinnen und Bürger können nach jedem Besuch ein Feedback geben<br />

2/11 13


Bürgerkiosk<br />

Das Ziel dieser Maßnahme war die Einrichtung<br />

eines prototypischen Kiosksystems<br />

zur Optimierung von geeigneten<br />

Verwaltungsprozessen mit Kundenbezug.<br />

Dem Bürger wird Gelegenheit<br />

gegeben, an dem Kiosk durch Eingabe<br />

von Daten, Ermitteln von Informationen<br />

(erforderliche Nachweise, Gebühren)<br />

den Verwaltungsprozess zu optimieren,<br />

Wartezeiten zu reduzieren und<br />

mehrfache Vorsprachen zu vermeiden.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

In der ersten Stufe dieser Maßnahme<br />

wurden die geeigneten Prozesse der sich<br />

beteiligenden Ämter (Bürgeramt, Ordnungsamt,<br />

Standesamt, Wahlamt) identifiziert<br />

und auf Basis eines gemeinsam<br />

erstellten Kriterienkataloges (rechtliche,<br />

organisatorische und technische Rahmenbedingungen)<br />

auf ihre Umsetzbarkeit<br />

geprüft. Im nächsten Schritt<br />

wurden vier Kiosksysteme für die Bereitstellung<br />

in den Bürgerämtern des<br />

Bezirks Marzahn-Hellersdorf beschafft,<br />

eingerichtet und aufgestellt.<br />

Der Bürgerkiosk bietet neben dem<br />

Informationsangebot von <strong>Berlin</strong>.de und<br />

der Beantragung von Urkunden auch<br />

die Möglichkeit Termine zu vereinbaren<br />

und an der ständigen Ämterbewertung<br />

direkt teilzunehmen. Eine besondere<br />

Neuerung ist die Möglichkeit Formulare<br />

am Kiosk auszufüllen und über einen<br />

sicheren Versandweg an das elektronische<br />

Behördenpostfach der zuständigen<br />

Ämter zu versenden.<br />

Mit der jetzt eingesetzten Lösung sollen<br />

Erfahrungen gesammelt werden, auf<br />

deren Basis eine Weiterentwicklung aufsetzen<br />

kann. Künftig sollen über die<br />

Einbindung eines Bezahlsystems auch<br />

gebührenpflichtige Dienstleistungen angeboten<br />

werden können. Durch die<br />

denkbare Nutzung der Funktionen des<br />

neuen Personalausweises und die damit<br />

einhergehende Möglichkeit zusätzliche<br />

Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen<br />

und Prozesse abschließend bearbeiten<br />

zu können, wird eine deutliche Entlastung<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

in den Dienstellen angestrebt.<br />

Dokumente zur Vorbereitung der BA-Sitzungen im Beschäftigtenportal<br />

Die im Rahmen von ProDiskurs entwickelten Dienstleistungen für den Bürgerkiosk,<br />

sollen in weiteren Ausbaustufen auch im Internet zusätzlich zu vorhandenen Lösungen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Die vier Maßnahmen stellten die Beteiligten wie dargestellt vor jeweils unterschiedliche<br />

Anforderungen. Diese reichen von dem Beweis der weiteren Nutzungsmöglichkeit<br />

vorhandener Lösungen für andere Bereiche, die Schaffung neuer fachlicher Lösungen bis<br />

zu Impulsen für Landeslösungen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit und gemeinsame<br />

Gestaltung konnten innerhalb dieser kurzen Zeit die Ergebnisse erzielt werden.<br />

Die Präsentation aller Lösungen auf dem ProDiskurs Projekttag am 18. Mai <strong>2011</strong> fand<br />

großen Anklang bei den Besucherinnen und Besuchern. Das erklärte Ziel aller Beteiligten,<br />

vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong>, über die Senatsverwaltung für Inneres<br />

und Sport bis zum <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist es, diese Lösungen im Bezirk aktiv zu nutzen und<br />

auszubauen und darüber hinaus für eine Nutzung durch weitere Verwaltungen zu<br />

werben.<br />

KATJA RAUE<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Projektleiterin für ProDiskurs<br />

THOMAS DICKMANN<br />

Geschäftsbereichsleiter Produktmanagement des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Von Januar bis Juni <strong>2011</strong>: Verantwortlicher für den Projekttag im Bezirk Marzahn-<br />

Hellersdorf von <strong>Berlin</strong><br />

<br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

2/11 14


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Cloud Com utin<br />

INNOVATIVE VERWALTUNG ARBE<strong>IT</strong>ET M<strong>IT</strong> DER CLOUD<br />

Die Government Cloud befindet sich innerhalb des geschlossenen und<br />

damit hochsicheren <strong>Berlin</strong>er Landesnetzes (BeLa) unter Verwendung von<br />

zuverlässigen Zugangs- und Zugriffstechniken.<br />

Hochverfügbar.<br />

Systemmanagement und zentrale Monitoringtools sichern und optimieren<br />

den reibungslosen Betrieb.<br />

Wirtschaftlich.<br />

Durch die Einsparung physischer Hardware fallen geringere Investitionen<br />

sowie Wartungs- und Betriebskosten an. Infrastrukturen, Speicherkapazitäten<br />

und Software können jederzeit kurzfristig bedarfsgerecht und<br />

kundenspezifisch erweitert oder reduziert werden.<br />

Nachhaltig.<br />

Der Einsatz von Green <strong>IT</strong> mit modernster Technik zur Senkung der Stromund<br />

Klimatisierungskosten ist ein wesentlicher Bestandteil der Government<br />

Cloud. Ein vereinfachtes Betriebsmodell entlastet das Personal und<br />

bringt Effizienzsteigerungen im Verwaltungsalltag.<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist einer der führenden<br />

kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in Deutschland.<br />

Weitere Informationen:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

<strong>IT</strong>DZ_51545_AZ_Cloud_Computing_176x251_R4.indd 1<br />

27.01.<strong>2011</strong> 15:39:15 Uhr<br />

2/11 15


Rahmenvertrag zur<br />

Datenträgerzerstörung<br />

<strong>Berlin</strong> - Kaum eine Festplatte in<br />

den Arbeitsplatz-PC der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung speichert keine<br />

personenbezogenen Daten. Daher ergibt<br />

sich bei einem Wechsel der Festplatte<br />

oder des ganzen PCs immer die<br />

Frage, wie mit den Datenträgern zu verfahren<br />

ist. Zu groß ist die Gefahr, dass<br />

sensible Daten in falsche Hände geraten.<br />

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass<br />

der dann entstehende Imageschaden<br />

häufig größer ist als der praktische Nutzen<br />

der Daten.<br />

Es ist daher unvermeidlich, dass Datenträger<br />

vor der Weitergabe, aber auch vor<br />

der Entsorgung ausreichend gut gelöscht<br />

sind. Das bedeutet, dass die gelöschten<br />

Daten danach nicht mehr rekonstruierbar<br />

sind. Einfaches Löschen und selbst<br />

das Formatieren von Festplatten ist<br />

hierfür nicht ausreichend. Danach können<br />

die Daten von entsprechend fachkundigen<br />

Dienstleistern häufig wiederhergestellt<br />

werden.<br />

Das Bundesamt für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI) macht hier<br />

klare Vorgaben, wie ein Datenträger zu<br />

löschen ist. Es empfiehlt für mittleren<br />

und höheren Schutzbedarf das zwei- bis<br />

dreifache Überschreiben des Datenträgers<br />

mit Zufallszahlen oder komplementären<br />

Datenmustern (Maßnahme 2.433<br />

des <strong>IT</strong> Grundschutzkataloges).<br />

Tools für diesen Zweck gibt es auch als<br />

freie Software auf dem Markt. Beispielhaft<br />

seien WipeDisk oder Eraser (nur in<br />

Englisch) genannt. Hier reicht DoD<br />

5220.22-M (E) als Methode zum Überschreiben<br />

aus, alle Daten rückstandslos<br />

zu beseitigen. Dabei werden die Datenträger<br />

dreimal überschrieben. Ein Durchgang<br />

schreibt Zufallszahlen, die anderen<br />

beiden schreiben jeweils komplementäre<br />

Bitmuster. Aufwändigere Methoden<br />

bieten kaum mehr Sicherheit,<br />

erfordern aber gerade bei großen Festplatten<br />

erheblich mehr Zeit.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

In vielen Fällen ist das Löschen aber nicht mehr möglich, weil eine Festplatte<br />

aufgrund eines Defekts nicht mehr zugreifbar ist. Auch bei einem Schaden auf<br />

einzelnen Sektoren der Festplatte werden die Daten in einen Ersatzbereich kopiert<br />

und die defekten Sektoren sind nicht mehr erreichbar. Mit einer Löschsoftware<br />

werden diese Bereiche daher nicht überschrieben. Hier könnten aber, je nach Größe<br />

des Bereiches, noch nennenswerte zu schützende Daten abgelegt sein.<br />

Manche Datenträger wie viele CDs und DVDs können gar nicht gelöscht oder<br />

überschrieben werden. Außerdem schreibt das BSI vor, dass alle Datenträger zu<br />

vernichten sind, die einen höheren Geheimhaltungsgrad als VS-VERTRAULICH<br />

haben.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat zu diesem Zweck einen Rahmenvertrag mit der Firma recall zur<br />

sicheren Zerstörung von Datenträgern abgeschlossen, aus dem sich alle Dienststellen<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bedienen können. Die von recall realisierte Zerstörung<br />

genügt den Anforderungen des BSI und des <strong>Berlin</strong>er Datenschutzgesetzes. Es wird<br />

sichergestellt, dass die zur Vernichtung angenommenen Datenträger innerhalb eines<br />

Tages vernichtet sind und Sie erhalten ein Vernichtungsprotokoll. Die Vernichtung<br />

erfolgt dabei zunächst durch Schreddern des gesamten Datenträgers. Die verbleibenden<br />

Teile (nicht größer als 3 cm² bei einer Festplatte) werden im Anschluss einer<br />

thermischen Verwertung zugeführt, so dass der Datenträger nach der Behandlung<br />

vollständig vernichtet ist.<br />

Wenn sich über einen längeren Zeitraum zu vernichtende Datenträger ansammeln,<br />

empfiehlt sich die Aufstellung eine Datenschutzbehälters. Dieser sorgt dafür, dass<br />

die Datenträger Unbefugten bist zur Abholung nicht zugänglich sind. Diese Behälter<br />

werden vom Dienstleister in zwei verschiedenen Größen angeboten.<br />

Während des Transports befinden sich die Datenträger in verschlossenen Behältern<br />

in einem alarmgesicherten Laderaum. Dadurch wird auch der Weg des Datenträgers<br />

von der Dienststelle zum Schredderer entsprechend der gesetzlichen Vorgaben<br />

gesichert.<br />

Mit dieser Dienstleistung können Sie Ihren Verpflichtungen zum Schutz sensibler<br />

Daten nachkommen ohne êine eigene kostenintensive Infrastruktur aufzubauen.<br />

Besuchen Sie dazu den <strong>IT</strong>-Shop des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> oder sprechen Sie mit Ihrem<br />

Vertriebspartner.<br />

RÜDIGER SNIEHOTTA<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Foto: varts - Fotolia.de<br />

<br />

2/11 16


Optimierte Verwaltungsflächen<br />

bringt <strong>Berlin</strong>er Bezirk Spandau<br />

Einsparungen in Millionenhöhe<br />

Intelligente<br />

Flächenplanung<br />

<strong>Berlin</strong> - Über eine halbe Millionen<br />

Euro kann der <strong>Berlin</strong>er Bezirk<br />

Spandau jährlich einsparen. Der<br />

Grund: Mit einer Software des Unternehmens<br />

ReCoTech GmbH, <strong>Berlin</strong>,<br />

können vorhandene Gebäude von den<br />

Mitarbeitern optimaler genutzt werden.<br />

Mit Hilfe der Flächenplanungssoftware<br />

wurde Spandau in die Lage versetzt, im<br />

Jahr 2010 vier Gebäude mit einer<br />

Gesamtfläche von über 5.400 Quadratmeter<br />

aufzugeben.<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Bezirk mit 223.000 Einwohnern<br />

und seiner Verwaltungsaufstellung<br />

ist vergleichbar mit mittelgroßen<br />

Städten wie Oberhausen, Kiel oder<br />

Magdeburg. Das Resümee von Baustadtrat<br />

Carsten-Michael Röding: „Die<br />

Software ersetzt zwar nicht das logische<br />

und menschliche Denken bei der<br />

Flächenplanung, bietet uns aber belastbare<br />

Vorschläge zur Optimierung in<br />

kürzester Zeit“. Michael Marchionini,<br />

Geschäftsführer der ReCoTech GmbH<br />

unterstreicht: „Das Projekt verdeutlicht<br />

die Potenziale, die die Kommunen durch<br />

eine optimale Flächennutzung in der<br />

Hand haben“<br />

Der im Westen von <strong>Berlin</strong> liegende Bezirk<br />

Spandau ist einer von 12 <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirken und mit über 223.000 Einwohnern<br />

in seiner Größe und Verwaltungsverantwortung<br />

vergleichbar mit den<br />

mittelgroßen Städten. Rund 1.590 Beschäftigte<br />

arbeiten verteilt auf zwölf<br />

Dienstgebäude mit insgesamt circa<br />

67.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche<br />

(BGF).<br />

Zur Beseitigung des strukturellen<br />

Haushaltsdefizites erarbeitete die Abteilung<br />

für Bauen, Planen und Umweltschutz<br />

des Spandauer Bezirksamtes unter<br />

Leitung von Baustadtrat Carsten-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Michael Röding ein Konzept zur Haushaltskonsolidierung, in dem auch die Kosten<br />

der Liegenschaften einer genauen und kritischen Prüfung unterzogen wurden.<br />

Wie vielerorts wurden in Spandau Einsparpotentiale in der Flächennutzung vermutet.<br />

Denn in der Vergangenheit war der Flächenbestand nicht im gleichen Maße an<br />

die über die Jahre hinweg sinkenden Beschäftigtenzahlen in den Verwaltungen<br />

angepasst worden. Baustadtrat Röding veranlasste daher in einer ersten Prüfung die<br />

Machbarkeit zur Einsparung von 5.000 Quadratmeter BGF durch eine geplante<br />

Aufgabe von vier der zwölf Dienstgebäude.<br />

Damit ging Baustadtrat Röding neue Wege: „Wer nicht wirtschaftlich mit seinen<br />

Büroflächen umgeht, muss bei Dienstleistungen für die Bürger sparen, und das<br />

wollen wir möglichst vermeiden.“ Denn in der Diskussion um mögliche Einsparungen<br />

bei den Gebäude- und Flächenkosten konzentrieren sich viele Verantwortliche<br />

häufig zu sehr auf die Betriebskosten ohne sich des viel höheren Einsparpotentials<br />

durch eine Optimierung der Flächennutzung selbst bewusst zu sein.<br />

Die möglichen Sparmaßnahmen sollten dabei von Beginn an neben den haushaltspolitischen<br />

Zielen auch den umweltpolitischen Zielen und Anforderungen zur<br />

Nachhaltigkeit gerecht werden. Immerhin gehen bis zu 40 Prozent der gesamten<br />

CO2-Emissionen von Gebäuden aus. Einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes<br />

zu leisten, stand daher auch für Stadtrat Röding in seinem Konzept ganz oben auf<br />

der Anforderungsliste.<br />

Foto: sec11 - Wikimedia Commons - Palas/Zitadelle in Spandau.<br />

Im Spandauer Projekt war zu prüfen, ob die insgesamt 122 Mitarbeiter aus den<br />

aufzugebenden vier Dienstgebäuden im Rathaus sowie drei weiteren Verwaltungsstandorten<br />

untergebracht werden konnten. Dazu wurde die Firma ReCoTech<br />

GmbH, Spezialist bei Belegungsplanung und Flächennutzungsoptimierung mit Sitz<br />

in <strong>Berlin</strong> beauftragt, Szenarien für eine bedarfsgerechte optimierte Flächennutzung<br />

zu entwickeln. Entsprechend geeignete Belegungspläne sollten die spezifischen<br />

Aufgaben der Abteilungen und Teams, die Organisationsstruktur sowie die architektonischen<br />

Gegebenheiten der zu planenden Dienstgebäude berücksichtigen. Eine<br />

weitere Vorgabe lag darin, eine Lösung zu finden, die eine möglichst geringe Anzahl<br />

an Umzügen nach sich ziehen würde.<br />

<br />

2/11 17


Bevor das Projektteam mit der<br />

eigentlichen Arbeit beginnen konnte,<br />

stellten Baustadtrat Röding und sein<br />

Team sicher, dass das Vorhaben politisch<br />

mitgetragen wurde und bei den<br />

Verwaltungsmitarbeitern eine größtmögliche<br />

Akzeptanz, hinsichtlich der Bestandsaufnahme<br />

zum Flächenbedarf<br />

sowie für eine spätere Umsetzung einer<br />

neuen Flächenbelegung erfuhr.<br />

Um Belegungsplanungen, die üblicherweise<br />

von Hand durchgeführt werden,<br />

berechnen zu können, bedarf es einer<br />

entsprechend abgestimmten Datengrundlage.<br />

So waren die Basisdaten zum<br />

Flächenangebot sowie zur Flächennachfrage<br />

zunächst aufzubereiten und der<br />

Ist-Zustand mit entsprechenden Auswertungen<br />

zu den Belegungsgraden darzustellen.<br />

Neben den im Rahmen des<br />

Projektes aktualisierten Standards zu den<br />

Flächenbedarfen war die Bestimmung<br />

der grundsätzlich belegbaren Flächen<br />

und Räume bereits eine erste Quelle zur<br />

Aufdeckung von möglichen Potentialen.<br />

Der Einsatz einer objektivierenden<br />

Planungssoftware unterstützte dabei<br />

ganz wesentlich eine offensive Auseinandersetzung<br />

mit den Flächenbedarfen<br />

und schuf notwendige Transparenz zu<br />

den belegbaren und verfügbaren Flächen.<br />

Aus den Erkenntnissen dieser<br />

wichtigen Vorarbeiten ableitend wurden<br />

schließlich die geeigneten Potentiale<br />

zur Flächenverdichtung definiert.<br />

Damit konnten dann die eigentlichen<br />

Berechnungen zukünftiger optimierter<br />

Belegungsszenarien durchgeführt werden.<br />

Im Ergebnis belegte das Projekt, dass<br />

das Bezirksamt Spandau vier Dienstgebäude<br />

mit einer Gesamtfläche von<br />

über 5.400 Quadratmeter BGF aufgeben<br />

kann. Dabei wurde eine belastbare<br />

Belegungsvariante als Masterplanung<br />

vorgelegt, die alle spezifischen Vorgaben<br />

und Projektziele erfüllte. Darüber<br />

hinaus wurden die grundlegenden Voraussetzungen<br />

für eine zukünftig verbesserte,<br />

bedarfsgerechte Flächennutzung<br />

geschaffen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Umsetzung der Ergebnisse entlastete den Spandauer Bezirkshaushalt um einmalig<br />

350.000 Euro sowie weiter jährlich um 650.000 Euro. Dem gegenüber belaufen<br />

sich die Kosten zur Umsetzung auf insgesamt einmalig rund 100.000 Euro inklusive<br />

aller Umzugs- und Renovierungskosten. Weiterhin lässt sich der CO2-Ausstoss um<br />

ca. 261 Tonnen jährlich reduzieren.<br />

„Der Nutzen aus der langfristigen Einsparung der Flächenbereitstellungskosten für<br />

die aufzugebenden Dienstgebäude übersteigt weit den zu erbringenden Aufwand in<br />

Verbindung mit Umzügen und eventuell notwendigen kleineren Umbaumaßnahmen“<br />

resümiert Baustadtrat Röding. „Mit der Unterstützung durch die Dienstleistungen<br />

von ReCoTech konnten wir einen belastbaren Vorschlag zur Flächenoptimierung<br />

erarbeiten. Der Computer ersetzt dabei zwar nicht das logische und menschliche<br />

Denken, er zeigt uns aber auf, auf welcher Grundlage man damit anfangen sollte,<br />

ohne zu viel Energie verschwendet zu haben“ so Röding weiter.<br />

Das Bezirksamt Spandau leistet damit einen deutlichen Beitrag zu den haushaltspolitischen<br />

und umweltpolitischen Zielen in <strong>Berlin</strong> und reduziert nachhaltig die Bewirtschaftungs-<br />

und Budgetkosten. „Dieses Projekt hat uns aufgezeigt, dass es eine Reihe<br />

weiterer Gebäudeflächen mit Potential zur Verdichtung gibt, welches wir in absehbarer<br />

Zukunft ebenfalls thematisieren werden“ zeigt sich Röding zufrieden. (PM) <br />

<strong>IT</strong>-gestützte Bildung in <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong> - Im Herbst 2005 wurde der „eEducation <strong>Berlin</strong> Masterplan“ als<br />

zentrales Planungs- und Umsetzungsinstrument für die <strong>IT</strong>-gestützte Bildung<br />

in <strong>Berlin</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem wurden <strong>Berlin</strong>er Schulen<br />

gezielt mit Computern und Infrastruktur ausgestattet und Lehrerinnen und Lehrern<br />

ein attraktives Fortbildungsangebot unterbreitet. Zur Entwicklung und Stärkung der<br />

Medienkompetenz wurden Leitprojekte entwickelt, die im Unterricht erfolgreich<br />

eingesetzt werden.<br />

Gemeinsam mit Projektpartnern zog <strong>Berlin</strong>s Staatssekretärin für Bildung, Jugend<br />

und Familie, Claudia Zinke, im November letzten Jahres eine Zwischenbilanz: „Die<br />

Schulen haben sich aktiv den Herausforderungen unserer Informations- und Wissensgesellschaft<br />

gestellt. Über 26.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen <br />

Foto: goldencow_images - Fotolia.de<br />

2/11 18


und Erzieher haben außerhalb des<br />

Unterrichts in ihrer Freizeit Masterplankurse<br />

besucht - mit einem jeweiligen<br />

Kursumfang von mindestens 20 Stunden.<br />

Für dieses Engagement bedanke<br />

ich mich herzlich“, so Claudia Zinke.<br />

Die Schulen wurden gerade in den letzten<br />

fünf Jahren mit Computern,<br />

Notebooks und Interactive Whiteboards<br />

ausgestattet.<br />

Während sich Anfang 2005 noch mehr<br />

als 11 Schüler einen PC teilten, liegt das<br />

Verhältnis heute bei rund 1 zu 6. Über<br />

1.000 Whiteboards sind in den <strong>Berlin</strong>er<br />

Schulen derzeit in Betrieb. Fast die Hälfte<br />

davon hat die Senatsverwaltung für<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />

in den letzten Jahren finanziert. „Wir<br />

zahlen den Schulträgern einen Zuschuss<br />

für die notwendigen Vernetzungsarbeiten<br />

in den Schulen und die Wartungsarbeiten.<br />

Dafür haben wir den Lehrmittelansatz<br />

für die Schulen seit 2008<br />

um über 14 Mio. Euro erhöht - auch<br />

wenn dies eigentlich in der Zuständigkeit<br />

der bezirklichen Schulträger liegt“,<br />

betonte Staatssekretärin Claudia Zinke.<br />

<strong>Berlin</strong> ist nicht nur mit diesem integrierten<br />

Konzept für <strong>IT</strong>-gestützte Bildung<br />

bundesweit gut aufgestellt: Einzigartig<br />

ist das Angebot der Masterplan-<br />

Leitprojekte. Bei dem Projekt eTwinning<br />

geht es darum, dass sich Schülerinnen<br />

und Schüler in Europa auf ein gemeinsames<br />

Projekt einigen und daran über das<br />

Internet arbeiten. Hier ist <strong>Berlin</strong> bundesweit<br />

führend. Auch in diesem Jahr<br />

sind es die <strong>Berlin</strong>er Schulen, die von<br />

einer unabhängigen Jury mit den meisten<br />

Qualitätssiegeln ausgezeichnet wurden.<br />

Als neues Leitprojekt zum Einsatz<br />

im Unterricht ist das „Internet-Seepferdchen“<br />

hinzugekommen. Im Rahmen dieses<br />

Projekts, das vorerst für die Grundschulen<br />

angeboten wird, erlernen die<br />

Schülerinnen und Schüler die rechtssichere,<br />

effiziente, sozialverantwortliche<br />

und kreative Nutzung des Internets.<br />

In den vergangenen Jahren wurden für<br />

die Umsetzung des Masterplans Lottomittel<br />

und europäisches Fördergeld eingesetzt.<br />

„Ich bin der Stiftung Deutsche<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Klassenlotterie <strong>Berlin</strong> dankbar, dass sie uns bis zum Jahr 2014 mit insgesamt 13,5<br />

Mio. Euro unterstützt“, sagte Staatssekretärin Claudia Zinke. Dazu kommen noch<br />

einmal ca. 8,5 Mio. Euro von der EU und jährlich rund 1,2 Mio. Euro aus dem<br />

Landeshaushalt.<br />

Weitere Informationen zum „eEducation <strong>Berlin</strong> Masterplan“ finden sich unter:<br />

http://www.masterplan.be.schule.de/ (LPD)<br />

<br />

Im Gespräch mit der Landesredaktion <strong>Berlin</strong>.de zum „<strong>Berlin</strong>er<br />

Wissensmanagement“ in der <strong>Berlin</strong>er Senatskanzlei<br />

Wissen braucht Management und Methode<br />

Mit der Umsetzung des Projektes <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement weicht die<br />

redundante Pflege von Online-Dienstleistungskatalogen klaren redaktionellen<br />

Zuständigkeiten für einzelne Aufgabenbereiche. Das zentrale<br />

Projektziel, ein neuer Online-Verwaltungsführer, soll sich durch mehr Arbeitseffizienz<br />

sowie eine verbesserte Qualität und Aktualität der online bereitgestellten<br />

Informationen auszeichnen. „Die Bürger in Zehlendorf müssen schließlich die<br />

gleichen Unterlagen zur Beantragung eines Personalsausweises mitbringen wie in<br />

Friedrichshain“, erläutert Projektleiter Burckhard Wodtke die Kernidee des neuen<br />

Redaktionsprinzips.<br />

Foto: Eugene Kuklev - Fotolia.de<br />

Die Projektgruppe <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement setzte sich aus Vertretern mehrerer<br />

Verwaltungen zusammen. Burckhard Wodtke, die stellvertretende Projektleiterin<br />

Marina Wöpke und Sascha Krajan, zuständig für die technische Koordination,<br />

arbeiten in der Landesredaktion für den Online-Auftritt von <strong>Berlin</strong>.de. Mit den<br />

inhaltlichen Schnittmengen der Online-Informationen sind sie aus ihrem Arbeitsalltag<br />

vertraut. „Als Mitarbeiter der Landesredaktion sieht man, dass zahlreiche<br />

öffentliche Institutionen <strong>Berlin</strong>s an der Ausweitung ihres Online-Angebotes <br />

2/11 19


arbeiten. Da liegt der Gedanke nahe,<br />

diese Quellen in einer Wissensbasis zusammenzuführen“,<br />

erläutert Sascha<br />

Krajan seinen Zugang zum Projektziel.<br />

Glücklicherweise stießen sie mit diesem<br />

Bestreben bei der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

auf große Resonanz. Burckhard Wodtke<br />

betont die grundsätzlich aufgeschlossene<br />

Stimmung in vielen Fachbereichen<br />

der Bezirks- und Senatsverwaltungen.<br />

Und sah sich Marina Wöpke bei ihrer<br />

Tour durch die Behörden gelegentlich<br />

zunächst mit einem „Ach, noch mehr<br />

Arbeit!?“ konfrontiert, „so realisierten<br />

die Beteiligten schnell, dass die Arbeit<br />

nicht mehr, sondern im Ergebnis weniger<br />

wird“.<br />

Erfahrungswissen aufgreifen<br />

Neben der Aufgeschlossenheit der einzelnen<br />

Institutionen hebt das Projektteam<br />

der Senatskanzlei auch die Erfahrungen<br />

aus anderen Projekten wie der<br />

D115 als Erfolgsfaktor hervor. Die Projektgruppe<br />

„<strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement“<br />

musste das Rad nicht neu erfinden.<br />

Die kompetenten Kolleginnen und<br />

Kollegen hatten vielmehr die schwierige<br />

Aufgabe, die bereits im Land <strong>Berlin</strong> vorhandenen<br />

<strong>IT</strong>-Verfahren und Informationsdienstleistungen<br />

zusammenzuführen<br />

und ein umfassendes und qualitativ gutes<br />

Informationsangebot für alle Internetnutzer<br />

von <strong>Berlin</strong>.de - sowohl <strong>IT</strong>technisch<br />

als auch inhaltlich - zu konzipieren“,<br />

hält Marina Wöpke fest, „gerade<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> war durch die Erfahrungen<br />

mit der D115 eine wichtige<br />

Unterstützung“.<br />

Bundesweite Zusammenarbeit<br />

Im Projektverlauf griffen so viele Zahnräder<br />

ineinander, dass in der Gruppe das<br />

Gefühl entstand, „<strong>Berlin</strong> hat nur auf<br />

diesen Impuls gewartet“. Ein wichtiger<br />

Impulsgeber war aber auch die nationale<br />

E-Government-Strategie „Deutschland<br />

Online“ und die damit verbundene<br />

Erarbeitung eines bundesweiten Leistungskatalogs<br />

(LeiKa). Burckhard<br />

Wodtke ist Mitglied der LeiKa-Arbeitsgruppe<br />

auf Bundesebene und sieht <strong>Berlin</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Foto: Senatskanzlei <strong>Berlin</strong> / Thomas - Marina Wöpke, Burckhard Wodtke, Sascha<br />

Krajan (v.l.n.r.)<br />

im Bundesvergleich gut aufgestellt: „Im konsequenten Einsatz der Fachbereiche als<br />

Online-Redakteure gehört <strong>Berlin</strong> bundesweit zur Spitzengruppe. Und obwohl jedes<br />

Land technische Eigenlösungen hat, die auf der Software des jeweiligen Internetauftritts<br />

des Landes basieren, profitieren wir von der gemeinsamen Entwicklung“. So<br />

kann man beispielsweise im bundesweiten „Leistungsviewer“ sehen, wie andere<br />

Bundesländer ihre Dienstleistungen beschreiben. Und einige davon unterscheiden<br />

sich naturgemäß nicht stark von jenen, die im Land <strong>Berlin</strong> erbracht werden. Copyand-paste<br />

ist, Qualitätskontrolle vorausgesetzt, hier ausnahmsweise ohne Quellenangabe<br />

erlaubt und sogar erwünscht. „Die so geschaffenen Informationsquellen lassen<br />

sich dabei nicht nur für das <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement nutzen, sondern auch als<br />

Wissensbasis für den ’Einheitlichen Ansprechpartner (EU-DLR), für D115 oder den<br />

’Behördenfinder Deutschland‘“, zeigt sich Sascha Krajan von dem Ansatz des LeiKa<br />

überzeugt.<br />

So startet <strong>Berlin</strong><br />

Aber nicht nur bei der Einbindung der Fachredakteure ist <strong>Berlin</strong> gut aufgestellt. Auch<br />

der Zeitplan für die Umsetzung des Projekts <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement stimmt.<br />

Die Schulungen laufen, die <strong>IT</strong>-Verantwortlichen sind festgelegt, die Amtsleiter<br />

benennen die letzten Fachredakteure. Ein denkbares Ziel für den Startschuss am 16.<br />

Mai ist die Darstellung der Top 100 Leistungen der zentralen Behördenrufnummer<br />

115. „Wir stehen im stetigen Dialog mit den Verantwortlichen, bieten unsere<br />

Unterstützung an und fragen, ob etwas fehlt“, fasst Marina Wöpke die Arbeitsschwerpunkte<br />

vor dem offiziellen Start zusammen. Neue Wege wurden beim<br />

Projektmanagement der Softwareentwicklung eingeschlagen. Dazu Sascha Krajan:<br />

„Wir haben auf eine agile und bedarfsorientierte gemeinsame Entwicklung mit uns<br />

als <strong>IT</strong>-Dienstekoordinator gesetzt. Eine Herausforderung auch für das Dienstleister-<br />

Team von <strong>Berlin</strong>Online. Die Ergebnisse dieser Arbeitsweise sprechen für diesen<br />

Weg“.<br />

Perspektiven im Hinterkopf<br />

Gemeinsam weiterentwickeln möchte man sich auch bei der stetigen Erweiterung<br />

des <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagements. „Der neue Verwaltungsführer bietet den <br />

2/11 20


öffentlichen Institutionen <strong>Berlin</strong>s<br />

die Möglichkeit, über mehr zu informieren<br />

als Verwaltungsdienstleistungen. So<br />

ist die Verknüpfung der elektronischen<br />

Terminvereinbarung mit der Dienstleistungsdatenbank<br />

für viele Bereiche<br />

hergestellt.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Zu den nächsten Zielen zählen zudem<br />

das Einstellen von fremdsprachigen<br />

Übersetzungen und eine denkbare Anbindung<br />

an das interne Prozessregister.<br />

Die Verknüpfung der Dienstleistungen<br />

mit Online-Formularen wird begrüßt,<br />

die eigenen Einflussmöglichkeiten<br />

hierauf jedoch als gering angesehen.<br />

„Das was angeboten wird, liegt nicht in<br />

der Regie der Senatskanzlei“ stellt Marina<br />

Wöpke klar und Sascha Krajan ergänzt:<br />

„Wir können die technischen Schnittstellen,<br />

wie z. B. für die Anbindung an<br />

Online-Formulare, schaffen, aber die<br />

Initiative muss von den Behörden ausgehen“.<br />

Mit Freude bei der Sache<br />

Insbesondere der Start des Projekts erforderte<br />

Engagement und Durchhaltevermögen.<br />

Burckhard Wodtke: „Was<br />

wollen wir genau, wie soll das Projekt im<br />

Detail ablaufen – der Beginn eines so<br />

komplexen Vorhabens ist nie einfach“.<br />

„Aber wenn man dann die Schulungen<br />

am neuen System durchführt und merkt,<br />

dass es den Kollegen schlichtweg Spaß<br />

macht, mit der neuen Software zu arbeiten<br />

und ihr Leistungsangebot öffentlich<br />

zu machen, ist der Anfang vergessen“,<br />

hält Marina Wöpke fest.<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />

• innovativ<br />

• qualitätsorientiert<br />

• wirtschaftlich<br />

• umweltgerecht<br />

Informations- und Service-Portal der Geschäfts- und Koordinierungsstelle (GK<br />

LeiKaPlus/BFD). Dieses Portal bietet u.a. Informationen rund um den Themenkreis<br />

Leistungskatalog (LeiKa) - http://www.gk-leika.de/<br />

„Wenn man die erste Beschreibung einer<br />

Dienstleistung im Livesystem einstellt,<br />

steigt die Vorfreude auf das Ergebnis. Es ist einfach schön zu wissen, dass man<br />

in diesem Team am Ergebnis mitgewirkt hat“, ergänzt Sascha Krajan. „Besonders<br />

gefreut hat mich auch die wachsende Akzeptanz des Projekts an der politischen<br />

Spitze“, lenkt Burckhard Wodtke den Blick auf einen wichtigen Baustein für weitere<br />

Erfolge und schließt mit dem Appell an die <strong>Berlin</strong> Verwaltung: „Wir hoffen, dass alle<br />

auf diesen Zug aufspringen – man kann uns jederzeit anrufen“. (EB)<br />

<br />

Dienstleistungsdatenbank für das Land <strong>Berlin</strong><br />

Katrin Dirksen vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> interviewte Staatssekretär Dr. Richard<br />

Meng zum Thema „Wissensmanagement“ (siehe vorstehenden Beitrag).<br />

Staatssekretär Dr. Richard Meng ist der Sprecher des Senats und Chef des<br />

Presse- und Informationsamtes. Das Presse- und Informationsamt des Landes <strong>Berlin</strong><br />

(PIA) ist die Abteilung Presse, Information und Medien der <strong>Berlin</strong>er Senatskanzlei.<br />

Es ist direkt dem Regierenden Bürgermeister von <strong>Berlin</strong> zugeordnet.<br />

Welche Ziele werden mit der neuen Dienstleistungsdatenbank für das Land<br />

<strong>Berlin</strong> erreicht?<br />

Sie ist ein Meilenstein auf dem langen Weg, Onlinekommunikation der Verwaltung<br />

selbstverständlich zu machen. Die Zuständigkeiten für die Darstellung von einzelnen<br />

Verwaltungsdienstleistungen sind ja klar verteilt und die fachliche Ebene ist in alle<br />

Vorbereitungsarbeiten unmittelbar einbezogen. So wird die neue, direkte Art der<br />

Kommunikation via Internet auch in der Verwaltung nun immer mehr Teil <br />

2/11 21


des Arbeitsalltags. Das ist ein<br />

Prozess, der seit Jahren läuft und auch<br />

noch Jahre brauchen wird. Heute ist,<br />

wenn man es alles in allem betrachtet, die<br />

Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger<br />

nach Onlinedienstleistungen immer<br />

noch größer als das Angebot. Mit anderen<br />

Worten: Unsere Kundinnen und<br />

Kunden erwarten mehr an Überblick<br />

und praktischem Nutzen - und deshalb<br />

ist dieser Meilenstein so wichtig.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wodurch zeichnet sich das <strong>Berlin</strong>er<br />

Wissensmanagement mit der neuen<br />

Dienstleistungsdatenbank aus?<br />

Mit dem <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement<br />

unterstreicht die Verwaltung ihre Rolle<br />

als Dienstleister. Verwaltungschinesisch<br />

war gestern. Bürger und Bürgerinnen<br />

sind Kunden und nicht Bittsteller. Deswegen<br />

sind wir in der Pflicht, Informationen<br />

so aufzubereiten, dass die Menschen etwas<br />

damit anfangen können. Das oft bemühte<br />

Beispiel mit den fünf erfolglosen<br />

Anrufen auf der Suche nach dem<br />

Zuständigen wird bald der Vergangenheit<br />

angehören. Die Behördenauskunft unter<br />

der Nummer 115 war schon ein Schritt in<br />

diese Richtung und die neue<br />

Dienstleistungsdatenbank ist ein ganz<br />

wichtiger weiterer Schritt.<br />

Was verändert sich für die Bürger?<br />

Beim Aufbau der neuen Dienstleistungsdatenbank<br />

wurde aus Sicht der Nachfragenden<br />

gedacht. Deswegen wird die<br />

Informationssuche schneller und effektiver,<br />

die Informationsdarstellung übersichtlicher.<br />

Doch auch wenn wir mit<br />

dem neuen Angebot die Schwelle für die<br />

Nutzung von Onlinediensten senken,<br />

gilt doch weiter: Die Möglichkeit eines<br />

persönlichen Kontakts bleibt unverzichtbar.<br />

Das Internet ersetzt ihn zunehmend<br />

bei Routinefragen, das stimmt -<br />

und es ist vielfach ja auch praktisch.<br />

Überall da, wo persönliche Beratung nötig<br />

ist, erleichtern es unsere Informationsangebote,<br />

die richtigen Ansprechpartner<br />

zu finden.<br />

Erhoffen Sie sich eine Reaktion der<br />

Behörden auf das neue Angebot?<br />

Foto: Senatskanzlei <strong>Berlin</strong> - Der Sprecher des Senats und Chef des Presse- und<br />

Informationsamtes <strong>Berlin</strong>, Dr. Richard Meng.<br />

Sicher gibt es am Anfang immer so etwas wie eine Fremdheitsschwelle. Aber das<br />

Internet ist ja überall längst Teil des Arbeitsalltags geworden, auch in den Behörden.<br />

Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort wird durch den Onlineservice<br />

leichter und effektiver. Ich bin mir sicher, dass diese Entwicklung ansteckend wirkt<br />

und noch mehr Lust darauf macht, die eigene Arbeit im Netz zu präsentieren.<br />

Sind Erweiterungen der Dienstleistungsdatenbank in Planung? Etwa die<br />

Verknüpfung der Dienstleistungen mit Formularen?<br />

Ich sehe da schon eine schrittweise Revolution des Behördenalltags - eine Entwicklung<br />

aber auch, die über Generationen voran geht. Die Verknüpfung der Datenbank<br />

mit dem Termin- und Zeitmanagement war in diesem Zusammenhang ein ganz<br />

wichtiger Schritt. Die Ausweitung des Wissensmanagements, die Verknüpfung der<br />

Dienstleistungen mit Formularen – der weitere Weg ist vorgezeichnet.<br />

Wir als Regierungszentrale sind motiviert, bei diesem Weg voranzugehen. Dabei<br />

möchte ich jedoch darauf bestehen, dass wir zwar Vorbild sein wollen und den Weg<br />

ebnen - gehen muss aber Jeder selbst. Das bedeutet: Hier kann nichts auf Spezialisten<br />

delegiert werden, hier geht es schrittweise um neue Akzente im Alltag aller. Durch<br />

die sehr gute Arbeit des Teams der Senatskanzlei um Herrn Wodtke und der<br />

Projektgruppe „<strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement“ sowie den Programmier- und Serviceleistungen<br />

von <strong>Berlin</strong>Online wird die Möglichkeit zur Onlinekommunikation jetzt<br />

für alle weiter verbessert.<br />

<br />

E-Government: Deutschland macht großen Sprung<br />

nach vorne - Services in Europa deutlich verbessert<br />

<strong>Berlin</strong> - Im Durchschnitt sind 82 Prozent der 20 wichtigsten Behörden<br />

dienstleistungen in den Staaten der Europäischen Union sowie Kroatien,<br />

Island, Norwegen, der Schweiz und der Türkei vollständig online umgesetzt.<br />

Mit einem Zuwachs von 13 Prozentpunkten im Vergleich zu 2009 hat sich damit die<br />

Situation deutlich verbessert. Am besten schneiden Österreich, Italien, <br />

2/11 22


Malta, Portugal und Schweden ab.<br />

Der durchschnittliche Grad der Online-<br />

Verfügbarkeit von Dienstleistungsangeboten<br />

ist ebenfalls gestiegen - auf 90<br />

Prozent. Österreich, Irland, Malta und<br />

Portugal liegen bei diesem Aspekt ganz<br />

vorne, dicht gefolgt von Deutschland<br />

und Schweden. Schlusslichter sind Zypern<br />

und Griechenland. Dies zeigt die<br />

neunte Benchmark-Studie der EU-Kommission<br />

zum E-Government in Europa,<br />

die von Capgemini, dem Rand Europe<br />

Institut, dem Analystenhaus IDC und<br />

dem Dänischen Technologie Institut<br />

durchgeführt wurde. Die Studie dokumentiert<br />

seit 2001 jährlich den Fortschritt<br />

von eGovernment in Europa und<br />

ist in der diesjährigen Ausgabe inhaltlich<br />

deutlich breiter angelegt als bisher. Basis<br />

der Studie bildet die Untersuchung von<br />

mehr als 10.000 Behördenwebseiten in<br />

allen 32 Teilnehmerländern.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Nachholbedarf bei Angebotsbündelung<br />

Die deutschen Webportale werden hinsichtlich ihrer Gestaltung als bürgerorientiert<br />

erlebt, haben zufriedenstellende Werte im Bereich Benutzerfreundlichkeit, weisen<br />

jedoch noch großen Nachholbedarf bei der Vernetzung der einzelnen Angebote auf.<br />

Mit nur 13 erreichten Prozentpunkten ist der Abstand zum EU-Durchschnitt von 77<br />

Prozentpunkten sehr groß.<br />

Fortschritte beim eProcurement<br />

Die öffentliche Hand wickelt ihren Einkauf von Jahr zu Jahr stärker über elektronische<br />

Prozesse ab. Dies steigert die Transparenz, ermöglicht Einsparungen beim<br />

Einkauf und trägt so zur Haushaltskonsolidierung bei. Hier verbessert sich Deutschland<br />

von 71 Prozent (2009) auf 79 Prozent und liegt damit leicht über dem EU-<br />

Durchschnitt. Betrachtet man ausschließlich die Prozessschritte vor der Auftragsvergabe,<br />

so schneidet Deutschland allerdings schlechter ab als die EU-Vergleichsgruppe.<br />

Hier zeigt sich, dass es im föderalen Deutschland aufgrund der Vielzahl von<br />

Vergabeportalen immer noch schwierig ist, von einer Ausschreibung zu erfahren.<br />

Deutschland holt wieder auf<br />

Im Ergebnis der diesjährigen Studie sind<br />

in Deutschland 95 Prozent der 20 untersuchten<br />

Dienstleistungen vollständig<br />

online verfügbar, was gegenüber 2009<br />

einer Verbesserung von 21 Prozentpunkten<br />

entspricht. Damit hat sich Deutschland<br />

im Gesamtranking auf den zwölften<br />

Platz verbessert, liegt aber damit<br />

immer noch hinter der Platzierung aus<br />

der Untersuchung von 2007 (Platz 8).<br />

„Erklärtes Ziel ist der Vorstoß in die<br />

Spitzengruppe. Um dies erreichen zu<br />

können, bedarf es in den kommenden<br />

Jahren allerdings noch einiger Anstrengungen“,<br />

bewertet Tom Gensicke, Leiter<br />

Public Services bei Capgemini<br />

Consulting, das Ergebnis. Beim Grad<br />

der Online-Verfügbarkeit, die anhand<br />

einer fünfstufigen Skala gemessen wird,<br />

erreicht Deutschland 99 Prozent und<br />

verbessert sich vom zwölften auf den<br />

sechsten Rang. Gleichauf liegen Italien<br />

und Schweden. Hier zeigt sich der<br />

Aufwärtstrend deutlich: 2009 erreichte<br />

Deutschland 10 Prozentpunkte weniger<br />

und rangierte im Mittelfeld.<br />

Foto: Kheng Guan Toh - Fotolia.de<br />

Steiniger Weg an die Spitze<br />

Obwohl die Ergebnisse der diesjährigen Studie vielversprechend sind, wird es in den<br />

kommenden Jahren darauf ankommen, die Onlineangebote der Behörden weiter zu<br />

entwickeln. In dieser Hinsicht bewertet die Studie den in Deutschland neu geschaffenen<br />

<strong>IT</strong>-Planungsrat als übergreifende Koordinierungsstelle positiv. „Nur wenn wir<br />

E-Government-Dienstleistungen auch auf Länder- und kommunaler Ebene stärker<br />

ausbauen und Querverbindungen schaffen, wird Deutschland eine europäische<br />

Spitzenposition erreichen und wettbewerbsfähig bleiben“, so Tom Gensicke. Auch<br />

muss dem Wandel in der Gesellschaft Rechnung getragen werden, der immer mehr<br />

engagierte, technisch versierte Bürger hervorbringt.<br />

„Die Wirtschaftskrise und der demographische Wandel zwingen die Regierungen ihr<br />

Handeln zu überdenken. Mehrere hundert Millionen Bürger sind nicht nur auf <br />

2/11 23


die öffentliche Verwaltung angewiesen,<br />

sie wollen vielmehr eine neue,<br />

interaktive Beziehung zu ihren Regierungen<br />

aufbauen“, sagte Neelie Kroes,<br />

EU-Kommissarin für die Digitale Agenda,<br />

als sie im Dezember 2010 den neuen<br />

eGovernment Action Plan <strong>2011</strong>-2015<br />

vorstellte.<br />

Die Studie steht zum Download bereit<br />

unter: http://www.presseportal.de/<br />

go2/egovernment-benchmark-<strong>2011</strong><br />

(OTS)<br />

<br />

ELSTER: 8,6 Millionen<br />

Steuererklärungen per<br />

Internet<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Nutzerzahl der Elektronischen<br />

Einkommensteuerklärung<br />

(ELSTER) ist im<br />

vergangenen Jahr weiter angestiegen.<br />

2010 wurden 8,6 Millionen Einkommensteuerklärungen<br />

online abgegeben.<br />

Das waren 4 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Dies teilt der Hightech-Verband<br />

B<strong>IT</strong>KOM mit. „Gut ein Viertel aller<br />

Steuererklärungen wird von den Steuerpflichtigen<br />

oder ihren Steuerberatern<br />

elektronisch erstellt und übermittelt. Hier<br />

ist noch Luft nach oben“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Prof.<br />

Dieter Kempf. Die Nutzung ließe sich<br />

erhöhen, wenn die Bedienung der amtlichen<br />

Steuer-Software vereinfacht würde.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die elektronische Steuererklärung bietet<br />

zahlreiche Vorteile gegenüber der<br />

Abgabe auf Papier. Das kostenlose Programm<br />

„ElsterFormular“ der Finanzverwaltung<br />

ermöglicht eine Probeberechnung<br />

der Steuernachzahlung bzw.<br />

Steuererstattung. Vorher führt es eine<br />

Plausibilitätsprüfung der Daten durch<br />

und weist den Steuerzahler auf widersprüchliche<br />

Eingaben hin. „Diese Prüfung<br />

hat durchaus Tücken, da der Nutzer<br />

nicht immer auf Anhieb erkennt,<br />

warum eine Eingabe abgelehnt wird“,<br />

sagte Kempf. Wer sich in der steuerrechtlichen<br />

Terminologie (Sonderausgaben,<br />

Werbungskosten etc.) nicht auskennt, wird nicht bei allen Feldern sofort<br />

wissen, was dort einzutragen ist. Hier muss das Programm aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM<br />

mehr Informationen liefern. ElsterFormular kann deshalb kein Ersatz für eine<br />

professionelle Steuerberatungssoftware kommerzieller Anbieter oder die fachkundige<br />

Beratung eines steuerlichen Beraters sein.<br />

Ein weiterer Vorteil der Abgabe der Steuererklärung auf elektronischem Weg ist die<br />

kurze Wartezeit. In der Regel kommt der Bescheid innerhalb von zwei bis drei<br />

Wochen nach Einreichung, da die Finanzämter die ELSTER-Anträge bevorzugt<br />

bearbeiten. Auf Wunsch versendet die Behörde zusätzlich einen elektronischen<br />

Steuerbescheid, der anzeigt, an welchen Punkten das Finanzamt von der Erklärung<br />

abgewichen ist. (PM)<br />

<br />

Vitako veröffentlicht Handlungsleitfaden für nPA<br />

Leitfaden für Kommunen<br />

<strong>Berlin</strong> - Vitako hat einen Leitfaden inklusive Musteranträge erstellt, mit deren<br />

Hilfe Kommunen Zertifikate für das Auslesen von Daten zur eindeutigen<br />

Identifizierung von Bürgern aus dem neuen Personalausweis (eID-Funktion)<br />

beantragen können. Der Leitfaden stellt zwei Szenarien für den Einsatz des neuen<br />

Personalausweises in kommunalen Portalen vor: Zum einen wie ein Bürgerkonto<br />

angelegt und zur Abwicklung von Online-Services genutzt werden kann. Zum<br />

anderen wie der nPA temporär für kommunale Online-Dienste einzusetzen ist.<br />

Kommunen müssen für beide Szenarien eigene Berechtigungszertifikate beantragen,<br />

bevor sie die eID-Funktionen des neuen Personalausweises für die genannten E-<br />

Government Services nutzen können. Die Zertifikate werden von der Vergabestelle<br />

für Berechtigungszertifikate (VfB) im Bundesverwaltungsamt vergeben. Wenn Kommunen<br />

die vorbereiteten Musteranträge von Vitako nutzen, wird die Vergabestelle<br />

die Anträge schnell und anstandslos genehmigen.<br />

Legt ein Bürger in einem kommunalen Portal ein Bürgerkonto an, werden Name,<br />

Vorname, Adresse und Geburtsdatum aus dem Ausweis ausgelesen, gespeichert und<br />

automatisch in die jeweiligen Anträge übernommen. Bei der temporären Nutzung<br />

werden die benötigten Daten nicht dauerhaft gespeichert, sondern nur einmal<br />

ausgelesen. Die Anleitung hat Vitako in Kooperation mit der Stadt Hagen und der<br />

Datenzentrale Baden Württemberg erstellt, sie wurde mit der Vergabestelle für<br />

Berechtigungszertifikate (VfB) im Bundesverwaltungsamt abgestimmt. (Doenload<br />

Handlungsleitfaden http://www.vitako.de/veroeffentlichungen/eigene/<br />

Documents/Musterantrag_final.pdf).<br />

Vitako ist die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in<br />

Deutschland. Zurzeit gehören 54 <strong>IT</strong>-Dienstleister aus 14 Bundesländern dem<br />

bundesweiten Netzwerk an. Insgesamt betreuen die Mitgliedsunternehmen über<br />

500.000 <strong>IT</strong>-Arbeitsplätze in mehr als 10.000 Kommunen. (PM) <br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

2/11 24


Vitako fordert<br />

frühzeitige<br />

Einbeziehung bei <strong>IT</strong>-<br />

Großprojekten<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mehrere Millionen Nicht-EU-Bürger<br />

leben hierzulande mit ausländischem<br />

Pass und einer Aufenthaltserlaubnis für<br />

Deutschland. Für diese Gruppe wird<br />

der elektronische Aufenthaltstitel nach<br />

dem Vorbild des neuen Personalausweises<br />

eingeführt. Das digitale Dokument<br />

soll biometrische Merkmale (zwei Fingerabdrücke<br />

und ein Lichtbild) sowie<br />

weitere technische Standards für den<br />

Schutz vor Fälschungen enthalten und<br />

auch die elektronische Identifizierung<br />

(eID) ermöglichen. Schon jetzt steht<br />

allerdings fest, dass die Änderungsterminals<br />

in den Bürgerämtern, mit denen<br />

Daten auf den neuen Personalausweis<br />

geschrieben werden können, nicht kompatibel sind mit dem für den elektronischen<br />

Aufenthaltstitel. Entsprechend werden sich die Beschäftigten in Bürgerämtern<br />

erneut mit zusätzlicher Technik vertraut machen müssen - vermeidbarerweise, wenn<br />

man von vorneherein die kommunale <strong>IT</strong>- und Organisationsexpertise stärker einbezogen<br />

hätte.<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleister, Vitako, hält es für<br />

dringend erforderlich, sehr viel intensiver<br />

in das Projekt zur Einführung des<br />

elektronischen Aufenthaltstitels (eAT)<br />

einbezogen zu werden. Mit ihrem technischen<br />

und kommunalen Knowhow<br />

stehen die öffentlichen <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

den Verantwortlichen beim Bundesministerium<br />

des Innern (BMI) und auch<br />

bei der Bundesdruckerei gerne unterstützend<br />

zur Seite.<br />

Vitako und seine Mitglieder haben die<br />

Einführung des neuen Personalausweises<br />

(nPA) im vergangenen Jahr intensiv<br />

unterstützt und begleitet, obwohl sich<br />

das Großprojekt des BMI als ein<br />

hindernisreicher Einführungsparcours<br />

erwies: zeitliche Verzögerungen, fehlende<br />

oder fehlerhafte Hardware in den<br />

Bürgerämtern und mangelhafte Kommunikation<br />

zwischen den involvierten<br />

Stellen. Vor allem durch eine koordinierte<br />

und gebündelte Kommunikationspolitik<br />

hätte manche Verwirrung vermieden<br />

werden können. Dies sollte sich<br />

beim elektronischen Aufenthaltstitel<br />

nicht wiederholen.<br />

Foto: Piotr Sikora - Fotolia.de<br />

„Bei künftigen E-Government- und <strong>IT</strong>-Projekten - besonders solchen, die mehrere<br />

Verwaltungsebenen betreffen - sollte frühzeitig auf das umfangreiche Wissen und die<br />

große Erfahrung der öffentlichen <strong>IT</strong>-Dienstleister zurückgegriffen werden“, sagt<br />

Vitako-Vorstandsvorsitzender Peter Kühne. „Die Vitako-Mitglieder verfügen über<br />

ein ausgesprochen großes Knowhow mit kommunalen <strong>IT</strong>-Infrastrukturen. Außerdem<br />

besitzen Sie genügend Erfahrung in der Organisation von Kommunikationsprozessen<br />

bei Großprojekten in Kommunen sowie bei der Gestaltung von Einführungsprojekten.<br />

Die Nutzung dieses Wissens und der hervorragenden Beziehungen<br />

der <strong>IT</strong>-Dienstleister zu ihren kommunalen Kunden sind aus meiner Sicht<br />

erfolgskritisch für Projekte wie die Einführung des nPA oder jetzt in Kürze des eAT.<br />

Gerne bringen wir unser Wissen in solche komplexen <strong>IT</strong>-Prozesse ein.“<br />

Angesichts der bevorstehenden Einführung des elektronischen Aufenthaltstitels<br />

(eAT) zum 1. September <strong>2011</strong> erscheint eine sofortige und intensive Einbeziehung<br />

der öffentlichen <strong>IT</strong>-Dienstleister als zwingend notwendig - denn wie beim nPA<br />

müssen <strong>IT</strong> und Prozesse termingerecht in den Kommunen funktionieren. (PM) <br />

Open Government als Innovationstreiber für den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

Dortmund - Bürger und Wirtschaft möchten sich am politischen Geschehen<br />

beteiligen und Einfluss auf Entscheidungen nehmen. Dieses Selbstverständnis<br />

hat zum Thema Open Government geführt. Mit modernen Web<br />

2.0-Technologien lassen sich diese Anforderungen nach mehr Transparenz, <br />

2/11 25


Einflussnahme und einem intensiveren<br />

Austausch realisieren. MATERNA<br />

betrachtet Open Government vor allem<br />

als Innovationstreiber für die Wirtschaft.<br />

Auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> informierte das<br />

Unternehmen über sein Angebot, Open<br />

Government in der öffentlichen Verwaltung<br />

umzusetzen. Es realisiert Portalplattformen<br />

und berät die Verwaltung<br />

dabei, Bürgern und Wirtschaft die Chancen<br />

von Open Government näher zu<br />

bringen. Darüber hinaus engagiert sich<br />

die Firma aktiv als Mitglied des <strong>IT</strong>-<br />

Gipfels der Bundesregierung beim Thema<br />

Open Government.<br />

Praxisbeispiel Open Government:<br />

Echtzeit-Verkehrsdaten<br />

Ein konkretes Praxisbeispiel für Open<br />

Data ist der Mobilitätsdaten-Marktplatz,<br />

den die Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt) derzeit im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

realisiert. Mit diesem Projekt<br />

wird erstmals ein zentrales Portal realisiert,<br />

das die verfügbaren dynamischen Echtzeit-Verkehrsdaten<br />

einzelner Organisationen<br />

bereitstellt. Im Portal können die<br />

Organisationen und Firmen ihre verkehrsrelevanten<br />

Online-Daten anbieten und<br />

handeln. Die BASt definiert hierfür gemeinsam<br />

mit allen Interessensgruppen den<br />

organisatorischen Rahmen und schafft die<br />

notwendige Planungssicherheit für die Teilnehmer.<br />

Derzeit entwickelt MATERNA<br />

die neue Plattform und übernimmt künftig<br />

den Pilotbetrieb.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

GISA demonstrierte elektronische Akte im<br />

Praxiseinsatz bei Landesbehörden<br />

Hannover - Die E-Government-Experten der GISA GmbH demonstrierten<br />

auf der diesjährigen CeB<strong>IT</strong> an Praxisbeispielen, wie Softwarelösungen des<br />

Herstellers PDV in Landesbehörden an deren Verwaltungsabläufe angepasst<br />

werden und zur Umsetzung von E-Geovernment beitragen.<br />

Ein Beispiel ist das Projekt eGo-KüF, diese ungewöhnliche Abkürzung steht für das<br />

<strong>IT</strong>-Projekt zur Einführung einer E-Government-Lösung im Land <strong>Berlin</strong> für die<br />

Förderung von Künstlerinnen und Künstlern, Projekten sowie „Freien Gruppen“.<br />

Ziel des Projekts war die Realisierung eines Fachverfahrens zur Bearbeitung und<br />

Verwaltung von Förderanträgen. Die GISA hat die DOMEA-zertifizierte<br />

Dokumentenmanagement-Lösung VISkompakt an die spezifischen Anforderungen<br />

der Kulturverwaltung des <strong>Berlin</strong>er Senats angepasst und anschließend eingeführt.<br />

Die GISA GmbH ist außerdem Rahmenvertragspartner des Sächsischen Staatsministerium<br />

des Innern bei der Einführung eines Dokumentenmanagementsystems<br />

in den sächsischen Behörden und Einrichtungen. Der Freistaat möchte damit<br />

landesweit eine elektronische Aktenbearbeitung einrichten, um im Rahmen der E-<br />

Government-Strategie des Landes die Verwaltungsabläufe zu straffen. Abrufe aus<br />

diesem Rahmenvertrag erfolgten bereits durch die Landesdirektion Sachsen, die<br />

Sächsische Landesfeuerwehrschule oder das Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft<br />

und Kunst.<br />

Chancen nutzen<br />

Vor Open Government kann sich heute<br />

keine moderne Verwaltung verschließen.<br />

Der öffentlichen Verwaltung bieten<br />

sich viele neue Möglichkeiten, sich<br />

positiv zu positionieren und Transparenz<br />

über die Verwaltungsaktivitäten zu<br />

schaffen. Open Government bietet enormes<br />

Potenzial, die Verwaltung gegenüber<br />

Bürgern und der Wirtschaft aufzuwerten<br />

und schafft Mehrwerte für alle<br />

Beteiligten. Dank des <strong>IT</strong>-Gipfels ist das<br />

Thema bereits auf Bundesebene angekommen,<br />

so dass aktiv an den Herausforderungen<br />

in Bezug auf erhöhten Aufwand<br />

und Sicherheitsaspekte gearbeitet<br />

wird. (OTS)<br />

<br />

Foto: Orlando Florin Rosu - Fotolia.de<br />

Vom Land <strong>Berlin</strong> erhielt die GISA GmbH ebenfalls einen E-Government-Rahmenvertrag.<br />

In der Kategorie „Systemberatung und Systemimplementierung“ geht es für<br />

die GISA GmbH in den nächsten vier Jahren um die Realisierung von E-Government-<br />

Projekten wie z. B. die Einführung der elektronischen Akte, <strong>IT</strong>-Servicemanagement<br />

und Realisierungen von Fachverfahren.<br />

Die GISA GmbH bietet für die zahlreichen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung<br />

ein komplettes Portfolio an. Das Angebot reicht von Prozess- und <strong>IT</strong>-Beratung über<br />

Entwicklung und Implementierung von innovativen <strong>IT</strong>-Lösungen bis hin zum<br />

Outsourcing kompletter Geschäftsprozesse oder der gesamten <strong>IT</strong>-Infrastruktur. Die<br />

GISA GmbH beschäftigt über 450 Mitarbeiter an deutschlandweit sieben Standorten.<br />

(PB)<br />

<br />

2/11 26


Mit der PDV-App<br />

„eHandakte“ ist<br />

Schriftgut mobil<br />

verfügbar.<br />

Erfurt - Das Softwarehaus der<br />

PDV-Systeme GmbH, Erfurt<br />

stelle auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> in Hannover<br />

erstmals eine Applikation<br />

„eHandakte“ für Tablet-PCs vor. Mithilfe<br />

dieser App kann der Nutzer Schriftgutobjekte<br />

aus der elektronischen Vorgangsbearbeitung<br />

und dem Dokumentenmanagement<br />

auf seinem iPad als elektronische<br />

Handakte mitführen, lesen und<br />

auch bearbeiten.<br />

Dirk Nerling, Manager der Business Unit<br />

Softwarehaus, erklärte im Vorfeld der<br />

CeB<strong>IT</strong>: „Wir schließen mit der iPad-<br />

App eine Lücke auf dem Weg zum<br />

papierlosen Büro. In der Praxis wird die<br />

eAkte immer noch für Plenarsitzungen<br />

oder Besprechungen ausgedruckt. Dies<br />

wird mit der iPad-App „eHandakte“<br />

überflüssig. Schriftgut ist jetzt auf handlichen<br />

Tablet-PCs mobil verfügbar.“<br />

Auch sei das Lesen und Bearbeiten von<br />

Akten in ähnlich einfacher Form möglich,<br />

wie man es vom Papier her gewohnt<br />

ist. Die Verbesserung der Ergonomie<br />

werde die Akzeptanz für die elektronische<br />

Vorgangsbearbeitung und das<br />

Dokumentenmanagement fördern.<br />

Der Einsatz der „eHandakte“ ist einfach.<br />

Die benötigten Akten, Vorgänge<br />

und Dokumente können aus der gewohnten<br />

Bedienoberfläche des Vorgangsbearbeitungs-<br />

und Dokumentenmanagement-Systems<br />

VISkompakt ausgewählt<br />

und deren Mitnahme auf dem<br />

iPad per Mausklick veranlasst werden.<br />

Die exportierte Handakte steht danach<br />

auf dem iPad zur Verfügung. Die iPad-<br />

App besitzt Werkzeuge, welche eine<br />

komfortable Navigation innerhalb des<br />

Schriftgutes sowie das Anbringen von<br />

Notizen, Hervorhebungen, Lesezeichen,<br />

Stempeln und weiteren Annotationselementen<br />

ermöglichen. Eine ständige<br />

Internetverbindung zum Tablet-PC ist<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

nicht notwendig, sodass ohne Einschränkungen mobil gearbeitet werden kann.<br />

Zurück im Büro kann die Handakte durch Betätigung der entsprechenden Schaltfläche<br />

in der App wieder mit dem Desktop-PC des Anwenders synchronisiert<br />

werden. (PB)<br />

<br />

De-Mail Gesetz in Kraft getreten<br />

<strong>Berlin</strong> - Am 3. Mai <strong>2011</strong> ist das De-Mail-Gesetz in Kraft getreten. Interessierte<br />

Anbieter können damit beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

die Akkreditierung als De-Mail-Diensteanbieter ("De-Mail-Provider")<br />

beantragen. Im Rahmen der Akkreditierung müssen alle künftigen De-Mail-Provider<br />

nachweisen, dass sie die durch das De-Mail-Gesetz geforderten hohen Anforderungen<br />

an die organisatorische und technische Sicherheit der angebotenen De-Mail-<br />

Dienste erfüllen.<br />

Jeder Anbieter, der diese Anforderungen erfüllt, kann sich als De-Mail-Provider<br />

akkreditieren lassen. Bis jetzt haben United Internet (GMX, WEB.DE), Mentana<br />

Claimsoft, die Deutsche Telekom AG und die Deutsche Post AG angekündigt, sich<br />

akkreditieren zu lassen.<br />

Mit der Abstimmung über das De-Mail-Gesetz hatte der Deutsche Bundestag im<br />

Febraur <strong>2011</strong> den Weg für die Einführung des rechtsverbindlichen E-Mail-Verkehrs<br />

frei gemacht. „Gegenüber der bisherigen E-Mail bedeutet De-Mail einen Quantensprung<br />

in puncto Sicherheit“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm<br />

Scheer. „De-Mail macht Deutschland weltweit zum Vorreiter beim sicheren und<br />

verbindlichen E-Mail-Verkehr.“<br />

Foto: James Steidl - Fotolia.de<br />

Dieser neue Dienst bietet ein zuverlässiges Verfahren für die elektronische Kommunikation<br />

zwischen Bürgern, Unternehmen und Behörden. Er ermöglicht unter<br />

anderem eine beweiskräftige Versand- und Zustellbestätigung. Diese elektronische<br />

Form des Einschreibens ist zum Beispiel bei Terminsachen hilfreich. So können viele<br />

Briefsendungen oder persönliche Besuche im Amt künftig durch E-Mails ersetzt werden.<br />

Beim De-Mail-Verfahren werden die Nachrichten aus technischen Gründen auf<br />

einem hochsicheren Server innerhalb des Bruchteils einer Sekunde ent- und wieder<br />

verschlüsselt. Dieses Verfahren wurde vom BSI geprüft und auf Basis höchster<br />

internationaler Sicherheitsstandards bestätigt. Sicherheitsbedenken weist B<strong>IT</strong>KOM<br />

deshalb zurück. Umgekehrt erhöht De-Mail die Sicherheit von Mails schon dadurch,<br />

dass bei einer De-Mail der Absender eindeutig identifiziert werden kann. Da sich der<br />

Inhaber eines De-Mail-Kontos bei der Eröffnung mit dem neuen Personalausweis<br />

oder über das PostIdent-Verfahren ausweisen muss, kann der Versender einer De-<br />

Mail eindeutig festgestellt werden. Das Spam-Aufkommen lässt sich durch die<br />

eindeutige Identifizierung des Versenders wirksam eindämmen und gerade die<br />

besonders gefährlichen Phishing- und Trojaner-Attacken, die auf die Anonymität der<br />

E-Mail setzen, werden durch De-Mail deutlich erschwert. (PM)<br />

<br />

2/11 27


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Lösungen finden<br />

INNOVATIVE VERWALTUNGEN<br />

SETZEN AUF EINEN STARKEN PARTNER<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist einer der führenden<br />

kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in Deutschland. Es trägt mit seinen <strong>IT</strong>-Lösungen<br />

maßgeblich zur Modernisierung der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bei.<br />

Innovation und Qualität<br />

Die Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt Bürger, Wirtschaft und Behörden. Sie eröffnet Perspektiven<br />

zur weiteren Modernisierung der Verwaltung. Die durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bereitgestellten neuen Dienste sind<br />

besonders eng mit „Service Stadt <strong>Berlin</strong>“ verknüpft.<br />

Investitionen und Umweltschutz<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet kundenorientierte Dienstleistungen zu wirtschaftlichen Konditionen an. Die Bündelung der<br />

Investitionen schafft einen Mehrwert für viele Verwaltungen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat spezielle Konzepte zum Thema<br />

„Green <strong>IT</strong>“ erarbeitet. Es bietet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung u. a. energieeffiziente Arbeitsplatzcomputer an.<br />

Kooperation und Motivation<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> legt Wert auf eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Die<br />

Basis des Unternehmenserfolges ist eine enge Kundenbindung und eine hohe Motivation der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Kompetenz und Erfahrungen<br />

Mit einem eigenen Landesnetz und einem hochsicheren Data-Center stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den Kern der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>. Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung, Beschaffung von Hard- und Software<br />

sowie eGovernment-Lösungen komplettieren das umfassende Angebot.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

2/11 28


Großer Zuspruch für<br />

Behördenrufnummer 115<br />

Einheitliche<br />

Behördennummer<br />

startete in den<br />

Regelbetrieb<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

die Behördenrufnummer 115 nutzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage im<br />

Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM. „Die einheitliche Behördennummer 115 ist ein großer Schritt<br />

hin zu einer bürgerfreundlichen und serviceorientierten Verwaltung. <strong>IT</strong>K-Projekte<br />

der öffentlichen Hand können hervorragend funktionieren, wenn man sie professionell<br />

angeht“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.<br />

Die Infrastruktur des gestarteten Regelbetriebs wird gemeinsam von Bund und<br />

Ländern finanziert. Der Regelbetrieb stärkt die Verbindlichkeit für die beteiligten<br />

Kommunen, Landes- und Bundesbehörden, durch die neue Gremienstruktur werden<br />

alle föderalen Ebenen intensiver beteiligt.<br />

<strong>Berlin</strong> - Mitte April <strong>2011</strong> startete die<br />

einheitliche Behördenrufnummer<br />

115 in den Regelbetrieb.<br />

Nach zweijährigem Pilotbetrieb in<br />

Modellregionen hat sich der neue Bürgerservice<br />

bewährt. Sie hilft mit, die Bürgernähe<br />

der Verwaltung zu verbessern.<br />

Inzwischen haben rund 15,3 Millionen<br />

Bürgerinnen und Bürger in sieben Bundesländern<br />

mit der 115 einen direkten<br />

telefonischen Draht in die Verwaltung.<br />

Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter<br />

Friedrich erklärt zum Start des Regelbetriebs:<br />

„Die 115 ist bereits jetzt das<br />

Beispiel für eine gelungene verwaltungsübergreifende<br />

Kooperation. Nachdem<br />

die Pilotphase nun beendet ist, geht es<br />

darum, die Anstrengungen fortzuführen<br />

und die 115 als qualitativ hochwertigen<br />

Bürgerservice bundesweit zu etablieren.“<br />

Der zum Ende des Pilotbetriebs veröffentlichte<br />

Abschlussbericht und die darin<br />

enthaltene Studie des Instituts für Demoskopie<br />

Allensbach zum Projekt D115<br />

verdeutlicht, dass der telefonische<br />

Bürgerservice auch im Internetzeitalter<br />

kein Auslaufmodell ist. Die Allensbachstudie<br />

zeigt auch, dass die 115 auf große<br />

Zustimmung stößt: 83 Prozent der Bevölkerung<br />

finden es gut, dass es eine<br />

einheitliche Behördennummer gibt. Der<br />

Abschlussbericht macht zudem deutlich,<br />

dass die 115 erhebliche wirtschaftliche<br />

Entlastungseffekte für die Verwaltungen<br />

auf kommunaler, Landes- und<br />

Bundesebene bietet.<br />

Nach Angaben des Hightech-Verbands<br />

B<strong>IT</strong>KOM wollen 82 Prozent der Deutschen<br />

bei amtlichen Anliegen künftig<br />

Foto: Jörg Peter/zenobi - Vor dem 115-Bus in <strong>Berlin</strong>: (links) Dr. Ole Schröder,<br />

Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern und Dr. Ehrhart<br />

Körting, Senator für Inneres und Sport von <strong>Berlin</strong><br />

Das vordringliche Ziel des Regelbetriebs ist es, weitere Kommunen und Länder für<br />

die 115 zu gewinnen. Der Pilotbetrieb wurde mit 13 kreisfreien Städten und<br />

Landkreisen mit insgesamt ca. 10 Millionen Einwohnern, vier Bundesländern und 14<br />

Bundesbehörden gestartet. Inzwischen ist der Kreis der Modellregionen stark<br />

gewachsen. Die Bundesverwaltung wird sich bis Ende des Jahres <strong>2011</strong> vollständig mit<br />

rund 75 Behörden und Institutionen am 115-Service beteiligen.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist Betreiber des Service Centers, das die "115 Anrufe" der<br />

Hauptstadt entgegennimmt. Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, zog<br />

ebenfalls eine positive Bilanz: „Besonders erfreulich ist das durchweg positive<br />

Feedback der Bürger auf den Service der Behördenrufnummer 115. Ausschlaggebend<br />

dafür sind die schnelle Erreichbarkeit und der Umfang der erhaltenen Informationen.“<br />

Ein weiterer Meilenstein im neuen Regelbetrieb wird die Anpassung der Tarife für<br />

die 115-Anrufe sein. Die Tarife werden zum Ende des Jahres <strong>2011</strong> voraussichtlich<br />

sinken, und auch die Integration in Flatrates wird durch eine aktuelle Verfügung der<br />

Bundesnetzagentur möglich sein. Derzeit kostet ein Anruf bei der 115 aus dem<br />

Festnetz der Deutschen Telekom AG sieben Cent pro Minute, die Tarife aus den<br />

Mobilfunknetzen liegen überwiegend zwischen 17 und 29 Cent pro Minute. (PM/EB)<br />

2/11 29


Bundesministerin<br />

Aigner und B<strong>IT</strong>KOM:<br />

Schutz der<br />

persönlichen Daten ist<br />

Kernaufgabe von<br />

Politik und Wirtschaft<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM haben 27<br />

Millionen Bundesbürger ein persönliches Online-Profil, das ist jeder zweite<br />

Internetnutzer (53 Prozent). Die meisten veröffentlichen ihre persönlichen Angaben,<br />

Gedanken oder Fotos in einer Online-Community (48 Prozent). Rund 24<br />

Millionen Deutsche haben in den Netzwerken ein Profil ausgefüllt, angemeldet sind<br />

etwa 30 Millionen. Jeweils sieben Prozent aller Internetnutzer präsentieren sich in<br />

einer Singlebörse oder auf einer privaten Homepage.<br />

<strong>Berlin</strong> - Bundesverbraucherministerin<br />

Ilse Aigner und B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Präsidiumsmitglied Prof. Dieter<br />

Kempf haben anlässlich des „Safer<br />

Internet Day“ Anfang Februar <strong>2011</strong> den<br />

Schutz der persönlichen Daten im<br />

Internet als eine der „Kernaufgaben von<br />

Politik und Wirtschaft“ bezeichnet. „Viele<br />

Menschen sind beinahe rund um die<br />

Uhr online und hinterlassen dabei unzählige<br />

Datenspuren. Die technischen<br />

Entwicklungen geben uns eine Freiheit,<br />

deren Missbrauch wir durch einen klaren<br />

rechtlichen Rahmen verhindern<br />

müssen. Die Bundesregierung wird rote<br />

Linien ziehen, die zum Schutz der Privatsphäre<br />

auch im Internet nicht überschritten<br />

werden dürfen“, sagte Bundesverbraucherministerin<br />

Aigner.<br />

„Manche geben ohne Bedenken ihr ganzes<br />

Leben preis. Andere verzichten ganz<br />

auf die Speicherung von Daten im Web,<br />

aus Angst vor mangelndem Schutz“,<br />

sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied<br />

Prof. Kempf. Jedem zweiten Anwender<br />

fehlten noch Informationen. „Deshalb<br />

sorgen wir mit der Politik für Aufklärung<br />

und raten Unternehmen, den Umgang<br />

mit Daten transparent zu erklären.<br />

Langfristig können Anbieter nur mit<br />

dem Vertrauen der Nutzer erfolgreich<br />

sein.“<br />

Anlässlich des „Safer Internet Day“ veranstalteten<br />

das Bundesverbraucherministerium<br />

und der Bundesverband<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien e.V. (B<strong>IT</strong>KOM)<br />

am Dienstag die Konferenz „Technik &<br />

Selbstregulierung im Internet – Ansprüche<br />

an den modernen Verbraucherschutz“.<br />

Insgesamt sind bereits mehr als 70 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren online. Doch<br />

so intensiv die Menschen das Internet nutzen, so skeptisch sind sie in puncto<br />

Datensicherheit. 55 Prozent halten ihre Daten im Allgemeinen eher für unsicher, nur<br />

42 Prozent sind beruhigt. „Die meisten Deutschen haben ein Bewusstsein entwickelt,<br />

dass Datenschutz wichtig ist“, erklärt Prof. Kempf. „Wir müssen aber auch die 13<br />

Prozent der Internetnutzer erreichen, denen es laut unserer Umfrage egal ist, was mit<br />

ihren Daten passiert.“<br />

Aigner erklärte, die Bundesregierung werde der Weitergabe personenbezogener<br />

Daten Grenzen setzen. „Ich möchte nicht, dass Unternehmen Geschäfte mit den<br />

Daten von Nutzern machen, indem sie Persönlichkeitsprofile veröffentlichen,<br />

Bewegungsprofile oder Suchmaschinen-Anfragen zur Profilbildung nutzen. Dies<br />

darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen zulässig sein. Auch die<br />

Gesichtserkennung im Internet darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung geschehen.<br />

Wer persönliche Daten ins Netz stellt, sollte grundsätzlich auch das Recht behalten,<br />

diese wieder zu löschen“, sagte die Bundesverbraucherministerin. „Auch nutzerfreundliche<br />

Technik ist eine Voraussetzung für Verbraucherschutz im Netz. Ich habe<br />

deshalb Fördergelder bereitgestellt, um neue Entwicklungen für mehr Verbraucherschutz<br />

im Internet voranzutreiben. Von der Anbieterseite erwarte ich technische<br />

Lösungen, die das Internet sicherer machen“, so Aigner.<br />

Das Bundesverbraucherministerium und der B<strong>IT</strong>KOM haben für die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher gemeinsam die wichtigsten Tipps zu Datenschutz und<br />

Sicherheit zusammengestellt. Das Informationsblatt ist unter www.bmelv.de und<br />

www.bitkom.org online kostenfrei verfügbar. (PM)<br />

<br />

2/11 30


<strong>IT</strong>-Sicherheit wird zur<br />

Dienstleistung<br />

Hannover - <strong>IT</strong>- und Internet-Sicherheit<br />

werden immer häufiger<br />

als Service aus dem Netz<br />

bezogen. Schon jeder dritte User setzt<br />

ein Sicherheitspaket seines Internet-<br />

Dienstleisters ein. Das hat eine repräsentative<br />

Umfrage im Auftrag des<br />

B<strong>IT</strong>KOM ergeben. Die Service-Provider<br />

bieten solche Dienste an, je nach Produkt<br />

gegen einen kleinen Aufpreis.<br />

„Privatverbraucher wie Unternehmen<br />

nutzen vermehrt Sicherheitsangebote aus<br />

der Cloud, der Trend geht zu Securityas-a-Service“,<br />

sagte Prof. Dieter Kempf<br />

vom B<strong>IT</strong>KOM-Präsidium.<br />

<strong>IT</strong>-Anbieter integrieren zudem Sicherheit-Features<br />

direkt in bestehende Produkte:<br />

Bei neuen Betriebssystemen werden<br />

Virenschutz und Firewall den Käufern<br />

kostenlos mit angeboten. Das nimmt<br />

jeder dritte Kunde an. Insgesamt nutzen<br />

fast drei Viertel aller Internet-Nutzer<br />

ein Virenschutzprogramm und über 70<br />

Prozent eine Firewall, die den Datenverkehr<br />

eines Rechners mit der Außenwelt<br />

auf Sicherheitsprobleme hin kontrolliert.<br />

Jeder Fünfte surft hingegen ohne<br />

Virenschutzprogramm und Firewall.<br />

„Cloud-Services machen bislang selten<br />

genutzte Sicherheitstechnologien wie<br />

Datenverschlüsselung massenmarkttauglich“,<br />

sagte Kempf. Derzeit verschlüsselt<br />

nur jeder siebte Privatanwender<br />

seine Daten.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Laut B<strong>IT</strong>KOM tun auch viele Unternehmen<br />

noch immer zu wenig für ihre<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheit. Nach einer KPMG-Studie<br />

verzeichnete über die Hälfte aller<br />

Unternehmen, die 2010 Opfer von Wirtschaftskriminalität<br />

wurden, Schäden<br />

durch <strong>IT</strong>K-Kriminalität. 2006 lag der<br />

Wert noch bei 23 Prozent. „Wenn Unternehmen<br />

nicht in eigene Sicherheitstechnik<br />

und entsprechendes Personal<br />

investieren wollen, sollten sie maßgeschneiderte<br />

Services von einem Dienstleister<br />

über das Web hinzuziehen“, sagte<br />

Kempf. Diese Dienste schützen beispielsweise<br />

das Netzwerk eines Unternehmens, indem sie rund um die Uhr den<br />

Datenverkehr nach innen und außen prüfen. Im Notfall können Sicherheitsspezialisten<br />

jederzeit eingreifen.<br />

Privatnutzer sind von Internet-Kriminalität stärker betroffen als Unternehmen:<br />

Über 70 Prozent aller Deutschen über 14 Jahre nutzen das Web, mehr als jeder zweite<br />

von ihnen (54 Prozent) hat bereits Erfahrungen mit kriminellen Vorfällen im Netz<br />

gesammelt. Bei fast 40 Prozent war der Rechner mit Viren befallen. Jeder Achte (6<br />

Millionen) ist bei Einkäufen, Verkäufen und Auktionen im Web von ihrem Geschäftspartner<br />

betrogen worden. Jeder sechste User (8 Millionen) gab an, dass<br />

persönliche Daten ausgespäht wurden. Häufigstes Angriffsziel sind derzeit die<br />

Zugangsdaten für Internet-Shops und Communitys. Im vergangenen Jahr waren<br />

rund 30 Millionen Deutsche ab 14 Jahren Mitglied in mindestens einer Internet-<br />

Gemeinschaft. Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI) werden in Deutschland pro Jahr über eine Million Online-<br />

Identitäten gestohlen. „Wer die digitale Identität eines Nutzers stiehlt, kann in<br />

fremden Namen und auf fremde Rechnung online einkaufen oder Gegenstände<br />

ersteigern und damit einen direkten finanziellen Schaden erzeugen“, sagte Kempf.<br />

Foto: crimson - Fotolia.de<br />

Entsprechend vorsichtig sind viele Menschen und verzichten aus Sicherheitsgründen<br />

auf Online-Transaktionen. Fast 40 Prozent senden vertrauliche Informationen und<br />

Dokumente per Post statt per Mail. Gut jeder Vierte (28 Prozent) verzichtet aus<br />

Sicherheitsgründen auf Online-Banking, jeder achte (13 Prozent) auf Mitgliedschaften<br />

in sozialen Netzwerken. Jeder Sechste (16 Prozent) nimmt grundsätzlich keine<br />

Online-Transaktionen vor.<br />

Nach Einschätzung des B<strong>IT</strong>KOM werden zukünftig insbesondere Smartphones<br />

verstärkt Ziel von Angriffen. Laut Umfrage geht mittlerweile fast jeder vierte<br />

Internet-Nutzer unterwegs per Laptop oder Tablet-PC ins Netz, jeder fünfte per<br />

Mobiltelefon. Nach einer Studie der Deutschen Telekom hat aber nur jeder vierte<br />

Smartphone-Besitzer einen Virenschutz und knapp jeder fünfte eine Firewall aufgespielt.<br />

Die Internet-Kriminellen haben bereits reagiert: Laut einer aktuellen <br />

2/11 31


Studie von McAfee ist die Zahl von<br />

neuen Schadprogrammen für mobile<br />

Geräte 2010 um fast die Hälfte gegenüber<br />

dem Vorjahr gestiegen. „Tablet-PCs<br />

und Smartphones werden ähnlichen Bedrohungen<br />

im Netz ausgesetzt wie stationäre<br />

Rechner“, sagte Kempf.<br />

Die Bundesregierung hat auf die gestiegenen<br />

Bedrohungen im Netz reagiert<br />

und vergangene Woche ihre Cyber-<br />

Sicherheitsstrategie vorgestellt. <strong>IT</strong>-Systeme<br />

und kritische Infrastrukturen sollen<br />

künftig besser geschützt werden. „Wir<br />

begrüßen sehr, dass sich die Bundesregierung<br />

des Kampfs gegen Cyberkriminalität<br />

so stark annimmt“, sagte<br />

Kempf. Vorbildlich sei insbesondere die<br />

enge Zusammenarbeit der betroffenen<br />

Ministerien. Kempf forderte eine umfassende<br />

Einbindung der Wirtschaft:<br />

„Rund drei Viertel der Kritischen Infrastrukturen<br />

sind in privater Hand. Infrastrukturen<br />

lassen sich nur in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen Staat und Wirtschaft<br />

wirksam schützen.“ (PM) <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Osnabrück - Dass der Klimaschutz<br />

auf kommunaler Ebene<br />

eine große Rolle spielt, haben<br />

viele Städte und Gemeinden erkannt.<br />

Wie trotz knapper Kassen innovative<br />

Klimaschutzprojekte realisiert werden<br />

können, wurde im Januar <strong>2011</strong> bei der<br />

Tagung „Das Geld liegt auf dem Dach.<br />

Kommunaler Klimaschutz in Zeiten<br />

knapper Ressourcen“ im Zentrum für<br />

Umweltkommunikation (ZUK) der<br />

Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />

(DBU) diskutiert. Auf der von der Fachhochschule<br />

Erfurt (FHE) initiierten Veranstaltung wurden strategische Umsetzungsinstrumente<br />

und innovative Finanzierungsstrategien für den kommunalen Klimaschutz<br />

vorgestellt. Gelungene Beispiele kamen etwa aus Gelsenkirchen, Hannover,<br />

Eisenach und Rheinberg. Auch die Möglichkeit, durch klimafreundliche Maßnahmen<br />

mehr Geld in die Gemeindekasse zu spülen, haben die Teilnehmer erörtert. Ein<br />

praktischer Handlungsleitfaden wird Interessierten in Kürze kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

„Die Kommunen sind eine der wesentlichen Handlungsebenen des Klimaschutzes“,<br />

sagte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Dort werde einerseits durch<br />

Industrie, Gewerbe und Privatverbraucher Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen.<br />

Andererseits gebe es hier konkrete Handlungsmöglichkeiten durch das Beeinflussen<br />

von Verbraucherverhalten, die Gründung von Partnerschaften und Netzwerken<br />

sowie durch Projekte und Initiativen. Klimaschutz sei zugleich Daseinsfürsorge und<br />

Sicherung der Lebensgrundlage aller. Nicht zuletzt seien klimafreundliche Initiativen<br />

auch ein entscheidender Impuls für das Schaffen von Arbeitsplätzen in Industrie,<br />

Handwerk, Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor. Bei allen Projekten sei<br />

jedoch wichtig, dass sowohl die zuständigen kommunalen Stellen als auch die Bürger<br />

den Prozess gemeinsam aktiv gestalteten: „So lassen sich auch ambitionierte Ziele<br />

erreichen, wenn sie von engagierten Menschen und Persönlichkeiten getragen<br />

werden“, unterstrich Brickwedde.<br />

Tagung zu klimafreundlichen<br />

Initiativen in Städten und<br />

Gemeinden – Erfolgreiche<br />

Maßnahmen vorgestellt<br />

Klimaschutz trotz<br />

knapper Kassen:<br />

Kommunale<br />

Erfolgsgeschichten<br />

Foto: Christian Malsch - Fotolia.de<br />

Hans Mönninghoff, Erster Stadtrat und Wirtschafts- und Umweltdezernent der<br />

Landeshauptstadt Hannover, stellte unter anderem das Klimafonds-Modell „proKlima<br />

– der enercity-Fonds“ vor. Aus diesen Mitteln – fünf Millionen Euro jährlich –<br />

würden unter anderem Förderprogramme für energieeffiziente Altbausanierung,<br />

Neubauten in Passivhaus-Standard, energieeffiziente Nichtwohngebäude, eine Stromsparkampagne<br />

sowie Schulen und Vereine finanziert. proKlima habe in den zehn<br />

Jahren seines Bestehens über 400 Sonderprojekte und rund 16.000 Förderungen „in<br />

der Breite“ finanziert, so Mönninghoff.<br />

Dr. Thomas Bernhard, stellvertretender Leiter des Referates Umwelt der Stadt<br />

Gelsenkirchen, stellte das kommunale Programm zum Energieeinsparen in der<br />

Stadtverwaltung vor. Durch ein Prämienmodell, ein spezielles Finanzinstrument und<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen habe man von 2003 bis 2009 eine<br />

<br />

2/11 32


CO2-Minderung von rund 1.000<br />

Tonnen erreicht – das entspreche einer<br />

Waldfläche von rund 600 Fußballfeldern.<br />

Im gleichen Zeitraum seien dadurch<br />

insgesamt 298.445 Euro eingespart worden.<br />

Mit der Tagung wurde auch das Projekt<br />

„Klimaschutz in Kommunen – Strategische<br />

Umsetzung des nachhaltigen<br />

Energiemanagements zur CO2-Minderung“<br />

abgeschlossen, das die DBU mit<br />

118.000 Euro gefördert hatte. In dem<br />

dreijährigen Modellvorhaben wurde von<br />

der FHE zusammen mit dem Büro für<br />

zukunftsfähige Regionalentwicklung in<br />

Hattingen ein nachhaltiges Energiemanagement<br />

zur CO2-Vermeidung entwickelt.<br />

„Wir sind mit den Projektergebnissen<br />

aus den zwei Modellkommunen Eisenach<br />

und Rheinberg wirklich sehr zufrieden.<br />

Beide konnten in dem verhältnismäßig<br />

kurzen Zeitraum schon beachtliche<br />

Fortschritte erzielen“, freute sich<br />

Projektleiterin Prof. Dr. Heidi Sinning<br />

vom Institut für Stadtforschung, Planung<br />

und Kommunikation der FHE.<br />

Die Projektergebnisse zeigten, dass sich<br />

auch mit verhältnismäßig wenig Einsatz<br />

schon hohe Zielsetzungen erreichen und<br />

sich sogar Geld für die klammen Kassen<br />

der Städte und Gemeinden verdienen<br />

lasse, stellte Sinning fest.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Kommune Eisenach habe ihre<br />

Stromproduktion aus erneuerbaren Energien<br />

auf inzwischen 22,3 Prozent steigern<br />

können, erläuterte Brickwedde. Das<br />

seien rund 73.600 Megawattstunden im<br />

Jahr, die zu einer Ersparnis von circa<br />

46.000 Tonnen CO2 führten. Als<br />

Minderungsziel habe sich Eisenach sogar<br />

eine Steigerung auf 30 Prozent bis zum<br />

Jahr 2020 gesetzt. Im November habe<br />

die Kommune eine CO2-Bilanz vorgestellt,<br />

die insbesondere für das Bundesland<br />

Thüringen echten Vorbildcharakter<br />

habe. Zudem habe man in Eisenach eine<br />

Bürgersolaranlage auf dem Gelände des<br />

städtischen Bauhofs installiert. Die<br />

Gründung des Vereins Energiewende<br />

Thüringen e. V. zeige darüber hinaus,<br />

dass lokale Akteure aktiv in den Umgestaltungsprozess<br />

einbezogen werden konnten und der Prozess auf einer breiten<br />

Basis stehe.<br />

Auch die Kommune Rheinberg könne beachtliche Erfolge aufweisen, so der DBU-<br />

Generalsekretär weiter. Dort habe man eine eigene Marke für den Klimaschutz<br />

entwickelt: Das Beratungsangebot „Dr. Haus“ werde mit örtlichen Energieberatern<br />

und Handwerkern umgesetzt. Dieses Programm gehe in die gleiche Richtung wie die<br />

große DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“. Dieses bundesweite Informations-<br />

und Beratungsprogramm finde in Kooperation mit dem Handwerk statt.<br />

Herzstück sei ein kostenloser und unverbindlicher Energie-Check sowie die Beratung<br />

zu energetischen Sanierungsmöglichkeiten von Ein- und Zweifamilienhäusern.<br />

„Wir freuen uns, dass es auch Ihnen gelungen ist, durch Initialberatungen Hauseigentümer<br />

für CO2-mindernde Sanierungsmaßnahmen zu gewinnen“, lobte<br />

Brickwedde die Rheinberger Vertreter.<br />

Weitere Kooperationspartner der Veranstaltung waren der Deutsche Städte- und<br />

Gemeindebund, der Deutsche Städtetag, die Vereinigung für Stadt-, Regional- und<br />

Landesplanung sowie der Informationskreis für Raumplanung. Ein Handlungsleitfaden<br />

wird interessierten Personen und Institutionen kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt. Dieser ist online abrufbar unter www.fh-erfurt.de/isp. (PM) <br />

Bessere Technik verringert CO2-Ausstoß und schafft bessere<br />

Lernbedingungen<br />

Energieeffiziente Computertechnik in Schulen<br />

Das Bundesumweltministerium stellt im Förderschwerpunkt „<strong>IT</strong> goes green“<br />

knapp 37.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotvorhaben<br />

des Landkreises Steinfurt (Nordrhein-Westfalen) zur Verfügung.<br />

Durch die Optimierung eines EDV-Klassenraums in einer Wirtschaftsschule soll<br />

gezeigt werden, dass Computerräume in Schulen durch den Einsatz moderner<br />

Technik weniger Energie verbrauchen und ohne zusätzliche Kühlung auskommen<br />

können.<br />

Um den Energieverbrauch zu senken und durch Reduzierung der Wärmelasten die<br />

klimatischen Lernbedingungen in den Computerräumen zu verbessern, werden die<br />

vorhandenen Desktop-PC durch Thin Clients ersetzt. Darunter versteht man<br />

Arbeitsplätze oder Geräte, die lediglich mit einer Tastatur und einem Bildschirm und<br />

einer Verbindung zu einem zentralen Server ausgestattet sind, der dann die Rechenleistungen<br />

erbringt. Die herkömmlichen Flachbildschirme werden gegen verbrauchsärmere<br />

LED- und LCD-Bildschirme (Leuchtdioden und Flüssigkristall) ausgetauscht.<br />

Weiterhin werden alle in der Schule vorhandenen Server konsolidiert und<br />

virtualisiert und künftig von der nahe gelegenen Fachhochschule Münster betrieben.<br />

Für diesen Zweck wird eine Glasfaserverbindung zwischen der Wirtschaftsschule<br />

und der Fachhochschule verlegt.<br />

Um den Erfolg des Projektes zu dokumentieren, werden die Auswirkungen auf die<br />

Umwelt mit einem daneben gelegenen, nicht umgestalteten Raum verglichen. Es<br />

wird erwartet, dass sich die Raumluftqualität verbessert, der Stromverbrauch und die<br />

Kosten für Hardware und Installation gesenkt werden können. Über Fachveranstaltungen<br />

und einen Leitfaden sollen die gewonnenen Erfahrungen an andere<br />

Berufskollegs und Multiplikatoren im Kreis Steinfurt und im Land<br />

<br />

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Nordrhein-Westfalen weitergegeben<br />

werden. Insgesamt werden durch<br />

das Vorhaben pro Jahr rund 44 Tonnen<br />

CO2 und. 15.200 Euro an Stromkosten<br />

eingespart.<br />

Weitere Informationen zum Förderprogramm<br />

und zum Vorhaben im<br />

Internet unter:<br />

www.bmu.de/foerderprogramme/<br />

investitionsfoerderung_im_inland/<br />

foerdervorhaben/doc/46861.php (PR)<br />

Die Stadt Cottbus und<br />

T-Systems bauen und<br />

betreiben neues<br />

kommunales<br />

Rechenzentrum<br />

Die Stadt Cottbus und T-Systems<br />

haben einen über zehn<br />

Jahre laufenden Kooperationsvertrag<br />

geschlossen. Die Telekom-Tochter<br />

wird den bestehenden Informationsund<br />

Telekommunikationsbereich der<br />

Stadt, der bisher sämtliche <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

für die Stadtverwaltung erbringt,<br />

sowie die Arbeitsplatzsysteme<br />

der Stadtverwaltung technisch erneuern<br />

und die Fachverfahren betreiben. Die<br />

Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung<br />

greifen für ihre tägliche Arbeit auf<br />

Rechenzentrumsleistungen zurück. Hier<br />

werden beispielsweise große Datenmengen<br />

wie etwa Einwohner- und KFZ-<br />

Daten verwaltet.<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />

• innovativ<br />

• qualitätsorientiert<br />

• wirtschaftlich<br />

• umweltgerecht<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Mit dem Kooperationsvertrag will die<br />

Stadt mittelfristig die ICT-Kosten verringern,<br />

indem sie künftig nur noch für die tatsächlich erbrachten Services bezahlt.<br />

Bisher hat die Stadt Cottbus die komplette <strong>IT</strong> inklusive der Rechen-zentrumsleistungen<br />

selbst erbracht. Die jetzige Maßnahme wird erforderlich, da die bestehende Technik<br />

zu erneuern war.<br />

Cottbus will sich auf die Kernaufgaben einer Kommune konzentrieren<br />

Holger Kelch, Bürgermeister der Stadt Cottbus, sagte anlässlich der Vertragsunterzeichnung,<br />

dass die Kommunen Sparpotenziale ausschöpfen müssten. Zwar sei die<br />

Qualität der bisherigen <strong>IT</strong>-Leistungen hoch gewesen, aber es gebe bisher kaum<br />

gemeinsame <strong>IT</strong>-Dienstleistungen für die Stadtverwaltung sowie die Eigenbetriebe<br />

der Stadt Cottbus. „Wir wollen Geld sparen, gleichzeitig die Qualität weiter erhöhen<br />

und uns als Kommune auf unsere Kernaufgaben konzentrieren.“ In der Wirtschaft<br />

sei es längst üblich, <strong>IT</strong>-Aufgaben an Spezialisten auszulagern, so der Bürgermeister.<br />

Cottbus-Rechenzentrum offen für andere Städte<br />

Das Rechenzentrum kann künftig interkommunal Dienstleistungen erbringen. Daher<br />

wird T-Systems die Technik so planen, dass weitere Kommunen oder öffentliche<br />

Betriebe ihre Rechenleistungen aus einem gemeinsamen Rechenzentrum beziehen<br />

könnten. „Wir werden das Rechenzentrum als Eigenbetrieb der Stadt Cottbus führen<br />

und es bei Interesse zum Zweckverband erweitern“, erklärt Bürgermeister Kelch.<br />

Der Standort bleibt zunächst in der <strong>Berlin</strong>er Straße in Rathausnähe. Nach Ausbau des<br />

Gewerbegebiets TIP soll dann der Umzug erfolgen.<br />

Für die Mitarbeiter der Stadt Cottbus im derzeitigen interkommunalen Rechenzentrum<br />

Brandenburg Süd-Ost ändert sich nichts an ihrem öffentlich-rechtlichen<br />

Beschäftigungsverhältnis. Sie bleiben Angestellte der Stadtverwaltung, die weiterhin<br />

der öffentliche Auftraggeber für <strong>IT</strong>-Leistungen sein wird. T-Systems betreibt das<br />

Rechenzentrum und wird nur die Services erbringen, die die Mitarbeiter der Stadt<br />

Cottbus nicht leisten können. Interessierte Mitarbeiter können aber auch zum<br />

Partner T-Systems wechseln.<br />

Für andere Kommunen eine Alternative<br />

“Dieses <strong>IT</strong>-Projekt ist für uns das bisher größte im kommunalen Bereich“, sagt<br />

Holger Hille, Leiter Vertrieb Länder und Kommunen bei T-Systems. „Bisher<br />

betreiben fast alle Kommunen in Deutschland ihre Rechenzentren selbst. Zukünftig<br />

wird es aber aufgrund von Fachkräftemangel zu personellen Engpässen kommen.<br />

Kommunen sind aber wie jedes Unternehmen auf zuverlässige <strong>IT</strong> angewiesen. Daher<br />

ist ein Kooperationsmodell, wie wir es mit der Stadt Cottbus entwickelt haben, auch<br />

für andere Kommunen eine Alternative zum reinen Eigenbetrieb ihrer Rechenzentren.“<br />

Zudem eröffne die neue Technik die Chance, die Verwaltungsmodernisierung<br />

zu stützen. So lässt sich etwa die bundeseinheitliche Behördenrufnummer 115<br />

schnell einführen oder die EU-Dienstleistungsrichtlinie einfach umsetzen. (PR) <br />

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Sicherheit für 270.000 Leuchten:<br />

Betreute Server mit Spezialsoftware<br />

erleichtern die städtische<br />

Beleuchtungsverwaltung<br />

Beleuchtung in <strong>Berlin</strong><br />

München - <strong>Berlin</strong> leuchtet: Allein<br />

186.000 elektrische und<br />

44.000 gasbetriebene Lichtpunkte<br />

erhellen jede Nacht die Hauptstadt.<br />

Verwaltet und betrieben werden<br />

sie von der Alliander AG, die auch in<br />

Rüsselsheim, Cottbus und Hagen für<br />

das öffentliche Licht verantwortlich ist.<br />

Um den Überblick über diese Vielzahl<br />

an Laternen- und Leuchtmitteldaten zu<br />

behalten, nutzt der Dienstleister eine<br />

speziell für das Beleuchtungsmanagement<br />

entwickelte Software<br />

„luxData“. Die detailreiche Anwendung<br />

läuft auf externen Servern, die vom<br />

Hersteller des Programms, der sixData<br />

GmbH, bereitgestellt und betreut werden.<br />

Die Auslagerung garantiert nicht<br />

nur die ständige Wartung der Hard- und<br />

Software durch Fachleute, sondern sorgt<br />

auch für Verfügbarkeit und Sicherheit<br />

der Daten – ohne große Investitionen in<br />

eigene Hardware oder viel Personalaufwand<br />

für den Nutzer. Dieser kann sich<br />

stattdessen ganz auf Störungsmanagement<br />

und Instandhaltung der ihm<br />

anvertrauten Leuchten konzentrieren.<br />

Rund 1.000 verschiedene Leuchtentypen<br />

gibt es in <strong>Berlin</strong>. „Das hat zum einen<br />

historische Gründe“, erklärt Susanne<br />

Schwab, Sprecherin der Alliander AG.<br />

„Zum anderen ist es auf die Aufteilung<br />

<strong>Berlin</strong>s in einzelne, kommunal verwaltete<br />

Bezirke mit jeweils eigenen Beleuchtungsrichtlinien<br />

zurückzuführen.“ Hinzu<br />

kommen die Gaslaternen, keine andere<br />

Stadt der Welt hat heute noch derart<br />

viele gasbetriebene Leuchten. Für die<br />

Dienstleistungsgesellschaft, die sich auf<br />

den Betrieb städtischer Stromnetze,<br />

Beleuchtungssysteme und Lichtsignalanlagen<br />

spezialisiert hat, bedeuten bereits<br />

diese beiden Faktoren einen enormen<br />

Dokumentationsaufwand: Zu jedem<br />

Lichtpunkt müssen Informationen wie<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Kostenträger oder Leuchtstellenart und bauliche Daten vom Tragesystem bis zum<br />

Leuchtmittel jederzeit abrufbar sein. Auch alle Instandhaltungsmaßnahmen gilt es<br />

festzuhalten, um anstehende Wartungen rechtzeitig planen zu können, noch bevor<br />

eine Laterne ausfällt.<br />

Umfassende Software verwaltet alle Details der Beleuchtung<br />

Um dieser Informationsflut Herr zu werden, nutzte das Unternehmen lange MS<br />

Access-Anwendung zum Beleuchtungsmanagement. „Allerdings überstieg die Datenmenge<br />

irgendwann die Möglichkeiten des Programms. Wir mussten daher auf eine<br />

andere Lösung umsteigen, um den kontinuierlichen Betrieb gewährleisten zu<br />

können“, so Schwab. Als Alternative bot sich das eigens für kommunale Beleuchtung<br />

entwickelte Management-Informationssystem luxData an. Das Programm der sixData<br />

GmbH erfasst über frei konfigurierbare Masken alle vom Nutzer gewünschten<br />

Daten strukturiert und einheitlich. Über intelligente Schnittstellen können zudem<br />

auch Fremdsysteme wie SAP, GIS, Telemanagement und ähnliche angebunden<br />

werden.<br />

Foto: Alliander AG - Seit dem Jahr 2000 kümmert sich Alliander um die öffentliche<br />

Beleuchtung in <strong>Berlin</strong>.<br />

Die eingetragenen Informationen lassen sich zudem direkt auswerten, etwa um<br />

veraltete Stromfresser oder Störungsschwerpunkte zu entdecken oder um anhand<br />

der regulären Lebensdauer bestimmter Leuchtmitteltypen Wechselintervalle zu<br />

berechnen. Für Alliander war darüber hinaus die zentralisierte Datenverwaltung von<br />

Vorteil: „Die Software bietet eine Plattform für unsere Auftraggeber und Auftragnehmer<br />

gleichermaßen“, erläutet die Unternehmenssprecherin. „Dadurch kann eine<br />

gemeinsame Sicht auf die Prozesse von Instandhaltung und Wartung gefunden<br />

werden, was den Abstimmungsaufwand unter den Beteiligten verringert.“<br />

Im Sinne ihres hohen Qualitäts- und Sicherheitsanspruchs lagerte Alliander auch den<br />

technischen Betrieb der Anwendung über eine Application Service Providing (ASP)-<br />

Vereinbarung an sixData aus. Dadurch befindet sich das Programm nicht im <strong>IT</strong>-<br />

System des Nutzers selbst, sondern läuft auf Servern in einem geschützten <br />

2/11 35


Rechenzentrum, die von dem<br />

Software-Entwickler bereitgestellt und<br />

betreut werden. Für Alliander brachte<br />

die Auslagerung der Software aber nicht<br />

nur eine erhöhte Ausfall- und Datensicherheit.<br />

Durch die Bereitstellung und<br />

den Support der Anwendung durch<br />

sixData konnten zudem der personellen<br />

Aufwand und die Investitionen in Lizenzen<br />

und <strong>IT</strong>-Infrastruktur reduziert<br />

werden, wie Schwab erklärt: „Damit<br />

können wir uns auf unsere Kernaktivitäten,<br />

das Management der öffentlichen<br />

Beleuchtung und der Lichtsignalanlagen,<br />

konzentrieren.“ Weitere Informationen<br />

im Internet: www.alliander.de,<br />

www.sixdata.de (PM).<br />

<br />

Write secure code,<br />

don’t write security<br />

code<br />

(Fußnote: Dank an Mrudul Uchil für<br />

den Titel)<br />

<strong>Berlin</strong> - Dass Webservices ein vielversprechender<br />

Ansatz sind, die<br />

Kommunikation in verteilten<br />

Umgebungen stärker zu standardisieren<br />

und damit auch zu der von allen Seiten<br />

geforderten Kosteneffizienz beizutragen,<br />

wurde in den letzten Jahren mehrfach<br />

– auch in den Publikation der Splitter-Reihe<br />

– erwähnt. Auch das Thema<br />

‘Sicherheit’ wird in diesem Kontext<br />

immer betont. Während sich jedoch<br />

Webservices und serviceorientierte Architekturen<br />

zumindest vom Grundsatz<br />

her durchgesetzt haben, kann dies von<br />

der Nutzung der verfügbaren Sicherheitsmechanismen<br />

(hier sind insbesondere<br />

die WS-Standard, WS-Trust, WS-<br />

Security, WS-Federation gemeint) nicht<br />

behauptet werden.<br />

Hierfür können mehrere Gründe angeführt<br />

werden<br />

• große Anzahl (teilweise konkurrierender)<br />

Standards und Spezifikationen<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

• hohe Komplexität; selbst im – aus Sicherheitssicht – unbequemen Umfeld<br />

verteilter Umgebungen genießt Webservice Security einen ganz besonderen<br />

Ruf<br />

Wir möchten in diesem Artikel zeigen, dass – trotz der genannten hohen Komplexität<br />

– mit Hilfe moderner Applikationsserver die technische Bereitstellung von Webservice-Sicherheit<br />

fast so einfach ist, wie die Konfiguration von SSL. Die in diesem<br />

Themenumfeld gängigen Begriffe (WS-Trust, SAML etc.) werden (unten) kurz<br />

erläutert.<br />

Nutzungsszenrio<br />

Ein typisches Nutzungsszenario sieht folgendermaßen aus: der Endanwender (Fred<br />

Fredsen) greift auf eine Webseite (JSP) zu, die selbst als Client eines WS-Providers<br />

fungiert.<br />

Der WS-Provider hat lediglich den WS-Client als direkten Kommunikationspartner.<br />

In vielen praktischen Fällen muss der WS-Provider allerdings wissen, um welchen<br />

Endanwender es sich handelt. So zum Beispiel, wenn es sich bei Fred Fredsen um<br />

einen Bauingenieur handelt, der über die Webseite (JSP) seiner Berufsvereinigung<br />

kostenpflichtige Grundbucheinträge abfragt (dieser Fall ist konstruiert, aber realistische<br />

Fälle sind sehr ähnlich). Da die Berufsvereinigung lediglich ein Portal zur<br />

Nutzung der Grundbuchdienste anbietet, muss das zuständige Amtsgericht (Grundbuchamt)<br />

wissen, wer der Endanwender ist (und wie die Rechnungsanschrift lautet).<br />

Hierbei muss sichergestellt werden, dass die Rechnungsanschrift bzw. der Rechnungsempfänger<br />

tatsächlich derjenige ist, der die Anfrage stellt (oder zumindest in dessen<br />

Auftrag handelt).<br />

Um die Dienste entsprechend des zwischen Dienstanbieter und Dienstnutzer<br />

bestehenden Vertrauensverhältnisses abzusichern, wurden in den vergangenen<br />

Jahren eine Reihe von Standards entwickelt.<br />

• WS-Security, WS-Trust, WS-Federation<br />

• SAML 1/2<br />

Diese Standards finden sich in Webservices Implementierungen wie zum Beispiel<br />

Apache Axis2, CXF oder Metro/WS<strong>IT</strong> wieder. Möchte man seinen Webservice<br />

absichern, so müssen die entsprechenden Bibliotheken dieser Stacks benutzt werden.<br />

Implementierungsbeispiele finden sich in den entsprechenden Tutorials (z.B. im<br />

Glassfish/Metro Guide auf metro.java.net). Hierzu ist – unabhängig davon, für<br />

welchen Stack man sich entscheidet – eine Konfiguration der Sicherungseinstellungen<br />

in einer (XML-) Datei erforderlich. Dies erfolgt (über die IDE oder<br />

manuell) durch den Programmierer mit anschliessendem Deployment.<br />

Wir befinden uns hier also an einer Stelle, an der die Sicherheitsmechanismen zwar<br />

prinzipiell vorhanden sind, ihre Nutzung hingegen jedoch etwas unhandlich dem<br />

Programmierer überlassen ist. Wünschenswert wäre eine von der Entwicklung und<br />

dem Deployment des Webservices entkoppelte Konfiguration der Mechanismen, die<br />

von einem Administrator auch ohne Programmierkenntnis einfach durchgeführt<br />

werden kann.<br />

<br />

2/11 36


Deklarative Sicherheit<br />

Um die gewünschte Entkopplung von<br />

Anwendung und ihrer Sicherheitskonfiguration<br />

zu erreichen, lohnt sich<br />

ein Blick auf klassische Webserver: auch<br />

hier aktiviert/deaktiviert ein Administrator<br />

die SSL/TLS Verschlüsselung und<br />

überlässt dies nicht dem Webdesigner<br />

(siehe Grafik 2 und 3).<br />

Das Selektieren von Enable SSL/TLS<br />

führt (vereinfacht ausgedrückt) dazu,<br />

dass die versendeten HTTP Datenpakete<br />

in ein SSL/TLS Datenpaket gepackt<br />

werden. Das Ziel ist, für Webservice-<br />

Sicherheit eine ähnlich einfache<br />

Konfigurationsmöglichkeit anzubieten.<br />

Der Administrator wählt “Enable WS-<br />

Security” und der Applikationsserver<br />

fügt der SOAP Nachricht automatisch<br />

die gewünschten WS-Security Information<br />

(grau hinterlegt) hinzu (siehe Grafik<br />

4 und 5).<br />

Um SSL in einer Website einzurichten,<br />

gibt es genau zwei Möglichkeiten (ich<br />

erwähne dies bloss, weil sich bei Webservices<br />

ein ähnliches Bild ergibt).<br />

1. SSL Terminierung des (HTTP)<br />

Requests am Webserver (ggf.<br />

unter Zuhilfenahme einer<br />

Kryptocard)<br />

2. SSL Terminierung des (HTTP)<br />

Requests an einer externen Komponente<br />

(typischerweise an einem<br />

Hardware Load-Balancer)<br />

Bei WS-Sicherheit ist es analog.<br />

1. Hinzufügen des WS-Security<br />

Anteils im SOAP Header durch<br />

den Applikationsserver<br />

2. Hinzufügen des WS-Security<br />

Anteiles durch ein XML<br />

Gateway.<br />

Die Herausforderungen, die man im Fall<br />

einer externen Komponente hat, sind<br />

sehr ähnlich. Wenn es eine SSL Client<br />

Authentisierung gibt, muss der Load-<br />

Balancer diese vornehmen und die Identität<br />

an den Webserver weiterreichen.<br />

Ebenso muss das XML Gateway <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

SOAP (Simple Object Access Protocol). Vereinfacht ausgedrückt: SOAP ist<br />

das Dokumentformat, welches zum Versenden von XML-basierten Webservice-Nachrichten<br />

verwendet wird (z.B. mittels HTTP). Eine einfache Beispielnachricht,<br />

welche (mittels HTTP) an den Webservice übertragen wird:<br />


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Diskussion<br />

Erweiterungen für moderne Applikationsserver<br />

erlauben eine einfache Konfiguration<br />

der WS-Security für Web-Services.<br />

Fairerweise muss man zugestehen,<br />

dass die Gesamtkonfiguration zwar<br />

etwas aufwendiger ist, als die SSL Konfiguration<br />

von HTTP Servern. Dies liegt<br />

zum großen Teil an der höheren Komplexität<br />

von WebServices gegenüber reinem<br />

HTTP.<br />

Grafik 2 und 3<br />

Grafik 4 und 5<br />

nach Entfernen des WS-Security Anteils des dort übermittelten Nutzer (z.B.<br />

Fred Fredsen) einschließlich seiner Attribute (z.B. Rechnungsanschrift) an den WS-<br />

Provider weiterreichen (z.B. durch Anreicherung des SOAP Bodies, Hinzufügen von<br />

HTTP Header Information).<br />

Das Hinzufügen/Prüfen des WS-Security Anteils im Applikationsserver kann über<br />

verschiedene Wege erfolgen (JAX-WS Handler, JSR 196 Agenten etc.). Für die in<br />

diesem Artikel interessante Entkopplung von Sicherheitskonfiguration und eigentlicher<br />

Applikation ist jedoch eher relevant, wie sich das Ganze für den Administrator<br />

darstellt. Dies ist in der folgenden Abbildung illustriert. Der Administrator wählt<br />

über die Administrationskonsole (siehe Screenshot auf der nächsten Seite) den<br />

Webservice aus und weist diesem WS-Security Richtlinien zu (hier: oracle/<br />

wss_username_token_service_policy).<br />

Produkte anderer Hersteller arbeiten ähnlich. Das Hinzufügen der Policy bewirkt<br />

eine Änderung der WSDL des WebServices (hier: simpleadd). Nach Hinzufügen der<br />

Policy werden entsprechende WS-Policy Elemente der WSDL automatisch hinzugefügt,<br />

ohne dass der Service neu deployed oder gar durch den Programmierer<br />

modifiziert werden muss.<br />

Falls für den eingesetzten Applikationsserver<br />

keine geeignete Erweiterung vorhanden<br />

ist, so kann ein externes XML<br />

Gateway verwendet werden. Diese Variante<br />

ermöglicht eine lose Kopplung<br />

mit der Applikation (‘lose’ meint hier:<br />

die Komponenten haben kaum Abhängigkeiten<br />

untereinander und können<br />

beispielsweise unabhängig voneinander<br />

aktualisiert/gepatcht werden). Dies hat<br />

in vielen Fällen Vorteile, kann aber auch<br />

zu neuen Herausforderungen führen.<br />

Z.B. wie erfährt der Webservice, dass<br />

das SAML-Token auf “Fred” ausgestellt<br />

ist, wenn es vom XML Gateway entfernt<br />

wird? Hierzu werden dann Mechanismen<br />

wie HTTP-Header benutzt, die aber<br />

wieder auf eine spezifische Kopplung<br />

der beteiligten Komponenten bauen.<br />

Unabhängig davon, ob WS-Security<br />

durch den Applikationsserver oder ein<br />

externes Gateway bereitgestellt wird,<br />

müssen Vertrauensbeziehungen definiert<br />

und implementiert werden; das<br />

SAML Token, welches in Richtung des<br />

Webservice geschickt wird, muss<br />

schliesslich auf seine Gültigkeit geprüft<br />

werden. Dies geschieht (wie bei SSL/<br />

TLS) mit Hilfe klassischer digitaler Signaturen<br />

bzw. Zertifikaten. Die Tatsache,<br />

dass bei einem als nicht gültig erkannten<br />

Zertifikat – im Gegensatz zum<br />

Browser-basierten Surfen – kein “Accept<br />

for this session” möglich ist, bedeutet,<br />

dass der Implementierung der Vertrauensbeziehung<br />

alle Parteien die richtigen Zertifikate<br />

installieren müssen, damit die Sicherheit<br />

der Webservice Kommunikation<br />

gewährleistet ist. Dies erfordert angesichts<br />

der vielen ungültigen Zertifikate u.a. auch<br />

mehr organisatorische Sorgfalt. <br />

2/11 38


Administrationskonsole<br />

Fazit<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

WebServices können deklarativ, d.h. ohne das Hinzuprogrammieren von Sicherheitscode,<br />

abgesichert werden. Die hierfür erforderlichen Werkzeuge aus dem Identity–<br />

und Accessmanagement bzw. der SOA Welt ermöglichen eine vertrauenswürdige,<br />

föderierte Nutzung von WebServices wie sie zum Beispiel im Rahmen der SAFE<br />

(Secure Access to Federated E-Government/E-Justice) Spezifikation vorgesehen<br />

ist.<br />

DR. STEFFO WEBER<br />

Architekt Identity Management<br />

Oracle Deutschland B.V. & Co. KG<br />

Steuerungsaufgaben gewinnen gegenüber reiner Bereitstellung von<br />

Services enorm an Bedeutung<br />

Detecon-/B<strong>IT</strong>KOM-Studie zur<br />

<strong>IT</strong>-Organisation in 2015<br />

Bonn/Eschborn - Künftige <strong>IT</strong>-Organisationen werden noch stärker als bisher<br />

die Geschäftsstrategien von Unternehmen unterstützen, wobei die Steuerung<br />

von Services gegenüber deren Erbringung deutlich an Bedeutung gewinnt.<br />

Darüber hinaus spaltet sich das Aufgabenspektrum heutiger Chief Information<br />

Officers (CIO) in die Rollen von Chief Process Officers (CPO) und Chief Technical<br />

Officers (CTO) auf. Zu diesen Ergebnissen kommt eine von der ICT-Managementberatung<br />

Detecon in Kooperation mit dem B<strong>IT</strong>KOM unter 1000 Führungskräften<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführte Studie.<br />

Wesentlich für den Erfolg einer <strong>IT</strong>-Organisation wird demnach eine stärkere<br />

Trennung zwischen dem Organisationsbereich „<strong>IT</strong> Demand“, der die Anforderungen<br />

des Business für die <strong>IT</strong> übersetzt, und dem Bereich „<strong>IT</strong> Supply“, der <strong>IT</strong>-<br />

Lösungen erzeugt und bereitstellt, sein. Laut Studie haben von den Unternehmen mit<br />

Demand-Supply-Trennung 84 Prozent ihre Kundenorientierung verbessert und 82<br />

Prozent ihre <strong>IT</strong>-Kosten gesenkt sowie die Qualität erhöht. In den Vergleichsgruppen<br />

ohne Trennung sind es lediglich 40 bzw. 33 Prozent.<br />

<br />

„Dieses neue organisatorische Konzept<br />

erfordert jedoch gerade an der Demand-<br />

Supply-Schnittstelle neue Strukturen für<br />

Verantwortungsbereiche sowie neue<br />

Rollen und Tätigkeiten“, betont Bernd<br />

Wolter, Managing Consultant bei<br />

Detecon. So wird beispielsweise ein Split<br />

der Rolle des CIO in die Rollen des<br />

CPO, der den Fokus auf ganzheitliches<br />

Management von Business- und <strong>IT</strong>-Prozessen<br />

legt, und des CTO, der die Entwicklungs-<br />

und Betriebsleistungen der<br />

<strong>IT</strong> steuert und koordiniert, erforderlich.<br />

Zusätzlich entstehende Rollen seien etwa<br />

der „Demand Manager“, der „Business<br />

Process Manager, „Governance Manager“<br />

oder „Supply Manager“.<br />

Governance benötigt Business<br />

Excellence und EAM<br />

Neben den etablierten <strong>IT</strong>-Governance-<br />

Prozessen benötigen zukunftsweisende<br />

<strong>IT</strong>-Strategien laut Studie mehr „Business<br />

Excellence“: Dieser Bereich soll<br />

die strategischen und auch operativen<br />

Steuerungstätigkeiten explizit an den<br />

Entwicklungen in den jeweiligen neuen<br />

Geschäftsmodellen ausrichten. Zudem<br />

wird Enterprise Architecture Management<br />

(EAM) als übergreifende Einheit<br />

zur Umsetzung einer abgestimmten Ziellandschaft<br />

ein wichtiges Governance-<br />

Instrument sein. „Die Bedeutung von<br />

EAM steigt mit der Konvergenz von<br />

Business- und <strong>IT</strong>-Prozess-Verantwortung“,<br />

so Bernd Wolter. „Dies ist umso<br />

mehr erforderlich, weil noch große Defizite<br />

bei der internen Zusammenarbeit<br />

in der <strong>IT</strong> bestehen.“ Gegenwärtig schreiben<br />

nur 42 Prozent der Studienteilnehmer<br />

ihrer <strong>IT</strong>-Governance einen<br />

hohen Reifegrad zu.<br />

Für global agierende <strong>IT</strong>-Organisationen<br />

bedeutet die Einführung eines Demand-<br />

Supply-Managements eine Stärkung von<br />

Corporate-<strong>IT</strong>-Funktionen und den Abbau<br />

dezentraler <strong>IT</strong>-Verantwortung in<br />

den Regionen. Dazu seien flache Strukturen<br />

in der Aufbauorganisation erforderlich,<br />

um die Steuerungs- und<br />

Koordinationsaufgaben effizient wahrnehmen<br />

zu können. 86 Prozent aller<br />

Unternehmen, die eine Konzentration <br />

2/11 39


von Steuerungseinheiten sowie eine<br />

einheitliche Prozessverantwortung für<br />

Business- und <strong>IT</strong>-Prozesse eingeführt<br />

hatten, bestätigen, hiermit eine Qualitätszunahme<br />

ihrer Prozesse und Services<br />

erreicht zu haben.<br />

Das Detecon Executive Briefing „<strong>IT</strong>-<br />

Organisation 2015 - Fit für die Zukunft“<br />

sowie ausgewählte zugehörige Studienergebnisse<br />

stehen zum Download unter<br />

www.detecon.com/itorga2015 zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.detecon.com info@detecon.com<br />

(OTS)<br />

<br />

Potenziale für Green <strong>IT</strong><br />

noch längst nicht<br />

ausgeschöpft<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

lotprojekte in diesem Bereich sollten finanziell gefördert werden. Positive Erfahrungen<br />

gibt es bereits in London und Stockholm, wo die Umwelt entlastet und die<br />

Lebensqualität für die Menschen erhöht wurde.<br />

Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Treibhausgasemissionen um 40<br />

Prozent bis 2020 gegenüber 1990 zu verringern, regt die Green <strong>IT</strong> Allianz die stärkere<br />

Unterstützung von internationalen Projekten zur Festlegung von CO2-Berichtsstandards<br />

an. Unternehmen sollten bei der Einführung eines <strong>IT</strong>K-gestützten Energiemanagement-Systems<br />

steuerliche Anreize erhalten. Der öffentliche Sektor müsse<br />

hier eine Vorbildfunktion übernehmen.<br />

Auch bei der <strong>IT</strong>K-Ausstattung lassen sich große Einsparpotenziale heben. So<br />

verbrauchen die rund 26,5 Millionen Arbeitsplatzcomputer, die in Firmen, Behörden<br />

und Bildungseinrichtungen in Deutschland im Einsatz sind, nach Angaben des<br />

Bundeswirtschaftsministeriums jährlich 4 Terawattstunden (TWh) Strom - mehr als<br />

ein großes Kohlekraftwerk im Jahr produzieren kann. Bis 2020 wird die Zahl der<br />

Rechner auf 37 Millionen Geräte steigen. Durch den Einsatz energieeffizienter<br />

Geräte sind hier erhebliche Energie- und Materialeinsparungen möglich. Lediglich<br />

jeder zweite Arbeitsplatzrechner gilt derzeit als energie- und materialeffizient. Dieser<br />

Anteil sollte nach Vorstellungen der Green <strong>IT</strong> Allianz bis 2020 auf 85 Prozent erhöht<br />

werden. Gleichzeitig sollte der durchschnittlich Stromverbrauch von Arbeitsplatzcomputern<br />

in Deutschland von heute 150 kWh auf 60 kWh im Jahr 2020 verringert<br />

werden.<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Potenziale zur Entlastung<br />

der Umwelt durch den Ein<br />

satz von <strong>IT</strong> und Telekommunikation<br />

sind noch längst nicht ausgeschöpft.<br />

Um das zu ändern, hat die<br />

Green <strong>IT</strong> Allianz, eine Initiative im Rahmen<br />

des <strong>IT</strong>-Gipfels, eine Reihe von<br />

Handlungsempfehlungen erarbeitet.<br />

„Green <strong>IT</strong> kann der Schlüssel zur Erreichung<br />

der Klimaschutzziele sein“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Hauptge-schäftsführer Dr.<br />

Bernhard Rohleder.<br />

Besonderer Handlungsbedarf besteht<br />

beispielsweise im Energiebereich. Der<br />

verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien<br />

führt in den Stromnetzen zu erheblichen<br />

Schwankungen. Abhilfe kann eine<br />

intelligente Steuerung der Netze (Smart<br />

Grids) schaffen. Dazu schlägt die Green<br />

<strong>IT</strong> Allianz unter anderem eine stärkere<br />

Forschungsförderung vor. Zudem sollte<br />

Deutschland intensiver an internationalen<br />

Aktivitäten mitwirken.<br />

Im Verkehrsbereich befürwortet die<br />

Green <strong>IT</strong> Allianz eine City-Maut. Kommunen<br />

sollten künftig die Möglichkeit<br />

erhalten, eigenständig über deren Einführung<br />

zu entscheiden. Derzeit liegt<br />

die Gesetzgebung bei den Ländern. Pi-<br />

Foto: AA+W - Fotolia.de<br />

Hintergrund: Die Green <strong>IT</strong> Allianz wurde im Rahmen des 3. Nationalen <strong>IT</strong>-Gipfels<br />

eingerichtet. Ihre wichtigsten Ziele sind die Weiterentwicklung der politischen und<br />

wirtschaftlichen Agenda für Green <strong>IT</strong>, der Ausbau der Vorreiterrolle der <strong>IT</strong>K-<br />

Branche bei Green Technologies, die Verbesserung der Export-Chancen deutscher<br />

Technologieanbieter sowie die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Anbietern,<br />

Anwendern, Politik und Wissenschaft. Gemeinsam will man die besten<br />

Technologien mit dem geringsten CO2-Ausstoß identifizieren und deren Entwicklung<br />

und Einführung beschleunigen.<br />

Die Green <strong>IT</strong> Allianz wird unterstützt von einigen Forschungseinrichtungen, dem<br />

CIOcolloquium als Vereinigung der wichtigsten <strong>IT</strong>K-Anwender und unter anderem<br />

folgenden Unternehmen und Organisationen: Allianz, BSH Bosch und Siemens<br />

Hausgeräte, Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Deutsche Telekom,<br />

Fujitsu Technology Solutions, Germany Trade and Invest, Hitachi Data Systems,<br />

Hewlett-Packard, IBM, IDS Scheer, Infineon, Intel, Microsoft, Nokia Siemens<br />

Networks, Oracle, Ricoh, SAP, Software AG. (PB)<br />

<br />

2/11 40


Cloud Computing ist<br />

zentraler Innovationsmotor<br />

für Deutschland<br />

Unterschleißheim - Cloud<br />

Computing ist bei deutschen<br />

Unternehmen weiter auf dem<br />

Vormarsch. Dies geht aus einem im<br />

April <strong>2011</strong> veröffenbtlichten White Paper<br />

hervor, das IDC im Auftrag von<br />

Microsoft Deutschland erarbeitet hat.<br />

Mehr als ein Viertel der deutschen Unternehmen<br />

nutzen demnach bereits<br />

Cloud Services (13 Prozent) oder führen<br />

diese aktuell ein (14 Prozent). 33<br />

Prozent planen zudem ganz konkret, in<br />

den nächsten zwei Jahren Cloud Services<br />

zu nutzen.<br />

„Die Cloud kann zum entscheidenden<br />

Innovationsmotor des Wirtschaftsstandorts<br />

Deutschland werden. Zugleich<br />

muss die <strong>IT</strong>-Industrie aber auch die<br />

kritischen Aspekte herausstellen”, so<br />

Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Microsoft Deutschland.<br />

„Denn <strong>IT</strong>-Unternehmen tragen<br />

eine besondere Verantwortung.” Im<br />

Rahmen seiner Corporate Technical<br />

Responsibility (CTR) stößt Microsoft<br />

daher eine Debatte mit zentralen Akteuren<br />

aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Potenziale von Cloud<br />

Computing an, die die Verantwortung<br />

der gesamten Industrie und Politik miteinbezieht.<br />

Das aktuelle IDC White Paper macht<br />

dabei einmal mehr deutlich, dass der<br />

Einsatz von Cloud Services derzeit eines<br />

der zentralen Themen in deutschen<br />

Unternehmen ist. Während sich 2009<br />

lediglich jeder fünfte Unternehmensentscheider<br />

mit dem Thema Cloud<br />

Computing beschäftigt hat, sind es nun<br />

bereits knapp 80 Prozent.<br />

Mittelständler ziehen nach und investieren<br />

Nur fünf Prozent der Befragten halten<br />

Cloud Computing noch immer für ein<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

unbedeutendes Schlagwort der <strong>IT</strong>-Industrie. „Der positive Trend des vergangenen<br />

Jahres setzt sich auch <strong>2011</strong> fort: Deutsche Unternehmen sind weiter auf dem Weg in<br />

die Cloud. Trumpf der neuen Technik ist die hohe Flexibilität”, sagt Lynn Thorenz,<br />

Director Research und Consulting bei IDC Central Europe. Auch über die künftige<br />

Bedeutung der Cloud sind sich die meisten Befragten einig: 69 Prozent von ihnen<br />

gehen davon aus, dass sich Cloud Computing in den nächsten zwei bis fünf Jahren<br />

etablieren wird. „Sowohl KMUs als auch Global Player zieht es in die Cloud.<br />

Besonders der deutsche Mittelstand holt jetzt auf und investiert in die neue Technologie”,<br />

so Thorenz weiter. Als zentrale Vorteile der Cloud Services sehen die<br />

befragten mittelständischen Unternehmen vor allem die einfache Möglichkeit zur<br />

Nutzung neuester Technologien und Funktionen, die wegfallende Notwendigkeit<br />

zur Anschaffung zusätzlicher <strong>IT</strong>-Infrastrukturen sowie die höhere Sicherheit als<br />

beim Eigenbetrieb.<br />

In der Cloud: hier als Beispiel Google<br />

Email, Kalender, Collaboration & Co. gefragt<br />

Bislang sind E-Mail und Kalender die meistgenutzten Einsatzbereiche von Cloud<br />

Computing in deutschen Unternehmen. Es folgen dem IDC White Paper zufolge<br />

Collaboration - z. B. das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten - sowie das Systemund<br />

Netzwerk-Management. Als zentrale Herausforderungen bei der Nutzung von<br />

Cloud Services werden Sicherheitsbedenken, die Abhängigkeit vom Cloud Provider<br />

sowie die Unkenntnis des Datenstandorts genannt. Besonders interessant: das<br />

Thema Sicherheit wird von den Befragten als Antriebs- und Hemmfaktor in einem<br />

bewertet. „Für Anbieter wie Microsoft gehört die Gewährleistung der Sicherheit von<br />

Cloud Services mit zu den Kernaufgaben. Speziell der Mittelstand kann damit in<br />

Fragen der Sicherheit auch von den Stärken der Cloud profitieren”, so Thorenz.<br />

„Die Debatte um die Verantwortung von <strong>IT</strong>-Unternehmen, die Microsoft in<br />

Deutschland anstößt, die deutlich über Datenschutz und Datensicherheit hinausgeht,<br />

weist den Weg in die richtige Richtung.” Als ersten Impuls für die Diskussion<br />

über die Potenziale von Cloud Computing stellte Ralph Haupter auf der diesjährigen<br />

CeB<strong>IT</strong> zwölf Thesen vor, die die Chancen und Verantwortung der neuen Technologie<br />

für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aufzeigen, und sprach sich für <br />

2/11 41


eine besondere Verantwortung der<br />

<strong>IT</strong>-Branche aus, die er als Corporate<br />

Technical Responsibility (CTR) bezeichnete.<br />

Hintergrund des White Papers<br />

Für das White Paper hat IDC 157 Business-<br />

und <strong>IT</strong>-Entscheider aus deutschen<br />

Unternehmen unterschiedlicher Branchen<br />

telefonisch befragt. Die Telefoninterviews<br />

fanden im November und<br />

Dezember 2010 statt. An der Befragung<br />

nahmen ausschließlich Unternehmen mit<br />

mehr als 250 Mitarbeitern bzw. PC-<br />

Arbeitsplätzen teil. 40 Prozent der befragten<br />

Firmen beschäftigten weniger<br />

als 1.000 und 60 Prozent mehr als 1.000<br />

Mitarbeiter. (PR)<br />

<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Kulturstaatssekretär Schmitz sagte: „Zuweilen wird in Frage gestellt, dass Computerspiele<br />

oder Games zur Kultur zu rechnen sind – eine überholte Debatte! Millionen<br />

Menschen – vieler Altersstufen – spielen täglich am Computer, im Internet, auf dem<br />

Handy oder auf Spielkonsolen. Die Faszination des Mediums ist nicht nur ungebrochen,<br />

sie wächst. Dabei hat das vergleichsweise junge Medium schon seine eigenen<br />

Klassiker hervorgebracht. Games vereinen Film, Design, Musik sowie Bildende und<br />

Darstellende Kunst und schaffen etwas Neues, das Menschen anspricht und bewegt,<br />

zur Reaktion auffordert und ohne sie nicht sein kann.<br />

Mit der ständigen Ausstellung „Evolution eines Mediums“ erhalten die Computerspiele<br />

als Kunstform und Kulturprodukt ihren festen Ort in <strong>Berlin</strong>. Das<br />

Computerspielemuseum hat sich bereits um die Erforschung der Games als Kulturgut<br />

verdient gemacht und wird dies auch weiterhin tun, gemeinsam mit anderen<br />

Akteuren aus Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Dabei werden problematische<br />

Aspekte, von der Spielsucht bis zur Gewalt in manchen Spielen, nicht ausgespart.<br />

Einmal mehr hilft uns das gemeinsame Europa, ein regionales kulturelles Potential<br />

für die Stadt zu entwickeln“.<br />

<strong>Berlin</strong> hat ein<br />

Computerspielemuseum<br />

<strong>Berlin</strong> - Seit dem 21. Januar <strong>2011</strong><br />

hat im ehemaligen „Café War<br />

schau“ in der Karl-Marx-Allee<br />

93 <strong>Berlin</strong>s erstes Computerspielemuseum<br />

seine Pforten für das Publikum<br />

geöffnet. Nur wenige Schritte vom U-<br />

Bahnhof Weberwiese entfernt ist die<br />

neue Dauerausstellung „Computerspiele<br />

- Evolution eines Mediums“ zu erleben.<br />

Mehr als 500 qm Ausstellungsfläche<br />

laden alle <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er<br />

und auch alle Besucherinnen und<br />

Besucher der Stadt zu interaktivem Erleben<br />

ein.<br />

Damit erhält <strong>Berlin</strong> einen neuen kulturellen<br />

und touristischen Anziehungspunkt!<br />

Ermöglicht wurde dieser Erfolg<br />

auch durch Mittel aus dem Kulturinvestitionsprogramm<br />

(KIP) des Senats,<br />

das sich aus Mitteln des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE) speist. Mit 220.000 Euro fördert<br />

die Kulturverwaltung diese bundesweit<br />

einzigartige ständige Ausstellung<br />

über Geschichte und Zukunft der<br />

Computerspiele. Einen Betrag in gleicher<br />

Höhe steuert die Stiftung Deutsche<br />

Klassenlotterie <strong>Berlin</strong> bei.<br />

Foto: Wikimedia Commons - Packman<br />

In der <strong>Berlin</strong>er Museumslandschaft ist das Computerspielemuseum keine Unbekannte.<br />

Schon seit den 80er Jahren hat der Förderverein für Jugend und Sozialarbeit<br />

e.V. die europaweit wohl größte Sammlung spielebezogener Hard- und Software<br />

zusammengetragen. Seit 1997 wurde sie vielerorts in Deutschland erfolgreich in<br />

Sonderausstellungen präsentiert. Nun findet sie ihren ständigen Präsentationsort in<br />

der Mitte <strong>Berlin</strong>s. Die Bedeutung der Sammlung wurde 2009 auch durch das KEEP-<br />

Projekt (www.keep-project.eu) unterstrichen, das aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />

gefördert wird. Unter Mitwirkung der Deutschen und der Französischen<br />

Nationalbibliothek soll der Erhalt und die Nutzbarkeit von älterer Computerspielesoftware<br />

über den technischen Wandel hinweg erforscht werden.<br />

Das neue Computerspielemuseum fügt sich ein in das Gamescluster <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />

das aus mehr als 130 Betrieben, Verbänden und Ausbildungsinstitutionen<br />

besteht. Das neue Museum wird – analog zum bauhaus Archiv im Designbereich –<br />

neben seinen museumstypischen Aufgaben auch der Rück- und Vorausschau, <br />

2/11 42


der Analyse, der Bezugnahme und<br />

Standortbestimmung dienen. Die wirtschaftliche<br />

Bedeutung der Branche geht<br />

dabei über die direkten Umsätze der<br />

Entwickler und Publisher hinaus: Games<br />

sind auch Triebkraft der technischen<br />

Entwicklung und werden etwa dem<br />

Thema 3D weiteren Schwung verleihen.<br />

<strong>Berlin</strong> misst der Gamesbranche wirtschaftliche<br />

und kulturelle Bedeutung zu.<br />

Auch die Nähe zum eLearning ist fließend.<br />

Nicht zuletzt der 2009 von der<br />

Wirtschaftsverwaltung durchgeführte<br />

Wettbewerb „Serious Games – Spielerisch<br />

zum Ziel“ hat dies eindrucksvoll<br />

unterstrichen.<br />

Das Museum hat täglich (außer Dienstag)<br />

von 10:00 – 20:00 Uhr geöffnet. http://<br />

www.computerspielemuseum.de/<br />

index.php?lg=de (LPD)<br />

<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> vergibt<br />

Millionenaufträge an<br />

mittelständische <strong>IT</strong>-<br />

Unternehmen in <strong>Berlin</strong><br />

und Brandenburg<br />

<strong>Berlin</strong> - Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

erteilte im März <strong>2011</strong> die Zuschläge<br />

für Rahmenverträge im Bereich<br />

„Projektservices“ mit einem erwarteten<br />

Umsatzvolumen von acht bis zehn Millionen<br />

Euro. Entsprechend den<br />

mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurden dabei<br />

Bietergemeinschaften bewusst zugelassen.<br />

Die Zuschläge auf 15 Angebote<br />

gingen an insgesamt 28 Unternehmen,<br />

davon 23 kleine oder mittelständische<br />

Unternehmen (KMU). Nach Angaben<br />

des regionalen <strong>IT</strong>-Branchenverbands<br />

SIBB e. V. sind die in den Bietergemeinschaften<br />

eingebundenen KMU<br />

fast ausnahmslos in der Hauptstadtregion<br />

niedergelassen. Die Zuschläge<br />

stärken den <strong>IT</strong>-Standort <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die Leistungen der <strong>IT</strong>-Rahmenverträge<br />

Die Rahmenverträge Projektservices sind untergliedert in die Schwerpunkte Projektund<br />

Qualitätsmanagement, Systemberatung und Systemimplementierung sowie<br />

Organisationsberatung. Die Leistungen, die im Auftrag des zentralen Dienstleisters<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung vergeben wurden, umfassen unter anderem den Aufbau und<br />

die Weiterentwicklung von Diensten und Produkten für die eGovernment-Diensteplattform<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sowie Planung Aufbau und Betrieb von verfahrensunabhängiger<br />

<strong>IT</strong>-Infrastruktur. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sichert über die abgeschlossenen<br />

Rahmenverträge die bedarfs- und zeitgerechte Bereitstellung von Dienstleistungen<br />

durch die ggf. notwendige externe Unterstützung für Projektierungs- und Beratungsarbeiten<br />

ab.<br />

Die mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist der zentrale <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Das<br />

öffentliche Unternehmen unterstützt die Behörden bei der Planung, der Gestaltung<br />

und dem Einsatz<br />

der Kommunikations-<br />

und Informationstechnik.<br />

Seit 2006 fördert das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durch mittelstandsfreund-<br />

liche Vergaberichtlinien<br />

im<br />

Rahmen des<br />

deutschen und<br />

europäischen<br />

Vergaberechts<br />

die Auftragsvergabe<br />

an KMU. Im Jahr<br />

2010 gingen 36 Prozent der<br />

Lieferantenaufträ- Foto: Stauke - Fotolia.de ge mit einem<br />

Gesamtvolumen von 30,3 Millionen<br />

an den Mittelstand. 64 Prozent aller Lieferanten des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> haben ihren<br />

Firmensitz in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg, womit das Unternehmen Aufträge im<br />

Umfang von 50,2 Millionen Euro in die Region vergab. Bei den KMU kommen sogar<br />

90 Prozent der Lieferanten aus der Hauptstadtre-gion. 27,1 Millionen Euro gingen<br />

als Lieferantenaufträge direkt an KMU aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg.<br />

Vergabeprozess bestätigt Ausrichtung der regionalen <strong>IT</strong>-Wirtschaft<br />

Die Vertreter der regionalen <strong>IT</strong>-Wirtschaft sehen die Vergabe-Entscheidung des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Das Verfahren des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> trage der KMU-geprägten Struktur der <strong>Berlin</strong>-Brandenburger <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

Rechnung. „Die Tatsache, dass so viele der nachgefragten Leistungen aus der<br />

Region bedient werden können, zeigt, dass eine hohe Nachfrage nach den angebotenen<br />

Leistungen besteht“, freut sich SIBB-Geschäftsführer Peer-Martin Runge über<br />

das Ergebnis der Vergaberunde. „Dies sehen wir als Bestätigung, dass die inhaltliche<br />

Ausrichtung der <strong>Berlin</strong>-Brandenburger Unternehmen, zum Beispiel im Bereich der<br />

E-Government-Lösungen, richtig ist.“<br />

<strong>IT</strong>-Branchenverband SIBB e. V.<br />

Der SIBB e. V. ist der <strong>IT</strong>-Branchenverband der Hauptstadtregion. Er vertritt die<br />

Interessen vornehmlich mittelständischer <strong>IT</strong>-Hersteller und -Dienstleister gegenüber<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Verband ist Partner und Dienstleister<br />

der regionalen Unternehmen und vernetzt die <strong>IT</strong>-Wirtschaft. Ziel des SIBB ist die<br />

Entwicklung <strong>Berlin</strong>-Brandenburgs zu einer der innovativsten und erfolgreichsten <strong>IT</strong>-<br />

Regionen Deutschlands. Weitere Informationen unter http://www.sibb.de/ (EB) <br />

2/11 43


Bing Maps wird Partner<br />

der Hauptstadt<br />

Unterschleißheim - Bing Maps und<br />

Stadtplandienst.de versorgen ab<br />

sofort gemeinsam das offizielle<br />

Online-Portal der Hauptstadt <strong>Berlin</strong>.de<br />

und die Website <strong>Berlin</strong>Online.de mit<br />

optimiertem Karten- und Luftbildmaterial.<br />

Im Rahmen eines zweijährigen<br />

Kooperationsvertrages bündeln die Anbieter<br />

ihre Stärken und Angebote zu<br />

einem umfassenden Servicepaket für den<br />

Betreiber der offiziellen Website der<br />

Stadt <strong>Berlin</strong>.<br />

Bing Maps stellt sein hochwertiges<br />

Luftbildmaterial von <strong>Berlin</strong> zur Verfügung,<br />

Stadtplandienst.de bringt sein<br />

Know-how ein, verkehrstechnische Änderungen<br />

wie Baustellen oder geänderte<br />

Straßennamen tageaktuell ins Kartenmaterial<br />

zu integrieren. Für die Nutzer<br />

der <strong>Berlin</strong>er Stadtportale bedeutet das:<br />

Individuelle Wegbeschreibungen und<br />

Suchanfragen nach Restaurants, Museen<br />

und anderen Sehenswürdigkeiten<br />

werden jetzt noch schneller und präziser<br />

bereitgestellt. Als zusätzlichen Mehrwert<br />

erhalten sie in den Suchergebnissen umfangreiche<br />

Informationen zu den einzelnen<br />

Locations, die ihnen auf dem<br />

Weg durch die Hauptstadt weiterhelfen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

ein. Schließlich kommt laut Dr. Hans Biermann, Alleinvorstand der Euro-Cities AG,<br />

ein Großteil der Suchanfragen über lokale Stadtportale: „Die vier großen Stadtportale<br />

von <strong>Berlin</strong>, Hamburg, München und Köln stellen zusammen rund 40 Prozent<br />

aller Zugriffe auf Stadtplankarten in Deutschland. Und über das Portal <strong>Berlin</strong>.de<br />

werden etwa 70 Prozent aller Anfragen an Karten über <strong>Berlin</strong> gestellt.”<br />

Neben dem umfangreichen Kartenmaterial stehen auf den <strong>Berlin</strong>er Stadtportalen<br />

detaillierte Informationen zu Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten zur<br />

Verfügung, die teilweise von den Stadtportalen selbst, teilweise von Stadtplandienst.de<br />

stammen. Eingebunden in die Schrägluftaufnahmen von Bing ergibt es einen<br />

virtuellen Stadtführer, der immer auf dem neuesten Stand ist und sowohl Ortsansässige<br />

als auch Touristen gut beraten kann. Von diesem Mehrwert sollen in Zukunft<br />

auch die Bewohner und Besucher anderer Destinationen profitieren: Aktuell sind die<br />

beiden Kooperationspartner mit mehreren deutschen Großstädten in Verhandlung,<br />

die gemeinsame Serviceleistung auch auf deren Stadtportalen anzubieten. (PR) <br />

<strong>Berlin</strong>er Gesetze kostenlos im Internet<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Gesetze sind im Internet kostenlos unter www.gesetze.berlin.de<br />

abrufbar. Der Verlag C.H. Beck OHG hat im Auftrag der Senatsverwaltung<br />

für Justiz ein neues Vorschrifteninformationssystem bereitgestellt. Dort<br />

findet der Bürger eine vollständige und ausdruckbare Sammlung der <strong>Berlin</strong>er<br />

Gesetze und Rechtsverordnungen. Die Suche erfolgt über eine benutzerfreundliche<br />

und barrierefreie Oberfläche, die einen schnellen und problemlosen Aufruf der<br />

Vorschriften ermöglicht. (LPD)<br />

<br />

Josef Kauer, Business Development<br />

Manager bei Microsoft Deutschland, zur<br />

Kooperation mit Stadtplandienst.de: „Es<br />

ist die Strategie von Microsoft, auch<br />

zukünftig in Zusammenarbeit mit anderen<br />

lokalen Unternehmen hochwertiges<br />

Kartenmaterial mit relevantem Mehrwert<br />

anzubieten, das für die Nutzer über<br />

alle Endgeräte zugänglich ist. Microsoft<br />

will den Bürgern mit Bing Maps mehr als<br />

nur Wegbeschreibungen liefern. Für<br />

<strong>Berlin</strong> stellen wir ihnen schon heute<br />

einen kompetenten Cityguide zur Verfügung,<br />

der vielen Anforderungen gerecht<br />

wird.”<br />

Als lokaler Partner bringt <strong>Berlin</strong>Online<br />

mit seinen beiden Portalen zwei wichtige<br />

Plattformen in diese Kooperation<br />

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Erstmals mehr als 50<br />

Millionen Deutsche im<br />

Internet<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Zahl der Internetnutzer<br />

hat in Deutschland die 50-Milli<br />

onen-Marke überschritten: Rund<br />

51 Millionen Bundesbürger sind<br />

inzwischen online, das entspricht 72<br />

Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren.<br />

Damit nutzen rund eine Million Menschen<br />

mehr als vor einem Jahr das Netz,<br />

ergab eine repräsentative Umfrage im<br />

Auftrag des Hightech-Verbands<br />

B<strong>IT</strong>KOM. „Für die übergroße Mehrheit<br />

der Deutschen gehört das Internet<br />

heute ganz selbstverständlich zum Leben<br />

dazu“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />

Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Die<br />

Zahl der Nutzer wird weiter steigen.“<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Justizticker und Formularservice online<br />

<strong>Berlin</strong> - Ab sofort sind unter http://www.berlin.de/sen/justiz/justizticker alle<br />

Meldungen der <strong>Berlin</strong>er Justiz auf einen Blick zusammengefasst. Damit<br />

können sich interessierte Medienvertreterinnen und –vertreter aber auch<br />

Bürgerinnen und Bürger künftig noch schneller über die Pressemitteilungen der<br />

<strong>Berlin</strong>er Gerichte und Staatsanwaltschaften sowie der Senatsverwaltung der Justiz<br />

informieren.<br />

Grafik: Maria.P. - Fotolia.de<br />

Mit dem Alter nimmt der Anteil der<br />

Internetnutzer stark ab: Während Jugendliche<br />

und junge Erwachsene (14 bis<br />

29 Jahre) zu 95 Prozent online sind, ist es<br />

bei den Senioren ab 65 nur jeder vierte.<br />

Scheer: „Hier müssen wir noch Hemmschwellen<br />

abbauen, denn gerade für Ältere<br />

können Online-Services ein Gewinn<br />

sein.“ Zwischen West- und<br />

Ostdeutschland ist der Unterschied mit<br />

73 zu 69 Prozent dagegen gering.<br />

Der neue Formularservice schafft darüber hinaus eine weitere Erleichterung im<br />

Umgang mit Formularen. Unter http://www.berlin.de/sen/justiz/formularserver<br />

werden Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Formulare, Merkblätter und Infobroschüren<br />

der <strong>Berlin</strong>er Justiz kostenfrei zum Download zur Verfügung gestellt. Die<br />

Formulare können zum Beispiel genutzt werden, um einen Antrag auf Anerkennung<br />

einer ausländischen Entscheidung in Ehesachen zu stellen oder die Erklärung über<br />

die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse für die Prozesskostenhilfe im<br />

Gerichtsverfahren abzugeben. Die Merkblätter und Infobroschüren enthalten zudem<br />

viele wichtige und interessante Informationen rund um die Justiz, beispielsweise zu<br />

den Themen Beratungshilfe, Erbrecht, Scheidung oder Schöffentätigkeit. (LPD) <br />

Die durchschnittliche aktive Nutzungsdauer<br />

liegt bei über zwei Stunden pro<br />

Tag (140 Minuten). Diese Zeit schließt<br />

die aktive Nutzung zu privaten und beruflichen<br />

Zwecken ein, aber keine<br />

lediglich im Hintergrund geöffneten<br />

Webseiten.<br />

Zur Methodik: Basis ist eine repräsentative<br />

Erhebung des Instituts Aris für<br />

B<strong>IT</strong>KOM. Befragt wurden 1.003 Personen<br />

ab 14 Jahren in Deutschland. (PM)<br />

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Zahl der Handy-Surfer<br />

in einem Jahr<br />

verdoppelt<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Zahl derer, die per<br />

Handy im Internet surfen, hat<br />

sich in gerade mal einem Jahr fast<br />

verdoppelt. Mittlerweile geht fast jeder<br />

fünfte Internet-Nutzer in Deutschland<br />

(18 Prozent) per Mobiltelefon online.<br />

Das sind rund neun Millionen Menschen.<br />

Vor einem Jahr waren es nur<br />

zehn Prozent. Frauen nutzen den mobilen<br />

Handyzugang zum Internet mit 20<br />

Prozent stärker als Männer (16 Prozent).<br />

Das ergab eine repräsentative<br />

Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands<br />

B<strong>IT</strong>KOM. „Die Zukunft der<br />

Internet-Nutzung ist mobil, und Frauen<br />

sind die Trendsetter“, sagt René Schuster,<br />

Mitglied des B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiums.<br />

Dafür sorgt insbesondere der rasant steigende<br />

Absatz von Smartphones. Nach<br />

Schätzungen des Verbandes werden in<br />

diesem Jahr zehn Millionen dieser Geräte<br />

verkauft.<br />

Einige Internet-Nutzer gehen bereits<br />

ausschließlich mit ihrem Handy online –<br />

und nicht mit PC oder Notebook. „Die<br />

Zahl der Handy-Surfer wird weiter stark<br />

zunehmen“, sagt Schuster. Die Hauptgründe:<br />

Der Trend geht derzeit zu<br />

Smartphones mit größeren und hochwertigen<br />

Bildschirmen. Zudem wird der<br />

Ausbau der mobilen Super-Breitband-<br />

Netze mit der neuen Technologie LTE<br />

die Übertragung von Daten auf das<br />

Handy beschleunigen. Diese Nachfolgetechnologie<br />

von UMTS wird Geschwindigkeiten<br />

bis zu 100 Megabit pro Sekunde<br />

erreichen. Bis Ende März werden<br />

rund 3.500 Mobilfunkstandorte in<br />

Deutschland auf LTE umgerüstet sein.<br />

Davon profitieren auch diejenigen, die<br />

mit einem mobilen Computer von<br />

unterwegs online gehen. Vor einem Jahr<br />

nutzte jeder Fünfte (20 Prozent) Laptop,<br />

Netbook oder Tablet-PC für den<br />

Webzugang; nun ist es jeder vierte (24<br />

Prozent). Bei Frauen stieg der Anteil<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

von 15 auf 24 Prozent. „Die modernen Geräte und Bedienkonzepte der mobilen<br />

Rechner haben offenbar insbesondere Frauen überzeugt, das mobile Internet zu<br />

nutzen“, sagte Schuster. Insgesamt steigt der Umsatz mit mobilen Datendiensten im<br />

Jahr <strong>2011</strong> voraussichtlich um zwölf Prozent auf sieben Milliarden Euro. Nach<br />

Berechnungen des B<strong>IT</strong>KOM hat sich die in den deutschen Mobilfunknetzen<br />

übertragene Datenmenge im vergangenen Jahr auf 70 Millionen Gigabyte mehr als<br />

verdoppelt. Das entspricht dem Inhalt von rund 15 Millionen DVDs. (PM) <br />

Neuer Internetauftritt: Das <strong>Berlin</strong>er<br />

Verfassungsgericht zeigt Gesicht<br />

<strong>Berlin</strong> - Seit Anfang <strong>2011</strong> hat der Verfassungsgerichtshof des Landes <strong>Berlin</strong><br />

einen neu gestalteten Internetauftritt. Über das Eingangsportal sind die<br />

Geschichte des Verfassungsgerichtshofs, die Zusammensetzung, die Aufgabenstellung,<br />

rechtliche Grundlagen und praktische Hinweise benutzerfreundlich<br />

zu finden. Insbesondere die ausführlichen Hinweise zum Verfassungsbeschwerdeverfahren<br />

und die Verlinkung mit der Gesetzessammlung <strong>Berlin</strong>er Rechtsvorschriften<br />

und der jedermann zugänglichen Entscheidungssammlung der <strong>Berlin</strong>er<br />

und Brandenburgischen Gerichte tragen dem großen Bedürfnis nicht nur der<br />

Beschwerdeführer sondern auch der Anwaltschaft an umfassenden Informationen<br />

zum Verfassungsbeschwerdeverfahren Rechnung.<br />

http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/lverfgh/<br />

Die meisten Beschwerden scheitern bereits an den Zulässigkeitsvoraussetzungen,<br />

sodass sich der Verfassungsgerichtshof nicht näher inhaltlich mit ihnen beschäftigen<br />

kann. Auch die Rechtsanwaltschaft möge sich ermutigt sehen, die Hinweise zu<br />

beachten und ihr Vorbringen an den gesetzlichen Grundlagen des <strong>Berlin</strong>er Verfassungsgerichts<br />

ausrichten, wenn sie dieses Gericht anruft. Einen Einblick in den Umfang<br />

der Tätigkeit des Verfassungsgerichtshofs ermöglicht die Statistik: In den achtzehn<br />

Jahren seines Bestehens hat der Verfassungsgerichtshof etwa 3.000 Verfahren<br />

bearbeitet, in den letzten neun Jahren durchschnittlich etwa 200 Verfahren pro Jahr<br />

(99 Prozent davon sind Verfassungsbeschwerden). Die Erfolgsquote liegt bei etwa<br />

vier Prozent aller Verfahren. (LPD)<br />

<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Eindruck hinterlassen<br />

Flexibel und schnell<br />

DAS DRUCKZENTRUM IM <strong>IT</strong>DZ BERLIN<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> bietet mit seinen Hochleistungsgeräten<br />

digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck<br />

lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name<br />

und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach<br />

Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig<br />

kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise<br />

Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,<br />

standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service<br />

von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion<br />

und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten<br />

gehören zum Angebotsportfolio des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

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Zahl der App-<br />

Downloads explodiert<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Im Jahr 2010 waren fast 90 Prozent aller<br />

in Deutschland herunter geladenen Apps<br />

kostenlos. Mit den 110 Millionen kostenpflichtigen<br />

Apps wurde im Jahr 2010<br />

ein Umsatz in Höhe von 357 Millionen<br />

Euro erzielt. Das entspricht einem Plus<br />

von 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Der Durchschnittspreis der Bezahl-Apps<br />

lag bei 3,25 Euro. „Die Download-<br />

und Umsatzzahlen mit mobilen<br />

Apps werden weiter steil ansteigen“,<br />

sagte Joussen. „Hier ist ein neuer, lukrativer<br />

Wachstumsmarkt entstanden.“<br />

Neben dem Verkauf der Apps können<br />

die Anbieter zusätzliche Umsätze durch<br />

Werbung generieren, die innerhalb der<br />

Anwendungen geschaltet wird. Bei der<br />

Entwicklung und Vermarktung neuer<br />

Apps haben aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM<br />

insbesondere regionale Anbieter gute<br />

Chancen. „Viele mobile Anwendungen<br />

sind auf die Bedürfnisse der Kunden im<br />

jeweiligen Land oder sogar einer Stadt<br />

zugeschnitten“, sagte Joussen. So liefern<br />

Apps zum Beispiel Informationen, welche Filme im Kino um die Ecke laufen,<br />

wann die U-Bahn fährt oder wo sich der nächste Bankautomat befindet.<br />

<strong>Berlin</strong> - Die deutschen Handy-Nutzer<br />

haben im Jahr 2010 rund 900<br />

Millionen mobile Anwendungen<br />

– kurz Apps – auf ihre Mobiltelefone<br />

geladen. Damit hat sich die Zahl der<br />

App-Downloads im Vergleich zum Vorjahr<br />

mehr als verdoppelt (plus 112 Prozent).<br />

Das berichtet der Hightech-Verband<br />

B<strong>IT</strong>KOM auf Grundlage von<br />

Daten des Marktforschungsinstituts<br />

research2guidance. „Die vielfältigen<br />

Anwendungen sind ein Schlüssel für den<br />

Erfolg des mobilen Internets“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Friedrich<br />

Joussen zum Start des Mobile World<br />

Congress in Barcelona. „Für fast jeden<br />

Zweck, gibt es heute eine App.“ Apps<br />

sind Programme, die sich Smartphone-<br />

Nutzer aus dem Internet auf ihr Gerät<br />

laden können. Die Anwendungen reichen<br />

von Spielen oder Nachrichten über<br />

E-Book-Reader bis zu Fahrplan- und<br />

Übersetzungsdiensten. Nach B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Berechnungen existieren derzeit weltweit<br />

rund 520.000 Apps.<br />

Treiber der App-Downloads ist die steigende Verbreitung von Smartphones und<br />

Tablet-PCs. Nach Angaben des B<strong>IT</strong>KOM wurden im Jahr 2010 in Deutschland rund<br />

7,4 Millionen Smartphones verkauft (plus 38 Prozent). Im Jahr <strong>2011</strong> rechnet der<br />

Verband mit einem Absatzplus von 36 Prozent auf 10,1 Millionen Stück. Ein Drittel<br />

aller neu verkauften Handys sind inzwischen Smartphones. Jedes neue Gerät verfügt<br />

bereits über einige vorinstallierte Apps, viele andere stehen in virtuellen Marktplätzen<br />

zum Download bereit. (PM)<br />

<br />

Bundesregierung erwartet reibungslosen<br />

Übergang zu neuem Standard für<br />

Internetadressen<br />

<strong>Berlin</strong> - Jeder Computer und jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist,<br />

benötigt zur Kommunikation eine IP-Adresse (Nummer, die auf dem<br />

Internetprotokoll basiert). Vor dem Hintergrund des weltweiten Wachstums<br />

des Internet geht die Zahl der frei verfügbaren Internetadressen nach dem bisherigen<br />

Standard (IPv4) nunmehr zur Neige. Um sich über den Stand des Übergangs zum<br />

neuen Standard (IPv6) zu informieren und auszutauschen, hatte das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie Anfang Februar einen Workshop<br />

ausgerichtet, an dem Vertreter von Unternehmen und Verbänden, der regionalen<br />

Vergabestelle von IP-Adressen für Europa (RIPE NCC), des Hasso-Plattner Instituts<br />

sowie anderer Ministerien und Verwaltungen teilgenommen haben.<br />

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie, Hans-Joachim Otto, betonte, dass es aus Sicht der Bundesregierung für<br />

Unternehmen und Verbraucher von großer Wichtigkeit sei, dass ein reibungsloser<br />

Übergang zum neuen Standard IPv6 gewährleistet wird.<br />

Auf dem Workshop wurde festgestellt, dass die Funktionsfähigkeit des Internet<br />

insgesamt durch die Umstellung auf neue Internetadressen in keiner Weise <br />

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gefährdet ist. Um sicherzustellen,<br />

dass bei einem Übergang zu IPv6 alle<br />

bisher genutzten Netzkomponenten und<br />

Internetanwendungen weiterhin nutzbar<br />

sein werden, ist ein Zusammenwirken<br />

der verschiedenen Betroffenen, also<br />

Unternehmen und Nutzer, erforderlich.<br />

Während der bisherige Standard mit 4,3<br />

Milliarden zugelassenen IP-Adressen<br />

seine Auslastungsgrenze erreicht hat, ermöglicht<br />

der neue Standard eine faktisch<br />

unbegrenzte Adressenzahl (exakt:<br />

3,8 x 1038 Adressen). Beide Standards<br />

sind nicht kompatibel, lassen sich jedoch<br />

parallel in vorhandenen Netzinfrastrukturen<br />

verwenden.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>Berlin</strong> - Das Internet ist aus dem<br />

Arbeitsleben nicht mehr wegzu<br />

denken: Knapp die Hälfte (49<br />

Prozent) aller Beschäftigten in Deutschland<br />

nutzt bei ihrer täglichen Arbeit das<br />

Internet. Zum Vergleich: Im Jahr 2004<br />

verwendeten erst 29 Prozent der Arbeitnehmer<br />

das Internet im Job. Das teilte<br />

der Hightech-Verband B<strong>IT</strong>KOM in<br />

<strong>Berlin</strong> mit. „Das Internet ist zu einem<br />

sehr wichtigen Arbeitswerkzeug geworden“,<br />

sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Das Netz<br />

verbessert die Kommunikation, erleichtert den Austausch von Informationen und<br />

macht Arbeitsabläufe effizienter.“ Am weitesten verbreitet ist das Web in der<br />

Medienbranche: 94 Prozent aller Mitarbeiter von Medienunternehmen arbeiten<br />

regelmäßig mit dem Internet. In der <strong>IT</strong>-Branche sind es 88 Prozent, in der Finanzwirtschaft<br />

86 Prozent und im Handel 53 Prozent. Selbst im Baugewerbe, Schlusslicht<br />

des Branchenvergleichs, nutzen mit 28 Prozent mehr als ein Viertel aller Beschäftigten<br />

das Internet für ihre tägliche Arbeit.<br />

Die Vergabe der IP-Adressen erfolgt<br />

weltweit zentral über die in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika ansässige<br />

Organisation „Internet Corporation for<br />

Assigned Names and Numbers“<br />

(ICANN). Der Zeitraum, in dem die<br />

beiden Versionen IPv4 und IPv6 parallel<br />

verwendet werden, wird voraussichtlich<br />

einige Jahre dauern.<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie wird Foren zu IPv6 auch<br />

in Zukunft unterstützen und darin aktiv<br />

mitarbeiten. Hierzu gehört unter anderem<br />

die Mitarbeit im Deutschen IPv6-Rat und<br />

in einer eigenen Projektgruppe des Nationalen<br />

<strong>IT</strong>-Gipfels. (PR)<br />

<br />

Die Hälfte der<br />

Beschäftigten arbeitet<br />

mit dem Internet<br />

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Interneteinsatz im Job auf Platz<br />

acht. An der Spitze stehen die skandinavischen Länder Dänemark, Finnland,<br />

Schweden und Norwegen mit Nutzungsraten von mehr als 60 Prozent. „Der<br />

Abstand zur Spitzengruppe ist immer noch zu groß“, sagte Scheer. Im Durchschnitt<br />

der EU-Länder nutzen 44 Prozent der Beschäftigten das Internet bei der täglichen<br />

Arbeit. Immerhin hat Deutschland einen Sprung nach oben gemacht. Im Jahr 2004<br />

lag Deutschland noch auf Platz 12 und damit unterhalb des EU-Durchschnitts. Die<br />

rote Laterne tragen zurzeit Bulgarien mit einer Nutzungsrate von 20 Prozent und<br />

Rumänien mit 23 Prozent. „Die digitale Spaltung verläuft mitten durch Europa“,<br />

sagte Scheer. „Eine ausgeglichene technologische Entwicklung sollte ein zentrales<br />

Ziel der europäischen Wirtschaftspolitik sein.“ Der Grad der <strong>IT</strong>-Nutzung ist heute<br />

eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Volkswirtschaften in aller<br />

Welt. (PM)<br />

Finale Version des Internet Explorer 9 steht zum<br />

Download bereit<br />

Unterschleißheim - Der Internet Explorer 9, deutsche Version, steht seit Mitte<br />

März <strong>2011</strong> unter http://www.internet-explorer9.de in der finalen Version<br />

zum Download bereit. Für eine noch einfachere und schnellere<br />

Internetnutzung hält der Browser im Vergleich zu bisherigen Vorabversionen nach<br />

Angaben von Microsoft weitere Optimierungen an der Benutzeroberfläche bereit. So<br />

bietet der Internet Explorer 9 neben einem reduzierteren und übersichtlicheren<br />

Design nun eine bessere Registerkartenverwaltung, erweiterte Optionen für <br />

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das Anheften von Websites an die<br />

Windows Taskleiste sowie für die<br />

Sprunglisten und darüber hinaus eine<br />

angepasste Benachrichtigungsfunktion.<br />

Mit dem neuen Sicherheits-Feature<br />

„Tracking-Schutz“ gibt der Browser<br />

außerdem mehr Kontrolle über die vom<br />

Nutzer hinterlassenen Informationen.<br />

Durch die Unterstützung neuer Webstandards<br />

wie HTML5 können Videos<br />

und Audio-Clips jetzt in Webseiten angezeigt<br />

werden, ohne dass der Nutzer<br />

ein zusätzliches Plug-in benötigt. Bei<br />

der Darstellung von Webseiten greift<br />

der Internet Explorer 9 nun außerdem<br />

auf den Grafikchip des PCs zu. Mit<br />

dieser Hardwarebeschleunigung werden<br />

hochauflösende Videos ruckelfrei sowie<br />

Grafiken, Animationen und Farben optimal<br />

angezeigt.<br />

Mit dem neuen Internet Explorer 9 trägt<br />

Microsoft der Entwicklung Rechnung,<br />

dass Online-Inhalte im Mittelpunkt der<br />

Computer-Nutzung stehen. Das bestätigt<br />

auch eine Studie des Branchenverbands<br />

Bitkom. Demnach ist der<br />

durchschnittliche deutsche Nutzer 135<br />

Minuten pro Tag im Netz aktiv. Laut<br />

aktueller ARD/ZDF-Onlinestudie steigt<br />

dabei die Bewegtbildnutzung im Internet<br />

weiter an. Video- und Fernsehinhalte im<br />

Netz werden immer beliebter, 65 Prozent<br />

schauen regelmäßig Videos im Netz.<br />

Mit vielen neuen Funktionen, der Unterstützung<br />

neuer Standards sowie<br />

Hardwarebeschleunigung ist der Internet<br />

Explorer 9 unter Windows 7 und<br />

Windows Vista auf die modernen Bedürfnisse<br />

der Internetnutzer ausgerichtet.<br />

Ältere Betriebssysteme wie Windows<br />

XP werden von dem neuen Browser<br />

daher nicht mehr unterstützt.<br />

Neben dem minimalistischen Design<br />

bietet der Internet Explorer 9 neue Funktionen<br />

für eine effiziente und unkomplizierte<br />

Internetnutzung. Mit der „Anheften<br />

an Taskleiste“ Funktion lassen<br />

sich Websites aus dem Browser heraus<br />

auf die Taskleiste in Windows 7 ablegen<br />

und später, ohne vorheriges Starten des<br />

Browsers, öffnen. Sprunglisten ermöglichen<br />

zudem einen schnellen und direkten<br />

Zugriff beispielsweise auf die Web-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

mail Inbox oder häufig besuchte Webseiten. Viele Partner haben diese Funktion<br />

schon in ihre Websites integriert. So bieten GMX, Web.de, Freenet, T-Online und<br />

Xing sowie MSN, Windows Live Hotmail und Bing in der angehefteten Version ihrer<br />

Websites einen direkten Zugriff auf den Posteingang oder Kontoeinstellungen der<br />

Nutzer. Um mehrere Internetseiten gleichzeitig darzustellen, kann der Nutzer nun<br />

auch einzelne Websites aus dem Browser herausziehen und sie mit Windows Aero<br />

Snap auf dem Bildschirm positionieren.<br />

Screenshot: Microsoft Deutschland GmbH<br />

Die neue Funktion „Tracking-Schutz“ im Internet Explorer 9 gibt Internetnutzern<br />

mehr Kontrolle über die von ihnen geteilten Informationen. Viele moderne Websites<br />

speichern die Daten, welche die Nutzer über ihren Browser abrufen. Darüber hinaus<br />

laufen im Hintergrund häufig Dienste von Drittanbietern, die ebenfalls auf persönliche<br />

Daten der Nutzer zugreifen. Mit Hilfe von „Tracking-Schutz“ kann dies<br />

unterbunden werden.<br />

Aktiviert der Nutzer den „Tracking-Schutz“, werden so genannte Tracking-Schutz<br />

Listen wirksam, die vom Nutzer im Internet Explorer hinzugefügt und gefüllt<br />

werden. Die Listen enthalten Websites, deren Zugriffe gesperrt werden. Derart<br />

gesperrte Internetadressen werden nur aufgerufen, wenn der Nutzer sie durch<br />

direkte Eingabe abruft. Tracking-Schutz Listen können von Nutzern selbst oder von<br />

Drittanbietern über das Internet zur Verfügung gestellt werden. Nutzer können<br />

mehrere dieser Listen in den Internet Explorer einbinden. (OTS)<br />

<br />

Das Geschäft<br />

mit Internetzugängen<br />

im<br />

Festnetz erreicht<br />

in Deutschland<br />

einen neuen<br />

Rekordwert. Der<br />

Umsatz steigt im<br />

Jahr <strong>2011</strong> um<br />

zwei Prozent auf<br />

13,6 Milliarden<br />

Euro, berichtet<br />

der Hightech-<br />

Verband<br />

B<strong>IT</strong>KOM. (PM)<br />

2/11 50


B<strong>IT</strong>KOM gibt Hinweise<br />

So sitzen PC-Nutzer<br />

richtig<br />

<strong>Berlin</strong> - Fast ein Viertel (23 Pro<br />

zent) aller Bundesbürger sitzt täg<br />

lich fünf Stunden oder länger vor<br />

dem Computer. Das hat eine repräsentative<br />

Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands<br />

B<strong>IT</strong>KOM ergeben.<br />

Danach nutzen 79 Prozent der Bundesbürger<br />

einen Computer. Besonders hoch<br />

ist die Nutzungsintensität bei jungen<br />

Erwachsenen und Erwerbstätigen. Von<br />

den 18- bis 29-Jährigen verbringt mehr<br />

als jeder Dritte (37 Prozent) jeden Tag<br />

fünf Stunden oder länger am PC.<br />

Unter den Erwerbstätigen arbeiten 36<br />

Prozent der Befragten mindestens fünf<br />

Stunden täglich am Rechner. „Wer lange<br />

vor dem Computer sitzt, sollte seinen<br />

Arbeitsplatz im Büro und zu Hause ergonomisch<br />

einrichten“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm<br />

Scheer. „Damit können PC-Nutzer<br />

Gesundheitsschäden vorbeugen.“ Studien<br />

zeigen, dass Rückenschmerzen einer<br />

der häufigsten Gründe für Krankschreibungen<br />

sind. Als eine wesentliche<br />

Ursache für Rückenprobleme gelten<br />

Bewegungsmangel und langes Sitzen in<br />

falscher Haltung vor dem Computer.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Hinweise, wie PC-<br />

Nutzer ihren Arbeitsplatz gesundheitlich<br />

optimal einrichten können.<br />

Höhe von Schreibtisch und Stuhl richtig<br />

einstellen: Bei der Höheneinstellung<br />

sollte man darauf achten, dass Oberund<br />

Unterschenkel sowie Ober- und<br />

Unterarme im rechten Winkel zueinander<br />

stehen. Tastatur und Maus befinden<br />

sich in einer Ebene mit Ellenbogen<br />

und Handflächen.<br />

Dynamisch sitzen: Ein guter Bürostuhl<br />

ist höhenverstellbar und hat eine flexible<br />

Lehne, die sich den Bewegungen des<br />

Nutzers anpasst. Die Füße benötigen<br />

eine feste Auflage. Bei kleineren Menschen<br />

kann eine Fußbank sinnvoll sein.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Ausreichend Abstand zum Bildschirm einhalten: PC-Nutzer sollten einen Sichtabstand<br />

von mindestens 50 Zentimeter zum Monitor einhalten. Bei größeren Geräten<br />

kann die Entfernung bis zu 80 Zentimeter betragen.<br />

Notebook und Tablet-PC: Immer mehr Computernutzer arbeiten regelmäßig an<br />

einem mobilen Notebook oder einem Tablet-PC. Die tragbaren Geräte haben<br />

kleinere Displays, zudem sind Tastatur, Bildschirm und Maus fest miteinander<br />

verbunden. Ergonomisch hat das Nachteile, da die Arbeitshaltung eingeschränkt ist.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM empfiehlt daher, beim stationären Einsatz von Notebooks eine<br />

externe Tastatur, eine Maus und möglichst einen externen Monitor anzuschließen.<br />

Für Tablet-PCs gibt es als Zubehör Halterungen für den Monitor und externe<br />

Tastaturen, die das Arbeiten bequemer machen.<br />

Beleuchtung von der Seite: Der Arbeitsplatz sollte ausreichend Tageslicht erhalten<br />

und der Bildschirm im rechten Winkel zum Fenster stehen. Damit werden Blendungen<br />

und Reflexionen vermieden, die das Auge belasten und zu Ermüdung führen<br />

können. Bei zu hellem Licht sollten Sonnenschutzvorrichtungen verwendet werden.<br />

In Bewegung bleiben: Der Mensch ist nicht zum Dauersitzen geschaffen. Sorgen Sie<br />

in Ihrem Arbeitsalltag für ausreichend Bewegung. Ein kurzes Übungsprogramm<br />

kann dabei helfen. Weitere Infos gibt es u.a. bei den Krankenkassen:<br />

• http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/vorsorge-fit-im-buerouebungen-11626.php<br />

(mit interaktivem Trainer)<br />

• http://www.tk.de/tk/rueckenschule-und-tipps/sitzen/uebungen/150096<br />

• http://www.tk.de/tk/gesunder-ruecken/rueckenschule-und-tipps/buero/<br />

20904<br />

Methodik: Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM 1.008<br />

Personen ab 14 Jahren per Telefon befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. (PM) <br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

2/11 51


Sprachliche Sicherheit im Internet<br />

jetzt auf duden.de<br />

Kostenloses<br />

Contentangebot<br />

„Duden online“ startet<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Duden online wird fortlaufend aktualisiert - auch Nutzer können der Dudenredaktion<br />

unter www.duden.de/wortvorschlag neue Wörter zur Aufnahme in Duden online<br />

empfehlen.<br />

Zeitgleich zum Start des Contentangebots wurde die Website von Duden neu<br />

strukturiert und benutzerfreundlich in drei Bereiche umgestaltet. Neben Duden<br />

online bietet duden.de den Bereich Sprachwissen und einen Shop mit umfangreichen<br />

Produktinformationen.<br />

Mannheim - Ab sofort ist das<br />

erste kostenlose Contentangebot<br />

mit Wörterbuchinhalten<br />

von Duden im Netz: Duden<br />

online. Damit bekommen Nutzer, die<br />

sprachliche Zweifelsfälle im Internet beantwortet<br />

haben wollen, erstmals Sicherheit<br />

und Orientierung nach Dudenstandards<br />

im Netz.<br />

Alle Informationen an einem Ort<br />

Über eine komfortable Suchfunktion auf<br />

der neuen Startseite von www.duden.de<br />

finden Internetuser zuverlässig und<br />

schnell dudengeprüfte Informationen zu<br />

allen relevanten Fragen der deutschen<br />

Sprache. Das Besondere an Duden<br />

online im Vergleich zu gedruckten Wörterbüchern<br />

ist, dass alle Informationen<br />

zu einem Stichwort jederzeit aktuell an<br />

einer Stelle versammelt und internetgerecht<br />

aufgearbeitet sind - wie umfangreiche<br />

Definitionen zu einem Wort, typische<br />

Wortverbindungen in Form von<br />

Wortwolken, Bilder und Audioangebote<br />

zur Aussprache eines Wortes.<br />

Neue Informationsplattform mit<br />

Mehrwert<br />

Duden online bietet über die klassischen<br />

Wörterbuchinformationen hinaus weitere<br />

neue Informationstypen, z. B. Hörbeispiele,<br />

Bilder oder typische Wortverbindungen,<br />

die in Form von Wortwolken<br />

dargestellt werden. Es zeigt außerdem<br />

die Häufigkeit eines Wortes im<br />

Dudenkorpus als Frequenzangabe an<br />

und liefert spannende Hintergrundinformationen<br />

und Besonderheiten zu<br />

einzelnen Wörtern. Zudem haben Nutzer<br />

die Möglichkeit, ganze Texte mithilfe<br />

der Duden-Rechtschreibprüfung automatisch<br />

korrigieren zu lassen.<br />

Im Bereich Sprachwissen veröffentlicht Duden die am meisten gefragten Sprachtipps<br />

und Fachthemen. Alle zwei Wochen erscheinen ein Podcast und ein Newsletter,<br />

die kniffelige Sprachthemen knapp und zugänglich aufbereiten.<br />

Im dritten Bereich, dem Shop, finden Kunden das ganze Angebot des Dudenverlags,<br />

das neben den klassischen Wörterbüchern auch unterhaltsame Sachbücher, Kinderbücher,<br />

Lernhilfen für Schüler und vielfältige Softwareprodukte umfasst. (PB) <br />

c’t entlarvt vermeintliches Expertenwissen<br />

Technikmythen durchleuchtet<br />

Hannover - Viele Mythen rund um den PC sind längst überholt oder haben nie<br />

gestimmt. Google Chrome etwa ist nicht schneller als alle anderen Browser,<br />

es ist legal, über fremde, unverschlüsselte WLANs im Internet zu surfen,<br />

und nasse Handys gehören nicht in den Backofen. Doch genau das Gegenteil wird<br />

häufig behauptet. Das Computermagazin c’t entlarvt und bestätigt in der Ausgabe 5/<br />

11 gängige Technikmythen.<br />

2008 war Chrome noch der einzige Browser mit einer speziellen Technik, durch die<br />

Skripte, die einzelne Abläufe bestimmen, im Vergleich zu anderen Browsern <br />

2/11 52


extrem schnell liefen. Inzwischen<br />

haben Firefox und der Internet Explorer<br />

aufgeholt. Doch selbst unter <strong>IT</strong>-<br />

Experten gilt Chrome nach wie vor als<br />

unschlagbar schneller Browser. Dabei<br />

hat er höchstens noch beim Start einen<br />

kleinen Vorteil.<br />

Ein viel älterer Mythos stammt noch aus<br />

der Zeit schlabbriger 8-Zoll-Disketten:<br />

Damals galt, dass man den Datenträger<br />

mehrfach überschreiben sollte, um alle<br />

Einträge sauber zu löschen. Die erste 8-<br />

Zoll-Diskette hat IBM 1969 auf den<br />

Markt gebracht. Noch immer lautet der<br />

Rat vieler Computerfachleute und<br />

Softwarehersteller, eine Festplatte gleich<br />

mehrfach zu überschreiben, um wirklich<br />

alle Daten zu löschen. „Das ist einfach<br />

unnötig“, stellt c’t-Experte Ronald<br />

Eikenberg klar. „Es reicht völlig aus,<br />

einen Datenträger einmal komplett zu<br />

überschreiben.“<br />

Was noch nie gestimmt hat, ist der Mythos,<br />

man dürfe über unverschlüsselte<br />

WLANs nicht mitsurfen. Allerdings gibt<br />

es wie so häufig auch eine Einschränkung:<br />

Höhere Gerichtsurteile stehen<br />

noch aus, und wenn der Zugangsbetreiber<br />

keine Flatrate hat, können<br />

zumindest theoretisch Schadensersatzansprüche<br />

entstehen. „Gravierender<br />

aber ist, dass sich unverschlüsselte<br />

WLANs wie auch öffentliche Hotspots<br />

problemlos abhören lassen, weshalb man<br />

nur sichere Protokolle wie HTTPS verwenden<br />

sollte“, erläutert c’t-Experte<br />

Ronald Eikenberg.<br />

Ganz ohne Einschränkung ist davon<br />

abzuraten, ein nass gewordenes Handy<br />

in einem Backofen zu trocknen, wie es<br />

häufig empfohlen wird. Selbst wenn man<br />

nur 50 Grad einstellt, kann es an einigen<br />

Stellen zu heiß für das Handy werden.<br />

Auch Föhnen ist tabu, denn der Luftdruck<br />

könnte die Feuchtigkeit noch<br />

weiter ins Innere treiben. Wird das Handy<br />

nass, sollte man sofort den Akku<br />

entfernen, das Gerät mit einem Papiertaschentuch<br />

trocknen und einige Tage<br />

in die Nähe einer Heizung legen. (PM)<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Videotelefonie wird immer beliebter<br />

<strong>Berlin</strong> - Immer mehr Menschen wollen ihrem Gesprächspartner beim Telefonieren<br />

in die Augen schauen und nutzen dazu Videotelefonie. Bereits sieben<br />

Millionen Bundesbürger greifen auf entsprechende Angebote im Internet<br />

zurück, wie beispielsweise Skype. Dies ist Ergebnis einer aktuellen Umfrage im<br />

Auftrag des Hightech-Verbandes B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Besonders beliebt ist Videotelefonie der Befragung zufolge bei jungen Menschen. In<br />

der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren nutzt mehr als jeder Fünfte (21 Prozent)<br />

Videotelefonie-Angebote. Fast jeder vierte Schüler und Student (23 Prozent) telefoniert<br />

mit Bild über das Internet.<br />

B<strong>IT</strong>KOM beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Videotelefonie:<br />

Welche technischen Voraussetzungen benötigt man, um Videotelefonie nutzen zu<br />

können? Für Videotelefonie ist ein sehr schneller Internetzugang per DSL, TV-<br />

Kabel, Glasfaser oder Funk notwendig. Langsame Internetverbindungen werden in<br />

der Regel nicht unterstützt oder bieten nur eine sehr unzureichende Bildqualität. Wer<br />

am PC telefoniert, braucht neben Kopfhörer mit Mikrofon auch eine Webcam. Bei<br />

vielen Notebooks ist diese heute bereits integriert oder einfach über einen USB-<br />

Anschluss anzuschließen.<br />

Welche Kosten entstehen bei Videotelefonie? Nutzer sollten über einen schnellen<br />

Internetzugang zum monatlichen Pauschalpreis verfügen. Völlig kostenfrei kann<br />

dann im Internet über Sofortnachrichten-Dienste, wie zum Beispiel Skype, Windows<br />

Live Messenger, FaceTime oder Google kommuniziert werden. Auch kostenlose<br />

Anbieter bieten hier eine durchaus gute Qualität.<br />

Auf welche Merkmale eines Dienstes sollte der Kunde bei der Wahl des<br />

richtigen Anbieters achten? Entscheidend ist, auf welche Zielgruppen die Angebote<br />

ausgerichtet sind und auf welchen Endgeräten sie genutzt werden können,<br />

entweder Smartphone, Computer oder auf beiden. Da die Mehrzahl der Angebote<br />

kostenlos ist, kann man sie problemlos ausprobieren und vergleichen. Bei der Wahl<br />

sollte dann auch berücksichtigt werden, welcher Dienst von den meisten Gesprächspartnern<br />

genutzt wird.<br />

Müssen die Teilnehmer die gleichen Anbieter nutzen? In der Regel ist es Voraussetzung<br />

für Videotelefonie, dass beide Gesprächspartner denselben Anbieter nutzen.<br />

Wer etwa ein Angebot von FaceTime nutzt, kann niemanden erreichen, der bei<br />

Skype angemeldet ist.<br />

Wie gut funktioniert mittlerweile Videotelefonie auf dem Smartphone? Dort<br />

wo eine ausreichende UMTS-Abdeckung oder eine gute WLAN-Funkzelle zur<br />

Verfügung steht, ist Videotelefonie mit dem Smartphone möglich. Dann ist auch die<br />

Bildqualität gut.<br />

Wie sicher sind Skype und Co. vor Viren? Die Sicherheit hängt von der Sicherheit<br />

des benutzten Computers ab. Wenn hier regelmäßig die Virenschutz und Firewall<br />

aktualisiert werden, muss man sich keine Sorgen machen. Zudem sollte man die<br />

Sicherheitseinstellungen des Routers aktivieren.<br />

Können Videotelefonie-Gespräche abgehört werden? Die meisten Videotelefonie-<br />

Angebote sind verschlüsselt und damit genauso sicher wie Telefonie ohne Bild. <br />

2/11 53


Die Top-Trends der<br />

CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong><br />

Hannover - Die CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> präsentierte<br />

die gesamte Bandbreite<br />

an Innovationen der digitalen<br />

Welt. Im Fokus standen neben dem<br />

Schwerpunktthema „Work and Life with<br />

the Cloud“ vor allem Tablet-PCs und<br />

Smartphones sowie mobile Business-<br />

Lösungen und Anwendungen für den<br />

neuen Personalausweis. Besonders gefragt<br />

waren darüber hinaus auch Themen<br />

wie 3D mit und ohne Brille, <strong>IT</strong>-<br />

Sicherheit, cloudbasierte Drucktechnologien,<br />

intelligente Vernetzung von<br />

Gesundheit und Verkehr sowie nachhaltige<br />

Energiekonzepte für Unternehmen<br />

und Privathaushalte.<br />

Rund 40 neue Tablet-PC-Anbieter in<br />

den Messehallen<br />

1983 zeigte IBM auf der Hannover Messe<br />

den ersten Personal Computer, der<br />

damals rund 10 000 Mark kostete (umgerechnet<br />

etwa 5 000 Euro). Auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> waren in den Messehallen<br />

die Tablet-PCs und Webpads, die fast<br />

nur noch aus einem Bildschirm bestehen<br />

und größtenteils mit dem Google-<br />

Betriebssystem Android oder Microsoft<br />

Windows 7 ausgestattet sind - das Top-<br />

Thema. „Tablet-PCs etablieren sich als<br />

eigenständige Geräteklasse neben Desktop-Rechnern,<br />

Notebooks und Netbooks“,<br />

sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof.<br />

Dr. August-Wilhelm Scheer auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>. Weit mehr als 40 brandneue<br />

Modelle mit fingerfreundlicher<br />

Gestensteuerung waren zu sehen.<br />

Auf besonderes Interesse stießen die<br />

ersten Modelle mit der neuen Android-<br />

Version 3.0 („Honeycomb“), deren<br />

Bedienoberfläche mit 3D-artigen Effekten<br />

überraschte. Dazu müssen die Tablets<br />

allerdings der neuesten Hardware-<br />

Generation entstammen. So arbeitet im<br />

Inneren einiger auf der CeB<strong>IT</strong> präsentierten<br />

Geräte schon ein Zweikern-Prozessor<br />

(Dual Core) mit mindestens einem<br />

Gigahertz Taktfrequenz.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Smartphones werden zu Mini-PC<br />

Ähnlich viel Rechenpower haben die Smartphones des Jahrgangs <strong>2011</strong> unter der<br />

Haube. Als Minicomputer mit Telefonanschluss lassen sich die Hightech-Handys<br />

mit Dutzenden von kleinen Applikationen (Apps) für alle Lebenslagen erweitern und<br />

werden dadurch für Business und Freizeit immer unverzichtbarer. Der Branchenverband<br />

B<strong>IT</strong>KOM prognostizierte im Rahmen der CeB<strong>IT</strong> für <strong>2011</strong> einen Anstieg des<br />

Smartphone-Absatzes in Deutschland um 36 Prozent. Besonders zukunftsträchtig<br />

sind Konzepte mit Dockingstation, die das Handy zum Bindeglied zwischen herkömmlicher<br />

Tastatur und großem Bildschirm machen, während die Software für die<br />

datenintensiven Anwendungen im Internet gespeichert ist. Der neue Mobile-<br />

Connectivity-Trend war auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> ebenso live in Aktion zu erleben wie das<br />

erste Handy, mit dem sich 3D-Fotos oder -Videos abspielen und aufzeichnen lassen.<br />

Das Internet als riesige Daten-Wolke<br />

Den Analysten von IDC zufolge werden bis 2013 zehn Prozent der weltweiten <strong>IT</strong>-<br />

Ausgaben auf Cloud Computing entfallen. Statt in die eigene technische Infrastruktur<br />

zu investieren, mieten Firmen zunehmend Ressourcen im Netz: Hier kann ein<br />

realer Server von mehreren virtuellen Servern gemeinsam genutzt werden. Dies<br />

erhöht die Auslastung und macht Einsparungen von mehr als 50 Prozent beim<br />

Energieverbrauch möglich. Der Cloud-Umsatz mit Geschäftskunden und Privatverbrauchern<br />

wird in diesem Jahr um rund 55 Prozent auf insgesamt 3,5 Milliarden<br />

Euro steigen. 2015 werden etwa 10 Prozent aller <strong>IT</strong>-Ausgaben in Deutschland auf<br />

Cloud-Technologie entfallen.<br />

Foto: Braun - Eine Besuchergruppe<br />

erhält Informationen zur Cloud<br />

Computing Lösung am Stand des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Foto: Braun - <strong>IT</strong>-Staatssekretär Ulrich<br />

Freise am Stand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im<br />

Gespräch mit Frau Kaiser (<strong>Berlin</strong>er<br />

Polizei) zum Thema „BOWI 21“<br />

Die CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> trug diesem Megatrend mit ihrem Schwerpunktthema „Work and<br />

Life with the Cloud“ Rechnung. Neben Rechenleistung und Speicherplatz bietet die<br />

Cloud auch Applikationen und ganze Systemlandschaften für die unterschiedlichsten<br />

Endgeräte. Mit einem Smartphone, Tablet-PC oder Notebook können Office-<br />

Dokumente vom Bürorechner unterwegs nahtlos weiterbearbeitet werden. Denn der<br />

Desktop befindet sich nicht mehr unbedingt auf der lokalen Hardware, sondern<br />

immer häufiger in einer geschützten Datenwolke.<br />

Auch die öffentliche Hand kann von der Technologie profitieren. Hierfür wurden<br />

auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> Anwendungsbeispiele für den medienbruchfreien, interoperablen<br />

Einsatz von Cloud-Technologien gezeigt. Auch die privaten Internetnutzer speichern<br />

zunehmend Fotos, Videos oder Mails im Netz statt auf der heimischen<br />

Festplatte. So kann man mit jedem Gerät online auf die Daten zugreifen und sie mit<br />

anderen teilen: Vernetztes Leben und Arbeiten in der Wolke war einer der maßgeblichen<br />

Trends der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>.<br />

<br />

2/11 54


Security-Lösungen im Fokus der<br />

Branche<br />

Die Erweiterung ihrer <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

in die Cloud stellt viele Firmen vor neue<br />

Herausforderungen, was den Schutz ihrer<br />

Daten und betrieblichen Abläufe<br />

angeht. Die auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> von<br />

namhaften Security-Anbietern vorgestellten<br />

hochsicheren Schlüsselmanagementsysteme<br />

sorgen dafür, dass<br />

nur zugelassene Nutzer auf die in der<br />

Cloud gespeicherten Daten zugreifen<br />

können. Privatnutzer beziehen <strong>IT</strong>- und<br />

Internetsicherheit zunehmend direkt aus<br />

dem Netz. Security-as-a-Service wird<br />

beispielsweise bei neuen Betriebssystemen<br />

oft als Virenschutz und Firewall<br />

kostenlos oder gegen geringen Aufpreis<br />

angeboten. Auch für die aktuellen<br />

Smartphones, die auf Grund ihrer rasanten<br />

Verbreitung zunehmend Hackerangriffen<br />

ausgesetzt sind, wurde auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> die neueste Schutzsoftware<br />

vorgestellt. Doch auch die Bundesregierung<br />

bleibt in Sachen <strong>IT</strong>-Sicherheit gefordert:<br />

Nach Angaben des B<strong>IT</strong>KOM<br />

wünschen sich 78 Prozent aller<br />

Internetnutzer im Netz mehr staatlichen<br />

Schutz, insbesondere gegen Terror<br />

und Straftaten.<br />

Premiere für den neuen Personalausweis<br />

Mehr Rechtssicherheit im Internet forderte<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

bei der Eröffnung der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>. Ein<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Foto: Fujitsu - Produktivschaltung von<br />

ATKIS (Fachverfahren GeoBasisdaten)<br />

durch Staatssekretärin Hella Dunger-<br />

Löper (Gäste Fujitsu: Herr Wolkowski,<br />

2.v.r., Herr Bartels, 3.v.r., Herr Schöninger,<br />

2.v.r.) am Stand des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong><br />

wichtiger Schlüssel hierzu ist der neue Personalausweis, für den auf der Messe eine<br />

ganze Reihe von Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt wurden. Das scheckkartengroße<br />

Sesam-öffne-dich soll in naher Zukunft zum Identifizierungs-Tool für Online-<br />

Einkäufe, Anmeldungen und Behördenkontakte werden. Künftig sollen sich die<br />

Bürger mit dem Ausweis auch zeitaufwendige Behördengänge sparen und Rentenanträge<br />

oder die Kfz-Anmeldung direkt über das Netz vornehmen können. Als erstes<br />

Unternehmen überhaupt bot die Deutsche Messe eine reale Anwendung für den<br />

neuen Personalausweis an. Inhaber der neuen ID konnten die CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> kostenlos<br />

besuchen. Einzige Vorraussetzung war die freigeschaltete Online-Funktion des<br />

Ausweises.<br />

Firmen entdecken Chancen von Social Media<br />

Foto: Keudel - ISO K° - photography -<br />

Staatssekretär Hasso Lieber am Stand<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im Gespräch mit dem<br />

Vorstand Konrad Kandziora<br />

Was die Kommunikation im Unternehmen angeht, waren soziale Netzwerke auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> ganz vorn: Viele Firmen suchen die direkte Interaktion mit Kunden,<br />

potenziellen Mitarbeitern oder anderen Interessengruppen. Mit Twitter ist zudem ein<br />

Nachrichtenmedium entstanden, das einen schnellen, direkten Austausch mit einzelnen<br />

Zielgruppen ermöglicht. Im Unternehmen selbst werden Social-Media-<br />

Technologien verstärkt unter dem Stichwort Enterprise 2.0 eingesetzt. Firmeninterne<br />

Blogs, Wikis und Foren ermöglichen es den Mitarbeitern, Erfahrungen,<br />

Meinungen und Wissen auszutauschen.<br />

Apps erobern das Auto<br />

Foto: Keudel - ISO K° - photography -<br />

Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt<br />

mit dem Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

Konrad Kandziora, bei „BOWI 21“<br />

Auf der CeB<strong>IT</strong> präsentierten mehrere Hersteller ihre Connectivity-Lösungen für das<br />

Cockpit, die mit Internetzugang, komfortabler Sprachsteuerung und einem<br />

Touchscreen kombiniert werden. Sich E-Mails vorlesen zu lassen und per Sprache zu<br />

beantworten, Infotainment zu genießen sowie intelligente Navigationsdienste <br />

2/11 55


für Flottenbetreiber und Logistikdienstleister<br />

werden im modernen Auto<br />

Realität. Darüber hinaus verstehen sich<br />

die Systeme mit den unterschiedlichsten<br />

Kommunikationsgeräten vom Datenstick<br />

bis zum Smartphone. Damit wird<br />

das Fahrzeug zum rollenden Wireless<br />

LAN-Hotspot. Diese Technologien<br />

werden jedoch keineswegs nur in Luxusmodellen<br />

eingesetzt, sondern auch in<br />

der Kompaktklasse, wie auf der CeB<strong>IT</strong><br />

<strong>2011</strong> zu sehen war. Daneben standen<br />

intelligente Verkehrsmanagement-Systeme<br />

bei der diesjährigen Messe im Fokus.<br />

Schließlich entsteht durch ständige<br />

Staus nicht nur ein unnötig hoher CO2-<br />

Ausstoß, sondern auch ein milliardenschwerer<br />

wirtschaftlicher Schaden. (PM)<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

tausch zwischen allen Beteiligten fördert. Sinan Arslan, Projektmanager der <strong>IT</strong>-<br />

Profits: „Die positive Resonanz auf unser Vortragsprogramm sowie die gute Stimmung<br />

unter Besuchern, Referenten und teilnehmenden Firmen zeigt uns, dass wir<br />

das richtige kommunikative Konzept entwickelt haben für das der Erfolg und die<br />

Qualität der <strong>IT</strong>-Profits steht.“<br />

Bundesweit erster CLOUD AWARD vergeben<br />

Auf der <strong>IT</strong>-Profits wurden zusammen mit T-Systems Multimedia Solutions die<br />

beliebtesten webbasierten Anwendungen prämiert. Im Rahmen der „<strong>IT</strong>-Personalities<br />

<strong>2011</strong>“, der traditionellen Abendveranstaltung der <strong>IT</strong>-Profits, wurde der bundesweit<br />

erste Publikumspreise für SaaS-Angebote in der PAN AM Lounge über den Dächern<br />

der Stadt <strong>Berlin</strong> an die TecArt Group verliehen. Der Award-Gewinner ist Spezialist<br />

in der Entwicklung browserbasierter Software-Lösungen im Bereich CRM- und<br />

Groupware auf Miet(SaaS)- und Kaufbasis (Inhouse) für KMU und Verwaltungen.<br />

Die SaaS-Lösungsanbieter Emnis GmbH, GROUP Business Software,<br />

MovingIMAGE24, SAP AG und die TecArt Group gehörten zu den fünf Nominierten<br />

für den bundesweit ersten Publikumspreis für SaaS-Angebote in der Cloud.<br />

Über den Wolken<br />

Erfolgreiche<br />

Vernetzung von <strong>IT</strong>, Web<br />

und Mobile Business<br />

auf der <strong>IT</strong>-Profits 7.0<br />

<strong>Berlin</strong> - Auf einem zweitägigen<br />

Business-Event für <strong>IT</strong>, Web und<br />

Mobile informierten 102 Lösungsanbieter<br />

auf der <strong>IT</strong>-Profits 7.0 Mitte<br />

Mai <strong>2011</strong> über die neusten Trends und<br />

Produkte der Branche. Schwerpunktthemen<br />

waren Cloud Services, webbasierte<br />

Anwendungen und Mobile Business.<br />

Insgesamt kamen rund 3.000 Besucher<br />

auf das <strong>Berlin</strong>er Messegelände.<br />

Dialog und Wissenschaftstransfer im<br />

Vordergrund<br />

Namhafte Redner stellten in praxisorientierten<br />

Vorträgen konkrete Lösungen<br />

vor, von denen besonders kleine<br />

und mittlere Unternehmen profitieren<br />

können. Insgesamt stand mit 62 Vorträgen<br />

und zwölf Workshops der direkte<br />

kommunikative Austausch mit Experten<br />

im Vordergrund. Dazu trug vor allem<br />

das dialogorientierte offene Raumkonzept<br />

bei, das den intensiven Aus-<br />

Foto: Dev - Fotolia.de<br />

„Make your Business inside the Cloud“ war das Leitthema der vierten <strong>IT</strong>-Personalities<br />

in der PAN AM Lounge am Tiergarten, in der im 60er Jahre Ambiente die Macher,<br />

Denker und Lenker aus <strong>IT</strong>, Internet und Kommunikation gemeinsam in entspannter<br />

Atmosphäre Blickwinkel und Trends der <strong>IT</strong>-Branche erörterten. Die Partner der<br />

diesjährigen <strong>IT</strong>-Personalities waren T-Systems MMS und SAP.<br />

Business-Matchmaking<br />

Die <strong>IT</strong>-Profits 7.0 bot in Kooperation mit der asperado GmbH erstmals moderierte<br />

Foren für Anbieter und potentielle Interessenten an Cloud-Anwendungen. Das<br />

„Business-Matchmaking“ führte Anwender und Anbieter gezielt zusammen. In 16<br />

Sessions erhielten Anbieter und potenzielle Anwender die Möglichkeit, sich live und<br />

direkt auszutauschen. Pro Session, jeweils 45 Minuten, wurden zwei Lösungsanbieter<br />

zugelassen, um zielführende Lösungen zu unterstützen.<br />

Die <strong>IT</strong>-Profits lebt mittlerweile das ganze Jahr über in der virtuellen Gemeinschaft<br />

der <strong>IT</strong>-Koepfe® auf dem Business-Portal XING. Mit mehr als 5.000 Mitgliedern<br />

zählt die <strong>IT</strong>-Profits Community zu den führenden <strong>IT</strong>K-Communities bundesweit<br />

(https://www.xing.com/net/itkoepfe). Die nächste <strong>IT</strong> Profits findet am 23. und 24.<br />

Mai 2012 statt. Weitere Informationen im Internet unter: www.it-profits.de <br />

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iX-Sonderheft „Sicher im Netz“<br />

iHype birgt<br />

Sicherheitsrisiken<br />

Hannover - Der Hype um iPhone<br />

und iPad verführt zum sorglosen<br />

Umgang mit den mobilen<br />

Geräten. Schnell können vertrauliche<br />

Daten an Unbefugte gelangen. Vor allem<br />

das sogenannte Jailbreaken wird<br />

von vielen Nutzern unterschätzt. Mit<br />

dem Knacken der Apple-Restriktionen<br />

erlangen Besitzer zwar uneingeschränkte<br />

Schreibrechte, gleichzeitig werden<br />

damit aber wichtige Sicherheitsmechanismen<br />

des Betriebssystems ausgehebelt,<br />

warnt das iX-Sonderheft „Sicher<br />

im Netz“, das ab sofort im Handel<br />

erhältlich ist.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Trotz strenger Kontrolle von Apple gibt es immer wieder Beispiele für Apps, die<br />

unter dem Vorwand der Benutzerfreundlichkeit unbemerkt oder auch mit Zustimmung<br />

der Benutzer vertrauliche Informationen wie Telefonnummern oder ganze<br />

Adressbücher an die Server der Hersteller übertragen. Um das iPhone und iPad vor<br />

unbefugtem Zugriff zu schützen, kann man auf den Geräten eine Code-Sperre<br />

konfigurieren. Unternehmen sind darüber hinaus gut beraten, wichtige Informationen<br />

und Anwendungsdaten zusätzlich auf Dateiebene zu verschlüsseln. „Seit iOS 4<br />

lassen sich auf einem iPhone 3GS und einem iPhone 4 alle E-Mails sowie deren<br />

Anhänge separat verschlüsseln“, erläutert iX-Expertin Ute Roos. Eine weitere<br />

wichtige Sicherheitsmaßnahme ist die Verschlüsselung von iPhone- oder iPad-<br />

Backups.<br />

Auf rund 160 Seiten behandelt das iX Special 3/2010 „Sicher im Netz“ aktuelle<br />

Sicherheitsprobleme, vorbeugende Maßnahmen sowie Lösungsstrategien. Dabei<br />

geht es nicht nur um den grassierenden iHype, sondern auch um Probleme des Cloud<br />

Computing, die Absicherung von Webanwendungen, das Sicherheitsmanagement in<br />

Unternehmen, sichere Software-Entwicklung sowie neue Werkzeuge und Strategien<br />

im Kampf gegen Cyberkriminelle. Die bootbare DVD enthält über 5 GByte Software<br />

mit Sicherheitslektüre und -werkzeugen.<br />

Das iX-Sonderheft „Sicher im Netz“ ist für 12,90 Euro im Bahnhofsbuchhandel, im<br />

ausgewählten Fachhandel und direkt beim Verlag erhältlich. Im Internet ist es ohne<br />

Mehrkosten bestellbar: www.heise.de/kiosk/special/ix/10/02/ (OTS) <br />

Digitalfotos gekonnt bearbeiten mit Photoshop<br />

Elements 9<br />

Düsseldorf - Data Beckers neuer Ratgeber „Digitalfotos bearbeiten mit<br />

Photoshop Elements 9“ bietet kompakte und strukturierte Workshops, um<br />

Adobes Bildbearbeitungssoftware perfekt zu beherrschen und Digitalfotos<br />

gezielt zu optimieren. Wer etwa unscharfe Aufnahmen nachschärfen, störende<br />

Farbstiche beseitigen<br />

oder verrauschte<br />

Bilder restaurieren möchte, der<br />

braucht nur den an-<br />

schaulichen Anleitungen<br />

zu folgen, um<br />

perfekte Ergebnisse<br />

in der digitalen<br />

Bildbearbeitung zu<br />

erzielen.<br />

Jailbreaken ist in. Technisch versierte<br />

Freunde helfen gern bei der Durchführung,<br />

sodass die Besitzer beliebige Anwendungen<br />

installieren und zusätzliche<br />

Funktionen freischalten können. „In einer<br />

Firmen-<strong>IT</strong> hat ein „gejailbreaktes“<br />

iPhone jedoch aus Sicherheitsgründen<br />

nichts zu suchen“, meint Ute Roos, iX-<br />

Redakteurin. „Viele Nutzer wissen nicht,<br />

dass sie dadurch Sicherheitsvorkehrungen<br />

deaktivieren. Unternehmen<br />

sollten ihre Mitarbeiter daher dringend<br />

sensibilisieren und technisch unterstützen.“<br />

Ein erster Streifzug<br />

stellt neue Features<br />

der Version 9 vor und<br />

macht den Leser<br />

mit den unterschied-<br />

lichen Programmelementen<br />

vertraut.<br />

Die Autoren, allesamt<br />

ausgewiesene<br />

Photoshop- und<br />

Fotografie-Experten,<br />

erläutern Arbeitsbereich<br />

und Werk-<br />

zeugpaletten, zeigen<br />

wie man den Edi-<br />

tor zur Bildbearbeitung<br />

optimal ein-<br />

setzt, und führen in<br />

die Ebenentechnik<br />

von Photoshop ein.<br />

Sodann geht es in die<br />

Praxis: Wurden<br />

Farben bei der Aufnahme von Bildern nicht richtig erfasst, können zum Beispiel<br />

Farbstiche der Kamera mit Hilfe der digitalen Farbsättigung korrigiert werden. <br />

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Mit zahlreichen Tipps & Tricks<br />

vermitteln die Autoren, wie z. B. stürzende<br />

Linien oder Verzeichnungen sich<br />

mit Photoshop Elements in wenigen<br />

Schritten nahezu vollkommen korrigieren<br />

lassen.<br />

Ein weiterer Themenschwerpunkt ist<br />

die Optimierung von Porträt- und Naturfotos.<br />

Anhand von Workshops lernt der<br />

Leser, wie er Fältchen glättet oder imposante<br />

Panoramen erstellt. Darüber hinaus<br />

werden wichtige Retusche-Techniken<br />

erläutert. Die Arbeit mit Bildeffekten<br />

und Fotofiltern gehört ebenso zum Inhalt<br />

des Buches wie die RAW-Entwicklung.<br />

Wichtige Techniken wie Objektfreistellungen,<br />

die Organisation und<br />

Verwaltung von Bildern, oder das Thema<br />

Bildpräsentation im Internet runden<br />

das hilfreiche Lehrbuch zu Photoshop<br />

Elements 9 sinnvoll ab.<br />

„Digitalfotos bearbeiten mit Photoshop<br />

Elements 9“ (ISBN: 978-3-8158-3069-7)<br />

ist für 29,95 Euro im Buchhandel und auf<br />

www.databecker.de erhältlich. (PR) <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Thomas Wanhoff führt in die Materie ein und erklärt, ohne unnötig zu abstrahieren“,<br />

erklärt Thomas Gronenthal, Vorsitzender des Deutschen Social Media Forums<br />

(DSMF) in der Software-Initiative Deutschland e.V. (SID - http://<br />

www.softwareinitiative.de ).<br />

„Social Media ist ein vielschichtiges Thema. Neben der Technik und den Unterscheidungen<br />

zwischen Fan und Follower sind Aspekte wie Privatsphäre und andere<br />

Rechtsfragen zu berücksichtigen“, beschreibt DSMF-Vorsitzender Gronenthal. Ab<br />

sofort ist das vom Heidelberger Spektrum Verlag herausgegebene Werk „Wa(h)re<br />

Freunde“ im Handel zu beziehen (12,95 Euro, ISBN 978-3-8274-2783-0, weitere<br />

Informationen: http://www.springer.com/978-3-8274-2783-0). Aufklärung tut<br />

wahrlich not - das ergab auch eine Studie der SID zum Thema Social Media: Nur 19<br />

Prozent der befragten Personen fühlen sich ausreichend über die Möglichkeiten der<br />

Social Networks informiert. 32 Prozent sehen sich nur eingeschränkt informiert. Die<br />

Studie kann unter http://www.softwareinitiative.de/studien/ heruntergeladen werden.<br />

„Im Rahmen der Studie wie auch unserer Veranstaltungen sehen wir häufig große<br />

Fragezeichen zu den einzelnen Komplexen. Um die Grundlagen zum Eintritt in<br />

Social Media - ob beruflich oder privat - zu schaffen, finden sich in Wa(h)re Freunde<br />

alle relevanten Fundamente“, beschreibt auch SID-Präsidentin Valentina Kerst.<br />

Ganz wichtig aus Sicht der Verbandes ist auch die Einbeziehung der kritischen<br />

Fragen zu Privatsphäre und Datenspeicherung: „Entscheidend für die Nutzung von<br />

Social Media ist das Wissen um Chancen und Risiken. Aufklärung über das, was mit<br />

den Daten geschieht, tut also not. Auch hier bietet Wanhoff wichtige Einblicke, mit<br />

denen ein Großteil der Fragezeichen gelöst sein sollte“, resümiert Internet-Expertin<br />

Valentina Kerst. (OTS)<br />

<br />

„Wa(h)re Freunde“ - Software-<br />

Verband empfiehlt neues<br />

Grundlagenwerk<br />

Social Media - die<br />

große Unbekannte<br />

München/Heidelberg - Kaum<br />

ein Begriff fällt in den letzten<br />

Monaten so oft wie Social<br />

Media - doch was verbirgt sich dahinter?<br />

Ein neues Grundlagenwerk von Blogger,<br />

Medienexperte und Fachautor Thomas<br />

Wanhoff bringt nun Licht ins Dunkel<br />

und erklärt die Grundlagen der sozialen<br />

Medien. „Wa(h)re Freunde“ beleuchtet<br />

die neuartigen Beziehungen in den sozialen<br />

Online-Netzwerken und den Einfluss<br />

auf die Gesellschaft - beruflich und<br />

privat. „Wir als Verband leisten mit unserem<br />

Deutschen Forum Social Media<br />

Aufklärungsarbeit zu Portalen wie<br />

Facebook, Twitter und vielen weiteren.<br />

Sicher und clever mit den neuen Internet-<br />

Browsern surfen<br />

Düsseldorf - Kaum sind die neuen Internet-Zugangsprogramme Firefox,<br />

Internet Explorer und Chrome in aktualisierten Versionen erschienen,<br />

folgen die ersten Ratgeber fürs Buchregal. Bei Data Becker sind bereits „Die<br />

besten Tipps zum Internet Explorer 9“, „Schneller & sicher surfen mit Firefox 4“ und<br />

„Sicher und bequem surfen mit Chrome“ erschienen. In den drei Büchern erklären<br />

die Autoren auf jeweils 160 Seiten die neuen Funktionen der Browser und geben<br />

Tipps für den Umstieg. Individuelle Anpassungsmöglichkeiten werden ebenso<br />

vorgestellt wie Funktionen, die das Suchen und Finden von Informationen im<br />

Internet in der Praxis erleichtern. Weitere Themen sind Privatsphäre, Sicherheit und<br />

schnelle Problemlösungen. Zahlreiche Screenshots, Abbildungen und Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitungen runden die zum Preis von jeweils 8,95 Euro erhältlichen Bücher ab.<br />

Info: Buchreihe „Auf die Schnelle“ - ohne große Einarbeitung ins Thema „Die besten<br />

Tipps zum Internet Explorer 9“ (ISBN: 9-783815-817735), „Schnell & sicher surfen<br />

mit Firefox 4“ (ISBN: 9-783815-817735) und „Sicher und bequem surfen mit<br />

Chrome“ (ISBN: 9-783815-817827) sind in Data Beckers Buchreihe „Auf die<br />

Schnelle“ (AdS) erschienen und kosten jeweils 8,95 Euro. Nach Angaben des<br />

Verlages stellt die Reihe praxisnah die wichtigsten Tools und Funktionen dar, sodass<br />

Anwender ohne große Einarbeitung direkt starten können. Alles Wichtige ist kurz<br />

und verständlich erklärt, viele Abbildungen, Tipps und Infokästen runden die Bücher<br />

ab. (PR)<br />

<br />

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In eigener Sache<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Der tragbare Computer wird 30<br />

Wie kommt die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Re<br />

daktion eigentlich an die Informationen,<br />

fragen sich<br />

vielleicht unsere Leserinnen und Leser.<br />

Überwiegend stammen die Meldungen<br />

aus drei Hauptquellen: von Autoren und<br />

von den Agenturen Presseportal.de sowie<br />

pressrelations.de. Presseportal.de ist<br />

Deutschlands umfassendste Datenbank<br />

für Presse-Infor-mationen. Texte, hochauflösende<br />

Bilder und Grafiken sowie<br />

sendefertige Audiobeiträge. Hinter<br />

Presseportal.de steht die dpa-Tochter<br />

„news aktuell“, die die Presse-Informationen<br />

im Auftrag von Parteien, Verbänden,<br />

Unternehmen und staatlichen Stellen<br />

für Journalisten zugänglich macht.<br />

Die Dienste, die unter Presseportal.de<br />

bereitgestellt werden, heißen ots<br />

(Originaltextservice), obs (Originalbildservice),<br />

ogs (Originalgrafikservice) und<br />

ors (Originalradioservice). Ein ähnliches<br />

Prinzip verfolgen auch pressrelations.de<br />

und PresseBox.de.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Beiträge stammen also entweder<br />

direkt von Autoren, die mit ihrem<br />

Namen zeichnen, sogenannte Namensbeiträge<br />

oder aber von den erwähnten<br />

Agenturen und somit von Unternehmen<br />

und Organisationen. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht notwendig<br />

die Ansichten der Redaktion<br />

wieder. Ergänzt werden die Berichte<br />

noch um entsprechende Pressemitteilungen,<br />

die von den Firmen und Institutionen<br />

direkt versandt werden. Die Beiträge<br />

sind entsprechend gekennzeichnet:<br />

• EB = Eigenbericht<br />

• OTS = Originaltextservice<br />

• PM = Pressemitteilung<br />

• PB = Pressebox<br />

• PR = pressrelations<br />

• LPD = Landespressedienst<br />

<strong>Berlin</strong> (EB)<br />

• BA MH = Bezirksamt Marzahn-<br />

Hellersdorf von <strong>Berlin</strong>, Ergebnisbericht<br />

zur 2. Projektphase<br />

ProDiskurs<br />

<br />

<strong>Berlin</strong> - Er wog 10,7 Kilogramm, hatte einen winzigen 5-Zoll-Röhrenbildschirm,<br />

kostete 1795 Dollar – und war ein Riesenerfolg: Im April 1981 wurde der erste<br />

tragbare Computer für den Massenmarkt vorgestellt, der „Osborne 1“. Er ließ<br />

sich mitnehmen wie ein Koffer und ähnelte eher einer tragbaren Nähmaschine als<br />

einem PC.<br />

Mit dem Koffer-Rechner begann vor 30 Jahren die Entwicklung des Marktes für<br />

mobile Computer. Diese Geräte stehen heute für fast zwei Drittel des weltweiten PC-<br />

Umsatzes. Während sich Leistung und Ausstattung vervielfacht haben, sind Gewicht<br />

und Preis stark gesunken. Nach B<strong>IT</strong>KOM-Prognosen werden <strong>2011</strong> in Deutschland<br />

14,8 Millionen Computer verkauft. Fast drei Viertel (72 Prozent) entfallen auf<br />

tragbare Geräte wie Notebooks, Netbooks oder Tablet-PCs. Heute werden in<br />

Deutschland nach Schätzungen des B<strong>IT</strong>KOM 11 Millionen tragbare PCs pro Jahr<br />

verkauft.<br />

Die Erfolgsgeschichte des ersten mobilen PCs war rasant, währte indes nur kurz. Als<br />

sich der amerikanische Buchautor Adam Osborne im März 1980 mit dem Computerdesigner<br />

Lee Felsenstein traf, wollte er den Computermarkt revolutionieren: Der PC<br />

sollte tragbar und bezahlbar werden, Felsenstein sollte ihn gestalten. Osborne<br />

gründete noch im gleichen Jahr die Osborne Computer Corporation. Ein gutes Jahr<br />

später war er schon am Ziel: Im April 1981 kam der „Osborne1“ auf den Markt.<br />

Vor allem Geschäftsleute hatte man sich als Zielgruppe ausgesucht. In der Werbung<br />

hieß es: „Unser Computer passt unter jeden Flugzeugsitz.“ Als Speichermedium<br />

dienten zwei<br />

Diskettenlaufwerke.<br />

Eine<br />

Festplatte mit<br />

ausreichend<br />

Platz wäre zu<br />

der Zeit viel zu<br />

schwer, teuer<br />

und empfind-<br />

lich gewesen.<br />

Zwischen den<br />

Laufwerken war<br />

ein kleiner Röhrenbildschirm<br />

unter-<br />

gebracht. Trotz<br />

seiner Größe<br />

und seines Gewichts<br />

gilt der<br />

Rechner heute<br />

als der erste<br />

kommerziell erfolgreiche,<br />

tragbare Computer.<br />

Zwar Foto: Tomislav Medak - Wikipedia gab es bereits<br />

vorher tragbare PCs, sie wogen jedoch bis zu 25 Kilo und waren sehr viel teurer.<br />

Osborne verkaufte im ersten Monat 11.000 Stück, schon im September stieg der<br />

Umsatz der jungen Firma auf mehr als eine Million Dollar. Im Preis war ein Software-<br />

Paket enthalten, das allein fast so viel gekostet hätte wie der Rechner.<br />

So schnell die Firma aufstieg, so schnell war ihr Niedergang besiegelt. Im September<br />

1983 ging das Unternehmen bankrott. Ein Hauptgrund: Adam Osborne soll damals<br />

die Nachfolgemodelle öffentlich angepriesen haben, obwohl sie noch längst nicht<br />

erhältlich waren. Potenzielle Kunden warteten ab, die Osborne-1-Lager blieben voll<br />

und die Preise für den Koffer-Computer verfielen. Der Effekt ist in der Branche bis<br />

heute als der „Osborne-Effekt“ bekannt. Osborne brachte die beiden Nachfolgemodelle<br />

zwar noch auf den Markt, doch ohne an den Erfolg des Vorgängermodells<br />

anknüpfen zu können. 1985 war für die Firma endgültig Schluss. Osborne starb nach<br />

mehreren Schlaganfällen am 18. März 2003 in Indien, wo er während der letzten<br />

Jahre seines Lebens als Venture-Capitalist tätig war. (PM)<br />

<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />

Telefon 90 222 (9222) 6014<br />

Nr. . 2 / <strong>2011</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Raum für Versandetikett<br />

Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber zur<br />

„Feder“ greifen?<br />

Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />

Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />

direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />

freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />

und Artikel aus Ihren<br />

Reihen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

Juli. Der Redaktionsschluss ist am<br />

15. Juli <strong>2011</strong>.<br />

Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />

mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />

Herr Brodersen +49 3090222-6014<br />

Fax +49 30 9028-3094<br />

Die Zahl verschickter SMS hat zum vierten Mal in Folge ein neues Rekordniveau<br />

erreicht. 41,3 Milliarden SMS versendeten die Deutschen im Jahr 2010, statistisch<br />

gesehen über 500 SMS pro Einwohner. In diesem Jahr wird die Zahl der SMS<br />

voraussichtlich auf rund 46 Milliarden steigen. (PM)<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 3O 9O222-O, Fax: +49 3O 9O222-5864, V.i.S.d.P. Konrad Kandziora<br />

Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />

Redaktion:<br />

E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />

Michael Brodersen:<br />

Pressestelle:<br />

Tel: +49 3O 9O222-6O14,<br />

E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de<br />

Tel: +49 3O 9O222-6111,<br />

E-Mail: Presse@itdz-berlin.de<br />

Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox DocuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />

Gastautoren:<br />

Adolf Herbst, Projektleiter ProDiskurs des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong><br />

Dr. Steffo Weber, Architekt Identity Management, Oracle Deutschland B.V. & Co. KG<br />

Titelfoto: grechka27- Fotolia.de<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr. 3/2O11 erscheint voraussichtlich im August 2O11<br />

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