SPLITTER 2-2011 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER 2-2011 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin SPLITTER 2-2011 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER SPLITTER IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2011 - 21. Jahrgang Schwerpunkt: Projekt ProDiskurs 2/11 1
- Seite 2 und 3: SPLITTER Editorial Liebe Leserinnen
- Seite 4 und 5: Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohl
- Seite 6 und 7: Die Verzahnung von Linienverantwort
- Seite 8 und 9: • gerade im sozialen Bereich beso
- Seite 10 und 11: SPLITTER In einer ersten Ausbaustuf
- Seite 12 und 13: Aktive Personalführung und -entwic
- Seite 14 und 15: Bürgerkiosk Das Ziel dieser Maßna
- Seite 16 und 17: Rahmenvertrag zur Datenträgerzerst
- Seite 18 und 19: Bevor das Projektteam mit der eigen
- Seite 20 und 21: arbeiten. Da liegt der Gedanke nahe
- Seite 22 und 23: des Arbeitsalltags. Das ist ein Pro
- Seite 24 und 25: die öffentliche Verwaltung angewie
- Seite 26 und 27: Einflussnahme und einem intensivere
- Seite 28 und 29: SPLITTER Lösungen finden INNOVATIV
- Seite 30 und 31: Bundesministerin Aigner und BITKOM:
- Seite 32 und 33: Studie von McAfee ist die Zahl von
- Seite 34 und 35: Nordrhein-Westfalen weitergegeben w
- Seite 36 und 37: Rechenzentrum, die von dem Software
- Seite 38 und 39: SPLITTER Diskussion Erweiterungen f
- Seite 40 und 41: von Steuerungseinheiten sowie eine
- Seite 42 und 43: eine besondere Verantwortung der IT
- Seite 44 und 45: Bing Maps wird Partner der Hauptsta
- Seite 46 und 47: Zahl der Handy-Surfer in einem Jahr
- Seite 48 und 49: Zahl der App- Downloads explodiert
- Seite 50 und 51: das Anheften von Websites an die Wi
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 2/<strong>2011</strong> - 21. Jahrgang<br />
Schwerpunkt: Projekt ProDiskurs<br />
2/11 1
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
E-Government bedeutet mehr als die Umstellung von<br />
papiergebundenen Arbeitsprozessen auf elektronische<br />
Lösungen. Die neue „Verwaltung 2.0“ als interaktiver<br />
Partner in der digitalen Kommunikation mit Bürgern<br />
und Unternehmen wird nicht nur von Webnutzern<br />
vehement gefordert sondern bereits von vielen Behörden<br />
gefördert.<br />
Viele öffentliche Institutionen <strong>Berlin</strong>s zeigen sich mit<br />
der Einführung von Online-Angeboten zur Bürgerbeteiligung<br />
bis hin zur interaktiven Haushaltsplanung<br />
bereits den neuen Kommunikationsmöglichkeiten gegenüber<br />
aufgeschlossen. Ein strategisch wichtiger Schritt<br />
für die Weiterentwicklung und Konsolidierung dieser Maßnahmen ist die Umsetzung<br />
des Projekts „ProDiskurs“.<br />
Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat sich die Empfehlungen der Studie „ServiceStadt<br />
<strong>Berlin</strong> 2016“ zu eigen gemacht und setzt beispielgebend für die Bezirke des Landes<br />
<strong>Berlin</strong> auf eine Evolution der eigenen Kommunikation - unterstützt durch elektronische<br />
Lösungen. Im Fokus steht dabei nicht nur die Ausweitung der Kommunikation<br />
mit dem Bürger, sondern auch der Behörden des Bezirks untereinander.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> spielt bei ProDiskurs mit der Umsetzung von Teilprojekten eine<br />
tragende Rolle. Es ist ein großer Gewinn für das Unternehmen, auch auf bezirklicher<br />
Ebene überzeugt zu haben. Das komplexe Vorhaben wurde innerhalb eines eng<br />
steckten Zeitrahmens in gemeinsamer Projektarbeit umgesetzt. Ein Erfolg, der die<br />
Kompetenz des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als Lösungsanbieter für die Landesverwaltung unterstreicht.<br />
Als technischer Dienstleister des Projekts freuen wir uns über die positive Resonanz<br />
der Beschäftigten im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf auf die neuen Angebote und<br />
sind gespannt auf das Interesse weiterer <strong>Berlin</strong>er Bezirke an den Projektergebnissen.<br />
Wir wollen dazu beitragen, dass sich die Zufriedenheit bei den Bürgerinnen und<br />
Bürger, aber auch bei den Beschäftigten des Bezirksamtes verbessert. Mit ProDiskurs<br />
sind wir diesem Ziel ein wichtiges Stück näher gekommen.<br />
Ohne gut gepflegte Datenbanken können jedoch weder Bürger noch Mitarbeitende<br />
der Verwaltung von der Informationsbereitstellung im Web oder in Mitarbeiterportalen<br />
profitieren. Das Land <strong>Berlin</strong> hat daher mit dem Projekt „<strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement“<br />
die Redaktion der Dienstleistungsdatenbank neu organisiert. Im<br />
Zentrum der Projektarbeit stand dabei die Zusammenführung von Erfahrungen und<br />
bereits etablierten Online-Angeboten. Ein Arbeitsschwerpunkt, der den aktuellen<br />
Trend der Verwaltungsmodernisierung in <strong>Berlin</strong> widerspiegelt, gemeinsam von<br />
erfolgreichen Lösungen zu profitieren.<br />
Ich wünsche Ihnen eine informative und unterhaltsame Lektüre.<br />
Konrad Kandziora<br />
Vorstand<br />
2/11 2
Editorial<br />
Editorial 2<br />
Schwerpunktthema<br />
Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle: „Wege entstehen,<br />
indem sie gegangen werden“! 4<br />
Das Projekt ProDiskurs 5<br />
Projekttag präsentiert neue Kommunikationslösungen 6<br />
Ideen- und Veränderungsmanagement 7<br />
Ehrenamtliches Engagement fördern 7<br />
Kundenbefragungen als Steuerungsinstrument 8<br />
Bürgerbeteiligung weiterentwickeln 9<br />
Elektronisches Termin- und Zeitmanagement 9<br />
Mit elektronischem Bürgerkiosk Verwaltungsaufwand und Zeit sparen 1O<br />
Das elektronische Beschäftigtenportal 11<br />
Aktive Personalführung und -entwicklung 12<br />
ProDiskurs: Entwicklung neuer Lösungen für<br />
Verwaltungsdienstleistungen - nicht nur für Bezirke 12<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Beleuchtung in <strong>Berlin</strong> 35<br />
Write secure code, don’t write security code 36<br />
Detecon-/B<strong>IT</strong>KOM-Studie zur <strong>IT</strong>-Organisation in 2O15 39<br />
Potenziale für Green <strong>IT</strong> noch längst nicht ausgeschöpft<br />
4O<br />
Cloud Computing ist zentraler Innovationsmotor für Deutschland 41<br />
<strong>Berlin</strong> hat ein Computerspielemuseum 42<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> vergibt Millionenaufträge an<br />
mittelständische <strong>IT</strong>-Unternehmen in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 43<br />
Online<br />
Bing Maps wird Partner der Hauptstadt 44<br />
<strong>Berlin</strong>er Gesetze kostenlos im Internet 44<br />
Erstmals mehr als 5O Millionen Deutsche im Internet 45<br />
Justizticker und Formularservice online 45<br />
Zahl der Handy-Surfer in einem Jahr verdoppelt 46<br />
Neuer Internetauftritt: Das <strong>Berlin</strong>er Verfassungsgericht zeigt Gesicht 46<br />
Zahl der App-Downloads explodiert 48<br />
Bundesregierung erwartet reibungslosen<br />
Übergang zu neuem Standard für Internetadressen 48<br />
Die Hälfte der Beschäftigten arbeitet mit dem Internet 49<br />
Finale Version des Internet Explorer 9 steht zum Download bereit 49<br />
E-Government und Verwaltung<br />
Rahmenvertrag zur Datenträgerzerstörung 16<br />
Intelligente Flächenplanung 17<br />
<strong>IT</strong>-gestützte Bildung in <strong>Berlin</strong> 18<br />
Wissen braucht Management und Methode 19<br />
Dienstleistungsdatenbank für das Land <strong>Berlin</strong> 21<br />
E-Government: Deutschland macht großen Sprung<br />
nach vorne - Services in Europa deutlich verbessert 22<br />
ELSTER: 8,6 Millionen Steuererklärungen per Internet 24<br />
Leitfaden für Kommunen 24<br />
Vitako fordert frühzeitige Einbeziehung bei <strong>IT</strong>-Großprojekten 25<br />
Open Government als Innovationstreiber für<br />
den Wirtschaftsstandort Deutschland 25<br />
GISA demonstrierte elektronische Akte im<br />
Praxiseinsatz bei Landesbehörden 26<br />
Mit der PDV-App „eHandakte“ ist Schriftgut mobil verfügbar. 27<br />
De-Mail Gesetz in Kraft getreten 27<br />
Einheitliche Behördennummer startete in den Regelbetrieb 29<br />
Berichte und Infos<br />
Bundesministerin Aigner und B<strong>IT</strong>KOM: Schutz der<br />
persönlichen Daten ist Kernaufgabe von Politik und Wirtschaft 3O<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit wird zur Dienstleistung 31<br />
Klimaschutz trotz knapper Kassen: Kommunale Erfolgsgeschichten 32<br />
Energieeffiziente Computertechnik in Schulen 33<br />
Die Stadt Cottbus und T-Systems bauen und<br />
betreiben neues kommunales Rechenzentrum 34<br />
Tipps und Tricks<br />
So sitzen PC-Nutzer richtig 51<br />
Kostenloses Contentangebot „Duden online“ startet 52<br />
Technikmythen durchleuchtet 52<br />
Videotelefonie wird immer beliebter 53<br />
Veranstaltungen<br />
Die Top-Trends der CeB<strong>IT</strong> 2O11 54<br />
Erfolgreiche Vernetzung von <strong>IT</strong>, Web und<br />
Mobile Business auf der <strong>IT</strong>-Profits 7.O 56<br />
Literatur<br />
iHype birgt Sicherheitsrisiken 57<br />
Digitalfotos gekonnt bearbeiten mit Photoshop Elements 9 57<br />
Social Media - die große Unbekannte 58<br />
Sicher und clever mit den neuen Internet-Browsern surfen 58<br />
Dies und Das<br />
In eigener Sache 59<br />
Der tragbare Computer wird 3O 59<br />
Impressum<br />
6O<br />
2/11 3
Bezirksbürgermeisterin<br />
Dagmar Pohle: „Wege<br />
entstehen, indem sie<br />
gegangen werden“!<br />
Marzahn-Hellersdorf hat sich mit<br />
dem Modernisierungsprojekt<br />
ProDiskurs erneut als wirkungsvoller<br />
Pilot-Bezirk im Rahmen der<br />
zweistufigen Verwaltung <strong>Berlin</strong>s etabliert.<br />
Hier werden exemplarisch in verschiedensten<br />
Themenfeldern Lösungen<br />
für die Herausforderungen der Bezirksverwaltung<br />
gesucht - und gefunden. Alle<br />
diese Lösungen können - und sollen -<br />
künftig von anderen Verwaltungen, aber<br />
insbesondere durch die anderen elf<br />
Bezirksämter im Land <strong>Berlin</strong>, genutzt<br />
werden.<br />
Foto: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf -<br />
Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle<br />
Vor dem Hintergrund der bekannten<br />
Problemlagen des Bezirkes, insbesondere<br />
der dramatischen Haushaltslage und<br />
des demografischen Wandels in und<br />
außerhalb der Verwaltung, musste<br />
Zukunftsfähigkeit neu definiert werden.<br />
Im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf<br />
verstehen wir Verwaltungsmodernisierung<br />
im Jahr <strong>2011</strong> inzwischen als<br />
gemeinsames Wollen, als eine notwendige<br />
Kultur der Verantwortung und des<br />
Miteinanders. Jeder Tag der Projektarbeit<br />
hilft uns - den Führungskräften<br />
und politisch Verantwortlichen - diese<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
neue Kultur der gemeinsamen Verantwortung zu lernen, weiter zu entwickeln und zu<br />
leben. Über 70 Beschäftigte - mit und ohne Führungsverantwortung - aller Ebenen<br />
gestalten die inhaltliche Arbeit in neun Teilprojekten gemeinsam.<br />
Als eine wesentliche Grundlage für unsere Entscheidung über die Schwerpunkte des<br />
Modernisierungsprojektes ProDiskurs hat sich der erstmals in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
durchgeführter Online-Dialog mit den ca. 1.700 Beschäftigten des Bezirksamtes<br />
erwiesen. Über das Internet haben sich die Beschäftigten mit über 3.500 Kommentaren<br />
zu den vorgestellten Schwerpunkten des Modernisierungsprojektes geäußert.<br />
Wir, die Entscheiderinnen und Entscheider, haben uns in die Pflicht gestellt, dass alle<br />
Ergebnisse des Online-Dialoges für alle Beschäftigten vollständig transparent zur<br />
Verfügung gestellt werden. Damit war es auch möglich, dass über einen organisierten<br />
Rückkopplungsprozess mit allen Ämtern und Abteilungen des Bezirksamtes die<br />
neun Teilprojekte identifiziert wurden. Die konkrete Projektplanung für ProDiskurs<br />
wurde damit inhaltlich und von der Vorgehensweise für alle Beschäftigten transparent.<br />
DAGMAR POHLE<br />
Bezirksbürgermeisterin<br />
Hintergrund<br />
Marzahn-Hellersdorf ist mit ca. 246.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein<br />
<strong>Berlin</strong>er Bezirk, der durch stetigen Wandel charakterisiert ist. Demografische<br />
Wellen der Altersstruktur werden den Bezirk noch lange von den historisch<br />
gewachsenen Bezirken unterscheiden. Am nordöstlichen Stadtrand gelegen,<br />
umfasst der Bezirk mit den fünf „Dörfern“ Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf,<br />
Marzahn und Mahlsdorf 6.185 Hektar. Er grenzt im Norden und im Osten an<br />
Brandenburg, südlich an den Bezirk Treptow-Köpenick und westlich an den<br />
Bezirk Lichtenberg.<br />
Gegründet wurde der Bezirk Marzahn am 5. Januar 1979. Aus der Teilung des<br />
Bezirkes ging am 1. Juni 1986 der Bezirk Hellersdorf hervor. Der seit dem 1.<br />
Januar 2001 wieder fusionierte Großbezirk umfasst nicht nur das Großsiedlungsgebiet<br />
mit seinen ca. 100.000 Wohnungen, in denen zwei Drittel der Bevölkerung<br />
leben, sondern auch die Kleinsiedlungen Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf, die<br />
sich auf zwei Dritteln der Bezirksfläche erstrecken.<br />
Die fünf Dörfer Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn<br />
blicken auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Schon germanische und<br />
slawische Stämme siedelten in der Nähe der Wuhle. Sie entstanden um die Mitte<br />
des 13. Jahrhunderts, als deutsche Siedler in der Nähe des Wuhlelaufes die<br />
Wälder rodeten und Landwirtschaft betrieben. Erstmals urkundlich erwähnt<br />
wurden sie zwischen 1300 und 1375. Im Jahre 1920 wurden die bis dahin zum<br />
Kreis Niederbarnim gehörenden Dörfer nach <strong>Berlin</strong> eingemeindet.<br />
Der Bezirk ist ein innovativer Industrie- und Gesundheitsstandort. Er knüpft bei<br />
seiner Wirtschaftsförderung und Wirtschaftsentwicklung an vorhandene Stärken<br />
und Strukturen an. Dies sind zum einen die Tradition als Industriestandort<br />
und zum anderen die Konzentration von Unternehmen aus dem Gesundheitswesen.<br />
Der Bezirk wurde 2010 für sein Engagement gegen Rechtsextremismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet.<br />
<br />
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Veränderung für die Menschen in<br />
der Verwaltung und im Bezirk<br />
Das Projekt ProDiskurs<br />
Sowohl die demografische Entwicklung<br />
der Bevölkerungsstruktur des<br />
Bezirkes Marzahn-Hellersdorf als<br />
auch der weitere Personalabbau und die<br />
Altersstruktur der Beschäftigten des<br />
Bezirksamtes erfordern einen Modernisierungsprozess,<br />
der mehrere Themen<br />
gleichzeitig bearbeitet. Deshalb waren<br />
die Handlungsfelder des Projektes von<br />
Beginn an breit aufgestellt. Folgende<br />
übergreifende Ziele wurden definiert:<br />
• Entwicklung einer Kultur der<br />
gemeinsamen Verantwortung<br />
und des Miteinanders bei Politik,<br />
Führungskräften der Verwaltung<br />
und Beschäftigten<br />
• Moderne Technik für die Entlastung<br />
der Beschäftigten nutzbar<br />
machen<br />
• Instrumente zur aktiven Bürgerbeteiligung<br />
und zur konsequenten<br />
Ausrichtung der Verwaltung<br />
an den Bedürfnissen der Bürgerinnen<br />
und Bürger etablieren<br />
Aus diesen übergeordneten Zielsetzungen<br />
wurden neun Teilprojekte entwickelt,<br />
die mit unterschiedlichen Instrumenten<br />
zur Verwirklichung der übergeordneten<br />
Zielsetzungen beitragen sollen.<br />
Nachnutzung durch andere Verwaltungen<br />
ProDiskurs ist zunächst ein Projekt zur<br />
Verwaltungsmodernisierung des<br />
Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von<br />
<strong>Berlin</strong>. Die Ergebnisse des Projektes<br />
werden jedoch bereits jetzt für die Nachnutzung<br />
durch andere Verwaltungen<br />
aufbereitet und ein Übertragungsprozess<br />
innerhalb und außerhalb <strong>Berlin</strong>s organisiert.<br />
So sollen die <strong>IT</strong>-Anwendungen für<br />
andere Bezirksverwaltungen nutzbar sein<br />
und die Erfahrungen bei der Realisierung<br />
aktiv weitergegeben werden. Der<br />
Pilotbezirk Marzahn-Hellersdorf bot in<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
diesem Zusammenhang u. a. einen Projekttag an. Andere Verwaltungen konnten an<br />
diesem Tag die Ergebnisse ansehen und überlegen, ob und in welcher Form die eine<br />
oder andere Lösung für ihre Verwaltung interessant ist. Bisher haben sich Bezirksämter<br />
und Senatsverwaltungen sehr interessiert an der Nachnutzung gezeigt. Aber<br />
auch außerhalb <strong>Berlin</strong>s hat das Projekt ProDiskurs bereits Aufmerksamkeit geweckt:<br />
• Bei einem Fachforum der Messe „Moderner Staat“ 2010 wurde das Projekt<br />
präsentiert und fand hohe Aufmerksamkeit.<br />
• Im April <strong>2011</strong> wurde das Projekt in der Reform-Manufaktur Bremen vorgestellt.<br />
• Der Fachausschuss der Hauptämter sowie der Arbeitskreis Bürgerdienste der<br />
Kommunen des Deutschen Städtetages konnten sich bereits über die Projektergebnisse<br />
informieren.<br />
Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport wird für die landesweite<br />
Nachnutzung geworben. Um eine Übertragung der <strong>IT</strong>-Lösungen auf die anderen<br />
Bezirke zu unterstützen, hat die Senatsverwaltung in den Haushaltsberatungen Mittel<br />
für 2012 zur zentralen Übernahme der erforderlichen Implementierungskosten<br />
angemeldet.<br />
ProDiskurs: ein Gemeinschaftswerk - Arbeitsweise und Steuerung<br />
Typischerweise werden Veränderungsprojekte in Verwaltungen von wenigen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befördert. Auch ProDiskurs in Marzahn-Hellersdorf<br />
ist so gestartet - mit einem Unterschied: bereits in der ersten Phase konnten sich<br />
alle Beschäftigten über einen Online-Dialog an der Diskussion über die Schwerpunkte<br />
der Umsetzung beteiligen. 4.383 Anregungen, Kommentare und Vorschläge von<br />
496 Beschäftigten wurden binnen weniger Wochen online eingestellt. Ihre Anregungen<br />
und Forderungen bildeten eine wesentliche Grundlage für die Ausgestaltung der<br />
Phase 2 des Projektes. In allen Teilprojekten wurden die Anregungen der Beschäftigten<br />
ausgewertet und bildeten den "roten Faden" der Projektarbeit.<br />
In der Phase 2 wird dieser Dialog fortgesetzt: am 18. Mai <strong>2011</strong> konnten sich alle<br />
Beschäftigten auf einem Projekttag (siehe Seite 6) über den Fortgang der Projektarbeiten<br />
informieren und in Foren direkt Einfluss auf die weitere Arbeit nehmen. Die<br />
Personalvertretungen sind im gesamten Projektverlauf intensiv an der Projektarbeit<br />
beteiligt und leisten somit einen wesentlichen Beitrag für die Qualität und Akzeptanz<br />
der Projektergebnisse. Auf den Personalversammlungen seit 2009 stand ProDiskurs<br />
auf der Tagesordnung und Beschäftigtenvertretungen konnten in allen Teilprojekten<br />
mitarbeiten.<br />
Fast alle Teilprojekte werden von Amtsleiterinnen und Amtsleitern geleitet. Die<br />
Mitglieder der Teams der Teilprojekte sind hierarchie- und ämterübergreifend<br />
besetzt. Die Projektverantwortung für ProDiskurs liegt bei einem Gesamtprojektleiter,<br />
der ebenfalls dem Kreis der Amtsleiterinnen und Amtsleiter angehört.<br />
Durch diese personelle Konstellation ist die Praxistauglichkeit der Projektergebnisse<br />
gewährleistet, da die Verwaltungsführungskräfte diese für ihre Linienaufgabe dringend<br />
benötigen.<br />
<br />
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Die Verzahnung von Linienverantwortung<br />
mit Projektverantwortung<br />
setzt sich in der Besetzung der<br />
Projektgremien fort. Alle Amtsleitungen<br />
bilden gemeinsam ein Koordinierungsgremium<br />
(Abstimminstanz). Hier werden<br />
die Projektfortschritte bewertet und<br />
die Arbeit in monatlichen Sitzungen<br />
koordiniert. Diese Arbeitsform bindet<br />
zwar viel Arbeitszeit, gewährleistet aber<br />
die gemeinsame Verantwortung aller<br />
Führungskräfte der ersten Ebene (Amtsleitungen).<br />
In der Entscheidungsinstanz,<br />
dem obersten Projektgremium, setzt sich<br />
die gemeinsame Verantwortung fort: die<br />
projektrelevanten Entscheidungen werden<br />
von allen Bezirksamtsmitgliedern,<br />
dem Personalrat und der gesamtstädtisch<br />
steuernden und finanzierenden Senatsverwaltung<br />
für Inneres und Sport gemeinsam<br />
getroffen. Dieses Gremium<br />
tagt alle sechs bis acht Wochen.<br />
Ohne externe Hilfe wird ein solches<br />
Projekt nicht erfolgreich bewegt. Die<br />
Senatsverwaltung für Inneres finanziert<br />
nicht nur das Vorhaben sondern unterstützt<br />
auch praktisch die Projektarbeiten.<br />
Das Deutsche Institut für Urbanistik<br />
hat mit seiner Studie in der ersten Phase<br />
die konzeptionellen Grundlagen für die<br />
Projektarbeit gelegt. Der <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>, das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
setzt die Technikkomponenten des Projektes<br />
um und die Firma SMENTEK -<br />
büro für managementberatung +<br />
moderation - begleitet die Projektarbeiten<br />
inhaltlich und methodisch und<br />
entlastet so den Projektleiter und die<br />
Leitungen der Teilprojekte. Die Firma<br />
Zebralog hat den Online-Dialog realisiert<br />
und das Sozialwissenschaftliche<br />
Forschungszentrum <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
e.V. bietet für Teilprojekte inhaltliche<br />
Unterstützung. (BA MH) <br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />
• innovativ<br />
• qualitätsorientiert<br />
• wirtschaftlich<br />
• umweltgerecht<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Projekttag präsentiert neue<br />
Kommunikationslösungen<br />
Im Rahmen eines Projekttages stellte das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf am 18.<br />
Mai <strong>2011</strong> im Freizeitforum Marzahn Pilotlösungen für eine neue Kommunikationskultur<br />
in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken vor. Neue Technik und kürzere Kommunikationswege<br />
sollen den Kontakt zwischen Bürgern und Behörden sowie der Ämter untereinander<br />
verbessern. Dazu wurden bis zum Mai <strong>2011</strong> insgesamt neun Teilprojekte<br />
initiiert und umgesetzt, darunter die Online-Ämterbewertung, der Aufbau eines<br />
elektronischen Beschäftigtenportals und der Einsatz eines Bürgerkiosks. Finanziert<br />
wird das Projekt aus Mitteln des Modernisierungsprogramms „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />
der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Zentraler Technikpartner bei der<br />
Umsetzung ist das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>).<br />
Foto: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf - Projektleiter Adolf Herbst präsentiert <strong>IT</strong>-<br />
Staatssekretär Ulrich Freise, Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle und Konrad<br />
Kandziora, Vorstand <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, Ergebnisse von ProDiskurs (v.l.n.r).<br />
Kommunikation als Zukunftslösung<br />
Die neuen Kommunikationslösungen sollen nicht nur die Einbeziehung der Bürgerinnen<br />
und Bürger in Entscheidungsprozesse erleichtern, sondern auch eine hohe<br />
Qualität bei der Personalführung und -entwicklung in den Ämtern sicher stellen.<br />
Rund 500 Beschäftigte nutzen an diesem Tag die Möglichkeit, sich im Freizeitforum<br />
Marzahn in einer Ausstellung alle Teilprojektergebnisse anzusehen und auszuprobieren<br />
und ihre Anregungen direkt an die Teilprojektverantwortlichen weiter zu geben.<br />
In fünf Themenforen wurden darüber hinaus detaillierter die einzelnen Projektinhalte<br />
und -ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Besonders erfreulich war die rege<br />
Teilnahme aus anderen <strong>Berlin</strong>er Verwaltungen. Fast aus allen Bezirksverwaltungen<br />
nahmen Mitarbeiter der Steuerungsdienste oder anderer Organisationseinheiten<br />
aber auch viele örtliche Personalräte teil. Darüber hinaus konnten Gäste aus elf<br />
anderen Kommunalverwaltungen begrüßt werden.<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Bezirk Marzahn-Hellersdorf informierte im Rahmen des Projekttages<br />
über neue Kommunikationslösungen, die den Kontakt zwischen Bürgern <br />
2/11 6
und Behörden sowie der Ämter<br />
untereinander verbessern. Finanziert<br />
wird das Projekt aus Mitteln des Modernisierungsprogramms<br />
„ServiceStadt<br />
<strong>Berlin</strong>“ der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung<br />
für Inneres und Sport. Neben einer ständigen<br />
Online-Ämterbewertung durch die<br />
Bürger und dem Aufbau eines elektronischen<br />
Beschäftigtenportalss zählt der<br />
elektronische Bürgerkiosk zu den zentralen<br />
Neuerungen.<br />
Pilotlösung mit Zukunft<br />
Der Bürgerkiosk wird in allen Bürgerämtern<br />
in Marzahn-Hellersdorf aufgestellt<br />
und ermöglicht den Zugang zum<br />
Verwaltungsführer des <strong>Berlin</strong>er Stadtportals<br />
berlin.de. Im ersten Ausbauschritt<br />
können sich Bürgerinnen und<br />
Bürger an dem Kiosk über ihre Anliegen<br />
informieren sowie einige Formulare elektronisch<br />
ausfüllen und direkt an den<br />
zuständigen Sachbearbeiter versenden.<br />
In der zweiten Ausbaustufe wird die<br />
Anzahl der zu bearbeitenden Formulare<br />
erweitert. Zudem wird es dann möglich<br />
sein, einige Leistungen ohne Hilfe der<br />
Mitarbeiter in den Ämtern vor Ort zu<br />
erledigen. Der neue Bürgerkiosk kann,<br />
wie die anderen Projektergebnisse auch,<br />
von den anderen Bezirken <strong>Berlin</strong>s übernommen<br />
werden. Weitere Informationen<br />
unter http://www.berlin.de/ba-marzahnhellersdorf/buergerdienste/buergerservice/<br />
projekttag_prodiskurs.html (LPD/EB) <br />
Ideen- und Veränderungsmanagement<br />
Dieses Teilprojekt von<br />
ProDiskurs etabliert die<br />
Institutionalisierung eines<br />
Ideen- und Veränderungsmanagements,<br />
das den ständigen Verbesserungsprozess<br />
auch über das Projektende von<br />
ProDiskurs hinaus steuert. Mit Hilfe<br />
eines standardisierten „Projektstammblattes“<br />
sowie einer standardisierten elektronisch<br />
unterstützten Projektberichterstattung,<br />
die in einem Beschäftigtenportal<br />
für alle Mitarbeitenden zur Verfügung<br />
steht, werden „Insellösungen“<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
der Veränderung nicht nur transparent, sondern auch nachnutzungsfähig. Damit<br />
sind Informationen über Veränderungsprojekte jederzeit verfügbar, egal in welchem<br />
Amt sie stattfinden und welchen thematischen Schwerpunkt sie haben. Führungskräfte<br />
und Beschäftigte, die ein Veränderungsprojekt planen, werden durch das<br />
elektronische Projektstammblatt vor Planungsfehlern bewahrt und können mit den<br />
Verantwortlichen für vergleichbare Projekte in direkten Austausch treten.<br />
Das standardisierte Berichtswesen bietet darüber hinaus den Führungskräften des<br />
Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong> die Möglichkeit, über die Prioritäten<br />
von Projekten in den Ämtern gemeinsam zu entscheiden und die Ergebnisse auch<br />
ämterübergreifend zu nutzen. So erreicht eine Organisation mit 1.700 Beschäftigten<br />
Transparenz über die eigenen Amtsgrenzen hinaus („damit die rechte Hand weiß,<br />
was die linke tut.“). Zur Motivation der Mitarbeitenden wird das Instrument des<br />
Ideenmanagements „wiederbelebt“, mit dem sie angeregt werden, sich aktiv mit<br />
ihren Vorschlägen einzubringen. (BA MH)<br />
<br />
Ehrenamtliches Engagement fördern<br />
Im Rahmen dieses Teilprojektes von ProDiskurs wurden die derzeitigen Formen<br />
von ehrenamtlichem Engagement und Bürgerbeteiligung analysiert und weiterentwickelt.<br />
Ziel ist es, das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern mit<br />
modernen Instrumenten zielgenau und mit vertretbarem Aufwand zu unterstützen.<br />
Die Studie erfasst erstmals den qualitativen und quantitativen Umfang und das<br />
daraus resultierende Potential des Ehrenamtes im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.<br />
Unter anderem<br />
verdeutlicht sie,<br />
welcher volks-<br />
wirtschaftliche<br />
Mehrwert dem<br />
Bezirk Marzahn-<br />
Hellersdorf mit dem Engagement<br />
der Bürger<br />
entsteht. So werden<br />
in den 104<br />
befragten Einrichtungen<br />
rund<br />
527.080 Stunden<br />
ehrenamtliche<br />
Arbeit pro Jahr<br />
(bei 40 Einsatz-<br />
wochen) geleistet.<br />
In den - vorsichtig geschätzten - rund 400 Einrichtungen, Vereinen, Organisationen<br />
und Initiativen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf werden somit insgesamt etwa<br />
2,6 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr erbracht. Der volkswirtschaftliche<br />
Mehrwert (bei 7,50 Euro / Stunde) liegt dementsprechend für den Bezirk bei<br />
rund 19,4 Millionen Euro pro Jahr.<br />
Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass die Dienstkräfte des Bezirksamtes zum<br />
Teil die ehrenamtlich Beteiligten in Ausschüssen und Beiräten nicht im Blickfeld<br />
haben, wenn sie Bezugsgrößen für die Kosten- und Leistungsrechnung benennen<br />
sollen. Das Teilprojekt schafft Transparenz im Hinblick auf das Engagement von<br />
Ehrenamtlichen in Einrichtungen und Projekten in freier Trägerschaft - die unter<br />
anderem auch vom Bezirksamt gefördert werden.<br />
Zudem verdeutlicht die Studie, dass<br />
• der qualitative und quantitative Umfang des Ehrenamtes im Bezirk deutlich<br />
höher als vom Bezirksamt erwartet ist,<br />
• Ehrenamtliche die Arbeit in Einrichtungen in hohem Maße unterstützen,<br />
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• gerade im sozialen Bereich<br />
besonders viele Ehrenamtliche<br />
engagiert sind. Das deutet<br />
auf einen hohen Grad der Verantwortung<br />
und Empathie der<br />
Bürgerinnen und Bürger für Ihren<br />
Bezirk hin,<br />
• über 95 Prozent der Ehrenamtlichen<br />
sich in Einrichtungen mit<br />
einer Hauptamtlichenstruktur<br />
engagieren. Damit bietet die Infrastruktur<br />
der Einrichtungen /<br />
Vereine etc. das Rückrad für freiwilliges<br />
Engagement im Bezirk.<br />
• ehrenamtliches Engagement<br />
insbesondere in kleineren Einrichtungen<br />
mit bis zu fünf hauptamtlich<br />
Beschäftigten essentiell<br />
ist. Viele der zahlreichen Angebote<br />
dieser kleineren Einrichtungen<br />
im Bezirk würden ohne Freiwillige<br />
nicht stattfinden.<br />
• die Infrastruktur der Einrichtungen<br />
vielen Bürgerinnen und Bürgern<br />
die Möglichkeit zur sozialen<br />
Teilhabe bietet und letztlich<br />
• das Ehrenamt ein wichtiger volkswirtschaftlicher<br />
Faktor ist (s. o.).<br />
Dieses Teilprojekt verkörpert mit der<br />
quantitativ und qualitativ durchgeführten<br />
Erhebung einen Neuwert für die<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltungsmodernisierung.<br />
(BA MH)<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mit diesem Teilprojekt von<br />
ProDiskurs wird die „ständige<br />
Kundenbefragung“ als<br />
Steuerungsinstrument etabliert. In vier<br />
Bürgerämtern und dem Standesamt des<br />
Bezirkes Marzahn-Hellersdorf läuft<br />
bereits die Pilotphase. Mittels Internet<br />
und ergänzend als Papierfragebogen<br />
können Bürgerinnen und Bürger laufend<br />
und vor allem zeitnah zu ihrem<br />
Besuch in einem Bürgeramt bzw. dem<br />
Standesamt ihre Meinung zu Kompetenz,<br />
Fähigkeiten und Leistung der Verwaltungsbeschäftigten äußern und Anregungen<br />
geben. Diese Bewertungskriterien wurden an den zuvor im Rahmen des<br />
Projektes erfragten Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet.<br />
Die ständige Befragung wird unterstützt durch eine Anwendung, welche die<br />
Befragungsergebnisse automatisch für die Führungskräfte des Bezirksamtes auswertet<br />
und aufbereitet. Ein Mehrwert im Vergleich zu den in vielen Verwaltungen<br />
verbreiteten aufwändigen punktuellen Befragungen. Zudem liegen die Ergebnisse<br />
zeitnah vor und können jederzeit von den Führungskräften zur internen Steuerung<br />
herangezogen werden (z. B. Optimierung von Geschäftsprozessen, des Personaleinsatzes<br />
oder Ausrichtung des Leistungsangebotes an den Bedürfnissen der Bürgerinnen<br />
und Bürger).<br />
Für die Beschäftigten, denen nach eigenen Aussagen im Rahmen der beschriebenen<br />
Arbeitsverdichtung jede Einschätzung über die Qualität ihrer Arbeit verloren<br />
gegangen ist, sind die Ergebnisse ein wichtiger Orientierungswert für ihre eigene<br />
Arbeitszufriedenheit. Gerade weil die Arbeit immer mehr und immer komplexer<br />
wird, kann das Kundenfeedback als Gradmesser für die eigene Arbeitsleistung<br />
dienen. Vor diesem Hintergrund stellten sich gerade die Beschäftigten der publikumsintensiven<br />
Aufgabenfelder als Pilotbereiche für die ständige Kundenbefragung zur<br />
Verfügung. (BA MH)<br />
<br />
Kundenbefragungen<br />
als Steuerungsinstrument<br />
Der direkte Zugang zur ständigen Kundenbefragung ist unter: http://www.berlin.de/<br />
ba-marzahn-hellersdorf/aemterbewertung/<br />
2/11 8
Bürgerbeteiligung<br />
weiterentwickeln<br />
Im Rahmen dieses Teilprojekts von<br />
ProDiskurs wurden die derzeitigen<br />
Formen von Bürgerbeteiligung analysiert<br />
und weiterentwickelt. Auf der<br />
Grundlage des Handbuches Partizipation<br />
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
diskutierten die Beteiligten<br />
die Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />
im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.<br />
Auch vor dem Hintergrund um die<br />
Bürgerbeteiligung am Beispiel von<br />
Stuttgart 21 und die Herausforderungen<br />
für formalisierte Bürgerbeteiligung wurde<br />
deutlich, dass sich hier Potenziale für<br />
die Modernisierung der Verwaltung ergeben,<br />
die für Entscheidungsprozesse in<br />
Kommunen an Relevanz gewinnen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Dieses Teilprojekt von<br />
ProDiskurs soll Wartezeiten<br />
durch ein elektronisches Termin-<br />
und Zeitmanagement - einem<br />
ämterübergreifenden Terminservice - minimieren.<br />
Das elektronische Terminmanagement<br />
(Buchung eines festen Termins<br />
über das Internet) wurde bereits in<br />
mehreren <strong>Berlin</strong>er Bezirken in den<br />
Bürgerämtern eingeführt. Neu im Bezirk<br />
Marzahn-Hellersdorf ist die Ausweitung auf andere Verwaltungsbereiche (Standesämter<br />
und Kinder- und Jugendgesundheitsdienst) sowie die Kopplung mit dem<br />
internen Zeitmanagementsystem, das zu einer automatischen Taktung der<br />
Bearbeitungszeiten führt.<br />
Mit der Einführung werden folgende Effekte erzielt: für die Beschäftigten wird die<br />
Arbeitszeit wieder planbar und für die Kundinnen und Kunden reduzieren sich die<br />
Wartezeiten erheblich. Dies wiederum führt für Beschäftigte und Kunden zu einer<br />
entspannten Gesprächssituation, was wiederum die Beschäftigten psychisch entlastet.<br />
Zudem werden bei der Terminvergabe über das Internet die für den Ämtergang<br />
benötigten Formulare und Informationen zur Verfügung gestellt, sodass die Kundinnen<br />
und Kunden besser vorbereitet zu ihrem Termin erscheinen und sich die<br />
Bearbeitungszeit pro Fall reduziert.<br />
Partizipation gibt es jedoch nicht zum<br />
„Nulltarif“! Um Nachteile bei der<br />
Budgetierung zu vermeiden, sollten deswegen<br />
die Aufwände der Verwaltung für<br />
Partizipation in der Kosten- und<br />
Leistungsrechnung erfasst werden (Vorschlag<br />
für ein neues Produkt).<br />
An der Arbeit dieses Teilprojektes von<br />
ProDiskurs waren alle Amtsleitungen<br />
beteiligt, die sich in einem breiten Konsens<br />
„des Wollens“ auf ein gemeinsames<br />
Verständnis von Partizipation und die<br />
Durchführung eines Pilotprojektes mit<br />
Evaluation verständigt haben. (BA MH)<br />
Elektronisches Terminund<br />
Zeitmanagement<br />
Der direkte Zugang zur elektronischen Terminvereinbarung unter: http://<br />
www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/buergerdienste/buergeraemter/<br />
infosystem.php/standort/122905<br />
Das Termin- und Zeitmanagementsystem (ZMS) ist ein webbasiertes Informationssystem<br />
zur Terminvergabe und -bearbeitung, das sowohl elektronisch gebuchte<br />
(online) als auch persönlich (vor Ort, Telefon) generierte Termine einfach und<br />
übersichtlich abbildet.<br />
Termine können gebucht, bearbeitet, bestätigt und über die Dienstleistungsdatenbank<br />
mit Informationen des Amtes versehen werden (mitzubringende Unterlagen, Kosten),<br />
um Wege abzukürzen und die vorhandene Zeit so effektiv wie möglich zu<br />
nutzen. Auch Terminänderungen oder Absagen können durch den Bürger, die<br />
Verwaltung oder das Service Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> über das ZMS erfasst werden.<br />
Der Fokus des Termin- und Zeitmanagementsystem liegt auf einem bürgernahen<br />
und bürgerfreundlichen Service, der rund um die Uhr („24 Stunden am Tag, 7 Tage<br />
die Woche“) zur Verfügung steht und als Gesamtlösung für Behörden und Verwaltungen<br />
mit Publikumsverkehr Besucherströme lenkt und Stoßzeiten bzw. Wartezeiten<br />
durch einen gleichmäßigen Ablauf minimiert.<br />
<br />
2/11 9
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
In einer ersten Ausbaustufe können<br />
Kundinnen und Kunden die Wartezeit<br />
im Bürgeramt dazu nutzen, sich über<br />
das Dienstleistungsangebot des Bezirksamtes<br />
Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong><br />
zu informieren, einen Termin zu buchen<br />
oder bereit gestellte Formulare ausfüllen, die dann direkt an das Amt versendet<br />
werden können. Damit werden Verwaltungsprozesse unterstützt (Minderung der<br />
Bearbeitungs- und Beratungszeit für die Anmeldung) oder das Aufsuchen des Amtes<br />
ganz vermieden (Formulare der Ordnungsämter, Urkundenbeantragung online).<br />
Foto: Keudel - ISO K° - photography<br />
Eine wichtige Funktion des ZMS ist<br />
daher die Erinnerung an einen gebuchten<br />
Termin per SMS, oder der Hinweis<br />
auf eine abnehmende Warteschlange für<br />
Spontankunden, die eine Wartezeit<br />
außerhalb des Warteraums verbringen,<br />
jedoch rechtzeitig zurück sein wollen.<br />
(BA MH)<br />
<br />
Mit elektronischem<br />
Bürgerkiosk<br />
Verwaltungsaufwand<br />
und Zeit sparen<br />
Ein besonders interessantes Teilprojekt<br />
von ProDiskurs ist die<br />
Entwicklung eines elektronischen<br />
Bürgerkiosks. Über das System,<br />
das in den vier Bürgerämtern von<br />
Marzahn-Hellersdorf aufgestellt wird,<br />
können die Bürgerinnen und Bürger - z.<br />
B. während sie auf ihren Termin warten<br />
- viele Dinge selbst erledigen.<br />
Foto: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf - Der Bürgerkiosk wurde am Projekttag am<br />
18. Mai <strong>2011</strong> präsentiert: Neue Technik und kürzere Kommunikationswege sollen<br />
den Kontakt zwischen Bürgern und Behörden sowie der Ämter untereinander<br />
verbessern.<br />
Im Rahmen der weiteren Ausbaustufen sollen Prozesse entwickelt und untersucht<br />
werden, die durch einen Ausbau der Funktionen (Lesegerät neuer Personalausweis,<br />
Möglichkeit des bargeldlosen Zahlens) den Amtsbesuch noch effizienter vorbereiten<br />
oder sogar eine abschließende Bearbeitung der Anliegen der Kunden ermöglichen.<br />
Zu denken ist z. B. an die Anforderung von Briefwahlunterlagen oder sogar an die<br />
elektronische Abwicklung von Bürgerbefragungen. Die Anwendungsbeispiele zeigen,<br />
dass in der Realisierung des Bürgerkiosks immense Potenziale für die <br />
2/11 10
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit<br />
des Verwaltungshandelns durch Automatisierung<br />
von Standard- und Massenvorgängen<br />
liegen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das im Bezirk Marzahn-Hellersdorf eingeführte<br />
System des Bürgerkiosks ist<br />
nicht nur im Land <strong>Berlin</strong> eine echte<br />
Neuerung - es sind bisher keine Verwaltungen<br />
bekannt, die ein solches Kiosksystem<br />
nutzen. (BA MH) <br />
Das elektronische<br />
Beschäftigtenportal<br />
Das Teilprojekt „Beschäftigtenportal“<br />
von ProDiskurs unter<br />
stützt die Mitarbeitenden des<br />
Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf in<br />
der täglichen Arbeit. Mit dem Beschäftigtenportal<br />
werden Informationen<br />
verbreitet und der interne Austausch<br />
der Beschäftigten auf modernem Weg<br />
(Web 2.0) ermöglicht. Durch aktuelle<br />
Informationen und eine bezirksamtsinterne<br />
Wissensdatenbank („Wiki“) wird<br />
der Aufwand für die Informationssuche<br />
für die Beschäftigten wesentlich reduziert<br />
(Motto: „Finden statt Suchen“).<br />
Darüber hinaus unterstützen Foren und<br />
Datenbanken einen ämterübergreifenden<br />
Zugriff auf Informationen im<br />
Sinne eines Best-Practice-Austausches.<br />
Das Beschäftigtenportal soll das eigenverantwortliche<br />
Handeln aller Beschäftigten<br />
fördern und die aktive Vernetzung<br />
der Arbeit verschiedenster Verwaltungsbereiche<br />
unterstützen. Es trägt damit<br />
nicht nur zur Erhöhung der Produktivität<br />
aller Beschäftigten bei, sondern stützt<br />
aktiv „die Kultur des Miteinanders“ und<br />
stärkt damit die Motivation der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
An der Realisierung des Projektes sind<br />
die gesamte Bezirksverwaltung, d. h.<br />
Vertreterinnen und Vertreter aller Ämter<br />
und Serviceeinheiten, die Beschäftigtenvertretungen<br />
und die Datenschutzbeauftragte<br />
beteiligt.<br />
Hintergrund zum Projekt ProDiskurs<br />
Beschäftigtenportal des Bezirksamtes<br />
Der Neuwert des Beschäftigtenportals besteht darin, dass es für das Bezirksamt die<br />
Möglichkeit eröffnet, mit faktisch vorhandenen Ressourcen ein modernes „Informations-<br />
und Wissensmanagement“ zu implementieren, das sich stark an den Bedürfnissen<br />
der Beschäftigten ausrichtet, bezirksindividuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zulässt, elektronische Informations- und Kommunikationsformen aufnimmt und<br />
vielfältige Möglichkeiten von Geschäftsprozessoptimierungen bietet. Es ist nicht nur<br />
ein „Intranet“ auf Bezirksebene, sondern mit neuen Funktionalitäten angereichert,<br />
die außerhalb der Verwaltung bereits praktiziert werden, innerhalb bisher noch nicht<br />
umfangreich genutzt werden. Solch ein Beschäftigtenportal, mit behördenspezifischen<br />
Informationen versehen, könnte in Zukunft der Standard an jedem <strong>IT</strong>-gestützten<br />
Büroarbeitsplatz in <strong>Berlin</strong> sein (BA MH/EB)<br />
<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Verwaltungsmodernisierungsstrategie setzt seit dem Jahr 2OO5 auf eine dezentrale<br />
Verantwortung für Modernisierungsprojekte. Dabei übernimmt die Senatsverwaltung für Inneres und<br />
Sport eine Steuerungsfunktion für die inhaltliche Übereinstimmung mit gesamtstädtischen Strategien<br />
wahr, wie dem Modernisierungsprogramm „Servicestadt <strong>Berlin</strong>“.<br />
Die Verwaltung des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf muss sich gleich zwei Herausforderungen stellen:<br />
dem demografischen Wandel der Bevölkerungsstruktur und in der Beschäftigtenstruktur mit den immer<br />
noch wachsenden Anforderungen an die Verwaltung. So wird sich der Anteil von Seniorinnen und<br />
Senioren im Bezirk bis 2O3O um 19O Prozent erhöhen und 29 Prozent der Einwohner ausmachen. Zudem<br />
hat sich das Personal des Bezirksamtes in den letzten 1O Jahren (seit der Bezirks-Fusion) um 59 Prozent<br />
auf 1.748 Beschäftigte reduziert. Damit ging ein Einstellungsstopp einher, der wesentlich das jetzige<br />
Durchschnittsalter der Beschäftigten von 51 Jahren verursacht.<br />
Die Studie „Servicestadt <strong>Berlin</strong> 2016“ des Deutschen Instituts für Urbanistik bietet Lösungsansätze für<br />
die Bewältigung beider Herausforderungen. Mit dem Projekt ProDiskurs bricht der Bezirk Marzahn-<br />
Hellersdorf diese auf die „Bezirkswelt“ herunter.<br />
Der Staatssekretärsausschuss zur Verwaltungsmodernisierung hat am 2O. Juni 2O11 den Abschlussbericht<br />
des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf zur zweiten Phase des Diskursprojektes zur Kenntnis<br />
genommen. Er begrüßt die im Bezirk Marzahn-Hellersdorf in insgesamt neun Teilprojekten umgesetzten<br />
Lösungen. Er bittet die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, in Kooperation mit dem Bezirksamt<br />
Marzahn-Hellersdorf und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> die Übernahme der <strong>IT</strong>-Lösungen in den anderen Bezirken zu<br />
initiieren. Er empfiehlt die Weiterentwicklung der <strong>IT</strong>-Lösungen in einer zweiten Ausbaustufe.<br />
2/11 11
Aktive Personalführung<br />
und -entwicklung<br />
Dieser Teil des Modernisierungsprojektes<br />
ProDiskurs verfolgt<br />
die im Dialog mit den Beschäftigten<br />
identifizierten Handlungsnotwendigkeiten<br />
im Bereich Personalführung<br />
und -entwicklung. Denn nur<br />
wenn die Beschäftigten und Führungskräfte<br />
ihre Potenziale nutzen und entwickeln,<br />
können die beschriebenen Möglichkeiten<br />
der Verwaltungsmodernisierung<br />
Fuß fassen. Folgende konkrete<br />
Ergebnisse der Teilprojektarbeit liegen<br />
vor:<br />
Eine mit allen Führungskräften diskutierte<br />
und abgestimmte Führungsleitlinie<br />
des Bezirksamtes Marzahn-Hellerdorf<br />
von <strong>Berlin</strong> bietet die Voraussetzung<br />
dafür, dass das Bewusstsein der<br />
Führungskräfte und Beschäftigten für<br />
die Notwendigkeit einer gemeinsamen<br />
(Führungs-) Kultur geschärft und damit<br />
eine solche Kultur gelebt wird. Es wird<br />
ferner eine Online-Führungskräftefeedback<br />
vorbereitet, dessen Durchführung<br />
für Ende 2012/Anfang 2013 geplant<br />
ist.<br />
Der komplexe Prozess „Stellenbesetzungsverfahren“<br />
wird dargestellt<br />
und beschrieben. Damit wird dazu beigetragen,<br />
dass die komplexen Abläufe,<br />
die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
unter Einbeziehung vieler Beteiligter<br />
transparent werden und folgende Effekte<br />
erzielen:<br />
• Führungskräfte werden Stellenbesetzungsverfahren<br />
rechtzeitig<br />
initiieren<br />
• Beschäftigte werden Verständnis<br />
für die nicht abzukürzenden<br />
Verfahren entwickeln<br />
Als weiteres Ergebnis ist die Entwicklung<br />
einer Online-Kurzbefragung für<br />
Beschäftigte zur Optimierung der<br />
Arbeitsbedingungen. Dieses System ist<br />
bereits eine erste Nachnutzung des elektronischen<br />
Verfahrens der ständigen<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Kundenbefragungen. Es ist der (Wieder-) Einstieg in die Diskussion über Personalbedarfsplanungen<br />
als Reaktion auf die Ergebnisse des Onlinediskurses vorgesehen.<br />
Neu sind in diesem Teilprojekt nicht die Instrumente, sondern die konsequente<br />
Einbettung von Personalmanagement in und die Verzahnung mit den anderen<br />
Inhalten des Veränderungsprojektes ProDiskurs. (BA MH)<br />
<br />
ProDiskurs: Entwicklung neuer Lösungen für<br />
Verwaltungsdienstleistungen - nicht nur für<br />
Bezirke<br />
Die Maßnahmen des Projekts ProDiskurs mit <strong>IT</strong>-Bezug bildeten im Sommer<br />
2010 die Grundlage für mögliche Kooperationsfelder zwischen dem Bezirksamt<br />
Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong> und dem <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Schnell wurde<br />
klar, dass es sich nicht um eine „normale Nachfrage nach <strong>IT</strong>-Dienstleistungen“<br />
handelte. Es geht hier um ein Pilotvorhaben im Rahmen der ServiceStadt <strong>Berlin</strong>, bei<br />
welchem nach intensiver Vorarbeit prioritäre Maßnahmen zur Weiterentwicklung<br />
der Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie der internen Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit abgeleitet wurden.<br />
Vier Maßnahmen wurden in die Kooperation einbezogen:<br />
• Beschäftigtenportal<br />
• Verbreitung Termin- und Zeitmanagement<br />
• Ständige Ämterbewertung<br />
• Bürgerkiosk<br />
Zunächst waren für diese vier Maßnahmen die genaueren Planungen und Konzeptionen<br />
vorzunehmen, um darauf aufbauend die Entscheidungen zur Realisierung<br />
treffen zu können. Dieser Schritt war im Wesentlichen bis zur Jahreswende 2010 /<br />
<strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />
Danach galt es, die Maßnahmen zu realisieren. Hierbei war von Anfang an auch die<br />
mögliche Nutzung durch andere Dienststellen zu bedenken, da dies eine wesentliche<br />
Rahmenbedingung des Projekts ist.<br />
Was wurde realisiert:<br />
Beschäftigtenportal<br />
Es wurden Pilotnutzungen ermittelt, die für möglichst viele Kolleginnen und<br />
Kollegen des Bezirks einen schnellen praktischen Nutzen ermöglichen sollen und die<br />
als Einstieg in die verschiedenen technischen Dienste stehen.<br />
Als ein Bereich der Pilotfälle sind Informationsbereitstellungen zu nennen, um das<br />
„Finden“ statt „Suchen“ in den Vordergrund zu rücken. Hier ist z. B. der themenbezogene<br />
Zugriff auf Vorlagen und Entscheidungen des Bezirksamts zu nennen.<br />
Darüber hinaus wurde die Möglichkeit der Integration von übergreifenden Geschäftanwendungen,<br />
wie z. B. zur Materialbestellung, und auch die Nutzung von Foren z.<br />
B. zur teambezogenen Zusammenarbeit bei der Erstellung von gemeinsamen Arbeitsergebnissen<br />
geschaffen.<br />
<br />
2/11 12
In einer späteren Ausbaustufe ist<br />
eine Personalisierung denkbar, um den<br />
NutzerInnen dann ihre Arbeit aus dem<br />
Beschäftigtenportal heraus eröffnen zu<br />
können.<br />
Mit diesen Pilotfällen kann anschaulich<br />
die Breite des Beschäftigtenportals erschlossen<br />
werden. Die Nutzung im Bezirk<br />
soll ab dem Herbst <strong>2011</strong> beginnen,<br />
wenn in „Fleißarbeit“ viele Inhalte eingepflegt<br />
wurden.<br />
Darüber hinaus wurde aus Basis der<br />
technischen Plattform Imperia modellhaft<br />
eine mögliche Grundlösung geschaffen,<br />
die auch von anderen Dienststellen<br />
genutzt werden könnte. Für Bezirke<br />
wurde daher z. B. die Steuerung und<br />
Suche stark auf die neue einheitliche<br />
Ämterstruktur ausgerichtet und auch die<br />
Einstiegsseite wurde bereits als mögliches<br />
Landes-Intranet gestaltet.<br />
Parallel wurde der Kontakt mit der Senatsverwaltung<br />
für Inneres und Sport sowie<br />
der Senatskanzlei durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
gesucht, um das weitere Vorgehen aus<br />
Landessicht abzustimmen. Durch die<br />
schon vorhandenen Konzepte im Land<br />
<strong>Berlin</strong>, auf denen bei der Maßnahme bewusst<br />
aufgesetzt wurde, können jetzt die<br />
„Fäden“ zusammen geführt werden und<br />
in naher Zukunft ist das Angebot einer<br />
Lösung greifbar geworden.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Das System wurde zunächst im Projekt<br />
modellhaft für die Nutzung beim Standesamt<br />
und dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst vorbereitet und für das<br />
Standesamt auch bereits für die Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger bereit<br />
gestellt. Die Erfahrung zeigt: Das System läuft auch für diesen Bereiche gut und es<br />
wird zum Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Ämter positiv<br />
angenommen.<br />
Deshalb gilt es nun, weitere Bereiche der öffentlichen Verwaltung zu lokalisieren, die<br />
im Rahmen der Entwicklung ihrer Services von der Einführung dieser Lösung<br />
ebenfalls profitieren wollen.<br />
Ständige Ämterbewertung<br />
Nach den Erfahrungen mit der Umsetzung von Online-Mitarbeitendenbefragungen<br />
erschien diese Maßnahme wie ein „Standard-Produkt“. Aber auch hier zeigte sich,<br />
dass der Anspruch der ständigen Ämterbewertung, d. h. die Bürgerinnen und Bürger<br />
können nach jedem Besuch ein Feedback geben, doch neue Anforderungen mit sich<br />
bringt.<br />
Zunächst ist ein dauerhaft angebotenes System im Internet bereitzustellen. Dann<br />
waren die Auswertungen komplett vorzudenken, damit die erhaltenen Bewertungen<br />
periodengerecht betrachtet werden können. Als letzter Schritt ist ein Veröffentlichungselement<br />
erforderlich, um die Erkenntnisse sowohl intern, als auch extern anzubieten.<br />
Insofern war eine Partnerschaft mit einem sozialwissenschaftlichen Institut geboten,<br />
um die Gesamtlösung vorzudenken, bei der die <strong>IT</strong>-Komponente ein Element<br />
darstellt.<br />
Die Testphase war erfolgreich. Bis zur Jahresmitte <strong>2011</strong> erfolgen die letzten Arbeiten<br />
am Gesamtsystem, um einen reibungslosen Durchlauf von der Erhebung, über die<br />
Auswertung bis zur Veröffentlichung einschließlich der erforderlichen Freigaberegelungen<br />
vorzunehmen, damit anschließend eine Nachnutzung des Gesamtpakets<br />
durch andere Verwaltungen möglich wird.<br />
<br />
Verbreitung Termin- und Zeitmanagement<br />
Die bestehende technische Lösung wurde<br />
bisher erfolgreich für die Bürgerämter<br />
eingesetzt und wurde häufig als<br />
„Insellösung“ für diesen Bereich betrachtet.<br />
Dabei war und ist die zugrundeliegende<br />
Wissensdatenbank auch für andere Fachbereiche<br />
der Verwaltung mit Sprechstunden<br />
für Bürgerinnen und Bürger<br />
erweiterbar, damit auch für diese Bereiche<br />
der Neuwert dieses Systems erschlossen<br />
werden kann.<br />
Bürgerinnen und Bürger können nach jedem Besuch ein Feedback geben<br />
2/11 13
Bürgerkiosk<br />
Das Ziel dieser Maßnahme war die Einrichtung<br />
eines prototypischen Kiosksystems<br />
zur Optimierung von geeigneten<br />
Verwaltungsprozessen mit Kundenbezug.<br />
Dem Bürger wird Gelegenheit<br />
gegeben, an dem Kiosk durch Eingabe<br />
von Daten, Ermitteln von Informationen<br />
(erforderliche Nachweise, Gebühren)<br />
den Verwaltungsprozess zu optimieren,<br />
Wartezeiten zu reduzieren und<br />
mehrfache Vorsprachen zu vermeiden.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
In der ersten Stufe dieser Maßnahme<br />
wurden die geeigneten Prozesse der sich<br />
beteiligenden Ämter (Bürgeramt, Ordnungsamt,<br />
Standesamt, Wahlamt) identifiziert<br />
und auf Basis eines gemeinsam<br />
erstellten Kriterienkataloges (rechtliche,<br />
organisatorische und technische Rahmenbedingungen)<br />
auf ihre Umsetzbarkeit<br />
geprüft. Im nächsten Schritt<br />
wurden vier Kiosksysteme für die Bereitstellung<br />
in den Bürgerämtern des<br />
Bezirks Marzahn-Hellersdorf beschafft,<br />
eingerichtet und aufgestellt.<br />
Der Bürgerkiosk bietet neben dem<br />
Informationsangebot von <strong>Berlin</strong>.de und<br />
der Beantragung von Urkunden auch<br />
die Möglichkeit Termine zu vereinbaren<br />
und an der ständigen Ämterbewertung<br />
direkt teilzunehmen. Eine besondere<br />
Neuerung ist die Möglichkeit Formulare<br />
am Kiosk auszufüllen und über einen<br />
sicheren Versandweg an das elektronische<br />
Behördenpostfach der zuständigen<br />
Ämter zu versenden.<br />
Mit der jetzt eingesetzten Lösung sollen<br />
Erfahrungen gesammelt werden, auf<br />
deren Basis eine Weiterentwicklung aufsetzen<br />
kann. Künftig sollen über die<br />
Einbindung eines Bezahlsystems auch<br />
gebührenpflichtige Dienstleistungen angeboten<br />
werden können. Durch die<br />
denkbare Nutzung der Funktionen des<br />
neuen Personalausweises und die damit<br />
einhergehende Möglichkeit zusätzliche<br />
Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen<br />
und Prozesse abschließend bearbeiten<br />
zu können, wird eine deutliche Entlastung<br />
der Kolleginnen und Kollegen<br />
in den Dienstellen angestrebt.<br />
Dokumente zur Vorbereitung der BA-Sitzungen im Beschäftigtenportal<br />
Die im Rahmen von ProDiskurs entwickelten Dienstleistungen für den Bürgerkiosk,<br />
sollen in weiteren Ausbaustufen auch im Internet zusätzlich zu vorhandenen Lösungen<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Die vier Maßnahmen stellten die Beteiligten wie dargestellt vor jeweils unterschiedliche<br />
Anforderungen. Diese reichen von dem Beweis der weiteren Nutzungsmöglichkeit<br />
vorhandener Lösungen für andere Bereiche, die Schaffung neuer fachlicher Lösungen bis<br />
zu Impulsen für Landeslösungen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit und gemeinsame<br />
Gestaltung konnten innerhalb dieser kurzen Zeit die Ergebnisse erzielt werden.<br />
Die Präsentation aller Lösungen auf dem ProDiskurs Projekttag am 18. Mai <strong>2011</strong> fand<br />
großen Anklang bei den Besucherinnen und Besuchern. Das erklärte Ziel aller Beteiligten,<br />
vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong>, über die Senatsverwaltung für Inneres<br />
und Sport bis zum <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist es, diese Lösungen im Bezirk aktiv zu nutzen und<br />
auszubauen und darüber hinaus für eine Nutzung durch weitere Verwaltungen zu<br />
werben.<br />
KATJA RAUE<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Projektleiterin für ProDiskurs<br />
THOMAS DICKMANN<br />
Geschäftsbereichsleiter Produktmanagement des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Von Januar bis Juni <strong>2011</strong>: Verantwortlicher für den Projekttag im Bezirk Marzahn-<br />
Hellersdorf von <strong>Berlin</strong><br />
<br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
2/11 14
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Cloud Com utin<br />
INNOVATIVE VERWALTUNG ARBE<strong>IT</strong>ET M<strong>IT</strong> DER CLOUD<br />
Die Government Cloud befindet sich innerhalb des geschlossenen und<br />
damit hochsicheren <strong>Berlin</strong>er Landesnetzes (BeLa) unter Verwendung von<br />
zuverlässigen Zugangs- und Zugriffstechniken.<br />
Hochverfügbar.<br />
Systemmanagement und zentrale Monitoringtools sichern und optimieren<br />
den reibungslosen Betrieb.<br />
Wirtschaftlich.<br />
Durch die Einsparung physischer Hardware fallen geringere Investitionen<br />
sowie Wartungs- und Betriebskosten an. Infrastrukturen, Speicherkapazitäten<br />
und Software können jederzeit kurzfristig bedarfsgerecht und<br />
kundenspezifisch erweitert oder reduziert werden.<br />
Nachhaltig.<br />
Der Einsatz von Green <strong>IT</strong> mit modernster Technik zur Senkung der Stromund<br />
Klimatisierungskosten ist ein wesentlicher Bestandteil der Government<br />
Cloud. Ein vereinfachtes Betriebsmodell entlastet das Personal und<br />
bringt Effizienzsteigerungen im Verwaltungsalltag.<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist einer der führenden<br />
kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in Deutschland.<br />
Weitere Informationen:<br />
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
<strong>IT</strong>DZ_51545_AZ_Cloud_Computing_176x251_R4.indd 1<br />
27.01.<strong>2011</strong> 15:39:15 Uhr<br />
2/11 15
Rahmenvertrag zur<br />
Datenträgerzerstörung<br />
<strong>Berlin</strong> - Kaum eine Festplatte in<br />
den Arbeitsplatz-PC der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung speichert keine<br />
personenbezogenen Daten. Daher ergibt<br />
sich bei einem Wechsel der Festplatte<br />
oder des ganzen PCs immer die<br />
Frage, wie mit den Datenträgern zu verfahren<br />
ist. Zu groß ist die Gefahr, dass<br />
sensible Daten in falsche Hände geraten.<br />
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass<br />
der dann entstehende Imageschaden<br />
häufig größer ist als der praktische Nutzen<br />
der Daten.<br />
Es ist daher unvermeidlich, dass Datenträger<br />
vor der Weitergabe, aber auch vor<br />
der Entsorgung ausreichend gut gelöscht<br />
sind. Das bedeutet, dass die gelöschten<br />
Daten danach nicht mehr rekonstruierbar<br />
sind. Einfaches Löschen und selbst<br />
das Formatieren von Festplatten ist<br />
hierfür nicht ausreichend. Danach können<br />
die Daten von entsprechend fachkundigen<br />
Dienstleistern häufig wiederhergestellt<br />
werden.<br />
Das Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI) macht hier<br />
klare Vorgaben, wie ein Datenträger zu<br />
löschen ist. Es empfiehlt für mittleren<br />
und höheren Schutzbedarf das zwei- bis<br />
dreifache Überschreiben des Datenträgers<br />
mit Zufallszahlen oder komplementären<br />
Datenmustern (Maßnahme 2.433<br />
des <strong>IT</strong> Grundschutzkataloges).<br />
Tools für diesen Zweck gibt es auch als<br />
freie Software auf dem Markt. Beispielhaft<br />
seien WipeDisk oder Eraser (nur in<br />
Englisch) genannt. Hier reicht DoD<br />
5220.22-M (E) als Methode zum Überschreiben<br />
aus, alle Daten rückstandslos<br />
zu beseitigen. Dabei werden die Datenträger<br />
dreimal überschrieben. Ein Durchgang<br />
schreibt Zufallszahlen, die anderen<br />
beiden schreiben jeweils komplementäre<br />
Bitmuster. Aufwändigere Methoden<br />
bieten kaum mehr Sicherheit,<br />
erfordern aber gerade bei großen Festplatten<br />
erheblich mehr Zeit.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
In vielen Fällen ist das Löschen aber nicht mehr möglich, weil eine Festplatte<br />
aufgrund eines Defekts nicht mehr zugreifbar ist. Auch bei einem Schaden auf<br />
einzelnen Sektoren der Festplatte werden die Daten in einen Ersatzbereich kopiert<br />
und die defekten Sektoren sind nicht mehr erreichbar. Mit einer Löschsoftware<br />
werden diese Bereiche daher nicht überschrieben. Hier könnten aber, je nach Größe<br />
des Bereiches, noch nennenswerte zu schützende Daten abgelegt sein.<br />
Manche Datenträger wie viele CDs und DVDs können gar nicht gelöscht oder<br />
überschrieben werden. Außerdem schreibt das BSI vor, dass alle Datenträger zu<br />
vernichten sind, die einen höheren Geheimhaltungsgrad als VS-VERTRAULICH<br />
haben.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat zu diesem Zweck einen Rahmenvertrag mit der Firma recall zur<br />
sicheren Zerstörung von Datenträgern abgeschlossen, aus dem sich alle Dienststellen<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bedienen können. Die von recall realisierte Zerstörung<br />
genügt den Anforderungen des BSI und des <strong>Berlin</strong>er Datenschutzgesetzes. Es wird<br />
sichergestellt, dass die zur Vernichtung angenommenen Datenträger innerhalb eines<br />
Tages vernichtet sind und Sie erhalten ein Vernichtungsprotokoll. Die Vernichtung<br />
erfolgt dabei zunächst durch Schreddern des gesamten Datenträgers. Die verbleibenden<br />
Teile (nicht größer als 3 cm² bei einer Festplatte) werden im Anschluss einer<br />
thermischen Verwertung zugeführt, so dass der Datenträger nach der Behandlung<br />
vollständig vernichtet ist.<br />
Wenn sich über einen längeren Zeitraum zu vernichtende Datenträger ansammeln,<br />
empfiehlt sich die Aufstellung eine Datenschutzbehälters. Dieser sorgt dafür, dass<br />
die Datenträger Unbefugten bist zur Abholung nicht zugänglich sind. Diese Behälter<br />
werden vom Dienstleister in zwei verschiedenen Größen angeboten.<br />
Während des Transports befinden sich die Datenträger in verschlossenen Behältern<br />
in einem alarmgesicherten Laderaum. Dadurch wird auch der Weg des Datenträgers<br />
von der Dienststelle zum Schredderer entsprechend der gesetzlichen Vorgaben<br />
gesichert.<br />
Mit dieser Dienstleistung können Sie Ihren Verpflichtungen zum Schutz sensibler<br />
Daten nachkommen ohne êine eigene kostenintensive Infrastruktur aufzubauen.<br />
Besuchen Sie dazu den <strong>IT</strong>-Shop des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> oder sprechen Sie mit Ihrem<br />
Vertriebspartner.<br />
RÜDIGER SNIEHOTTA<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Foto: varts - Fotolia.de<br />
<br />
2/11 16
Optimierte Verwaltungsflächen<br />
bringt <strong>Berlin</strong>er Bezirk Spandau<br />
Einsparungen in Millionenhöhe<br />
Intelligente<br />
Flächenplanung<br />
<strong>Berlin</strong> - Über eine halbe Millionen<br />
Euro kann der <strong>Berlin</strong>er Bezirk<br />
Spandau jährlich einsparen. Der<br />
Grund: Mit einer Software des Unternehmens<br />
ReCoTech GmbH, <strong>Berlin</strong>,<br />
können vorhandene Gebäude von den<br />
Mitarbeitern optimaler genutzt werden.<br />
Mit Hilfe der Flächenplanungssoftware<br />
wurde Spandau in die Lage versetzt, im<br />
Jahr 2010 vier Gebäude mit einer<br />
Gesamtfläche von über 5.400 Quadratmeter<br />
aufzugeben.<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Bezirk mit 223.000 Einwohnern<br />
und seiner Verwaltungsaufstellung<br />
ist vergleichbar mit mittelgroßen<br />
Städten wie Oberhausen, Kiel oder<br />
Magdeburg. Das Resümee von Baustadtrat<br />
Carsten-Michael Röding: „Die<br />
Software ersetzt zwar nicht das logische<br />
und menschliche Denken bei der<br />
Flächenplanung, bietet uns aber belastbare<br />
Vorschläge zur Optimierung in<br />
kürzester Zeit“. Michael Marchionini,<br />
Geschäftsführer der ReCoTech GmbH<br />
unterstreicht: „Das Projekt verdeutlicht<br />
die Potenziale, die die Kommunen durch<br />
eine optimale Flächennutzung in der<br />
Hand haben“<br />
Der im Westen von <strong>Berlin</strong> liegende Bezirk<br />
Spandau ist einer von 12 <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirken und mit über 223.000 Einwohnern<br />
in seiner Größe und Verwaltungsverantwortung<br />
vergleichbar mit den<br />
mittelgroßen Städten. Rund 1.590 Beschäftigte<br />
arbeiten verteilt auf zwölf<br />
Dienstgebäude mit insgesamt circa<br />
67.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche<br />
(BGF).<br />
Zur Beseitigung des strukturellen<br />
Haushaltsdefizites erarbeitete die Abteilung<br />
für Bauen, Planen und Umweltschutz<br />
des Spandauer Bezirksamtes unter<br />
Leitung von Baustadtrat Carsten-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Michael Röding ein Konzept zur Haushaltskonsolidierung, in dem auch die Kosten<br />
der Liegenschaften einer genauen und kritischen Prüfung unterzogen wurden.<br />
Wie vielerorts wurden in Spandau Einsparpotentiale in der Flächennutzung vermutet.<br />
Denn in der Vergangenheit war der Flächenbestand nicht im gleichen Maße an<br />
die über die Jahre hinweg sinkenden Beschäftigtenzahlen in den Verwaltungen<br />
angepasst worden. Baustadtrat Röding veranlasste daher in einer ersten Prüfung die<br />
Machbarkeit zur Einsparung von 5.000 Quadratmeter BGF durch eine geplante<br />
Aufgabe von vier der zwölf Dienstgebäude.<br />
Damit ging Baustadtrat Röding neue Wege: „Wer nicht wirtschaftlich mit seinen<br />
Büroflächen umgeht, muss bei Dienstleistungen für die Bürger sparen, und das<br />
wollen wir möglichst vermeiden.“ Denn in der Diskussion um mögliche Einsparungen<br />
bei den Gebäude- und Flächenkosten konzentrieren sich viele Verantwortliche<br />
häufig zu sehr auf die Betriebskosten ohne sich des viel höheren Einsparpotentials<br />
durch eine Optimierung der Flächennutzung selbst bewusst zu sein.<br />
Die möglichen Sparmaßnahmen sollten dabei von Beginn an neben den haushaltspolitischen<br />
Zielen auch den umweltpolitischen Zielen und Anforderungen zur<br />
Nachhaltigkeit gerecht werden. Immerhin gehen bis zu 40 Prozent der gesamten<br />
CO2-Emissionen von Gebäuden aus. Einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes<br />
zu leisten, stand daher auch für Stadtrat Röding in seinem Konzept ganz oben auf<br />
der Anforderungsliste.<br />
Foto: sec11 - Wikimedia Commons - Palas/Zitadelle in Spandau.<br />
Im Spandauer Projekt war zu prüfen, ob die insgesamt 122 Mitarbeiter aus den<br />
aufzugebenden vier Dienstgebäuden im Rathaus sowie drei weiteren Verwaltungsstandorten<br />
untergebracht werden konnten. Dazu wurde die Firma ReCoTech<br />
GmbH, Spezialist bei Belegungsplanung und Flächennutzungsoptimierung mit Sitz<br />
in <strong>Berlin</strong> beauftragt, Szenarien für eine bedarfsgerechte optimierte Flächennutzung<br />
zu entwickeln. Entsprechend geeignete Belegungspläne sollten die spezifischen<br />
Aufgaben der Abteilungen und Teams, die Organisationsstruktur sowie die architektonischen<br />
Gegebenheiten der zu planenden Dienstgebäude berücksichtigen. Eine<br />
weitere Vorgabe lag darin, eine Lösung zu finden, die eine möglichst geringe Anzahl<br />
an Umzügen nach sich ziehen würde.<br />
<br />
2/11 17
Bevor das Projektteam mit der<br />
eigentlichen Arbeit beginnen konnte,<br />
stellten Baustadtrat Röding und sein<br />
Team sicher, dass das Vorhaben politisch<br />
mitgetragen wurde und bei den<br />
Verwaltungsmitarbeitern eine größtmögliche<br />
Akzeptanz, hinsichtlich der Bestandsaufnahme<br />
zum Flächenbedarf<br />
sowie für eine spätere Umsetzung einer<br />
neuen Flächenbelegung erfuhr.<br />
Um Belegungsplanungen, die üblicherweise<br />
von Hand durchgeführt werden,<br />
berechnen zu können, bedarf es einer<br />
entsprechend abgestimmten Datengrundlage.<br />
So waren die Basisdaten zum<br />
Flächenangebot sowie zur Flächennachfrage<br />
zunächst aufzubereiten und der<br />
Ist-Zustand mit entsprechenden Auswertungen<br />
zu den Belegungsgraden darzustellen.<br />
Neben den im Rahmen des<br />
Projektes aktualisierten Standards zu den<br />
Flächenbedarfen war die Bestimmung<br />
der grundsätzlich belegbaren Flächen<br />
und Räume bereits eine erste Quelle zur<br />
Aufdeckung von möglichen Potentialen.<br />
Der Einsatz einer objektivierenden<br />
Planungssoftware unterstützte dabei<br />
ganz wesentlich eine offensive Auseinandersetzung<br />
mit den Flächenbedarfen<br />
und schuf notwendige Transparenz zu<br />
den belegbaren und verfügbaren Flächen.<br />
Aus den Erkenntnissen dieser<br />
wichtigen Vorarbeiten ableitend wurden<br />
schließlich die geeigneten Potentiale<br />
zur Flächenverdichtung definiert.<br />
Damit konnten dann die eigentlichen<br />
Berechnungen zukünftiger optimierter<br />
Belegungsszenarien durchgeführt werden.<br />
Im Ergebnis belegte das Projekt, dass<br />
das Bezirksamt Spandau vier Dienstgebäude<br />
mit einer Gesamtfläche von<br />
über 5.400 Quadratmeter BGF aufgeben<br />
kann. Dabei wurde eine belastbare<br />
Belegungsvariante als Masterplanung<br />
vorgelegt, die alle spezifischen Vorgaben<br />
und Projektziele erfüllte. Darüber<br />
hinaus wurden die grundlegenden Voraussetzungen<br />
für eine zukünftig verbesserte,<br />
bedarfsgerechte Flächennutzung<br />
geschaffen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Umsetzung der Ergebnisse entlastete den Spandauer Bezirkshaushalt um einmalig<br />
350.000 Euro sowie weiter jährlich um 650.000 Euro. Dem gegenüber belaufen<br />
sich die Kosten zur Umsetzung auf insgesamt einmalig rund 100.000 Euro inklusive<br />
aller Umzugs- und Renovierungskosten. Weiterhin lässt sich der CO2-Ausstoss um<br />
ca. 261 Tonnen jährlich reduzieren.<br />
„Der Nutzen aus der langfristigen Einsparung der Flächenbereitstellungskosten für<br />
die aufzugebenden Dienstgebäude übersteigt weit den zu erbringenden Aufwand in<br />
Verbindung mit Umzügen und eventuell notwendigen kleineren Umbaumaßnahmen“<br />
resümiert Baustadtrat Röding. „Mit der Unterstützung durch die Dienstleistungen<br />
von ReCoTech konnten wir einen belastbaren Vorschlag zur Flächenoptimierung<br />
erarbeiten. Der Computer ersetzt dabei zwar nicht das logische und menschliche<br />
Denken, er zeigt uns aber auf, auf welcher Grundlage man damit anfangen sollte,<br />
ohne zu viel Energie verschwendet zu haben“ so Röding weiter.<br />
Das Bezirksamt Spandau leistet damit einen deutlichen Beitrag zu den haushaltspolitischen<br />
und umweltpolitischen Zielen in <strong>Berlin</strong> und reduziert nachhaltig die Bewirtschaftungs-<br />
und Budgetkosten. „Dieses Projekt hat uns aufgezeigt, dass es eine Reihe<br />
weiterer Gebäudeflächen mit Potential zur Verdichtung gibt, welches wir in absehbarer<br />
Zukunft ebenfalls thematisieren werden“ zeigt sich Röding zufrieden. (PM) <br />
<strong>IT</strong>-gestützte Bildung in <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong> - Im Herbst 2005 wurde der „eEducation <strong>Berlin</strong> Masterplan“ als<br />
zentrales Planungs- und Umsetzungsinstrument für die <strong>IT</strong>-gestützte Bildung<br />
in <strong>Berlin</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem wurden <strong>Berlin</strong>er Schulen<br />
gezielt mit Computern und Infrastruktur ausgestattet und Lehrerinnen und Lehrern<br />
ein attraktives Fortbildungsangebot unterbreitet. Zur Entwicklung und Stärkung der<br />
Medienkompetenz wurden Leitprojekte entwickelt, die im Unterricht erfolgreich<br />
eingesetzt werden.<br />
Gemeinsam mit Projektpartnern zog <strong>Berlin</strong>s Staatssekretärin für Bildung, Jugend<br />
und Familie, Claudia Zinke, im November letzten Jahres eine Zwischenbilanz: „Die<br />
Schulen haben sich aktiv den Herausforderungen unserer Informations- und Wissensgesellschaft<br />
gestellt. Über 26.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen <br />
Foto: goldencow_images - Fotolia.de<br />
2/11 18
und Erzieher haben außerhalb des<br />
Unterrichts in ihrer Freizeit Masterplankurse<br />
besucht - mit einem jeweiligen<br />
Kursumfang von mindestens 20 Stunden.<br />
Für dieses Engagement bedanke<br />
ich mich herzlich“, so Claudia Zinke.<br />
Die Schulen wurden gerade in den letzten<br />
fünf Jahren mit Computern,<br />
Notebooks und Interactive Whiteboards<br />
ausgestattet.<br />
Während sich Anfang 2005 noch mehr<br />
als 11 Schüler einen PC teilten, liegt das<br />
Verhältnis heute bei rund 1 zu 6. Über<br />
1.000 Whiteboards sind in den <strong>Berlin</strong>er<br />
Schulen derzeit in Betrieb. Fast die Hälfte<br />
davon hat die Senatsverwaltung für<br />
Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />
in den letzten Jahren finanziert. „Wir<br />
zahlen den Schulträgern einen Zuschuss<br />
für die notwendigen Vernetzungsarbeiten<br />
in den Schulen und die Wartungsarbeiten.<br />
Dafür haben wir den Lehrmittelansatz<br />
für die Schulen seit 2008<br />
um über 14 Mio. Euro erhöht - auch<br />
wenn dies eigentlich in der Zuständigkeit<br />
der bezirklichen Schulträger liegt“,<br />
betonte Staatssekretärin Claudia Zinke.<br />
<strong>Berlin</strong> ist nicht nur mit diesem integrierten<br />
Konzept für <strong>IT</strong>-gestützte Bildung<br />
bundesweit gut aufgestellt: Einzigartig<br />
ist das Angebot der Masterplan-<br />
Leitprojekte. Bei dem Projekt eTwinning<br />
geht es darum, dass sich Schülerinnen<br />
und Schüler in Europa auf ein gemeinsames<br />
Projekt einigen und daran über das<br />
Internet arbeiten. Hier ist <strong>Berlin</strong> bundesweit<br />
führend. Auch in diesem Jahr<br />
sind es die <strong>Berlin</strong>er Schulen, die von<br />
einer unabhängigen Jury mit den meisten<br />
Qualitätssiegeln ausgezeichnet wurden.<br />
Als neues Leitprojekt zum Einsatz<br />
im Unterricht ist das „Internet-Seepferdchen“<br />
hinzugekommen. Im Rahmen dieses<br />
Projekts, das vorerst für die Grundschulen<br />
angeboten wird, erlernen die<br />
Schülerinnen und Schüler die rechtssichere,<br />
effiziente, sozialverantwortliche<br />
und kreative Nutzung des Internets.<br />
In den vergangenen Jahren wurden für<br />
die Umsetzung des Masterplans Lottomittel<br />
und europäisches Fördergeld eingesetzt.<br />
„Ich bin der Stiftung Deutsche<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Klassenlotterie <strong>Berlin</strong> dankbar, dass sie uns bis zum Jahr 2014 mit insgesamt 13,5<br />
Mio. Euro unterstützt“, sagte Staatssekretärin Claudia Zinke. Dazu kommen noch<br />
einmal ca. 8,5 Mio. Euro von der EU und jährlich rund 1,2 Mio. Euro aus dem<br />
Landeshaushalt.<br />
Weitere Informationen zum „eEducation <strong>Berlin</strong> Masterplan“ finden sich unter:<br />
http://www.masterplan.be.schule.de/ (LPD)<br />
<br />
Im Gespräch mit der Landesredaktion <strong>Berlin</strong>.de zum „<strong>Berlin</strong>er<br />
Wissensmanagement“ in der <strong>Berlin</strong>er Senatskanzlei<br />
Wissen braucht Management und Methode<br />
Mit der Umsetzung des Projektes <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement weicht die<br />
redundante Pflege von Online-Dienstleistungskatalogen klaren redaktionellen<br />
Zuständigkeiten für einzelne Aufgabenbereiche. Das zentrale<br />
Projektziel, ein neuer Online-Verwaltungsführer, soll sich durch mehr Arbeitseffizienz<br />
sowie eine verbesserte Qualität und Aktualität der online bereitgestellten<br />
Informationen auszeichnen. „Die Bürger in Zehlendorf müssen schließlich die<br />
gleichen Unterlagen zur Beantragung eines Personalsausweises mitbringen wie in<br />
Friedrichshain“, erläutert Projektleiter Burckhard Wodtke die Kernidee des neuen<br />
Redaktionsprinzips.<br />
Foto: Eugene Kuklev - Fotolia.de<br />
Die Projektgruppe <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement setzte sich aus Vertretern mehrerer<br />
Verwaltungen zusammen. Burckhard Wodtke, die stellvertretende Projektleiterin<br />
Marina Wöpke und Sascha Krajan, zuständig für die technische Koordination,<br />
arbeiten in der Landesredaktion für den Online-Auftritt von <strong>Berlin</strong>.de. Mit den<br />
inhaltlichen Schnittmengen der Online-Informationen sind sie aus ihrem Arbeitsalltag<br />
vertraut. „Als Mitarbeiter der Landesredaktion sieht man, dass zahlreiche<br />
öffentliche Institutionen <strong>Berlin</strong>s an der Ausweitung ihres Online-Angebotes <br />
2/11 19
arbeiten. Da liegt der Gedanke nahe,<br />
diese Quellen in einer Wissensbasis zusammenzuführen“,<br />
erläutert Sascha<br />
Krajan seinen Zugang zum Projektziel.<br />
Glücklicherweise stießen sie mit diesem<br />
Bestreben bei der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
auf große Resonanz. Burckhard Wodtke<br />
betont die grundsätzlich aufgeschlossene<br />
Stimmung in vielen Fachbereichen<br />
der Bezirks- und Senatsverwaltungen.<br />
Und sah sich Marina Wöpke bei ihrer<br />
Tour durch die Behörden gelegentlich<br />
zunächst mit einem „Ach, noch mehr<br />
Arbeit!?“ konfrontiert, „so realisierten<br />
die Beteiligten schnell, dass die Arbeit<br />
nicht mehr, sondern im Ergebnis weniger<br />
wird“.<br />
Erfahrungswissen aufgreifen<br />
Neben der Aufgeschlossenheit der einzelnen<br />
Institutionen hebt das Projektteam<br />
der Senatskanzlei auch die Erfahrungen<br />
aus anderen Projekten wie der<br />
D115 als Erfolgsfaktor hervor. Die Projektgruppe<br />
„<strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement“<br />
musste das Rad nicht neu erfinden.<br />
Die kompetenten Kolleginnen und<br />
Kollegen hatten vielmehr die schwierige<br />
Aufgabe, die bereits im Land <strong>Berlin</strong> vorhandenen<br />
<strong>IT</strong>-Verfahren und Informationsdienstleistungen<br />
zusammenzuführen<br />
und ein umfassendes und qualitativ gutes<br />
Informationsangebot für alle Internetnutzer<br />
von <strong>Berlin</strong>.de - sowohl <strong>IT</strong>technisch<br />
als auch inhaltlich - zu konzipieren“,<br />
hält Marina Wöpke fest, „gerade<br />
das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> war durch die Erfahrungen<br />
mit der D115 eine wichtige<br />
Unterstützung“.<br />
Bundesweite Zusammenarbeit<br />
Im Projektverlauf griffen so viele Zahnräder<br />
ineinander, dass in der Gruppe das<br />
Gefühl entstand, „<strong>Berlin</strong> hat nur auf<br />
diesen Impuls gewartet“. Ein wichtiger<br />
Impulsgeber war aber auch die nationale<br />
E-Government-Strategie „Deutschland<br />
Online“ und die damit verbundene<br />
Erarbeitung eines bundesweiten Leistungskatalogs<br />
(LeiKa). Burckhard<br />
Wodtke ist Mitglied der LeiKa-Arbeitsgruppe<br />
auf Bundesebene und sieht <strong>Berlin</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Foto: Senatskanzlei <strong>Berlin</strong> / Thomas - Marina Wöpke, Burckhard Wodtke, Sascha<br />
Krajan (v.l.n.r.)<br />
im Bundesvergleich gut aufgestellt: „Im konsequenten Einsatz der Fachbereiche als<br />
Online-Redakteure gehört <strong>Berlin</strong> bundesweit zur Spitzengruppe. Und obwohl jedes<br />
Land technische Eigenlösungen hat, die auf der Software des jeweiligen Internetauftritts<br />
des Landes basieren, profitieren wir von der gemeinsamen Entwicklung“. So<br />
kann man beispielsweise im bundesweiten „Leistungsviewer“ sehen, wie andere<br />
Bundesländer ihre Dienstleistungen beschreiben. Und einige davon unterscheiden<br />
sich naturgemäß nicht stark von jenen, die im Land <strong>Berlin</strong> erbracht werden. Copyand-paste<br />
ist, Qualitätskontrolle vorausgesetzt, hier ausnahmsweise ohne Quellenangabe<br />
erlaubt und sogar erwünscht. „Die so geschaffenen Informationsquellen lassen<br />
sich dabei nicht nur für das <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement nutzen, sondern auch als<br />
Wissensbasis für den ’Einheitlichen Ansprechpartner (EU-DLR), für D115 oder den<br />
’Behördenfinder Deutschland‘“, zeigt sich Sascha Krajan von dem Ansatz des LeiKa<br />
überzeugt.<br />
So startet <strong>Berlin</strong><br />
Aber nicht nur bei der Einbindung der Fachredakteure ist <strong>Berlin</strong> gut aufgestellt. Auch<br />
der Zeitplan für die Umsetzung des Projekts <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement stimmt.<br />
Die Schulungen laufen, die <strong>IT</strong>-Verantwortlichen sind festgelegt, die Amtsleiter<br />
benennen die letzten Fachredakteure. Ein denkbares Ziel für den Startschuss am 16.<br />
Mai ist die Darstellung der Top 100 Leistungen der zentralen Behördenrufnummer<br />
115. „Wir stehen im stetigen Dialog mit den Verantwortlichen, bieten unsere<br />
Unterstützung an und fragen, ob etwas fehlt“, fasst Marina Wöpke die Arbeitsschwerpunkte<br />
vor dem offiziellen Start zusammen. Neue Wege wurden beim<br />
Projektmanagement der Softwareentwicklung eingeschlagen. Dazu Sascha Krajan:<br />
„Wir haben auf eine agile und bedarfsorientierte gemeinsame Entwicklung mit uns<br />
als <strong>IT</strong>-Dienstekoordinator gesetzt. Eine Herausforderung auch für das Dienstleister-<br />
Team von <strong>Berlin</strong>Online. Die Ergebnisse dieser Arbeitsweise sprechen für diesen<br />
Weg“.<br />
Perspektiven im Hinterkopf<br />
Gemeinsam weiterentwickeln möchte man sich auch bei der stetigen Erweiterung<br />
des <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagements. „Der neue Verwaltungsführer bietet den <br />
2/11 20
öffentlichen Institutionen <strong>Berlin</strong>s<br />
die Möglichkeit, über mehr zu informieren<br />
als Verwaltungsdienstleistungen. So<br />
ist die Verknüpfung der elektronischen<br />
Terminvereinbarung mit der Dienstleistungsdatenbank<br />
für viele Bereiche<br />
hergestellt.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Zu den nächsten Zielen zählen zudem<br />
das Einstellen von fremdsprachigen<br />
Übersetzungen und eine denkbare Anbindung<br />
an das interne Prozessregister.<br />
Die Verknüpfung der Dienstleistungen<br />
mit Online-Formularen wird begrüßt,<br />
die eigenen Einflussmöglichkeiten<br />
hierauf jedoch als gering angesehen.<br />
„Das was angeboten wird, liegt nicht in<br />
der Regie der Senatskanzlei“ stellt Marina<br />
Wöpke klar und Sascha Krajan ergänzt:<br />
„Wir können die technischen Schnittstellen,<br />
wie z. B. für die Anbindung an<br />
Online-Formulare, schaffen, aber die<br />
Initiative muss von den Behörden ausgehen“.<br />
Mit Freude bei der Sache<br />
Insbesondere der Start des Projekts erforderte<br />
Engagement und Durchhaltevermögen.<br />
Burckhard Wodtke: „Was<br />
wollen wir genau, wie soll das Projekt im<br />
Detail ablaufen – der Beginn eines so<br />
komplexen Vorhabens ist nie einfach“.<br />
„Aber wenn man dann die Schulungen<br />
am neuen System durchführt und merkt,<br />
dass es den Kollegen schlichtweg Spaß<br />
macht, mit der neuen Software zu arbeiten<br />
und ihr Leistungsangebot öffentlich<br />
zu machen, ist der Anfang vergessen“,<br />
hält Marina Wöpke fest.<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />
• innovativ<br />
• qualitätsorientiert<br />
• wirtschaftlich<br />
• umweltgerecht<br />
Informations- und Service-Portal der Geschäfts- und Koordinierungsstelle (GK<br />
LeiKaPlus/BFD). Dieses Portal bietet u.a. Informationen rund um den Themenkreis<br />
Leistungskatalog (LeiKa) - http://www.gk-leika.de/<br />
„Wenn man die erste Beschreibung einer<br />
Dienstleistung im Livesystem einstellt,<br />
steigt die Vorfreude auf das Ergebnis. Es ist einfach schön zu wissen, dass man<br />
in diesem Team am Ergebnis mitgewirkt hat“, ergänzt Sascha Krajan. „Besonders<br />
gefreut hat mich auch die wachsende Akzeptanz des Projekts an der politischen<br />
Spitze“, lenkt Burckhard Wodtke den Blick auf einen wichtigen Baustein für weitere<br />
Erfolge und schließt mit dem Appell an die <strong>Berlin</strong> Verwaltung: „Wir hoffen, dass alle<br />
auf diesen Zug aufspringen – man kann uns jederzeit anrufen“. (EB)<br />
<br />
Dienstleistungsdatenbank für das Land <strong>Berlin</strong><br />
Katrin Dirksen vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> interviewte Staatssekretär Dr. Richard<br />
Meng zum Thema „Wissensmanagement“ (siehe vorstehenden Beitrag).<br />
Staatssekretär Dr. Richard Meng ist der Sprecher des Senats und Chef des<br />
Presse- und Informationsamtes. Das Presse- und Informationsamt des Landes <strong>Berlin</strong><br />
(PIA) ist die Abteilung Presse, Information und Medien der <strong>Berlin</strong>er Senatskanzlei.<br />
Es ist direkt dem Regierenden Bürgermeister von <strong>Berlin</strong> zugeordnet.<br />
Welche Ziele werden mit der neuen Dienstleistungsdatenbank für das Land<br />
<strong>Berlin</strong> erreicht?<br />
Sie ist ein Meilenstein auf dem langen Weg, Onlinekommunikation der Verwaltung<br />
selbstverständlich zu machen. Die Zuständigkeiten für die Darstellung von einzelnen<br />
Verwaltungsdienstleistungen sind ja klar verteilt und die fachliche Ebene ist in alle<br />
Vorbereitungsarbeiten unmittelbar einbezogen. So wird die neue, direkte Art der<br />
Kommunikation via Internet auch in der Verwaltung nun immer mehr Teil <br />
2/11 21
des Arbeitsalltags. Das ist ein<br />
Prozess, der seit Jahren läuft und auch<br />
noch Jahre brauchen wird. Heute ist,<br />
wenn man es alles in allem betrachtet, die<br />
Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger<br />
nach Onlinedienstleistungen immer<br />
noch größer als das Angebot. Mit anderen<br />
Worten: Unsere Kundinnen und<br />
Kunden erwarten mehr an Überblick<br />
und praktischem Nutzen - und deshalb<br />
ist dieser Meilenstein so wichtig.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Wodurch zeichnet sich das <strong>Berlin</strong>er<br />
Wissensmanagement mit der neuen<br />
Dienstleistungsdatenbank aus?<br />
Mit dem <strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement<br />
unterstreicht die Verwaltung ihre Rolle<br />
als Dienstleister. Verwaltungschinesisch<br />
war gestern. Bürger und Bürgerinnen<br />
sind Kunden und nicht Bittsteller. Deswegen<br />
sind wir in der Pflicht, Informationen<br />
so aufzubereiten, dass die Menschen etwas<br />
damit anfangen können. Das oft bemühte<br />
Beispiel mit den fünf erfolglosen<br />
Anrufen auf der Suche nach dem<br />
Zuständigen wird bald der Vergangenheit<br />
angehören. Die Behördenauskunft unter<br />
der Nummer 115 war schon ein Schritt in<br />
diese Richtung und die neue<br />
Dienstleistungsdatenbank ist ein ganz<br />
wichtiger weiterer Schritt.<br />
Was verändert sich für die Bürger?<br />
Beim Aufbau der neuen Dienstleistungsdatenbank<br />
wurde aus Sicht der Nachfragenden<br />
gedacht. Deswegen wird die<br />
Informationssuche schneller und effektiver,<br />
die Informationsdarstellung übersichtlicher.<br />
Doch auch wenn wir mit<br />
dem neuen Angebot die Schwelle für die<br />
Nutzung von Onlinediensten senken,<br />
gilt doch weiter: Die Möglichkeit eines<br />
persönlichen Kontakts bleibt unverzichtbar.<br />
Das Internet ersetzt ihn zunehmend<br />
bei Routinefragen, das stimmt -<br />
und es ist vielfach ja auch praktisch.<br />
Überall da, wo persönliche Beratung nötig<br />
ist, erleichtern es unsere Informationsangebote,<br />
die richtigen Ansprechpartner<br />
zu finden.<br />
Erhoffen Sie sich eine Reaktion der<br />
Behörden auf das neue Angebot?<br />
Foto: Senatskanzlei <strong>Berlin</strong> - Der Sprecher des Senats und Chef des Presse- und<br />
Informationsamtes <strong>Berlin</strong>, Dr. Richard Meng.<br />
Sicher gibt es am Anfang immer so etwas wie eine Fremdheitsschwelle. Aber das<br />
Internet ist ja überall längst Teil des Arbeitsalltags geworden, auch in den Behörden.<br />
Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort wird durch den Onlineservice<br />
leichter und effektiver. Ich bin mir sicher, dass diese Entwicklung ansteckend wirkt<br />
und noch mehr Lust darauf macht, die eigene Arbeit im Netz zu präsentieren.<br />
Sind Erweiterungen der Dienstleistungsdatenbank in Planung? Etwa die<br />
Verknüpfung der Dienstleistungen mit Formularen?<br />
Ich sehe da schon eine schrittweise Revolution des Behördenalltags - eine Entwicklung<br />
aber auch, die über Generationen voran geht. Die Verknüpfung der Datenbank<br />
mit dem Termin- und Zeitmanagement war in diesem Zusammenhang ein ganz<br />
wichtiger Schritt. Die Ausweitung des Wissensmanagements, die Verknüpfung der<br />
Dienstleistungen mit Formularen – der weitere Weg ist vorgezeichnet.<br />
Wir als Regierungszentrale sind motiviert, bei diesem Weg voranzugehen. Dabei<br />
möchte ich jedoch darauf bestehen, dass wir zwar Vorbild sein wollen und den Weg<br />
ebnen - gehen muss aber Jeder selbst. Das bedeutet: Hier kann nichts auf Spezialisten<br />
delegiert werden, hier geht es schrittweise um neue Akzente im Alltag aller. Durch<br />
die sehr gute Arbeit des Teams der Senatskanzlei um Herrn Wodtke und der<br />
Projektgruppe „<strong>Berlin</strong>er Wissensmanagement“ sowie den Programmier- und Serviceleistungen<br />
von <strong>Berlin</strong>Online wird die Möglichkeit zur Onlinekommunikation jetzt<br />
für alle weiter verbessert.<br />
<br />
E-Government: Deutschland macht großen Sprung<br />
nach vorne - Services in Europa deutlich verbessert<br />
<strong>Berlin</strong> - Im Durchschnitt sind 82 Prozent der 20 wichtigsten Behörden<br />
dienstleistungen in den Staaten der Europäischen Union sowie Kroatien,<br />
Island, Norwegen, der Schweiz und der Türkei vollständig online umgesetzt.<br />
Mit einem Zuwachs von 13 Prozentpunkten im Vergleich zu 2009 hat sich damit die<br />
Situation deutlich verbessert. Am besten schneiden Österreich, Italien, <br />
2/11 22
Malta, Portugal und Schweden ab.<br />
Der durchschnittliche Grad der Online-<br />
Verfügbarkeit von Dienstleistungsangeboten<br />
ist ebenfalls gestiegen - auf 90<br />
Prozent. Österreich, Irland, Malta und<br />
Portugal liegen bei diesem Aspekt ganz<br />
vorne, dicht gefolgt von Deutschland<br />
und Schweden. Schlusslichter sind Zypern<br />
und Griechenland. Dies zeigt die<br />
neunte Benchmark-Studie der EU-Kommission<br />
zum E-Government in Europa,<br />
die von Capgemini, dem Rand Europe<br />
Institut, dem Analystenhaus IDC und<br />
dem Dänischen Technologie Institut<br />
durchgeführt wurde. Die Studie dokumentiert<br />
seit 2001 jährlich den Fortschritt<br />
von eGovernment in Europa und<br />
ist in der diesjährigen Ausgabe inhaltlich<br />
deutlich breiter angelegt als bisher. Basis<br />
der Studie bildet die Untersuchung von<br />
mehr als 10.000 Behördenwebseiten in<br />
allen 32 Teilnehmerländern.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Nachholbedarf bei Angebotsbündelung<br />
Die deutschen Webportale werden hinsichtlich ihrer Gestaltung als bürgerorientiert<br />
erlebt, haben zufriedenstellende Werte im Bereich Benutzerfreundlichkeit, weisen<br />
jedoch noch großen Nachholbedarf bei der Vernetzung der einzelnen Angebote auf.<br />
Mit nur 13 erreichten Prozentpunkten ist der Abstand zum EU-Durchschnitt von 77<br />
Prozentpunkten sehr groß.<br />
Fortschritte beim eProcurement<br />
Die öffentliche Hand wickelt ihren Einkauf von Jahr zu Jahr stärker über elektronische<br />
Prozesse ab. Dies steigert die Transparenz, ermöglicht Einsparungen beim<br />
Einkauf und trägt so zur Haushaltskonsolidierung bei. Hier verbessert sich Deutschland<br />
von 71 Prozent (2009) auf 79 Prozent und liegt damit leicht über dem EU-<br />
Durchschnitt. Betrachtet man ausschließlich die Prozessschritte vor der Auftragsvergabe,<br />
so schneidet Deutschland allerdings schlechter ab als die EU-Vergleichsgruppe.<br />
Hier zeigt sich, dass es im föderalen Deutschland aufgrund der Vielzahl von<br />
Vergabeportalen immer noch schwierig ist, von einer Ausschreibung zu erfahren.<br />
Deutschland holt wieder auf<br />
Im Ergebnis der diesjährigen Studie sind<br />
in Deutschland 95 Prozent der 20 untersuchten<br />
Dienstleistungen vollständig<br />
online verfügbar, was gegenüber 2009<br />
einer Verbesserung von 21 Prozentpunkten<br />
entspricht. Damit hat sich Deutschland<br />
im Gesamtranking auf den zwölften<br />
Platz verbessert, liegt aber damit<br />
immer noch hinter der Platzierung aus<br />
der Untersuchung von 2007 (Platz 8).<br />
„Erklärtes Ziel ist der Vorstoß in die<br />
Spitzengruppe. Um dies erreichen zu<br />
können, bedarf es in den kommenden<br />
Jahren allerdings noch einiger Anstrengungen“,<br />
bewertet Tom Gensicke, Leiter<br />
Public Services bei Capgemini<br />
Consulting, das Ergebnis. Beim Grad<br />
der Online-Verfügbarkeit, die anhand<br />
einer fünfstufigen Skala gemessen wird,<br />
erreicht Deutschland 99 Prozent und<br />
verbessert sich vom zwölften auf den<br />
sechsten Rang. Gleichauf liegen Italien<br />
und Schweden. Hier zeigt sich der<br />
Aufwärtstrend deutlich: 2009 erreichte<br />
Deutschland 10 Prozentpunkte weniger<br />
und rangierte im Mittelfeld.<br />
Foto: Kheng Guan Toh - Fotolia.de<br />
Steiniger Weg an die Spitze<br />
Obwohl die Ergebnisse der diesjährigen Studie vielversprechend sind, wird es in den<br />
kommenden Jahren darauf ankommen, die Onlineangebote der Behörden weiter zu<br />
entwickeln. In dieser Hinsicht bewertet die Studie den in Deutschland neu geschaffenen<br />
<strong>IT</strong>-Planungsrat als übergreifende Koordinierungsstelle positiv. „Nur wenn wir<br />
E-Government-Dienstleistungen auch auf Länder- und kommunaler Ebene stärker<br />
ausbauen und Querverbindungen schaffen, wird Deutschland eine europäische<br />
Spitzenposition erreichen und wettbewerbsfähig bleiben“, so Tom Gensicke. Auch<br />
muss dem Wandel in der Gesellschaft Rechnung getragen werden, der immer mehr<br />
engagierte, technisch versierte Bürger hervorbringt.<br />
„Die Wirtschaftskrise und der demographische Wandel zwingen die Regierungen ihr<br />
Handeln zu überdenken. Mehrere hundert Millionen Bürger sind nicht nur auf <br />
2/11 23
die öffentliche Verwaltung angewiesen,<br />
sie wollen vielmehr eine neue,<br />
interaktive Beziehung zu ihren Regierungen<br />
aufbauen“, sagte Neelie Kroes,<br />
EU-Kommissarin für die Digitale Agenda,<br />
als sie im Dezember 2010 den neuen<br />
eGovernment Action Plan <strong>2011</strong>-2015<br />
vorstellte.<br />
Die Studie steht zum Download bereit<br />
unter: http://www.presseportal.de/<br />
go2/egovernment-benchmark-<strong>2011</strong><br />
(OTS)<br />
<br />
ELSTER: 8,6 Millionen<br />
Steuererklärungen per<br />
Internet<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Nutzerzahl der Elektronischen<br />
Einkommensteuerklärung<br />
(ELSTER) ist im<br />
vergangenen Jahr weiter angestiegen.<br />
2010 wurden 8,6 Millionen Einkommensteuerklärungen<br />
online abgegeben.<br />
Das waren 4 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Dies teilt der Hightech-Verband<br />
B<strong>IT</strong>KOM mit. „Gut ein Viertel aller<br />
Steuererklärungen wird von den Steuerpflichtigen<br />
oder ihren Steuerberatern<br />
elektronisch erstellt und übermittelt. Hier<br />
ist noch Luft nach oben“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Prof.<br />
Dieter Kempf. Die Nutzung ließe sich<br />
erhöhen, wenn die Bedienung der amtlichen<br />
Steuer-Software vereinfacht würde.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die elektronische Steuererklärung bietet<br />
zahlreiche Vorteile gegenüber der<br />
Abgabe auf Papier. Das kostenlose Programm<br />
„ElsterFormular“ der Finanzverwaltung<br />
ermöglicht eine Probeberechnung<br />
der Steuernachzahlung bzw.<br />
Steuererstattung. Vorher führt es eine<br />
Plausibilitätsprüfung der Daten durch<br />
und weist den Steuerzahler auf widersprüchliche<br />
Eingaben hin. „Diese Prüfung<br />
hat durchaus Tücken, da der Nutzer<br />
nicht immer auf Anhieb erkennt,<br />
warum eine Eingabe abgelehnt wird“,<br />
sagte Kempf. Wer sich in der steuerrechtlichen<br />
Terminologie (Sonderausgaben,<br />
Werbungskosten etc.) nicht auskennt, wird nicht bei allen Feldern sofort<br />
wissen, was dort einzutragen ist. Hier muss das Programm aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM<br />
mehr Informationen liefern. ElsterFormular kann deshalb kein Ersatz für eine<br />
professionelle Steuerberatungssoftware kommerzieller Anbieter oder die fachkundige<br />
Beratung eines steuerlichen Beraters sein.<br />
Ein weiterer Vorteil der Abgabe der Steuererklärung auf elektronischem Weg ist die<br />
kurze Wartezeit. In der Regel kommt der Bescheid innerhalb von zwei bis drei<br />
Wochen nach Einreichung, da die Finanzämter die ELSTER-Anträge bevorzugt<br />
bearbeiten. Auf Wunsch versendet die Behörde zusätzlich einen elektronischen<br />
Steuerbescheid, der anzeigt, an welchen Punkten das Finanzamt von der Erklärung<br />
abgewichen ist. (PM)<br />
<br />
Vitako veröffentlicht Handlungsleitfaden für nPA<br />
Leitfaden für Kommunen<br />
<strong>Berlin</strong> - Vitako hat einen Leitfaden inklusive Musteranträge erstellt, mit deren<br />
Hilfe Kommunen Zertifikate für das Auslesen von Daten zur eindeutigen<br />
Identifizierung von Bürgern aus dem neuen Personalausweis (eID-Funktion)<br />
beantragen können. Der Leitfaden stellt zwei Szenarien für den Einsatz des neuen<br />
Personalausweises in kommunalen Portalen vor: Zum einen wie ein Bürgerkonto<br />
angelegt und zur Abwicklung von Online-Services genutzt werden kann. Zum<br />
anderen wie der nPA temporär für kommunale Online-Dienste einzusetzen ist.<br />
Kommunen müssen für beide Szenarien eigene Berechtigungszertifikate beantragen,<br />
bevor sie die eID-Funktionen des neuen Personalausweises für die genannten E-<br />
Government Services nutzen können. Die Zertifikate werden von der Vergabestelle<br />
für Berechtigungszertifikate (VfB) im Bundesverwaltungsamt vergeben. Wenn Kommunen<br />
die vorbereiteten Musteranträge von Vitako nutzen, wird die Vergabestelle<br />
die Anträge schnell und anstandslos genehmigen.<br />
Legt ein Bürger in einem kommunalen Portal ein Bürgerkonto an, werden Name,<br />
Vorname, Adresse und Geburtsdatum aus dem Ausweis ausgelesen, gespeichert und<br />
automatisch in die jeweiligen Anträge übernommen. Bei der temporären Nutzung<br />
werden die benötigten Daten nicht dauerhaft gespeichert, sondern nur einmal<br />
ausgelesen. Die Anleitung hat Vitako in Kooperation mit der Stadt Hagen und der<br />
Datenzentrale Baden Württemberg erstellt, sie wurde mit der Vergabestelle für<br />
Berechtigungszertifikate (VfB) im Bundesverwaltungsamt abgestimmt. (Doenload<br />
Handlungsleitfaden http://www.vitako.de/veroeffentlichungen/eigene/<br />
Documents/Musterantrag_final.pdf).<br />
Vitako ist die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in<br />
Deutschland. Zurzeit gehören 54 <strong>IT</strong>-Dienstleister aus 14 Bundesländern dem<br />
bundesweiten Netzwerk an. Insgesamt betreuen die Mitgliedsunternehmen über<br />
500.000 <strong>IT</strong>-Arbeitsplätze in mehr als 10.000 Kommunen. (PM) <br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
2/11 24
Vitako fordert<br />
frühzeitige<br />
Einbeziehung bei <strong>IT</strong>-<br />
Großprojekten<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mehrere Millionen Nicht-EU-Bürger<br />
leben hierzulande mit ausländischem<br />
Pass und einer Aufenthaltserlaubnis für<br />
Deutschland. Für diese Gruppe wird<br />
der elektronische Aufenthaltstitel nach<br />
dem Vorbild des neuen Personalausweises<br />
eingeführt. Das digitale Dokument<br />
soll biometrische Merkmale (zwei Fingerabdrücke<br />
und ein Lichtbild) sowie<br />
weitere technische Standards für den<br />
Schutz vor Fälschungen enthalten und<br />
auch die elektronische Identifizierung<br />
(eID) ermöglichen. Schon jetzt steht<br />
allerdings fest, dass die Änderungsterminals<br />
in den Bürgerämtern, mit denen<br />
Daten auf den neuen Personalausweis<br />
geschrieben werden können, nicht kompatibel sind mit dem für den elektronischen<br />
Aufenthaltstitel. Entsprechend werden sich die Beschäftigten in Bürgerämtern<br />
erneut mit zusätzlicher Technik vertraut machen müssen - vermeidbarerweise, wenn<br />
man von vorneherein die kommunale <strong>IT</strong>- und Organisationsexpertise stärker einbezogen<br />
hätte.<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />
der Kommunalen <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleister, Vitako, hält es für<br />
dringend erforderlich, sehr viel intensiver<br />
in das Projekt zur Einführung des<br />
elektronischen Aufenthaltstitels (eAT)<br />
einbezogen zu werden. Mit ihrem technischen<br />
und kommunalen Knowhow<br />
stehen die öffentlichen <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
den Verantwortlichen beim Bundesministerium<br />
des Innern (BMI) und auch<br />
bei der Bundesdruckerei gerne unterstützend<br />
zur Seite.<br />
Vitako und seine Mitglieder haben die<br />
Einführung des neuen Personalausweises<br />
(nPA) im vergangenen Jahr intensiv<br />
unterstützt und begleitet, obwohl sich<br />
das Großprojekt des BMI als ein<br />
hindernisreicher Einführungsparcours<br />
erwies: zeitliche Verzögerungen, fehlende<br />
oder fehlerhafte Hardware in den<br />
Bürgerämtern und mangelhafte Kommunikation<br />
zwischen den involvierten<br />
Stellen. Vor allem durch eine koordinierte<br />
und gebündelte Kommunikationspolitik<br />
hätte manche Verwirrung vermieden<br />
werden können. Dies sollte sich<br />
beim elektronischen Aufenthaltstitel<br />
nicht wiederholen.<br />
Foto: Piotr Sikora - Fotolia.de<br />
„Bei künftigen E-Government- und <strong>IT</strong>-Projekten - besonders solchen, die mehrere<br />
Verwaltungsebenen betreffen - sollte frühzeitig auf das umfangreiche Wissen und die<br />
große Erfahrung der öffentlichen <strong>IT</strong>-Dienstleister zurückgegriffen werden“, sagt<br />
Vitako-Vorstandsvorsitzender Peter Kühne. „Die Vitako-Mitglieder verfügen über<br />
ein ausgesprochen großes Knowhow mit kommunalen <strong>IT</strong>-Infrastrukturen. Außerdem<br />
besitzen Sie genügend Erfahrung in der Organisation von Kommunikationsprozessen<br />
bei Großprojekten in Kommunen sowie bei der Gestaltung von Einführungsprojekten.<br />
Die Nutzung dieses Wissens und der hervorragenden Beziehungen<br />
der <strong>IT</strong>-Dienstleister zu ihren kommunalen Kunden sind aus meiner Sicht<br />
erfolgskritisch für Projekte wie die Einführung des nPA oder jetzt in Kürze des eAT.<br />
Gerne bringen wir unser Wissen in solche komplexen <strong>IT</strong>-Prozesse ein.“<br />
Angesichts der bevorstehenden Einführung des elektronischen Aufenthaltstitels<br />
(eAT) zum 1. September <strong>2011</strong> erscheint eine sofortige und intensive Einbeziehung<br />
der öffentlichen <strong>IT</strong>-Dienstleister als zwingend notwendig - denn wie beim nPA<br />
müssen <strong>IT</strong> und Prozesse termingerecht in den Kommunen funktionieren. (PM) <br />
Open Government als Innovationstreiber für den<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
Dortmund - Bürger und Wirtschaft möchten sich am politischen Geschehen<br />
beteiligen und Einfluss auf Entscheidungen nehmen. Dieses Selbstverständnis<br />
hat zum Thema Open Government geführt. Mit modernen Web<br />
2.0-Technologien lassen sich diese Anforderungen nach mehr Transparenz, <br />
2/11 25
Einflussnahme und einem intensiveren<br />
Austausch realisieren. MATERNA<br />
betrachtet Open Government vor allem<br />
als Innovationstreiber für die Wirtschaft.<br />
Auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> informierte das<br />
Unternehmen über sein Angebot, Open<br />
Government in der öffentlichen Verwaltung<br />
umzusetzen. Es realisiert Portalplattformen<br />
und berät die Verwaltung<br />
dabei, Bürgern und Wirtschaft die Chancen<br />
von Open Government näher zu<br />
bringen. Darüber hinaus engagiert sich<br />
die Firma aktiv als Mitglied des <strong>IT</strong>-<br />
Gipfels der Bundesregierung beim Thema<br />
Open Government.<br />
Praxisbeispiel Open Government:<br />
Echtzeit-Verkehrsdaten<br />
Ein konkretes Praxisbeispiel für Open<br />
Data ist der Mobilitätsdaten-Marktplatz,<br />
den die Bundesanstalt für Straßenwesen<br />
(BASt) derzeit im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
realisiert. Mit diesem Projekt<br />
wird erstmals ein zentrales Portal realisiert,<br />
das die verfügbaren dynamischen Echtzeit-Verkehrsdaten<br />
einzelner Organisationen<br />
bereitstellt. Im Portal können die<br />
Organisationen und Firmen ihre verkehrsrelevanten<br />
Online-Daten anbieten und<br />
handeln. Die BASt definiert hierfür gemeinsam<br />
mit allen Interessensgruppen den<br />
organisatorischen Rahmen und schafft die<br />
notwendige Planungssicherheit für die Teilnehmer.<br />
Derzeit entwickelt MATERNA<br />
die neue Plattform und übernimmt künftig<br />
den Pilotbetrieb.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
GISA demonstrierte elektronische Akte im<br />
Praxiseinsatz bei Landesbehörden<br />
Hannover - Die E-Government-Experten der GISA GmbH demonstrierten<br />
auf der diesjährigen CeB<strong>IT</strong> an Praxisbeispielen, wie Softwarelösungen des<br />
Herstellers PDV in Landesbehörden an deren Verwaltungsabläufe angepasst<br />
werden und zur Umsetzung von E-Geovernment beitragen.<br />
Ein Beispiel ist das Projekt eGo-KüF, diese ungewöhnliche Abkürzung steht für das<br />
<strong>IT</strong>-Projekt zur Einführung einer E-Government-Lösung im Land <strong>Berlin</strong> für die<br />
Förderung von Künstlerinnen und Künstlern, Projekten sowie „Freien Gruppen“.<br />
Ziel des Projekts war die Realisierung eines Fachverfahrens zur Bearbeitung und<br />
Verwaltung von Förderanträgen. Die GISA hat die DOMEA-zertifizierte<br />
Dokumentenmanagement-Lösung VISkompakt an die spezifischen Anforderungen<br />
der Kulturverwaltung des <strong>Berlin</strong>er Senats angepasst und anschließend eingeführt.<br />
Die GISA GmbH ist außerdem Rahmenvertragspartner des Sächsischen Staatsministerium<br />
des Innern bei der Einführung eines Dokumentenmanagementsystems<br />
in den sächsischen Behörden und Einrichtungen. Der Freistaat möchte damit<br />
landesweit eine elektronische Aktenbearbeitung einrichten, um im Rahmen der E-<br />
Government-Strategie des Landes die Verwaltungsabläufe zu straffen. Abrufe aus<br />
diesem Rahmenvertrag erfolgten bereits durch die Landesdirektion Sachsen, die<br />
Sächsische Landesfeuerwehrschule oder das Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft<br />
und Kunst.<br />
Chancen nutzen<br />
Vor Open Government kann sich heute<br />
keine moderne Verwaltung verschließen.<br />
Der öffentlichen Verwaltung bieten<br />
sich viele neue Möglichkeiten, sich<br />
positiv zu positionieren und Transparenz<br />
über die Verwaltungsaktivitäten zu<br />
schaffen. Open Government bietet enormes<br />
Potenzial, die Verwaltung gegenüber<br />
Bürgern und der Wirtschaft aufzuwerten<br />
und schafft Mehrwerte für alle<br />
Beteiligten. Dank des <strong>IT</strong>-Gipfels ist das<br />
Thema bereits auf Bundesebene angekommen,<br />
so dass aktiv an den Herausforderungen<br />
in Bezug auf erhöhten Aufwand<br />
und Sicherheitsaspekte gearbeitet<br />
wird. (OTS)<br />
<br />
Foto: Orlando Florin Rosu - Fotolia.de<br />
Vom Land <strong>Berlin</strong> erhielt die GISA GmbH ebenfalls einen E-Government-Rahmenvertrag.<br />
In der Kategorie „Systemberatung und Systemimplementierung“ geht es für<br />
die GISA GmbH in den nächsten vier Jahren um die Realisierung von E-Government-<br />
Projekten wie z. B. die Einführung der elektronischen Akte, <strong>IT</strong>-Servicemanagement<br />
und Realisierungen von Fachverfahren.<br />
Die GISA GmbH bietet für die zahlreichen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung<br />
ein komplettes Portfolio an. Das Angebot reicht von Prozess- und <strong>IT</strong>-Beratung über<br />
Entwicklung und Implementierung von innovativen <strong>IT</strong>-Lösungen bis hin zum<br />
Outsourcing kompletter Geschäftsprozesse oder der gesamten <strong>IT</strong>-Infrastruktur. Die<br />
GISA GmbH beschäftigt über 450 Mitarbeiter an deutschlandweit sieben Standorten.<br />
(PB)<br />
<br />
2/11 26
Mit der PDV-App<br />
„eHandakte“ ist<br />
Schriftgut mobil<br />
verfügbar.<br />
Erfurt - Das Softwarehaus der<br />
PDV-Systeme GmbH, Erfurt<br />
stelle auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> in Hannover<br />
erstmals eine Applikation<br />
„eHandakte“ für Tablet-PCs vor. Mithilfe<br />
dieser App kann der Nutzer Schriftgutobjekte<br />
aus der elektronischen Vorgangsbearbeitung<br />
und dem Dokumentenmanagement<br />
auf seinem iPad als elektronische<br />
Handakte mitführen, lesen und<br />
auch bearbeiten.<br />
Dirk Nerling, Manager der Business Unit<br />
Softwarehaus, erklärte im Vorfeld der<br />
CeB<strong>IT</strong>: „Wir schließen mit der iPad-<br />
App eine Lücke auf dem Weg zum<br />
papierlosen Büro. In der Praxis wird die<br />
eAkte immer noch für Plenarsitzungen<br />
oder Besprechungen ausgedruckt. Dies<br />
wird mit der iPad-App „eHandakte“<br />
überflüssig. Schriftgut ist jetzt auf handlichen<br />
Tablet-PCs mobil verfügbar.“<br />
Auch sei das Lesen und Bearbeiten von<br />
Akten in ähnlich einfacher Form möglich,<br />
wie man es vom Papier her gewohnt<br />
ist. Die Verbesserung der Ergonomie<br />
werde die Akzeptanz für die elektronische<br />
Vorgangsbearbeitung und das<br />
Dokumentenmanagement fördern.<br />
Der Einsatz der „eHandakte“ ist einfach.<br />
Die benötigten Akten, Vorgänge<br />
und Dokumente können aus der gewohnten<br />
Bedienoberfläche des Vorgangsbearbeitungs-<br />
und Dokumentenmanagement-Systems<br />
VISkompakt ausgewählt<br />
und deren Mitnahme auf dem<br />
iPad per Mausklick veranlasst werden.<br />
Die exportierte Handakte steht danach<br />
auf dem iPad zur Verfügung. Die iPad-<br />
App besitzt Werkzeuge, welche eine<br />
komfortable Navigation innerhalb des<br />
Schriftgutes sowie das Anbringen von<br />
Notizen, Hervorhebungen, Lesezeichen,<br />
Stempeln und weiteren Annotationselementen<br />
ermöglichen. Eine ständige<br />
Internetverbindung zum Tablet-PC ist<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
nicht notwendig, sodass ohne Einschränkungen mobil gearbeitet werden kann.<br />
Zurück im Büro kann die Handakte durch Betätigung der entsprechenden Schaltfläche<br />
in der App wieder mit dem Desktop-PC des Anwenders synchronisiert<br />
werden. (PB)<br />
<br />
De-Mail Gesetz in Kraft getreten<br />
<strong>Berlin</strong> - Am 3. Mai <strong>2011</strong> ist das De-Mail-Gesetz in Kraft getreten. Interessierte<br />
Anbieter können damit beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
die Akkreditierung als De-Mail-Diensteanbieter ("De-Mail-Provider")<br />
beantragen. Im Rahmen der Akkreditierung müssen alle künftigen De-Mail-Provider<br />
nachweisen, dass sie die durch das De-Mail-Gesetz geforderten hohen Anforderungen<br />
an die organisatorische und technische Sicherheit der angebotenen De-Mail-<br />
Dienste erfüllen.<br />
Jeder Anbieter, der diese Anforderungen erfüllt, kann sich als De-Mail-Provider<br />
akkreditieren lassen. Bis jetzt haben United Internet (GMX, WEB.DE), Mentana<br />
Claimsoft, die Deutsche Telekom AG und die Deutsche Post AG angekündigt, sich<br />
akkreditieren zu lassen.<br />
Mit der Abstimmung über das De-Mail-Gesetz hatte der Deutsche Bundestag im<br />
Febraur <strong>2011</strong> den Weg für die Einführung des rechtsverbindlichen E-Mail-Verkehrs<br />
frei gemacht. „Gegenüber der bisherigen E-Mail bedeutet De-Mail einen Quantensprung<br />
in puncto Sicherheit“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm<br />
Scheer. „De-Mail macht Deutschland weltweit zum Vorreiter beim sicheren und<br />
verbindlichen E-Mail-Verkehr.“<br />
Foto: James Steidl - Fotolia.de<br />
Dieser neue Dienst bietet ein zuverlässiges Verfahren für die elektronische Kommunikation<br />
zwischen Bürgern, Unternehmen und Behörden. Er ermöglicht unter<br />
anderem eine beweiskräftige Versand- und Zustellbestätigung. Diese elektronische<br />
Form des Einschreibens ist zum Beispiel bei Terminsachen hilfreich. So können viele<br />
Briefsendungen oder persönliche Besuche im Amt künftig durch E-Mails ersetzt werden.<br />
Beim De-Mail-Verfahren werden die Nachrichten aus technischen Gründen auf<br />
einem hochsicheren Server innerhalb des Bruchteils einer Sekunde ent- und wieder<br />
verschlüsselt. Dieses Verfahren wurde vom BSI geprüft und auf Basis höchster<br />
internationaler Sicherheitsstandards bestätigt. Sicherheitsbedenken weist B<strong>IT</strong>KOM<br />
deshalb zurück. Umgekehrt erhöht De-Mail die Sicherheit von Mails schon dadurch,<br />
dass bei einer De-Mail der Absender eindeutig identifiziert werden kann. Da sich der<br />
Inhaber eines De-Mail-Kontos bei der Eröffnung mit dem neuen Personalausweis<br />
oder über das PostIdent-Verfahren ausweisen muss, kann der Versender einer De-<br />
Mail eindeutig festgestellt werden. Das Spam-Aufkommen lässt sich durch die<br />
eindeutige Identifizierung des Versenders wirksam eindämmen und gerade die<br />
besonders gefährlichen Phishing- und Trojaner-Attacken, die auf die Anonymität der<br />
E-Mail setzen, werden durch De-Mail deutlich erschwert. (PM)<br />
<br />
2/11 27
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Lösungen finden<br />
INNOVATIVE VERWALTUNGEN<br />
SETZEN AUF EINEN STARKEN PARTNER<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist einer der führenden<br />
kommunalen <strong>IT</strong>-Dienstleister in Deutschland. Es trägt mit seinen <strong>IT</strong>-Lösungen<br />
maßgeblich zur Modernisierung der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung bei.<br />
Innovation und Qualität<br />
Die Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt Bürger, Wirtschaft und Behörden. Sie eröffnet Perspektiven<br />
zur weiteren Modernisierung der Verwaltung. Die durch das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bereitgestellten neuen Dienste sind<br />
besonders eng mit „Service Stadt <strong>Berlin</strong>“ verknüpft.<br />
Investitionen und Umweltschutz<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> bietet kundenorientierte Dienstleistungen zu wirtschaftlichen Konditionen an. Die Bündelung der<br />
Investitionen schafft einen Mehrwert für viele Verwaltungen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat spezielle Konzepte zum Thema<br />
„Green <strong>IT</strong>“ erarbeitet. Es bietet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung u. a. energieeffiziente Arbeitsplatzcomputer an.<br />
Kooperation und Motivation<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> legt Wert auf eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Die<br />
Basis des Unternehmenserfolges ist eine enge Kundenbindung und eine hohe Motivation der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Kompetenz und Erfahrungen<br />
Mit einem eigenen Landesnetz und einem hochsicheren Data-Center stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> den Kern der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>. Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung, Beschaffung von Hard- und Software<br />
sowie eGovernment-Lösungen komplettieren das umfassende Angebot.<br />
Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
2/11 28
Großer Zuspruch für<br />
Behördenrufnummer 115<br />
Einheitliche<br />
Behördennummer<br />
startete in den<br />
Regelbetrieb<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
die Behördenrufnummer 115 nutzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage im<br />
Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM. „Die einheitliche Behördennummer 115 ist ein großer Schritt<br />
hin zu einer bürgerfreundlichen und serviceorientierten Verwaltung. <strong>IT</strong>K-Projekte<br />
der öffentlichen Hand können hervorragend funktionieren, wenn man sie professionell<br />
angeht“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.<br />
Die Infrastruktur des gestarteten Regelbetriebs wird gemeinsam von Bund und<br />
Ländern finanziert. Der Regelbetrieb stärkt die Verbindlichkeit für die beteiligten<br />
Kommunen, Landes- und Bundesbehörden, durch die neue Gremienstruktur werden<br />
alle föderalen Ebenen intensiver beteiligt.<br />
<strong>Berlin</strong> - Mitte April <strong>2011</strong> startete die<br />
einheitliche Behördenrufnummer<br />
115 in den Regelbetrieb.<br />
Nach zweijährigem Pilotbetrieb in<br />
Modellregionen hat sich der neue Bürgerservice<br />
bewährt. Sie hilft mit, die Bürgernähe<br />
der Verwaltung zu verbessern.<br />
Inzwischen haben rund 15,3 Millionen<br />
Bürgerinnen und Bürger in sieben Bundesländern<br />
mit der 115 einen direkten<br />
telefonischen Draht in die Verwaltung.<br />
Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter<br />
Friedrich erklärt zum Start des Regelbetriebs:<br />
„Die 115 ist bereits jetzt das<br />
Beispiel für eine gelungene verwaltungsübergreifende<br />
Kooperation. Nachdem<br />
die Pilotphase nun beendet ist, geht es<br />
darum, die Anstrengungen fortzuführen<br />
und die 115 als qualitativ hochwertigen<br />
Bürgerservice bundesweit zu etablieren.“<br />
Der zum Ende des Pilotbetriebs veröffentlichte<br />
Abschlussbericht und die darin<br />
enthaltene Studie des Instituts für Demoskopie<br />
Allensbach zum Projekt D115<br />
verdeutlicht, dass der telefonische<br />
Bürgerservice auch im Internetzeitalter<br />
kein Auslaufmodell ist. Die Allensbachstudie<br />
zeigt auch, dass die 115 auf große<br />
Zustimmung stößt: 83 Prozent der Bevölkerung<br />
finden es gut, dass es eine<br />
einheitliche Behördennummer gibt. Der<br />
Abschlussbericht macht zudem deutlich,<br />
dass die 115 erhebliche wirtschaftliche<br />
Entlastungseffekte für die Verwaltungen<br />
auf kommunaler, Landes- und<br />
Bundesebene bietet.<br />
Nach Angaben des Hightech-Verbands<br />
B<strong>IT</strong>KOM wollen 82 Prozent der Deutschen<br />
bei amtlichen Anliegen künftig<br />
Foto: Jörg Peter/zenobi - Vor dem 115-Bus in <strong>Berlin</strong>: (links) Dr. Ole Schröder,<br />
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern und Dr. Ehrhart<br />
Körting, Senator für Inneres und Sport von <strong>Berlin</strong><br />
Das vordringliche Ziel des Regelbetriebs ist es, weitere Kommunen und Länder für<br />
die 115 zu gewinnen. Der Pilotbetrieb wurde mit 13 kreisfreien Städten und<br />
Landkreisen mit insgesamt ca. 10 Millionen Einwohnern, vier Bundesländern und 14<br />
Bundesbehörden gestartet. Inzwischen ist der Kreis der Modellregionen stark<br />
gewachsen. Die Bundesverwaltung wird sich bis Ende des Jahres <strong>2011</strong> vollständig mit<br />
rund 75 Behörden und Institutionen am 115-Service beteiligen.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist Betreiber des Service Centers, das die "115 Anrufe" der<br />
Hauptstadt entgegennimmt. Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, zog<br />
ebenfalls eine positive Bilanz: „Besonders erfreulich ist das durchweg positive<br />
Feedback der Bürger auf den Service der Behördenrufnummer 115. Ausschlaggebend<br />
dafür sind die schnelle Erreichbarkeit und der Umfang der erhaltenen Informationen.“<br />
Ein weiterer Meilenstein im neuen Regelbetrieb wird die Anpassung der Tarife für<br />
die 115-Anrufe sein. Die Tarife werden zum Ende des Jahres <strong>2011</strong> voraussichtlich<br />
sinken, und auch die Integration in Flatrates wird durch eine aktuelle Verfügung der<br />
Bundesnetzagentur möglich sein. Derzeit kostet ein Anruf bei der 115 aus dem<br />
Festnetz der Deutschen Telekom AG sieben Cent pro Minute, die Tarife aus den<br />
Mobilfunknetzen liegen überwiegend zwischen 17 und 29 Cent pro Minute. (PM/EB)<br />
2/11 29
Bundesministerin<br />
Aigner und B<strong>IT</strong>KOM:<br />
Schutz der<br />
persönlichen Daten ist<br />
Kernaufgabe von<br />
Politik und Wirtschaft<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM haben 27<br />
Millionen Bundesbürger ein persönliches Online-Profil, das ist jeder zweite<br />
Internetnutzer (53 Prozent). Die meisten veröffentlichen ihre persönlichen Angaben,<br />
Gedanken oder Fotos in einer Online-Community (48 Prozent). Rund 24<br />
Millionen Deutsche haben in den Netzwerken ein Profil ausgefüllt, angemeldet sind<br />
etwa 30 Millionen. Jeweils sieben Prozent aller Internetnutzer präsentieren sich in<br />
einer Singlebörse oder auf einer privaten Homepage.<br />
<strong>Berlin</strong> - Bundesverbraucherministerin<br />
Ilse Aigner und B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Präsidiumsmitglied Prof. Dieter<br />
Kempf haben anlässlich des „Safer<br />
Internet Day“ Anfang Februar <strong>2011</strong> den<br />
Schutz der persönlichen Daten im<br />
Internet als eine der „Kernaufgaben von<br />
Politik und Wirtschaft“ bezeichnet. „Viele<br />
Menschen sind beinahe rund um die<br />
Uhr online und hinterlassen dabei unzählige<br />
Datenspuren. Die technischen<br />
Entwicklungen geben uns eine Freiheit,<br />
deren Missbrauch wir durch einen klaren<br />
rechtlichen Rahmen verhindern<br />
müssen. Die Bundesregierung wird rote<br />
Linien ziehen, die zum Schutz der Privatsphäre<br />
auch im Internet nicht überschritten<br />
werden dürfen“, sagte Bundesverbraucherministerin<br />
Aigner.<br />
„Manche geben ohne Bedenken ihr ganzes<br />
Leben preis. Andere verzichten ganz<br />
auf die Speicherung von Daten im Web,<br />
aus Angst vor mangelndem Schutz“,<br />
sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied<br />
Prof. Kempf. Jedem zweiten Anwender<br />
fehlten noch Informationen. „Deshalb<br />
sorgen wir mit der Politik für Aufklärung<br />
und raten Unternehmen, den Umgang<br />
mit Daten transparent zu erklären.<br />
Langfristig können Anbieter nur mit<br />
dem Vertrauen der Nutzer erfolgreich<br />
sein.“<br />
Anlässlich des „Safer Internet Day“ veranstalteten<br />
das Bundesverbraucherministerium<br />
und der Bundesverband<br />
Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien e.V. (B<strong>IT</strong>KOM)<br />
am Dienstag die Konferenz „Technik &<br />
Selbstregulierung im Internet – Ansprüche<br />
an den modernen Verbraucherschutz“.<br />
Insgesamt sind bereits mehr als 70 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren online. Doch<br />
so intensiv die Menschen das Internet nutzen, so skeptisch sind sie in puncto<br />
Datensicherheit. 55 Prozent halten ihre Daten im Allgemeinen eher für unsicher, nur<br />
42 Prozent sind beruhigt. „Die meisten Deutschen haben ein Bewusstsein entwickelt,<br />
dass Datenschutz wichtig ist“, erklärt Prof. Kempf. „Wir müssen aber auch die 13<br />
Prozent der Internetnutzer erreichen, denen es laut unserer Umfrage egal ist, was mit<br />
ihren Daten passiert.“<br />
Aigner erklärte, die Bundesregierung werde der Weitergabe personenbezogener<br />
Daten Grenzen setzen. „Ich möchte nicht, dass Unternehmen Geschäfte mit den<br />
Daten von Nutzern machen, indem sie Persönlichkeitsprofile veröffentlichen,<br />
Bewegungsprofile oder Suchmaschinen-Anfragen zur Profilbildung nutzen. Dies<br />
darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen zulässig sein. Auch die<br />
Gesichtserkennung im Internet darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung geschehen.<br />
Wer persönliche Daten ins Netz stellt, sollte grundsätzlich auch das Recht behalten,<br />
diese wieder zu löschen“, sagte die Bundesverbraucherministerin. „Auch nutzerfreundliche<br />
Technik ist eine Voraussetzung für Verbraucherschutz im Netz. Ich habe<br />
deshalb Fördergelder bereitgestellt, um neue Entwicklungen für mehr Verbraucherschutz<br />
im Internet voranzutreiben. Von der Anbieterseite erwarte ich technische<br />
Lösungen, die das Internet sicherer machen“, so Aigner.<br />
Das Bundesverbraucherministerium und der B<strong>IT</strong>KOM haben für die Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher gemeinsam die wichtigsten Tipps zu Datenschutz und<br />
Sicherheit zusammengestellt. Das Informationsblatt ist unter www.bmelv.de und<br />
www.bitkom.org online kostenfrei verfügbar. (PM)<br />
<br />
2/11 30
<strong>IT</strong>-Sicherheit wird zur<br />
Dienstleistung<br />
Hannover - <strong>IT</strong>- und Internet-Sicherheit<br />
werden immer häufiger<br />
als Service aus dem Netz<br />
bezogen. Schon jeder dritte User setzt<br />
ein Sicherheitspaket seines Internet-<br />
Dienstleisters ein. Das hat eine repräsentative<br />
Umfrage im Auftrag des<br />
B<strong>IT</strong>KOM ergeben. Die Service-Provider<br />
bieten solche Dienste an, je nach Produkt<br />
gegen einen kleinen Aufpreis.<br />
„Privatverbraucher wie Unternehmen<br />
nutzen vermehrt Sicherheitsangebote aus<br />
der Cloud, der Trend geht zu Securityas-a-Service“,<br />
sagte Prof. Dieter Kempf<br />
vom B<strong>IT</strong>KOM-Präsidium.<br />
<strong>IT</strong>-Anbieter integrieren zudem Sicherheit-Features<br />
direkt in bestehende Produkte:<br />
Bei neuen Betriebssystemen werden<br />
Virenschutz und Firewall den Käufern<br />
kostenlos mit angeboten. Das nimmt<br />
jeder dritte Kunde an. Insgesamt nutzen<br />
fast drei Viertel aller Internet-Nutzer<br />
ein Virenschutzprogramm und über 70<br />
Prozent eine Firewall, die den Datenverkehr<br />
eines Rechners mit der Außenwelt<br />
auf Sicherheitsprobleme hin kontrolliert.<br />
Jeder Fünfte surft hingegen ohne<br />
Virenschutzprogramm und Firewall.<br />
„Cloud-Services machen bislang selten<br />
genutzte Sicherheitstechnologien wie<br />
Datenverschlüsselung massenmarkttauglich“,<br />
sagte Kempf. Derzeit verschlüsselt<br />
nur jeder siebte Privatanwender<br />
seine Daten.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Laut B<strong>IT</strong>KOM tun auch viele Unternehmen<br />
noch immer zu wenig für ihre<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit. Nach einer KPMG-Studie<br />
verzeichnete über die Hälfte aller<br />
Unternehmen, die 2010 Opfer von Wirtschaftskriminalität<br />
wurden, Schäden<br />
durch <strong>IT</strong>K-Kriminalität. 2006 lag der<br />
Wert noch bei 23 Prozent. „Wenn Unternehmen<br />
nicht in eigene Sicherheitstechnik<br />
und entsprechendes Personal<br />
investieren wollen, sollten sie maßgeschneiderte<br />
Services von einem Dienstleister<br />
über das Web hinzuziehen“, sagte<br />
Kempf. Diese Dienste schützen beispielsweise<br />
das Netzwerk eines Unternehmens, indem sie rund um die Uhr den<br />
Datenverkehr nach innen und außen prüfen. Im Notfall können Sicherheitsspezialisten<br />
jederzeit eingreifen.<br />
Privatnutzer sind von Internet-Kriminalität stärker betroffen als Unternehmen:<br />
Über 70 Prozent aller Deutschen über 14 Jahre nutzen das Web, mehr als jeder zweite<br />
von ihnen (54 Prozent) hat bereits Erfahrungen mit kriminellen Vorfällen im Netz<br />
gesammelt. Bei fast 40 Prozent war der Rechner mit Viren befallen. Jeder Achte (6<br />
Millionen) ist bei Einkäufen, Verkäufen und Auktionen im Web von ihrem Geschäftspartner<br />
betrogen worden. Jeder sechste User (8 Millionen) gab an, dass<br />
persönliche Daten ausgespäht wurden. Häufigstes Angriffsziel sind derzeit die<br />
Zugangsdaten für Internet-Shops und Communitys. Im vergangenen Jahr waren<br />
rund 30 Millionen Deutsche ab 14 Jahren Mitglied in mindestens einer Internet-<br />
Gemeinschaft. Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI) werden in Deutschland pro Jahr über eine Million Online-<br />
Identitäten gestohlen. „Wer die digitale Identität eines Nutzers stiehlt, kann in<br />
fremden Namen und auf fremde Rechnung online einkaufen oder Gegenstände<br />
ersteigern und damit einen direkten finanziellen Schaden erzeugen“, sagte Kempf.<br />
Foto: crimson - Fotolia.de<br />
Entsprechend vorsichtig sind viele Menschen und verzichten aus Sicherheitsgründen<br />
auf Online-Transaktionen. Fast 40 Prozent senden vertrauliche Informationen und<br />
Dokumente per Post statt per Mail. Gut jeder Vierte (28 Prozent) verzichtet aus<br />
Sicherheitsgründen auf Online-Banking, jeder achte (13 Prozent) auf Mitgliedschaften<br />
in sozialen Netzwerken. Jeder Sechste (16 Prozent) nimmt grundsätzlich keine<br />
Online-Transaktionen vor.<br />
Nach Einschätzung des B<strong>IT</strong>KOM werden zukünftig insbesondere Smartphones<br />
verstärkt Ziel von Angriffen. Laut Umfrage geht mittlerweile fast jeder vierte<br />
Internet-Nutzer unterwegs per Laptop oder Tablet-PC ins Netz, jeder fünfte per<br />
Mobiltelefon. Nach einer Studie der Deutschen Telekom hat aber nur jeder vierte<br />
Smartphone-Besitzer einen Virenschutz und knapp jeder fünfte eine Firewall aufgespielt.<br />
Die Internet-Kriminellen haben bereits reagiert: Laut einer aktuellen <br />
2/11 31
Studie von McAfee ist die Zahl von<br />
neuen Schadprogrammen für mobile<br />
Geräte 2010 um fast die Hälfte gegenüber<br />
dem Vorjahr gestiegen. „Tablet-PCs<br />
und Smartphones werden ähnlichen Bedrohungen<br />
im Netz ausgesetzt wie stationäre<br />
Rechner“, sagte Kempf.<br />
Die Bundesregierung hat auf die gestiegenen<br />
Bedrohungen im Netz reagiert<br />
und vergangene Woche ihre Cyber-<br />
Sicherheitsstrategie vorgestellt. <strong>IT</strong>-Systeme<br />
und kritische Infrastrukturen sollen<br />
künftig besser geschützt werden. „Wir<br />
begrüßen sehr, dass sich die Bundesregierung<br />
des Kampfs gegen Cyberkriminalität<br />
so stark annimmt“, sagte<br />
Kempf. Vorbildlich sei insbesondere die<br />
enge Zusammenarbeit der betroffenen<br />
Ministerien. Kempf forderte eine umfassende<br />
Einbindung der Wirtschaft:<br />
„Rund drei Viertel der Kritischen Infrastrukturen<br />
sind in privater Hand. Infrastrukturen<br />
lassen sich nur in enger Zusammenarbeit<br />
zwischen Staat und Wirtschaft<br />
wirksam schützen.“ (PM) <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Osnabrück - Dass der Klimaschutz<br />
auf kommunaler Ebene<br />
eine große Rolle spielt, haben<br />
viele Städte und Gemeinden erkannt.<br />
Wie trotz knapper Kassen innovative<br />
Klimaschutzprojekte realisiert werden<br />
können, wurde im Januar <strong>2011</strong> bei der<br />
Tagung „Das Geld liegt auf dem Dach.<br />
Kommunaler Klimaschutz in Zeiten<br />
knapper Ressourcen“ im Zentrum für<br />
Umweltkommunikation (ZUK) der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) diskutiert. Auf der von der Fachhochschule<br />
Erfurt (FHE) initiierten Veranstaltung wurden strategische Umsetzungsinstrumente<br />
und innovative Finanzierungsstrategien für den kommunalen Klimaschutz<br />
vorgestellt. Gelungene Beispiele kamen etwa aus Gelsenkirchen, Hannover,<br />
Eisenach und Rheinberg. Auch die Möglichkeit, durch klimafreundliche Maßnahmen<br />
mehr Geld in die Gemeindekasse zu spülen, haben die Teilnehmer erörtert. Ein<br />
praktischer Handlungsleitfaden wird Interessierten in Kürze kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
„Die Kommunen sind eine der wesentlichen Handlungsebenen des Klimaschutzes“,<br />
sagte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Dort werde einerseits durch<br />
Industrie, Gewerbe und Privatverbraucher Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen.<br />
Andererseits gebe es hier konkrete Handlungsmöglichkeiten durch das Beeinflussen<br />
von Verbraucherverhalten, die Gründung von Partnerschaften und Netzwerken<br />
sowie durch Projekte und Initiativen. Klimaschutz sei zugleich Daseinsfürsorge und<br />
Sicherung der Lebensgrundlage aller. Nicht zuletzt seien klimafreundliche Initiativen<br />
auch ein entscheidender Impuls für das Schaffen von Arbeitsplätzen in Industrie,<br />
Handwerk, Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor. Bei allen Projekten sei<br />
jedoch wichtig, dass sowohl die zuständigen kommunalen Stellen als auch die Bürger<br />
den Prozess gemeinsam aktiv gestalteten: „So lassen sich auch ambitionierte Ziele<br />
erreichen, wenn sie von engagierten Menschen und Persönlichkeiten getragen<br />
werden“, unterstrich Brickwedde.<br />
Tagung zu klimafreundlichen<br />
Initiativen in Städten und<br />
Gemeinden – Erfolgreiche<br />
Maßnahmen vorgestellt<br />
Klimaschutz trotz<br />
knapper Kassen:<br />
Kommunale<br />
Erfolgsgeschichten<br />
Foto: Christian Malsch - Fotolia.de<br />
Hans Mönninghoff, Erster Stadtrat und Wirtschafts- und Umweltdezernent der<br />
Landeshauptstadt Hannover, stellte unter anderem das Klimafonds-Modell „proKlima<br />
– der enercity-Fonds“ vor. Aus diesen Mitteln – fünf Millionen Euro jährlich –<br />
würden unter anderem Förderprogramme für energieeffiziente Altbausanierung,<br />
Neubauten in Passivhaus-Standard, energieeffiziente Nichtwohngebäude, eine Stromsparkampagne<br />
sowie Schulen und Vereine finanziert. proKlima habe in den zehn<br />
Jahren seines Bestehens über 400 Sonderprojekte und rund 16.000 Förderungen „in<br />
der Breite“ finanziert, so Mönninghoff.<br />
Dr. Thomas Bernhard, stellvertretender Leiter des Referates Umwelt der Stadt<br />
Gelsenkirchen, stellte das kommunale Programm zum Energieeinsparen in der<br />
Stadtverwaltung vor. Durch ein Prämienmodell, ein spezielles Finanzinstrument und<br />
eine Vielzahl von Maßnahmen habe man von 2003 bis 2009 eine<br />
<br />
2/11 32
CO2-Minderung von rund 1.000<br />
Tonnen erreicht – das entspreche einer<br />
Waldfläche von rund 600 Fußballfeldern.<br />
Im gleichen Zeitraum seien dadurch<br />
insgesamt 298.445 Euro eingespart worden.<br />
Mit der Tagung wurde auch das Projekt<br />
„Klimaschutz in Kommunen – Strategische<br />
Umsetzung des nachhaltigen<br />
Energiemanagements zur CO2-Minderung“<br />
abgeschlossen, das die DBU mit<br />
118.000 Euro gefördert hatte. In dem<br />
dreijährigen Modellvorhaben wurde von<br />
der FHE zusammen mit dem Büro für<br />
zukunftsfähige Regionalentwicklung in<br />
Hattingen ein nachhaltiges Energiemanagement<br />
zur CO2-Vermeidung entwickelt.<br />
„Wir sind mit den Projektergebnissen<br />
aus den zwei Modellkommunen Eisenach<br />
und Rheinberg wirklich sehr zufrieden.<br />
Beide konnten in dem verhältnismäßig<br />
kurzen Zeitraum schon beachtliche<br />
Fortschritte erzielen“, freute sich<br />
Projektleiterin Prof. Dr. Heidi Sinning<br />
vom Institut für Stadtforschung, Planung<br />
und Kommunikation der FHE.<br />
Die Projektergebnisse zeigten, dass sich<br />
auch mit verhältnismäßig wenig Einsatz<br />
schon hohe Zielsetzungen erreichen und<br />
sich sogar Geld für die klammen Kassen<br />
der Städte und Gemeinden verdienen<br />
lasse, stellte Sinning fest.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Kommune Eisenach habe ihre<br />
Stromproduktion aus erneuerbaren Energien<br />
auf inzwischen 22,3 Prozent steigern<br />
können, erläuterte Brickwedde. Das<br />
seien rund 73.600 Megawattstunden im<br />
Jahr, die zu einer Ersparnis von circa<br />
46.000 Tonnen CO2 führten. Als<br />
Minderungsziel habe sich Eisenach sogar<br />
eine Steigerung auf 30 Prozent bis zum<br />
Jahr 2020 gesetzt. Im November habe<br />
die Kommune eine CO2-Bilanz vorgestellt,<br />
die insbesondere für das Bundesland<br />
Thüringen echten Vorbildcharakter<br />
habe. Zudem habe man in Eisenach eine<br />
Bürgersolaranlage auf dem Gelände des<br />
städtischen Bauhofs installiert. Die<br />
Gründung des Vereins Energiewende<br />
Thüringen e. V. zeige darüber hinaus,<br />
dass lokale Akteure aktiv in den Umgestaltungsprozess<br />
einbezogen werden konnten und der Prozess auf einer breiten<br />
Basis stehe.<br />
Auch die Kommune Rheinberg könne beachtliche Erfolge aufweisen, so der DBU-<br />
Generalsekretär weiter. Dort habe man eine eigene Marke für den Klimaschutz<br />
entwickelt: Das Beratungsangebot „Dr. Haus“ werde mit örtlichen Energieberatern<br />
und Handwerkern umgesetzt. Dieses Programm gehe in die gleiche Richtung wie die<br />
große DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“. Dieses bundesweite Informations-<br />
und Beratungsprogramm finde in Kooperation mit dem Handwerk statt.<br />
Herzstück sei ein kostenloser und unverbindlicher Energie-Check sowie die Beratung<br />
zu energetischen Sanierungsmöglichkeiten von Ein- und Zweifamilienhäusern.<br />
„Wir freuen uns, dass es auch Ihnen gelungen ist, durch Initialberatungen Hauseigentümer<br />
für CO2-mindernde Sanierungsmaßnahmen zu gewinnen“, lobte<br />
Brickwedde die Rheinberger Vertreter.<br />
Weitere Kooperationspartner der Veranstaltung waren der Deutsche Städte- und<br />
Gemeindebund, der Deutsche Städtetag, die Vereinigung für Stadt-, Regional- und<br />
Landesplanung sowie der Informationskreis für Raumplanung. Ein Handlungsleitfaden<br />
wird interessierten Personen und Institutionen kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt. Dieser ist online abrufbar unter www.fh-erfurt.de/isp. (PM) <br />
Bessere Technik verringert CO2-Ausstoß und schafft bessere<br />
Lernbedingungen<br />
Energieeffiziente Computertechnik in Schulen<br />
Das Bundesumweltministerium stellt im Förderschwerpunkt „<strong>IT</strong> goes green“<br />
knapp 37.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotvorhaben<br />
des Landkreises Steinfurt (Nordrhein-Westfalen) zur Verfügung.<br />
Durch die Optimierung eines EDV-Klassenraums in einer Wirtschaftsschule soll<br />
gezeigt werden, dass Computerräume in Schulen durch den Einsatz moderner<br />
Technik weniger Energie verbrauchen und ohne zusätzliche Kühlung auskommen<br />
können.<br />
Um den Energieverbrauch zu senken und durch Reduzierung der Wärmelasten die<br />
klimatischen Lernbedingungen in den Computerräumen zu verbessern, werden die<br />
vorhandenen Desktop-PC durch Thin Clients ersetzt. Darunter versteht man<br />
Arbeitsplätze oder Geräte, die lediglich mit einer Tastatur und einem Bildschirm und<br />
einer Verbindung zu einem zentralen Server ausgestattet sind, der dann die Rechenleistungen<br />
erbringt. Die herkömmlichen Flachbildschirme werden gegen verbrauchsärmere<br />
LED- und LCD-Bildschirme (Leuchtdioden und Flüssigkristall) ausgetauscht.<br />
Weiterhin werden alle in der Schule vorhandenen Server konsolidiert und<br />
virtualisiert und künftig von der nahe gelegenen Fachhochschule Münster betrieben.<br />
Für diesen Zweck wird eine Glasfaserverbindung zwischen der Wirtschaftsschule<br />
und der Fachhochschule verlegt.<br />
Um den Erfolg des Projektes zu dokumentieren, werden die Auswirkungen auf die<br />
Umwelt mit einem daneben gelegenen, nicht umgestalteten Raum verglichen. Es<br />
wird erwartet, dass sich die Raumluftqualität verbessert, der Stromverbrauch und die<br />
Kosten für Hardware und Installation gesenkt werden können. Über Fachveranstaltungen<br />
und einen Leitfaden sollen die gewonnenen Erfahrungen an andere<br />
Berufskollegs und Multiplikatoren im Kreis Steinfurt und im Land<br />
<br />
2/11 33
Nordrhein-Westfalen weitergegeben<br />
werden. Insgesamt werden durch<br />
das Vorhaben pro Jahr rund 44 Tonnen<br />
CO2 und. 15.200 Euro an Stromkosten<br />
eingespart.<br />
Weitere Informationen zum Förderprogramm<br />
und zum Vorhaben im<br />
Internet unter:<br />
www.bmu.de/foerderprogramme/<br />
investitionsfoerderung_im_inland/<br />
foerdervorhaben/doc/46861.php (PR)<br />
Die Stadt Cottbus und<br />
T-Systems bauen und<br />
betreiben neues<br />
kommunales<br />
Rechenzentrum<br />
Die Stadt Cottbus und T-Systems<br />
haben einen über zehn<br />
Jahre laufenden Kooperationsvertrag<br />
geschlossen. Die Telekom-Tochter<br />
wird den bestehenden Informationsund<br />
Telekommunikationsbereich der<br />
Stadt, der bisher sämtliche <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
für die Stadtverwaltung erbringt,<br />
sowie die Arbeitsplatzsysteme<br />
der Stadtverwaltung technisch erneuern<br />
und die Fachverfahren betreiben. Die<br />
Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung<br />
greifen für ihre tägliche Arbeit auf<br />
Rechenzentrumsleistungen zurück. Hier<br />
werden beispielsweise große Datenmengen<br />
wie etwa Einwohner- und KFZ-<br />
Daten verwaltet.<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>:<br />
• innovativ<br />
• qualitätsorientiert<br />
• wirtschaftlich<br />
• umweltgerecht<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Mit dem Kooperationsvertrag will die<br />
Stadt mittelfristig die ICT-Kosten verringern,<br />
indem sie künftig nur noch für die tatsächlich erbrachten Services bezahlt.<br />
Bisher hat die Stadt Cottbus die komplette <strong>IT</strong> inklusive der Rechen-zentrumsleistungen<br />
selbst erbracht. Die jetzige Maßnahme wird erforderlich, da die bestehende Technik<br />
zu erneuern war.<br />
Cottbus will sich auf die Kernaufgaben einer Kommune konzentrieren<br />
Holger Kelch, Bürgermeister der Stadt Cottbus, sagte anlässlich der Vertragsunterzeichnung,<br />
dass die Kommunen Sparpotenziale ausschöpfen müssten. Zwar sei die<br />
Qualität der bisherigen <strong>IT</strong>-Leistungen hoch gewesen, aber es gebe bisher kaum<br />
gemeinsame <strong>IT</strong>-Dienstleistungen für die Stadtverwaltung sowie die Eigenbetriebe<br />
der Stadt Cottbus. „Wir wollen Geld sparen, gleichzeitig die Qualität weiter erhöhen<br />
und uns als Kommune auf unsere Kernaufgaben konzentrieren.“ In der Wirtschaft<br />
sei es längst üblich, <strong>IT</strong>-Aufgaben an Spezialisten auszulagern, so der Bürgermeister.<br />
Cottbus-Rechenzentrum offen für andere Städte<br />
Das Rechenzentrum kann künftig interkommunal Dienstleistungen erbringen. Daher<br />
wird T-Systems die Technik so planen, dass weitere Kommunen oder öffentliche<br />
Betriebe ihre Rechenleistungen aus einem gemeinsamen Rechenzentrum beziehen<br />
könnten. „Wir werden das Rechenzentrum als Eigenbetrieb der Stadt Cottbus führen<br />
und es bei Interesse zum Zweckverband erweitern“, erklärt Bürgermeister Kelch.<br />
Der Standort bleibt zunächst in der <strong>Berlin</strong>er Straße in Rathausnähe. Nach Ausbau des<br />
Gewerbegebiets TIP soll dann der Umzug erfolgen.<br />
Für die Mitarbeiter der Stadt Cottbus im derzeitigen interkommunalen Rechenzentrum<br />
Brandenburg Süd-Ost ändert sich nichts an ihrem öffentlich-rechtlichen<br />
Beschäftigungsverhältnis. Sie bleiben Angestellte der Stadtverwaltung, die weiterhin<br />
der öffentliche Auftraggeber für <strong>IT</strong>-Leistungen sein wird. T-Systems betreibt das<br />
Rechenzentrum und wird nur die Services erbringen, die die Mitarbeiter der Stadt<br />
Cottbus nicht leisten können. Interessierte Mitarbeiter können aber auch zum<br />
Partner T-Systems wechseln.<br />
Für andere Kommunen eine Alternative<br />
“Dieses <strong>IT</strong>-Projekt ist für uns das bisher größte im kommunalen Bereich“, sagt<br />
Holger Hille, Leiter Vertrieb Länder und Kommunen bei T-Systems. „Bisher<br />
betreiben fast alle Kommunen in Deutschland ihre Rechenzentren selbst. Zukünftig<br />
wird es aber aufgrund von Fachkräftemangel zu personellen Engpässen kommen.<br />
Kommunen sind aber wie jedes Unternehmen auf zuverlässige <strong>IT</strong> angewiesen. Daher<br />
ist ein Kooperationsmodell, wie wir es mit der Stadt Cottbus entwickelt haben, auch<br />
für andere Kommunen eine Alternative zum reinen Eigenbetrieb ihrer Rechenzentren.“<br />
Zudem eröffne die neue Technik die Chance, die Verwaltungsmodernisierung<br />
zu stützen. So lässt sich etwa die bundeseinheitliche Behördenrufnummer 115<br />
schnell einführen oder die EU-Dienstleistungsrichtlinie einfach umsetzen. (PR) <br />
2/11 34
Sicherheit für 270.000 Leuchten:<br />
Betreute Server mit Spezialsoftware<br />
erleichtern die städtische<br />
Beleuchtungsverwaltung<br />
Beleuchtung in <strong>Berlin</strong><br />
München - <strong>Berlin</strong> leuchtet: Allein<br />
186.000 elektrische und<br />
44.000 gasbetriebene Lichtpunkte<br />
erhellen jede Nacht die Hauptstadt.<br />
Verwaltet und betrieben werden<br />
sie von der Alliander AG, die auch in<br />
Rüsselsheim, Cottbus und Hagen für<br />
das öffentliche Licht verantwortlich ist.<br />
Um den Überblick über diese Vielzahl<br />
an Laternen- und Leuchtmitteldaten zu<br />
behalten, nutzt der Dienstleister eine<br />
speziell für das Beleuchtungsmanagement<br />
entwickelte Software<br />
„luxData“. Die detailreiche Anwendung<br />
läuft auf externen Servern, die vom<br />
Hersteller des Programms, der sixData<br />
GmbH, bereitgestellt und betreut werden.<br />
Die Auslagerung garantiert nicht<br />
nur die ständige Wartung der Hard- und<br />
Software durch Fachleute, sondern sorgt<br />
auch für Verfügbarkeit und Sicherheit<br />
der Daten – ohne große Investitionen in<br />
eigene Hardware oder viel Personalaufwand<br />
für den Nutzer. Dieser kann sich<br />
stattdessen ganz auf Störungsmanagement<br />
und Instandhaltung der ihm<br />
anvertrauten Leuchten konzentrieren.<br />
Rund 1.000 verschiedene Leuchtentypen<br />
gibt es in <strong>Berlin</strong>. „Das hat zum einen<br />
historische Gründe“, erklärt Susanne<br />
Schwab, Sprecherin der Alliander AG.<br />
„Zum anderen ist es auf die Aufteilung<br />
<strong>Berlin</strong>s in einzelne, kommunal verwaltete<br />
Bezirke mit jeweils eigenen Beleuchtungsrichtlinien<br />
zurückzuführen.“ Hinzu<br />
kommen die Gaslaternen, keine andere<br />
Stadt der Welt hat heute noch derart<br />
viele gasbetriebene Leuchten. Für die<br />
Dienstleistungsgesellschaft, die sich auf<br />
den Betrieb städtischer Stromnetze,<br />
Beleuchtungssysteme und Lichtsignalanlagen<br />
spezialisiert hat, bedeuten bereits<br />
diese beiden Faktoren einen enormen<br />
Dokumentationsaufwand: Zu jedem<br />
Lichtpunkt müssen Informationen wie<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Kostenträger oder Leuchtstellenart und bauliche Daten vom Tragesystem bis zum<br />
Leuchtmittel jederzeit abrufbar sein. Auch alle Instandhaltungsmaßnahmen gilt es<br />
festzuhalten, um anstehende Wartungen rechtzeitig planen zu können, noch bevor<br />
eine Laterne ausfällt.<br />
Umfassende Software verwaltet alle Details der Beleuchtung<br />
Um dieser Informationsflut Herr zu werden, nutzte das Unternehmen lange MS<br />
Access-Anwendung zum Beleuchtungsmanagement. „Allerdings überstieg die Datenmenge<br />
irgendwann die Möglichkeiten des Programms. Wir mussten daher auf eine<br />
andere Lösung umsteigen, um den kontinuierlichen Betrieb gewährleisten zu<br />
können“, so Schwab. Als Alternative bot sich das eigens für kommunale Beleuchtung<br />
entwickelte Management-Informationssystem luxData an. Das Programm der sixData<br />
GmbH erfasst über frei konfigurierbare Masken alle vom Nutzer gewünschten<br />
Daten strukturiert und einheitlich. Über intelligente Schnittstellen können zudem<br />
auch Fremdsysteme wie SAP, GIS, Telemanagement und ähnliche angebunden<br />
werden.<br />
Foto: Alliander AG - Seit dem Jahr 2000 kümmert sich Alliander um die öffentliche<br />
Beleuchtung in <strong>Berlin</strong>.<br />
Die eingetragenen Informationen lassen sich zudem direkt auswerten, etwa um<br />
veraltete Stromfresser oder Störungsschwerpunkte zu entdecken oder um anhand<br />
der regulären Lebensdauer bestimmter Leuchtmitteltypen Wechselintervalle zu<br />
berechnen. Für Alliander war darüber hinaus die zentralisierte Datenverwaltung von<br />
Vorteil: „Die Software bietet eine Plattform für unsere Auftraggeber und Auftragnehmer<br />
gleichermaßen“, erläutet die Unternehmenssprecherin. „Dadurch kann eine<br />
gemeinsame Sicht auf die Prozesse von Instandhaltung und Wartung gefunden<br />
werden, was den Abstimmungsaufwand unter den Beteiligten verringert.“<br />
Im Sinne ihres hohen Qualitäts- und Sicherheitsanspruchs lagerte Alliander auch den<br />
technischen Betrieb der Anwendung über eine Application Service Providing (ASP)-<br />
Vereinbarung an sixData aus. Dadurch befindet sich das Programm nicht im <strong>IT</strong>-<br />
System des Nutzers selbst, sondern läuft auf Servern in einem geschützten <br />
2/11 35
Rechenzentrum, die von dem<br />
Software-Entwickler bereitgestellt und<br />
betreut werden. Für Alliander brachte<br />
die Auslagerung der Software aber nicht<br />
nur eine erhöhte Ausfall- und Datensicherheit.<br />
Durch die Bereitstellung und<br />
den Support der Anwendung durch<br />
sixData konnten zudem der personellen<br />
Aufwand und die Investitionen in Lizenzen<br />
und <strong>IT</strong>-Infrastruktur reduziert<br />
werden, wie Schwab erklärt: „Damit<br />
können wir uns auf unsere Kernaktivitäten,<br />
das Management der öffentlichen<br />
Beleuchtung und der Lichtsignalanlagen,<br />
konzentrieren.“ Weitere Informationen<br />
im Internet: www.alliander.de,<br />
www.sixdata.de (PM).<br />
<br />
Write secure code,<br />
don’t write security<br />
code<br />
(Fußnote: Dank an Mrudul Uchil für<br />
den Titel)<br />
<strong>Berlin</strong> - Dass Webservices ein vielversprechender<br />
Ansatz sind, die<br />
Kommunikation in verteilten<br />
Umgebungen stärker zu standardisieren<br />
und damit auch zu der von allen Seiten<br />
geforderten Kosteneffizienz beizutragen,<br />
wurde in den letzten Jahren mehrfach<br />
– auch in den Publikation der Splitter-Reihe<br />
– erwähnt. Auch das Thema<br />
‘Sicherheit’ wird in diesem Kontext<br />
immer betont. Während sich jedoch<br />
Webservices und serviceorientierte Architekturen<br />
zumindest vom Grundsatz<br />
her durchgesetzt haben, kann dies von<br />
der Nutzung der verfügbaren Sicherheitsmechanismen<br />
(hier sind insbesondere<br />
die WS-Standard, WS-Trust, WS-<br />
Security, WS-Federation gemeint) nicht<br />
behauptet werden.<br />
Hierfür können mehrere Gründe angeführt<br />
werden<br />
• große Anzahl (teilweise konkurrierender)<br />
Standards und Spezifikationen<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
• hohe Komplexität; selbst im – aus Sicherheitssicht – unbequemen Umfeld<br />
verteilter Umgebungen genießt Webservice Security einen ganz besonderen<br />
Ruf<br />
Wir möchten in diesem Artikel zeigen, dass – trotz der genannten hohen Komplexität<br />
– mit Hilfe moderner Applikationsserver die technische Bereitstellung von Webservice-Sicherheit<br />
fast so einfach ist, wie die Konfiguration von SSL. Die in diesem<br />
Themenumfeld gängigen Begriffe (WS-Trust, SAML etc.) werden (unten) kurz<br />
erläutert.<br />
Nutzungsszenrio<br />
Ein typisches Nutzungsszenario sieht folgendermaßen aus: der Endanwender (Fred<br />
Fredsen) greift auf eine Webseite (JSP) zu, die selbst als Client eines WS-Providers<br />
fungiert.<br />
Der WS-Provider hat lediglich den WS-Client als direkten Kommunikationspartner.<br />
In vielen praktischen Fällen muss der WS-Provider allerdings wissen, um welchen<br />
Endanwender es sich handelt. So zum Beispiel, wenn es sich bei Fred Fredsen um<br />
einen Bauingenieur handelt, der über die Webseite (JSP) seiner Berufsvereinigung<br />
kostenpflichtige Grundbucheinträge abfragt (dieser Fall ist konstruiert, aber realistische<br />
Fälle sind sehr ähnlich). Da die Berufsvereinigung lediglich ein Portal zur<br />
Nutzung der Grundbuchdienste anbietet, muss das zuständige Amtsgericht (Grundbuchamt)<br />
wissen, wer der Endanwender ist (und wie die Rechnungsanschrift lautet).<br />
Hierbei muss sichergestellt werden, dass die Rechnungsanschrift bzw. der Rechnungsempfänger<br />
tatsächlich derjenige ist, der die Anfrage stellt (oder zumindest in dessen<br />
Auftrag handelt).<br />
Um die Dienste entsprechend des zwischen Dienstanbieter und Dienstnutzer<br />
bestehenden Vertrauensverhältnisses abzusichern, wurden in den vergangenen<br />
Jahren eine Reihe von Standards entwickelt.<br />
• WS-Security, WS-Trust, WS-Federation<br />
• SAML 1/2<br />
Diese Standards finden sich in Webservices Implementierungen wie zum Beispiel<br />
Apache Axis2, CXF oder Metro/WS<strong>IT</strong> wieder. Möchte man seinen Webservice<br />
absichern, so müssen die entsprechenden Bibliotheken dieser Stacks benutzt werden.<br />
Implementierungsbeispiele finden sich in den entsprechenden Tutorials (z.B. im<br />
Glassfish/Metro Guide auf metro.java.net). Hierzu ist – unabhängig davon, für<br />
welchen Stack man sich entscheidet – eine Konfiguration der Sicherungseinstellungen<br />
in einer (XML-) Datei erforderlich. Dies erfolgt (über die IDE oder<br />
manuell) durch den Programmierer mit anschliessendem Deployment.<br />
Wir befinden uns hier also an einer Stelle, an der die Sicherheitsmechanismen zwar<br />
prinzipiell vorhanden sind, ihre Nutzung hingegen jedoch etwas unhandlich dem<br />
Programmierer überlassen ist. Wünschenswert wäre eine von der Entwicklung und<br />
dem Deployment des Webservices entkoppelte Konfiguration der Mechanismen, die<br />
von einem Administrator auch ohne Programmierkenntnis einfach durchgeführt<br />
werden kann.<br />
<br />
2/11 36
Deklarative Sicherheit<br />
Um die gewünschte Entkopplung von<br />
Anwendung und ihrer Sicherheitskonfiguration<br />
zu erreichen, lohnt sich<br />
ein Blick auf klassische Webserver: auch<br />
hier aktiviert/deaktiviert ein Administrator<br />
die SSL/TLS Verschlüsselung und<br />
überlässt dies nicht dem Webdesigner<br />
(siehe Grafik 2 und 3).<br />
Das Selektieren von Enable SSL/TLS<br />
führt (vereinfacht ausgedrückt) dazu,<br />
dass die versendeten HTTP Datenpakete<br />
in ein SSL/TLS Datenpaket gepackt<br />
werden. Das Ziel ist, für Webservice-<br />
Sicherheit eine ähnlich einfache<br />
Konfigurationsmöglichkeit anzubieten.<br />
Der Administrator wählt “Enable WS-<br />
Security” und der Applikationsserver<br />
fügt der SOAP Nachricht automatisch<br />
die gewünschten WS-Security Information<br />
(grau hinterlegt) hinzu (siehe Grafik<br />
4 und 5).<br />
Um SSL in einer Website einzurichten,<br />
gibt es genau zwei Möglichkeiten (ich<br />
erwähne dies bloss, weil sich bei Webservices<br />
ein ähnliches Bild ergibt).<br />
1. SSL Terminierung des (HTTP)<br />
Requests am Webserver (ggf.<br />
unter Zuhilfenahme einer<br />
Kryptocard)<br />
2. SSL Terminierung des (HTTP)<br />
Requests an einer externen Komponente<br />
(typischerweise an einem<br />
Hardware Load-Balancer)<br />
Bei WS-Sicherheit ist es analog.<br />
1. Hinzufügen des WS-Security<br />
Anteils im SOAP Header durch<br />
den Applikationsserver<br />
2. Hinzufügen des WS-Security<br />
Anteiles durch ein XML<br />
Gateway.<br />
Die Herausforderungen, die man im Fall<br />
einer externen Komponente hat, sind<br />
sehr ähnlich. Wenn es eine SSL Client<br />
Authentisierung gibt, muss der Load-<br />
Balancer diese vornehmen und die Identität<br />
an den Webserver weiterreichen.<br />
Ebenso muss das XML Gateway <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
SOAP (Simple Object Access Protocol). Vereinfacht ausgedrückt: SOAP ist<br />
das Dokumentformat, welches zum Versenden von XML-basierten Webservice-Nachrichten<br />
verwendet wird (z.B. mittels HTTP). Eine einfache Beispielnachricht,<br />
welche (mittels HTTP) an den Webservice übertragen wird:<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Diskussion<br />
Erweiterungen für moderne Applikationsserver<br />
erlauben eine einfache Konfiguration<br />
der WS-Security für Web-Services.<br />
Fairerweise muss man zugestehen,<br />
dass die Gesamtkonfiguration zwar<br />
etwas aufwendiger ist, als die SSL Konfiguration<br />
von HTTP Servern. Dies liegt<br />
zum großen Teil an der höheren Komplexität<br />
von WebServices gegenüber reinem<br />
HTTP.<br />
Grafik 2 und 3<br />
Grafik 4 und 5<br />
nach Entfernen des WS-Security Anteils des dort übermittelten Nutzer (z.B.<br />
Fred Fredsen) einschließlich seiner Attribute (z.B. Rechnungsanschrift) an den WS-<br />
Provider weiterreichen (z.B. durch Anreicherung des SOAP Bodies, Hinzufügen von<br />
HTTP Header Information).<br />
Das Hinzufügen/Prüfen des WS-Security Anteils im Applikationsserver kann über<br />
verschiedene Wege erfolgen (JAX-WS Handler, JSR 196 Agenten etc.). Für die in<br />
diesem Artikel interessante Entkopplung von Sicherheitskonfiguration und eigentlicher<br />
Applikation ist jedoch eher relevant, wie sich das Ganze für den Administrator<br />
darstellt. Dies ist in der folgenden Abbildung illustriert. Der Administrator wählt<br />
über die Administrationskonsole (siehe Screenshot auf der nächsten Seite) den<br />
Webservice aus und weist diesem WS-Security Richtlinien zu (hier: oracle/<br />
wss_username_token_service_policy).<br />
Produkte anderer Hersteller arbeiten ähnlich. Das Hinzufügen der Policy bewirkt<br />
eine Änderung der WSDL des WebServices (hier: simpleadd). Nach Hinzufügen der<br />
Policy werden entsprechende WS-Policy Elemente der WSDL automatisch hinzugefügt,<br />
ohne dass der Service neu deployed oder gar durch den Programmierer<br />
modifiziert werden muss.<br />
Falls für den eingesetzten Applikationsserver<br />
keine geeignete Erweiterung vorhanden<br />
ist, so kann ein externes XML<br />
Gateway verwendet werden. Diese Variante<br />
ermöglicht eine lose Kopplung<br />
mit der Applikation (‘lose’ meint hier:<br />
die Komponenten haben kaum Abhängigkeiten<br />
untereinander und können<br />
beispielsweise unabhängig voneinander<br />
aktualisiert/gepatcht werden). Dies hat<br />
in vielen Fällen Vorteile, kann aber auch<br />
zu neuen Herausforderungen führen.<br />
Z.B. wie erfährt der Webservice, dass<br />
das SAML-Token auf “Fred” ausgestellt<br />
ist, wenn es vom XML Gateway entfernt<br />
wird? Hierzu werden dann Mechanismen<br />
wie HTTP-Header benutzt, die aber<br />
wieder auf eine spezifische Kopplung<br />
der beteiligten Komponenten bauen.<br />
Unabhängig davon, ob WS-Security<br />
durch den Applikationsserver oder ein<br />
externes Gateway bereitgestellt wird,<br />
müssen Vertrauensbeziehungen definiert<br />
und implementiert werden; das<br />
SAML Token, welches in Richtung des<br />
Webservice geschickt wird, muss<br />
schliesslich auf seine Gültigkeit geprüft<br />
werden. Dies geschieht (wie bei SSL/<br />
TLS) mit Hilfe klassischer digitaler Signaturen<br />
bzw. Zertifikaten. Die Tatsache,<br />
dass bei einem als nicht gültig erkannten<br />
Zertifikat – im Gegensatz zum<br />
Browser-basierten Surfen – kein “Accept<br />
for this session” möglich ist, bedeutet,<br />
dass der Implementierung der Vertrauensbeziehung<br />
alle Parteien die richtigen Zertifikate<br />
installieren müssen, damit die Sicherheit<br />
der Webservice Kommunikation<br />
gewährleistet ist. Dies erfordert angesichts<br />
der vielen ungültigen Zertifikate u.a. auch<br />
mehr organisatorische Sorgfalt. <br />
2/11 38
Administrationskonsole<br />
Fazit<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
WebServices können deklarativ, d.h. ohne das Hinzuprogrammieren von Sicherheitscode,<br />
abgesichert werden. Die hierfür erforderlichen Werkzeuge aus dem Identity–<br />
und Accessmanagement bzw. der SOA Welt ermöglichen eine vertrauenswürdige,<br />
föderierte Nutzung von WebServices wie sie zum Beispiel im Rahmen der SAFE<br />
(Secure Access to Federated E-Government/E-Justice) Spezifikation vorgesehen<br />
ist.<br />
DR. STEFFO WEBER<br />
Architekt Identity Management<br />
Oracle Deutschland B.V. & Co. KG<br />
Steuerungsaufgaben gewinnen gegenüber reiner Bereitstellung von<br />
Services enorm an Bedeutung<br />
Detecon-/B<strong>IT</strong>KOM-Studie zur<br />
<strong>IT</strong>-Organisation in 2015<br />
Bonn/Eschborn - Künftige <strong>IT</strong>-Organisationen werden noch stärker als bisher<br />
die Geschäftsstrategien von Unternehmen unterstützen, wobei die Steuerung<br />
von Services gegenüber deren Erbringung deutlich an Bedeutung gewinnt.<br />
Darüber hinaus spaltet sich das Aufgabenspektrum heutiger Chief Information<br />
Officers (CIO) in die Rollen von Chief Process Officers (CPO) und Chief Technical<br />
Officers (CTO) auf. Zu diesen Ergebnissen kommt eine von der ICT-Managementberatung<br />
Detecon in Kooperation mit dem B<strong>IT</strong>KOM unter 1000 Führungskräften<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführte Studie.<br />
Wesentlich für den Erfolg einer <strong>IT</strong>-Organisation wird demnach eine stärkere<br />
Trennung zwischen dem Organisationsbereich „<strong>IT</strong> Demand“, der die Anforderungen<br />
des Business für die <strong>IT</strong> übersetzt, und dem Bereich „<strong>IT</strong> Supply“, der <strong>IT</strong>-<br />
Lösungen erzeugt und bereitstellt, sein. Laut Studie haben von den Unternehmen mit<br />
Demand-Supply-Trennung 84 Prozent ihre Kundenorientierung verbessert und 82<br />
Prozent ihre <strong>IT</strong>-Kosten gesenkt sowie die Qualität erhöht. In den Vergleichsgruppen<br />
ohne Trennung sind es lediglich 40 bzw. 33 Prozent.<br />
<br />
„Dieses neue organisatorische Konzept<br />
erfordert jedoch gerade an der Demand-<br />
Supply-Schnittstelle neue Strukturen für<br />
Verantwortungsbereiche sowie neue<br />
Rollen und Tätigkeiten“, betont Bernd<br />
Wolter, Managing Consultant bei<br />
Detecon. So wird beispielsweise ein Split<br />
der Rolle des CIO in die Rollen des<br />
CPO, der den Fokus auf ganzheitliches<br />
Management von Business- und <strong>IT</strong>-Prozessen<br />
legt, und des CTO, der die Entwicklungs-<br />
und Betriebsleistungen der<br />
<strong>IT</strong> steuert und koordiniert, erforderlich.<br />
Zusätzlich entstehende Rollen seien etwa<br />
der „Demand Manager“, der „Business<br />
Process Manager, „Governance Manager“<br />
oder „Supply Manager“.<br />
Governance benötigt Business<br />
Excellence und EAM<br />
Neben den etablierten <strong>IT</strong>-Governance-<br />
Prozessen benötigen zukunftsweisende<br />
<strong>IT</strong>-Strategien laut Studie mehr „Business<br />
Excellence“: Dieser Bereich soll<br />
die strategischen und auch operativen<br />
Steuerungstätigkeiten explizit an den<br />
Entwicklungen in den jeweiligen neuen<br />
Geschäftsmodellen ausrichten. Zudem<br />
wird Enterprise Architecture Management<br />
(EAM) als übergreifende Einheit<br />
zur Umsetzung einer abgestimmten Ziellandschaft<br />
ein wichtiges Governance-<br />
Instrument sein. „Die Bedeutung von<br />
EAM steigt mit der Konvergenz von<br />
Business- und <strong>IT</strong>-Prozess-Verantwortung“,<br />
so Bernd Wolter. „Dies ist umso<br />
mehr erforderlich, weil noch große Defizite<br />
bei der internen Zusammenarbeit<br />
in der <strong>IT</strong> bestehen.“ Gegenwärtig schreiben<br />
nur 42 Prozent der Studienteilnehmer<br />
ihrer <strong>IT</strong>-Governance einen<br />
hohen Reifegrad zu.<br />
Für global agierende <strong>IT</strong>-Organisationen<br />
bedeutet die Einführung eines Demand-<br />
Supply-Managements eine Stärkung von<br />
Corporate-<strong>IT</strong>-Funktionen und den Abbau<br />
dezentraler <strong>IT</strong>-Verantwortung in<br />
den Regionen. Dazu seien flache Strukturen<br />
in der Aufbauorganisation erforderlich,<br />
um die Steuerungs- und<br />
Koordinationsaufgaben effizient wahrnehmen<br />
zu können. 86 Prozent aller<br />
Unternehmen, die eine Konzentration <br />
2/11 39
von Steuerungseinheiten sowie eine<br />
einheitliche Prozessverantwortung für<br />
Business- und <strong>IT</strong>-Prozesse eingeführt<br />
hatten, bestätigen, hiermit eine Qualitätszunahme<br />
ihrer Prozesse und Services<br />
erreicht zu haben.<br />
Das Detecon Executive Briefing „<strong>IT</strong>-<br />
Organisation 2015 - Fit für die Zukunft“<br />
sowie ausgewählte zugehörige Studienergebnisse<br />
stehen zum Download unter<br />
www.detecon.com/itorga2015 zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.detecon.com info@detecon.com<br />
(OTS)<br />
<br />
Potenziale für Green <strong>IT</strong><br />
noch längst nicht<br />
ausgeschöpft<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
lotprojekte in diesem Bereich sollten finanziell gefördert werden. Positive Erfahrungen<br />
gibt es bereits in London und Stockholm, wo die Umwelt entlastet und die<br />
Lebensqualität für die Menschen erhöht wurde.<br />
Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Treibhausgasemissionen um 40<br />
Prozent bis 2020 gegenüber 1990 zu verringern, regt die Green <strong>IT</strong> Allianz die stärkere<br />
Unterstützung von internationalen Projekten zur Festlegung von CO2-Berichtsstandards<br />
an. Unternehmen sollten bei der Einführung eines <strong>IT</strong>K-gestützten Energiemanagement-Systems<br />
steuerliche Anreize erhalten. Der öffentliche Sektor müsse<br />
hier eine Vorbildfunktion übernehmen.<br />
Auch bei der <strong>IT</strong>K-Ausstattung lassen sich große Einsparpotenziale heben. So<br />
verbrauchen die rund 26,5 Millionen Arbeitsplatzcomputer, die in Firmen, Behörden<br />
und Bildungseinrichtungen in Deutschland im Einsatz sind, nach Angaben des<br />
Bundeswirtschaftsministeriums jährlich 4 Terawattstunden (TWh) Strom - mehr als<br />
ein großes Kohlekraftwerk im Jahr produzieren kann. Bis 2020 wird die Zahl der<br />
Rechner auf 37 Millionen Geräte steigen. Durch den Einsatz energieeffizienter<br />
Geräte sind hier erhebliche Energie- und Materialeinsparungen möglich. Lediglich<br />
jeder zweite Arbeitsplatzrechner gilt derzeit als energie- und materialeffizient. Dieser<br />
Anteil sollte nach Vorstellungen der Green <strong>IT</strong> Allianz bis 2020 auf 85 Prozent erhöht<br />
werden. Gleichzeitig sollte der durchschnittlich Stromverbrauch von Arbeitsplatzcomputern<br />
in Deutschland von heute 150 kWh auf 60 kWh im Jahr 2020 verringert<br />
werden.<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Potenziale zur Entlastung<br />
der Umwelt durch den Ein<br />
satz von <strong>IT</strong> und Telekommunikation<br />
sind noch längst nicht ausgeschöpft.<br />
Um das zu ändern, hat die<br />
Green <strong>IT</strong> Allianz, eine Initiative im Rahmen<br />
des <strong>IT</strong>-Gipfels, eine Reihe von<br />
Handlungsempfehlungen erarbeitet.<br />
„Green <strong>IT</strong> kann der Schlüssel zur Erreichung<br />
der Klimaschutzziele sein“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Hauptge-schäftsführer Dr.<br />
Bernhard Rohleder.<br />
Besonderer Handlungsbedarf besteht<br />
beispielsweise im Energiebereich. Der<br />
verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien<br />
führt in den Stromnetzen zu erheblichen<br />
Schwankungen. Abhilfe kann eine<br />
intelligente Steuerung der Netze (Smart<br />
Grids) schaffen. Dazu schlägt die Green<br />
<strong>IT</strong> Allianz unter anderem eine stärkere<br />
Forschungsförderung vor. Zudem sollte<br />
Deutschland intensiver an internationalen<br />
Aktivitäten mitwirken.<br />
Im Verkehrsbereich befürwortet die<br />
Green <strong>IT</strong> Allianz eine City-Maut. Kommunen<br />
sollten künftig die Möglichkeit<br />
erhalten, eigenständig über deren Einführung<br />
zu entscheiden. Derzeit liegt<br />
die Gesetzgebung bei den Ländern. Pi-<br />
Foto: AA+W - Fotolia.de<br />
Hintergrund: Die Green <strong>IT</strong> Allianz wurde im Rahmen des 3. Nationalen <strong>IT</strong>-Gipfels<br />
eingerichtet. Ihre wichtigsten Ziele sind die Weiterentwicklung der politischen und<br />
wirtschaftlichen Agenda für Green <strong>IT</strong>, der Ausbau der Vorreiterrolle der <strong>IT</strong>K-<br />
Branche bei Green Technologies, die Verbesserung der Export-Chancen deutscher<br />
Technologieanbieter sowie die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Anbietern,<br />
Anwendern, Politik und Wissenschaft. Gemeinsam will man die besten<br />
Technologien mit dem geringsten CO2-Ausstoß identifizieren und deren Entwicklung<br />
und Einführung beschleunigen.<br />
Die Green <strong>IT</strong> Allianz wird unterstützt von einigen Forschungseinrichtungen, dem<br />
CIOcolloquium als Vereinigung der wichtigsten <strong>IT</strong>K-Anwender und unter anderem<br />
folgenden Unternehmen und Organisationen: Allianz, BSH Bosch und Siemens<br />
Hausgeräte, Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Deutsche Telekom,<br />
Fujitsu Technology Solutions, Germany Trade and Invest, Hitachi Data Systems,<br />
Hewlett-Packard, IBM, IDS Scheer, Infineon, Intel, Microsoft, Nokia Siemens<br />
Networks, Oracle, Ricoh, SAP, Software AG. (PB)<br />
<br />
2/11 40
Cloud Computing ist<br />
zentraler Innovationsmotor<br />
für Deutschland<br />
Unterschleißheim - Cloud<br />
Computing ist bei deutschen<br />
Unternehmen weiter auf dem<br />
Vormarsch. Dies geht aus einem im<br />
April <strong>2011</strong> veröffenbtlichten White Paper<br />
hervor, das IDC im Auftrag von<br />
Microsoft Deutschland erarbeitet hat.<br />
Mehr als ein Viertel der deutschen Unternehmen<br />
nutzen demnach bereits<br />
Cloud Services (13 Prozent) oder führen<br />
diese aktuell ein (14 Prozent). 33<br />
Prozent planen zudem ganz konkret, in<br />
den nächsten zwei Jahren Cloud Services<br />
zu nutzen.<br />
„Die Cloud kann zum entscheidenden<br />
Innovationsmotor des Wirtschaftsstandorts<br />
Deutschland werden. Zugleich<br />
muss die <strong>IT</strong>-Industrie aber auch die<br />
kritischen Aspekte herausstellen”, so<br />
Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Microsoft Deutschland.<br />
„Denn <strong>IT</strong>-Unternehmen tragen<br />
eine besondere Verantwortung.” Im<br />
Rahmen seiner Corporate Technical<br />
Responsibility (CTR) stößt Microsoft<br />
daher eine Debatte mit zentralen Akteuren<br />
aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />
über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Potenziale von Cloud<br />
Computing an, die die Verantwortung<br />
der gesamten Industrie und Politik miteinbezieht.<br />
Das aktuelle IDC White Paper macht<br />
dabei einmal mehr deutlich, dass der<br />
Einsatz von Cloud Services derzeit eines<br />
der zentralen Themen in deutschen<br />
Unternehmen ist. Während sich 2009<br />
lediglich jeder fünfte Unternehmensentscheider<br />
mit dem Thema Cloud<br />
Computing beschäftigt hat, sind es nun<br />
bereits knapp 80 Prozent.<br />
Mittelständler ziehen nach und investieren<br />
Nur fünf Prozent der Befragten halten<br />
Cloud Computing noch immer für ein<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
unbedeutendes Schlagwort der <strong>IT</strong>-Industrie. „Der positive Trend des vergangenen<br />
Jahres setzt sich auch <strong>2011</strong> fort: Deutsche Unternehmen sind weiter auf dem Weg in<br />
die Cloud. Trumpf der neuen Technik ist die hohe Flexibilität”, sagt Lynn Thorenz,<br />
Director Research und Consulting bei IDC Central Europe. Auch über die künftige<br />
Bedeutung der Cloud sind sich die meisten Befragten einig: 69 Prozent von ihnen<br />
gehen davon aus, dass sich Cloud Computing in den nächsten zwei bis fünf Jahren<br />
etablieren wird. „Sowohl KMUs als auch Global Player zieht es in die Cloud.<br />
Besonders der deutsche Mittelstand holt jetzt auf und investiert in die neue Technologie”,<br />
so Thorenz weiter. Als zentrale Vorteile der Cloud Services sehen die<br />
befragten mittelständischen Unternehmen vor allem die einfache Möglichkeit zur<br />
Nutzung neuester Technologien und Funktionen, die wegfallende Notwendigkeit<br />
zur Anschaffung zusätzlicher <strong>IT</strong>-Infrastrukturen sowie die höhere Sicherheit als<br />
beim Eigenbetrieb.<br />
In der Cloud: hier als Beispiel Google<br />
Email, Kalender, Collaboration & Co. gefragt<br />
Bislang sind E-Mail und Kalender die meistgenutzten Einsatzbereiche von Cloud<br />
Computing in deutschen Unternehmen. Es folgen dem IDC White Paper zufolge<br />
Collaboration - z. B. das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten - sowie das Systemund<br />
Netzwerk-Management. Als zentrale Herausforderungen bei der Nutzung von<br />
Cloud Services werden Sicherheitsbedenken, die Abhängigkeit vom Cloud Provider<br />
sowie die Unkenntnis des Datenstandorts genannt. Besonders interessant: das<br />
Thema Sicherheit wird von den Befragten als Antriebs- und Hemmfaktor in einem<br />
bewertet. „Für Anbieter wie Microsoft gehört die Gewährleistung der Sicherheit von<br />
Cloud Services mit zu den Kernaufgaben. Speziell der Mittelstand kann damit in<br />
Fragen der Sicherheit auch von den Stärken der Cloud profitieren”, so Thorenz.<br />
„Die Debatte um die Verantwortung von <strong>IT</strong>-Unternehmen, die Microsoft in<br />
Deutschland anstößt, die deutlich über Datenschutz und Datensicherheit hinausgeht,<br />
weist den Weg in die richtige Richtung.” Als ersten Impuls für die Diskussion<br />
über die Potenziale von Cloud Computing stellte Ralph Haupter auf der diesjährigen<br />
CeB<strong>IT</strong> zwölf Thesen vor, die die Chancen und Verantwortung der neuen Technologie<br />
für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aufzeigen, und sprach sich für <br />
2/11 41
eine besondere Verantwortung der<br />
<strong>IT</strong>-Branche aus, die er als Corporate<br />
Technical Responsibility (CTR) bezeichnete.<br />
Hintergrund des White Papers<br />
Für das White Paper hat IDC 157 Business-<br />
und <strong>IT</strong>-Entscheider aus deutschen<br />
Unternehmen unterschiedlicher Branchen<br />
telefonisch befragt. Die Telefoninterviews<br />
fanden im November und<br />
Dezember 2010 statt. An der Befragung<br />
nahmen ausschließlich Unternehmen mit<br />
mehr als 250 Mitarbeitern bzw. PC-<br />
Arbeitsplätzen teil. 40 Prozent der befragten<br />
Firmen beschäftigten weniger<br />
als 1.000 und 60 Prozent mehr als 1.000<br />
Mitarbeiter. (PR)<br />
<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Kulturstaatssekretär Schmitz sagte: „Zuweilen wird in Frage gestellt, dass Computerspiele<br />
oder Games zur Kultur zu rechnen sind – eine überholte Debatte! Millionen<br />
Menschen – vieler Altersstufen – spielen täglich am Computer, im Internet, auf dem<br />
Handy oder auf Spielkonsolen. Die Faszination des Mediums ist nicht nur ungebrochen,<br />
sie wächst. Dabei hat das vergleichsweise junge Medium schon seine eigenen<br />
Klassiker hervorgebracht. Games vereinen Film, Design, Musik sowie Bildende und<br />
Darstellende Kunst und schaffen etwas Neues, das Menschen anspricht und bewegt,<br />
zur Reaktion auffordert und ohne sie nicht sein kann.<br />
Mit der ständigen Ausstellung „Evolution eines Mediums“ erhalten die Computerspiele<br />
als Kunstform und Kulturprodukt ihren festen Ort in <strong>Berlin</strong>. Das<br />
Computerspielemuseum hat sich bereits um die Erforschung der Games als Kulturgut<br />
verdient gemacht und wird dies auch weiterhin tun, gemeinsam mit anderen<br />
Akteuren aus Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Dabei werden problematische<br />
Aspekte, von der Spielsucht bis zur Gewalt in manchen Spielen, nicht ausgespart.<br />
Einmal mehr hilft uns das gemeinsame Europa, ein regionales kulturelles Potential<br />
für die Stadt zu entwickeln“.<br />
<strong>Berlin</strong> hat ein<br />
Computerspielemuseum<br />
<strong>Berlin</strong> - Seit dem 21. Januar <strong>2011</strong><br />
hat im ehemaligen „Café War<br />
schau“ in der Karl-Marx-Allee<br />
93 <strong>Berlin</strong>s erstes Computerspielemuseum<br />
seine Pforten für das Publikum<br />
geöffnet. Nur wenige Schritte vom U-<br />
Bahnhof Weberwiese entfernt ist die<br />
neue Dauerausstellung „Computerspiele<br />
- Evolution eines Mediums“ zu erleben.<br />
Mehr als 500 qm Ausstellungsfläche<br />
laden alle <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er<br />
und auch alle Besucherinnen und<br />
Besucher der Stadt zu interaktivem Erleben<br />
ein.<br />
Damit erhält <strong>Berlin</strong> einen neuen kulturellen<br />
und touristischen Anziehungspunkt!<br />
Ermöglicht wurde dieser Erfolg<br />
auch durch Mittel aus dem Kulturinvestitionsprogramm<br />
(KIP) des Senats,<br />
das sich aus Mitteln des Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE) speist. Mit 220.000 Euro fördert<br />
die Kulturverwaltung diese bundesweit<br />
einzigartige ständige Ausstellung<br />
über Geschichte und Zukunft der<br />
Computerspiele. Einen Betrag in gleicher<br />
Höhe steuert die Stiftung Deutsche<br />
Klassenlotterie <strong>Berlin</strong> bei.<br />
Foto: Wikimedia Commons - Packman<br />
In der <strong>Berlin</strong>er Museumslandschaft ist das Computerspielemuseum keine Unbekannte.<br />
Schon seit den 80er Jahren hat der Förderverein für Jugend und Sozialarbeit<br />
e.V. die europaweit wohl größte Sammlung spielebezogener Hard- und Software<br />
zusammengetragen. Seit 1997 wurde sie vielerorts in Deutschland erfolgreich in<br />
Sonderausstellungen präsentiert. Nun findet sie ihren ständigen Präsentationsort in<br />
der Mitte <strong>Berlin</strong>s. Die Bedeutung der Sammlung wurde 2009 auch durch das KEEP-<br />
Projekt (www.keep-project.eu) unterstrichen, das aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />
gefördert wird. Unter Mitwirkung der Deutschen und der Französischen<br />
Nationalbibliothek soll der Erhalt und die Nutzbarkeit von älterer Computerspielesoftware<br />
über den technischen Wandel hinweg erforscht werden.<br />
Das neue Computerspielemuseum fügt sich ein in das Gamescluster <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />
das aus mehr als 130 Betrieben, Verbänden und Ausbildungsinstitutionen<br />
besteht. Das neue Museum wird – analog zum bauhaus Archiv im Designbereich –<br />
neben seinen museumstypischen Aufgaben auch der Rück- und Vorausschau, <br />
2/11 42
der Analyse, der Bezugnahme und<br />
Standortbestimmung dienen. Die wirtschaftliche<br />
Bedeutung der Branche geht<br />
dabei über die direkten Umsätze der<br />
Entwickler und Publisher hinaus: Games<br />
sind auch Triebkraft der technischen<br />
Entwicklung und werden etwa dem<br />
Thema 3D weiteren Schwung verleihen.<br />
<strong>Berlin</strong> misst der Gamesbranche wirtschaftliche<br />
und kulturelle Bedeutung zu.<br />
Auch die Nähe zum eLearning ist fließend.<br />
Nicht zuletzt der 2009 von der<br />
Wirtschaftsverwaltung durchgeführte<br />
Wettbewerb „Serious Games – Spielerisch<br />
zum Ziel“ hat dies eindrucksvoll<br />
unterstrichen.<br />
Das Museum hat täglich (außer Dienstag)<br />
von 10:00 – 20:00 Uhr geöffnet. http://<br />
www.computerspielemuseum.de/<br />
index.php?lg=de (LPD)<br />
<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> vergibt<br />
Millionenaufträge an<br />
mittelständische <strong>IT</strong>-<br />
Unternehmen in <strong>Berlin</strong><br />
und Brandenburg<br />
<strong>Berlin</strong> - Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />
erteilte im März <strong>2011</strong> die Zuschläge<br />
für Rahmenverträge im Bereich<br />
„Projektservices“ mit einem erwarteten<br />
Umsatzvolumen von acht bis zehn Millionen<br />
Euro. Entsprechend den<br />
mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wurden dabei<br />
Bietergemeinschaften bewusst zugelassen.<br />
Die Zuschläge auf 15 Angebote<br />
gingen an insgesamt 28 Unternehmen,<br />
davon 23 kleine oder mittelständische<br />
Unternehmen (KMU). Nach Angaben<br />
des regionalen <strong>IT</strong>-Branchenverbands<br />
SIBB e. V. sind die in den Bietergemeinschaften<br />
eingebundenen KMU<br />
fast ausnahmslos in der Hauptstadtregion<br />
niedergelassen. Die Zuschläge<br />
stärken den <strong>IT</strong>-Standort <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die Leistungen der <strong>IT</strong>-Rahmenverträge<br />
Die Rahmenverträge Projektservices sind untergliedert in die Schwerpunkte Projektund<br />
Qualitätsmanagement, Systemberatung und Systemimplementierung sowie<br />
Organisationsberatung. Die Leistungen, die im Auftrag des zentralen Dienstleisters<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung vergeben wurden, umfassen unter anderem den Aufbau und<br />
die Weiterentwicklung von Diensten und Produkten für die eGovernment-Diensteplattform<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sowie Planung Aufbau und Betrieb von verfahrensunabhängiger<br />
<strong>IT</strong>-Infrastruktur. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sichert über die abgeschlossenen<br />
Rahmenverträge die bedarfs- und zeitgerechte Bereitstellung von Dienstleistungen<br />
durch die ggf. notwendige externe Unterstützung für Projektierungs- und Beratungsarbeiten<br />
ab.<br />
Die mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist der zentrale <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung. Das<br />
öffentliche Unternehmen unterstützt die Behörden bei der Planung, der Gestaltung<br />
und dem Einsatz<br />
der Kommunikations-<br />
und Informationstechnik.<br />
Seit 2006 fördert das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durch mittelstandsfreund-<br />
liche Vergaberichtlinien<br />
im<br />
Rahmen des<br />
deutschen und<br />
europäischen<br />
Vergaberechts<br />
die Auftragsvergabe<br />
an KMU. Im Jahr<br />
2010 gingen 36 Prozent der<br />
Lieferantenaufträ- Foto: Stauke - Fotolia.de ge mit einem<br />
Gesamtvolumen von 30,3 Millionen<br />
an den Mittelstand. 64 Prozent aller Lieferanten des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> haben ihren<br />
Firmensitz in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg, womit das Unternehmen Aufträge im<br />
Umfang von 50,2 Millionen Euro in die Region vergab. Bei den KMU kommen sogar<br />
90 Prozent der Lieferanten aus der Hauptstadtre-gion. 27,1 Millionen Euro gingen<br />
als Lieferantenaufträge direkt an KMU aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg.<br />
Vergabeprozess bestätigt Ausrichtung der regionalen <strong>IT</strong>-Wirtschaft<br />
Die Vertreter der regionalen <strong>IT</strong>-Wirtschaft sehen die Vergabe-Entscheidung des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Das Verfahren des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> trage der KMU-geprägten Struktur der <strong>Berlin</strong>-Brandenburger <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
Rechnung. „Die Tatsache, dass so viele der nachgefragten Leistungen aus der<br />
Region bedient werden können, zeigt, dass eine hohe Nachfrage nach den angebotenen<br />
Leistungen besteht“, freut sich SIBB-Geschäftsführer Peer-Martin Runge über<br />
das Ergebnis der Vergaberunde. „Dies sehen wir als Bestätigung, dass die inhaltliche<br />
Ausrichtung der <strong>Berlin</strong>-Brandenburger Unternehmen, zum Beispiel im Bereich der<br />
E-Government-Lösungen, richtig ist.“<br />
<strong>IT</strong>-Branchenverband SIBB e. V.<br />
Der SIBB e. V. ist der <strong>IT</strong>-Branchenverband der Hauptstadtregion. Er vertritt die<br />
Interessen vornehmlich mittelständischer <strong>IT</strong>-Hersteller und -Dienstleister gegenüber<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Verband ist Partner und Dienstleister<br />
der regionalen Unternehmen und vernetzt die <strong>IT</strong>-Wirtschaft. Ziel des SIBB ist die<br />
Entwicklung <strong>Berlin</strong>-Brandenburgs zu einer der innovativsten und erfolgreichsten <strong>IT</strong>-<br />
Regionen Deutschlands. Weitere Informationen unter http://www.sibb.de/ (EB) <br />
2/11 43
Bing Maps wird Partner<br />
der Hauptstadt<br />
Unterschleißheim - Bing Maps und<br />
Stadtplandienst.de versorgen ab<br />
sofort gemeinsam das offizielle<br />
Online-Portal der Hauptstadt <strong>Berlin</strong>.de<br />
und die Website <strong>Berlin</strong>Online.de mit<br />
optimiertem Karten- und Luftbildmaterial.<br />
Im Rahmen eines zweijährigen<br />
Kooperationsvertrages bündeln die Anbieter<br />
ihre Stärken und Angebote zu<br />
einem umfassenden Servicepaket für den<br />
Betreiber der offiziellen Website der<br />
Stadt <strong>Berlin</strong>.<br />
Bing Maps stellt sein hochwertiges<br />
Luftbildmaterial von <strong>Berlin</strong> zur Verfügung,<br />
Stadtplandienst.de bringt sein<br />
Know-how ein, verkehrstechnische Änderungen<br />
wie Baustellen oder geänderte<br />
Straßennamen tageaktuell ins Kartenmaterial<br />
zu integrieren. Für die Nutzer<br />
der <strong>Berlin</strong>er Stadtportale bedeutet das:<br />
Individuelle Wegbeschreibungen und<br />
Suchanfragen nach Restaurants, Museen<br />
und anderen Sehenswürdigkeiten<br />
werden jetzt noch schneller und präziser<br />
bereitgestellt. Als zusätzlichen Mehrwert<br />
erhalten sie in den Suchergebnissen umfangreiche<br />
Informationen zu den einzelnen<br />
Locations, die ihnen auf dem<br />
Weg durch die Hauptstadt weiterhelfen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
ein. Schließlich kommt laut Dr. Hans Biermann, Alleinvorstand der Euro-Cities AG,<br />
ein Großteil der Suchanfragen über lokale Stadtportale: „Die vier großen Stadtportale<br />
von <strong>Berlin</strong>, Hamburg, München und Köln stellen zusammen rund 40 Prozent<br />
aller Zugriffe auf Stadtplankarten in Deutschland. Und über das Portal <strong>Berlin</strong>.de<br />
werden etwa 70 Prozent aller Anfragen an Karten über <strong>Berlin</strong> gestellt.”<br />
Neben dem umfangreichen Kartenmaterial stehen auf den <strong>Berlin</strong>er Stadtportalen<br />
detaillierte Informationen zu Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten zur<br />
Verfügung, die teilweise von den Stadtportalen selbst, teilweise von Stadtplandienst.de<br />
stammen. Eingebunden in die Schrägluftaufnahmen von Bing ergibt es einen<br />
virtuellen Stadtführer, der immer auf dem neuesten Stand ist und sowohl Ortsansässige<br />
als auch Touristen gut beraten kann. Von diesem Mehrwert sollen in Zukunft<br />
auch die Bewohner und Besucher anderer Destinationen profitieren: Aktuell sind die<br />
beiden Kooperationspartner mit mehreren deutschen Großstädten in Verhandlung,<br />
die gemeinsame Serviceleistung auch auf deren Stadtportalen anzubieten. (PR) <br />
<strong>Berlin</strong>er Gesetze kostenlos im Internet<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Gesetze sind im Internet kostenlos unter www.gesetze.berlin.de<br />
abrufbar. Der Verlag C.H. Beck OHG hat im Auftrag der Senatsverwaltung<br />
für Justiz ein neues Vorschrifteninformationssystem bereitgestellt. Dort<br />
findet der Bürger eine vollständige und ausdruckbare Sammlung der <strong>Berlin</strong>er<br />
Gesetze und Rechtsverordnungen. Die Suche erfolgt über eine benutzerfreundliche<br />
und barrierefreie Oberfläche, die einen schnellen und problemlosen Aufruf der<br />
Vorschriften ermöglicht. (LPD)<br />
<br />
Josef Kauer, Business Development<br />
Manager bei Microsoft Deutschland, zur<br />
Kooperation mit Stadtplandienst.de: „Es<br />
ist die Strategie von Microsoft, auch<br />
zukünftig in Zusammenarbeit mit anderen<br />
lokalen Unternehmen hochwertiges<br />
Kartenmaterial mit relevantem Mehrwert<br />
anzubieten, das für die Nutzer über<br />
alle Endgeräte zugänglich ist. Microsoft<br />
will den Bürgern mit Bing Maps mehr als<br />
nur Wegbeschreibungen liefern. Für<br />
<strong>Berlin</strong> stellen wir ihnen schon heute<br />
einen kompetenten Cityguide zur Verfügung,<br />
der vielen Anforderungen gerecht<br />
wird.”<br />
Als lokaler Partner bringt <strong>Berlin</strong>Online<br />
mit seinen beiden Portalen zwei wichtige<br />
Plattformen in diese Kooperation<br />
2/11 44
Erstmals mehr als 50<br />
Millionen Deutsche im<br />
Internet<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Zahl der Internetnutzer<br />
hat in Deutschland die 50-Milli<br />
onen-Marke überschritten: Rund<br />
51 Millionen Bundesbürger sind<br />
inzwischen online, das entspricht 72<br />
Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren.<br />
Damit nutzen rund eine Million Menschen<br />
mehr als vor einem Jahr das Netz,<br />
ergab eine repräsentative Umfrage im<br />
Auftrag des Hightech-Verbands<br />
B<strong>IT</strong>KOM. „Für die übergroße Mehrheit<br />
der Deutschen gehört das Internet<br />
heute ganz selbstverständlich zum Leben<br />
dazu“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident<br />
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Die<br />
Zahl der Nutzer wird weiter steigen.“<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Justizticker und Formularservice online<br />
<strong>Berlin</strong> - Ab sofort sind unter http://www.berlin.de/sen/justiz/justizticker alle<br />
Meldungen der <strong>Berlin</strong>er Justiz auf einen Blick zusammengefasst. Damit<br />
können sich interessierte Medienvertreterinnen und –vertreter aber auch<br />
Bürgerinnen und Bürger künftig noch schneller über die Pressemitteilungen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Gerichte und Staatsanwaltschaften sowie der Senatsverwaltung der Justiz<br />
informieren.<br />
Grafik: Maria.P. - Fotolia.de<br />
Mit dem Alter nimmt der Anteil der<br />
Internetnutzer stark ab: Während Jugendliche<br />
und junge Erwachsene (14 bis<br />
29 Jahre) zu 95 Prozent online sind, ist es<br />
bei den Senioren ab 65 nur jeder vierte.<br />
Scheer: „Hier müssen wir noch Hemmschwellen<br />
abbauen, denn gerade für Ältere<br />
können Online-Services ein Gewinn<br />
sein.“ Zwischen West- und<br />
Ostdeutschland ist der Unterschied mit<br />
73 zu 69 Prozent dagegen gering.<br />
Der neue Formularservice schafft darüber hinaus eine weitere Erleichterung im<br />
Umgang mit Formularen. Unter http://www.berlin.de/sen/justiz/formularserver<br />
werden Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Formulare, Merkblätter und Infobroschüren<br />
der <strong>Berlin</strong>er Justiz kostenfrei zum Download zur Verfügung gestellt. Die<br />
Formulare können zum Beispiel genutzt werden, um einen Antrag auf Anerkennung<br />
einer ausländischen Entscheidung in Ehesachen zu stellen oder die Erklärung über<br />
die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse für die Prozesskostenhilfe im<br />
Gerichtsverfahren abzugeben. Die Merkblätter und Infobroschüren enthalten zudem<br />
viele wichtige und interessante Informationen rund um die Justiz, beispielsweise zu<br />
den Themen Beratungshilfe, Erbrecht, Scheidung oder Schöffentätigkeit. (LPD) <br />
Die durchschnittliche aktive Nutzungsdauer<br />
liegt bei über zwei Stunden pro<br />
Tag (140 Minuten). Diese Zeit schließt<br />
die aktive Nutzung zu privaten und beruflichen<br />
Zwecken ein, aber keine<br />
lediglich im Hintergrund geöffneten<br />
Webseiten.<br />
Zur Methodik: Basis ist eine repräsentative<br />
Erhebung des Instituts Aris für<br />
B<strong>IT</strong>KOM. Befragt wurden 1.003 Personen<br />
ab 14 Jahren in Deutschland. (PM)<br />
2/11 45
Zahl der Handy-Surfer<br />
in einem Jahr<br />
verdoppelt<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Zahl derer, die per<br />
Handy im Internet surfen, hat<br />
sich in gerade mal einem Jahr fast<br />
verdoppelt. Mittlerweile geht fast jeder<br />
fünfte Internet-Nutzer in Deutschland<br />
(18 Prozent) per Mobiltelefon online.<br />
Das sind rund neun Millionen Menschen.<br />
Vor einem Jahr waren es nur<br />
zehn Prozent. Frauen nutzen den mobilen<br />
Handyzugang zum Internet mit 20<br />
Prozent stärker als Männer (16 Prozent).<br />
Das ergab eine repräsentative<br />
Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands<br />
B<strong>IT</strong>KOM. „Die Zukunft der<br />
Internet-Nutzung ist mobil, und Frauen<br />
sind die Trendsetter“, sagt René Schuster,<br />
Mitglied des B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiums.<br />
Dafür sorgt insbesondere der rasant steigende<br />
Absatz von Smartphones. Nach<br />
Schätzungen des Verbandes werden in<br />
diesem Jahr zehn Millionen dieser Geräte<br />
verkauft.<br />
Einige Internet-Nutzer gehen bereits<br />
ausschließlich mit ihrem Handy online –<br />
und nicht mit PC oder Notebook. „Die<br />
Zahl der Handy-Surfer wird weiter stark<br />
zunehmen“, sagt Schuster. Die Hauptgründe:<br />
Der Trend geht derzeit zu<br />
Smartphones mit größeren und hochwertigen<br />
Bildschirmen. Zudem wird der<br />
Ausbau der mobilen Super-Breitband-<br />
Netze mit der neuen Technologie LTE<br />
die Übertragung von Daten auf das<br />
Handy beschleunigen. Diese Nachfolgetechnologie<br />
von UMTS wird Geschwindigkeiten<br />
bis zu 100 Megabit pro Sekunde<br />
erreichen. Bis Ende März werden<br />
rund 3.500 Mobilfunkstandorte in<br />
Deutschland auf LTE umgerüstet sein.<br />
Davon profitieren auch diejenigen, die<br />
mit einem mobilen Computer von<br />
unterwegs online gehen. Vor einem Jahr<br />
nutzte jeder Fünfte (20 Prozent) Laptop,<br />
Netbook oder Tablet-PC für den<br />
Webzugang; nun ist es jeder vierte (24<br />
Prozent). Bei Frauen stieg der Anteil<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
von 15 auf 24 Prozent. „Die modernen Geräte und Bedienkonzepte der mobilen<br />
Rechner haben offenbar insbesondere Frauen überzeugt, das mobile Internet zu<br />
nutzen“, sagte Schuster. Insgesamt steigt der Umsatz mit mobilen Datendiensten im<br />
Jahr <strong>2011</strong> voraussichtlich um zwölf Prozent auf sieben Milliarden Euro. Nach<br />
Berechnungen des B<strong>IT</strong>KOM hat sich die in den deutschen Mobilfunknetzen<br />
übertragene Datenmenge im vergangenen Jahr auf 70 Millionen Gigabyte mehr als<br />
verdoppelt. Das entspricht dem Inhalt von rund 15 Millionen DVDs. (PM) <br />
Neuer Internetauftritt: Das <strong>Berlin</strong>er<br />
Verfassungsgericht zeigt Gesicht<br />
<strong>Berlin</strong> - Seit Anfang <strong>2011</strong> hat der Verfassungsgerichtshof des Landes <strong>Berlin</strong><br />
einen neu gestalteten Internetauftritt. Über das Eingangsportal sind die<br />
Geschichte des Verfassungsgerichtshofs, die Zusammensetzung, die Aufgabenstellung,<br />
rechtliche Grundlagen und praktische Hinweise benutzerfreundlich<br />
zu finden. Insbesondere die ausführlichen Hinweise zum Verfassungsbeschwerdeverfahren<br />
und die Verlinkung mit der Gesetzessammlung <strong>Berlin</strong>er Rechtsvorschriften<br />
und der jedermann zugänglichen Entscheidungssammlung der <strong>Berlin</strong>er<br />
und Brandenburgischen Gerichte tragen dem großen Bedürfnis nicht nur der<br />
Beschwerdeführer sondern auch der Anwaltschaft an umfassenden Informationen<br />
zum Verfassungsbeschwerdeverfahren Rechnung.<br />
http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/lverfgh/<br />
Die meisten Beschwerden scheitern bereits an den Zulässigkeitsvoraussetzungen,<br />
sodass sich der Verfassungsgerichtshof nicht näher inhaltlich mit ihnen beschäftigen<br />
kann. Auch die Rechtsanwaltschaft möge sich ermutigt sehen, die Hinweise zu<br />
beachten und ihr Vorbringen an den gesetzlichen Grundlagen des <strong>Berlin</strong>er Verfassungsgerichts<br />
ausrichten, wenn sie dieses Gericht anruft. Einen Einblick in den Umfang<br />
der Tätigkeit des Verfassungsgerichtshofs ermöglicht die Statistik: In den achtzehn<br />
Jahren seines Bestehens hat der Verfassungsgerichtshof etwa 3.000 Verfahren<br />
bearbeitet, in den letzten neun Jahren durchschnittlich etwa 200 Verfahren pro Jahr<br />
(99 Prozent davon sind Verfassungsbeschwerden). Die Erfolgsquote liegt bei etwa<br />
vier Prozent aller Verfahren. (LPD)<br />
<br />
2/11 46
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Eindruck hinterlassen<br />
Flexibel und schnell<br />
DAS DRUCKZENTRUM IM <strong>IT</strong>DZ BERLIN<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> bietet mit seinen Hochleistungsgeräten<br />
digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck<br />
lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name<br />
und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach<br />
Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig<br />
kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise<br />
Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,<br />
standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service<br />
von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion<br />
und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten<br />
gehören zum Angebotsportfolio des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
2/11 47
Zahl der App-<br />
Downloads explodiert<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Im Jahr 2010 waren fast 90 Prozent aller<br />
in Deutschland herunter geladenen Apps<br />
kostenlos. Mit den 110 Millionen kostenpflichtigen<br />
Apps wurde im Jahr 2010<br />
ein Umsatz in Höhe von 357 Millionen<br />
Euro erzielt. Das entspricht einem Plus<br />
von 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Der Durchschnittspreis der Bezahl-Apps<br />
lag bei 3,25 Euro. „Die Download-<br />
und Umsatzzahlen mit mobilen<br />
Apps werden weiter steil ansteigen“,<br />
sagte Joussen. „Hier ist ein neuer, lukrativer<br />
Wachstumsmarkt entstanden.“<br />
Neben dem Verkauf der Apps können<br />
die Anbieter zusätzliche Umsätze durch<br />
Werbung generieren, die innerhalb der<br />
Anwendungen geschaltet wird. Bei der<br />
Entwicklung und Vermarktung neuer<br />
Apps haben aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM<br />
insbesondere regionale Anbieter gute<br />
Chancen. „Viele mobile Anwendungen<br />
sind auf die Bedürfnisse der Kunden im<br />
jeweiligen Land oder sogar einer Stadt<br />
zugeschnitten“, sagte Joussen. So liefern<br />
Apps zum Beispiel Informationen, welche Filme im Kino um die Ecke laufen,<br />
wann die U-Bahn fährt oder wo sich der nächste Bankautomat befindet.<br />
<strong>Berlin</strong> - Die deutschen Handy-Nutzer<br />
haben im Jahr 2010 rund 900<br />
Millionen mobile Anwendungen<br />
– kurz Apps – auf ihre Mobiltelefone<br />
geladen. Damit hat sich die Zahl der<br />
App-Downloads im Vergleich zum Vorjahr<br />
mehr als verdoppelt (plus 112 Prozent).<br />
Das berichtet der Hightech-Verband<br />
B<strong>IT</strong>KOM auf Grundlage von<br />
Daten des Marktforschungsinstituts<br />
research2guidance. „Die vielfältigen<br />
Anwendungen sind ein Schlüssel für den<br />
Erfolg des mobilen Internets“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsidiumsmitglied Friedrich<br />
Joussen zum Start des Mobile World<br />
Congress in Barcelona. „Für fast jeden<br />
Zweck, gibt es heute eine App.“ Apps<br />
sind Programme, die sich Smartphone-<br />
Nutzer aus dem Internet auf ihr Gerät<br />
laden können. Die Anwendungen reichen<br />
von Spielen oder Nachrichten über<br />
E-Book-Reader bis zu Fahrplan- und<br />
Übersetzungsdiensten. Nach B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Berechnungen existieren derzeit weltweit<br />
rund 520.000 Apps.<br />
Treiber der App-Downloads ist die steigende Verbreitung von Smartphones und<br />
Tablet-PCs. Nach Angaben des B<strong>IT</strong>KOM wurden im Jahr 2010 in Deutschland rund<br />
7,4 Millionen Smartphones verkauft (plus 38 Prozent). Im Jahr <strong>2011</strong> rechnet der<br />
Verband mit einem Absatzplus von 36 Prozent auf 10,1 Millionen Stück. Ein Drittel<br />
aller neu verkauften Handys sind inzwischen Smartphones. Jedes neue Gerät verfügt<br />
bereits über einige vorinstallierte Apps, viele andere stehen in virtuellen Marktplätzen<br />
zum Download bereit. (PM)<br />
<br />
Bundesregierung erwartet reibungslosen<br />
Übergang zu neuem Standard für<br />
Internetadressen<br />
<strong>Berlin</strong> - Jeder Computer und jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist,<br />
benötigt zur Kommunikation eine IP-Adresse (Nummer, die auf dem<br />
Internetprotokoll basiert). Vor dem Hintergrund des weltweiten Wachstums<br />
des Internet geht die Zahl der frei verfügbaren Internetadressen nach dem bisherigen<br />
Standard (IPv4) nunmehr zur Neige. Um sich über den Stand des Übergangs zum<br />
neuen Standard (IPv6) zu informieren und auszutauschen, hatte das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie Anfang Februar einen Workshop<br />
ausgerichtet, an dem Vertreter von Unternehmen und Verbänden, der regionalen<br />
Vergabestelle von IP-Adressen für Europa (RIPE NCC), des Hasso-Plattner Instituts<br />
sowie anderer Ministerien und Verwaltungen teilgenommen haben.<br />
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie, Hans-Joachim Otto, betonte, dass es aus Sicht der Bundesregierung für<br />
Unternehmen und Verbraucher von großer Wichtigkeit sei, dass ein reibungsloser<br />
Übergang zum neuen Standard IPv6 gewährleistet wird.<br />
Auf dem Workshop wurde festgestellt, dass die Funktionsfähigkeit des Internet<br />
insgesamt durch die Umstellung auf neue Internetadressen in keiner Weise <br />
2/11 48
gefährdet ist. Um sicherzustellen,<br />
dass bei einem Übergang zu IPv6 alle<br />
bisher genutzten Netzkomponenten und<br />
Internetanwendungen weiterhin nutzbar<br />
sein werden, ist ein Zusammenwirken<br />
der verschiedenen Betroffenen, also<br />
Unternehmen und Nutzer, erforderlich.<br />
Während der bisherige Standard mit 4,3<br />
Milliarden zugelassenen IP-Adressen<br />
seine Auslastungsgrenze erreicht hat, ermöglicht<br />
der neue Standard eine faktisch<br />
unbegrenzte Adressenzahl (exakt:<br />
3,8 x 1038 Adressen). Beide Standards<br />
sind nicht kompatibel, lassen sich jedoch<br />
parallel in vorhandenen Netzinfrastrukturen<br />
verwenden.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>Berlin</strong> - Das Internet ist aus dem<br />
Arbeitsleben nicht mehr wegzu<br />
denken: Knapp die Hälfte (49<br />
Prozent) aller Beschäftigten in Deutschland<br />
nutzt bei ihrer täglichen Arbeit das<br />
Internet. Zum Vergleich: Im Jahr 2004<br />
verwendeten erst 29 Prozent der Arbeitnehmer<br />
das Internet im Job. Das teilte<br />
der Hightech-Verband B<strong>IT</strong>KOM in<br />
<strong>Berlin</strong> mit. „Das Internet ist zu einem<br />
sehr wichtigen Arbeitswerkzeug geworden“,<br />
sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Das Netz<br />
verbessert die Kommunikation, erleichtert den Austausch von Informationen und<br />
macht Arbeitsabläufe effizienter.“ Am weitesten verbreitet ist das Web in der<br />
Medienbranche: 94 Prozent aller Mitarbeiter von Medienunternehmen arbeiten<br />
regelmäßig mit dem Internet. In der <strong>IT</strong>-Branche sind es 88 Prozent, in der Finanzwirtschaft<br />
86 Prozent und im Handel 53 Prozent. Selbst im Baugewerbe, Schlusslicht<br />
des Branchenvergleichs, nutzen mit 28 Prozent mehr als ein Viertel aller Beschäftigten<br />
das Internet für ihre tägliche Arbeit.<br />
Die Vergabe der IP-Adressen erfolgt<br />
weltweit zentral über die in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika ansässige<br />
Organisation „Internet Corporation for<br />
Assigned Names and Numbers“<br />
(ICANN). Der Zeitraum, in dem die<br />
beiden Versionen IPv4 und IPv6 parallel<br />
verwendet werden, wird voraussichtlich<br />
einige Jahre dauern.<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie wird Foren zu IPv6 auch<br />
in Zukunft unterstützen und darin aktiv<br />
mitarbeiten. Hierzu gehört unter anderem<br />
die Mitarbeit im Deutschen IPv6-Rat und<br />
in einer eigenen Projektgruppe des Nationalen<br />
<strong>IT</strong>-Gipfels. (PR)<br />
<br />
Die Hälfte der<br />
Beschäftigten arbeitet<br />
mit dem Internet<br />
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Interneteinsatz im Job auf Platz<br />
acht. An der Spitze stehen die skandinavischen Länder Dänemark, Finnland,<br />
Schweden und Norwegen mit Nutzungsraten von mehr als 60 Prozent. „Der<br />
Abstand zur Spitzengruppe ist immer noch zu groß“, sagte Scheer. Im Durchschnitt<br />
der EU-Länder nutzen 44 Prozent der Beschäftigten das Internet bei der täglichen<br />
Arbeit. Immerhin hat Deutschland einen Sprung nach oben gemacht. Im Jahr 2004<br />
lag Deutschland noch auf Platz 12 und damit unterhalb des EU-Durchschnitts. Die<br />
rote Laterne tragen zurzeit Bulgarien mit einer Nutzungsrate von 20 Prozent und<br />
Rumänien mit 23 Prozent. „Die digitale Spaltung verläuft mitten durch Europa“,<br />
sagte Scheer. „Eine ausgeglichene technologische Entwicklung sollte ein zentrales<br />
Ziel der europäischen Wirtschaftspolitik sein.“ Der Grad der <strong>IT</strong>-Nutzung ist heute<br />
eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Volkswirtschaften in aller<br />
Welt. (PM)<br />
Finale Version des Internet Explorer 9 steht zum<br />
Download bereit<br />
Unterschleißheim - Der Internet Explorer 9, deutsche Version, steht seit Mitte<br />
März <strong>2011</strong> unter http://www.internet-explorer9.de in der finalen Version<br />
zum Download bereit. Für eine noch einfachere und schnellere<br />
Internetnutzung hält der Browser im Vergleich zu bisherigen Vorabversionen nach<br />
Angaben von Microsoft weitere Optimierungen an der Benutzeroberfläche bereit. So<br />
bietet der Internet Explorer 9 neben einem reduzierteren und übersichtlicheren<br />
Design nun eine bessere Registerkartenverwaltung, erweiterte Optionen für <br />
2/11 49
das Anheften von Websites an die<br />
Windows Taskleiste sowie für die<br />
Sprunglisten und darüber hinaus eine<br />
angepasste Benachrichtigungsfunktion.<br />
Mit dem neuen Sicherheits-Feature<br />
„Tracking-Schutz“ gibt der Browser<br />
außerdem mehr Kontrolle über die vom<br />
Nutzer hinterlassenen Informationen.<br />
Durch die Unterstützung neuer Webstandards<br />
wie HTML5 können Videos<br />
und Audio-Clips jetzt in Webseiten angezeigt<br />
werden, ohne dass der Nutzer<br />
ein zusätzliches Plug-in benötigt. Bei<br />
der Darstellung von Webseiten greift<br />
der Internet Explorer 9 nun außerdem<br />
auf den Grafikchip des PCs zu. Mit<br />
dieser Hardwarebeschleunigung werden<br />
hochauflösende Videos ruckelfrei sowie<br />
Grafiken, Animationen und Farben optimal<br />
angezeigt.<br />
Mit dem neuen Internet Explorer 9 trägt<br />
Microsoft der Entwicklung Rechnung,<br />
dass Online-Inhalte im Mittelpunkt der<br />
Computer-Nutzung stehen. Das bestätigt<br />
auch eine Studie des Branchenverbands<br />
Bitkom. Demnach ist der<br />
durchschnittliche deutsche Nutzer 135<br />
Minuten pro Tag im Netz aktiv. Laut<br />
aktueller ARD/ZDF-Onlinestudie steigt<br />
dabei die Bewegtbildnutzung im Internet<br />
weiter an. Video- und Fernsehinhalte im<br />
Netz werden immer beliebter, 65 Prozent<br />
schauen regelmäßig Videos im Netz.<br />
Mit vielen neuen Funktionen, der Unterstützung<br />
neuer Standards sowie<br />
Hardwarebeschleunigung ist der Internet<br />
Explorer 9 unter Windows 7 und<br />
Windows Vista auf die modernen Bedürfnisse<br />
der Internetnutzer ausgerichtet.<br />
Ältere Betriebssysteme wie Windows<br />
XP werden von dem neuen Browser<br />
daher nicht mehr unterstützt.<br />
Neben dem minimalistischen Design<br />
bietet der Internet Explorer 9 neue Funktionen<br />
für eine effiziente und unkomplizierte<br />
Internetnutzung. Mit der „Anheften<br />
an Taskleiste“ Funktion lassen<br />
sich Websites aus dem Browser heraus<br />
auf die Taskleiste in Windows 7 ablegen<br />
und später, ohne vorheriges Starten des<br />
Browsers, öffnen. Sprunglisten ermöglichen<br />
zudem einen schnellen und direkten<br />
Zugriff beispielsweise auf die Web-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
mail Inbox oder häufig besuchte Webseiten. Viele Partner haben diese Funktion<br />
schon in ihre Websites integriert. So bieten GMX, Web.de, Freenet, T-Online und<br />
Xing sowie MSN, Windows Live Hotmail und Bing in der angehefteten Version ihrer<br />
Websites einen direkten Zugriff auf den Posteingang oder Kontoeinstellungen der<br />
Nutzer. Um mehrere Internetseiten gleichzeitig darzustellen, kann der Nutzer nun<br />
auch einzelne Websites aus dem Browser herausziehen und sie mit Windows Aero<br />
Snap auf dem Bildschirm positionieren.<br />
Screenshot: Microsoft Deutschland GmbH<br />
Die neue Funktion „Tracking-Schutz“ im Internet Explorer 9 gibt Internetnutzern<br />
mehr Kontrolle über die von ihnen geteilten Informationen. Viele moderne Websites<br />
speichern die Daten, welche die Nutzer über ihren Browser abrufen. Darüber hinaus<br />
laufen im Hintergrund häufig Dienste von Drittanbietern, die ebenfalls auf persönliche<br />
Daten der Nutzer zugreifen. Mit Hilfe von „Tracking-Schutz“ kann dies<br />
unterbunden werden.<br />
Aktiviert der Nutzer den „Tracking-Schutz“, werden so genannte Tracking-Schutz<br />
Listen wirksam, die vom Nutzer im Internet Explorer hinzugefügt und gefüllt<br />
werden. Die Listen enthalten Websites, deren Zugriffe gesperrt werden. Derart<br />
gesperrte Internetadressen werden nur aufgerufen, wenn der Nutzer sie durch<br />
direkte Eingabe abruft. Tracking-Schutz Listen können von Nutzern selbst oder von<br />
Drittanbietern über das Internet zur Verfügung gestellt werden. Nutzer können<br />
mehrere dieser Listen in den Internet Explorer einbinden. (OTS)<br />
<br />
Das Geschäft<br />
mit Internetzugängen<br />
im<br />
Festnetz erreicht<br />
in Deutschland<br />
einen neuen<br />
Rekordwert. Der<br />
Umsatz steigt im<br />
Jahr <strong>2011</strong> um<br />
zwei Prozent auf<br />
13,6 Milliarden<br />
Euro, berichtet<br />
der Hightech-<br />
Verband<br />
B<strong>IT</strong>KOM. (PM)<br />
2/11 50
B<strong>IT</strong>KOM gibt Hinweise<br />
So sitzen PC-Nutzer<br />
richtig<br />
<strong>Berlin</strong> - Fast ein Viertel (23 Pro<br />
zent) aller Bundesbürger sitzt täg<br />
lich fünf Stunden oder länger vor<br />
dem Computer. Das hat eine repräsentative<br />
Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands<br />
B<strong>IT</strong>KOM ergeben.<br />
Danach nutzen 79 Prozent der Bundesbürger<br />
einen Computer. Besonders hoch<br />
ist die Nutzungsintensität bei jungen<br />
Erwachsenen und Erwerbstätigen. Von<br />
den 18- bis 29-Jährigen verbringt mehr<br />
als jeder Dritte (37 Prozent) jeden Tag<br />
fünf Stunden oder länger am PC.<br />
Unter den Erwerbstätigen arbeiten 36<br />
Prozent der Befragten mindestens fünf<br />
Stunden täglich am Rechner. „Wer lange<br />
vor dem Computer sitzt, sollte seinen<br />
Arbeitsplatz im Büro und zu Hause ergonomisch<br />
einrichten“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm<br />
Scheer. „Damit können PC-Nutzer<br />
Gesundheitsschäden vorbeugen.“ Studien<br />
zeigen, dass Rückenschmerzen einer<br />
der häufigsten Gründe für Krankschreibungen<br />
sind. Als eine wesentliche<br />
Ursache für Rückenprobleme gelten<br />
Bewegungsmangel und langes Sitzen in<br />
falscher Haltung vor dem Computer.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM gibt Hinweise, wie PC-<br />
Nutzer ihren Arbeitsplatz gesundheitlich<br />
optimal einrichten können.<br />
Höhe von Schreibtisch und Stuhl richtig<br />
einstellen: Bei der Höheneinstellung<br />
sollte man darauf achten, dass Oberund<br />
Unterschenkel sowie Ober- und<br />
Unterarme im rechten Winkel zueinander<br />
stehen. Tastatur und Maus befinden<br />
sich in einer Ebene mit Ellenbogen<br />
und Handflächen.<br />
Dynamisch sitzen: Ein guter Bürostuhl<br />
ist höhenverstellbar und hat eine flexible<br />
Lehne, die sich den Bewegungen des<br />
Nutzers anpasst. Die Füße benötigen<br />
eine feste Auflage. Bei kleineren Menschen<br />
kann eine Fußbank sinnvoll sein.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Ausreichend Abstand zum Bildschirm einhalten: PC-Nutzer sollten einen Sichtabstand<br />
von mindestens 50 Zentimeter zum Monitor einhalten. Bei größeren Geräten<br />
kann die Entfernung bis zu 80 Zentimeter betragen.<br />
Notebook und Tablet-PC: Immer mehr Computernutzer arbeiten regelmäßig an<br />
einem mobilen Notebook oder einem Tablet-PC. Die tragbaren Geräte haben<br />
kleinere Displays, zudem sind Tastatur, Bildschirm und Maus fest miteinander<br />
verbunden. Ergonomisch hat das Nachteile, da die Arbeitshaltung eingeschränkt ist.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM empfiehlt daher, beim stationären Einsatz von Notebooks eine<br />
externe Tastatur, eine Maus und möglichst einen externen Monitor anzuschließen.<br />
Für Tablet-PCs gibt es als Zubehör Halterungen für den Monitor und externe<br />
Tastaturen, die das Arbeiten bequemer machen.<br />
Beleuchtung von der Seite: Der Arbeitsplatz sollte ausreichend Tageslicht erhalten<br />
und der Bildschirm im rechten Winkel zum Fenster stehen. Damit werden Blendungen<br />
und Reflexionen vermieden, die das Auge belasten und zu Ermüdung führen<br />
können. Bei zu hellem Licht sollten Sonnenschutzvorrichtungen verwendet werden.<br />
In Bewegung bleiben: Der Mensch ist nicht zum Dauersitzen geschaffen. Sorgen Sie<br />
in Ihrem Arbeitsalltag für ausreichend Bewegung. Ein kurzes Übungsprogramm<br />
kann dabei helfen. Weitere Infos gibt es u.a. bei den Krankenkassen:<br />
• http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/vorsorge-fit-im-buerouebungen-11626.php<br />
(mit interaktivem Trainer)<br />
• http://www.tk.de/tk/rueckenschule-und-tipps/sitzen/uebungen/150096<br />
• http://www.tk.de/tk/gesunder-ruecken/rueckenschule-und-tipps/buero/<br />
20904<br />
Methodik: Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag des B<strong>IT</strong>KOM 1.008<br />
Personen ab 14 Jahren per Telefon befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. (PM) <br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
2/11 51
Sprachliche Sicherheit im Internet<br />
jetzt auf duden.de<br />
Kostenloses<br />
Contentangebot<br />
„Duden online“ startet<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Duden online wird fortlaufend aktualisiert - auch Nutzer können der Dudenredaktion<br />
unter www.duden.de/wortvorschlag neue Wörter zur Aufnahme in Duden online<br />
empfehlen.<br />
Zeitgleich zum Start des Contentangebots wurde die Website von Duden neu<br />
strukturiert und benutzerfreundlich in drei Bereiche umgestaltet. Neben Duden<br />
online bietet duden.de den Bereich Sprachwissen und einen Shop mit umfangreichen<br />
Produktinformationen.<br />
Mannheim - Ab sofort ist das<br />
erste kostenlose Contentangebot<br />
mit Wörterbuchinhalten<br />
von Duden im Netz: Duden<br />
online. Damit bekommen Nutzer, die<br />
sprachliche Zweifelsfälle im Internet beantwortet<br />
haben wollen, erstmals Sicherheit<br />
und Orientierung nach Dudenstandards<br />
im Netz.<br />
Alle Informationen an einem Ort<br />
Über eine komfortable Suchfunktion auf<br />
der neuen Startseite von www.duden.de<br />
finden Internetuser zuverlässig und<br />
schnell dudengeprüfte Informationen zu<br />
allen relevanten Fragen der deutschen<br />
Sprache. Das Besondere an Duden<br />
online im Vergleich zu gedruckten Wörterbüchern<br />
ist, dass alle Informationen<br />
zu einem Stichwort jederzeit aktuell an<br />
einer Stelle versammelt und internetgerecht<br />
aufgearbeitet sind - wie umfangreiche<br />
Definitionen zu einem Wort, typische<br />
Wortverbindungen in Form von<br />
Wortwolken, Bilder und Audioangebote<br />
zur Aussprache eines Wortes.<br />
Neue Informationsplattform mit<br />
Mehrwert<br />
Duden online bietet über die klassischen<br />
Wörterbuchinformationen hinaus weitere<br />
neue Informationstypen, z. B. Hörbeispiele,<br />
Bilder oder typische Wortverbindungen,<br />
die in Form von Wortwolken<br />
dargestellt werden. Es zeigt außerdem<br />
die Häufigkeit eines Wortes im<br />
Dudenkorpus als Frequenzangabe an<br />
und liefert spannende Hintergrundinformationen<br />
und Besonderheiten zu<br />
einzelnen Wörtern. Zudem haben Nutzer<br />
die Möglichkeit, ganze Texte mithilfe<br />
der Duden-Rechtschreibprüfung automatisch<br />
korrigieren zu lassen.<br />
Im Bereich Sprachwissen veröffentlicht Duden die am meisten gefragten Sprachtipps<br />
und Fachthemen. Alle zwei Wochen erscheinen ein Podcast und ein Newsletter,<br />
die kniffelige Sprachthemen knapp und zugänglich aufbereiten.<br />
Im dritten Bereich, dem Shop, finden Kunden das ganze Angebot des Dudenverlags,<br />
das neben den klassischen Wörterbüchern auch unterhaltsame Sachbücher, Kinderbücher,<br />
Lernhilfen für Schüler und vielfältige Softwareprodukte umfasst. (PB) <br />
c’t entlarvt vermeintliches Expertenwissen<br />
Technikmythen durchleuchtet<br />
Hannover - Viele Mythen rund um den PC sind längst überholt oder haben nie<br />
gestimmt. Google Chrome etwa ist nicht schneller als alle anderen Browser,<br />
es ist legal, über fremde, unverschlüsselte WLANs im Internet zu surfen,<br />
und nasse Handys gehören nicht in den Backofen. Doch genau das Gegenteil wird<br />
häufig behauptet. Das Computermagazin c’t entlarvt und bestätigt in der Ausgabe 5/<br />
11 gängige Technikmythen.<br />
2008 war Chrome noch der einzige Browser mit einer speziellen Technik, durch die<br />
Skripte, die einzelne Abläufe bestimmen, im Vergleich zu anderen Browsern <br />
2/11 52
extrem schnell liefen. Inzwischen<br />
haben Firefox und der Internet Explorer<br />
aufgeholt. Doch selbst unter <strong>IT</strong>-<br />
Experten gilt Chrome nach wie vor als<br />
unschlagbar schneller Browser. Dabei<br />
hat er höchstens noch beim Start einen<br />
kleinen Vorteil.<br />
Ein viel älterer Mythos stammt noch aus<br />
der Zeit schlabbriger 8-Zoll-Disketten:<br />
Damals galt, dass man den Datenträger<br />
mehrfach überschreiben sollte, um alle<br />
Einträge sauber zu löschen. Die erste 8-<br />
Zoll-Diskette hat IBM 1969 auf den<br />
Markt gebracht. Noch immer lautet der<br />
Rat vieler Computerfachleute und<br />
Softwarehersteller, eine Festplatte gleich<br />
mehrfach zu überschreiben, um wirklich<br />
alle Daten zu löschen. „Das ist einfach<br />
unnötig“, stellt c’t-Experte Ronald<br />
Eikenberg klar. „Es reicht völlig aus,<br />
einen Datenträger einmal komplett zu<br />
überschreiben.“<br />
Was noch nie gestimmt hat, ist der Mythos,<br />
man dürfe über unverschlüsselte<br />
WLANs nicht mitsurfen. Allerdings gibt<br />
es wie so häufig auch eine Einschränkung:<br />
Höhere Gerichtsurteile stehen<br />
noch aus, und wenn der Zugangsbetreiber<br />
keine Flatrate hat, können<br />
zumindest theoretisch Schadensersatzansprüche<br />
entstehen. „Gravierender<br />
aber ist, dass sich unverschlüsselte<br />
WLANs wie auch öffentliche Hotspots<br />
problemlos abhören lassen, weshalb man<br />
nur sichere Protokolle wie HTTPS verwenden<br />
sollte“, erläutert c’t-Experte<br />
Ronald Eikenberg.<br />
Ganz ohne Einschränkung ist davon<br />
abzuraten, ein nass gewordenes Handy<br />
in einem Backofen zu trocknen, wie es<br />
häufig empfohlen wird. Selbst wenn man<br />
nur 50 Grad einstellt, kann es an einigen<br />
Stellen zu heiß für das Handy werden.<br />
Auch Föhnen ist tabu, denn der Luftdruck<br />
könnte die Feuchtigkeit noch<br />
weiter ins Innere treiben. Wird das Handy<br />
nass, sollte man sofort den Akku<br />
entfernen, das Gerät mit einem Papiertaschentuch<br />
trocknen und einige Tage<br />
in die Nähe einer Heizung legen. (PM)<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Videotelefonie wird immer beliebter<br />
<strong>Berlin</strong> - Immer mehr Menschen wollen ihrem Gesprächspartner beim Telefonieren<br />
in die Augen schauen und nutzen dazu Videotelefonie. Bereits sieben<br />
Millionen Bundesbürger greifen auf entsprechende Angebote im Internet<br />
zurück, wie beispielsweise Skype. Dies ist Ergebnis einer aktuellen Umfrage im<br />
Auftrag des Hightech-Verbandes B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Besonders beliebt ist Videotelefonie der Befragung zufolge bei jungen Menschen. In<br />
der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren nutzt mehr als jeder Fünfte (21 Prozent)<br />
Videotelefonie-Angebote. Fast jeder vierte Schüler und Student (23 Prozent) telefoniert<br />
mit Bild über das Internet.<br />
B<strong>IT</strong>KOM beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Videotelefonie:<br />
Welche technischen Voraussetzungen benötigt man, um Videotelefonie nutzen zu<br />
können? Für Videotelefonie ist ein sehr schneller Internetzugang per DSL, TV-<br />
Kabel, Glasfaser oder Funk notwendig. Langsame Internetverbindungen werden in<br />
der Regel nicht unterstützt oder bieten nur eine sehr unzureichende Bildqualität. Wer<br />
am PC telefoniert, braucht neben Kopfhörer mit Mikrofon auch eine Webcam. Bei<br />
vielen Notebooks ist diese heute bereits integriert oder einfach über einen USB-<br />
Anschluss anzuschließen.<br />
Welche Kosten entstehen bei Videotelefonie? Nutzer sollten über einen schnellen<br />
Internetzugang zum monatlichen Pauschalpreis verfügen. Völlig kostenfrei kann<br />
dann im Internet über Sofortnachrichten-Dienste, wie zum Beispiel Skype, Windows<br />
Live Messenger, FaceTime oder Google kommuniziert werden. Auch kostenlose<br />
Anbieter bieten hier eine durchaus gute Qualität.<br />
Auf welche Merkmale eines Dienstes sollte der Kunde bei der Wahl des<br />
richtigen Anbieters achten? Entscheidend ist, auf welche Zielgruppen die Angebote<br />
ausgerichtet sind und auf welchen Endgeräten sie genutzt werden können,<br />
entweder Smartphone, Computer oder auf beiden. Da die Mehrzahl der Angebote<br />
kostenlos ist, kann man sie problemlos ausprobieren und vergleichen. Bei der Wahl<br />
sollte dann auch berücksichtigt werden, welcher Dienst von den meisten Gesprächspartnern<br />
genutzt wird.<br />
Müssen die Teilnehmer die gleichen Anbieter nutzen? In der Regel ist es Voraussetzung<br />
für Videotelefonie, dass beide Gesprächspartner denselben Anbieter nutzen.<br />
Wer etwa ein Angebot von FaceTime nutzt, kann niemanden erreichen, der bei<br />
Skype angemeldet ist.<br />
Wie gut funktioniert mittlerweile Videotelefonie auf dem Smartphone? Dort<br />
wo eine ausreichende UMTS-Abdeckung oder eine gute WLAN-Funkzelle zur<br />
Verfügung steht, ist Videotelefonie mit dem Smartphone möglich. Dann ist auch die<br />
Bildqualität gut.<br />
Wie sicher sind Skype und Co. vor Viren? Die Sicherheit hängt von der Sicherheit<br />
des benutzten Computers ab. Wenn hier regelmäßig die Virenschutz und Firewall<br />
aktualisiert werden, muss man sich keine Sorgen machen. Zudem sollte man die<br />
Sicherheitseinstellungen des Routers aktivieren.<br />
Können Videotelefonie-Gespräche abgehört werden? Die meisten Videotelefonie-<br />
Angebote sind verschlüsselt und damit genauso sicher wie Telefonie ohne Bild. <br />
2/11 53
Die Top-Trends der<br />
CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong><br />
Hannover - Die CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> präsentierte<br />
die gesamte Bandbreite<br />
an Innovationen der digitalen<br />
Welt. Im Fokus standen neben dem<br />
Schwerpunktthema „Work and Life with<br />
the Cloud“ vor allem Tablet-PCs und<br />
Smartphones sowie mobile Business-<br />
Lösungen und Anwendungen für den<br />
neuen Personalausweis. Besonders gefragt<br />
waren darüber hinaus auch Themen<br />
wie 3D mit und ohne Brille, <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheit, cloudbasierte Drucktechnologien,<br />
intelligente Vernetzung von<br />
Gesundheit und Verkehr sowie nachhaltige<br />
Energiekonzepte für Unternehmen<br />
und Privathaushalte.<br />
Rund 40 neue Tablet-PC-Anbieter in<br />
den Messehallen<br />
1983 zeigte IBM auf der Hannover Messe<br />
den ersten Personal Computer, der<br />
damals rund 10 000 Mark kostete (umgerechnet<br />
etwa 5 000 Euro). Auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> waren in den Messehallen<br />
die Tablet-PCs und Webpads, die fast<br />
nur noch aus einem Bildschirm bestehen<br />
und größtenteils mit dem Google-<br />
Betriebssystem Android oder Microsoft<br />
Windows 7 ausgestattet sind - das Top-<br />
Thema. „Tablet-PCs etablieren sich als<br />
eigenständige Geräteklasse neben Desktop-Rechnern,<br />
Notebooks und Netbooks“,<br />
sagte B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Prof.<br />
Dr. August-Wilhelm Scheer auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>. Weit mehr als 40 brandneue<br />
Modelle mit fingerfreundlicher<br />
Gestensteuerung waren zu sehen.<br />
Auf besonderes Interesse stießen die<br />
ersten Modelle mit der neuen Android-<br />
Version 3.0 („Honeycomb“), deren<br />
Bedienoberfläche mit 3D-artigen Effekten<br />
überraschte. Dazu müssen die Tablets<br />
allerdings der neuesten Hardware-<br />
Generation entstammen. So arbeitet im<br />
Inneren einiger auf der CeB<strong>IT</strong> präsentierten<br />
Geräte schon ein Zweikern-Prozessor<br />
(Dual Core) mit mindestens einem<br />
Gigahertz Taktfrequenz.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Smartphones werden zu Mini-PC<br />
Ähnlich viel Rechenpower haben die Smartphones des Jahrgangs <strong>2011</strong> unter der<br />
Haube. Als Minicomputer mit Telefonanschluss lassen sich die Hightech-Handys<br />
mit Dutzenden von kleinen Applikationen (Apps) für alle Lebenslagen erweitern und<br />
werden dadurch für Business und Freizeit immer unverzichtbarer. Der Branchenverband<br />
B<strong>IT</strong>KOM prognostizierte im Rahmen der CeB<strong>IT</strong> für <strong>2011</strong> einen Anstieg des<br />
Smartphone-Absatzes in Deutschland um 36 Prozent. Besonders zukunftsträchtig<br />
sind Konzepte mit Dockingstation, die das Handy zum Bindeglied zwischen herkömmlicher<br />
Tastatur und großem Bildschirm machen, während die Software für die<br />
datenintensiven Anwendungen im Internet gespeichert ist. Der neue Mobile-<br />
Connectivity-Trend war auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> ebenso live in Aktion zu erleben wie das<br />
erste Handy, mit dem sich 3D-Fotos oder -Videos abspielen und aufzeichnen lassen.<br />
Das Internet als riesige Daten-Wolke<br />
Den Analysten von IDC zufolge werden bis 2013 zehn Prozent der weltweiten <strong>IT</strong>-<br />
Ausgaben auf Cloud Computing entfallen. Statt in die eigene technische Infrastruktur<br />
zu investieren, mieten Firmen zunehmend Ressourcen im Netz: Hier kann ein<br />
realer Server von mehreren virtuellen Servern gemeinsam genutzt werden. Dies<br />
erhöht die Auslastung und macht Einsparungen von mehr als 50 Prozent beim<br />
Energieverbrauch möglich. Der Cloud-Umsatz mit Geschäftskunden und Privatverbrauchern<br />
wird in diesem Jahr um rund 55 Prozent auf insgesamt 3,5 Milliarden<br />
Euro steigen. 2015 werden etwa 10 Prozent aller <strong>IT</strong>-Ausgaben in Deutschland auf<br />
Cloud-Technologie entfallen.<br />
Foto: Braun - Eine Besuchergruppe<br />
erhält Informationen zur Cloud<br />
Computing Lösung am Stand des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Foto: Braun - <strong>IT</strong>-Staatssekretär Ulrich<br />
Freise am Stand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im<br />
Gespräch mit Frau Kaiser (<strong>Berlin</strong>er<br />
Polizei) zum Thema „BOWI 21“<br />
Die CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> trug diesem Megatrend mit ihrem Schwerpunktthema „Work and<br />
Life with the Cloud“ Rechnung. Neben Rechenleistung und Speicherplatz bietet die<br />
Cloud auch Applikationen und ganze Systemlandschaften für die unterschiedlichsten<br />
Endgeräte. Mit einem Smartphone, Tablet-PC oder Notebook können Office-<br />
Dokumente vom Bürorechner unterwegs nahtlos weiterbearbeitet werden. Denn der<br />
Desktop befindet sich nicht mehr unbedingt auf der lokalen Hardware, sondern<br />
immer häufiger in einer geschützten Datenwolke.<br />
Auch die öffentliche Hand kann von der Technologie profitieren. Hierfür wurden<br />
auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> Anwendungsbeispiele für den medienbruchfreien, interoperablen<br />
Einsatz von Cloud-Technologien gezeigt. Auch die privaten Internetnutzer speichern<br />
zunehmend Fotos, Videos oder Mails im Netz statt auf der heimischen<br />
Festplatte. So kann man mit jedem Gerät online auf die Daten zugreifen und sie mit<br />
anderen teilen: Vernetztes Leben und Arbeiten in der Wolke war einer der maßgeblichen<br />
Trends der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>.<br />
<br />
2/11 54
Security-Lösungen im Fokus der<br />
Branche<br />
Die Erweiterung ihrer <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
in die Cloud stellt viele Firmen vor neue<br />
Herausforderungen, was den Schutz ihrer<br />
Daten und betrieblichen Abläufe<br />
angeht. Die auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> von<br />
namhaften Security-Anbietern vorgestellten<br />
hochsicheren Schlüsselmanagementsysteme<br />
sorgen dafür, dass<br />
nur zugelassene Nutzer auf die in der<br />
Cloud gespeicherten Daten zugreifen<br />
können. Privatnutzer beziehen <strong>IT</strong>- und<br />
Internetsicherheit zunehmend direkt aus<br />
dem Netz. Security-as-a-Service wird<br />
beispielsweise bei neuen Betriebssystemen<br />
oft als Virenschutz und Firewall<br />
kostenlos oder gegen geringen Aufpreis<br />
angeboten. Auch für die aktuellen<br />
Smartphones, die auf Grund ihrer rasanten<br />
Verbreitung zunehmend Hackerangriffen<br />
ausgesetzt sind, wurde auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> die neueste Schutzsoftware<br />
vorgestellt. Doch auch die Bundesregierung<br />
bleibt in Sachen <strong>IT</strong>-Sicherheit gefordert:<br />
Nach Angaben des B<strong>IT</strong>KOM<br />
wünschen sich 78 Prozent aller<br />
Internetnutzer im Netz mehr staatlichen<br />
Schutz, insbesondere gegen Terror<br />
und Straftaten.<br />
Premiere für den neuen Personalausweis<br />
Mehr Rechtssicherheit im Internet forderte<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
bei der Eröffnung der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>. Ein<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Foto: Fujitsu - Produktivschaltung von<br />
ATKIS (Fachverfahren GeoBasisdaten)<br />
durch Staatssekretärin Hella Dunger-<br />
Löper (Gäste Fujitsu: Herr Wolkowski,<br />
2.v.r., Herr Bartels, 3.v.r., Herr Schöninger,<br />
2.v.r.) am Stand des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong><br />
wichtiger Schlüssel hierzu ist der neue Personalausweis, für den auf der Messe eine<br />
ganze Reihe von Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt wurden. Das scheckkartengroße<br />
Sesam-öffne-dich soll in naher Zukunft zum Identifizierungs-Tool für Online-<br />
Einkäufe, Anmeldungen und Behördenkontakte werden. Künftig sollen sich die<br />
Bürger mit dem Ausweis auch zeitaufwendige Behördengänge sparen und Rentenanträge<br />
oder die Kfz-Anmeldung direkt über das Netz vornehmen können. Als erstes<br />
Unternehmen überhaupt bot die Deutsche Messe eine reale Anwendung für den<br />
neuen Personalausweis an. Inhaber der neuen ID konnten die CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> kostenlos<br />
besuchen. Einzige Vorraussetzung war die freigeschaltete Online-Funktion des<br />
Ausweises.<br />
Firmen entdecken Chancen von Social Media<br />
Foto: Keudel - ISO K° - photography -<br />
Staatssekretär Hasso Lieber am Stand<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im Gespräch mit dem<br />
Vorstand Konrad Kandziora<br />
Was die Kommunikation im Unternehmen angeht, waren soziale Netzwerke auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> ganz vorn: Viele Firmen suchen die direkte Interaktion mit Kunden,<br />
potenziellen Mitarbeitern oder anderen Interessengruppen. Mit Twitter ist zudem ein<br />
Nachrichtenmedium entstanden, das einen schnellen, direkten Austausch mit einzelnen<br />
Zielgruppen ermöglicht. Im Unternehmen selbst werden Social-Media-<br />
Technologien verstärkt unter dem Stichwort Enterprise 2.0 eingesetzt. Firmeninterne<br />
Blogs, Wikis und Foren ermöglichen es den Mitarbeitern, Erfahrungen,<br />
Meinungen und Wissen auszutauschen.<br />
Apps erobern das Auto<br />
Foto: Keudel - ISO K° - photography -<br />
Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt<br />
mit dem Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
Konrad Kandziora, bei „BOWI 21“<br />
Auf der CeB<strong>IT</strong> präsentierten mehrere Hersteller ihre Connectivity-Lösungen für das<br />
Cockpit, die mit Internetzugang, komfortabler Sprachsteuerung und einem<br />
Touchscreen kombiniert werden. Sich E-Mails vorlesen zu lassen und per Sprache zu<br />
beantworten, Infotainment zu genießen sowie intelligente Navigationsdienste <br />
2/11 55
für Flottenbetreiber und Logistikdienstleister<br />
werden im modernen Auto<br />
Realität. Darüber hinaus verstehen sich<br />
die Systeme mit den unterschiedlichsten<br />
Kommunikationsgeräten vom Datenstick<br />
bis zum Smartphone. Damit wird<br />
das Fahrzeug zum rollenden Wireless<br />
LAN-Hotspot. Diese Technologien<br />
werden jedoch keineswegs nur in Luxusmodellen<br />
eingesetzt, sondern auch in<br />
der Kompaktklasse, wie auf der CeB<strong>IT</strong><br />
<strong>2011</strong> zu sehen war. Daneben standen<br />
intelligente Verkehrsmanagement-Systeme<br />
bei der diesjährigen Messe im Fokus.<br />
Schließlich entsteht durch ständige<br />
Staus nicht nur ein unnötig hoher CO2-<br />
Ausstoß, sondern auch ein milliardenschwerer<br />
wirtschaftlicher Schaden. (PM)<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
tausch zwischen allen Beteiligten fördert. Sinan Arslan, Projektmanager der <strong>IT</strong>-<br />
Profits: „Die positive Resonanz auf unser Vortragsprogramm sowie die gute Stimmung<br />
unter Besuchern, Referenten und teilnehmenden Firmen zeigt uns, dass wir<br />
das richtige kommunikative Konzept entwickelt haben für das der Erfolg und die<br />
Qualität der <strong>IT</strong>-Profits steht.“<br />
Bundesweit erster CLOUD AWARD vergeben<br />
Auf der <strong>IT</strong>-Profits wurden zusammen mit T-Systems Multimedia Solutions die<br />
beliebtesten webbasierten Anwendungen prämiert. Im Rahmen der „<strong>IT</strong>-Personalities<br />
<strong>2011</strong>“, der traditionellen Abendveranstaltung der <strong>IT</strong>-Profits, wurde der bundesweit<br />
erste Publikumspreise für SaaS-Angebote in der PAN AM Lounge über den Dächern<br />
der Stadt <strong>Berlin</strong> an die TecArt Group verliehen. Der Award-Gewinner ist Spezialist<br />
in der Entwicklung browserbasierter Software-Lösungen im Bereich CRM- und<br />
Groupware auf Miet(SaaS)- und Kaufbasis (Inhouse) für KMU und Verwaltungen.<br />
Die SaaS-Lösungsanbieter Emnis GmbH, GROUP Business Software,<br />
MovingIMAGE24, SAP AG und die TecArt Group gehörten zu den fünf Nominierten<br />
für den bundesweit ersten Publikumspreis für SaaS-Angebote in der Cloud.<br />
Über den Wolken<br />
Erfolgreiche<br />
Vernetzung von <strong>IT</strong>, Web<br />
und Mobile Business<br />
auf der <strong>IT</strong>-Profits 7.0<br />
<strong>Berlin</strong> - Auf einem zweitägigen<br />
Business-Event für <strong>IT</strong>, Web und<br />
Mobile informierten 102 Lösungsanbieter<br />
auf der <strong>IT</strong>-Profits 7.0 Mitte<br />
Mai <strong>2011</strong> über die neusten Trends und<br />
Produkte der Branche. Schwerpunktthemen<br />
waren Cloud Services, webbasierte<br />
Anwendungen und Mobile Business.<br />
Insgesamt kamen rund 3.000 Besucher<br />
auf das <strong>Berlin</strong>er Messegelände.<br />
Dialog und Wissenschaftstransfer im<br />
Vordergrund<br />
Namhafte Redner stellten in praxisorientierten<br />
Vorträgen konkrete Lösungen<br />
vor, von denen besonders kleine<br />
und mittlere Unternehmen profitieren<br />
können. Insgesamt stand mit 62 Vorträgen<br />
und zwölf Workshops der direkte<br />
kommunikative Austausch mit Experten<br />
im Vordergrund. Dazu trug vor allem<br />
das dialogorientierte offene Raumkonzept<br />
bei, das den intensiven Aus-<br />
Foto: Dev - Fotolia.de<br />
„Make your Business inside the Cloud“ war das Leitthema der vierten <strong>IT</strong>-Personalities<br />
in der PAN AM Lounge am Tiergarten, in der im 60er Jahre Ambiente die Macher,<br />
Denker und Lenker aus <strong>IT</strong>, Internet und Kommunikation gemeinsam in entspannter<br />
Atmosphäre Blickwinkel und Trends der <strong>IT</strong>-Branche erörterten. Die Partner der<br />
diesjährigen <strong>IT</strong>-Personalities waren T-Systems MMS und SAP.<br />
Business-Matchmaking<br />
Die <strong>IT</strong>-Profits 7.0 bot in Kooperation mit der asperado GmbH erstmals moderierte<br />
Foren für Anbieter und potentielle Interessenten an Cloud-Anwendungen. Das<br />
„Business-Matchmaking“ führte Anwender und Anbieter gezielt zusammen. In 16<br />
Sessions erhielten Anbieter und potenzielle Anwender die Möglichkeit, sich live und<br />
direkt auszutauschen. Pro Session, jeweils 45 Minuten, wurden zwei Lösungsanbieter<br />
zugelassen, um zielführende Lösungen zu unterstützen.<br />
Die <strong>IT</strong>-Profits lebt mittlerweile das ganze Jahr über in der virtuellen Gemeinschaft<br />
der <strong>IT</strong>-Koepfe® auf dem Business-Portal XING. Mit mehr als 5.000 Mitgliedern<br />
zählt die <strong>IT</strong>-Profits Community zu den führenden <strong>IT</strong>K-Communities bundesweit<br />
(https://www.xing.com/net/itkoepfe). Die nächste <strong>IT</strong> Profits findet am 23. und 24.<br />
Mai 2012 statt. Weitere Informationen im Internet unter: www.it-profits.de <br />
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iX-Sonderheft „Sicher im Netz“<br />
iHype birgt<br />
Sicherheitsrisiken<br />
Hannover - Der Hype um iPhone<br />
und iPad verführt zum sorglosen<br />
Umgang mit den mobilen<br />
Geräten. Schnell können vertrauliche<br />
Daten an Unbefugte gelangen. Vor allem<br />
das sogenannte Jailbreaken wird<br />
von vielen Nutzern unterschätzt. Mit<br />
dem Knacken der Apple-Restriktionen<br />
erlangen Besitzer zwar uneingeschränkte<br />
Schreibrechte, gleichzeitig werden<br />
damit aber wichtige Sicherheitsmechanismen<br />
des Betriebssystems ausgehebelt,<br />
warnt das iX-Sonderheft „Sicher<br />
im Netz“, das ab sofort im Handel<br />
erhältlich ist.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Trotz strenger Kontrolle von Apple gibt es immer wieder Beispiele für Apps, die<br />
unter dem Vorwand der Benutzerfreundlichkeit unbemerkt oder auch mit Zustimmung<br />
der Benutzer vertrauliche Informationen wie Telefonnummern oder ganze<br />
Adressbücher an die Server der Hersteller übertragen. Um das iPhone und iPad vor<br />
unbefugtem Zugriff zu schützen, kann man auf den Geräten eine Code-Sperre<br />
konfigurieren. Unternehmen sind darüber hinaus gut beraten, wichtige Informationen<br />
und Anwendungsdaten zusätzlich auf Dateiebene zu verschlüsseln. „Seit iOS 4<br />
lassen sich auf einem iPhone 3GS und einem iPhone 4 alle E-Mails sowie deren<br />
Anhänge separat verschlüsseln“, erläutert iX-Expertin Ute Roos. Eine weitere<br />
wichtige Sicherheitsmaßnahme ist die Verschlüsselung von iPhone- oder iPad-<br />
Backups.<br />
Auf rund 160 Seiten behandelt das iX Special 3/2010 „Sicher im Netz“ aktuelle<br />
Sicherheitsprobleme, vorbeugende Maßnahmen sowie Lösungsstrategien. Dabei<br />
geht es nicht nur um den grassierenden iHype, sondern auch um Probleme des Cloud<br />
Computing, die Absicherung von Webanwendungen, das Sicherheitsmanagement in<br />
Unternehmen, sichere Software-Entwicklung sowie neue Werkzeuge und Strategien<br />
im Kampf gegen Cyberkriminelle. Die bootbare DVD enthält über 5 GByte Software<br />
mit Sicherheitslektüre und -werkzeugen.<br />
Das iX-Sonderheft „Sicher im Netz“ ist für 12,90 Euro im Bahnhofsbuchhandel, im<br />
ausgewählten Fachhandel und direkt beim Verlag erhältlich. Im Internet ist es ohne<br />
Mehrkosten bestellbar: www.heise.de/kiosk/special/ix/10/02/ (OTS) <br />
Digitalfotos gekonnt bearbeiten mit Photoshop<br />
Elements 9<br />
Düsseldorf - Data Beckers neuer Ratgeber „Digitalfotos bearbeiten mit<br />
Photoshop Elements 9“ bietet kompakte und strukturierte Workshops, um<br />
Adobes Bildbearbeitungssoftware perfekt zu beherrschen und Digitalfotos<br />
gezielt zu optimieren. Wer etwa unscharfe Aufnahmen nachschärfen, störende<br />
Farbstiche beseitigen<br />
oder verrauschte<br />
Bilder restaurieren möchte, der<br />
braucht nur den an-<br />
schaulichen Anleitungen<br />
zu folgen, um<br />
perfekte Ergebnisse<br />
in der digitalen<br />
Bildbearbeitung zu<br />
erzielen.<br />
Jailbreaken ist in. Technisch versierte<br />
Freunde helfen gern bei der Durchführung,<br />
sodass die Besitzer beliebige Anwendungen<br />
installieren und zusätzliche<br />
Funktionen freischalten können. „In einer<br />
Firmen-<strong>IT</strong> hat ein „gejailbreaktes“<br />
iPhone jedoch aus Sicherheitsgründen<br />
nichts zu suchen“, meint Ute Roos, iX-<br />
Redakteurin. „Viele Nutzer wissen nicht,<br />
dass sie dadurch Sicherheitsvorkehrungen<br />
deaktivieren. Unternehmen<br />
sollten ihre Mitarbeiter daher dringend<br />
sensibilisieren und technisch unterstützen.“<br />
Ein erster Streifzug<br />
stellt neue Features<br />
der Version 9 vor und<br />
macht den Leser<br />
mit den unterschied-<br />
lichen Programmelementen<br />
vertraut.<br />
Die Autoren, allesamt<br />
ausgewiesene<br />
Photoshop- und<br />
Fotografie-Experten,<br />
erläutern Arbeitsbereich<br />
und Werk-<br />
zeugpaletten, zeigen<br />
wie man den Edi-<br />
tor zur Bildbearbeitung<br />
optimal ein-<br />
setzt, und führen in<br />
die Ebenentechnik<br />
von Photoshop ein.<br />
Sodann geht es in die<br />
Praxis: Wurden<br />
Farben bei der Aufnahme von Bildern nicht richtig erfasst, können zum Beispiel<br />
Farbstiche der Kamera mit Hilfe der digitalen Farbsättigung korrigiert werden. <br />
2/11 57
Mit zahlreichen Tipps & Tricks<br />
vermitteln die Autoren, wie z. B. stürzende<br />
Linien oder Verzeichnungen sich<br />
mit Photoshop Elements in wenigen<br />
Schritten nahezu vollkommen korrigieren<br />
lassen.<br />
Ein weiterer Themenschwerpunkt ist<br />
die Optimierung von Porträt- und Naturfotos.<br />
Anhand von Workshops lernt der<br />
Leser, wie er Fältchen glättet oder imposante<br />
Panoramen erstellt. Darüber hinaus<br />
werden wichtige Retusche-Techniken<br />
erläutert. Die Arbeit mit Bildeffekten<br />
und Fotofiltern gehört ebenso zum Inhalt<br />
des Buches wie die RAW-Entwicklung.<br />
Wichtige Techniken wie Objektfreistellungen,<br />
die Organisation und<br />
Verwaltung von Bildern, oder das Thema<br />
Bildpräsentation im Internet runden<br />
das hilfreiche Lehrbuch zu Photoshop<br />
Elements 9 sinnvoll ab.<br />
„Digitalfotos bearbeiten mit Photoshop<br />
Elements 9“ (ISBN: 978-3-8158-3069-7)<br />
ist für 29,95 Euro im Buchhandel und auf<br />
www.databecker.de erhältlich. (PR) <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Thomas Wanhoff führt in die Materie ein und erklärt, ohne unnötig zu abstrahieren“,<br />
erklärt Thomas Gronenthal, Vorsitzender des Deutschen Social Media Forums<br />
(DSMF) in der Software-Initiative Deutschland e.V. (SID - http://<br />
www.softwareinitiative.de ).<br />
„Social Media ist ein vielschichtiges Thema. Neben der Technik und den Unterscheidungen<br />
zwischen Fan und Follower sind Aspekte wie Privatsphäre und andere<br />
Rechtsfragen zu berücksichtigen“, beschreibt DSMF-Vorsitzender Gronenthal. Ab<br />
sofort ist das vom Heidelberger Spektrum Verlag herausgegebene Werk „Wa(h)re<br />
Freunde“ im Handel zu beziehen (12,95 Euro, ISBN 978-3-8274-2783-0, weitere<br />
Informationen: http://www.springer.com/978-3-8274-2783-0). Aufklärung tut<br />
wahrlich not - das ergab auch eine Studie der SID zum Thema Social Media: Nur 19<br />
Prozent der befragten Personen fühlen sich ausreichend über die Möglichkeiten der<br />
Social Networks informiert. 32 Prozent sehen sich nur eingeschränkt informiert. Die<br />
Studie kann unter http://www.softwareinitiative.de/studien/ heruntergeladen werden.<br />
„Im Rahmen der Studie wie auch unserer Veranstaltungen sehen wir häufig große<br />
Fragezeichen zu den einzelnen Komplexen. Um die Grundlagen zum Eintritt in<br />
Social Media - ob beruflich oder privat - zu schaffen, finden sich in Wa(h)re Freunde<br />
alle relevanten Fundamente“, beschreibt auch SID-Präsidentin Valentina Kerst.<br />
Ganz wichtig aus Sicht der Verbandes ist auch die Einbeziehung der kritischen<br />
Fragen zu Privatsphäre und Datenspeicherung: „Entscheidend für die Nutzung von<br />
Social Media ist das Wissen um Chancen und Risiken. Aufklärung über das, was mit<br />
den Daten geschieht, tut also not. Auch hier bietet Wanhoff wichtige Einblicke, mit<br />
denen ein Großteil der Fragezeichen gelöst sein sollte“, resümiert Internet-Expertin<br />
Valentina Kerst. (OTS)<br />
<br />
„Wa(h)re Freunde“ - Software-<br />
Verband empfiehlt neues<br />
Grundlagenwerk<br />
Social Media - die<br />
große Unbekannte<br />
München/Heidelberg - Kaum<br />
ein Begriff fällt in den letzten<br />
Monaten so oft wie Social<br />
Media - doch was verbirgt sich dahinter?<br />
Ein neues Grundlagenwerk von Blogger,<br />
Medienexperte und Fachautor Thomas<br />
Wanhoff bringt nun Licht ins Dunkel<br />
und erklärt die Grundlagen der sozialen<br />
Medien. „Wa(h)re Freunde“ beleuchtet<br />
die neuartigen Beziehungen in den sozialen<br />
Online-Netzwerken und den Einfluss<br />
auf die Gesellschaft - beruflich und<br />
privat. „Wir als Verband leisten mit unserem<br />
Deutschen Forum Social Media<br />
Aufklärungsarbeit zu Portalen wie<br />
Facebook, Twitter und vielen weiteren.<br />
Sicher und clever mit den neuen Internet-<br />
Browsern surfen<br />
Düsseldorf - Kaum sind die neuen Internet-Zugangsprogramme Firefox,<br />
Internet Explorer und Chrome in aktualisierten Versionen erschienen,<br />
folgen die ersten Ratgeber fürs Buchregal. Bei Data Becker sind bereits „Die<br />
besten Tipps zum Internet Explorer 9“, „Schneller & sicher surfen mit Firefox 4“ und<br />
„Sicher und bequem surfen mit Chrome“ erschienen. In den drei Büchern erklären<br />
die Autoren auf jeweils 160 Seiten die neuen Funktionen der Browser und geben<br />
Tipps für den Umstieg. Individuelle Anpassungsmöglichkeiten werden ebenso<br />
vorgestellt wie Funktionen, die das Suchen und Finden von Informationen im<br />
Internet in der Praxis erleichtern. Weitere Themen sind Privatsphäre, Sicherheit und<br />
schnelle Problemlösungen. Zahlreiche Screenshots, Abbildungen und Schritt-für-<br />
Schritt-Anleitungen runden die zum Preis von jeweils 8,95 Euro erhältlichen Bücher ab.<br />
Info: Buchreihe „Auf die Schnelle“ - ohne große Einarbeitung ins Thema „Die besten<br />
Tipps zum Internet Explorer 9“ (ISBN: 9-783815-817735), „Schnell & sicher surfen<br />
mit Firefox 4“ (ISBN: 9-783815-817735) und „Sicher und bequem surfen mit<br />
Chrome“ (ISBN: 9-783815-817827) sind in Data Beckers Buchreihe „Auf die<br />
Schnelle“ (AdS) erschienen und kosten jeweils 8,95 Euro. Nach Angaben des<br />
Verlages stellt die Reihe praxisnah die wichtigsten Tools und Funktionen dar, sodass<br />
Anwender ohne große Einarbeitung direkt starten können. Alles Wichtige ist kurz<br />
und verständlich erklärt, viele Abbildungen, Tipps und Infokästen runden die Bücher<br />
ab. (PR)<br />
<br />
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In eigener Sache<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Der tragbare Computer wird 30<br />
Wie kommt die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Re<br />
daktion eigentlich an die Informationen,<br />
fragen sich<br />
vielleicht unsere Leserinnen und Leser.<br />
Überwiegend stammen die Meldungen<br />
aus drei Hauptquellen: von Autoren und<br />
von den Agenturen Presseportal.de sowie<br />
pressrelations.de. Presseportal.de ist<br />
Deutschlands umfassendste Datenbank<br />
für Presse-Infor-mationen. Texte, hochauflösende<br />
Bilder und Grafiken sowie<br />
sendefertige Audiobeiträge. Hinter<br />
Presseportal.de steht die dpa-Tochter<br />
„news aktuell“, die die Presse-Informationen<br />
im Auftrag von Parteien, Verbänden,<br />
Unternehmen und staatlichen Stellen<br />
für Journalisten zugänglich macht.<br />
Die Dienste, die unter Presseportal.de<br />
bereitgestellt werden, heißen ots<br />
(Originaltextservice), obs (Originalbildservice),<br />
ogs (Originalgrafikservice) und<br />
ors (Originalradioservice). Ein ähnliches<br />
Prinzip verfolgen auch pressrelations.de<br />
und PresseBox.de.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Beiträge stammen also entweder<br />
direkt von Autoren, die mit ihrem<br />
Namen zeichnen, sogenannte Namensbeiträge<br />
oder aber von den erwähnten<br />
Agenturen und somit von Unternehmen<br />
und Organisationen. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht notwendig<br />
die Ansichten der Redaktion<br />
wieder. Ergänzt werden die Berichte<br />
noch um entsprechende Pressemitteilungen,<br />
die von den Firmen und Institutionen<br />
direkt versandt werden. Die Beiträge<br />
sind entsprechend gekennzeichnet:<br />
• EB = Eigenbericht<br />
• OTS = Originaltextservice<br />
• PM = Pressemitteilung<br />
• PB = Pressebox<br />
• PR = pressrelations<br />
• LPD = Landespressedienst<br />
<strong>Berlin</strong> (EB)<br />
• BA MH = Bezirksamt Marzahn-<br />
Hellersdorf von <strong>Berlin</strong>, Ergebnisbericht<br />
zur 2. Projektphase<br />
ProDiskurs<br />
<br />
<strong>Berlin</strong> - Er wog 10,7 Kilogramm, hatte einen winzigen 5-Zoll-Röhrenbildschirm,<br />
kostete 1795 Dollar – und war ein Riesenerfolg: Im April 1981 wurde der erste<br />
tragbare Computer für den Massenmarkt vorgestellt, der „Osborne 1“. Er ließ<br />
sich mitnehmen wie ein Koffer und ähnelte eher einer tragbaren Nähmaschine als<br />
einem PC.<br />
Mit dem Koffer-Rechner begann vor 30 Jahren die Entwicklung des Marktes für<br />
mobile Computer. Diese Geräte stehen heute für fast zwei Drittel des weltweiten PC-<br />
Umsatzes. Während sich Leistung und Ausstattung vervielfacht haben, sind Gewicht<br />
und Preis stark gesunken. Nach B<strong>IT</strong>KOM-Prognosen werden <strong>2011</strong> in Deutschland<br />
14,8 Millionen Computer verkauft. Fast drei Viertel (72 Prozent) entfallen auf<br />
tragbare Geräte wie Notebooks, Netbooks oder Tablet-PCs. Heute werden in<br />
Deutschland nach Schätzungen des B<strong>IT</strong>KOM 11 Millionen tragbare PCs pro Jahr<br />
verkauft.<br />
Die Erfolgsgeschichte des ersten mobilen PCs war rasant, währte indes nur kurz. Als<br />
sich der amerikanische Buchautor Adam Osborne im März 1980 mit dem Computerdesigner<br />
Lee Felsenstein traf, wollte er den Computermarkt revolutionieren: Der PC<br />
sollte tragbar und bezahlbar werden, Felsenstein sollte ihn gestalten. Osborne<br />
gründete noch im gleichen Jahr die Osborne Computer Corporation. Ein gutes Jahr<br />
später war er schon am Ziel: Im April 1981 kam der „Osborne1“ auf den Markt.<br />
Vor allem Geschäftsleute hatte man sich als Zielgruppe ausgesucht. In der Werbung<br />
hieß es: „Unser Computer passt unter jeden Flugzeugsitz.“ Als Speichermedium<br />
dienten zwei<br />
Diskettenlaufwerke.<br />
Eine<br />
Festplatte mit<br />
ausreichend<br />
Platz wäre zu<br />
der Zeit viel zu<br />
schwer, teuer<br />
und empfind-<br />
lich gewesen.<br />
Zwischen den<br />
Laufwerken war<br />
ein kleiner Röhrenbildschirm<br />
unter-<br />
gebracht. Trotz<br />
seiner Größe<br />
und seines Gewichts<br />
gilt der<br />
Rechner heute<br />
als der erste<br />
kommerziell erfolgreiche,<br />
tragbare Computer.<br />
Zwar Foto: Tomislav Medak - Wikipedia gab es bereits<br />
vorher tragbare PCs, sie wogen jedoch bis zu 25 Kilo und waren sehr viel teurer.<br />
Osborne verkaufte im ersten Monat 11.000 Stück, schon im September stieg der<br />
Umsatz der jungen Firma auf mehr als eine Million Dollar. Im Preis war ein Software-<br />
Paket enthalten, das allein fast so viel gekostet hätte wie der Rechner.<br />
So schnell die Firma aufstieg, so schnell war ihr Niedergang besiegelt. Im September<br />
1983 ging das Unternehmen bankrott. Ein Hauptgrund: Adam Osborne soll damals<br />
die Nachfolgemodelle öffentlich angepriesen haben, obwohl sie noch längst nicht<br />
erhältlich waren. Potenzielle Kunden warteten ab, die Osborne-1-Lager blieben voll<br />
und die Preise für den Koffer-Computer verfielen. Der Effekt ist in der Branche bis<br />
heute als der „Osborne-Effekt“ bekannt. Osborne brachte die beiden Nachfolgemodelle<br />
zwar noch auf den Markt, doch ohne an den Erfolg des Vorgängermodells<br />
anknüpfen zu können. 1985 war für die Firma endgültig Schluss. Osborne starb nach<br />
mehreren Schlaganfällen am 18. März 2003 in Indien, wo er während der letzten<br />
Jahre seines Lebens als Venture-Capitalist tätig war. (PM)<br />
<br />
2/11 59
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Wenn sich Ihre Anschrift ändert,<br />
wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />
schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />
Telefon 90 222 (9222) 6014<br />
Nr. . 2 / <strong>2011</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Raum für Versandetikett<br />
Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />
möchten Sie nicht einmal selber zur<br />
„Feder“ greifen?<br />
Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />
Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />
direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />
und Artikel aus Ihren<br />
Reihen.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im<br />
Juli. Der Redaktionsschluss ist am<br />
15. Juli <strong>2011</strong>.<br />
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />
mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />
Herr Brodersen +49 3090222-6014<br />
Fax +49 30 9028-3094<br />
Die Zahl verschickter SMS hat zum vierten Mal in Folge ein neues Rekordniveau<br />
erreicht. 41,3 Milliarden SMS versendeten die Deutschen im Jahr 2010, statistisch<br />
gesehen über 500 SMS pro Einwohner. In diesem Jahr wird die Zahl der SMS<br />
voraussichtlich auf rund 46 Milliarden steigen. (PM)<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er Straße 112-115, 1O713 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 3O 9O222-O, Fax: +49 3O 9O222-5864, V.i.S.d.P. Konrad Kandziora<br />
Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />
Redaktion:<br />
E-Mail: splitter@itdz-berlin.de<br />
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Pressestelle:<br />
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Druck: <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, Xerox DocuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O<br />
Gastautoren:<br />
Adolf Herbst, Projektleiter ProDiskurs des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf von <strong>Berlin</strong><br />
Dr. Steffo Weber, Architekt Identity Management, Oracle Deutschland B.V. & Co. KG<br />
Titelfoto: grechka27- Fotolia.de<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr. 3/2O11 erscheint voraussichtlich im August 2O11<br />
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