Mater Mothers' Hospital - bvmd
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PJ-Bericht Australien 2006<br />
Vorbereitung<br />
Das praktische Jahr war für mich eine gute Gelegenheit ohne allzu großen Aufwand ein paar<br />
Monate im Ausland zu verbringen, bevor man in das Arbeitsleben startet. Für mich kam nur das<br />
englischsprachige Ausland in Frage, da Englisch die einzige Sprache ist, die ich gut genug<br />
beherrsche um mit Patienten auch kommunizieren zu können. Meine Wahl viel auf Australien.<br />
Meine Bewerbung für Australien habe ich relativ spät abgeschickt, circa ein halbes Jahr vor Beginn<br />
meines praktischen Jahres. Die Bewerbungen für Queensland gehen alle an das PMCQ, das<br />
Postgraduate Medical Education Council of Queensland (www.pmcq.com.au). Das PMCQ ist für<br />
die Vergabe aller Plätze in Queensland zuständig. Man bewirbt sich also nicht direkt bei den<br />
Krankenhäusern für ein so genanntes elective, sondern bekommt einen Platz vom PMCQ<br />
zugewiesen. Die Bewerbungsfrist läuft sechs Monate vor Beginn des Praktikums ab. Man allerdings<br />
nur für acht Wochen von Studiengebühren befreit, danach werden einige hundert Dollar<br />
Studiengebühren pro Woche fällig. Genauere Informationen findet ihr auf der oben genannten<br />
Webseite. Allerdings fällt trotzdem eine Bearbeitungsgebühr für das PMCQ an (siehe unten).<br />
Folgende Unterlagen waren für meine Bewerbung nötig:<br />
– ein ausgefülltes Bewerbungsformular des PMCQ<br />
– mein Lebenslauf<br />
– ein Empfehlungsschreiben (Dean's letter)<br />
– mein Notenspiegel, zumindest des letzten Semesters<br />
– ein Versicherungsnachweis über eine Berufshaftpflicht auf Englisch<br />
– ein Sprachnachweis<br />
– ein Auslandscheck über 385 australische Dollar (ca. 240,00 Euro) für das PMFEQ<br />
Das Bewerbungsformular könnt ihr euch auf der Webseite des PMFEQ herunterladen. Für meinen<br />
Sprachzeugnis habe ich einen kostenfreien Test am Institut für Anglistik meiner Heimatuni<br />
gemacht. Empfehlungsschreiben und Notenspiegel habe ich in meinem Dekanat beantragt und<br />
erhalten. Es dauert einige Tag bis man die Unterlagen auch wirklich in den Händen hält.
Als Mitglied des Marburger Bundes gibt es im PJ eine kostenfreien Berufshaftpflichtversicherung,<br />
für die man sich auch eine englischsprachige Bescheinigung zusenden lassen kann. Außerdem kann<br />
man sich gut bei der Deutschen Ärzteversicherung informieren.<br />
Informationen zum Visum erhält man unter www.germany.embasssy.gov.au . Ich hatte ein so<br />
genanntes „short stay business visa“ für drei Monate. Bei acht Wochen Praktikum blieben also auch<br />
noch ein paar Wochen um vorher das Land zu erkunden.<br />
Damit ihr aber die aktuellsten Informationen habt, schaut auf der PMCQ Webseite nach.<br />
Das Praktikum<br />
Ich wurde in das <strong>Mater</strong> Adult <strong>Hospital</strong> in die Allgemein Chirurgie eingeteilt. Das <strong>Mater</strong> <strong>Hospital</strong> ist<br />
relative kleines Lehrkrankenhaus der Universty of Queensland auf der South Bank in Brisbane, und<br />
damit nur ca. 10 Minuten von der City entfernt. Die größte Abteilung des <strong>Mater</strong> <strong>Hospital</strong>s ist seine<br />
Kinderklinik, für die es in Brisbane bekannt ist.<br />
Ich war einem bestimmten Doktor zugeteilt, mit vier anderen australischen Studenten. Somit habe<br />
ich eigentlich den Standard Chirurgiekurs für Studenten mitgemacht. Ich war nicht wie hier auf<br />
Station, sonder hauptsächlich bei den outpatients, der Ambulanz. Dort hatte ich Gelegenheit viele<br />
Anamnesen zu erheben und, je nach Arzt, auch körperliche Untersuchungen durchzuführen.<br />
Vormittags waren wir meist zu zweit einem Arzt in unterschiedlichen Disziplinen (z.B. Orthopädie,<br />
plastische Chirurgie, Abdominalchirurgie, ...) zugeteilt und konnten an den Op-Tagen des Arztes<br />
bei den Operationen „unserer“ Patienten zuschauen und gelegentlich auch assistieren. Nachmittags<br />
konnte ich an den anderen Kursen, wie zum Beispiel einem Nahtkurs, PBL (Problembasiertes<br />
Lernen) oder einem Radiologiekurs teilnehmen. Für die acht Wochen hatte ich Zugang zu der gut<br />
ausgestatteten Bibliothek und dem Internet.<br />
Die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus waren alle sehr nett und unkompliziert: Somit empfand<br />
ich die Arbeitsatmosphäre als ausgesprochen gut, trotz vieler Patienten und Arbeit.<br />
Der Kontakt zu den australischen Studenten hat mir viel Freude bereitet und ich habe viele nette<br />
Leute auf diese Weise kennen gelernt. Langeweile kam nicht auf und ich war gut integriert.<br />
Meine Unterkunft in Brisbane habe ich mir privat besorgt. Das Studentensekretariat im <strong>Mater</strong><br />
<strong>Hospital</strong> hat mir einige Tipps gegeben. Aber Freunde von mir sind auch im Internet fündig<br />
geworden. Mein Zimmer war noch im Bereich der Innenstadt und damit nur ca. 15 Minuten<br />
Busfahrt vom Krankenhaus entfernt. Die Zentrale Lage hatte allerdings ihren Preis. Mit 140 AUD<br />
war das Zimmer ganz schön teuer und laut. War es auch. Küche und Bad habe ich mir mit fünf<br />
anderen Studenten geteilt.<br />
Leider gab es nicht die Möglichkeit ein Studententicket zu erhalten. Mit 96,00 AUD (ca. 60 Euro)
ist ein Monatsticket aber bezahlbar.<br />
Alles in allem, hat mir mein Aufenthalt sehr gut gefallen, auch wenn ich praktisch nicht allzu viel<br />
gelernt habe. Aber mein Englisch habe ich wieder aufgefrischt und ich möchte die Erfahrungen und<br />
Freunde nicht missen.<br />
Freizeit<br />
Vor meinem Praktikum habe ich eine sechswöchige Reise gemacht. Jedem, der die Zeit dafür<br />
finden kann, empfehle ich, die Möglichkeit wahrzunehmen. Australien hat vom Great Barrier Reef<br />
über Ayers Rock und Tasmanien bis Sydney und Melbourne einiges zu bieten.<br />
Auch in der Umgebung von Brisbane gibt es einiges zu sehen. Moreton Island, Fraiser Island,<br />
Byron Bay und einige Nationalparks, sowie Gold- und Sunshine Coast, sind für<br />
Wochenendausflüge gut zu erreichen. Die Stadt selbst bietet mit ihrem warmen Klima und dem<br />
Fluss hohe Lebensqualität, hat aber an touristischen Attraktionen nicht allzu viel zu bieten.