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Zerbrich mich, Herr

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»Vater«, sagt er, »ich habe gesündigt gegen den<br />

Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig,<br />

dein Sohn zu heißen« (Lukas 15,21). Eigentlich hatte<br />

er ja noch mehr sagen und um eine Arbeit als Knecht<br />

bitten wollen. Aber da war sein Vater schon dabei,<br />

Anweisungen zu geben. Und bald darauf war der<br />

Sohn neu einge kleidet, hatte einen prächtigen Ring<br />

am Finger und neue Schuhe an und ließ sich nieder<br />

zu einem üppi gen Mahl mit Kalbsbraten und allem,<br />

was so dazu gehört.<br />

Die Kluft war durch Zerbrochenheit überbrückt<br />

wor den. Doch der Sohn hätte den Kuss des Vaters<br />

nie gekannt, wenn er nicht zuallererst in Umkehr<br />

und Schuldbekenntnis zerbrochen worden wäre.<br />

Nichts wird so sehr dazu beitragen, die feindselige<br />

Haltung eines Menschen zu ändern, wie die<br />

Demüti gung, eine derartige Bitte um Vergebung<br />

ausspre chen zu müssen. Wenn ein solcher Mensch<br />

das nächste Mal versucht sein sollte, sich den Eltern<br />

gegenüber lieblos zu verhalten, wird er sich schnell<br />

an die brennende Scham des Zerbrochenwerdens<br />

erinnern, und das wird als wirksame Abschreckung<br />

dienen.<br />

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