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TIMECUT. Tanzperformance 1993

Rauminstallation. Fotografie. Video / Universität für angewandte Kunst 1993 Ein aufgeklebtes Linienraster am Boden bildet ein Bezugssystem, auf das sich der eigene Körper mit seinem Schrittmaß - seinen Körpermaßen bezieht. Der Körper tritt in eine Wechselwirkung mit den Rasterflächen, Rasterlinien und Rasterknotenpunkten, er fungiert als dritte Achse, als vertikale Raumachse. Der Körper läßt sich auf einen definierten Raum ein und lotet diesen aus - ein Abtasten von Raumknotenpunkten und Raumschwerpunkten. Der Körper durchschneidet als vertikale Schnittlinie den Raum und erzeugt immaginäre Schnittflächen. Die vorgegebene Symetrie und Geometrie des „Spielfeldes“ wird teils akzentuiert, teils dekonstruiert. Die „Spielfigur“ wird Teil der Architektur, der Körper wird zum Architekturelement, er schafft Raum und macht Raum sichtbar. Mit Hilfe von Mehrfachbelichtungen werden diese neuen Räume, Raumschnittflächen und Raumelemente abgebildet und nachvollziehbar. Während die fotografischen Mehrfachbelichtungen eine sehr formale - ästhetisch strenge Qualität besitzen, versuchte ich dieser „Strenge“ in den Videosequenzen entgegenzuwirken. Wird das geometrische Raumraster in den einzelnen Fotos mit meinem Körper akzentuiert, in gewissem Sinne wissenschaftlich durchleuchtet - es herrscht eine vorgegebene, beinahe mathematische Versuchsanordnung vor - so soll andererseits in der Videosequenz diese wissenschaftliche Versuchsanordnung durch die spontane Gestik des tanzenden Körpers durchbrochen werden. Markus Wintersberger 1993

Rauminstallation. Fotografie. Video / Universität für angewandte Kunst 1993

Ein aufgeklebtes Linienraster am Boden bildet ein Bezugssystem, auf das sich der eigene Körper mit seinem Schrittmaß - seinen Körpermaßen bezieht. Der Körper tritt in eine Wechselwirkung mit den Rasterflächen, Rasterlinien und Rasterknotenpunkten, er fungiert als dritte Achse, als vertikale Raumachse. Der Körper läßt sich auf einen definierten Raum ein und lotet diesen aus - ein Abtasten von Raumknotenpunkten und Raumschwerpunkten. Der Körper durchschneidet als vertikale Schnittlinie den Raum und erzeugt immaginäre Schnittflächen. Die vorgegebene Symetrie und Geometrie des „Spielfeldes“ wird teils akzentuiert, teils dekonstruiert. Die „Spielfigur“ wird Teil der Architektur, der Körper wird zum Architekturelement, er schafft Raum und macht Raum sichtbar. Mit Hilfe von Mehrfachbelichtungen werden diese neuen Räume, Raumschnittflächen und Raumelemente abgebildet und nachvollziehbar. Während die fotografischen Mehrfachbelichtungen eine sehr formale - ästhetisch strenge Qualität besitzen, versuchte ich dieser „Strenge“ in den Videosequenzen entgegenzuwirken. Wird das geometrische Raumraster in den einzelnen Fotos mit meinem Körper akzentuiert, in gewissem Sinne wissenschaftlich durchleuchtet - es herrscht eine vorgegebene, beinahe mathematische Versuchsanordnung vor - so soll andererseits in der Videosequenz diese wissenschaftliche Versuchsanordnung durch die spontane Gestik des tanzenden Körpers durchbrochen werden. Markus Wintersberger 1993

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<strong>TIMECUT</strong> / <strong>Tanzperformance</strong> <strong>1993</strong> / Rauminstallation. Fotografie. Video<br />

timecut, Fotografie<br />

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<strong>TIMECUT</strong><br />

Ein aufgeklebtes Linienraster am Boden bildet ein Bezugssystem, auf das sich der eigene Körper mit seinem Schrittmaß - seinen Körpermaßen bezieht. Der Körper tritt in eine Wechselwirkung mit<br />

den Rasterflächen, Rasterlinien und Rasterknotenpunkten, er fungiert als dritte Achse, als vertikale Raumachse. Der Körper läßt sich auf einen definierten Raum ein und lotet diesen aus - ein Abtasten<br />

von Raumknotenpunkten und Raumschwerpunkten. Der Körper durchschneidet als vertikale Schnittlinie den Raum und erzeugt immaginäre Schnittflächen. Die vorgegebene Symetrie und Geometrie<br />

des „Spielfeldes“ wird teils akzentuiert, teils dekonstruiert. Die „Spielfigur“ wird Teil der Architektur, der Körper wird zum Architekturelement, er schafft Raum und macht Raum sichtbar. Mit Hilfe von<br />

Mehrfachbelichtungen werden diese neuen Räume, Raumschnittflächen und Raumelemente abgebildet und nachvollziehbar. Während die fotografischen Mehrfachbelichtungen eine sehr formale -<br />

ästhetisch strenge Qualität besitzen, versuchte ich dieser „Strenge“ in den Videosequenzen entgegenzuwirken. Wird das geometrische Raumraster in den einzelnen Fotos mit meinem Körper akzentuiert,<br />

in gewissem Sinne wissenschaftlich durchleuchtet - es herrscht eine vorgegebene, beinahe mathematische Versuchsanordnung vor - so soll andererseits in der Video-sequenz diese wissenschaftliche<br />

Versuchsanordnung durch die spontane Gestik des tanzenden Körpers durchbrochen werden. Markus Wintersberger <strong>1993</strong><br />

timecut, computerbearbeitete Videoframes<br />

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