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<strong>Zum</strong> <strong>Register</strong> <strong>Gregors</strong> <strong>VII</strong>. 301<br />
wir der absprechenden Ansicht Giescbreebts und Jaff's beipflichten.<br />
Wir haben nur einen Auszug des ursprünglichen <strong>Register</strong>s vor uns.<br />
Schon die obigen Gelehrten benutzten zur Controlle des <strong>Register</strong>s<br />
die Citate in der Canonessamnilung des Cardinals Deustiedit,<br />
einer Sammlung, die 1086 oder 1087 geschrieben und dem<br />
Nachfolger <strong>Gregors</strong> <strong>VII</strong>. dem Papste Vietor III. gewidmet wurde.<br />
Ihnen stand aber nur zu Gebot, was Borgia in seiner Breve istoria<br />
dcl domiiiio temporale della sede apostolica neue due Sicilie i Rom<br />
1789) in den Appendices 3-22 an Fragmenten aus ihr niitgetheilt<br />
hat. Nachdem diese Sammlung von Martinu(ei 1869 edirt worden<br />
ist, kann die Verwerthung derselben hier in erhöhtem Grade vorgenommen<br />
werden. Und auch das zwingt uns zu genauester Prilfung:<br />
Deusdedit hat ein ganz eigenartiges Material, von dem wir<br />
auch sonst zum guten Theil nachweisen können, (lass CS nur durch<br />
directe oder indirecte Benutzung der päpstlichen <strong>Register</strong> gesammelt<br />
werden konnte').<br />
Deusdedit beginnt die Aufnahme von Gregoriaiiiscben Briefen<br />
in Lib. 1 c. 159 (p. 111) mit einem Fragment aus ep. V 14a<br />
unter dem passenden Titel: II&rn Gregorius Vii in V libro sui registri.<br />
Gleich die folgende Stelle aber widerlegt dann die von<br />
Jaff 2) ausgesprochene und aneh von (Jiesebrecht 5) angenommene<br />
Behauptung, dass dem Cardinal Deusdedit nur unser <strong>Register</strong>auszug<br />
vorgelegen habe. Es ist Detisdedit Lib. 1 c. 197 (p. 132). Dieser<br />
Brief <strong>Gregors</strong> <strong>VII</strong>. an Bischof Heinrich von Lüttich, ein Brief<br />
der in unserni <strong>Register</strong> fehlt und den nach Baluze 4) Jaff unter<br />
die epistolae collectae (n. 34) aufnahm, beginnt bei Deusdedit:<br />
Ex reg. Vii Gregorii cap. LXVI1 et LX<strong>VII</strong>I in lib. <strong>VII</strong>. Es<br />
wäre geradezu undenkbar, dass diese Ueberschrift auf eigener<br />
Erfindung des Cardinals beruhen sollte. Jaff6 hat sicher richtig<br />
nach den Briefen des <strong>Register</strong>s <strong>VII</strong> 13. 14, die einen nah verwandten<br />
Inhalt bieten, den obigen Brief an Heinrich auf den<br />
30. Januar 1080 datirt. Das 7. Buch des <strong>Register</strong>s ist dadurch<br />
1) Vgl. Neues Archiv V 322 ff.<br />
2) Bibliotheca II praef. p. 7.<br />
3) Im Münchener Hist. Jahrbuch, 1866 p. 182: Einen ausgedehnten<br />
Gebrauch machte er (d. h. Deusdedit) von dein Registrum Gregorii in der<br />
uns noch erhaltenen Gestalt'.<br />
4) Baluze hat höchst wahrscheinlich einen der Pariser Codices der<br />
Sammlung des Deusdedit zur Edition benutzt. Vielleicht Paris. 1458.