Jahresbericht 2013 - WWF Schweiz
Jahresbericht 2013 - WWF Schweiz
Jahresbericht 2013 - WWF Schweiz
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Inhalt<br />
<strong>WWF</strong>-Arbeit <strong>2013</strong><br />
Fokusregionen 4<br />
Biodiversität 6<br />
Fussabdruck 12<br />
Partnerschaften<br />
Nachlässe, Stiftungen und Institutionen 18<br />
Firmen 20<br />
Partner 23<br />
Finanzen<br />
Zahlen 24<br />
Der <strong>WWF</strong><br />
Organigramm <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 26<br />
Geschäftsleitung/Stiftungsrat 27<br />
Zertifizierungen 27<br />
Titelseite: © Martin Harvey / <strong>WWF</strong>-Canon
Editorial<br />
Rubrik<br />
Editorial<br />
von Thomas<br />
Vellacott<br />
Der CEO des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
blickt auf das Geschäftsjahr <strong>2013</strong><br />
zurück.<br />
Wenn ich auf unsere Arbeit zurückblicke, bin ich dankbar – all den Freiwilligen,<br />
Mitarbeitenden und Partnern, die gemeinsam viel für die Natur erreicht haben. In der<br />
<strong>Schweiz</strong>er Landwirtschafts- oder Raumplanungspolitik zum Beispiel bewegt sich viel,<br />
und in der Energiepolitik noch mehr. Klimaschutz, Energieeffizienz, Atomausstieg:<br />
Vieles von dem, was noch vor wenigen Jahren als utopische Forderung abgetan wurde,<br />
ist mehrheitsfähig geworden.<br />
Auch wenn wir vieles bewegen, bin ich gleichzeitig ungeduldig, weil wir unsere Ziele<br />
nicht schnell genug erreichen. Wenn wir die Energiewende als Chance für unser Land<br />
nutzen wollen, müssen wir jetzt die Weichen stellen. Und zwar so, dass wir Tempo<br />
zulegen. Im Kampf gegen den Klimawandel läuft uns die Zeit davon. Der Atomausstieg<br />
ist zwar beschlossen, lässt aber weiter auf sich warten. Und in der Wirtschaft ist zwar ein<br />
Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit spürbar, doch es gibt noch viel zu viele Bremser.<br />
Unsere Partner zeigen, dass Nachhaltigkeit auch für die Wirtschaft eine Chance ist. Wie<br />
gut sie auf Kurs sind, können Sie über wwf.ch/wirtschaft einsehen.<br />
Gar nicht auf Kurs sind wir im Kampf gegen die Wilderei. Der illegale Handel mit geschützten<br />
Arten ist ein Milliardengeschäft und für viele Tiere und Pflanzen existenzbedrohend<br />
geworden. Die Wildhüter stehen den mit modernsten Waffen ausgerüsteten<br />
Wilderern oft machtlos gegenüber und müssen ihr Leben aufs Spiel setzen. Diese Menschen<br />
leisten Enormes, und der <strong>WWF</strong> unterstützt sie, wo er kann. Ausdauer lohnt sich, das<br />
zeigen die Erfolge in China und Thailand, nachzulesen auf Seite 8 dieses <strong>Jahresbericht</strong>es.<br />
Trotz Rückschlägen – gemeinsam haben wir viel für die Umwelt erreicht: manchmal mit<br />
Konfrontation, manchmal mit Kooperation. Die grosse Kunst ist es, beides im richtigen<br />
Moment einzusetzen. Und sich immer wieder zu fragen, welche anderen Hebel es gibt,<br />
die wir noch nicht in Bewegung gesetzt haben. Denn nur wenn wir den Mut haben, Neues<br />
auszuprobieren und bewährte Methoden im grösseren Massstab einzusetzen, kommen<br />
wir dem Ziel des <strong>WWF</strong> näher – einer Zukunft, in der Mensch und Natur in Harmonie<br />
miteinander leben. Danke, dass Sie uns weiterhin dabei unterstützen.<br />
Thomas Vellacott, Geschäftsleiter <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 3
Fokusregionen<br />
Darauf konzentriert sich der <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Der <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> kann nicht überall aktiv werden.<br />
Deshalb hat er auf der ganzen Welt einzelne Regionen<br />
ausgewählt, in denen der Handlungsbedarf besonders<br />
gross ist. In diesen acht Gebieten ist die Artenvielfalt<br />
besonders stark bedroht.<br />
Mehr zu unseren Projekten lesen Sie auf wwf.ch/projekte.<br />
Über unsere Erfolge – auch auf nationaler Ebene – berichten<br />
wir auf wwf.ch/leistungsausweis.<br />
1 Amazonas<br />
Die Schatzkammer unter den Tropenwäldern: Im<br />
Amazonas-Regenwald entdecken Forscher im Schnitt<br />
alle drei Tage eine neue Art. Allmählich erkennt die<br />
Menschheit auch, welche Bedeutung dieser Wald für das<br />
Weltklima hat.<br />
2 Atlantikwald<br />
Der Atlantikwald war einst ein grünes Band entlang der<br />
brasilianischen Küste. Er reichte bis ins Landesinnere<br />
von Paraguay und Argentinien. Heute sind grosse<br />
Flächen gerodet, um darauf Soja anzubauen.<br />
1<br />
2<br />
3 Alpen<br />
Die Alpen sind das am meisten genutzte Gebirge der<br />
Welt. Um diesen Lebensraum zu schützen, arbeiten<br />
die <strong>Schweiz</strong>, Österreich, Deutschland, Frankreich und<br />
Italien im <strong>WWF</strong>-Alpenprogramm zusammen.<br />
4 Ostafrika<br />
Ostafrika besitzt grosse Ressourcen. Doch von einer<br />
nachhaltigen Nutzung von Fischen, Holz, Öl, Gas und<br />
metallischen Rohstoffen ist die Region weit entfernt.<br />
Der <strong>WWF</strong> setzt sich für eine legale, verantwortungsvolle<br />
und sozialverträgliche Nutzung ein.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 4
Fokusregionen<br />
5 Kaukasus<br />
Der Kaukasus ist eine Region der ökologischen Rekorde:<br />
Über 100 verschiedene Landschaften und mehr als 7800<br />
Arten gibt es hier. Viele Pflanzen und Tiere sind aber<br />
bedroht, darunter der Kaukasische Leopard und die<br />
Streifenhyäne.<br />
6 Madagaskar<br />
Die Wälder auf der Insel Madagaskar werden massiv<br />
übernutzt. Das bedroht die rund 4000 Baum- und über<br />
100 Vogelarten, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt.<br />
3<br />
5<br />
7<br />
4<br />
6<br />
8<br />
7 Mekong<br />
8 Korallendreieck<br />
Grosse Staudamm-Projekte entlang des Mekong könnten<br />
schon bald die gesamte Flussökologie stören.<br />
Riesenwelse und Flussdelfine sind in Gefahr – und der<br />
lebenswichtige Reisanbau für Millionen von Menschen.<br />
Das Korallendreieck in Südostasien ist sechs Millionen<br />
Quadratkilometer gross und beherbergt einen riesigen<br />
Artenreichtum. Vom Schutz dieser Unterwasserwelt<br />
profitieren auch die 120 Millionen Menschen, deren<br />
Lebensgrundlage direkt davon abhängt.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 5
Biodiversität<br />
Auf der Erde leben unzählige Tier- und Pflanzenarten,<br />
die alle voneinander abhängig sind. Auf diese<br />
Vielfalt angewiesen ist auch der Mensch, für den ein<br />
funktionierendes Ökosystem überlebenswichtig ist.<br />
Jede verschwundene oder ausgerottete Art ist ein<br />
grosser Verlust. Die Weltnaturschutzunion IUCN<br />
schätzt, dass der durch Artenschwund entstandene<br />
Schaden bald mehrere Billionen Dollar betragen<br />
könnte. Für uns ist dieser Schaden nicht mit Geld<br />
aufzuwiegen. Wir wollen ihn verhindern.
© age fotostock / Alamy
Biodiversität<br />
Kampf gegen<br />
illegalen Handel<br />
Im Kampf gegen den illegalen Handel<br />
mit Tierprodukten kämpft der <strong>WWF</strong><br />
für höhere Strafen und schärfere<br />
Gesetze. Angst vor grossen Tieren hat<br />
er dabei nicht: Die Aktion richtet sich<br />
vor allem an führende Politiker.<br />
120 000<br />
Dollar<br />
Der illegale Handel mit Tier- und Pflanzenarten ist ein einträgliches Geschäft: Nach dem<br />
Drogenhandel, der Geldfälscherei und dem Menschenhandel stellt er die viertgrösste<br />
illegale Branche dar. Rund 19 Milliarden Dollar wird pro Jahr mit dem Handel von<br />
Produkten verdient. Mit dem Geld finanzieren Rebellen, Milizen und Terroristen<br />
ihre blutigen Aktionen und destabilisieren so Regierungen und ganze Gesellschaften.<br />
Besonders Afrika ist ein Herd solcher Konflikte. Oft verfügen die Wilderer über weltweite<br />
Netzwerke und werden von korrupten Beamten gedeckt.<br />
«Kill the Trade», eine <strong>WWF</strong>-Kampagne gegen den illegalen Handel mit Arten, richtet<br />
sich deshalb gezielt an die höchsten Staatsvertreter in Afrika und Asien. Teil davon ist<br />
eine Petition, die der thailändischen Ministerpräsidentin zugestellt wurde und ein Verbot<br />
des Elfenbeinhandels forderte. Dieser Geschäftszweig ist in Thailand nach wie vor legal<br />
und dient als Drehscheibe für gewildertes Elfenbein aus Afrika. 1,6 Millionen Menschen<br />
unterzeichneten das Anliegen.<br />
Die Petition hatte Erfolg: «Nachdem die Premierministerin an einer Konferenz des<br />
Washingtoner Artenschutzabkommens dem Druck nachgeben musste, ist jetzt die<br />
Ausarbeitung einer neuen, thailändischen Gesetzgebung im Gange. Sie soll dem illegalen<br />
Handel unter dem Deckmantel des nationalen Handels einen Riegel schieben», sagt<br />
Artenschutzexpertin Doris Calegari.<br />
So viel können zwei<br />
Stosszähne eines<br />
Elefantenbullen auf dem<br />
Schwarzmarkt bringen.<br />
Der <strong>WWF</strong> wurde auch in China und Vietnam aktiv, zwei wichtigen Zielländern im illegalen<br />
Wildtierhandel. Nachdem er Regierungsvertreter aufgefordert hatte, konsequenter gegen<br />
Verstösse vorzugehen und diese härter zu bestrafen, wurden mehrere zehntausend<br />
Märkte und Geschäfte durchkämmt. Tausende illegale Produkte wurden beschlagnahmt<br />
und mehrere hundert Täter bestraft. Derzeit bildet China Spürhunde aus, die an Zöllen<br />
zum Einsatz kommen sollen.<br />
Einen weiteren Erfolg erzielte der <strong>WWF</strong> an der UN-Konferenz für Verbrechensverhütung<br />
und Strafrechtspflege. Die Mitgliedsstaaten beschlossen, den illegalen Handel als<br />
ernsthaftes Verbrechen einzustufen und die Strafen stark zu erhöhen. In Südafrika wurde<br />
danach ein Nashornschmuggler zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 8
Biodiversität<br />
508 Millionen<br />
Franken<br />
Einsatz für umweltgerechtere Landwirtschaft<br />
Auch im eigenen Land war der <strong>WWF</strong> im Jahr <strong>2013</strong> erfolgreich. Zusammen mit<br />
Konsumenten, Wirtschaftsvertretern, anderen Umweltorganisationen und einzelnen<br />
Bauern-Gruppierungen machte sich der <strong>WWF</strong> dafür stark, die Subventionen für das<br />
Halten von Tieren aus der Agrarpolitik 2014–2017 zu streichen. Diese sogenannten<br />
«Tierbeiträge» führten bislang dazu, dass <strong>Schweiz</strong>er Bauern möglichst viel Vieh hielten.<br />
Zum Füttern von Vieh muss aber häufig Soja aus gerodeten Regenwaldgebieten importiert<br />
werden. Das Klima wiederum leidet unter dem Gärgas-Ausstoss der Kühe.<br />
Umweltschädlichen<br />
Fehlanreiz abgeschafft:<br />
In der <strong>Schweiz</strong>er Landwirtschaft<br />
gibt es künftig<br />
keine Tierbeiträge mehr.<br />
Die Bauern-Lobby wollte auf die jährlich 508 Millionen Franken jedoch nicht verzichten<br />
und mobilisierte entsprechend – allerdings ohne Erfolg. Das Parlament strich die<br />
Beiträge aus dem Gesetz. Die Höhe der Subventionen richtet sich künftig stark nach der<br />
gemeinwirtschaftlichen Leistung, die ein Bauer erbringt.<br />
Neues Leben in der Linth-Ebene<br />
Der <strong>WWF</strong> gibt sich nicht so schnell zufrieden: Mit dem Hochwasserschutzprojekt<br />
«Linth 2000» entstanden entlang der Linth zwar zwei neue Aufweitungen, die mehr<br />
Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten. Doch dem <strong>WWF</strong> Schwyz reichten diese<br />
Verbesserungen nicht. Er beschloss, die gesamte Breite der Linthebene ökologisch<br />
aufzuwerten und Altläufe der Linth wiederzubeleben. Zusammen mit dem Verein Pro<br />
Tuggen gründete er dazu die Stiftung «Lebensraum Linthgebiet».<br />
Das erste Projekt «Heuli» im schwyzerischen Tuggen ist bereits umgesetzt. Ein komplett<br />
verlandeter Altlauf der Linth wurde ausgebaggert, füllte sich mit Grundwasser<br />
und bildet heute eine 10 000 Quadratmeter grosse Wasserfläche. Zusätzlich wurden<br />
Hecken gepflanzt, Trockensteinmauern gebaut, Ast- und Steinhaufen aufgeschichtet,<br />
invasive Pflanzen ausgerissen und mehrere Wildbienenhäuser installiert. Das Gebiet<br />
hat sich innert kürzester Zeit mit Leben gefüllt. Im «Heuli» wurden bereits Feldhasen<br />
gesichtet, und die Zahl der Libellenarten stieg von 11 auf 23 an. In den kommenden<br />
Jahren sollen vier weitere, ähnliche Projekte realisiert werden.<br />
Dank der Renaturierung<br />
eines alten Linth-Armes<br />
hat der seltene Feldhase<br />
wieder einen Lebensraum.<br />
© Andy ROUSE / NATUREPL.COM<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 9
Biodiversität<br />
Hilfe für den<br />
Grossen Panda<br />
Wer dem Grossen Panda helfen<br />
will, muss vor allem den übernutzten<br />
chinesischen Wald schützen.<br />
Dies gelingt mit energieeffizienten<br />
Holzöfen, die mit der Hälfte des<br />
Feuerholzes auskommen.<br />
Das Mamize-Reservat in der Provinz Sichuan ist fast so gross wie die <strong>Schweiz</strong> – viel Platz<br />
für die nur noch acht Grossen Pandas, die in diesem Gebiet leben. Damit sich der Bestand<br />
erholen kann, muss der Lebensraum des Pandas dringend geschützt werden. Dies ist nur<br />
zusammen mit der Bevölkerung möglich.<br />
Im und um das Reservat lebt die ethnische Gruppe der Yi, ein Volk mit eigener Kultur.<br />
Gekocht und geheizt wird bei den Yi mit Holz, das sie in den Wäldern sammeln. Pro Jahr<br />
sind es rund 30 Tonnen pro Haushalt.<br />
30 Tonnen<br />
Zusammen mit den Dorfbewohnern, den lokalen Behörden und den Angestellten des<br />
Naturreservats startete der <strong>WWF</strong> im Oktober 2010 ein Projekt für energieeffiziente<br />
Holzöfen. Mittlerweile sind 1600 Öfen in Betrieb. Die Öfen schonen nicht nur den<br />
Wald, sondern auch das Klima. Pro Jahr werden schätzungsweise 16 000 Tonnen CO 2<br />
eingespart.<br />
Und auch die Bewohner profitieren. «Weil sie nur noch halb so viel Holz sammeln müssen,<br />
gewinnen sie viel Zeit», erklärt <strong>WWF</strong>-Expertin Bella Roscher. «Auch die Luftqualität<br />
in den Häusern hat sich massiv verbessert, weil nun ein Kamin den Rauch auffängt und<br />
nach draussen leitet.»<br />
Bei den traditionellen Öfen waren Frauen und Kinder, die sich üblicherweise häufig in<br />
der Küche aufhalten, direkt dem Rauch ausgesetzt. Laut der Global Alliance for Clean<br />
Cook Stoves sterben jedes Jahr vier Millionen Menschen wegen der verschmutzten Luft<br />
im eigenen Zuhause.<br />
Das Sammeln von<br />
Feuerholz belastet die<br />
Wälder, wo noch<br />
Grosse Pandas leben.<br />
Das Holzofen-Projekt im Süden Chinas wurde nach den Gold-Standard-Kriterien<br />
zertifiziert. Es trägt also das strengste und unabhängige Label für Klimaschutzprojekte.<br />
Unterstützt wird das Projekt von Coop.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 10
Biodiversität<br />
62,9<br />
Prozent<br />
Verdichten statt zersiedeln<br />
Der <strong>WWF</strong> will verhindern, dass ein unförmiger Siedlungsbrei die <strong>Schweiz</strong> prägt und<br />
Landschaften zubetoniert werden. Deshalb war die Freude gross, als die <strong>Schweiz</strong>erinnen<br />
und <strong>Schweiz</strong>er dem revidierten Raumplanungsgesetz mit einer Mehrheit von stolzen<br />
62,9 Prozent zustimmten. Der <strong>WWF</strong> hatte sich sowohl im Abstimmungskampf als auch<br />
im Parlament stark für ein Ja engagiert.<br />
Eine deutliche Mehrheit<br />
sagte Ja zum neuen Raumplanungsgesetz.<br />
Wenn Land neu eingezont wird, müssen Landbesitzer künftig einen Teil ihres Gewinnes<br />
der Allgemeinheit abliefern. Zudem werden bereits bestehende, zu gross geratene Bauzonen<br />
verkleinert. Der <strong>WWF</strong> wird nun ein Augenmerk auf die Überarbeitung der kantonalen<br />
Richtpläne legen und intervenieren, sofern dies aus ökologischer Sicht notwendig ist.<br />
Weltrekord in Bolivien<br />
Bolivien hat einen Weltrekord geschafft: Die Regierung hat im Feuchtgebiet Llanos de<br />
Moxos eine Fläche von 6,9 Millionen Hektaren unter Schutz gestellt. Diese Fläche ist mehr<br />
als eineinhalb Mal so gross wie die <strong>Schweiz</strong>. Für die Ramsar-Konvention zum Schutz der<br />
Feuchtgebiete, die der <strong>WWF</strong> vor 42 Jahren mitlancierte, ist dies ein grosser Erfolg. Mit<br />
131 Säugetier-, mehr als 560 Vogel- und 625 Fischarten gehört dieses weltweit grösste<br />
Feuchtschutzgebiet zu den artenreichsten Ökosystemen überhaupt.<br />
Einige der Arten, die in dieser Ebene leben, etwa der Riesenotter oder der bolivianische<br />
Flussdelfin, sind gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Dieses Überschwemmungsgebiet<br />
ist zudem ein wichtiger Zufluss des Amazonas, der auch das Weltklima<br />
beeinflusst. Umso wichtiger ist das neue Schutzgebiet.<br />
© Morales / prisma<br />
Im grössten Feuchtschutzgebiet<br />
der Welt zu Hause:<br />
Riesenotter<br />
im Llanos de Moxos.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 11
Wie gros<br />
Fuss<br />
Fussabdruck<br />
Wie viel Dinge brauchen wir, um glücklich zu sein?<br />
Die Navajo-Indianer begnügten sich im Schnitt mit 236<br />
Gegenständen. <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er besitzen<br />
rund 10 000. Das hat Folgen für die Umwelt: Würden<br />
alle auf der Erde so leben wie wir, wären langfristig die<br />
Ressourcen von 2,8 Planeten nötig. Studien zeigen, dass<br />
wir mit dem Anhäufen von Gegenständen ohnehin auf<br />
dem Holzweg sind: Langfristige Zufriedenheit hängt<br />
nicht von materiellen Dingen ab, sondern davon, wie<br />
verantwortungsvoll wir leben. Wer seinen ökologischen<br />
Fussabdruck berechnet, macht bereits einen Schritt in<br />
die richtige Richtung.
s ist Ihr<br />
abdruck?<br />
Finden Sie es heraus!<br />
wwf.ch/footprint
Fussabdruck<br />
Mit gutem<br />
Appetit voran<br />
Essen kann die Umwelt belasten:<br />
Die Ernährung macht 28 Prozent<br />
unseres ökologischen Fussabdrucks<br />
aus. Der <strong>WWF</strong> macht sich dafür<br />
stark, dass Umweltschutz auch auf<br />
dem Teller stattfindet.<br />
Am stärksten ins Gewicht fallen tierische Produkte: Sie machen fast die Hälfte der<br />
ernährungsbedingten Umweltbelastung aus. Wer gelegentlich das Fleisch weglässt, kann<br />
seinen Fussabdruck deshalb markant verkleinern. Nur noch drei statt sieben Mal Fleisch<br />
pro Woche bewirken eine Reduktion des Ernährungs-Fussabdrucks um 20 Prozent.<br />
Um zu zeigen, dass vegetarisch essen keineswegs «verzichten» bedeutet, hat der <strong>WWF</strong><br />
seine Datenbank für fleischlose Rezepte erweitert. Auf der Website und in der App sind<br />
aktuell 30 Gerichte pro Jahreszeit zu finden.<br />
20 Prozent<br />
Aktiv wurde der <strong>WWF</strong> auch bei der Verpflegung ausser Haus, die seit Jahren kontinuierlich<br />
ansteigt. Mit der Personalgastronomie-Anbieterin SV Group hat der <strong>WWF</strong> eine<br />
Partnerin gefunden, die sich ebenfalls für die Umwelt einsetzt. Die SV Group verzichtet<br />
in ihren Personalrestaurants und Mensen künftig wenn immer möglich auf mit dem<br />
Flugzeug transportierte Waren, bietet weniger Fleisch an und verzichtet möglichst auf<br />
Produkte aus Gewächshäusern, die mit fossiler Energie geheizt wurden. Die SV Group<br />
reduziert zudem Lebensmittelabfälle.<br />
Für den <strong>WWF</strong> ist dies ein besonders wichtiges Thema, denn die <strong>Schweiz</strong>erinnen und<br />
<strong>Schweiz</strong>er werfen pro Tag im Schnitt 320 Gramm Lebensmittel in den Abfall – eine riesige<br />
Verschwendung. Als der <strong>WWF</strong> diese Tatsache zusammen mit dem Verein Foodwaste<br />
publik machte, stiess sie in der Bevölkerung und in der Lebensmittelbranche auf grosses<br />
Interesse. Inzwischen hat auch der Bund das Thema in Workshops und Anhörungen<br />
aufgenommen.<br />
Mehr Gemüse, weniger<br />
Fleisch: So lässt sich<br />
unser Ernährungs-<br />
Fussabdruck senken.<br />
Erfreulich ist für den <strong>WWF</strong>, dass die <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er immer häufiger zu<br />
Bio-Produkten greifen. Der Absatz im Jahr 2012 ist um über fünf Prozent angestiegen.<br />
Zugelegt hat auch der Anteil von Fischen und Meeresfrüchten aus umweltgerechterer<br />
Produktion. Bei wild gefangenen Fischen stieg das Angebot mit dem MSC-Label um 500<br />
Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Bei Zuchtfischen gelangten 2012 zudem die ersten ASCzertifizierten<br />
Produkte in die <strong>Schweiz</strong>er Ladenregale. Mit ASC sollen die Umwelt- und<br />
Sozialstandards bei der Zucht von Fischen und Meeresfrüchten erhöht werden. Einen<br />
wichtigen Beitrag zu diesen Erfolgen leisteten Coop und Migros, die sich in Partnerschaften<br />
mit dem <strong>WWF</strong> verpflichteten, ein umweltgerecht produziertes Angebot zu fördern.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 14
Fussabdruck<br />
Anleitung zu mehr Umweltbewusstsein<br />
37<br />
Teilnehmende<br />
Kleine und mittlere Gemeinden in der <strong>Schweiz</strong> haben mittlerweile verschiedentlich mit<br />
den Themen Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit zu tun: Sie müssen sich bei der<br />
Erhaltung der Artenvielfalt auskennen, bei der Energieeffizienz, der Raumplanung und<br />
müssen gleichzeitig den Dialog mit der Bevölkerung führen. Oft fehlt den Verantwortlichen<br />
aber das notwendige Wissen.<br />
Der erste <strong>WWF</strong>-Kurs<br />
«Nachhaltige Gemeinde»<br />
war gut besucht.<br />
Das Bildungszentrum <strong>WWF</strong> hat deshalb den modular aufgebauten Kurs «Nachhaltige<br />
Gemeinde» ins Leben gerufen. Er richtet sich an Behördenvertreter, Politiker und<br />
Personen, die mit Gemeinden zusammenarbeiten. Das Angebot stiess auf offene Ohren:<br />
37 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten den ersten Kurs. Der zweite ist bereits in<br />
Planung.<br />
Ein Klick in Richtung Zufriedenheit<br />
Materielle Dinge machen nicht glücklich. Wie Studien zeigen, sind es vielmehr soziale<br />
Kontakte, sinnstiftendes Engagement und bewusste Entscheidungen, die dem Menschen<br />
langfristig ein gutes Gefühl geben. Die richtige Entscheidung trafen im vergangenen<br />
Jahr deshalb jene 90 000 Menschen, die mit dem Footprint-Rechner ihren ökologischen<br />
Fussabdruck ausrechneten. Neben einer Standortbestimmung in Sachen Umweltschutz<br />
erhielten sie auf wwf.ch praktische Tipps für einen nachhaltigen Lebensstil.<br />
Rund 100 000 Smartphone-Benutzer luden sich zudem den <strong>WWF</strong>-Ratgeber als App<br />
herunter. Seit <strong>2013</strong> hat die Anwendung noch mehr Funktionen: Neben Ratgebern zu<br />
Ernährung und Haushalt bietet sie neu auch Vegi-Rezepte, den Footprint-Rechner und<br />
Umwelttipps für den Alltag. Dank einer Zusammenarbeit mit Swisscom ist die App<br />
kostenlos.<br />
Guter Rat ist für<br />
einmal kostenlos:<br />
Die <strong>WWF</strong>-App bietet<br />
gratis Umwelt- und<br />
Einkaufstipps für<br />
den Alltag.<br />
QR-Code scannen<br />
und <strong>WWF</strong>-Ratgeber-App<br />
kostenlos installieren.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 15
Fussabdruck<br />
Runder Tisch für<br />
den Regenwald<br />
Viele Rohstoffe – wie etwa Palmöl<br />
– müssen verantwortungsvoller<br />
produziert werden. Deshalb setzt sich<br />
der <strong>WWF</strong> mit Interessensvertretern<br />
an einen Tisch.<br />
Der <strong>WWF</strong> sucht das Gespräch: Er redet mit Produzenten, Verarbeitern, Rohstoffhändlern,<br />
Konsumgüterherstellern, Banken, Investoren und NGOs und setzt sich für eine<br />
umweltverträglichere Produktion von Rohstoffen ein.<br />
Einer dieser Runden Tische ist jener für nachhaltiges Palmöl (RSPO). Sein Ziel: Die<br />
Zerstörung von artenreichen Tropenwäldern begrenzen. Im Frühling <strong>2013</strong> überarbeitete<br />
der RSPO erstmals seine Richtlinien. In diesen Review-Prozess brachte der <strong>WWF</strong> seine<br />
Forderungen ein.<br />
Mit dem Ergebnis ist der <strong>WWF</strong> allerdings noch nicht zufrieden. Überarbeitet wurden vor<br />
allem die sozialen Standards – was wichtig und gut ist. Doch bei den Umweltaspekten<br />
gehen die neuen Richtlinien nicht so weit, wie es der <strong>WWF</strong> gefordert hatte. Ein Grund<br />
dafür ist die starke Stimme der Produzenten. Sie beklagen, dass bisher nur die Hälfte des<br />
zertifizierten Palmöls Abnehmer findet. Vor diesem Hintergrund ist es schwer, strengere<br />
Kriterien durchzusetzen.<br />
Dennoch zeigt der Einsatz für strengere Produktionsvorschriften Wirkung: Nachdem der<br />
<strong>WWF</strong> die Hersteller dazu aufgefordert hatte, mehr zu tun als die Richtlinien vorschreiben,<br />
entschlossen sich einige Unternehmen zum Handeln. Beispielsweise der Palmölhersteller<br />
New Britain Palm Oil, der jetzt auch zertifiziertes Stearin für Kosmetika und Pflegemittel<br />
herstellt, welches bisher nicht verfügbar war. Dank des Engagements einzelner Firmen<br />
konnte der Anteil an zertifiziertem Palmöl in den vier Jahren, in denen es auf dem globalen<br />
Markt ist, auf 14 Prozent gesteigert werden.<br />
Nicht nur beim Palmöl redet der <strong>WWF</strong> mit. Auch bei Baumwolle, Soja und Zucker setzt er<br />
sich für eine kontinuierliche Verbesserung der Standards ein. Erfreulich ist beispielsweise,<br />
dass der Runde Tisch für die Soja-Produktion beschloss, das Pestizid Carbofuran ab 2017<br />
zu verbieten. Auch der Einsatz des Herbizids Paraquat ist ab dann verboten, sofern es<br />
eine wirtschaftlich und ökologisch vertretbare Alternative gibt. Neu wurde eine Gruppe<br />
beauftragt, Methoden auszuarbeiten, welche die negativen Auswirkungen von Agro-<br />
Chemikalien vermindern.<br />
Für die Palmölproduktion<br />
werden<br />
grosse Flächen<br />
Tropenwälder gerodet.<br />
© naturepl.com / Tim Laman /<br />
<strong>WWF</strong>-Canon<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 16
Fussabdruck<br />
Neue Ära für das Pandamobil<br />
Das Pandamobil ist das älteste ununterbrochen laufende Projekt des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>: Seit<br />
35 Jahren fährt der umgebaute Verkaufsbus – ein Geschenk der Migros – quer durch die<br />
<strong>Schweiz</strong> und vermittelt Kindern im Alter von 9 bis 12 Jahren auf spielerische Weise einen<br />
Zugang zur Natur. Über 325 000 Kinder besuchten bisher eine der 18 Ausstellungen.<br />
Am Steuer sass seit 1978 Michel Terrettaz – alias «Monsieur Pandamobil» –, der schon<br />
Tausende von Kindern dazu motivierte, umweltbewusst zu leben. Nun geht Terrettaz in<br />
Pension, und für das Pandamobil beginnt eine neue Ära. Es wird künftig mit Ausstellungen<br />
für Kinder schon ab dem Kindergartenalter auf Reisen gehen.<br />
© Elma Okic / <strong>WWF</strong>-Canon<br />
«Monsieur Pandamobil»<br />
geht in Pension: Michel<br />
Terrettaz vermittelte über<br />
325 000 Kindern einen<br />
Zugang zur Natur.<br />
Initiative gegen die Stromverschwendung<br />
Die positive Nachricht zuerst: Nach konstantem Anstieg über viele Jahre steigt der<br />
Stromverbrauch in der <strong>Schweiz</strong> momentan nicht weiter an. Doch rund 40 Prozent<br />
des verbrauchten Stromes werden verschwendet. Ein Grossteil davon könnten wir<br />
einsparen, wenn wir die Energie effizienter und überlegter nutzen würden.<br />
Weil der sauberste Strom immer noch der ist, der nicht produziert werden muss,<br />
lancierte der <strong>WWF</strong> zusammen mit anderen Akteuren die Stromeffizienz-Initiative.<br />
Sie verlangt, dass der Verbrauch auf dem Niveau von 2011 stabilisiert wird. Im<br />
Gesetz soll verankert werden, dass Bund und Kantone die dazu nötigen Massnahmen<br />
treffen müssen.<br />
Innerhalb von nur sieben Monaten konnten für die Initiative 128 000 Unterschriften<br />
gesammelt werden. Mitgeholfen haben viele <strong>WWF</strong>-Freiwillige, Mitglieder und die<br />
eigenen Mitarbeitenden.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 17
Partnerschaften<br />
Nachlässe,<br />
Stiftungen und<br />
Institutionen<br />
Im Jahr <strong>2013</strong> unterstützten uns<br />
Stiftungen und Private, die den<br />
<strong>WWF</strong> in ihrem letzten Willen<br />
berücksichtigten, mit insgesamt<br />
10 Millionen Franken.<br />
Nachlässe<br />
Legate und Erbschaften sind für den <strong>WWF</strong> von grosser Bedeutung. Im Geschäftsjahr<br />
<strong>2013</strong> bedachten ihn 29 Menschen in ihrem Testament. Manche Personen kontaktieren<br />
den <strong>WWF</strong> schon zu Lebzeiten, weil sie ihn als Erben oder Vermächtnisnehmer einsetzen<br />
möchten. In anderen Fällen erfährt der <strong>WWF</strong> erst im Nachhinein von der Hinterlassenschaft.<br />
Wer den <strong>WWF</strong> in seinem Testament oder Erbvertrag berücksichtigen will, dem steht eine<br />
Fachperson für Erbschaftsfragen professionell und diskret zur Verfügung. Der <strong>WWF</strong> ist<br />
von der Erbschafts- und Schenkungssteuer befreit. Der Wert einer Erbschaft oder eines<br />
Vermächtnisses fliesst somit vollständig in den Natur- und Umweltschutz.<br />
Neben Legaten sind dem <strong>WWF</strong> auch von Stiftungen und öffentlichen Institutionen<br />
substanzielle Mittel zugeflossen. Folgende möchten wir dankend hervorheben:<br />
Stiftungen<br />
Für die Herausforderungen der Zukunft braucht es kompetente Umweltwissenschafter<br />
und -wissenschafterinnen. Arbeitsplätze im Umweltbereich sind jedoch nach wie vor<br />
dünn gesät. Im Jahr <strong>2013</strong> erhielten dank der Margarethe und Rudolf Gsell-Stiftung<br />
erneut 25 naturwissenschaftliche Hochschulabgänger die Möglichkeit, beim <strong>WWF</strong> erste<br />
Erfahrungen im Umweltbereich zu sammeln.<br />
Den Lachs ins Rampenlicht<br />
heben, damit sein<br />
Rückweg in die <strong>Schweiz</strong><br />
möglich wird.<br />
Die Ernst Göhner Stiftung half dem <strong>WWF</strong> dabei, dem Lachs den Weg zurück in die<br />
<strong>Schweiz</strong> weiter zu ebnen. Fachliche Begleitung und viel Öffentlichkeitsarbeit konnten<br />
dem Thema im Jahr <strong>2013</strong> grosses Gewicht geben. Damit ist der <strong>WWF</strong> seinem Ziel, einem<br />
«Lachs Comeback», einen bedeutenden Schritt nähergekommen.<br />
Die Stammbach-Stiftung unterstützte den <strong>WWF</strong> bei wichtigen Revitalisierungs- und<br />
Vernetzungsprojekten, zum Beispiel bei der «Chuetränki» am Rhein im zürcherischen<br />
Andelfingen. Dort bietet nun ein neues Kiesufer der stark bedrohten «Nase» ideale<br />
Laichbedingungen. Dieses Projekt kommt nicht nur dem Karpfenfisch selber zugute,<br />
sondern auch anderen Flussbewohnern.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 18
Partnerschaften<br />
Die gemeinnützige Stiftung Symphasis unterstützte im letzten Jahr je ein Waldschutzprojekt<br />
in Südamerika und in Madagaskar. Dank des Fonds Protection des forêts<br />
tropicales startete ein neues Projekt im nördlichen Hochland Madagaskars. Das Interesse<br />
der lokalen Bevölkerung, ihren Wald zu schützen und damit die eigene Lebensgrundlage<br />
zu erhalten, ist gross und befruchtet die Zusammenarbeit.<br />
Meeresschildkröten-<br />
Produkte finden<br />
immer noch Abnehmer:<br />
Der <strong>WWF</strong> bekämpft den<br />
illegalen Handel.<br />
Die Erlenmeyer-Stiftung unterstützte im letzten Jahr zwei Projekte. Das erste wird in<br />
Kambodscha realisiert. Dort soll der Tiger seinen einstigen Lebensraum zurückerhalten,<br />
indem er durch den Schutz eines grossen Waldgebietes wieder genügend Beutetiere findet.<br />
Im zweiten Projekt setzt sich der <strong>WWF</strong> für den Schutz der bedrohten Meeresschildkröten<br />
auf Fidschi und in Ost-Borneo ein.<br />
Energiewende Ja – aber nicht mit Hilfe von Hunderten neuen Wasserkraftwerken, die<br />
nur minimalen energetischen Nutzen bringen. Der <strong>WWF</strong> will verhindern, dass die letzten<br />
noch naturnahen Gewässerabschnitte zerstört werden. Bei seinem Einsatz für eine<br />
nachhaltige Nutzung der Wasserkraft kann er auf die Hilfe der MAVA-Stiftung zählen.<br />
Öffentliche Institutionen<br />
Im Norden Madagaskars ermöglichen Republik und Kanton Genf und der Lotteriefonds<br />
des Kantons Zürich mit anderen Gönnern, die Lebensgrundlage der Dorfgemeinschaften<br />
im Projektgebiet durch eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft<br />
zu stärken. Im trockenen Südwesten stellt der <strong>WWF</strong> in Zusammenarbeit mit Partnern<br />
solarbetriebene Entsalzungsanlagen auf, damit die lokale Bevölkerung Zugang zum<br />
dringend benötigten Trinkwasser erhält. Dieses Projekt wurde dank der Stadt Zürich<br />
und des Lotteriefonds des Kantons Zürich umgesetzt.<br />
All unseren Förderern sei an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement gedankt.<br />
© Markus Bolliger / <strong>WWF</strong> Switzerland<br />
Nicht jedes geplante<br />
Wasserkraftwerk ist<br />
sinnvoll für eine nachhaltige<br />
Nutzung der<br />
Wasserkraft.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 19
Partnerschaften<br />
<strong>WWF</strong> und<br />
Wirtschaft<br />
Ohne die Wirtschaft geht es nicht:<br />
Unternehmen haben eine Schlüsselrolle<br />
im Umgang mit Ressourcen und<br />
beim Klimaschutz. Dass die Wirtschaft<br />
vom Umweltschutz ebenfalls<br />
profitiert, zeigen folgende Beispiele.<br />
Die Wirtschaft hat einen grossen Einfluss auf die Umwelt. Damit die Zerstörung gestoppt<br />
werden kann, müssen Unternehmen ihren Teil der Verantwortung für den Klimawandel<br />
wahrnehmen und nachhaltiger mit Ressourcen umgehen. Hier kommt der <strong>WWF</strong> ins<br />
Spiel: Er übt nicht nur Druck aus und verhandelt an Runden Tischen über ökologische<br />
Rahmenbedingungen, sondern baut mit Firmen auch langjährige Partnerschaften auf.<br />
Der <strong>WWF</strong> macht Druck<br />
Wie verantwortungsbewusst Unternehmen mit Energie umgehen, spielt für die Energiewende<br />
eine zentrale Rolle. Rund 60 Prozent des <strong>Schweiz</strong>er Stroms wird von der<br />
Wirtschaft verbraucht. Der <strong>WWF</strong> befragte deshalb die 50 nach Umsatz und Arbeitsplätzen<br />
grössten <strong>Schweiz</strong>er Unternehmen nach ihrem Stromkonzept, also ob sie Energie<br />
effizient nutzen und erneuerbarer Strom beziehen. Die Ergebnisse publizierte er in<br />
einem öffentlichen Rating, wobei er die Unternehmen in «Vorreiter», «Verfolger»,<br />
«Nachzügler» und «Intransparente» einteilte. Das erfreuliche Resultat: Engagements<br />
mit dem <strong>WWF</strong> zeigen Wirkung. Alle <strong>WWF</strong>-Partnerfirmen klassierten sich in der Kategorie<br />
der «Vorreiter». Bedenklich hingegen ist: Mehr als die Hälfte der angefragten Firmen<br />
konnten oder wollten keine Angaben zu ihrem Stromverbrauch machen.<br />
Der <strong>WWF</strong> sitzt am Runden Tisch<br />
Der <strong>WWF</strong> engagiert sich für umweltgerechte Standards. Damit sind nicht nur wertvolle<br />
Labels wie die Bioknospe gemeint, sondern auch Mindeststandards bei umweltbelastenden<br />
Agrarrohstoffen wie Palmöl, Soja und Baumwolle. Diese Mindeststandards sollen<br />
bessere soziale und ökologische Bedingungen bei der Produktion schaffen. Entwickelt<br />
werden sie von allen Akteuren gemeinsam an einem Runden Tisch. Neben Produzenten,<br />
Händlern und anderen NGOs ist dabei auch der <strong>WWF</strong> ein wichtiger Verhandlungspartner.<br />
Der <strong>WWF</strong> setzt auf starke Partnerschaften<br />
Der <strong>WWF</strong> arbeitet auf individueller Ebene mit Unternehmen zusammen. Ziel ist es,<br />
durch anspruchsvolle gemeinsame Umweltziele möglichst viel für die Natur zu erreichen.<br />
Im Jahr <strong>2013</strong> konnte er insgesamt 4,8 Millionen Franken aus Partnerschaftsverträgen<br />
mit Unternehmen gewinnen. Dies entspricht 9,7 Prozent der Gesamteinnahmen. Für<br />
dieses Geld erhalten die Firmen das Fachwissen des <strong>WWF</strong>, und sie profitieren von der<br />
Popularität des Pandas.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 20
Partnerschaften<br />
Das Engagement des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> hört nicht an der <strong>Schweiz</strong>er<br />
Grenze auf. Zusammen mit der Wirtschaft hat er sich bis zum<br />
Jahr 2020 folgende Ziele gesetzt:<br />
• Weitere Fischereien und Aquakulturen für die MSC- und Bio-Zertifizierung gewinnen.<br />
Die zertifizierte Produktmenge soll auf 140 000 Tonnen erhöht werden, was der doppelten<br />
Menge des heutigen <strong>Schweiz</strong>er Konsums entspricht.<br />
• Eine Fläche von 2,4 Millionen Hektaren Wald nach dem FSC-Standard zertifizieren.<br />
Dies entspricht der doppelten Waldfläche der <strong>Schweiz</strong>.<br />
• Mit weltweit tätigen Unternehmen die Treibhausgas-Emissionen um rund 50 Millionen<br />
Tonnen reduzieren. Diese Menge entspricht dem jährlichen Ausstoss der <strong>Schweiz</strong>.<br />
Einige Erfolge aus der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft:<br />
• Die Unternehmen des Global Forest and Trade Network Switzerland erwirtschafteten<br />
2012 mit FSC-Holz und -Papierprodukten einen Jahresumsatz von 383 Millionen<br />
Franken – das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
• Zwischen 2005 und 2012 haben die <strong>Schweiz</strong>er Partner der <strong>WWF</strong> Climate Savers ihre<br />
betrieblichen Treibhausgasemissionen um rund 21 Prozent gesenkt, während ihr<br />
Umsatz gleichzeitig um 19 Prozent gestiegen ist.<br />
• Die verkaufte Menge an MSC-zertifiziertem Fisch ist in der <strong>Schweiz</strong> im Jahr <strong>2013</strong><br />
um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Heute landen in der <strong>Schweiz</strong><br />
dank den Partnern der <strong>WWF</strong> Seafood Group pro Jahr über 9000 Tonnen nachhaltig<br />
gefangene Fische auf den Tellern.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2013</strong> konnte der <strong>WWF</strong> drei neue Firmen für<br />
Partnerschaften gewinnen. Auch bei diesen Kooperationen stehen<br />
die gemeinsamen Umweltziele im Vordergrund:<br />
• Bosch Hausgeräte stellt Haushaltsgeräte wie Herde, Kühlschränke, Waschmaschinen<br />
und Trockner her. Gegenüber dem <strong>WWF</strong> hat sich Bosch verpflichtet, bis 2015 ganze<br />
75 Prozent des Umsatzes mit energieeffizienten Geräten zu erreichen. Vom Verkaufspreis<br />
jedes Geräts, das den Anforderungen von Topten.ch entspricht, erhält der <strong>WWF</strong><br />
zudem 50 Franken.<br />
• Held AG hat sich auf ökologische Wasch- und Reinigungsmittel spezialisiert – und<br />
setzt künftig auf das Panda-Logo. Die Vereinbarung mit dem <strong>WWF</strong> enthält Ziele<br />
zur Abfallreduktion (kein Restabfall ab 2017) und auch zum CO 2-Austoss. Held AG<br />
verpflichtet sich zudem, die Kunden davon zu überzeugen, bei tiefen Temperaturen zu<br />
waschen.<br />
• Die SV Group ist die Marktführerin in der <strong>Schweiz</strong>er Personalgastronomie. Im<br />
gemeinsamen Klimaschutzprogramm «One Two We» verpflichtet sie sich, bis Ende<br />
2015 eine Reduktion des CO 2-Ausstosses um 10 Prozent zu erzielen. Erreichen wird<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 21
Partnerschaften<br />
dies die SV Group vor allem, indem sie fast ganz auf Flugwaren verzichtet, saisonale<br />
Gemüse und Früchte serviert und den Anteil an fleischlosen Angeboten erhöht. Das<br />
gemeinsame Programm «One Two We» wurde mit dem nationalen «Zürich Klimapreis<br />
<strong>2013</strong>» ausgezeichnet.<br />
Mit zahlreichen Partnerfirmen konnte die Partnerschaft erneuert<br />
oder ausgebaut werden:<br />
• Migros und Zürcher Kantonalbank haben im Rahmen ihrer strategischen<br />
Partnerschaft mit dem <strong>WWF</strong> die Unterstützung für regionale Kinder- und Jugend-<br />
Umweltbildungsprogramme ausgebaut und verlängert.<br />
• Die Partnerschaft mit Coop konnte um drei weitere Jahre bis 2015 verlängert werden.<br />
Coop ist weiterhin Mitglied der <strong>WWF</strong> Seafood Group, der <strong>WWF</strong> Climate Savers und<br />
des Global Forest and Trade Network Switzerland. Zudem kompensiert Coop auch<br />
künftig den CO 2-Ausstoss der Flugtransporte, Geschäftsreisen und coop@home-<br />
Transporte – vor allem über <strong>WWF</strong>-Projekte nach dem Gold-Standard.<br />
• Fast alle Mitglieder der Seafood Group haben im letzten Geschäftsjahr ihre Partnerschaftsverträge<br />
mit dem <strong>WWF</strong> erneuert. Dazu gehören Bell, Bianchi, Braschler, Coop,<br />
Dörig & Brandl, Dyhrberg, Frionor, Gourmetro, Marinex, Migros, Ospelt und Stadel.<br />
Sie alle haben sich verpflichtet, den Verkauf von Produkten zu fördern, die mit MSC<br />
und weiteren empfehlenswerten Labels zertifiziert sind.<br />
• Die <strong>Schweiz</strong>erische Post hat ihre Mitgliedschaft bei Climate Savers erneuert. Aktuell<br />
gilt die Vereinbarung, dass die Post bis Ende <strong>2013</strong> ihre jährlichen CO 2-Emissionen um<br />
15 000 Tonnen reduziert.<br />
• Swisscom ist Climate Saver und verpflichtet sich, bis 2015 die Energieeffizienz um<br />
20 Prozent zu steigern und die CO 2-Emissionen um 12 Prozent zu senken. Neu ist<br />
die Swisscom auch Partnerin des <strong>WWF</strong>-Footprint-Rechners und der <strong>WWF</strong>-Ratgeber-<br />
App. Damit unterstützt sie den <strong>WWF</strong> darin, die Bevölkerung für den Umgang mit<br />
Ressourcen zu sensibilisieren und ihr konkrete Tipps für den umweltbewussten Alltag<br />
zu geben.<br />
• Sympany bietet seit vielen Jahren verbilligte Zusatzversicherungen für <strong>WWF</strong>-<br />
Mitglieder an. Neu unterstützt Sympany die <strong>WWF</strong>-Alpenprojekte mit 100 Franken<br />
pro Jahr für jedes versicherte <strong>WWF</strong>-Mitglied. Zudem hat sich die Krankenkasse zur<br />
Einhaltung ökologischer Mindestkriterien verpflichtet.<br />
Alle Partnerschaften im Internet<br />
Seit Juni <strong>2013</strong> sind auf der Website des <strong>WWF</strong> alle Informationen zu seinen<br />
Firmenpartnerschaften aufgeschaltet.<br />
Welche Ziele wurden vereinbart?<br />
Wie viel Geld erhält der <strong>WWF</strong> von seinen Firmenpartnern?<br />
Ab Juni 2014 gibt der <strong>WWF</strong> an dieser Stelle auch Auskunft darüber, wo die Firmen<br />
bei der Erreichung der Ziele stehen. www.wwf.ch/firmen<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 22
Partnerschaften<br />
Unsere Partner<br />
Strategische Partner<br />
Migros-Genossenschafts-Bund<br />
Zürcher Kantonalbank<br />
Partnerschaften<br />
Bell AG Seafood<br />
Bianchi ag<br />
Bosch Hausgeräte ag<br />
Braschler’s Comestibles Import ag<br />
Brüco Swiss ag<br />
Coop Genossenschaft<br />
Cornèrcard (Cornèr Bank AG)<br />
Die <strong>Schweiz</strong>erische Post<br />
Dörig & Brandl ag<br />
Dyhrberg ag<br />
Ernst <strong>Schweiz</strong>er SA,<br />
Sonnenenergie-Systeme<br />
FFF Fresh&Frozen Food AG<br />
(FRIONOR)<br />
Gourmetro Fairfood ag<br />
Held ag<br />
IKEA <strong>Schweiz</strong><br />
Kimberly-Clark GmbH<br />
KREAVITA home design ag<br />
Marinex sa<br />
Ospelt food ag<br />
Pro Futura ag<br />
<strong>Schweiz</strong>er Jugendherbergen<br />
Stadel Fischimport ag<br />
SV Group<br />
Swisscom<br />
Sympany<br />
Weitere Informationen zu den Themen und<br />
Zielen jeder Firmenpartnerschaft finden sich<br />
auf www.wwf.ch/firmen.<br />
Stiftungen<br />
Erlenmeyer-Stiftung<br />
Ernst Göhner Stiftung<br />
Stiftung Drittes Millennium<br />
Fonds Protection des forêts tropicales,<br />
Stiftung Symphasis<br />
Margarethe und Rudolf Gsell-Stiftung<br />
Mava Stiftung für Naturschutz<br />
Stammbach-Stiftung<br />
Veronika Crawford Stiftung<br />
Beiträge der öffentlichen Hand<br />
BAFU, Bundesamt für Umwelt<br />
BBT, Bundesamt für Berufsbildung<br />
und Technologie<br />
BFE, Bundesamt für Energie<br />
BLW, Bundesamt für Landwirtschaft<br />
BSV, Bundesamt für<br />
Sozialversicherungen<br />
DEZA, Direktion für Entwicklung und<br />
Zusammenarbeit<br />
Lotteriefonds des Kantons Zürich<br />
Republik und Kanton Genf<br />
SECO, Staatssekretariat für Wirtschaft<br />
Stadt Zürich<br />
Partnerorganisationen<br />
ADES<br />
Agrarallianz*<br />
Bildungskoalition NGO*<br />
CIPRA <strong>Schweiz</strong><br />
éducation21*<br />
Energie-Trialog <strong>Schweiz</strong> (ETS)*<br />
Forest Stewardship Council<br />
(FSC) <strong>Schweiz</strong>*<br />
Goût Mieux*<br />
Institut für Wirtschaft und Ökologie,<br />
Universität St. Gallen (IWÖ-HSG)*<br />
Myclimate<br />
<strong>Schweiz</strong>erische Agentur für<br />
Energieeffizienz S.A.F.E.*<br />
<strong>Schweiz</strong>erische Arbeitsgruppe<br />
Gentechnologie SAG*<br />
Soja Netzwerk <strong>Schweiz</strong>*<br />
Solarspar<br />
South Pole Carbon Asset<br />
Management Ltd.<br />
Stiftung Pro Bartgeier*<br />
Topten International Services<br />
Trunz Water Systems AG<br />
Umweltallianz*<br />
Verein Energieallianz*<br />
Verein für umweltgerechte Energie VUE*<br />
Verein Landschaftsinitiative*<br />
Verein proMONT-BLANC*<br />
Verein Stromeffizienzinitiative*<br />
<strong>WWF</strong> International*<br />
* Einsitz im Führungsorgan durch<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
© Chris Martin Bahr / <strong>WWF</strong>-Canon<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 23
Finanzen<br />
Zahlen und<br />
Finanzen<br />
Der <strong>WWF</strong> blickt im Geschäftsjahr<br />
2012/13 auf das zweitbeste Ergebnis<br />
in seiner Geschichte zurück: Möglich<br />
machten dies unerwartete Spenden<br />
aus Erbschaften und ausserordentlich<br />
hohe Einzelspenden.<br />
Bilanz<br />
(in CHF 1000) 30.6.<strong>2013</strong> 30.6.2012<br />
Flüssige Mittel und Wertschriften 37 705 37 896<br />
Forderungen und Zusagen 4 969 1 859<br />
Vorräte 222 216<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 723 777<br />
Total Umlaufvermögen 43 619 40 748<br />
Finanzanlagen 382 0<br />
Immaterielle Anlagen 27 71<br />
Sachanlagen 14 959 14 760<br />
Total Anlagevermögen 15 368 14 831<br />
Total Aktiven 58 987 55 579<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 9 004 10 441<br />
Langfristiges Fremdkapital 106 211<br />
Zweckgebundene Fonds 4 541 5 867<br />
Organisationskapital 45 336 39 060<br />
Total Passiven 58 987 55 579<br />
Ertrag<br />
(in CHF 1000, 2012/13)<br />
Mitgliedsbeiträge 16 504 33,2%<br />
Spenden aus Aussendungen 8 517 17,1%<br />
Spenden von Grossgönnern und Stiftungen 6 874 13,8%<br />
Legate und Erbschaften 6 740 13,5%<br />
Sponsoring- und Lizenzerträge 4 805 9,7%<br />
Beiträge der öffentlichen Hand 1 632 3,3%<br />
Warenertrag 846 1,7%<br />
Dienstleistungsertrag 2 041 4,1%<br />
CO 2<br />
-Kompensation 1 602 3,2%<br />
Sonstige Erträge 183 0,4%<br />
Total 49 744 100%<br />
Beim <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> arbeiten über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und über 1500<br />
Freiwillige. Sie werden unterstützt von über 250 000 Supportern, wovon 42 000 Kinder<br />
und Jugendliche sind.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 24
Finanzen<br />
Betriebsrechnung<br />
(in CHF 1000, vom 1.7. bis 30.6.) 2012/13 2011/12<br />
Ertrag aus Geldsammeltätigkeit 45 072 38 401<br />
Ertrag aus Lieferung und Leistung 4 672 3 948<br />
Total Ertrag 49 744 42 349<br />
Umweltschutzprojekte 32 576 35 204<br />
Warenhandel 625 576<br />
Kommunikation und Marketing (Fundraising) 8 169 9 033<br />
Administration 4 392 4 629<br />
Total Leistungserbringung 45 762 49 442<br />
Betriebsergebnis 3 982 -7 093<br />
Finanzergebnis 968 786<br />
Übriges Ergebnis 0 11<br />
Ergebnis vor Zuweisung/Entnahme 4 950 -6 296<br />
Ergebnis zweckgebundene Fonds -1 326 -5 309<br />
Ergebnis Organisationskapital 6 276 -987<br />
Ergebnis nach Zuweisung/Entnahme 0 0<br />
Leistungserbringung<br />
(in CHF 1000, 2012/13)<br />
<strong>WWF</strong> International 3 056 6,7%<br />
Afrika 1 790 3,9%<br />
Asien 2 175 4,8%<br />
Lateinamerika 2 369 5,2%<br />
<strong>Schweiz</strong> und übriges Europa 5 198 11,4%<br />
Regionalarbeit 3 597 7,9%<br />
Klimaschutz 1 021 2,2%<br />
CO 2<br />
-Reduktion 1 645 3,6%<br />
Nachhaltiger Konsum 2 994 6,5%<br />
Jugend und Umwelt 3 319 7,3%<br />
Umweltbildung 1 648 3,6%<br />
Projekt- und Umweltinformation 3 764 8,2%<br />
Total Umweltschutzprojekte 32 576 71,2%<br />
Warenhandel 625 1,4%<br />
Kommunikation und Marketing (Fundraising) 8 169 17,9%<br />
Administration 4 392 9,6%<br />
Total 45 762 100%<br />
Finanz- und übriges Ergebnis 968<br />
Jahresergebnis 2012/13 4 950<br />
Die Rechnungslegung des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> erfolgt nach den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss<br />
GAAP FER). Der hier dargestellte Finanzüberblick ist ein Zusammenzug der durch die KPMG AG revidierten<br />
Jahresrechnung 2012/13. Die detaillierte Jahresrechnung kann unter www.wwf.ch/jahresbericht eingesehen<br />
werden.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 25
Rubrik Der <strong>WWF</strong><br />
Organigramm <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Stiftungsrat<br />
Präsident: Reto Ringger<br />
Stabstellen CEO<br />
CEO<br />
Thomas Vellacott<br />
Medien<br />
Fredi Lüthin<br />
Departement<br />
Departement<br />
Departement<br />
Departement<br />
Programm<br />
Regionalarbeit*<br />
Marketing<br />
Finanzen & Dienste<br />
Ion Karagounis Catherine Martinson Gian-Reto Raselli Markus Schwingruber<br />
Die Standorte des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> befinden sich in Zürich, Bern, Bellinzona und Lausanne.<br />
* Der <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> arbeitet in der <strong>Schweiz</strong> eng mit 23 kantonalen Sektionen zusammen.<br />
© Tom & Pat Leeson<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 26
Der <strong>WWF</strong><br />
Stiftungsrat<br />
Geschäftsleitung<br />
Zertifizierungen<br />
Präsident<br />
Reto Ringger<br />
Unternehmer<br />
Mitglieder<br />
David N. Bresch (seit Mai <strong>2013</strong>)<br />
Physiker<br />
Jerònimo Calderòn (seit Januar <strong>2013</strong>)<br />
Unternehmer<br />
Josef Estermann<br />
Urbanist<br />
Tina Felber (bis Juni <strong>2013</strong>)<br />
Marketing- und Kommunikationsdirektorin<br />
Elena Havlicek<br />
Biologin<br />
Martine Rebetez<br />
Geografin und Klimatologin<br />
Kurt Schmid (seit August <strong>2013</strong>)<br />
Social Enterpreneur<br />
Suzanne Wolff<br />
Präsidentin Mirador Foundation<br />
Mandate und Verbindungen der<br />
Mitglieder des Stiftungsrates, welche<br />
für die Tätigkeit des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
relevant sind, werden unter<br />
wwf.ch/stiftungsrat publiziert.<br />
CEO<br />
Thomas Vellacott<br />
Mitglieder<br />
Ion Karagounis<br />
Leiter Programm<br />
Fredi Lüthin<br />
Leiter Medien<br />
Catherine Martinson<br />
Leiterin Regionalarbeit<br />
Gian-Reto Raselli<br />
Leiter Marketing<br />
Markus Schwingruber<br />
Leiter Finanzen und Dienste<br />
Adressen<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Hohlstrasse 110<br />
8010 Zürich<br />
Telefon: 044 297 21 21<br />
service@wwf.ch<br />
<strong>WWF</strong> Suisse<br />
Avenue Dickens 6<br />
1006 Lausanne<br />
Telefon: 021 966 73 73<br />
service-info@wwf.ch<br />
<strong>WWF</strong> Svizzera<br />
Piazza Indipendenza 6<br />
6501 Bellinzona<br />
Telefon: 091 820 60 00<br />
servizio@wwf.ch<br />
Bildungszentrum <strong>WWF</strong><br />
Bollwerk 35<br />
3011 Bern<br />
Telefon: 031 312 12 62<br />
service@bildungszentrum.wwf.ch<br />
Zewo<br />
Das Zewo-Gütesiegel zeichnet<br />
gemeinnützige Organisationen für den<br />
gewissenhaften Umgang mit den ihnen<br />
anvertrauten Geldern aus. Es bescheinigt<br />
den zweckbestimmten, wirtschaftlichen<br />
und wirkungsvollen Einsatz von<br />
Spenden und steht für transparente<br />
und vertrauenswürdige Organisationen<br />
mit funktionierenden Kontrollstrukturen,<br />
welche Ethik in der Mittelbeschaffung<br />
und Kommunkation wahren.<br />
Swiss NPO-Code<br />
Der Swiss NPO-Code trägt zur effizienten<br />
und wirksamen Erfüllung der Aufgaben<br />
von NPO-Organisationen bei.<br />
Er fördert die Wahrnehmung und Übernahme<br />
von Verantwortung der leitenden<br />
Organe, klare Führungsstrukturen, die<br />
Transparenz durch objektive Informationen<br />
sowie weitere wichtige Aspekte<br />
der Corporate Governance einer Non-<br />
Profit-Organisation. Der <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
weicht in zwei Punkten vom Swiss<br />
NPO-Code ab und legt dies im Web<br />
offen (siehe wwf.ch/zertifizierungen).<br />
Umweltmanagement<br />
Der <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> setzt sich umfassend<br />
für den Umweltschutz ein. Das<br />
schliesst seine eigene Tätigkeit mit ein.<br />
Deshalb ist sein Umweltmanagementsystem<br />
ISO-14001:2004-zertifiziert.<br />
Mehr Informationen finden Sie unter<br />
wwf.ch/zertifizierungen.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong> 27
Herausgeber und Redaktion: <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>, © <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>2013</strong>, © 1986 Panda-Symbol und ® «<strong>WWF</strong>» sind vom <strong>WWF</strong> eingetragene<br />
Marken, klimaneutral gedruckt auf FSC-Papier, Kom 749/13