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Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

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<strong>Die</strong> ältesten <strong>Urkunden</strong> für <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan <strong>in</strong> <strong>St</strong>rassburg. 45<br />

genau feststellen. Kaiser Friedrich I. ersche<strong>in</strong>t, nachdem er<br />

aus Italien durch Burgund und Oberlothr<strong>in</strong>gen heimgekehrt<br />

war, im Oktober 1162 im Elsass. 1) In den Monaten vorher<br />

muss sich die Fehde um Horburg abgespielt haben, wie auch<br />

die Übere<strong>in</strong>stimmung jener Neuburger Notiz mit dem Todestage<br />

des Bischofs Burchard von <strong>St</strong>rassburg, der auf den<br />

21. August 1162 fällt), beweist. <strong>Die</strong> Bezw<strong>in</strong>gung der Feste<br />

Girbaden muss rasch erfolgt se<strong>in</strong>, denn schon am 24. Oktober<br />

sehen wir den Kaiser <strong>in</strong> Selz urkunden 8), im November dann<br />

e<strong>in</strong>en Landtag zu Ulm halten und sich schliesslich Ende dieses<br />

Monats nach Konstanz wenden. 4) In den ersten Monaten des<br />

Jahres 1163 ist der Kaiser <strong>in</strong> den fränkischen Landen, dann<br />

tritt er am Osterfest zu Worms auf, im April hält er e<strong>in</strong>en<br />

Reichstag zu Ma<strong>in</strong>z und noch bis <strong>in</strong> den August h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> ist<br />

ei am Oberrhe<strong>in</strong> beschäftigt, so urkundet er am 8. Juli zu<br />

Selz für Maursmünster. ) In jenen Frühl<strong>in</strong>gs- und Sommermonaten<br />

sche<strong>in</strong>t er den elsässischen Bürgerkrieg endgiltig<br />

geschlichtet zu haben. Der als Bundesgenosse des Dagsburger<br />

Grafen bezeichnete Zähr<strong>in</strong>ger Herzog Berthold IV., damals e<strong>in</strong><br />

erbitterter Gegner Friedrichs, f<strong>in</strong>dt sich wieder am kaiserlichen<br />

Hoflager e<strong>in</strong>, er steht unter den Zeugen jener Selzer<br />

Urkunde vorn 5. Juli 1163.')<br />

Eben <strong>in</strong> jene Zeit möchte ich nun den Versuch verlegen,<br />

Güter <strong>in</strong> jenen sieben elsässischen Ortschaften e<strong>in</strong>ziehen zu<br />

wollen, •e<strong>in</strong>en Versuch, den man auf den Bischof von <strong>St</strong>rassburg<br />

wird zurückführen müssen, da er als Verwalter der Abtei<br />

<strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan unmittelbaren Nutzen daraus auch für sich und<br />

se<strong>in</strong> Bistum ziehen konnte. Wenn je, so war damals die Gelegenheit<br />

günstig, alte Ansprüche geltend zu machen. <strong>Die</strong><br />

grossen Geschlechter des Landes standen <strong>in</strong> Fehde, Horburger<br />

und Dagsburger Gut war verwüstet und verbrannt, das ganze<br />

Elsass war durche<strong>in</strong>ander geworfen, die Grenze von Besitz<br />

und Recht fliessend. 7) Welch tiefhaftenden E<strong>in</strong>druck die da-<br />

9 Vgl. Gi es ebrecht, Gesch. d. deutschen Kaiserzeit V, 1 2 3469.<br />

2) Vgl. das von, mir herausgegebene Melker Seelhuch <strong>in</strong> dieser<br />

Zeitschrift N. F. III, 194. 3) S. <strong>St</strong>umpf Ne. 3971. - Ebenda<br />

No. 3972. _8) Ebenda No. 3982. - ) Vgl. Heyck, Gesch. d. ilerzoge<br />

v. Zähr<strong>in</strong>gen 8. 381. - ') Im Jahre 1162 war auch das Mömpelgarter<br />

Erbe durch das Erlöschen des Hauses Mousson-IV1ontbliard frei geworden,<br />

es g<strong>in</strong>g au das Geschlecht Montfaucon-Montbliard über.

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