23.12.2013 Aufrufe

Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> ältesten <strong>Urkunden</strong> für <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan ii' <strong>St</strong>rassburg. 27<br />

<strong>Die</strong> Falle, dass man harmlose Abschriften harmlos mit e<strong>in</strong>em<br />

Siegel versah, dürften nicht eben sehr häufig se<strong>in</strong>. An und<br />

für sich würde die Siegelung e<strong>in</strong>er Bischofsurkunde aus dem<br />

Anfang des elften Jahrhunderts nicht gerade bedenklich se<strong>in</strong>,<br />

immerh<strong>in</strong> aber müsste sie unter die ersten nachweisbaren<br />

Fälle von Besiegelung bischöflicher <strong>Urkunden</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

gerechnet werden. 9 Verwunderlich bleibt es nur, dass sie<br />

im Text mit der e<strong>in</strong>fachen Wendung sigillo nostro roboravimus<br />

als gewissermassen etwas Alltägliches angekündigt wird,<br />

während sonst meist voller kl<strong>in</strong>gende Ausdrücke gebraucht<br />

werden, wie impressione sigilli <strong>in</strong>signire, signare u. s. w. Dass<br />

das Siegel aufgedrückt und nicht angehängt war, würde noch<br />

nicht gegen den Gebrauch des zwölften Jahrhunderts verstossen.<br />

Unter Bischof Burchard von <strong>St</strong>rassburg wechseln<br />

beide Arten der Besiegelung 2) und erst unter Bischof He<strong>in</strong>rich<br />

ist das Anhängen des Siegels endgiltig e<strong>in</strong>geführt. Zur Entscheidung<br />

der Frage, ob wir es hier mit e<strong>in</strong>er Fälschung oder<br />

der Kopie e<strong>in</strong>er echten Urkunde zu thun haben, wird uns nur<br />

die Prüfung ihrer <strong>in</strong>neren Merkmale führen können, e<strong>in</strong>mal<br />

ihrer Fassung und Form, dann ihres materiellen Inhalts, <strong>Die</strong><br />

Untersuchung ist freilich dadurch sehr erschwert, dass nahezu<br />

alle Vorarbeiten für e<strong>in</strong>e bischöfliche Spezialdiplornatik fehlen<br />

und dass es sich hier um die verhältnismässig kurze Zeitspanne<br />

von anderthalb Jahrhunderten handelt, <strong>in</strong>nerhalb<br />

deren tiefgreifende Veränderungen schwer nachweisbar s<strong>in</strong>d.<br />

Auch der Mangel von itegesten der <strong>St</strong>rassburger Bischöfe,<br />

e<strong>in</strong> Desideraturn ersten Ranges für die Elsässische Forschung,<br />

macht sich dabei empf<strong>in</strong>dlich fühlbar.<br />

Beg<strong>in</strong>nen wir zunächst mit. de<strong>in</strong> so ist vor allem<br />

hervorzuheben, dass das Vergleichsmaterial überaus ger<strong>in</strong>gfügig<br />

ist, da wir aus de<strong>in</strong> zehnten und elften Jahrhundert<br />

nur sehr wenige <strong>St</strong>rassburger Bischofsurkunden besitzen, etwa<br />

e<strong>in</strong> halbes Dutzend, die mit Sicherheit als echt anzusprechen<br />

s<strong>in</strong>d. So b<strong>in</strong> ich nicht <strong>in</strong> der Lage, die Invocatio und die In-<br />

') Vgl. B ross] au, Hanclb. d. <strong>Urkunden</strong>lehre S. 526ff. Von den<br />

dort verzeichneten allen Biscliofssiegeln fallen das ersteWürzburger von<br />

1008 und das erste Met2er voll 938 aus, vgl. Wichmann, Adalberos 1.<br />

Schenkungsurkunde für <strong>St</strong>. Arnulf im Jahrbuch f. lothr<strong>in</strong>gische Gesch.<br />

u. Altertumsk. II, 310. - 2) <strong>Urkunden</strong> von 1145, 1147, 1148 und 1160<br />

mit hängendem, von 1154 und 1156 mit aufgedrücktem Siegel.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!