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Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

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<strong>Die</strong> ältesten <strong>Urkunden</strong> für <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan <strong>in</strong> <strong>St</strong>rassburg. 21<br />

<strong>in</strong> Wien untersuchen konnten, dieselbe Beobachtung aufgedrängt,<br />

ohne dass sie zu e<strong>in</strong>em sicheren Schluss kamen. MUllbacher<br />

selbst allerd<strong>in</strong>gs neigt dazu, Identität des Schreibers<br />

anzunehmen, <strong>in</strong>dem er sehr richtig bemerkt, dass derselbe bemüht<br />

war, bei beiden <strong>St</strong>ücken e<strong>in</strong>en anderen Ductus zur Schau<br />

zu tragen und beiden e<strong>in</strong> verschiedenartiges Aussehen künstlich<br />

zu geben. Eben dieser Umstand erschwert natürlich die<br />

Untersuchung nicht wenig. Trotzdem glaube ich auf Grund<br />

e<strong>in</strong>gehender Schriftvergleichung zu e<strong>in</strong>em unanfechtbaren Ergebnis<br />

gekommen zu se<strong>in</strong>. -<br />

Auffallend ist zunächst der gleiche stark gelbliche Farbenton<br />

des Pergaments bei allen drei <strong>St</strong>ücken, so dass sich<br />

Schrift- und Rückseite kaum von e<strong>in</strong>ander unterscheiden. Bei<br />

Lo. ist das Pergament sehr dünn, so dass es offenbar schon<br />

<strong>in</strong> früher Zeit zur besseren Konservierung auf zwei Pergamentunterlagen<br />

aufgeklebt wurde. E<strong>in</strong>e von diesen Unterlagen<br />

ist e<strong>in</strong> Kaufbrief des <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephansstiftes vom Oktober<br />

des Jahres 1372, ausgestellt vom <strong>St</strong>rassburger Hofrichter, die<br />

zweite ist unbeschrieben. Spuren davon, dass das Pergament<br />

etwa früher beschrieben war und abgeschabt wurde, konnte<br />

ich nicht entdecken, jedenfalls war es von Anbeg<strong>in</strong>n an e<strong>in</strong><br />

schlechtes <strong>St</strong>ück, das bezeugt namentlich die vielfach ausgerissene<br />

rechte Randseite. Lu. und We. s<strong>in</strong>d beide am unteren<br />

Rande sehr ungleichmässig beschnitten.<br />

Das Wenige, was über die Siegelung zu sagen ist, schalte<br />

ich gleich hier e<strong>in</strong>. Bei Lo. s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>erlei Spuren e<strong>in</strong>es Siegels<br />

mehr sichtbar, ausser dass das Pergament an der betreffenden<br />

<strong>St</strong>elle e<strong>in</strong>e dunklere, bräunliche Färbung zeigt, doch vermerken<br />

noch Schilter und Grandidier bei ihren Drucken übere<strong>in</strong>stimmend:<br />

apparent a]iquae particulae cerae viridis super<br />

materiam duram e bitum<strong>in</strong>e albo. Bei Lu. ist das Siegel noch<br />

erhalten, durchgedrückt, von dunkelgelbem Wachs. Aus den<br />

beiden E<strong>in</strong>drücken im Wulst ergiebt sich, dass die Siegelplatte<br />

merkwürdiger Weise oben und unten e<strong>in</strong>en R<strong>in</strong>gknopf oder<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Kreuz hatte. ]<strong>in</strong> ist nichts mehr deutlich<br />

zu erkennen, doch ist soviel unbed<strong>in</strong>gt sicher, dass hier<br />

ke<strong>in</strong> echtes Siegel Ludwigs d. D., weder e<strong>in</strong> Portrait- noch e<strong>in</strong><br />

Gemmensiegel vorliegt. Es sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Brustbild zu se<strong>in</strong> mit<br />

de<strong>in</strong> Kopf en face. 1) <strong>Die</strong> Legende zeigt oben und unten <strong>in</strong><br />

1)<br />

Grandidier, Bist. de i'gI. de <strong>St</strong>rasb. II, p. cCXLVJ not. t.

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