23.12.2013 Aufrufe

Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

Die aeltesten Urkunden fur St. Stephan in Strassburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> ältesten <strong>Urkunden</strong> für <strong>St</strong> <strong>St</strong>ephan <strong>in</strong> <strong>St</strong>rassburg. 11<br />

folgenden Abschnittes et quemadmodum auctoritatibus ist<br />

nicht zu beanstanden, tflnsom&ir aber der.unmittelbär folgende<br />

Hauptsatz: per pragmaticam regis Childerici cönstitutione<strong>in</strong><br />

prerogativa emunitatis libertate cönmuniri <strong>in</strong>petratit. pragmaticum<br />

ist, wie Sickel neuerlich hervorgehoben hat 9, Unter<br />

Otto Il. erst <strong>in</strong> die late<strong>in</strong>ische <strong>Urkunden</strong>sprache e<strong>in</strong>gedrungen.<br />

Es wird unter den Ottonen, soviel ich sehe, ausschliesslich <strong>in</strong><br />

der italienischen Kanzlei gebraucht, zuerst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em italienischen<br />

Placitum Ottos I. von 071, dann <strong>in</strong> <strong>Urkunden</strong> Ottos I.<br />

für Bobbio und Oreniona von 072 und 973 2), ferner <strong>in</strong> Diplomen<br />

Ottos 11. für S. Salvator <strong>in</strong> Pavia und für S. V<strong>in</strong>cenzo am<br />

Volturno. 9) Unter Otto UI. ist der Gebrauch des Wortes<br />

schon häufiger.') Aus karol<strong>in</strong>gischer Zeit kann ich das Wort<br />

pragmaticum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urkunde Ludwigs II. für Oremona aus<br />

dem Jahre 851 nachweisen'), ferner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Diplom desselben<br />

Herrschers für Kloster Leno bei Brescia aus dem Jahre<br />

862 die Wendung praerogativa hono'is. 6) pragmaticon ersche<strong>in</strong>t<br />

auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urkunde König Berengars für <strong>St</strong>. Gallen<br />

vom Jahre. 904,) Überall aber bewegen wir uns dabei auf<br />

italienischem Boden, wo sieh das Wort überhaupt seit der<br />

Just<strong>in</strong>ianeischen Gesetzeskodifikation immer lebendig erhalten<br />

zu haben sche<strong>in</strong>t; auf deutschem Boden durfte es dagegen<br />

schwerlich vor dem 11., ja vielleicht nicht vor de<strong>in</strong> 12. Jahrhundert<br />

zu belegen se<strong>in</strong>. 8)<br />

In noch jüngere Zeiten führt uns die Untersuchung der<br />

folgenden Formel: salva per omnia reverentia sacrosancti antistitis.<br />

<strong>Die</strong>se sogenannte Vorbehaltsklausel hat bekanntlich<br />

Thaner zuerst <strong>in</strong> den päpstlichen Privilegien verfolgt.') Auf<br />

die verschiedene rechtliche Bedeutung dieser Klausel, je nachdem<br />

sie vor Coelest<strong>in</strong> II. vere<strong>in</strong>zelt oder nachher reichlich<br />

verwandt wird, braucht hier nicht e<strong>in</strong>gegangen zu werden, es<br />

1) Vgl. Mitt. d. Inst. f. österr. Geschichtsf. XII, 222. ') Idon. Germ.<br />

Dl). 1, Wo. 405, 412, 429. -- 3) Mon. Germ. DI). 11, 1, Wo. 281, 288.-<br />

Mon. Germ. Dl). II, 2 3 Wo. 56, 65 9 204 ii. A. Für He<strong>in</strong>rich II. s.<br />

<strong>St</strong>umpf Wo. 1513, für 5. Apoll<strong>in</strong>aris <strong>in</strong> Classe zu Ravenna, gütige Mitteilung<br />

des H. Dr. Bloch. ) Reg. Imp. 1, Wo. 1140. - 8) flog. Imp.<br />

1, Wo. 1187. - ') Vgl. Wartn1anii, UB. d. Abtei <strong>St</strong>. Gallen II, 337,<br />

Wo. 734. - 8) In <strong>St</strong>aufischen Diplomen wird namentlich die pragmatica<br />

sanctio häufig gebraucht.— 9) Thaner, Über Entstehung und Bedeutung<br />

der Formel „salva sedis apostolicae auttoritate" <strong>in</strong> den päpstlichen Privilegien<br />

i; d. Wiener SB. 71, 807 ff.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!