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Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

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LXXVI<br />

übergeben, ((also dass derselb sich des Kriegs mit nichte kommerte,<br />

sondern der Pfalz Diener bleibe.» Aber nun hatte Schwicker an dem<br />

Kriege aufs lebhafteste theilgenommen, nachdem er das Dienstverhältniss<br />

zur Püdz aufgekündigt. Zunächst fand er in Hechingen <strong>ein</strong>e<br />

Zuflucht. S<strong>ein</strong>e Versuche, vorn Elsass aus den 'Widerstand fortzuselzen,<br />

wurden vereitelt. Strassburg, dessen Hülfe der sterbende <strong>Franz</strong> so<br />

bitter vermisst haue, blieb ihm geneigt <strong>und</strong> gestattete ihm freien<br />

Verkehr in der Stadt, während er die Unterl.hanen des Kurfürsten<br />

<strong>von</strong> »er Pfalz belästigte, worüber letzterer sich im Juni 1523 bei<br />

dem Rath beschwerte.<br />

Ausser Schweikart war auch Hans bei der Belagerung <strong>von</strong><br />

<strong>Trier</strong> gewesen, ja er hatte das eroberte St. Wendel vertheidigt <strong>und</strong><br />

später den Versuch gemacht, die pfälzische Veste Lützelst<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>zunehmen,<br />

um schliesslich der Pfalz Gefangener zu weiden.<br />

Der jüngste Sohn <strong>Franz</strong> Konrad endlich, der unter Schlörs Begleitung<br />

die wichtigsten Papiere aus Landstuhl gerettet hatte, fand<br />

hei dem Erzbischof <strong>von</strong> 13esanon Aufnahme. Die drei Sehwestern<br />

waren hei Angehörigen verthei]t. Alle diese Kinder hatten, wie die<br />

Flersheimer Chronik sagt, ((weder Heller noch Pfennig.» 51<br />

Schwicker <strong>und</strong> 1-lans wurden <strong>von</strong> den drei f<strong>ein</strong>dlichen Fürsten<br />

im scharfen Gegensatz zu Ferdinand nicht als im ganzen unschuldige<br />

Kinder, sondern selbst als Friedbrecher betrachtet. Auch der Erzbischof<br />

<strong>von</strong> Mainz musste, als er 4522 Sonntag nach Gai]i zu Frankfurt<br />

die abgenöl.higle Verschreibung ausstellte, sie als «des heiligen<br />

Reichs Friedhreeher» bezeichnen, denen er k<strong>ein</strong>e Hülfe zu ]'heil<br />

werden lassen wolle 52 Ja der Pfalzgraf trug k<strong>ein</strong> Bedenken, in<br />

<strong>ein</strong>em an den Erzherzog gerichteten Schreiben vom 20Juni 1524<br />

Schweikart neben andern des Reichs Aechler zu nennen 53.<br />

Aber auch der Erzbischof <strong>von</strong> <strong>Trier</strong> hliel, nicht zurück. Schon<br />

den 30. Juni ertheilte er <strong>ein</strong>em Bevollmächtigten <strong>ein</strong>e Instruktion,<br />

wegen der <strong>Sickingens</strong>chen <strong>Fehde</strong> beim Kaiser <strong>ein</strong>en Schadensanspruch<br />

<strong>von</strong> 300 000 Gulden anzumelden, desgleichen. mitzutheilen, dass er<br />

«durch die Gnad des gütigen allmächtigen Gottes <strong>Franz</strong>en selbs<br />

persönlich <strong>und</strong> s<strong>ein</strong> Häuser Neust.uhl, Homburg <strong>und</strong> Ebernburg mit.<br />

Gewalt erobert, die zu uns <strong>und</strong> dem .Kurfürstenthum <strong>Trier</strong> gebracht...<br />

alles zu Gehorsam kaiserl. Majestät....» Am 10. Juni richtete er<br />

selbst in lat<strong>ein</strong>ischer Sprache <strong>ein</strong>e Vorstellung an - den Kaiser, in<br />

welcher er den Anspruch erhob, vor all<strong>ein</strong> aus den 40000 Gulden<br />

cntschädigt zu werden, welche <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> Sickingen zu fordern<br />

a. a. 0. S. 90.<br />

52 Mäncb II, 236.<br />

Notizenblatt II, 115.

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