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Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

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- LXXIV -<br />

aufjubelten. «Ich kann Dir nicht sagen», schrieb ]3uc& am 9. Juhi<br />

an Zwingli, «wie sehr durch den Fall dieses <strong>ein</strong>zigen Mannes die<br />

papistischen Ungettiüme wieder ihre Hörner erheben.))<br />

Zunächst musste das Regiment, dem <strong>ein</strong> Schwarzenberg angehörte;<br />

weichen. Es hatte den Frevel begangen, Frowin <strong>von</strong> Hutten in den<br />

Besitz s<strong>ein</strong>er Güter wieder <strong>ein</strong>setzen zu wollen. Dann ward (las<br />

Kammergericht <strong>ein</strong>er R<strong>ein</strong>igung unterzogen. Während Zasius, der<br />

den scheidenden Erasmus an <strong>ein</strong>em Fasitage mit <strong>ein</strong>em Huhn<br />

heirthet hatte, zwar zur Rechenschaft gezogen ) aber deshalb absolvii<br />

ward, weil Erasmus Seil lange durch den Papst <strong>von</strong> den Faslengeboten<br />

dispensirt sei 7, ward Dr. Kreul.ner, Assessor für den fränkischen<br />

Kreis, s<strong>ein</strong>es Amimtös entlassen, weil er an <strong>ein</strong>em Fasttage<br />

Fleisch gegessen, ohne Rücksicht darauf, dass er noch <strong>ein</strong>en Blickstand<br />

<strong>von</strong> mehr als 1000 Gulden zu fordern hatte48.<br />

Für <strong>Sickingens</strong> Kinder traten der Bischof <strong>von</strong> Speier <strong>und</strong> Herzog<br />

Hans <strong>von</strong> Simmern als Frirspreclier auf. Die Fürsten waren zu <strong>ein</strong>em<br />

Abkommen bereit, wenn die Ebernburg mit Waffen <strong>und</strong> Pulver übergehen<br />

werde; dann sollten die Kinder die fahrende Habe behalten.<br />

Als dieser Vorschlag ahgelehntwordeu, ward das Schloss beschossen<br />

<strong>und</strong> nach der Kapitulation die ganze kostbare Beute getheilt. Nur<br />

die Gewänder <strong>und</strong> Kl<strong>ein</strong>odien wurden den Frauen gelassen. Am<br />

5. Juni unterwarfen sich auch Baumeister <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>en <strong>von</strong> St<strong>ein</strong>kalten<br />

fels.<br />

Noch im Lager vor. Ehernhnrg ward die Tlmeilung der Schlösser.<br />

vorgenommen der Landgraf erhielt alles auf der rechten, der Pfalzgraf<br />

<strong>und</strong> der, Erzhisöhof alles auf der linken Seite des Rh<strong>ein</strong>s. Zur<br />

Behauptung dieser Eroberungen schlossen sie <strong>ein</strong>en Schutz- <strong>und</strong><br />

Trutzb<strong>und</strong>. Unter der Aufsicht. des Pfalzgrafen ward die lhernbui'g<br />

geschleift. .-<br />

Selbst, <strong>gegen</strong> die Frauen der <strong>Sickingens</strong>chen Familie gingen die<br />

Fürsten mit unglaublicher Härte vor. Sickingen selbst halte in<br />

s<strong>ein</strong>em Schreiben an die deutschen Städte 1523 vor Sonntag haare<br />

vorgestellt, dass jene selbst zwei edlen Frauen, Barbara <strong>von</strong> Braunberg,<br />

s<strong>ein</strong>er verwittweteu Schwester <strong>und</strong> Adam <strong>von</strong> HonsIeis<br />

.Wjttwe,. ihr Schloss !s{erxheim <strong>ein</strong>genommen, geplündert <strong>und</strong> das<br />

daran liegende Dorf, welöhes ]leidenWitt.wen ' zustehe, verbrannt,<br />

die Armen daselbst aus der lVittwän Pflicht gedrunge, alles wider<br />

fräulich Freiheit., des heiligen Reichs Ordnng u <strong>und</strong> aufgerichteten<br />

Landfrieden ‚ auch unangesehen, dass die hemellen Wittwen mit<br />

s<strong>ein</strong>er Fehd gar nichts zu thun oder zu schaffen halten. Ehen so<br />

47 Stintzing Zasius 5, 245.<br />

48 flanke 11, S . 95.

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