Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...
Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ... Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...
- LII - mitzutheilen 19• Seitdem vernalmi er, wie unser - Gutachten ausdrücklich feststellt., in dieser Sache von Seiten des Regiments überhaupt nichts mehr. Wahrscheinlich wurden die Trierer später veranlasst, sich an (las Kanunergericht zu wenden; wenigstens erklärte einerseits der Erzbischof von Trier noch am 2. November 1.522, seine beiden Schuttheissen würden zu Nürnberg voraussichtlich Recht behalten 20, so dass also die Sache noch anhängig sein musste, und anderseits versicherten die Bevollmächtigten der drei Kriegsfürsten bei den Verhandlungen mit den Abgesandten des Erzherzogs Ferdinand in Heidelberg, dass sich die Geschatzten an's Kammergericht gewendet hätten 2] Donnerstags nach Exaudi (47. Mai) schrieb Sickingen ah den Kurfürsten von Trier wegen seiner Ansprüche an die durch ihn frei gewordenen Trierer um Abschriften der betreffenden Schriftstücke einzusenden und dell Sachverhalt darzulegen. Die beiden Trierer hätten, wie der Kurfürst wohl wisse, ihn, Sickingen, undankbar und unwahrhaftig, wider ihren gegebenen Brief, Gelöhniss und Eid bei vielen der Ehrbarkeit. verunglimpft. Sein Begehren gehe nun dahin, dass, dieweil die Schuldner des Kurfürsten Verwandte und I-lintersassen, der Kurfürst auch zu aller Billigkeit mächtig sei, mit ihnen zu verfügen, er sie dahin weise, unterrichte und anhalte, ihn, Sickingen, ohn einiges länger Aufhalten zu bezahlen, zufrieden zu stellen und schadlos zu halten. Am Mittwoch nach Plingsten, den 1 '1. Juni, antwortete der Kurfürst von Pfalzel aus in folgendem Schreiben 22 : « Liebe!- hesonder. Wir hah'en ein Schrift von Dir an uns ausgangen, deren Datum steht Donnerstag nach Exaudi, empfangen.., ist uns samt etlichen zugeschickten Copien alles Inhalts verlesen, und geben Dir daruf zu vernehmen, dass wir bericht Worden sein, wie gemelten Schultheissen solieher Sachen und Forderung halb, davon duschreibest, von der Römischen Kaiser]. Majestät, unsers allei'gnädigsten Herrn, Regiment zu N ürnhurg mit Dir in Rechtfertigung stehen, da dann uns noch Jemand Anders niL gebühren will, inhangend Rechten iclfis zu attemptii'en oder anzuhalten und zu weisen laut deinei' Begehre, darus Du selbst abzunehmen und zu ermessen hast, dass wir derselbigen deiner Begehre in all solchem niL willfahren können. Wann aber derselben Recht ergangen ist, was uns alsdann darin zu thun ‚° Vgl. das Gutachten p. 4 ratus ‚Ion est sese obuoxium, ut huic vocatioui andiens esset.. non venit quidem, sed eoncilioNurenbergensi rem gestarn, ist erat, per schedam sigtaificavit, 20 Ulmaun S. 316. '' Ulmann S. 283 Aiim. 2. .22 Manch III. 21 f. im Text in der Schreibweise etwas moilernisirt.
- Liii - gebühren würde, wollen wir uns der Gebühr und dermassen halten, dass \vii' dess von niemands Erbars Verweise oder lingbmpf hören. Das wollten wir Dir uf dein Schreiben nicht. verhallen.» Sickingen liess sich nicht abschrecken, dein Kurfürsten wiederholte Vorstellungen zu machen, aber ohne Erfolg. Demnach sagte er deinselben den 25. August (auf Mitwoch nach Bartliolomäiis 'lag) den Krieg an, während Buchen von Lorch den 29. August dein von Trier gleichfalls Fehde ankündigte, und zwar wegen Vorenthaltung seines Aniheils an den französischen Gütern, in Kraft dci vooi Kaiser, hochlöhlichst. Gedüchtniss, gestatteten Repressalien und wegen Nichibezahlung der von der Stadt wegep Eingriffs in das Repressahienrecht. verwiristen Pün. «Deshalb und, us ander beweg- ]ich Ursachen», so heisst es in dein «will ich Euer, Bürgermeister, Rath, Euer ganzer Gemeind, Hintersassen und Verwandten abgesagter Feind sein 23 ' Sickingens Fehdel,rief aber thal, dem hochwürdigst Fürsten und Herrn, Herrn ilicharden Erzbischof zu Trier, des heiligen römisch Reichs in Gallien und durch das Eönigreich Arelate Erzkanzler und Kurfürst u. s. w. zu wissen, dass er mit Rücksicht auf die heid treulosen und meineidigen Hintcrsassen und Verwandten desselben sich gegen die Hochwürden, alle ihre Diener und Zugewandte seiner Ehr halb sich verwahre in Kraft dieses Briefs für sich, seine Diener, Helfer, Helfershelfer und all diejenigen, so er auf dero kurfürstliche Hochwürden tjntert.hanen und Verwandten Schaden bringe, wie sich das fügen, schicken und begehen möcht. Derselbe Fehdebrief constatirte Sickingens vielfälti ges untert.häniges Erfordern, auch genugsam Rechtserbieten, ohne dass wir den letzten Punkt näher darlegen können. Der Rath der Stadt Strassburg, der die Anwerbung von Truppen in seiner Nähe nicht hatte ignoriren können und sich um Aufklärung an Sicldngen wandte, erhielt von demselben am 31. August folgende Antwort. « Das Schreiben, darin Ihr die Bewerbung zu Ross und zu Fuss umb Euch anzeigen, hab ich empfangen und gelesen ; thu Euch darauf zu verneinen, dass mir solche Bewerbung, welch weder Euch noch gemeiner Statt, oder den Euern zuwider, wohl bewisst; dann sie mir zugehn wurd ... ich schreib Euch auch bi Glauben zu, dass dies Gewcrb nicht wider kaiserl. M. noch dero Erbland gehraucht wurd, sondern denen dienstlich, und so der Allmächtig, als ich ihme gänzlich vertrau, mir in dein und Sieg verleiht, soll es sonder Zweifel Euch und gemeiner Statt ztr gutem reichen, darin Ihr mich dann alles meines Vermögens zu euern Besten 23 Münch 11, 196 und 197.
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<strong>Sickingens</strong> <strong>Fehde</strong>l,rief aber thal, dem hochwürdigst Fürsten <strong>und</strong><br />
Herrn, Herrn ilicharden Erzbischof zu <strong>Trier</strong>, des heiligen römisch<br />
Reichs in Gallien <strong>und</strong> durch das Eönigreich Arelate Erzkanzler <strong>und</strong><br />
Kurfürst u. s. w. zu wissen, dass er mit Rücksicht auf die heid<br />
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Ehr halb sich verwahre in Kraft dieses Briefs für sich, s<strong>ein</strong>e Diener,<br />
Helfer, Helfershelfer <strong>und</strong> all diejenigen, so er auf dero kurfürstliche<br />
Hochwürden tjntert.hanen <strong>und</strong> Verwandten Schaden bringe, wie sich<br />
das fügen, schicken <strong>und</strong> begehen möcht.<br />
Derselbe <strong>Fehde</strong>brief constatirte <strong>Sickingens</strong> vielfälti ges untert.häniges<br />
Erfordern, auch genugsam Rechtserbieten, ohne dass wir den<br />
letzten Punkt näher darlegen können.<br />
Der Rath der Stadt Strassburg, der die Anwerbung <strong>von</strong> Truppen<br />
in s<strong>ein</strong>er Nähe nicht hatte ignoriren können <strong>und</strong> sich um Aufklärung<br />
an Sicldngen wandte, erhielt <strong>von</strong> demselben am 31. August<br />
folgende Antwort. « Das Schreiben, darin Ihr die Bewerbung zu<br />
Ross <strong>und</strong> zu Fuss umb Euch anzeigen, hab ich empfangen <strong>und</strong><br />
gelesen ; thu Euch darauf zu vern<strong>ein</strong>en, dass mir solche Bewerbung,<br />
welch weder Euch noch gem<strong>ein</strong>er Statt, oder den Euern zuwider,<br />
wohl bewisst; dann sie mir zugehn wurd ... ich schreib Euch auch<br />
bi Glauben zu, dass dies Gewcrb nicht wider kaiserl. M. noch dero<br />
Erbland gehraucht wurd, sondern denen dienstlich, <strong>und</strong> so der Allmächtig,<br />
als ich ihme gänzlich vertrau, mir in d<strong>ein</strong> <strong>und</strong> Sieg<br />
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23 Münch 11, 196 <strong>und</strong> 197.