23.12.2013 Aufrufe

Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- XLVII -<br />

Such den Hofrätlien nicht gestatten volIte hierin zu handeln, dass<br />

sie die Absolution gefördert, damit das Regiment auch nichts daran<br />

haben sollt.»<br />

%\Tir wissen, wie sehr grade die Ritterschaft über den damaligen<br />

öffentlichen Zustand missvergniigt war, vor Allem über das Kammergericht.,<br />

das nur den Schwachen zu finden wisse, aber den Mächtigen<br />

in Ruhe lasse.<br />

Im Frühling ver<strong>ein</strong>igte sich nun der oberrh<strong>ein</strong>ische Adel zu<br />

Landau darüber, s<strong>ein</strong>e Lelinssachen nur vor Lehnrichter <strong>und</strong><br />

Mannen, wie vor Alters hergebracht, s<strong>ein</strong>e Streitigkeiten mit andern<br />

Ständen nur vor unparteiischen, mit rittermüssigen Leuten besetzten<br />

Gerichten entscheiden zu lassen <strong>und</strong> <strong>ein</strong>em Jeden, d<strong>ein</strong> dies versagt<br />

werde, zu Hülfe zu kommen. Zu ihrem Hauptmann wählte die<br />

freie Reichsritterschaft, die dieses brüderliche Ver<strong>ein</strong>- <strong>und</strong> Verst.ändniss<br />

zu Beobachtung guter Polizei <strong>und</strong> Handhabung des Landfriedens<br />

unter sich aufrichtete, den edlen, ehrenfesten Franciscus <strong>von</strong> Sickingen,<br />

der neben andern vorn Regiment für die Stelle <strong>ein</strong>es obersten<br />

Hauptmannes <strong>gegen</strong> die Türken in Aussicht genommen worden.<br />

Eine Schrift Hnttens an die Reichsstädte, ungefähr vorn<br />

ist <strong>ein</strong> Manifest der Gesinnungen, die man in der Umgebung<br />

<strong>Sickingens</strong> hegte. Nie sind die Fürsten heftiger der Gewalithätigbeil,<br />

<strong>und</strong> Tjnrechtlichkeit angeklagt worden:<br />

Auf der Ebernburg war es, wo um dieselbe Zeit zuerst der<br />

evangelische Gottesdienst <strong>ein</strong>geführt ward. Von April bis November<br />

iebI.e hier Oecolan»padiu's 1 der den Burggottesdienst reformirte.<br />

Evangetiutn oder Epistel in der Messe wurden deutsch verlesen <strong>und</strong><br />

<strong>Sickingens</strong> Pfarrer verheiratheten sich.<br />

Im Sommer traf die Reihe, bei dem Regiment persönlich anwesend<br />

zu s<strong>ein</strong>, den Kurfürsten Friedrich. Die Stellung des Begi-<br />

)fleITtS zu der religiösen Bewegung änderte sich nun, wiy es zu voller<br />

Selbstständigkeit gelangte wesentlich! Die Behörde, welche die kaiserliche<br />

Gewalt repräsentirte, nahm den <strong>von</strong>» Kaiser geächteten Luther<br />

in Schutz <strong>und</strong> näherte sich s<strong>ein</strong>en Tendenzen.<br />

So lagen die Verhältnisse, als Sickingen im Herbst die neue<br />

<strong>Fehde</strong> ankündigte. Was ihn zuletzt zu diesem Vorgehen trieb, war<br />

s<strong>ein</strong> (Jnmut.h fiber die finaniiellen <strong>und</strong> militärischen Zustände des<br />

Reichs. «Ich fürchte den Kaiser nicht», so erklärte <strong>Franz</strong> 1 in» Parlernent<br />

zu Paris, «denn s<strong>ein</strong>e Kassen sind leer. Ich da<strong>gegen</strong> habe<br />

Geld im Ueberfluss, kann auch die Kirchengüter nach m<strong>ein</strong>en Absichten<br />

verwenden.»<br />

Wie es mit den kaiserlichen Finanzen <strong>und</strong> den kaiserlichen<br />

Truppen stand, wusste Niemand besser als Sickingen. Durch<br />

die Unternehmung <strong>gegen</strong> den erzhischöflicheti Kurfürsten gedachte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!