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Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten ...

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- XLV -<br />

dem Muster der Rota Romana oder des französischen Parlaments zu<br />

verbessern. All<strong>ein</strong> es zeigte sich bald, wie wenig sich thun lassen<br />

werde. « Ich habe noch k<strong>ein</strong>en Doctor gesehen», schrieb der Frankfurter<br />

Gesandte nach Haus, cc der <strong>ein</strong>e gute Art der Verbesserung<br />

angegeben hätte. Man sagt nur: Personen <strong>und</strong> Audienzen sollen<br />

vermehrt, die Ferien verringert, Ca'illationen abgeschnitten sverden<br />

das hätte auch <strong>ein</strong> Bauer rathen können.» «Man sitzt täglich», sagt,<br />

er <strong>ein</strong> ander Mal, «über der Reformation des Kammergerichts ; aber<br />

das ist wie <strong>ein</strong> wildes Thier Jedermann kennt s<strong>ein</strong>e Stärke Niemand<br />

weiss, wie man es angreifen soll; der Eine räth dahin, der<br />

Andere dorthin.»<br />

Am Ende kamen die Stände, <strong>von</strong> denen auch hier die Vorschläge<br />

ausgingen, zu der Ueberzeugung, dass sich nichts Tauglicheres auffinden<br />

lasse als die alte Ordnung ([es Jahres 1405, mit den VerS<br />

hesserungen, die sie später erfahren, <strong>und</strong> <strong>ein</strong>igen neuen Zusätzen.<br />

Die Hauptveränderung war, dass man d<strong>ein</strong> Kaiser, wie bei dem Regiment,<br />

so auch hei dem Gericht., zwei neue Beisitzer vergönnte. Uehrigens<br />

fand die Besetzung auf die zuletzt in Costnitz beliebte Weise<br />

statt man hielt auch hier die sechs Kreise fest. Di. drei geistlichen<br />

Kurfürsten <strong>und</strong> die drei ersten Kreise sollten gelehrte, die drei<br />

weltlichen Kurfürsten <strong>und</strong> die drei letzten Kreise rittermässige Beisitzes<br />

senden. Karl V versprach als Kaiser zwei gelehrte, <strong>von</strong> Seiten<br />

s<strong>ein</strong>er Erblande zwei rittermässige Assessoren. Mit den Ständen zugleich<br />

hatte er dann die Ernennung des Kammerrichters <strong>und</strong> der zwei<br />

Beisitzer aus dcii Grafen <strong>und</strong> Herren zu vollziehen. Die Kosten des<br />

Gerichts, das an demselben Ort wie das ständische Regiment gehalten<br />

<strong>und</strong> der Aufsicht desselben unterworfen s<strong>ein</strong> sollte, wurden<br />

auf 1.3,410 Gulden angeschlagen .<br />

Als Statthalter war des Kaisers Bruder dem Regiment vorgesetzt.<br />

Der Landfriede Karls V ward nicht besser gehalten als die<br />

früheren. Ein paar kaiserliche Räthe, die <strong>von</strong> dem Reichstage zu<br />

Worms, wo sie ihn hatten beschliessen helfen, nach Augsburg<br />

reisten, Gregor Lam1arter <strong>und</strong> der Schatzmeister Johann Lucas,<br />

wurden überfallen <strong>und</strong> gefangen genommen. Der Sitz der Regierung<br />

<strong>und</strong> des Gerichts ‚ in gewissem Sinn in diesem Augenblick<br />

die Hauptstadt des Reichs, Nürnberg, war auf allen Seiten <strong>von</strong><br />

wilder <strong>Fehde</strong> umgeben«.<br />

im 1-leihst schritt man zur Errichtung der ständischen Regierungsform.<br />

Die alten Akten des Reichskamhiergericht,s, viele Zentner<br />

5 Ranke J, 318 f.<br />

6 fliinke II, 71.

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