Untersuchungen zur Schweinezucht und –haltung in Knau b ...
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Erwähnenswert s<strong>in</strong>d noch weitere tierzüchterische Aktivitäten im Gut <strong>Knau</strong>. Vom Vorbesitzer<br />
waren zunächst Stuten des Deutschen Kaltblutes (auf rhe<strong>in</strong>isch-belgischer Gr<strong>und</strong>lage) vorhanden.<br />
Später gewann die Rasse Edles Warmblut an Bedeutung. <strong>Knau</strong> <strong>und</strong> Kolba waren Deckstellen<br />
für Hengste des Hengsthaltungsvere<strong>in</strong>es <strong>und</strong> später des Staatlichen Hengstdepots<br />
Stotternheim bzw. Moritzburg.<br />
Die Milchviehherde bestand aus durchschnittlich etwa 60 Kühen der Rasse Höhenfleckvieh. Die<br />
Nachzucht wurde auf den eigenen Weiden aufgezogen. Ende der 1960er Jahre begann auch beim<br />
Fleckvieh die E<strong>in</strong>kreuzung mit Jersey als Zwischenstufe <strong>zur</strong> Erzeugung des Milchr<strong>in</strong>des der<br />
DDR. Die <strong>Knau</strong>er Herde wurde 1968 <strong>in</strong>nerhalb des VEG Ludwigshof <strong>in</strong> den Betriebsteil Wernburg<br />
umgestellt, dann aber doch wieder mit etwa 100 Kühen auf dem Gutsgelände gehalten. In<br />
der Region entstanden <strong>in</strong> den 1970er Jahren die Milchviehanlage Laskau für 1.232 Kühe <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>e Anlage <strong>zur</strong> Mastläuferproduktion an der Bankschenke für ca. 250 Sauen.<br />
Nach der Währungs-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialunion (01.07.1990) kam der volkseigene Vermögensanteil<br />
des Gutes <strong>Knau</strong> <strong>in</strong> die Verwaltung der Treuhandanstalt. Die landw. Nutzfläche wurde<br />
dabei meistens an private Nutzer verpachtet oder verkauft. Bei den Teichen erwarb das Land<br />
Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en wesentlichen Teil <strong>und</strong> unterstützte damit den Naturschutz <strong>in</strong> der Region. Zehn<br />
Hektar mit Wirtschaftshof <strong>und</strong> Park erwarb 1999 die Geme<strong>in</strong>de <strong>Knau</strong>. Sie konnte bereits e<strong>in</strong><br />
Gebäude ehemaliger Ställe <strong>und</strong> Scheunen <strong>in</strong> das „Kulturzentrum <strong>Knau</strong>“ umbauen <strong>und</strong> <strong>zur</strong><br />
öffentlichen Nutzung freigeben. Weitere Schwerpunkte s<strong>in</strong>d Sicherung <strong>und</strong> Sanierung des<br />
früheren Schlosses. Diese Ziele unterstützt der seit 1999 bestehende Förderkreis Rittergut <strong>Knau</strong><br />
e. V., der durch se<strong>in</strong> Engagement praktische Schritte <strong>zur</strong> denkmalgerechten Sanierung des<br />
Ensembles organisiert <strong>und</strong> verwirklicht.<br />
Die bäuerlichen Flächen der ehemaligen LPG Pflanzenproduktion <strong>Knau</strong> wurden mit der Tierproduktion<br />
wieder zusammengeführt <strong>und</strong> weiterh<strong>in</strong> über mehrere Ortschaften geordnet. Als<br />
Nachfolgebetrieb entstand (1991) die Agrofarm <strong>Knau</strong> e. G. Sie bewirtschaftet z. Z. 1.800 ha<br />
<strong>und</strong> baut darauf vor allem W<strong>in</strong>terweizen, W<strong>in</strong>tergerste, Braugerste, Ölfrüchte, Eiweißpflanzen,<br />
Silomais <strong>und</strong> Feldgras an. An R<strong>in</strong>dern gibt es e<strong>in</strong>e Milchviehherde von über 400 Kühen mit<br />
eigener Nachzucht sowie Mutterkühe der Fleischrichtung.<br />
Die <strong>Schwe<strong>in</strong>ezucht</strong> ist weiter am Hauptstandort Posen. Die 300 Sauen werden <strong>in</strong>zwischen wieder<br />
durch Rotationskreuzung der eigenen Kernherde reproduziert <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gen nach Anpaarung<br />
mit Sperma der Fleischrasse Piètra<strong>in</strong> Vierrassenprodukte (Pi x Landrasse / Edelschwe<strong>in</strong> / Leicoma)<br />
<strong>zur</strong> Aufzucht an zwei <strong>und</strong> dann <strong>zur</strong> Mast an drei Standorten der Region. Das geschlossene<br />
System vermeidet Krankheitsrisiken. Alle Ställe wurden rekonstruiert <strong>und</strong> halten die Schwe<strong>in</strong>e<br />
auf Stroh. Die mehr als 7.000 erzeugten Schlachtschwe<strong>in</strong>e werden überwiegend <strong>zur</strong> Direktvermarktung<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Dazu unterhält die Agrofarm mehrere Fleischer-Fachgeschäfte <strong>in</strong> der<br />
Region, bietet Mittagstisch an vier Standorten an <strong>und</strong> unterhält e<strong>in</strong>en Partyservice mit großer<br />
Auswahl an Speisen. Die Sauenanlage an der Bankschänke wurde zeitweise von der Agrofarm<br />
<strong>Knau</strong> mit abgerechnet, dann auch genutzt, steht aber z. Z. leer.<br />
Betrieb / E<strong>in</strong>richtung Tätigkeit Personen<br />
Agrofarm <strong>Knau</strong> eG Vorstandsvorsitzender DAI Helmut Gumpert<br />
Vorstandsmitglied für Tierproduktion Re<strong>in</strong>er Gruner<br />
Verantw. für Sauenhaltung <strong>und</strong> Zucht Hartmut Ludewig, danach<br />
Chris Fügmann<br />
Verantw. für Schwe<strong>in</strong>eproduktion Re<strong>in</strong>er Gruner<br />
Schwe<strong>in</strong>ekontrollr<strong>in</strong>g<br />
<strong>und</strong> TLL<br />
Kontroll<strong>in</strong>spektor<br />
Erich Heimrath<br />
DAI Katr<strong>in</strong> Rau