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Konzeption zum Kindergarten Neubulach

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Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort ......................................................................................................................... 3<br />

2. Unser Haus .................................................................................................................. 5<br />

2.1. Der Träger .................................................................................................................... 5<br />

2.2. Öffnungszeiten ............................................................................................................. 5<br />

2.3. Ferienregelung: ............................................................................................................ 5<br />

2.4. Überbrückung von Schließtagen .................................................................................. 5<br />

2.5. Historischer Rückblick .................................................................................................. 5<br />

2.6. Räumlichkeiten und Lage: ............................................................................................ 6<br />

2.7. Gestaltung der Räume: ................................................................................................ 7<br />

2.8. Außenbereich ............................................................................................................... 7<br />

3. Das <strong>Kindergarten</strong>team ................................................................................................. 7<br />

3.1. Teamarbeit ................................................................................................................... 8<br />

3.2. Aushilfen und Praktikant(inn)en: ................................................................................... 8<br />

3.3. Qualitätssicherung........................................................................................................ 8<br />

4. Elternarbeit ................................................................................................................... 9<br />

4.1. Elterngespräche ........................................................................................................... 9<br />

4.2. Elterninformationen ...................................................................................................... 9<br />

4.3. Elternabende ................................................................................................................ 9<br />

4.4. Elternumfragen ............................................................................................................. 9<br />

4.5. Elternbeirat ..................................................................................................................10<br />

4.6. Mitarbeit der Eltern ......................................................................................................10<br />

4.7. Eingewöhnung MIT den Eltern: ...................................................................................10<br />

5. Die pädagogische Arbeit / Die Arbeit nach dem Orientierungsplan ..............................12<br />

5.1. Bildungs- und Entwicklungsfeld 1: „Körper“ .................................................................12<br />

5.2. Bildungs- und Entwicklungsfeld 2: „Sinne“...................................................................14<br />

5.3. Bildungs- und Entwicklungsfeld 3: „Sprache“...............................................................15<br />

5.4. Bildungs- und Entwicklungsfeld 4: „Denken“................................................................16<br />

5.5. Bildungs- und Entwicklungsfeld 5: „Gefühl und Mitgefühl“ ...........................................17<br />

5.6. Bildungs- und Entwicklungsfeld 6: „Sinn, Werte, Religion“ ...........................................18<br />

6. Gruppenübergreifendes arbeiten / Besonderheiten .....................................................19<br />

6.1. Wochenstruktur ...........................................................................................................19<br />

6.2. Bewegungstage: .........................................................................................................19<br />

6.3. Waldtag: ......................................................................................................................19<br />

6.4. Portfolio- Bildungs- und Entwicklungsbuch ..................................................................20<br />

7. Grundsätzliches <strong>zum</strong> Thema Inklusion ........................................................................20<br />

7.1. Inklusion im <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> ..........................................................................21<br />

7.2. Integration von Kindern mit einem besonderen Betreuungsbedarf ..............................21<br />

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8. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1- bis 3-Jährigen ...........................................22<br />

8.1. Wertorientierung und verantwortungsvoll handelnde Kinder ........................................22<br />

8.2. Religiöse und Ethische Bildung und Erziehung ...........................................................22<br />

8.3. Soziale / emotionale Bildung und Erziehung ...............................................................22<br />

8.4. Sprach – und Mediengewandte Kinder/ Sprache und Bildung .....................................23<br />

8.5. Fragende und forschende Kinder/ Umweltbildung und Erziehung ...............................23<br />

8.6. Mathematische Bildung ...............................................................................................24<br />

8.7. Naturwissenschaftliche und Technische Bildung .........................................................24<br />

8.8. Künstlerisch aktive Kinder/ Ästhetische Bildung und Erziehung...................................25<br />

8.9. Musikalische Bildung und Erziehung ...........................................................................25<br />

8.10. Gesundheitliche Bildung und Erziehung / Starke Kinder ..............................................25<br />

9. Unsere Kooperationspartner .......................................................................................27<br />

10. Kosten .........................................................................................................................27<br />

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1. Vorwort<br />

„Die Kinder sind es, die mich alles gelehrt haben.“<br />

Dieses Zitat aus der Zeit der Reformpädagogik ist auf den ersten Blick etwas überraschend.<br />

Viele pädagogische <strong>Konzeption</strong>en sind in erster Linie Schreibtischprodukte und beruhen auf<br />

Erkenntnissen aus der Warte von Erwachsenen. Zahlreiche bedeutsame Impulse für<br />

pädagogische Neuerungen stammen von so genannten Quereinsteigern, vornehmlich von<br />

Naturwissenschaftlern, insbesondere Medizinern. Sie alle verbindet ein stark<br />

naturwissenschaftlich orientierter Ansatz zu Fragen der Erziehung. Klassische Pädagogik tritt<br />

dabei etwas in den Hintergrund, oder kommt ohnehin gar nicht so gut weg. Seit der Pisa-<br />

Studie hat sich in deutschen Kinderhäusern und Schulen jedoch manches bewegt.<br />

Wissenschaft und Hirnforschung halten Einzug in die Pädagogik des neuen Jahrtausends.<br />

Die Übertragung der Verfahrensweise aus der Medizin klingt zunächst einfach, verlangt<br />

allerdings von dem Pädagogen ein hohes Maß an Selbstreflexion und stellt eine große<br />

Herausforderung auch im Bereich des Beobachtens dar.<br />

Der pädagogische Dreischritt lautet:<br />

Anamnese: Unermüdliche Beobachtung und Formen des Settings erkennen.<br />

Diagnose: Vorsichtige Beurteilung bspw. des individuellen Lernfensters und<br />

Therapie: Illusionsloses Handeln richtige Impulse setzten.<br />

Dies ist ein wesentlicher Grundstein des interdisziplinären Ansatzes, bei dem Erkenntnisse<br />

aus der Humangenetik, der Neurologie, der Psychologie, der Verhaltensbiologie und der<br />

Pädiatrie konsequent in eine Ganzheitliche Pädagogik einfließen. Oder kurz gesagt (mit den<br />

Worten von Janus Korczak): „Sehen- oder als Erzieher scheitern“.<br />

Dieser Perspektivenwechsel setzt gute personelle Besetzung und optimale<br />

Raumbedingungen voraus. Diese werden meist nur durchschnittlich vorgehalten, jedoch<br />

wollen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten unser Bestes geben.<br />

Es geht nicht darum, über möglichst perfekt ausgedachte Konzepte möglichst perfekte<br />

Kinder zu erziehen, sondern die Forderung lautet: Der Erwachsene muss sich in dem Maße<br />

zurücknehmen, wie das Kind an Fähigkeiten hinzugewinnt –<br />

Anders ausgedrückt Kinder sind keine Fässer. Das Kind ist der Baumeister seiner selbst. Der<br />

Pädagoge ist Begleiter: „From the at stage to the guide at the side”<br />

Was in Zukunft an neuen Erkenntnissen und weiteren Veränderungen auf uns zukommen<br />

wird werden wir abwarten müssen, denn auch im Bildungsbereich gilt zwischenzeitlich, dass<br />

nichts so beständig ist, wie der Wandel.<br />

So wird auch diese <strong>Konzeption</strong> in regelmäßigen Abständen novelliert werden.<br />

Diesen Wandel können wir nicht aufhalten, jedoch als Chance sehen und nutzen. Das Wohl<br />

des Kindes stellt dabei den Maßstab dar.<br />

Die <strong>Konzeption</strong> beinhaltet Ansätze aus dem Orientierungsplan Baden-Württemberg, der eine<br />

wichtige Grundlage unserer Arbeit ist. Gemeinsam und mit Gottes Unterstützung wollen wir<br />

den Weg in die gemeinsame Zukunft- mit dem wertvollsten „Gut“, das Sie als Eltern uns<br />

anvertrauen, ihre Kinder, gehen.<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> nimmt in den letzten Jahren als Bildungsstätte einen hohen Stellenwert in<br />

unserer Gesellschaft ein. Bildung ist uns v. a. dann möglich wenn wir uns wohl fühlen.<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> ist eine Einrichtung, die auch durch die lang vorgehaltene<br />

Betreuungszeit sehr vielschichtig ist, somit kennen sich nicht alle gegenseitig, wie man es<br />

von „Früher“ noch gewohnt ist. Viele Eltern gehen arbeiten und haben dadurch einen<br />

speziellen Tagesrhythmus auch für das Kind. Dies unterscheidet uns von anderen<br />

Einrichtungen, die nicht nach Schichtrhythmen aufgestellt sind.<br />

Mit dieser <strong>Konzeption</strong> kann nur ein grober Einblick gegeben werden, an dem was sich<br />

innerhalb von 45 Std./Woche bei ca. 60 Kindern, derzeit 11 Fachkräften und den<br />

- 3 / 27 -


Kooperationsstellen unter unserem Dach so alles bewegt. Für Sie als interessierte Leser soll<br />

und muss die <strong>Konzeption</strong> künftig als Entscheidungshilfe dienen, ob Sie diese Einrichtung, als<br />

die Richtige für Ihr Kind wählen.<br />

Nur wenn das Bildungskonzept der Einrichtung mit Ihrem Erziehungsstil übereinstimmt,<br />

können wir die Erziehung Ihres Kindes ergänzen, unterstützen und fördern.<br />

Dieser Entwurf spiegelt die Realität wieder er ist kein Korsett durch das wir eingeengt<br />

werden, unsere Lebendigkeit soll dabei nicht verloren gehen. Die Möglichkeit eigene<br />

Schwerpunkte zu setzen bleibt erhalten. Nichtsdestotrotz sind die nachfolgenden Aussagen<br />

für alle Mitarbeiterinnen verbindlich und erklären als Wegweiser die allgemeinen Grundsätze.<br />

Die <strong>Konzeption</strong> ist ein bedeutender Teil des Qualitätsmanagements, definiert <strong>zum</strong> Teil<br />

Arbeitsabläufe und Strukturen, verzichtet aber auf jegliche Steuerungselemente.<br />

Ebenso werden hier keine Vorausplanungen und Änderungen definiert.<br />

Im Personalbereich sind Stellenbeschreibung, Organigramm und Arbeitsgesetze interne<br />

Elemente, die in Ergänzung zur <strong>Konzeption</strong> stehen, jedoch ihren Platz nicht in der<br />

<strong>Konzeption</strong> haben.<br />

In Ergänzung zur <strong>Konzeption</strong> erhalten die Eltern im Anmeldeheft, die wesentlichen<br />

Vertragsbestimmungen in Form von Aufnahmebedingungen und Verbindlichkeiten des<br />

allgemeinen <strong>Kindergarten</strong>gesetzes, individuelle Handhabung der einzelnen Gruppen, wie<br />

bspw. Teile der Tagesabläufe andere Schwerpunkte werden aus dem Gruppen- ABC oder<br />

der alltäglichen Infopost seitens der <strong>Kindergarten</strong>leitung, der Gruppenleitung, oder der<br />

„Projekterzieherin“ kommuniziert.<br />

Träger, Eltern, Institutionen, Schulen, Fachschulen, die kirchliche und kommunale<br />

Gemeinde, andere Kooperationsstellen können sich auf diese Weise über unsere Arbeit,<br />

unsere Ziele und Schwerpunkte informieren und mehr über den <strong>Kindergarten</strong> erfahren.<br />

Denn …<br />

„ Es gibt nur eine Sache auf der Welt die teurer ist als Bildung, keine Bildung.“ J. F. Kennedy<br />

Wir hoffen Ihnen einen kleinen Einblick in unsere tägliche Arbeit des Kleinkind- und<br />

Elementarbereichs geben zu können. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. Für<br />

Fragen und Anregungen sind wir jederzeit offen und stehen Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

Diana Haier<br />

<strong>Kindergarten</strong>leitung<br />

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2. Unser Haus<br />

2.1. Der Träger<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> ist eine vom Kommunalverband für Jugend und Soziales<br />

Baden-Württemberg genehmigte und von der Stadt <strong>Neubulach</strong> getragene Einrichtung. Im<br />

<strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> können derzeit 20 Ganztageskinder und 28 Regelkinder im Alter<br />

von 3-6 Jahren sowie 10 Kleinkindgruppenkinder im Alter von 1-3 Jahren betreut werden.<br />

2.2. Öffnungszeiten<br />

Es stehen folgende Betreuungszeiten zur Verfügung:<br />

Regelbetreuung: : Montag – Freitag 8:00 Uhr – 12:30 Uhr<br />

Montag- Mittwoch<br />

14:00 Uhr – 16:30 Uhr<br />

Ganztagesbetreuung : Montag – Donnerstag 7:00 Uhr - 16:30 Uhr<br />

Freitag<br />

7:00 Uhr – 15:00 Uhr<br />

Freitag ohne Mittagessen 7:00 Uhr – 12:00 Uhr<br />

Kleinkindbetreuung: Montags – Freitags 7:30 Uhr - 13:00 Uhr<br />

2.3. Ferienregelung:<br />

Die Ferien liegen in den Schulferien. Es gibt 26 Schließtage (inkl. Pädag. Tag), zusätzliche<br />

Schließtage aufgrund von Fortbildungen können hinzukommen.<br />

2.4. Überbrückung von Schließtagen<br />

Familienfreundliche Möglichkeiten zur Ersatzbetreuung in einem unserer anderen<br />

städtischen Kindergärten zeichnen unseren Träger aus.<br />

Die Ferien der einzelnen Kindergärten, sind so aufeinander abgestimmt, dass außer der Zeit<br />

zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel, i. d. R. immer mindestens eine Einrichtung<br />

geöffnet hat.<br />

Bei rechtzeitiger Planung und Beantragung wird, sofern dies die Kapazitäten in der<br />

geöffneten Einrichtung ermöglichen, im Bereich der Über 3-Jährigen ein „Ersatzplatz“ zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

2.5. Historischer Rückblick<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> existiert bereits seit den Kriegsjahren. Bis 1990 war er im<br />

Gebäude der Julius – Heuss-Strasse 15 untergebracht. Der zweigruppige <strong>Kindergarten</strong><br />

reichte wegen der ansteigenden Kinderzahlen nicht aus, um neue Platzkapazitäten zu<br />

schaffen wurde ein neues Gebäude auf der angrenzenden Gemarkung hinter der<br />

Mathildenschule erbaut. Der Umzug in die neuen <strong>Kindergarten</strong>räume fand im Herbst 1990<br />

statt. 1997 wurde ein weiterer Gruppenraum angebaut. Diese Gruppe bestand bis Sommer<br />

2002.<br />

2003 wurde bedingt durch die rückläufigen Kinderzahlen die vierte Gruppe zu einem Ruheu.<br />

Soezzlenraum umgenutzt.<br />

2006 begann <strong>Neubulach</strong>, zunächst in Form einer Spielgruppe, als eine der ersten<br />

Kommunen im Landkreis Calw mit der Betreuung der 1-3jährigen. Die Spielgruppe war<br />

zunächst an drei Tagen geöffnet. Aufgrund der rasanten Entwicklung konnte die Spielgruppe<br />

innerhalb weniger Monate zu einer Kleinkindgruppe mit einem 5-Tagesangebot ausgebaut<br />

werden.<br />

- 5 / 27 -


Ab 2006 bestand ein Mix an Betreuungsangeboten. Um die Abläufe etwas ruhiger zu<br />

gestalten, wurden im Jahr 2009 die Gruppen orientiert am Betreuungsbedarf, gemäß den<br />

Öffnungszeiten ausgerichtet. Es wurde eine Verlängerte Öffnungszeiten - Gruppe und zwei<br />

Regelgruppen vorgehalten.<br />

Mit zunächst fünf Kindern startete Anfang 2009 die Ganztagesbetreuung, diese Anzahl hat<br />

sich bis 2013 vervierfacht. Um den Erfordernissen einer Gruppe mit Ganztagesbetreuung<br />

gerecht zu werden, wurde im September die nut teilweise genutzte Verlängerte Öffnungszeit<br />

mit der Verlängerten Öffnungszeitengruppe in Oberhaugstett zusammengelegt. Die dadurch<br />

gewonnenen Räume dienen nun als Schlaf-, Ruhe- und Mehrzweckraum.<br />

Die Umgestaltung des Gartens begann 2008 mit der Flächenverkleinerung in Richtung<br />

Grundschule und der Flächenerweiterung in Richtung Brechgraben.<br />

2012 folgte, bedingt durch den Ausbau des angrenzenden Weges zu einer sicheren<br />

Feuerwehrzufahrt für die Grundschule der Abbau des in eine Wasserstelle umfunktionierten<br />

Sandkastens.<br />

2.6. Räumlichkeiten und Lage:<br />

Der <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> befindet sich zwischen der Julius-Heuss-Straße, der<br />

Mathildenstraße, der Brenzstraße und der Straße Am Brechgraben mitten im Wohngebiet<br />

des älteren Stadtkerns. Die Einrichtung hat eine architektonische Besonderheit in Form einer<br />

Fläche, die halbrund gebaut ist.<br />

Die Räume wurden ursprünglich, für 4 Gruppen angelegt. Um den räumlichen<br />

Anforderungen an eine Ganztagesbetreuung für Über 3- Jährige und ab voraussichtlich 2014<br />

auch für Unter 3- Jährige gerecht zu werden, finden in dem Gebäude tatsächlich nur noch 3<br />

Gruppen Platz.<br />

Über zwei Ein- u. Ausgangstüren, erreicht man das Foyer. Der <strong>Kindergarten</strong> ist mit einem<br />

Nord – und Südausgang ausgestattet. Der Südausgang führt in den Gartenbereich.<br />

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Es gibt eine großes Foyer mit offener Garderobe von dort aus sind zwei Gruppenräume<br />

direkt - der umfunktionierte Gruppenraum versetzt- und das gemeinsame Bad mit Toiletten<br />

für die 3-6jährigen erreichbar.<br />

Im Gebäude befinden drei kleine Intensivräume mit Küchenzeile und drei Gruppenräume.<br />

Der dritte Gruppenraum wird als Multifunktionsraum genutzt.<br />

Ein Mitarbeiteraufenthaltsraum befindet sich direkt neben der Eingangstüre. Daneben<br />

befindet sich das Leitungsbüro.<br />

Im Gebäude befinden sich ein Materialraum für die Kleinkindgruppe und ein Materialraum für<br />

die Gruppen der 3-6jährigen. Ein vom Garten aus zugänglicher Außenmaterialraum für<br />

Fahrzeuge und Sandspielsachen wird von allen Gruppen gemeinsam genutzt.<br />

2.7. Gestaltung der Räume:<br />

Räume haben eine entscheidende Bedeutung für die Arbeit mit Kindern, Räume und ihre<br />

Gestaltung lösen Gefühle aus, die die Kinder und auch die Erzieherinnen beeinflussen. Sie<br />

sind entscheidende Faktoren für die Handlungs- und Erfahrungsspielräume der Kinder.<br />

Unsere Gruppenräume sind in verschiedene Funktionsbereiche eingeteilt. Er bietet in kleinen<br />

Ecken oder an Tischen Platz <strong>zum</strong> Spielen, Konstruieren und Bauen, Fläche <strong>zum</strong> Bewegen<br />

findet das Kind erst wieder im Flur. Die Gruppenräume lassen nicht viel Handlungsspielraum<br />

zur Veränderung. Ein Mal und Basteltisch sorgt für Erlebnisse mit Farbe Schere und Kleber<br />

und div. Materialien. Die Küche als Zusatzraum bietet eine Küche mit Backofen, Herd und<br />

Spüle in Kindergröße. Hier können die Erzieherinnen mit den Kindern Speisen zubereiten<br />

und Backaktionen durchführen, ohne den vertrauten Raum verlassen zu müssen. Hier findet<br />

auch die Vorschule statt.<br />

Durch persönlich Mitgebrachtes (Spielsachen, Schmusetier, Foto für den<br />

Geburtstagskalender etc.) finden die Kinder sich im Gruppenraum wieder. Sie erkennen:<br />

„Ich habe hier einen Platz, ich werde wichtig genommen.“<br />

2.8. Außenbereich<br />

Der Außenspielbereich ist für den Kleinkindbereich und für die drei- sechsjährigen<br />

gleichermaßen zugänglich.<br />

Er setzt sich aus einem ganz kleinen Anteil Hartfläche und einem sehr großen Anteil<br />

Grünfläche zusammen.<br />

Auf der kleinen befestigten Fläche kommen Fahrzeuge <strong>zum</strong> Einsatz „um tiefer in die Pedale<br />

zu steigen“ nutzen wir den Übergang <strong>zum</strong> großflächigeren Schulhof. Auf dem<br />

Außenspielgelände stellen unterschiedliche Materialien und Spielgeräte eine interessante<br />

Spielumgebung dar. Sand, Wasser u. Matschhügel bilden natürlich begrenzte Zonen. Die<br />

beiden Sandkästen sind überdacht und bieten somit der besonders empfindlichen Haut der<br />

Kinder auch bei Sonneneinstrahlung Schutz.<br />

Die Nestsschaukel, zwei Rutschen und Klettertürme laden die Kinder <strong>zum</strong> körperlichen<br />

Ausprobieren und dem Erproben von Balance und Geschicklichkeit ein. Der Übergang <strong>zum</strong><br />

öffentlichen Spielplatz bietet, durch die fast beieinander liegenden Ein- u- Ausgänge- eine<br />

weitere Möglichkeit den motorischen Bedürfnissen unserer Kleinsten und Größten gerecht zu<br />

werden.<br />

3. Das <strong>Kindergarten</strong>team<br />

Das <strong>Kindergarten</strong>team besteht derzeit aus der <strong>Kindergarten</strong>leitung Frau Diana Haier, den<br />

Gruppenleitungen Frau Petra Herrmann, Frau Franziska Rathfelder und Frau Simone Zinke,<br />

sowie den Zweitkräften Frau Dingler, Frau Durst, Frau Heusel, Frau Keck und dem/der<br />

jeweiligen Anerkennungspraktikant/in. Ergänzt wird dieses Team durch die Sprachförderkraft<br />

Frau Susanne Schulze und die Integrationsförderkräfte Frau Sabine Huber und Frau Ursula<br />

Klink.<br />

- 7 / 27 -


3.1. Teamarbeit<br />

Wöchentlich, i. d. R. montags, findet eine Teamsitzung statt, bei der die Gruppenleitungen<br />

oder deren Stellvertretung anwesend sind.<br />

In den Teamsitzungen werden bspw. folgende Inhalte besprochen:<br />

Organisatorische Angelegenheiten<br />

Feste, Termine, gruppenübergreifende Angebote, Dienstplangestaltung,<br />

Trägerinformationen<br />

Aktuelles<br />

Austausch über aktuell anstehende Themenkomplexe und Besonderheiten<br />

Austausch über bautechnische Angelegenheiten, Gefahren<br />

Kooperationen<br />

Schule, Elternbeirat, Förderstellen, Fortbildungen, Fachberatung, örtliche<br />

Vereinsarbeit<br />

Schulungsteilnahme<br />

Teilnahme an Fortbildungsangeboten und Rückmeldung von Schulungsinhalten<br />

Weitergabe und intensivieren von bedeutender Fachliteratur<br />

Täglich wechselnd, trifft sich zwischen 7:00 Uhr und 8:00 Uhr eine Gruppe um<br />

Beobachtungen über einzelne Kinder anhand von standardisierten Bögen oder<br />

Gruppenzusammenhängen auszutauschen. Die Gruppe deckt in diesem Zug die<br />

erforderliche Rufbereitschaft ab. Zur Gestaltung des individuellen Gruppenprozesses trifft<br />

sich jede Gruppe, nach Bedarf 1-2mal/Monat.<br />

3.2. Aushilfen und Praktikant(inn)en:<br />

Unsere pädagogische Arbeit wird immer wieder kurz- oder längerfristig von Aushilfen und<br />

Praktikanten unterstützt. Diese werden, abhängig von der Dauer ihres Einsatzes, an<br />

verschiedenste Aufgaben herangeführt, und sofern möglich auch mit einzelnen Aufgaben<br />

betraut. Bei längerem Aufenthalt hängen wir zur Eltern- Information einen Steckbrief zur<br />

Person aus.<br />

Die Aushilfen sind wichtige Säulen in der „Krankheits- und Resturlaubswelle“ und werden vor<br />

allem, durch die umfangreichen Angebotsformen und die ausgedehnten Öffnungszeiten<br />

immer wieder benötigt.<br />

Die Praktikant(inn)en stehen i. d. R. in einem Ausbildungsverhältnis mit einer der<br />

umliegenden Berufsfachschulen für Sozialpädagogik. Sie lernen i. d. R. den Beruf des/der<br />

Erzieher/in, des/der Kinderpfleger/in bzw. des/der Kindheitspädagog(e)/in oder des/der<br />

Jugend- u. Heimerzieher/in.<br />

In den Aufgabenbereich der Praktikant(inn)en fällt insbesondere:<br />

Kennen lernen des Berufsfeldes des/der Erzieher/in und Rollenfindung als<br />

„Erzieher/in“<br />

Kontakt zu den Kindern knüpfen<br />

Übernahme und Durchführung verschiedener Aktivitäten mit den Kindern<br />

Aktive Mitgestaltung des <strong>Kindergarten</strong>alltags, d. h. auch neue Impulse einbringen,<br />

vertreten und ausführen<br />

Mitarbeit im <strong>Kindergarten</strong>team<br />

Teilnahme an Festen, Veranstaltungen und Besprechungen<br />

Übernahme von kleineren Aufgaben<br />

Eltern- und Außenkontakte führen, Übernehmen von Büroarbeiten, Umgang mit<br />

Materialien, Kennen lernen unterschiedlicher Arbeitsmethoden<br />

3.3. Qualitätssicherung<br />

Durch die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen und Fachvorträgen, sowie den<br />

Austausch mit Fachleuten, als auch über regelmäßige Fachliteratur sowie Fachzeitschriften-<br />

Abos erweitern wir unser Fachwissen beständig. Durch personelle Veränderungen, bspw. im<br />

Hinblick auf die Praktikant(inn)en oder die Vertretungskräfte, werden im Team immer wieder<br />

- 8 / 27 -


neue Impulse gesetzt. Im Rahmen von Teambesprechungen tauschen wir uns zudem<br />

gegenseitig aus und reflektieren unsere Arbeit und unser Verhalten. Hier thematisieren wir<br />

auch gerne die konstruktive Kritik von Seiten der Eltern. Mithilfe von Beobachtungs-<br />

/Diagnostikbögen ganz unterschiedlichen Ursprungs wird der Evaluationsprozess der<br />

Erwachsenen und der Kinder unterstützt. Der regelmäßige Kontakt zu unseren<br />

Kooperationspartnern z.B. die Frühforderstelle gewährt eine Vernetzung nach vielen<br />

wichtigen Seiten. Ergänzend zählen hierzu die zuständige Fachberatung, Kontakte <strong>zum</strong><br />

Evang. Landesverband und deren wichtige Herausgaben wie das Anmeldeheft oder deren<br />

Rahmenkonzeption für Kinder unter 3j. als auch die Herausgaben für den Elementarbereich<br />

des KVJS.<br />

In der Kooperation mit anderen Bildungsinstitutionen und- orten, begreifen wir uns als<br />

Einrichtung, die Bildungsprozesse nicht exklusiv in der Einrichtung und nicht allein über<br />

Professionelle gestaltet , den Bildung vollzieht sich überall.<br />

Der regelmäßige Austausch mit dem Elternbeirat und dessen Angebot über seine eigene<br />

Email- Adresse, den Eltern eine Kommunikationsplattform zu bieten- dient auch der<br />

Einrichtung am „Pulsschlag“ des Kunden zu sein.<br />

Die aktuelle Dokumentation unserer Arbeit anhand der Orientierungsplaninhalte, geben den<br />

Eltern Auskunft über Bildungsbereiche und Ganzheitlichkeit unserer Arbeit.<br />

Weitere interne Steuerungsinstrumente sind bspw. die Stellenbeschreibung, der Dienstplan,<br />

die Dienstordnung, das Organigramm, der Hygieneplan. Der Einsatz eines<br />

Sicherheitsbeauftragten und die Notfallübungen in Verbindung mit der örtlichen Feuerwehr<br />

geben uns Schutz für Härtefälle.<br />

4. Elternarbeit<br />

Eine funktionierende Elternarbeit stellt für uns die Voraussetzung dafür dar, um die Kinder<br />

entsprechend Ihren Bedürfnissen fördern zu können. Als Experten der familiären Lebenswelt<br />

sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen.<br />

4.1. Elterngespräche<br />

Eingewöhnungs-Information und - Gespräch in der Anfangsphase.<br />

Jährlich mindestens ein Entwicklungsgespräch, anhand von gezielten<br />

Beobachtungssituationen sowie Informationen über den Entwicklungsstand der Kinder<br />

4.2. Elterninformationen<br />

Informationsbriefe zu Terminen, besonderen Planungseinheiten für jedes einzelne Kind.<br />

Aushänge an der allgemeinen-/Gruppenpinwand. Dokumentation der Wochen-<br />

Monatsübersicht anhand des Orientierungsplan als Übersicht an der Pinwand. Informationen<br />

des Trägers auch über das örtliche Amtsblatt.<br />

4.3. Elternabende<br />

Elternabende zu unterschiedlichen Themen oder Fragestellungen. Dazu gehört der<br />

gemeinsame Teil für Anliegen der ganzen Einrichtung als auch der gruppenspezifische Teil.<br />

Wir sind bemüht immer wieder Ausschau zu halten nach einem guten Referenten zu<br />

verschieden Themen der Pädagogik/Psychologie und Bildung.<br />

4.4. Elternumfragen<br />

Aufgreifen von Eltern-Interessen und Themen seitens der Leitung, des Erzieherteams oder<br />

des Trägers.<br />

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4.5. Elternbeirat<br />

Regelmäßiger Austausch und Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat. Anhörung des<br />

Elternbeirats<br />

4.6. Mitarbeit der Eltern<br />

Einbeziehung der Eltern in die Bildungsprozesse Ihrer Kinder (PORTFOLIO)<br />

Mitgestaltung des Bildungsbuches.<br />

Beteiligung an Festen, Feiern oder Projekten in Form von Verzehr- o. Sachspenden ,<br />

organisatorischen Dingen, Kreative Beiträge und Mitgestaltung.<br />

4.7. Eingewöhnung MIT den Eltern:<br />

Unsere Eingewöhnungsphase richtet sich nach dem Berliner Modell bzw. nach dem Buch<br />

„Ohne Eltern geht es nicht“ von B.Andres/ H.J. Laewen.<br />

Die Eingewöhnungsphase gehört <strong>zum</strong> Betreuungsvertrag, daher erwarten wir das zeitliche<br />

und finanzielle Investieren in diese wichtige Zeit des ANKOMMENS. Ein grober Überblick zur<br />

Eingewöhnungsphase verschafft das unten gezeigte Schaubild:<br />

Dieser Prozess findet in erster Linie Anwendung im Kleinkindbereich und dort wird es -<br />

aufgrund der speziellen Bindungstheorie in diesem jungen Alter – viel intensiver angewandt<br />

als im <strong>Kindergarten</strong>bereich. Allerdings handhaben wir auch beim Einstieg in den<br />

<strong>Kindergarten</strong> einen sukzessiven Aufbau in der Anfangsphase. Ziel ist es, die so genannte<br />

„Secure Base“ (sichere Basis) für das Kind zu erreichen. Die Erfolgsüberprüfung findet im<br />

ständigen Gespräch zwischen Bezugserzieher und Bezugsperson statt, im gegenseitigen<br />

Einvernehmen, wird geklärt; ab wann das Kind im Kleinkindgruppen/<strong>Kindergarten</strong>alltag<br />

seinen Platz losgelöst von der Bezugsperson (Mutter, Vater, Großeltern o. Pflegemutter)<br />

sicher einnimmt.<br />

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5. Die pädagogische Arbeit / Die Arbeit nach dem Orientierungsplan<br />

Jeder glaubt zu wissen, was lernen heißt, doch die Vorstellungen sind oft unterschiedlich.<br />

Unstrittig ist heute allerdings: Das Verständnis für Zusammenhänge rangiert vor reinem<br />

Faktenwissen. Lernen ist somit eine soziale Aktivität. Das erfordert neue Lehrmethoden,<br />

sowie ein Umdenken bei Erziehern, dem Träger und den Eltern. Der Orientierungsplan gibt<br />

hierfür Hilfestellungen.<br />

Der Orientierungsplan Baden – Württemberg stärkt die Tageseinrichtung für Kinder als Ort<br />

der frühkindlichen Bildung. Er stellt die Perspektive des Kindes in den Mittelpunkt des<br />

pädagogischen Handelns und geht von der Motivation des Kindes zur Selbstbildung aus.<br />

Die Bildungsprozesse des Kindes sollen individuell begleitet werden, die Grundlage der<br />

pädagogischen Arbeit sind die Wertschätzung und Akzeptanz des Kindes, sowie die<br />

ganzheitliche und der Entwicklung angemessenen Begleitung.<br />

Dies stellt die Einrichtung vor konkrete pädagogische Herausforderungen, die eine<br />

spezifische Haltung und Professionalität der Fachkräfte umfasst und eine<br />

Erziehungspartnerschaft von Eltern und pädagogischen Fachkräften unabdingbar macht. Für<br />

die gelingende weiterführende Bildungsbiographie des Kindes ist darüber hinaus eine enge<br />

Kooperation der pädagogischen Fachkräfte der Einrichtung mit der Grundschule erforderlich.<br />

Grundlage des Orientierungsplanes ist eine mehrperspektivische Sicht auf das Kind, die zu<br />

sechs eng verzahnten Bildungs- und Entwicklungsfeldern führt, welche für die<br />

Persönlichkeitsentwicklung des Kindes ausschlaggebend sind und auf die die<br />

Tageseinrichtung für Kinder Einfluss nimmt:<br />

Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl, und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion. Eine<br />

besondere Bedeutung kommt dabei auch der Sprachförderung zu.<br />

Für jedes Bildungs- und Erziehungsfeld werden im Orientierungsplan Kompetenzen genannt,<br />

die bis <strong>zum</strong> Schuleintritt erworben werden sollen.<br />

Eine zentrale Rolle nimmt die Beobachtung und Dokumentation des Entwicklungsstandes<br />

und der Themen jedes einzelnen Kindes als Basis der pädagogischen Arbeit und als<br />

Grundlage für jährlich mindestens ein strukturiertes Elterngespräch ein. Mindestens einmal<br />

jährlich werden zudem die Umsetzungsschritte des Orientierungsplanes mit den Eltern und<br />

dem Elternbeirat abgestimmt.<br />

Alle Tageseinrichtungen stehen vor der Herausforderungen, ihre bestehende pädagogische<br />

<strong>Konzeption</strong> mit den im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung genannten Zielen und<br />

Bildungs- und Entwicklungsfeldern abzugleichen beziehungsweise eine schriftliche<br />

<strong>Konzeption</strong> unter Berücksichtung dieser Vorgaben zu erstellen und weiterzuentwickeln.<br />

Die Erzieherinnen unseres <strong>Kindergarten</strong>s sind durch Fortbildungen, mit den Bausteinen des<br />

Orientierungsplans vertraut.<br />

Die Planung der Themen richtet sich nach den verschiedenen Themenfelder des<br />

Orientierungsplanes, über die Dokumentation unserer Themen sehen wir und die Eltern, wie<br />

die einzelnen Bildungs- und Entwicklungsfelder in der pädagogischen Zielsetzung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Sowie in der individuellen Planung der Themen in den einzelnen Gruppen und auch<br />

Projektthemen als auch in der ganz allgemeinen Alltagsplanung die für die ganze Einrichtung<br />

gilt, beachten wir die einzelnen Bildungs- u. Entwicklungsfelder, wie in den folgenden<br />

Abschnitten, detailliert ersichtlich /erkenntlich beschrieben.<br />

5.1. Bildungs- und Entwicklungsfeld 1: „Körper“<br />

„Die Kinder entwickeln ein Gespür für ihren Körper und die Möglichkeit sich auszudrücken.<br />

Sie erweitern ihre grobmotorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten und entwickeln ein<br />

Verständnis für die Gesunderhaltung ihres Körpers.“<br />

aus: Orientierungsplan Baden-Württemberg<br />

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Körperbeherrschung und –motorik sind unerlässlich dafür, dass das Kind seine Umwelt<br />

begreift und sich selbst orientieren kann. Für die soziale, körperliche, geistige und sinnliche<br />

Entwicklung des Kindes ist ein positives Erfahren über den eigenen Körper wichtig.<br />

Grundlagen hierfür sind:<br />

Positives Körpergefühl<br />

Gesunde Ernährung<br />

Hygiene<br />

Körperpflege<br />

Dies erschließt sich das Kind aktiv mit allen Sinnen und durch Bewegung.<br />

Zur ganzheitlichen Förderung dieser Fähigkeiten und Fertigkeiten tragen wir durch folgende<br />

Angebote im <strong>Kindergarten</strong> bei:<br />

Turnen im Innen- und Außenbereich<br />

Freie Bewegungszeiten<br />

Sinnes- und Bewegungserfahrungen im Innen- und Außenbereich und bei jedem<br />

Wetter. Entweder geschieht dies in der Gemeinschaft der Gruppe oder mit einem oder<br />

mehreren Spielpartnern, sowohl mit als auch ohne spezifische Geräte.<br />

Spaziergänge durch Stadt, Wald und Flur<br />

Waldtage oder –wochen<br />

Spiele die Bewegung fördern, z.B. Tänze<br />

Bewegungsmaterialien im Innen- oder Außenbereich z.B. Bälle, Tücher, Seile.<br />

Kinderspielmaterialen im Innen- und Außenbereich, z.B. Kinderfahrzeuge,<br />

Sandkastenspielzeug, Pferdeleinen.<br />

Wasser- und Matschstellen<br />

Entspannungsgeschichten und -spiele<br />

Musik und Massagen<br />

Grobmotorische Fähigkeiten und Fertigkeiten sind die Voraussetzung für die Entwicklung der<br />

Feinmotorik. Wir bieten den Kindern zur Entwicklung und Entdeckung ihrer feinmotorischen<br />

Fähigkeiten folgende Techniken und Materialien an:<br />

Malen und Gestalten<br />

Basteln und Werken, z.B. das Üben im Schneiden und Kleben, das Sägen von Holz<br />

Fingerspiele<br />

Materialien für die Wahrnehmungs-, Sinnes- und Koordinationsfähigkeit<br />

Steckspiele<br />

Spiele mit Bausteinen, Autos und Eisenbahnen<br />

Didaktisches Spielmaterial<br />

Konstruktionsmaterial, z.B. Lego, Sonos.<br />

Puzzle<br />

Zum Bildungs- und Entwicklungsfeld „Körper“ gehört auch der Bereich der<br />

Gesundheitserziehung, da die körperliche und geistige Gesundheit eine wichtige<br />

Voraussetzung für die Entwicklung, Bildung und das Wohlbefinden der Kinder ist.<br />

Mit folgenden Elementen setzen wir das in unserem <strong>Kindergarten</strong> um:<br />

Gesunde und abwechslungsreiche Nahrungszubereitung und –aufnahme beim<br />

gemeinsamen Mittagessen oder diversen Festen.<br />

Beteiligung der Kinder am vorbereiten eines Essenstisches<br />

Selbstverantwortliches kindgerechtes portionieren, schöpfen und einschenken,<br />

Umgang mit dem Vorlegebesteck erlernen<br />

Die Kinder essen selber mit Messer und Gabel bzw. mit dem Löffel<br />

Tischkultur vermitteln, z.B. sich höflich verhalten, wenn wir gemeinsame Mahlzeiten<br />

einnehmen;<br />

Mahlzeiten gemeinsam beginnen und beenden, Servietten benutzen<br />

Nach den Mahlzeiten für Ordnung sorgen, z.B. Tischabräumen, benutztes Geschirr in<br />

die Spülmaschine einräumen, Tische und Sets abwischen.<br />

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Hygieneregeln einhalten, z.B. Hände waschen, Hausschuhe anziehen, Nase putzen,<br />

niemanden direkt anhusten,<br />

Richtiges, der Witterung entsprechendes, Ankleiden<br />

Ausreichende Gelegenheit für Bewegung<br />

Selbstbewusstsein und Konfliktfähigkeit stärken und fördern durch Übungen im<br />

praktischen Leben, das meistern von Alltagssituationen lernen, „Lernen durch Tun“<br />

Grundkenntnisse über den eigenen Körper erwerben<br />

Möglichkeiten schaffen das selbstständige An- und Ausziehen, Essen und Trinken zu<br />

erlernen<br />

Bei all dem versuchen wir nicht zu vergessen, das die Kinder individuelle Bedürfnisse haben<br />

und auf die Vermittlung von körperbezogenen Erfahrungen, durch ihnen vertraute Menschen<br />

angewiesen sind. Sie brauchen zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit, zur Entwicklung ihrer<br />

Selbständigkeit, ihrer Fertigkeiten und Fähigkeiten ein entsprechendes Lernfeld in einer<br />

entwicklungsfördernden Atmosphäre. Grundvoraussetzung für diese ist, dass sie eine<br />

emotionale Wärme, tiefes Empfinden und Verstehen und die Wertschätzung ihrer eigenen<br />

Person erfahren.<br />

5.2. Bildungs- und Entwicklungsfeld 2: „Sinne“<br />

„Nichts kann in den Geist/Verstand was nicht vorher in den Sinnen war.“<br />

Spielen ist keine Zeitverschwendung, sondern die eigentliche Arbeit des Kindes und für die<br />

Entwicklung seiner Persönlichkeit unerlässlich. Von daher ist keineswegs egal, was und wie<br />

es spielt. Spielen muss man lernen. Je vielfältigere Möglichkeiten ein Kind beherrscht, desto<br />

mehr lernt es dabei.<br />

Wir wollen die Kinder selbst, sozusagen aus eigener Hand, so viele Erfahrungen wie<br />

möglich, mit unterschiedlichen Materialien sammeln lassen und sie dadurch alles Be- Greifen<br />

lassen.<br />

Dazu zählen:<br />

Die Materie nach ihren Eigenschaften ganzheitlich kennen lernen<br />

Verschiedene Materialien naturwissenschaftlich betrachten, d. h. bspw. Gewicht,<br />

Dichte, Größe, Konsistenz, Verhalten bei Wärme/Kälte/in Verbindung mit bzw. im<br />

Wasser oder Feuer betrachten, oder auch gasproduzierende Stoffe, Magnetismen und<br />

Manipulationen kennen lernen, sowie mit Mikroskop, Spiegeln; Magneten und anderen<br />

Materialien experimentieren. Eine Experimentierecke/fensterbank lädt dabei <strong>zum</strong><br />

ausprobieren ein (wiegen, messen, werfen)<br />

Zuordnungen, Graduierungen, Abstufungen, Vergleiche und Hypothesen erstellen.<br />

Entdecken und Erfassen von unterschiedlichen Stimmen, Geräuschen, Klängen auch<br />

in der Natur.<br />

Natur anfassen, riechen, hören, sehen, bearbeiten, am Waldtag (Steine, Käfer, Hölzer)<br />

dabei Naturgesetze ansatzweise erfassen oder auch Hypothesen dazu aufstellen.<br />

Sinnesmaterialien mit hohem Aufforderungscharakter stehen auf den Fensterbänken<br />

zur Verfügung. Dabei dienen Schüttübungen oder Materialwannen wie bspw, die<br />

Sandschatzschüssel oder das Mais- bzw. Kastanienbad <strong>zum</strong> sammeln haptischer<br />

Erfahrungen. Auch das Bällebad fördert die Sinne.<br />

Kinder begegnen Kunst, bekannten Künstlern, begutachten ihre eigene abstrakte<br />

Kunst, interpretieren und nehmen einfach nur wahr.<br />

Kinder entwickeln eigene Möglichkeiten und bringen Ihre Eindrücke künstlerisch<br />

ästhetisch <strong>zum</strong> Ausdruck. Dies geschieht bspw. beim freien Arbeiten u. U. auch mit<br />

wertlosem Material.<br />

Das Experimentieren mit Tönen, Klängen der eigenen Stimme, bilden eines Konzerts<br />

und agieren mit dem eigenen Körper zu musikalischen Eindrücken<br />

Montessorimaterial: Riech-/Geräuschdosen, sowie Tast- u. Temperaturtäfelchen,<br />

Farbtäfelchen, geheimnisvoller Beutel, Einsatzzylinder, Klangspiel, rosa Turm, braune<br />

Treppe, rote Stangen, Sandpapier für Buchstaben und Zahlen, Einsatzfiguren aus<br />

Metall fördern die Sinne.<br />

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5.3. Bildungs- und Entwicklungsfeld 3: „Sprache“<br />

Schaubild des Baumes<br />

Worte sind die Flügel des Denkens, das Denken wiederum wird angekurbelt, über alles was<br />

vorher in den Sinnen war, desto mehr Sinne beteiligt waren, je beschwingter werden die<br />

Flügel sein.<br />

Die Sinneserfahrung ist für die Sprache unabdingbar. Sie fördert den Drang sich Mitzuteilen.<br />

Die Sprache ist dabei der Schlüssel, Erinnern das Ergebnis von Kommunikation. Das Muster<br />

des Erinnerns und Denkens lernen Kinder von Ihren Bezugspersonen. Die Sprache ist der<br />

Schlüssel zur Welt.<br />

Darauf bauen wir auf. Die Spracharmut die wir in der Gesellschaft immer mehr erleben ist<br />

nicht nur bei Migrantenkindern zu beobachten. Aus diesem Grund bewerben wir uns<br />

regelmäßig für die Sprachförderprogramme Singen- Bewegen- Sprechen bzw. Intensive<br />

Sprachförderung der Landesstiftung Baden-Württemberg und versuchen über diese eine<br />

weitere Förderung für die Kinder anzubieten.<br />

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Sie ermöglichen ggf. eine weitere Bereicherung in Form einer musikalischen Unterstützung<br />

durch die Musikschule bzw. Sprachförderangebote durch eine Erzieherin auf Mini- Job-<br />

Basis<br />

In enger Kooperation durch Vertreter des Sprachheilzentrums Stammheim, werden manche<br />

der Kinder in regelmäßigen Abständen, (mit Elterneinverständnis) nach speziellen Kriterien<br />

angeschaut und danach erhalten die Eltern Rückmeldung über den Stand Ihres Kindes und<br />

eventuelle Fördermöglichkeiten.<br />

Im ganz normalen <strong>Kindergarten</strong>alltag können den Kindern besondere Impulse für deren<br />

Sprachentwicklung mit an die Hand geben werden, so z.B.<br />

Bilderbücher, Geschichten, (Eindrücke durch großflächige Poster Kasperle-)Theater,<br />

Rollenspiele, Lieder, Verse, Reime, Rätsel, Tischspiele, einfaches Freispiel<br />

Erzähldosen, Gebetskiste, Fotokarten, Puppenhaus fürs kleine Rollenspiel, Einsatz<br />

von Handpuppen<br />

Literacy, Entdeckung von Schriftzeichen, Bildsprache, Buchstaben, Eindrücke durch<br />

großflächige Poster<br />

Kinderkonferenz Minimales Demokratieverständnis: Jede Stimme ist wichtig<br />

<br />

Besonderheiten wie Vorlesepaten oder Besuch eines Theaters<br />

Wiederholungen und Anordnung von Bildergeschichten bzw. Nacherzählung<br />

Stuhlkreisspiele, Austausch bspw. übers Wochenende,<br />

Anregung durch Experimente, Sprache und Ausdruck entsteht dabei durch<br />

Beobachtung<br />

Stimm- und Sprechübungen, Pustespiele, Mundmotorische einfache Übungen<br />

Dialoge werden gefördert, Ausbau der Sprache zur Kommunikation im Miteinander<br />

werden durch die pädagogische Fachkraft angeregt, gesteuert oder verstärkt.<br />

5.4. Bildungs- und Entwicklungsfeld 4: „Denken“<br />

„Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden<br />

will.“ Unbekannt<br />

Um sich die Welt selbst erschließen zu können soll und muss ein Kind <strong>zum</strong> eigenständigen<br />

Denken angeregt werden. Das Denken umfasst alle Fähigkeiten, die helfen zu erklären und<br />

vorherzusagen. Im Einzelnen geht es um das Bilden von Kategorien und das Finden von<br />

Regeln, um das Erfassen von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen, um schlussfolgerndes<br />

Denken und Problemlösen, sowie um logisches Denken.<br />

Das Kind ist Entdecker, Erfinder, Künstler, Forscher und ein kleiner Philosoph. Kinder<br />

suchen Lösungen und Antworten, indem sie über sich und ihre Umwelt (Warum-)Fragen<br />

stellen.<br />

Kindliches Denken ist ganzheitliches Denken. Es umfasst Zusammenhänge aus Mathematik,<br />

Naturwissenschaft und Technik unter Einbeziehung von kindlichen Ausdrucksformen und<br />

Sinneserfahrungen. Kinder denken in Bildern und drücken sich bildlich aus.<br />

Durch die räumliche Gestaltung entsprechendes Material, Zeit, aber auch durch<br />

gezielte Fragen und Impulse entwickeln die Kinder Neugierde und werden angeregt zu<br />

denken und Fragen zu stellen.<br />

Wir unterstützen die Kinder bei der Selbstbildung und legen Wert auf das Lernen<br />

voneinander.<br />

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Uns ist es wichtig auf kindliche Fragen einzugehen und uns gemeinsam mit den<br />

Kindern auf den Weg zu machen, um Lösungen und Antworten zu finden.<br />

Wir unterstützen die Kinder ihren Gedanken, Vorstellungen, Träume und Wünsche<br />

einen ästhetisch-künstlerischen Ausdruck zu verleihen.<br />

Kinder sollen Freude haben am Mitdenken und offen mit ihrer Neugierde umgehen.<br />

Mit dieser Freude, Offenheit und Neugierde muss wertschätzend umgegangen werden. Die<br />

Fragen und Empfindungen der Kinder werden ernst genommen.<br />

Beispiele für die Umsetzung:<br />

Gestaltung der Räumlichkeiten nach Bildungsbereichen<br />

Lese- und Rollenspielbereiche, Bau-/Konstruktions- und Forscher-/Experimentierecke,<br />

Bewegungsbaustellen und Musizierecke.<br />

Erfahrungen mit verschiedensten Materialien, die die kindliche Neugier wecken, bzw.<br />

unterstützen: Waagen, Messbecher, Maßband, Spiegel, Lupen, Magnete, Werkzeuge,<br />

Instrumente oder auch Naturmaterialien und Beobachtungsmöglichkeiten in der freien<br />

Natur, bspw. bei Waldtagen.<br />

Regel- und Gesellschaftsspiele<br />

Partizipation der Kinder<br />

Mitspracherecht in Kinderkonferenzen, bei der Aufstellen und Einhaltung von Regeln,<br />

der Auswahl von Bildungsbereichen, dem selbst bestimmten kindlichen Tun im Alltag,<br />

dem Einbezug der Kinder bei Konfliktlösungen, dem Aufstellen von Hypothesen<br />

Phantasie anregen mit Hilfe von Sprache und Kunst<br />

5.5. Bildungs- und Entwicklungsfeld 5: „Gefühl und Mitgefühl“<br />

Die Menschen urteilen im Allgemeinen mehr auf Grund Ihrer Augen als Ihres Gefühls…<br />

Denn die Gabe zu sehen hat jeder, aber zu fühlen nur wenige! Unbekannt<br />

Menschliches Handeln ist begleitet von Emotionen und gehört <strong>zum</strong> täglichen Leben. Der<br />

Umgang mit Gefühlen will gelernt sein, und sollte stets hautnah erfahren werden. Niemand<br />

ist mit dieser Fähigkeit geboren. Es geht um das Bewusstwerden für die eigenen Gefühle<br />

„Über diese Selbstreflexion hinaus soll das Kind den Handlungsimpuls erlernen können.“<br />

Das Kind soll die Fähigkeit erwerben mit den eigenen Gefühlen angemessen umzugehen, in<br />

einer sozial verträglichen Weise. Diese Kompetenzen sind Voraussetzung für das Erwerben<br />

von Einfühlungsvermögen und Mitgefühl. Dies ist die Grundlage, für Kinder um eine eigene<br />

Ressilienz, also die Fähigkeit, Krisen zu meistern und als Entwicklungsmöglichkeit zu<br />

nutzen, zu entwickeln. Um angemessen reagieren zu können, sollen, die Gefühle und<br />

Bedürfnisse anderer Menschen erkannt und berücksichtigt werden. Voraussetzung hierfür ist<br />

zunächst das Bewusstwerden der eigenen Gefühle. Hierdurch erwerben die Kinder die<br />

Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen. Sie entwickeln Einfühlungsvermögen und<br />

Mitgefühl gegenüber Menschen, Tieren und der Natur. Die Kinder sollen Wertschätzung<br />

erfahren und sich wertschätzend verhalten lernen. Durch unseren eigenen offenen Umgang<br />

mit Gefühlen wollen wir Empathie erfahrbar machen.<br />

Die Kinder sollen Lernen<br />

ihrem Bedürfnis für Ruhephasen (Seele baumeln lassen, positives Nichtstun)<br />

nachzukommen.<br />

dass Kinder mit Einschränkungen das gleiche Recht haben sich in der Gruppe<br />

einzubringen, und ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln (Inklusion)<br />

im Umgang mit Konflikten bspw. auf eine gewaltfreie Kommunikation untereinander zu<br />

achten.<br />

Beispiele für die Umsetzung:<br />

Die Einrichtung stellt weiträumige und multifunktionale Bereiche in denen das Kind<br />

seinen Spiel-Bewegungen und Lernbedürfnissen entsprechend aktiv sein kann<br />

(Puppenecke, kleine Höhlen, Gartenhäuslein)<br />

Im Raum gibt es abgetrennte Spielbereiche, in denen das Kind ungestört und frei,<br />

alleine oder mit ausgewählten Spielpartnern spielen kann.<br />

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Es gibt einen Ruhe bzw. Rückzugsraum im Gruppenraum, der dem Kind Geborgenheit<br />

und Schutz vermitteln soll.<br />

Einen Musikraum oder Sinnesraum in denen besondere individuelle Stärken<br />

ausprobiert werden dürfen und seine Bedürfnisse umsetzen können<br />

Ein angrenzender Spielplatz, auf dem die Kinder ihre eigenen Grenzen erfahren<br />

können und Platz für Tobe- bzw. Rennspielmöglichkeiten erweitern das Angebot.<br />

Spielflächen getrennt für Ü3-jährige und U3-jährige, auf denen sie ungestört spielen<br />

können, wie z. B. der Sandkasten, sowie Spielgeräte welche die Kooperation fördern (<br />

z.B.: Klettergerüste, Rutsche) unterstützen ebenfalls die Bildung und Entwicklung von<br />

Gefühl und Mitgefühl.<br />

Durch Erzählungen, Bilderbuchbetrachtungen, Themen wie Tod, Scheidung und<br />

Verlust, aber auch das gemeinsame Lachen, die Entdeckung von Eigenschaften wie<br />

Langsamkeit, der damit verbundenen Rücksichtnahme, oder dem Warten, sowie dem<br />

Teilen lernen, werden weitere Emotionen frei.<br />

Verantwortung für einander lernen die Kinder bei der Übernahme von Patenschaften.<br />

Hier helfen die Größeren den Kleineren dabei sich zu Recht zu finden, oder sich bspw.<br />

anzuziehen.<br />

Es stehen personelle und materielle Ressourcen der Einrichtung zu Verfügung, damit<br />

auch Kinder mit Behinderungen integriert werden können.<br />

Grundsätzlich gilt das Sprichwort:<br />

„Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu !“<br />

Mit dem Zitat von Samuel Johnson: „Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden,<br />

ist wohl das schönste Glück, das diese Welt bereit hat.“ kommen wir auch schon <strong>zum</strong><br />

nächsten Entwicklungsfeld.<br />

5.6. Bildungs- und Entwicklungsfeld 6: „Sinn, Werte, Religion“<br />

Alle Kinder begegnen der Welt grundsätzlich offen. Sie treffen dabei auf eine Fülle von<br />

Eindrücken, Erfahrungen, Anforderungen und Begegnungen. Um sich in dieser Welt zu<br />

Recht zu finden, bedarf es eines Sinneshorizontes und eines Wertgefüges. So soll der<br />

kindlichen Lebenswelt Struktur und Orientierung für ihr Handeln gegeben werden.<br />

Das heißt, dass das Kind im Verlauf seiner Auseinandersetzung mit der Welt, bspw. also<br />

seiner Familie, den Erzieherinnen, anderen Kindern und sonstigen Bezugspersonen,<br />

zunehmend ein Bewusstsein für sich selbst, von seinen Eigenheiten und Möglichkeiten und<br />

von den Wertvorstellungen und Zielen, die sein Handeln bestimmen, entwickelt.<br />

Rituale religiösen und traditionellen Ursprungs, sowie philosophieren über Sinnfragen spielen<br />

dabei eine wichtige Rolle. Jeder Mensch soll in seiner Individualität, mit seinen Stärken und<br />

Schwächen ernst genommen, akzeptiert und wertgeschätzt werden. Kinder sollen lernen,<br />

diese Wertschätzung auch anderen, d. h. ihrer Umwelt in Form von Mensch, Natur und<br />

Tieren, dem Leben an sich also, entgegen zu bringen.<br />

Kinder lernen in der Gemeinschaft mit anderen Verhaltensweisen und Gefühle, wie Freude,<br />

Wut, Freundlichkeit, Gewalt, Konflikte oder Ungerechtigkeiten kennen, und werden dabei<br />

unterstützt diese Erfahrungen und Eindrücke zu werten, zu verarbeiten und in ihrem<br />

Verhalten angemessen umzusetzen.<br />

Wir legen Wert auf positive Gemeinschaftsgefühle, wie Geborgenheit, Vertrauen, Empathie.<br />

Auf diese Weise lernen Kinder im Hinblick auf das gemeinschaftliche Zusammensein<br />

Freude zu empfinden und Verantwortung zu übernehmen. Sie werden befähigt<br />

Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu gewinnen, Schwierigkeiten zu bewältigen und<br />

erfahren dabei Ermutigung, Zuwendung und Trost.<br />

Hierdurch schaffen wir in einer vertrauensvollen Atmosphäre Raum, um eine positive<br />

Grundeinstellung <strong>zum</strong> Leben zu entwickeln.<br />

Beispiele für die Umsetzung:<br />

Wir nehmen uns Zeit, um uns selbst und den anderen wahrzunehmen<br />

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Wir geben den Kindern die individuelle Zuwendung die Sie brauchen, bspw. bei der<br />

Begrüßung oder auch gefühlvolles Eingehen auf die Befindlichkeit des Kindes<br />

Wir leben Gemeinschaft, z.B. Morgenkreis<br />

Wir Essen gemeinsam<br />

Wir philosophieren und setzten Impulsen für Sinnfragen und nehmen die Anregungen<br />

der Kinder bspw. mit Hilfe von Bildmaterial oder Karten auf.<br />

im alltäglichen Handeln, in Gesprächen, Liedern, Geschichten, Rollenspiel lernen die<br />

Kinder mit Konflikten umzugehen, Empathieverhalten und Wertvorstellungen<br />

(erwünschtes und unerwünschtes Verhalten)<br />

Anhand biblischer Geschichten und dem Leben Jesu orientieren wir uns am<br />

kirchlichen Jahreskreis<br />

Religiöse traditionelle und kindergarteninterne Feste und Veranstaltungen ( wie bspw.<br />

Erntedank, St. Martin/Laternenfest, Nikolaus, Weihnachten, Fastnacht, Ostern,<br />

Übernachtungsfest für Vorschüler, Sommerfest…) nutzen wir um weitere Impulse zu<br />

setzen.<br />

Mit Hilfe religiöser Geschichten, Tisch- und Morgengebete lernen die Kinder<br />

grundlegende Werte, wie bspw. Dankbarkeit, gegenseitige Rücksichtnahme und den<br />

sorgsamen Umgang mit der Natur kennen. Sie erfahren dass sie einzigartig gemacht<br />

und geliebt sind.<br />

Stilleübungen ermöglichen den Kindern ruhig zu werden, sich ihre eigenen Gedanken<br />

zu machen und Gehörtes bzw. Erlebtes zu überdenken und zu verarbeiten.<br />

Im Portfolio werden Bilder und Aussagen festgehalten, die die Entwicklungsfortschritte<br />

des Kindes zeigen. Sein Tun wird darin gewürdigt, es erfährt Wertschätzung.<br />

6. Gruppenübergreifendes arbeiten / Besonderheiten<br />

6.1. Wochenstruktur<br />

Jede Gruppe hat einen eigenen „Gruppenflyer“, diesem können sie die individuelle Planung<br />

bspw. der Geburtstagsfeier, der Bewegungsangebote usw. entnehmen.<br />

Unsere gemeinsame Zeit in gruppenübergreifender Form findet derzeit Freitags und<br />

Nachmittags statt.<br />

Des weiteren bieten wir einen gruppenübergreifenden Singkreis mindestens einmal im Monat<br />

an.<br />

Zusatzangebote am Nachmittag sind uns wichtig um spezielle Schwerpunkte zu setzen bei<br />

dem das Kind über seine Teilnahme meist selbst entscheiden kann. Dazu gehören:<br />

- musikalisches Angebot<br />

- Werkbank/Kreativ Angebot<br />

- Zeit der Stille<br />

- Kooperation mit der Musikschule Calw<br />

6.2. Bewegungstage<br />

Manchmal nutzen wir die Schulferien und gehen in die große Sporthalle in <strong>Neubulach</strong>,.<br />

Diese bietet ein breites Spektrum an Geräten, Material und Raum was wir außerhalb der<br />

Ferien nicht nutzen können.<br />

6.3. Waldtag<br />

Wir bieten Waldwochen oder Waldtage bei unserem Waldgrundstück in Nähe der<br />

Ziegelbachhütte (Richtung Effringen) an. Dabei sind wir auf die Mithilfe der Eltern<br />

angewiesen, da es zu risikoreich ist, den Wald zu Fuß zu erreichen.<br />

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Im Rahmen von Fahrgemeinschaften bzw. mit einem kleinen finanziellen Zusatzbeitrag fürs<br />

chartern eines Busses, regeln wir die Hin- und Rückfahrt der Ganztages – und Regelkinder.<br />

Die Naturerfahrungen, die im Wald gemacht werden können, sind unersetzlich, da der Wald<br />

vielmehr bietet als eine einfache Wiese.<br />

Dazu siehe auch unter 6.2<br />

Die heilende Wirkung des Waldes stärkt auch das Immunsystem der Kinder. Und führt sie<br />

gleichzeitig in eine immaterielle Welt, weg vom Konsumrausch hin zu einer kreativen Welt<br />

mit ganz anderem „Spielmaterial“ als wir sonst in unseren „fertigen“ Räumen vorfinden.<br />

Naturerlebnis – Pur !<br />

6.4. Portfolio- Bildungs- und Entwicklungsbuch<br />

In jeder Gruppe hat das Kind ein so genanntes Portfolio (Sammlung verschiedener Werke) in<br />

diesem Fall eine Dokumentation der einzelnen Entwicklungsschritte. Darin befinden sich<br />

Informationen über das einzelne Kind, seine Freunde, Vorlieben, Interessen, Fähigkeiten,<br />

Wünsche, Spontane Fotos und Werke, oder gezielte Interviews mit dem Kind oder auch<br />

„Kindermund“ (lustige Äußerungen) Den Kindern selbst, wird dabei bewusst und erfahrbar<br />

gemacht, wo Ihre Themen- und Interessensschwerpunkte gerade liegen- oder im Rückblick<br />

lagen. Es gibt dabei einen allgemeinen und einen individuellen Teil. Das Portfolio zeigt die<br />

Entwicklung des Kindes auch bildhaft auf und ist eine ganz persönliche Dokumentation für<br />

das Kind. Das Kind lernt auch den Umgang mit „der Verwaltung“ eines/ seines Ordners. Die<br />

Wertschätzung und der Dialog der über ein Portfolio entsteht ist unermesslich.<br />

7. Grundsätzliches <strong>zum</strong> Thema Inklusion<br />

„Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung seiner Rasse, seiner<br />

Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens , seiner religiösen oder politischen<br />

Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner<br />

Behinderung benachteiligt werden.“ Artikel 3, Absatz 3 Grundgesetz<br />

Die UN – Konvention für Rechte von Menschen mit Behinderungen ist seit 2009 auch in<br />

Deutschland in Kraft getreten. Damit ist die Verpflichtung eingegangen worden, ein<br />

inklusives, d.h. dazugehöriges bzw. eingeschlossenes Bildungssystem einzurichten, das<br />

allen Kindern unabhängig ihrer Sprache, Herkunft, Religion, Geschlecht oder Behinderung,<br />

soziale Teilhabe und Chancengleichheit ermöglicht.<br />

Jedes Kind hat nach Vollendung des dritten Lebensjahres und ab 01.08.2013 auch von 1 bis<br />

3 Jahren, einen Rechtsanspruch auf einen <strong>Kindergarten</strong>platz. Dies gilt selbstverständlich<br />

auch für behinderte Kinder und sollte in der Einrichtung umgesetzt werden, in dem die beste<br />

Förderung des behinderten Kindes realisiert werden kann. Im Stadtgebiet <strong>Neubulach</strong> soll<br />

kein Kind zurückbleiben oder ausgeschlossen werden, es sind alle willkommen. Auf diese Art<br />

soll, möglichst eine Betreuung in Wohnortnähe erfolgen und ggf. eine Ausgrenzung<br />

vermieden werden.<br />

Wir als pädagogische Fachkräfte des <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> stellen uns der<br />

Herausforderung, die Vielfalt der Menschen anzuerkennen, sie als Bereicherung zu<br />

verstehen. Wir sind bereit uns mit Bildungsbarrieren auseinanderzusetzen, diese abzubauen<br />

und Zugangswege zu erweitern.<br />

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7.1. Inklusion im <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong><br />

Bei Aufnahme von behinderten Kindern kann ein erhöhter Betreuungsbedarf für die jeweilige<br />

Gruppe entstehen, der durch Reduzierung der Gruppenstärke und/oder gegebenenfalls<br />

durch Erhöhung des erforderlichen Personalschlüssels und/oder durch eine<br />

Eingliederungshilfe nach den §§ 53, 54 Sozialgesetzbuch XII bzw. §35 SGB VIII abgedeckt<br />

wird.<br />

Der individuelle Hilfebedarf wird unter Beteiligung der Eltern, der Erzieherinnen und der<br />

Frühförderstelle (Koordinationsstelle für Integrative Maßnahmen im Landkreis Calw) in der<br />

Regel im Rahmen eines Runden Tisches festgestellt. Dafür kann über die Eltern bzw.<br />

Sorgeberechtigten beim örtlichen Sozialhilfeträger ein Antrag auf Eingliederungshilfe gestellt<br />

werden. Voraussetzung ist die Feststellung einer Einschränkung laut Formblatt HB/A des<br />

Gesundheitsamtes.<br />

Kinder mit Behinderungen kompensieren Ihre Beeinträchtigungen manchmal auch durch<br />

besondere Fähigkeiten. Hochbegabte Kinder suchen ständig nach Herausforderungen und<br />

besonderen Bildungsimpulsen, sei es im sprachlichen und mathematischen Bereich oder<br />

beim logischen und kreativen Denken. Dauernde Unterforderung kann genauso <strong>zum</strong><br />

Problem werden wie Überforderung. Verhaltensauffälligkeiten, Persönlichkeitsprobleme und<br />

verpasste Bildungschancen können die Folge sein. Diese Verhaltenskreativität der Kinder<br />

stellt sich im <strong>Kindergarten</strong> manchmal erst nach mehreren Monaten heraus. Daher ist es<br />

möglich, dass erst nach einer gewissen Entwicklungszeit, und nach einer längeren Phase<br />

der Sozialisierung in und mit der Gruppe, ein eventueller Bedarf festgestellt wird.<br />

Wird ein entsprechender Bedarf festgestellt, so sind folgende Punkte sicherzustellen:<br />

Das pädagogische Fachpersonal der Einrichtung erhält regelmäßig Zeit für die<br />

Zusammenarbeit mit verschiedenen Diensten (Medizinisches bzw. therapeutisches<br />

Einrichtungen außerhalb)<br />

Regelmäßige Teambesprechungen, die sich nur auf die Inklusion des jeweiligen<br />

Kindes beziehen, sowie gemeinsame Fortbildungen für die pädagogischen Kräfte und<br />

die betroffenen Eltern werden immer wieder z. B. in Arbeitskreisen ermöglicht.<br />

Regelmäßige Elterngespräche während der Dienstzeit ermöglichen zudem den<br />

Austausch und Informationsfluss zwischen Kindern und Erzieher(inne)n.<br />

Bei der Gestaltung des Tagesablaufes und der Planung wird das behinderte Kind mit<br />

eingeplant.<br />

In Einzelbeschäftigung bzw. Kleingruppenarbeit wird die Arbeit mit behinderten und<br />

gesunden Kindern ermöglicht.<br />

Zentrales Ziel für eine Förderung behinderter Kinder im <strong>Kindergarten</strong> <strong>Neubulach</strong> ist eine<br />

gelungene Teilhabe am Gruppengeschehen wobei die Erziehungskunst darin besteht, den<br />

Tagesablauf, das Raumangebot, das Spielmaterial und Projekte so auszustatten und zu<br />

gestalten, dass jedes Kind entsprechend seinem Entwicklungstand aktiv werden kann.<br />

Die Inklusion fordert von allen Beteiligten das Bewusstsein, die Einstellung und das Handeln<br />

nach dem Grundsatz, dass jedes Kind ein Recht auf gleich berechtigte Bildungschancen und<br />

soziale Teilhabe hat. Folglich gilt:<br />

„Nimmst du Jemanden wie er ist, wird er bleiben wie er ist, aber gehst du mit ihm um, als ob<br />

er wäre wie er sein könnte, so wird er zu dem werden, was er sein könnte.“ Johann<br />

Wolfgang von Goethe<br />

7.2. Integration von Kindern mit einem besonderen Betreuungsbedarf<br />

Die heilende Wirkung des Waldes ist insbesondere für die Betreuung von Kindern mit<br />

Behinderung oder einem besonderen pädagogischen Förderbedarf geeignet, dazu gehören<br />

insbesondere Kinder mit<br />

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Störungen in der Motorik<br />

Defizite in der Sinneswahrnehmung<br />

Sprachentwicklungsverzögerung<br />

Allgemeinen Entwicklungsdefiziten<br />

Verhaltensauffälligkeiten, wie Kontaktstörungen oder aggressives Verhalten<br />

Geistiger Behinderung<br />

8. Pädagogisches Konzept im Bereich der 1- bis 3-Jährigen<br />

Das pädagogische Konzept in der Kleinkindgruppe stützt sich v. a. auf die Umsetzung der<br />

Bildungs- und Erziehungsziele zur Stärkung der Basiskompetenzen des Kindes.<br />

Die Ziele und deren Umsetzung in der Praxis orientieren sich an einzelnen Schwerpunkten,<br />

die alle zusammen, in wechselnder Gewichtung eine umfassende Förderung des Kindes<br />

bewirken.<br />

Die Bildungsarbeit in der Kleinkindgruppe, wie auch in allen anderen<br />

Kindertageseinrichtungen, geschieht überwiegend ganzheitlich und bereichsübergreifend. Da<br />

wir nach dem Orientierungsplan arbeiten, ist es dennoch wichtig, die einzelnen<br />

Bildungsprozesse bereichsspezifisch zu betrachten.<br />

Im Orientierungsplan sind folgende Erziehungsbereiche vorgesehen, die wir in der<br />

Kleinkindgruppe wie folgt umsetzen:<br />

8.1. Wertorientierung und verantwortungsvoll handelnde Kinder<br />

8.2. Religiöse und Ethische Bildung und Erziehung<br />

Religiöse Erziehung geschieht nicht losgelöst von allen anderen Bereichen. Sie fließt in die<br />

gesamte Erziehung mit ein und hat eine große Verbindung zur sozialen Erziehung. Die<br />

Kinder sollen durch das Vorbild der Erzieherin christliche Werte erlernen. Ein harmonisches<br />

Miteinander, Achtung vor der Verschiedenheit der Menschen, Toleranz anderen gegenüber,<br />

Freude an der Schönheit der Natur, Dankbarkeit für liebe Mitmenschen, die Familie, für<br />

Gottes Geschenke. Erleben von Blumen, Pflanzen, Wasser und alles, was für unsere<br />

Kleinen so neu und interessant ist. Das alles sind wichtige Elemente einer religiösen<br />

Erziehung.<br />

Darüber hinaus natürlich das Einbauen von religiösen Elementen in den Tages- und<br />

Jahresablauf. Zum Beispiel das regelmäßige Morgengebet, der Besuch von Gottesdiensten,<br />

Besuche in der Kirche <strong>zum</strong> Begutachten von religiösen Symbolen und deren Übernahme in<br />

den Gruppenraum, Geschichten und Bilderbücher über Gott, einfache Bibelgeschichten.<br />

8.3. Soziale / emotionale Bildung und Erziehung<br />

Das Kind soll in der Gruppe „ankommen". Es soll seinen Platz finden und<br />

Dazugehörigkeitsgefühl entwickeln. Es soll Gruppenregeln und Strukturen akzeptieren und<br />

dabei lernen, an einem Strang zu ziehen, d. h., dass es sich bspw. nicht absondert, wenn<br />

alle gemeinsam den Morgenkreis machen oder am Essenstisch sitzen. Sein eigenes Foto an<br />

Eigentumskisten, Garderobe, Bett, Stuhl und am Geburtstagskalender soll ihm helfen sich<br />

als Teil der Gruppe zu fühlen.<br />

Das Kind soll sozialverträgliches Verhalten lernen. Langsam beginnt es, Kontakt zu seinen<br />

Gruppenkameraden aufzunehmen. Ein harmonisches Nebeneinander und <strong>zum</strong> Teil auch<br />

schon Miteinander soll nach und nach ermöglicht werden. Es soll erste Spielideen<br />

entwickeln.<br />

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Das Kind soll eine vertraute Beziehung zur Erzieherin aufbauen und diese als Bezugsperson<br />

akzeptieren, sich von dieser trösten und wickeln lassen, sich loslösen von der Mutter. Ist<br />

genug Vertrauen in die Situation gewachsen, kann sich das Kind so fallen lassen, dass es<br />

bei Müdigkeit in seinem Bett in der Kleinkindgruppe schlafen kann.<br />

Das Kind soll lernen, seine Bedürfnisse zu äußern (ältere Kinder verbal; bitte und danke<br />

sagen üben) sich aber auch zurückzustellen. Letzteres ist für die Kleinen besonders schwer,<br />

da sie gerade erst üben, sich auszudrücken und durchzusetzen. (Warten lernen bis man an<br />

der Reihe ist, z. B. im Morgenkreis, bei einfachen Regelspielen, Tischspielen, wenn man<br />

etwas braucht)<br />

Das Kind soll Teilen lernen, die Aufmerksamkeit der Erzieherin, Spielsachen, Knetmasse. Es<br />

soll den Sinn vom Abwechseln in Spiel und Alltag erkennen.<br />

Bis zu seinem 3. Geburtstag soll es schrittweise in die Gruppen den Über-3-Jährigen<br />

integriert werden. (Besuche in den Gruppen der Über-3-Jährigen, Spiel in verschiedenen<br />

Ecken)<br />

Alles in allem verfolgen wir das Ziel, dass sich das Kind in der Gruppe wohl und geborgen<br />

fühlt, fröhlich und aufgeschlossen sein kann, und weniger Aggressionen als zugewandtes<br />

Sozialverhalten zeigt.<br />

8.4. Sprach – und Mediengewandte Kinder/ Sprache und Bildung<br />

Ziel ist es, die Kommunikation mit dem Kind angenehm zu gestalten. Wenn ein Kind<br />

Botschaften und Absichten mitteilt, setzt es bei den anderen Kleinkindern oft ein hohes Maß<br />

an Aufmerksamkeit des Gegenübers voraus. Trotz oft noch eingeschränkter verbaler<br />

Möglichkeiten soll die Botschaft entschlüsselt werden, damit das Kind das Gefühl hat, es<br />

wird gehört, verstanden und erhält eine Antwort. Nur so kann ein Miteinander reden<br />

stattfinden.<br />

Kinder lernen Sprechen über Nachahmung. Deshalb ist es uns wichtig, mit dem Kind zu<br />

sprechen; zu sagen, was wir wollen, erwarten, was wir gerade tun. Und das in<br />

verständlicher, ruhiger Sprache.<br />

Zur Sprachförderung von Kindern unter 3 Jahren ist es wichtig:<br />

viele Alltagssituationen zur Kommunikation zu nutzen<br />

in ganzen Sätzen zu sprechen<br />

korrekte Ausdrücke zu verwenden (keine Babysprache!)<br />

das Kind <strong>zum</strong> Antworten zu ermuntern<br />

<strong>zum</strong> Erzählen zu bewegen<br />

falsch Ausgesprochenes richtig zu wiederholen ohne zu maßregeln<br />

„offene" Fragen zu stellen<br />

das Kind nicht zu unterbrechen<br />

Zusätzlich findet Spracherziehung durch Geschichten, Bilderbücher, Reime, Fingerspiele<br />

und Lieder, im Spiel mit Handpuppen, durch das Ausführen lassen von Aufträgen und durch<br />

mundmotorische Übungen wie Pustespiele, Pustebilder oder Zungenübungen statt.<br />

8.5. Fragende und forschende Kinder/ Umweltbildung und Erziehung<br />

Umweltbildung berührt viele Lebensbereiche. Von der religiösen Erziehung (Wertschätzung<br />

von Mensch und Natur), Naturbegegnung über den sozialen Aspekt bis hin zu<br />

mathematischer Förderung.<br />

Die Kinder sollen ihre eigenen Erfahrungen in ihrer Umgebung sammeln. Das wollen wir<br />

ganz einfach im alltäglichen Umfeld machen. Wir wollen unsere Umwelt - angefangen vom<br />

Gruppenraum, über die anderen <strong>Kindergarten</strong>räume bis hin <strong>zum</strong> Garten – schrittweise<br />

erobern und verstehen lernen.<br />

In diesem Bereich möchten wir die Kinder ermutigen, ihre Umgebung genau zu beobachten.<br />

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Besondere Unterstützung geben dabei auch die Wimmelbücher, auf denen verschiedene<br />

Themen detailgenau abgebildet sind. Sie regen zur Unterhaltung an, erklären Geschehnisse<br />

und Abläufe. Themen, die die Kinder besonders beschäftigen, werden aufgegriffen.<br />

<strong>Kindergarten</strong>, Zoo, Polizei, Baustelle, Schwimmbad usw. Aber auch einfach erklärte und<br />

gestaltete Sachbilderbücher bringen den Kindern ihre Umwelt nahe.<br />

Erst wenn sich die Kinder in ihrer neuen Umgebung gut eingelebt haben, möchten wir ihnen<br />

besondere Erlebnisse in Form von Ausflügen <strong>zum</strong> Spielplatz oder in den Wald ermöglichen.<br />

Dies ist aber nur mit Unterstützung der Eltern machbar.<br />

8.6. Mathematische Bildung<br />

Mathematik ist überall. Mathematisches Denken bedeutet, Strukturen und<br />

Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, Dinge miteinander in Beziehung zu setzen. Die Kinder<br />

sollen im Spiel und mit geeignetem Spielmaterial sowie in Alltagssituationen erste<br />

Erfahrungen in mathematischen Grundlagen machen dürfen.<br />

Dazu gehört:<br />

Addieren und subtrahieren: Etwas zusammenfügen, zusammenbauen und wieder<br />

zerlegen, wegnehmen, auseinanderbauen.<br />

Sortieren und Zuordnen: Ordnen und sortieren von Materialien nach Farben, Größen,<br />

Formen; Mengen bilden, aufräumen von Spielsachen.<br />

Größen- und Gewichtsvergleiche: Dinge transportieren, stapeln, ineinander stecken,<br />

Messlatten, vergleichen von Dingen wie Blättern, Blumen, Stöcken.<br />

Volumen: Dinge in Behälter füllen, umfüllen, ausprobieren von Begriffen wie „voll" und<br />

„leer".<br />

Zeit: Erfahrungen von festen, immer wiederkehrenden Abläufen machen – Rituale im<br />

Tagesablauf verinnerlichen.<br />

Räumliches Vorstellungsvermögen: Raumerfahrungen durch tragen, krabbeln, rollen,<br />

laufen, benutzen von Fahrzeugen, lenken und somit unterscheiden von oben/unten,<br />

hoch/tief, über/unter, nah/fern.<br />

Geometrische Figuren: Symmetrie entdecken durch z. B. geteiltes Obst, Ausprobieren<br />

von Statik und geometrischen Figuren durch Bauen und Konstruieren mit<br />

verschiedenen Bausteinen oder anderen Materialien.<br />

Mengenbegriff: zählen der Kinder in der Gruppe, den Tischdecken mit der passenden<br />

Anzahl von Tellern und Bechern.<br />

Zur mathematischen Förderung sind keine zielgerichteten Angebote <strong>zum</strong> Lernen von Zahlen<br />

und Zahlenfolgen erforderlich, vielmehr die Beschäftigung mit geeignetem Spielmaterial wie<br />

verschiedene Behälter mit unterschiedlich großen Öffnungen (<strong>zum</strong> Befüllen und Vergleichen,<br />

wie Schachteln, Dosen, Flaschen...), Materialien <strong>zum</strong> Sortieren (Muscheln, Steine, Knöpfe...)<br />

und anderes Alltagsmaterial.<br />

8.7. Naturwissenschaftliche und Technische Bildung<br />

Kinder sind Forscher und Entdecker. Besonders für Kleinstkinder sind die für uns bereits<br />

selbstverständlichen Dinge des Lebens überwältigend und hoch interessant. Um den Kleinen<br />

naturwissenschaftliche Erfahrungen zu ermöglichen, sollen sie in der näheren Umgebung<br />

Pflanzen, Tiere und Naturmaterial erforschen dürfen.<br />

Tannenzapfen, Kastanien, Steine, Baumrinde, Gräser, Blumen, Wasser und Licht sind dafür<br />

geeignete Spielmaterialien. Im Freispiel wollen wir die Kinder dazu anregen, mit<br />

naturwissenschaftlichen Grundlagen zu experimentieren.<br />

Zur Förderung der eigenen Körperwahrnehmung bedienen wir uns z. B. Igelballmassagen<br />

oder Massagegeräte. Das Kind soll sich selbst und andere wahrnehmen, genau hinschauen,<br />

fühlen, hören, riechen, schmecken. Es soll sich für den eigenen Körper interessieren und<br />

Abläufe hinterfragen<br />

Um die vier Elemente: Wasser – Erde – Luft – Feuer kennen zu lernen hält die Einrichtungen<br />

bspw. Schöpfkellen, Schläuche, Flaschen, Trichter und Kannen <strong>zum</strong> Experimentieren, sowie<br />

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eine Kerze, die unter strenger Aufsicht und in einer sicheren Laterne <strong>zum</strong> Morgengebet<br />

entzündet wird, vor.<br />

Auch Elektrizität übt eine besondere Faszination auf das Kind aus. Durch das Betätigen des<br />

Lichtschalters und Experimente mit Taschenlampen, Licht und Schatten machen die Kinder<br />

neue Erfahrungen.<br />

Durch das experimentieren mit Magneten lernen sie was ist magnetisch und was nicht.<br />

8.8. Künstlerisch aktive Kinder/ Ästhetische Bildung und Erziehung<br />

Um sich in der aktiven Auseinandersetzung mit der Welt ein Bild von ihr machen zu können,<br />

brauchen Kinder alle ihre 5 Sinne.<br />

Ästhetische Erziehung bedeutet, Kinder in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu fördern. Sie<br />

versucht Kopf (Kognition), Herz (Emotion) und Hand (Motorik und Feinmotorik)<br />

gleichermaßen anzusprechen.<br />

Es unterscheiden sich die<br />

Wahrnehmung über die Fernsinne Augen, Nase, Ohren<br />

Körperwahrnehmung (Raumlage und Gleichgewicht, Körperspannungen und –<br />

Rhythmen, Wohlbefinden der inneren Organe) und emotionale Wahrnehmung<br />

Gerade Kleinstkindern sollte die Möglichkeit gegeben werden, mit all ihren Sinnen im<br />

aktiven Tun die Welt zu erleben. Das kann unterstützt werden durch Spielmaterialien<br />

wie Fühlsäckchen, Massagen, Kastanien- , Bälle- oder Heubad<br />

Spiegel, Lupen, Ferngläser, Facettengläser,<br />

Rasierschaum, Fingerfarben,<br />

Wasserspiele im Plexiglas, Kaleidoskope, Zauberstab<br />

Luftballons, verschiedene Bälle ( unförmige Silikonbälle, Tennisball, Softball...)<br />

Musikinstrumente, Hör-Memory, Glocken, Rasseln<br />

Mobiles<br />

verschiedene Stifte und Farben, Pinsel, Farbroller, Kleister<br />

Reis, Linsen, Sand, Wasser <strong>zum</strong> Tasten und Umfüllen<br />

Holzzange und – schere <strong>zum</strong> Greifen<br />

verschiedene Materialien wie Stoffe, Folien, Federn, Papiere<br />

Tastwand<br />

u.v.m.<br />

8.9. Musikalische Bildung und Erziehung<br />

In unserem Kleinkindgruppenalltag spielt die musikalische Förderung eine große Rolle. Beim<br />

gemeinsamen Singen, Musizieren und Hören von Musik entwickeln die Kinder ein großes<br />

Gemeinschaftsgefühl. Sie trainieren ihr Gehör, lernen unterschiedliche Instrumente und<br />

deren Einsatzmöglichkeiten kennen, entwickeln Rhythmus- und Taktgefühl und üben den<br />

Ausdruck von Gefühlen mit Musik.<br />

Wir singen täglich gemeinsam im Begrüßungskreis und üben den Einsatz von<br />

Körperinstrumenten wie klatschen, patschen, stampfen. Wir begleiten Liedtexte mit Gesten<br />

und spielen Sing- und Bewegungsspiele, bei denen die Kinder nicht nur musikalische<br />

Fähigkeiten erwerben sondern auch ihr Sozialverhalten trainieren.<br />

Auch die Bewegung zu beschwingter Musik im Rahmen von Turneinheiten macht den<br />

Kindern großen Spaß. Bei Klanggeschichten können die Kleinen zudem unterschiedliche<br />

Instrumente ausprobieren.<br />

Bei „Snoezeleinheiten" oder <strong>zum</strong> Einschlafen bieten wir den Kindern Entspannungs- oder<br />

Meditationsmusik an.<br />

8.10. Gesundheitliche Bildung und Erziehung / Starke Kinder<br />

Eine gesunde Lebensweise setzt sich zusammen aus Ernährung, Hygiene, Bewegung und<br />

Lebensordnung.<br />

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Ernährung<br />

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist für die Entwicklung unserer Kinder<br />

von wesentlicher Bedeutung. Daher ist es wichtig, dass die Kinder bereits früh zu einer<br />

gesunden Ernährung hingeführt werden.<br />

Voraussetzung ist dabei, dass sie, liebe Eltern, den Kindern eine entsprechendes Vesper<br />

mitgeben. Auch aus Rücksicht auf die anderen Kinder, die das Vesper der<br />

Gruppenkameraden sehr genau begutachten und entsprechende Wünsche bzgl. dem<br />

eigenen Vesper äußern. Genauso, wie das Vorbild des Personals großen Einfluss auf die<br />

Wünsche des Kindes hat, haben auch Kinder gegenseitigen Einfluss. Jedes Kind<br />

unterliegt einem gewissen Gruppenzwang und mitgegebene Schokolade als Vesper stört<br />

empfindlich das reibungslose Essverhalten am Tisch. Deshalb gibt es bei der Rückkunft<br />

unseres Spaziergangs eine Trink- und Snackpause - bei der Salzgebäck oder hin und<br />

wieder auch mal ein Löffelbisquit, Schokokeks, Obst und Gemüse oder ähnliches für alle<br />

Kinder gereicht werden. Gelegentlich (Themenbezogen oder als Teil eines Angebotes)<br />

werden die Kinder auch in der Kleinkindgruppe gesunde warme selbstzubereitete<br />

Kleinigkeiten bekommen.<br />

Hygiene<br />

Bei der Körperhygiene bedarf es in der Kleinkindgruppe <strong>zum</strong> Großteil noch der Hilfe der<br />

Erwachsenen. Die Kinder bekommen je nach Bedarf Hilfestellung und Anleitung <strong>zum</strong><br />

Hände-, Mund- und Gesichtwaschen, sowie die Nase zu putzen. Sie werden in der<br />

Einrichtung nach Bedarf gewickelt und gewaschen bzw. geduscht. Dabei soll sich das<br />

Kind möglichst wohl fühlen und die Aufmerksamkeit der Bezugsperson genießen.<br />

Sauberwerden ist ein Entwicklungsschritt, den das Kind von sich aus gehen muss. Es ist<br />

ein körperlicher Reifungsprozess Blase und Darm wirklich kontrollieren zu können. Man<br />

kann ihn nicht erzwingen und nicht „herbeifördern" oder trainieren. Wir wollen jedoch das<br />

Kind bei seinen Bemühungen voll unterstützen. Das heißt, wenn es den Wunsch oder das<br />

Bedürfnis <strong>zum</strong> Toilettengang irgendwie äußert (durch Gestik, Mimik oder verbal) wird es<br />

dabei begleitet und unterstützt. Das setzt jedoch ein sehr gutes gegenseitiges Kennen<br />

und Vertrauen und einen geregelten und verinnerlichten Tagesablauf voraus. Ist das Kind<br />

in seiner Entwicklung soweit, sind wir bereit, einen Versuch ohne Windel zu starten, auch<br />

wenn hin und wieder mal etwas „daneben geht".<br />

Lebensordnung<br />

Der Begriff Lebensordnung beinhaltet nichts anderes als immer wiederkehrende<br />

Strukturen an denen sich die Kinder im Tages- und Wochenablauf orientieren können.<br />

Zum Beispiel ein regelmäßiger Tagesablauf, das Benennen und Veranschaulichen<br />

von Wochentagen, das Einhalten von Gruppenregeln, das Ordnen und Aufräumen von<br />

Spielsachen in die dafür vorgesehenen Regale bzw. zu den jeweiligen Eigentümern.<br />

Die Kinder sollen mit Hilfe von Bildern und Symbolen erkennen, wo was zu finden ist<br />

und sich so schneller im Raum orientieren können.<br />

Bewegung<br />

Kinder haben einen natürlichen Drang und Freude daran, sich zu bewegen. Bewegung<br />

ist die Grundlage nicht nur für die motorische, sondern auch für die kognitive,<br />

emotionale und soziale Entwicklung. Bewegung ist jederzeit und überall. Sie fördert<br />

Denkprozesse und löst Gefühle aus; Stolz, Selbstvertrauen aber auch Ohnmacht,<br />

wenn man etwas nicht geschafft hat. Gefühle kommen bspw. in folgenden<br />

Bewegungen <strong>zum</strong> Ausdruck: zappeln, sich hängen lassen, wegducken, usw.<br />

Bewegungsförderung kann und darf nicht auf bestimmte Räume und Zeiten festgelegt<br />

werden, da Körpererfahrungen eine wichtige Rolle beim Größer werden spielen.<br />

Dem kindlichen Bewegungsdrang wollen wir gerecht werden durch viel Aufenthalt im<br />

Freien (Klettern, laufen, Benutzen der Fahrzeuge wie Dreiräder oder Laufräder,<br />

Schaukeln). Mit der richtigen Bekleidung wollen wir auch bei nicht so gutem Wetter<br />

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täglich den Garten nutzen. Wenn wir nicht in den Garten gehen toben wir uns in der<br />

Turnhalle im Untergeschoß der Mathildenschule aus, nutzen diese für<br />

Bewegungsbaustellen, für Laufspiele oder <strong>zum</strong> freien Bewegen mit Musik. Alternativ<br />

können wir uns auch im Gruppenraum mit einfachen Mitmachgeschichten,<br />

Bewegungs- und Tanzspielen beschäftigen.<br />

Darüber hinaus laden ganz alltägliche Situationen <strong>zum</strong> Bewegen ein: Balancieren auf<br />

Bordsteinkanten, Treppen hinauf- und hinuntersteigen, von Gegenständen springen,<br />

Bälle<br />

werfen.<br />

Fakt ist: Kinder erproben ihre Geschicklichkeit und trainieren diese unermüdlich.<br />

Soweit es unter Ausschluss größerer Gefahr und Verträglichkeit im Raum möglich ist,<br />

wollen wir die Kinder dabei unterstützen.<br />

9. Unsere Kooperationspartner<br />

Um die Entwicklung der Kinder optimal zu fördern, arbeiten wir mit Fachberatungen und<br />

Institutionen zusammen. Dies geschieht aber immer nur mit dem schriftlichen Einverständnis<br />

(aus Datenschutzgründen) der Eltern oder Erziehungsberechtigten.<br />

Diese sind Logopäde(inne)n, Ergotherapeut(inn)en, Ärzt(inn)e(n), Lehrer/innen vom<br />

Sprachheilzentrum und der Seeäckerschule, Kooperationslehrer(innen) der Grundschule und<br />

Mitarbeiter/innen der Frühförderstelle in Calw.<br />

I. d. R. kommt einmal jährlich eine Fachkraft zur Zahnpflege, sowie die Verkehrspolizei für<br />

die Vorschulkinder in den <strong>Kindergarten</strong>.<br />

Wir stehen außerdem in Kontakt mit Mitarbeitern des Landratsamtes, die einmal jährlich zur<br />

Einschulungsuntersuchung, in unsere Einrichtung kommen.<br />

Der/Die Mitarbeiter/in der Fachberatung der evangelischen Tageseinrichtungen steht uns bei<br />

Fragen aller Art zur Verfügung.<br />

Als Ausbildungspartner begleiten wir regelmäßig Praktikanten der Fachschulen für<br />

Sozialpädagogik und Praktikanten, die das Berufsfeld kennen lernen möchten.<br />

10. Kosten<br />

Die aktuellen Entgelte finden Sie unter www.neubulach.de sowie in der Fußzeile, des jeweils<br />

aktuellen Anmeldeformulars.<br />

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