Jahresber. 05 (fu?r 06) - Zoologisches Forschungsmuseum ...
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JAHRESBERICHT 2006 KAPITEL 2 SAMMLUNGEN UND BIBLIOTHEKEN 2.1 SAMMLUNGSZUGÄNGE 2006 2.1.1 BESONDERE SAMMLUNGSZUGÄNGE COLEOPTERA Unter den Typusexemplaren befinden sich 370 afrikanische Käfer aus 71 Arten, von denen 37 durch Holotypen vertreten sind. Diese Tiere stammen aus der Sammlung Thomas Wagner und werden zur Zeit im Rahmen des BIOTA E15 Projektes im Computer erfasst. Nach Abschluss der Digitalisierungsarbeiten finden die Typus- und andere Beleg- Exemplare (ca. 2.600 Individuen) Eingang in die Sammlung Coleoptera. LEPIDOPTERA SAMMLUNG W. JANSSEN ca. 10.000 Exemplare aller Familien (außer den sog. Kleinschmetterlingen). W. Janssen, ehem. Miteigentümer der heutigen Firma Eubos in Meckenheim, war in Bad Godesberg ansässig und sammelte in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts viel in der Umgebung seines Wohnortes, aber auch auf diversen Reisen in die Alpen und nach Südeuropa. Er ergänzte seine Sammlung durch offenbar angekauftes oder getauschtes, tropisches Material, das aber nur einen kleinen Teil der Sammlung ausmacht. Wertvoll für die ZFMK-Sammlung ist sicherlich das Material aus der Umgebung Bonns, mit Belegen aus der Zeit vor 1970, also bevor die Biotopvernichtung größere Ausmaße angenommen hatte und viele Schmetterlingsarten aus unserer Region verschwanden. Die Sammlung ist eine Schenkung der Firma Eubos, Meckenheim. SAMMLUNG PETER KUHNA, WIPPERFÜRTH Die Sammlung umfaßt insgesamt ca. 63.000 Exemplare und ist das Lebenswerk des leidenschaftlichen Sammlers und Amateurlepidopterologen P. Kuhna, der leider im Jahr 2005 verstarb. Er sammelte nicht nur, sondern beschrieb auch etliche neue Arten und Unterarten, deren Typen sich ebenfalls in der Sammlung befinden. Kuhna sammelte alle Familien, außer den sog. Kleinschmetterlingen, sein Hauptinteresse lag aber eindeutig bei den Nachtfalter-Familien der Eulenfalter (Noctuidae) und Spannerfalter (Geometridae), die zusammen etwa die Hälfte der Sammlung ausmachen. Besonders die unscheinbaren und schwer bestimmbaren Gruppen hatten es ihm angetan und zur exakten Bestimmung der Arten fertigte er etwa 800 Genitalpräparate an, ebenfalls ein Teil dieser wertvollen Sammlung. Kuhna reiste viel, besonders mehrere Male nach Spanien und in die Türkei und brachte aus diesen Gegenden wertvollstes Schmetterlingsmaterial mit. Besonders aus dem Türkei-Material hat er in der Folge neue Arten und Unterarten beschrieben. Die Sammlung enthält auch einige Typen der Shjotkin-Sammlung aus Zentralasien, die Kuhna erwerben konnte. Im Berichtsjahr wurde dem ZFMK von den Erben Peter Kuhnas ein erster Teil – ca. 11.000 Exemplare- dieser Sammlung als Sachspende übereignet. 49
JAHRESBERICHT 2006 ICHTHYOLOGIE Im Rahmen einer Forschungsreise konnte die Fischfauna verschiedener Fundorte in den Kristallbergen Nordgabuns, einem Gebiet mit einer sehr arten- und endemitenreichen Flora, besammelt werden. Als neue Art konnte von dort Episemion krystallinoron Sonnenberg, Blum & Misof 2006 (Teleostei, Cyprinodontiformes) beschrieben werden, zur Zeit die dritte endemische Wirbeltierart neben Aphyosemion mimbon Huber, 1977 und A. etsamense Sonnenberg & Blum 2005. Die Typenserie repräsentiert die bisher einzigen registrierten Exemplare dieser vorher monotypischen Gattung in Museumssammlungen. ORNITHOLOGIE Die beiden Typusexemplare von Regulus regulus ellenthalerae Päckert, Dietzen, Martens, Wink & Kvist, 2006 wurden bereits im Jahre 1905 auf La Palma und Hierro von Rudolf von Thanner gesammelt und an Alexander Koenig verkauft. Beide Ornithologen bestimmten die Vögel aber als Regulus regulus teneriffae. Erst eine Revision der Atlantischen Goldhähnchen anhand molekulargenetischer Untersuchungen durch Päckert et al. (2006) zeigte, dass die westlichen Populationen der kanarischen Goldhähnchen (R. r. ellenthalerae) den europäischen Festlandpopulationen (R. r. regulus) näher stehen als den Goldhähnchen von Teneriffa (R. r. teneriffae). Die Unterart ist nach Professor Ellen Thaler benannt, die sich in ihren Arbeiten mit Ökologie, Verhalten und Systematik von Goldhähnchen beschäftigt hat. Sie wurde dafür bereits 1988 mit dem Ornithologen-Preis der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) ausgezeichnet. THERIOLOGIE Die Theriologie erhielt Expeditionsausbeuten von seltenen Kleinsäugern aus Sierra Leone, Ghana und Äthiopien. HERPETOLOGIE Länderbezogen sind Zugänge aus folgenden Ländern (jeweils mehr als 100 Exemplare) bemerkenswert: Kuba (V. Lanka), Malaysia: Mt. Kinabalu/Sabah (B. Hoffmann, R. Malkmus), Kenia (D. Modry, S. Schick), Französisch-Guyana (M. Rauschert), Vietnam (A. Heidrich, R. Hendrix, T. Ziegler). Taxon-bezogen ist eine Sammlung von über 500 Kröten der Gattung Bufo aus allen Kontinenten (W. Haas) bemerkenswert. Von einer in Aussicht gestellten Lacertiden-Sammlung (Uni Bremen) von ca. neuneinhalbtausend Individuen sind die ersten 1.000 schon in Bonn, können aber erst 2007 inventarisiert werden. Bemerkenswerte, besonders wertvolle Einzelstücke (Donator J. Langner) sind einerseits Höckerechsen (Xenosaurus grandis), andererseits ein vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt (J. Köhler) im Tausch erworbener Paratypus der Galapagos-Meerechse Amblyrhynchus cristatus venustissimus. 50
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JAHRESBERICHT 20<strong>06</strong><br />
KAPITEL 2<br />
SAMMLUNGEN UND BIBLIOTHEKEN<br />
2.1 SAMMLUNGSZUGÄNGE 20<strong>06</strong><br />
2.1.1 BESONDERE SAMMLUNGSZUGÄNGE<br />
COLEOPTERA<br />
Unter den Typusexemplaren befinden sich 370 afrikanische Käfer aus 71 Arten, von<br />
denen 37 durch Holotypen vertreten sind. Diese Tiere stammen aus der Sammlung Thomas<br />
Wagner und werden zur Zeit im Rahmen des BIOTA E15 Projektes im Computer<br />
erfasst. Nach Abschluss der Digitalisierungsarbeiten finden die Typus- und andere Beleg-<br />
Exemplare (ca. 2.600 Individuen) Eingang in die Sammlung Coleoptera.<br />
LEPIDOPTERA<br />
SAMMLUNG W. JANSSEN<br />
ca. 10.000 Exemplare aller Familien (außer den sog. Kleinschmetterlingen).<br />
W. Janssen, ehem. Miteigentümer der heutigen Firma Eubos in Meckenheim, war in Bad<br />
Godesberg ansässig und sammelte in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
viel in der Umgebung seines Wohnortes, aber auch auf diversen Reisen in die Alpen und<br />
nach Südeuropa. Er ergänzte seine Sammlung durch offenbar angekauftes oder<br />
getauschtes, tropisches Material, das aber nur einen kleinen Teil der Sammlung ausmacht.<br />
Wertvoll für die ZFMK-Sammlung ist sicherlich das Material aus der Umgebung Bonns,<br />
mit Belegen aus der Zeit vor 1970, also bevor die Biotopvernichtung größere Ausmaße<br />
angenommen hatte und viele Schmetterlingsarten aus unserer Region verschwanden.<br />
Die Sammlung ist eine Schenkung der Firma Eubos, Meckenheim.<br />
SAMMLUNG PETER KUHNA, WIPPERFÜRTH<br />
Die Sammlung umfaßt insgesamt ca. 63.000 Exemplare und ist das Lebenswerk des leidenschaftlichen<br />
Sammlers und Amateurlepidopterologen P. Kuhna, der leider im Jahr<br />
20<strong>05</strong> verstarb. Er sammelte nicht nur, sondern beschrieb auch etliche neue Arten und<br />
Unterarten, deren Typen sich ebenfalls in der Sammlung befinden. Kuhna sammelte alle<br />
Familien, außer den sog. Kleinschmetterlingen, sein Hauptinteresse lag aber eindeutig bei<br />
den Nachtfalter-Familien der Eulenfalter (Noctuidae) und Spannerfalter (Geometridae),<br />
die zusammen etwa die Hälfte der Sammlung ausmachen. Besonders die unscheinbaren<br />
und schwer bestimmbaren Gruppen hatten es ihm angetan und zur exakten Bestimmung<br />
der Arten fertigte er etwa 800 Genitalpräparate an, ebenfalls ein Teil dieser wertvollen<br />
Sammlung. Kuhna reiste viel, besonders mehrere Male nach Spanien und in die Türkei<br />
und brachte aus diesen Gegenden wertvollstes Schmetterlingsmaterial mit.<br />
Besonders aus dem Türkei-Material hat er in der Folge neue Arten und Unterarten<br />
beschrieben. Die Sammlung enthält auch einige Typen der Shjotkin-Sammlung aus Zentralasien,<br />
die Kuhna erwerben konnte.<br />
Im Berichtsjahr wurde dem ZFMK von den Erben Peter Kuhnas ein erster Teil – ca. 11.000<br />
Exemplare- dieser Sammlung als Sachspende übereignet.<br />
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