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Jahresber. 05 (fu?r 06) - Zoologisches Forschungsmuseum ...

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JAHRESBERICHT 20<strong>06</strong><br />

BIOTA OSTAFRIKA<br />

BIODIVERSITÄTSFORSCHUNG IN AFRIKA -<br />

FORSCHUNG FÜR DEN MENSCHEN<br />

WOLFRAM FREUND<br />

Blick in den Mabira Forest in<br />

Uganda, eines der Untersuchungsgebiete.<br />

Die zunehmende Bevölkerungsdichte des Menschen geht weltweit mit einem massiven<br />

und rasanten Verlust an Biodiversität einher. Dies gilt in besonderem Maße für die artenreichen<br />

tropischen Regenwälder, deren Komplexität durch ein vielfach verwobenes Netz<br />

von sehr unterschiedlichen Beziehungen zwischen Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen<br />

bestimmt wird. Durch die anthropogen bedingten Veränderungen der Wälder werden<br />

diese Wechselwirkungen auf allen Ebenen mit nur schwer durchschaubaren Konsequenzen<br />

beeinträchtigt. Die Auswirkungen auf die Artenvielfalt der geschädigten Wälder und<br />

der auf unterschiedliche Weise entstehenden Sekundärflächen und Waldfragmente sind<br />

bisher weitgehend unbekannt. Es besteht jedoch allgemeiner Konsens darüber, dass die<br />

genannten Prozesse Veränderungen auf vielen, höchst unterschiedlichen Ebenen der Biodiversität<br />

auslösen.<br />

Aus diesem Grunde steht eine stringent koordinierte Analyse des Ausmaßes des Biodiversitätswandels<br />

auf den wichtigsten Hierarchieniveaus und der sich hieraus ergebenden<br />

Konsequenzen für die Funktionsfähigkeit der verbleibenden Lebensräume im Mittelpunkt<br />

der hier durchgeführten, inhaltlich klar aufeinander abgestimmten Vorhaben zum Biodiversitätswandel<br />

in tropischen Bergregenwäldern. Zugleich sollen in übergreifender Weise<br />

Wechselwirkungen und Prozesse aufgezeigt werden, die für ein Verständnis des Ausmaßes<br />

des Biodiversitätswandels von Bedeutung sind. Der Entwicklung von Verfahren zur<br />

schnellen Bewertung von Artenvielfalt („rapid-assessment“) und der hierfür benötigten<br />

methodischen Werkzeuge wird daher ebenfalls großer Wert zugemessen. Somit steht im<br />

Zentrum der Untersuchungen die Frage der Auswirkung unterschiedlicher Nutzungssysteme<br />

und -intensitäten auf den verschiedenen Ebenen der Biodiversität (Individuen,<br />

Populationen, Lebensgemeinschaften), aber auch auf abiotische Parameter und proximate<br />

Faktoren der Funktionalität von Arten und Artengemeinschaften.<br />

„WELCHEN EINFLUSS HAT DIE FRAGMENTIERUNG UND ANTHROPOGE-<br />

NE NUTZUNG OSTAFRIKANISCHER REGENWÄLDER AUF DIE ARTENVIEL-<br />

FALT VON PFLANZEN UND TIEREN?“<br />

Für die Umsetzung dieser Fragestellung wurde das BIOTA Projekt (BIOdiversity Monitoring<br />

Transect Analysis in Africa) ins Leben gerufen, ein interdisziplinäres, anwendungsbezogenes<br />

Forschungsvorhaben, welches auf die Schaf<strong>fu</strong>ng der Grundlagen für ein nachhaltiges<br />

Management der biologischen Vielfalt unter Berücksichtigung sozio-ökonomischer<br />

Rahmenbedingungen zielt. Die Finanzierung von BIOTA wird im Rahmen des Förderschwerpunkts<br />

BIOLOG (Biodiversität und Globaler Wandel) des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) bereitgestellt. Die 3-jährige Initialphase des Projekts<br />

begann im April 2001 mit einem Gesamtfinanzvolumen für den Regionalbereich Ostafrika<br />

von ca. 8,8 Mio. DM. Für die bis Ende Mai 2007 laufende Hauptphase stehen etwa<br />

5,1 Mio. €zur Verfügung, wobei 1.193.000,- €auf die Teilprojekte des Museum Koenig<br />

entfielen (inklusive einer BIOTA-Ausstellung).<br />

Für die dritte Phase (bis 2010) sind weitere 6,2 Mio. €beantragt.<br />

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